Tatbacher Oeitung. Dinstag Ven 22. Ium. I I I V r i e n. ^aibach am 2l. Juni. Gestern Abends nach 7 Uhr sind Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann, von Grätz kommend, im erwünschtesten Wohlseyn hierorts angelangt, haben über Nacht daselbst verweilt, und heut« Morgens nach 7 Uhr Hochdtro Reis« nach Trieft fortgesetzt. Trieft, 6. Imn. Nach Berichten auS Aih?n scheint die Bevölkerung von Thessalien und dem südlichen Macedonien dem Beispiel der Kreter folgen 5» wollen. Der Berg Athos wild als der Cenlrölpuukt dcS Vereins der Mißvergnügten bezeichnet, wo sich auch viele Palikarcn auS Griechenland einfmden. Di'e Insurgenten sollen bereits ein provisorisches Gouvernement bestellt und kürzlich eine Expedition nach dcr Insel Lemnos entsendet haben, um sich mit Waffen und Munition zu versehen. Als Chefs des AufstandlS nennt man die Blüdev Karalassos, wo» von der eine Obiist im Dienste des Paschas von AegVPllN, tier andcre früher Major in k- griechischen Diensten war, aber in seinem bisherigen Wohnsitz Nsuvlia unter polizeilich.cr ?lufsichl stand. — Die bewaffneten Männer sollen regelmäßigen Sold er-Valten, der auf 20 Drachmen monatlich angegeden wird und zu welchem Cl'de auch in Griechenland im Geheimen Beitrage gesammelt werden. — Be, richten auS Alexandria zufolge glaubt mandocl zuver. sichtlich, daß MchemlV Ali die durch die Zeitungen voraus verkündeten ntuen Modalitäten des Investitur» fcrmans ohne weitere Schwierigkcil annehmen werde; um so mehr fältt eS auf, daß er in feinen Nüsiun-g?n zu Wasser und Land fortfährt. Meh,n,ed Ali und Ibrahim zeigen sehr viel Mißtrau.» gegen die ersten Mililä'lchefs in der ägyptischen Arme,, deren in letzterer Zeit mehrere vcrhascel wurden. Darunter befindet sich namenllich Ahmed Memkli Pascha, Kriegsminister, d,r, man weiß nicht mit welchem Grunde, ,'n dem Verdacht stand, baß er die ägyptische Ca. vallerie, die er nach Arisch führen sollte, habe den Türken überliefern wollen. — In Syrien greift d.'e Pest auf furchtbare Weise um sich; daneben seufzt besonders die christliche Bevölkerung unter den schreck, lichen Bedrückungen der türkischen MuhassilS. Ein Glück war es, daß dcr fanatische und habgierige Pnscha von Damascus schnell abberufen wurde, sonst würde vielleicht schon »in förmlicher Aufstand ausgt-drcch.n seyn. (Allg. Z.) VN i e n. Nachrichten autzM 0 dena im >Me552zere Mo-licnLbL« vom 2. d. M. melden: Da der erfreuliche Namenstag Er. Majestät des Kaisers Ferdinand I., GcmalS der durchlauchtigsten Souvelaininn, Aller-bcchstn'elche di.sen Theil IlalicnS mil so ungcwchn-lichcl Friilde beglückt, am PfmMclimag einfiel, so wurde die Feier des hohen Namensffsits l,st <>„ den zwei nächstfolgend,,1 Tagen mit den außerordentlichen Aeußerungen der allglmeinen Ergebenheit Zlgln das durchlauchtigste Kaiserhaus, welches die friedlichen Schicksale und d«n frrmmcn Glauben dcr italienischen Völker so ßreßmüthig reschul^t, hier be^ gcingkn. Am II. Mai Normillags wohnten sä'mml-liche Truppen der Besatzung der Mililü'rmesse in 5. Domenico bei, während auf den Wallen sich d?e. ?lrl!ll,riesalven vcrn«hmcn ließen. Nach beendigtem Gottesdienste fand die Abstngung Vcs ^0 vouri,, im Beisepn Ihrer Majestät ter Kaiserinn Statt, worauf die Vesatzungstruppen, rcn Sr. konigl. Ho, heil dem Erbprinzen ongefühil, vor dem herzoglichen Paläste vorbeidefilillen, von dessen Hauplbal« con aus Ihre Majestät dem militärischen Schau-spiele zuzusehen geruhten. Mittlerweile halle di, Bevölkerung von Mcdena, um den erfreulichen 3ag auf eine dem miidcn Sinne deS hoh,n Monarch«« einsprechende Weise zu feitln, e'me Brtheilung der Almen vcransiallel. Auf lec »in«n Ecite dcr Exer. 316 cl'er-Ebene, dem grossen Sausengange bes Boarlo-Platzes gegenüber, warH'ne große, schauspielhausarcig erbaute Gallerie in einer llichten Krümmung «rrich-lel und mit mehreren sinnigen Bildern und Emblemen mit bunten Gewändern und Fahnen geschmückt «llrden. Von den Wanden der Gallerie hingen 500 Prämien, aus Eßwar^n, Kleidungsstücken und Haus. gerälhe bestehend, und von der bemittelteren Bür-gecclasse freiwillig zusammengebracht, herunter; diese Von 5 bis 50 Franken im Wcrche wechselnden Glücks' treffer waren für 5U0 dazu ausgesuchte Stadtarme desiimmt worden. Unter den sich lang hinziehenden Arcadcn des Voario - Platzes standen die Tische zur Bcwirihung der Garnison gedeckt, an welchen bald darnach die Truppen aufs Fröhlichste Theil nahmen, lmd als später die erlauchte Gesellschaft in offenen Wagen von einer Abtheilung der Edelgarde begleitet, und mit einer langen Reche der elegantesten Equipagen im Gefolge, vorbeizogen , brachten die Truppen unter Iubelrus die Gcsunohei: ihrer Majestät deS Kaisers und der Kaiscrmn, so wie icne des herzog« lichen Hosts begeistert ans. Auf den weilen, von bei» d«n Seiten durch schöne Vaumgänge beschatteten Rasenplätzen hatle sich eine au^rotdcntliche Menschenmenge versammelt, welche, unler dem Klänge der Musik an den mannigfachen Volksbelustigungen auf's Innigste Theil nehmend, das anziehendste Schauspiel darbot. Mit Anbruch der Nacht geruhten Ih« Majestät die Kaiserinn uud dcr gesammle königliche Hos Sich nach den BalconS des Municipalpallastes zu begeben, wo Allerhochsidieselben von Sr. Exr. dem Gouverneur, Grafen Riccmi, ehrfurchtsvoll empfangen wurden, und von wo aus Sie dem von der Bürgerschaft veranstalteten prachtvollen Feuer-wclke Zuzusehen geruhten. Eine abwechselnde Reihe »on Ansichten in Knnstfeuer, mit dem Aufsteigen von mannigfachen Räkelten-Gattungen, Vouquetten von Vlumenregen, Girandolen und buncen Fluglich-tern, und zulstzt eine herrliche archilectonische Pro» jpective mit vielfachen Arcaden, an dercn Front« die Initialen Ihrer kaiserl. Majestäten im schönsten Schmucke prangten, erregten allgemeinen Beifall. Gleicher Jubel gad sich bei der Fortsetzung der ^ hen Naimnsfeier Sr. Majestät am l. Juni in dieser Hauptstadt kund, als in den Nachmillügsjlmiden auf den Stadiwällen ein Pferderennen, und am Abende die Beleuchtung der Promenade 'ängS dem Sa'nlengangc, so wie zur Meßzcit S:,Nl fand. Ihre Maj. die Kaiserinn geruhten, in Begleitung Ihrer tön. Hoheit der Frau Herzoginn vcn Lucca und 5e5 ^rz^Uehe-i H^^ das Hotel der kln!Z!. Estensi- schen Militär-Acabemie zu besteigen, von bettn 2 Hauptbalcons, mit eleganten Zelten geschmückt, Al-lerhöchstdieselben dem Wellrennen zusahen. Dcr kaiserlichen Loge gegenüber stand «ine lange, zierlich ausgeschmückte und mit 500 Eingeladenen beschte Tribune, aus deren Mitte sich ein achteckiger gothischer Tempel von schönem Anblicke erhob. Unter demselben befand sich ein Chor von Jünglingen in alt-deutscher Tracht, welcher unter Begleitung der Mi' litäcbande die österreichische Volkshymne sang, wäh» rend in der Mitte des Tempels die Statue Rudolphs von Habsburg mii vier Hauptregenlen aus dem Slam» me des erlauchten KaistrhauseS thronten. Die Ren-r.er mit ihren Reitern waren in drei Haufen ge« theilt, welche d«r Reihe nach die lange Strecke der Wälle mitten unier der zahllosen Menge von Zu-schauern, die um die Bahn Spalier bildeten, durchritten, und am Schluffe wurde der Preis von 5500 italienischen Liren unler den drei Siegern vertheilt. A>n Abende begann die Beleuchtung der langen und geräumigen Artaden der Straße Grande und Emi-lia, dann jener des altm Seminars und des Coüc.-giums, deren Buden und Niederlagen von den b^ treffenden Kaufleuten aufs Zierlichste und Reichste waren geschmückt worden. Es wäre schwer, eine ge--naue Schilderung von dem Reichlhume, der Eleganz und dem Geschmacke der aufgestellten Waren und Product? dieser improvisirten Mcsse zu schildern; wir wollen hier nur flüchtig des Platzes der I'nri'e ina^ioso erwähnen, welcher durch eine künstliche Aufstellung aller Früchte, Grunwaren und Vlumcn, die unser Clima hervorzubringen vermag, in einen niedlichen schimmernden Garten war verwandelt worden. Der Säulengang am Seminar durch angebrachte Spiegelmände, Statuen, Vlloer und sonstige Kunst« gegenstande in «ine herrliche Academic verwandeil, dot den bezauberndsten Anblick dar. Gegen Mitternacht geruhten Ihre Majestät die Kaiserinn, in Begleitung der herzoglichen Familie, zueist im Wagen die Beleuchtung anzusehen, und dann vor den Ar-cadcn dLs Seminars abzusteigen und dieselben zu durchwände!«, wo Allethöchstdieselbcn von dem überall in Masse versammelten Volke mit Frcudeiiruf begrüßt wutden. Ihre Majestät geruhten bei Ihrer Rückkehr in das Schloß über diese von der Bevölkerung von Modena Allerhöchstdcrselben dargedrach. ten Beweise der Anhänglichkeit Sich in den gnädigsten Ausdrücken zu äußern. (Klgstr. Z.) Nachrichten aus Mo ben a vom 5. Juni zufolge, verweilten Ihr« Majestät unsere allergnadigste Kaiserinn fortwährend im erwünschtesten Wohlseyn 317 m dieser Stadt. — Merhochstdieselben hatlen im Laufe der letztverflossenen Tage, in Begleitung Ihrer erlauchten Schwester, der Frau Herzoginn vonLucca, konigl. Hoheit, und des herzoglichen Hofes, lviedcr verschiedene öffentliche Erziehungs- und Wohltha'lig-keitsanstallen mit Ihrem Besuche beehrt. (Ost. B.) Frankreich. Ein Schreiben aus Constantlnopel vom 20. Mai meldet, daß die Gesundheit des jungen Sultans täglich mehr schwindet. Dieser Correspondent hat den Sultan gesehen und schreibt, daß er in e'mcm Zustand von Magerkeit und Schwäche jey, der wenig Hoffnung übrig läßt. Algier, t. Juni. Vorgestern Abtnd, am Psingsiftst, hat der Aty von Miliana dem N'schof noch zwölf Gefangene geschickt, darunter die Marke-denterinn des 2. leichten Regiments und ein junges Mädchen aus dcr Gemeinde Hussein Dey. Diese klei-ne.Schaar, welche den Truppen des Khalifa in einiger Entfernung folgte, war bei den unzeiligen Bewegungen °des Generals Baraguay d'HillierS rückwärts beordert worden, der nachheriae Gegenbefehl war ihr nicht sogleich zugekommen, und so hatte sie sich immer weider entfernt. Doch hielt der Bey sich der Pflicht, sie nachträglich zu verabfolgen, nicht entbunden, und «r hat noch ein Geschenk von 20 Ziegen beigefügt, um, rvle er in seinem Begleitungsschreiben sagt, die bei ihrer Geburt schon verlassenen Waisen zu ernähren. Die meisten der zurückgekehrten Gefangenen lvacen vorgestern bei Milud Aen'Harrasch. Sie loben sehr die Arc, wie sie behandelt wurden, besonders von den „Damen des Hrn. o. Milub." DaS Mädchen zeigt eine Charakterenergie, die in ihrem Alter nicht ge, wohnlich ist. Si« hatte das arabische Leben, das selbst, ohne durch schlecht« Behandlung verschlimmert zu serm, für Europäer hart. genug ist, muthig ertragen, und einige islamitische Bekehrungsversuche entschie-den zurückgewiesen. Cin ausgezeichneter Mineralog, Herr Alqmer Decazes, der seit zwei Jahren freiwillig bli Add-El-Kader ist, hat diese Gelegenheit blnützt, um einen Brief an den Bischof gelangen zu lassen, der sich besonders um daS Bedürfniß dreht, tvelchcs beide Völker haben, Frieden zu schließen und ihn streng zu beobachten. Ohne Zweifel ist der Brief soweit ein« Eingebung deS Emirs, er enthält aber auch mehreres, was von wissenschaftlichem Interesse ist. Nach den Beobachtungen dieses Mineralogen sin-den sich Kupfer, E'sen. Blei, Zink, Salpeter und Schwefel in den Gegenden des Innern, die er durch, wandert hat, im Ueberflui), und warn» wohlfeiler zu bekommen als in Frankreich selbst, sowvhl weil bi«-st Bergwerke fast überall zu Tag liegt«, als weil der Arbeitslohn, um den einheimische Arme zu ha« ben sind, sehr nieder ist. Namentlich rühmt er eine Porcellanerde, wi« er sie sonst nirgends lgesehen: chne Zusatz halte er di< inner« und äußer« halbe Werglasung erlangt mit einem milchigen Weiß, daS an das chinesische Porcellan erinnerte. Ebenso fand er aUellci Arten von Baryt, vorzüglichen Gießerli-sand, einen ungeheuren Steinbruch Wetzschiefer, sirengfiüssige gypsartige Thone, gypsartigen Al5-l>ast,c, geschmeidig wie Wachs. Zum Schluß gibt er ein Porträt von Add«El. Kader. Noch jung zum Oberhaupt einer Unzahl sich beständig defeh» dender Stämme erwählt, tvußte er in wenigen Jahren aus diesen «in Volk zu bilden, da5 durch kem anderes Band als das gemeinschaftliche Interesse und die gemeinschaftliche Pflicht an selnen Oberherrn geknüpft ist. Mehr geliebt als gefürchtet, strebt er nach dem Ruhm und den Vortheilen einer europäischen Organisation. Was bci den Arabelr» Gutes angetroffen wird, ging aus von ihm und zwar von ihm allein, das Vö'se ist das Resultat eines Zustandes der Dinge, der ihm nicht erlaubt, sich mit Männern zu umgeben, die ihn verstehen. Einfach in seinen Sitten, mit einer Festigkeit begadt, die jede Probe aushält, und bci dem Ehrgeiz, der ihn beseelt, könnte er ein nützlicher Wrssicr Frankreichs seyn, und warum wird cr's nicht? Was fehlt? Di« Freundschaft, die Unterstützung dieses Frankreichs seidst, das feine innere Organisation müßte beschleu, liigen helfen, ihn in Scand setzen, nur dem Einfluß semer eigenen Ideen zu folgen, il,ttm es ihm Anstrengungen ttließe, die ihn bisher nur von seiner einzigen Willensrichlung abgezogen. Dabei hat er eine persönliche Kraft, die seinem Wort unmittelbar den Slä'mpel der Ausführung clnfdlückt. Die» se Organisatlvtt, diese Kraft sollle nie ein Gegenstand der Vesorgniß für Frankreich seyn, sondern vielmehr «ine stärkere Aufforderung zu Herstellung freundlicher Verhältnisse. — Man ficht, Abd-El-Kader ist wilder friedlich gesinnt, uaS er freilich je und je wird, wenn man ihm recht ju Leib geht. Von der großen Expedition ist man übrigens noch immer ohne Nachricht. Da sie am l3. v. M. aufgebrochen lvar, so muß sie am 23. in Tekedcmt angelangt seyn. Die Witterung ist ihr trefflich zu statten gekommen, denn sie ist für diese Jahreszeit uw gewöhnlich kühl und hausig fallen kleine Negcn. Abb. Cl'Kaders Spsicm ist das alte; er schlägt nicht, sondern zieht sich zurück. So haben auch die 318 Araber, als sie erfuhren, wir beabsichtigten Mas« cara zu besetzen, es sofort geräumt. Die Armee hat eine Batterie von t2 Geschützen und Lebensmil-tel für 30 Tage nach Tekedemt mitgefuhrt. Die ersten Tag« gingen auch die Reiter zu Fuß, denn alle Pferde waren mid Zwieback beladen. Ohne die ein« geborne.n Hüfstruppen sind es 12,000 Mann in zwei Abtheilungen«: die erste,- auS 13 Bataillonen, bestehend, unter dem Herzog, von NemourS, die zweite, 6 Bataillone, unter General öamoricicre. General Pug.'alld machd mit dem jungen Prinzen nach echt soldatischer Freimüthigkeit nicht allzu viel Umstän' de, wa5 dessen Umgebung zum- Theil verdrießt. Toulon, zo. Juni. Heute Mittag hat die unter Aiceadmir^l Hugon stehende Escadre (l2 Li-nienfchiffe, 1 Fregatte, 1 Corvette, 2 Dampfboole lc.) unsere Rhede verlassen- Wir haben jetzt noch 5 Linienschiffe im Hafen. Zwei Schiffe segelten mit Truppenvlrstälkungen nach Algier. Telegraphische Depesche. Tolclon, il. Iuns« Der Steprafext an den Seeminister. Die Colonne t>eK Generals Baraguay d'Hilliers ist am 2^Iuni, nach' einem ^esilche Medeah's und Miliana's, nach der Zerstörung von Noghar und der Verheerung deS von ihr durchzogtnen Landes, wieder in Vlidah eingerückt. Sie lvard nirgends» vow denr Feinlf beunruhigt. Mehrere-hund«cd Araber beschränkten sich bloß darauf, in der Ferne ihren Dnvegungen zu folgen. Bei einem« un« bedeutenden Zusammenstoßen wurden nur einiy? Flintenschüsse gewechselt. Zwei ziemlich bedeutende Anstalten wurden zu Voghar zerstört, wo eine Gießerei von Flintenläufen war, deren Verlust für den Emir sehr empfindlich seyn wird. Die Cclonne sollte am 10. wieder ins Feld rücken. Der Herzog von Nemours ist, von MostagittttM kommend, am 6. in Algier eingetroffen. Paris 1l, IulN. Telegraphische Depcsche. Mo' siaganem, ^. 5Zlin>. Toulon, 10. Juni. Der Generalgouverneur der französischen Besitzungen im nö'cd, lichen Afrika an den Kriegsminister. Nach achttägigem beschiverlichin Marsch u»d mehreren Flanken und Nach- die Colonne am 3. wieder nach Mostaga-„em zurück. Sie hacle 20 Todce und 8?. Verwundet» Zehabt, und Il6 Kranke mic sich geführt. Ich habe die Standhaftigkeil und Festigkeit der Armee sehr zu rühmen; die Cavallerie hat während i^tägigen Marsches Säcke mit sich getragen , die sie während o»s Kampfs zul Seite legte. Der Herzog von Nemours besindel sich wohl. Wir organisiren unser Convsi und hoffen am ?. oder 8. aufzubrechen, um vorwärts- von Mascara zu agiren und vielleicht Saidk zu' nehmcn, wo ein etwas besser als Tekeoeml gebautes Fort sich befinden (Allg. Z.) H p il n i t n. Madrid, 26. Mai. Dil wichtigste Angelegenheit, welche die Cortes- noch zu erledigen haben, ist die Frage, wem von jetzt an die Vormundschaft über die Königinn Isttbelle Und deren' erlauchte Schwester zustehen solle. D«r Deputirte Vsca, der zu den «rdittertsten Femden der Königinn Christine gehört, forderte gestern im Congresse die Commission, wel--che niedergesetzt ist, UM über zene Angelegenheit «in Gutachten abzugeben, auf, ihre Arbeiten zu beschleunigen. Ein Mitglied der Commission erwiederte darauf, diese habe bis zur Einsetzung, des neuen Nt« ^enlen ihre Thätigkeit untelbrechen' müssen, hab« si? jedsch jetz: wieder aufgenommen und von dem Ministerium tiing« Aktenstücke verlangt, dies« aber noch nicht erhalten. AlS die Königinn Christin» der Regentschaft entsagte, erklärt« sie ausdrücklich, d-aß sie die Vormundschaft über ihre Töchter nicht lwfg'lbln werde, und in der That Hal sie bis j?Ht auch von der Ferne he» nichß selten Versaguugen erlassen, welche dis persönlichen Vclhällnissk d«r Königinn Isabelle und delcn Schwester, deren nächste Umgebungen, so wie die Einrichtungen deS Palast^ telressin. Diese Verfügungen sind von ihrem (5>,di. netSsecretär, Hrn. Castillo y Ayensa, unterzeichn,!. Z^ gleicher Zeit aber übt eine von drr provisorischen Regentschaft niedergesetzte, die Intendantur des kö' nigüchen Hauses h3aufsichcjgenve Commission, an belln 319 deren Spitze der Senator D. Martin de los Heros fieht, einen den Anordnung,« der Königinn Christine .Nicht selten widerstreitenden Einfluß auf die Palast-verhältniss» au«. Diese Commission Hal die über den Bestand der Krongüter vorhandenen Inventarien hervorgesucht, m,hr,re angeblich vermißt, die aufg«, fundenen aber zur Richtschnur für ihr, Nachforschun» u,n genommen. Das Resultat dieser letztern wild «un vermuthlich den Cortes vorgelegt werden, und daraus erhellen, ob die von der Königinn Christin« geführte Vormundschaft für ihre Töchter eine ersprießliche und fruchtbringende gewesen sep. Während einige Personen behaupten wollen, daß sich alle verzeichneten Gegenstände und Kostbarkeiten richtig vo«-zesunden haben, fehtt es, wie leicht begreiflich ist, auch nicht an Gerüchten, die dieser Behauptung widersprechen. Daß man der Königinn Christin« di» Normundschaft entziehe», wolle, schtint im voraus leschlossen zu seyn. und da sie nun einmal kraft d,< Testaments Ferdinands VII. im Besitz derselben ist. und sich also auf den Art. 69 der Constitution btlufen kann, so wird man entweder zu beweisen suchen, daß v.iS Eigenthum ihrer königlichen Kinder »Hhrend der Dauer ihrer Vormundschaft Veruntreuungen ausgesetzt gewesen sey, oder in der angeblichen Wied,5Ulrl)eir»,lhuna. der abgetretenen Negentinn den Necht»grund aufsuchen, sie der Vormundschaft zu entsetzen. Cö wiid demnach, ollem Anschein zufolge, bei Glllgenheit dieser Frage in den Lorles zu Er-örtelungen und Aufschlüssen kommen, beren Veröf-fenUichung die Königinn Christ'»,, in ihrem »ig«-UlN Int«reffe, dulch fr,ilvilUg«s Niederlegen der Vor« wundschafl vielleicht hätte vorbeugen sollen. Dem InfanltN D. Francisco d» Paula, der ebenfalls auf l»« Vormundschaft Anspruch machte, ist bereilg eine auf di» alten Gesetze der Monarch!« sich stützende abschlägige Antwort ertheilt worden. Die Person, die man als künftigen Vormund bezeichnet, ist Heir Usguelles. (Preuß. St. Z.^ Oroßbritanliien. D»r M. Post zufolg, .bird mil Anfang bess nächsten Jahrs der junge Zürst Nikolaus Csterhazy f,H mit der liebenswürdigen Tochter der verwilwe« «en Abschluß eines Waffenstillstandes zwischen ihm und dem kaiserlichen Commissar V">ig. Derselbe besagte: »Der Hafen von Canton ist dem Handel ge-'-'öffnet, und drittlsche und andere fremde Kaufleute, »velche zum Vecried eineS gesetzlichen Handels dahin kommen wollen, sollen den gebührenden Schutz sin» den. Cs bedarf keines ScheinS von dem Provinzial' «ouverneur, dagegen versprechen die brittischen Ve- ") In einen« Schreiben der Times aus Vsmbay hcisit es: «Ein Amcvilancr, der von Eantou hier angekommen, ^ sagt, cs stcho zu befürchten, dasi diese Stadt, wenn die Engländer sic verschonen, von den Glnncscn selbst <>, Nr^nd gesteckt werdc. In der Nachbarschaft befanden sich nämlich gcgen 2cc,,u^c> wegen Mangels an 2lrbcit liungernd« Chinesin, dio sich »ach der Plünderung Eantons nicht mmd.-r Ahnten als die englischen Matrosen." Horden ln Canton den Schmuggllyandel und b'e Einfuhr vtlbotener Waren nicht zu schuhen.« Das Circular von Lap. Elliot schloß mit den Worten: „Vriltischl und fremd» Handeloschiffe hal^n die El« laubniß nach Whampoa zu kommen^ alle Folgen aber, die sich bei einer möglichen plötzlichen Wieder» aufnähme der Ftinds«Iigkeiten ergeben mochten,, haben natürlich die betreffenden Handelsleute auf ihr eignes Ilisico zu nehmen." Gleich darauf langte aber eine neu» donnernde Prociamalion deS Kaisers gegen die Engländer in Canton an. Die von den chinesi» schen Behörden der Stadt in den Straßen a,igchef< teten Anschlag,, welche di« W,cdcreröffnung des Han» dels ankündigten, wurden abg,rissen, aller Verkehr mit den Engländern sollte abgebrochen werden, und Kischin wanderte als Gefangener nach Peking. Zu« gleich wurde der Admiral Äiivan Tinpei, w,gen seiner schlechten Vertheidigung der Bocca. feines Eh« renkncpsS entkleidet; der Mann erlebte abet di» Schande nicht, sondern war mit mehreren andern Mandarinen vor t>cm Fort Anunghoy gefallen. 8000 Mann der besten Trupp»» sollten zur Wiedererobe-rung der Stadt Canton und zur Vertreibung der Barbaren v^n der Küste anrücken. — Dl? Insil Tschusan wurde, wie ,K scheint, idr«s ungesunden Klima's wegen von den Älitien geräumt; von l7Ul) Mann Europäern, die im Julius frisch und gesund daselbst ge!anbet, waren am 25. Febr.. dem Tag, der Naumung, nur noch l90 Dienstfähige übrig. Die von dort, wie früher gemeldet, nach Singapor« eingeschifften oeli^alischcn Freiwilligen weigerten sich, b«m Bengal Hlnkaru zufolge, nach China zurückzu« kehren und drohten mit »iner allgemeinen Meuterei, wenn man sit zu zwingen versuchen würde. Es ist übrigens richtig, duß Capicän Eüiot, als er endlich einsah, daß Kischins Vertrag eine bloß? Täuschung war, auch die kraft diefeö Vertrags abgetreten» Insel Hongkong räumen ließ. In Calcutta war das 55ste europäische Regiment bereits als Verstärkung nach China eingeschifft worden. (Allg. Z.) S ü v a m e r i k a. Manschreibt aus M o n l ev ideo li. 6. Zl.Marz. „Die Flotte deS StaatS Buen o s - A y re s , aus einer Brigg, die den Wimpel des Admirals Brown trägt, und fünf kleineren Schiffen bestehend, «r» schien am 29. Mär; auf der Höhe unseres Ha» fens, und warf heute Morgens vor dessen Mündung Anker. Arown begrüßte die Stadt mit 2t Kano? nenschüsfen, indem er die Flagge der Republik am Vordermast aufgezogen halte. Das Gerücht geht, der Hafen werde blokirt werden; es findet aber keinen Glauben. In Erwartung dessen, was da kommen soll, liegen aber aUe Geschäfte darni«der. Unsr» Flotte war vor einigen Tagen zu Colonia, man fürchtet aber, si« werde nicht im Stande seyn, es m>t der Vue» noS-Ayrer aufzunehmen. Eine direct« Vermögens« steuer soll, im Betrag von 60,000 Dolars monatlich, erhoben werden, um di« Kosten des Kriegs mit Bue« nos-Ayres zu decken.« <,Allg. Z.) Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleiumayr. Aerar. Domcst. o^'.ga'ion.n d<, Tlande/ . (C- M.) (C.M.) v. l>Nt»rt,ch unltr undV zu2 ?ct. ^ -- — cb der 3nn«, von Nöh.izu lij» ,.. 5 °4 2^2 — men. Mäh"», Vchle.^dc