2NIVUUNN3UT lur Annsti Wijsenschalt und geselliges Leben. --^ Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^5 O^. Montag am Z8. Feliruar ^84V. W< ^ N»n dieser Zeilsckrifl erscheinen wöchenllich zwei Nummern, icdes Wal ein halber Noaen. Der Breis des Bialles ist in Laibach uan^ndri« ü, '^ ^ dülbiädria z st. Durch die l. f. Po!l unier Ouuverl ,i,,l rorloire,er Zusendunu »anüadrici », balbiäbrig 4 st. C, W., und wird balbiäbria »l>rau«< bejablt. Alle l.l. Postümier nc»!»e» Pränuineraiinli »n. In Laiba« pranuineriri »nun beim Verleger um Nllan, Nr. >yu, »» ersten Sloctc, Graf Alcantari. Novcllele von Joseph Buchenhain, (Fortsetzung.) I n dieser hart bedrängten Zeit erreichte ein Wande­rer mit scheuem Blicke die Stadt Rom. »Das beklagens­werthe Rom", seufzte er, denn an den Thoren aller Kir­chen war der AufrufPius des Vll. angeschlagen; ein kläg­licher Ruf an die gesammce Christenheit, gegeben im Qui­linale am ^2. Juni 1809, daß-sie für den heil. Vater, wie einstens für den Apostel Petrus , als er im Kerker lag, unermüdet deren mögen. Scharen von Andächtigen dräng­ten sich durch die Straßen zu den heiligen Altären, Scha­ren lagen auf den Knien und krochen mit thränenden Au­gen im Sraube; doch die entartete Zeit ward vom Him­mel nicht erhört, der unerbittlich noch eine größere Prü­fung dem obersten Hirten und seinem Volke vorzubehalten schien. Alles sah diesen tausendfachen Schmerz und die Herzen Aller bluieien. Man drängte sich zu dem Cardi­nal Bocca, um denselben zu sprechen, doch der Zutritt zu diesem war Jedermann verwehrc. General Miolli s hielt die Scadt und jeden Zutritt zu dem heil. Vater schon seit dem Tage beseht, an wel­chem Pill s den gräßlichen Bannstuch über alle Diejenigen aussprach, welche seit dem 2. Februar zu Rom und im Kirchenstaate die Gräuel der Gewalt verübt. Dieser Schau­der erregende Fluch wurde später auch über Napoleon selbst, über seine Rathgeber, Helfer und Anhänger, und endlich über alle Jene, die sich der Bekanntmachung dieser Excommunication-Bulle widersetzten, ausgedehnt. Der Angekommene, der niemand Anderer, als Graf Alcantar i war, wußte keinen Räch. Einsam und dü­ster saß er in den Winkel eines Gastzimmers gedrückt, und überlegte, welchen Weg er einschlagen sollte, um zu seinem Ziele zu gelangen. Die Stube wimmelte von fränkischen Söldnern, welche sich laut und lärmend die Begebenheiten des Tages, mitunter auch Bravourcn erzählten, die nicht selten .« die Aussicht auf die Engels.burg, welche dunkel, wie seine Zukunft, vor seinen Blicken stand, und hinter der­selben glotzte die ,ve>lle Mondesscheibe, .wie das ferne Eden seinem vernichteten Hoffnungen. Der Lebensmüde warf sich zu Bette, .der tiefste See­lenschmerz mit.ihm. "Ich habe .vertraue,, und ward schändlich getäuscht, ich habe gehofft, und meine Hoffnungen haben mich arg­listig betrogen", rief er des Morgens hundertmal sich selbst zu, rieb sich die schlaflosen, .blutig rochen Augen, kleidete sich an, stürzte hinaus, um wo möglich Ruhe sich zu er­jagen. Sein Inneres blutete, und mit einer nie gefühl­ten Ungeduld harrte e.r auf den kommenden Abend,, an wel­chem der Graubart ihm so manch.es Dunkle erhellen sollte. Der Abend erschien, mit ihm der Unbekannte. „Meine Worte sind gerechtfertiget", begann der kaum Eingetretene, indem er das ihm dargebotene Schreiben aus des Grafen Hand Men empfing. „Ich kannte seinen In­halt", sagte er, dasselbe zurückreichend, und setzte sich ne­benAlcantari , seine Pfeife, wie Abends zuvor, gemächlich rauchend. „„Edler Mann! Ich machte .durch Sie eine'bittere Erfahrung, die mir noch jetzt die Sinne verwirrt, und den­noch muß ich Ihnen auch für dieses Bittere dankbar sein."« »Beruhigen Sic sich! Sind Sie gefaßt, ohne Unter­brechung Einiges zu hören?" Der Graf nickte, und der Krieger Hegann: „Der Marchese, bei welchem Sie nach langen Erwä­gungen endlich den Zutritt an jenem verhängnißvollen Abende erhielten, war das Haupt einiger Mißvergnügten gewesen. Die untergeordneten Glieder der Gesellschaft hielten da­für, seine Absicht sei, sich an dem Feinde seines vorgebli­chen Vaterlandes zu rächen. So glaubten Diese wohl — allein offenbar waren. seine Zwecke ganz schändlicher Art, wie die Geschichte eines Conte Ferrara zeigt, den man als einen einer fürstlichen Familie Entstammten und wegen seines ungewöhnlichen Neichthums, von dem man sich Fabelhaftes erzählte, in das Haus zu locken wußte. Auf welche Weise Sie diesem Ferrara Platz machen mußten, nämlich daß Sie, nachdem man Sie listig beraubt, unter dem Verwände, Sie wären der Sohn' eines Landcsuerräthers, hätten fallen sollen, haben Sie aus dem Schreiben bereits entnommen. Sie werden stau­nen, wie ich zu diesem Allen gekommen? Nennen Sie Vie­les einstweilen meine Combinationen; Manches jedoch grün­det sich auf angeschaute Wahrheit: denn ich hatte am Tage, als Sie zu Ihrem Negimencschef um Ihre Entlassung ka­men, dort den Dienst. Fouch«: war am nämlichen Tage hinter den ganzen Plan des Marchese gekommen. Er gab dem Regimencscommandanten den Rath, Ihnen die Ent­lassung auf Ih r Begehren ohne Anstand zu bewilligen, um Sie dadurch zu retten, von dem man wußte, daß Sie noch keinen Antheil an dem verrätherischen Plane des Mar­chese genommen' hatten. Daß Sie der Gefahr, als Opfer der Bosheit zu fallen, entrissen würden, dafür mußte, wahr­scheinlich durch Fouchu's weitreichende Arme schon gesorgt worden sein. Am Tage Ihrer Abreise ward ein großer Theil der Bande eingezogen; der Marchese mit seiner Fa­milie befand sich jedoch nicht unter den Aufgehobenen." (Fortsetzung folgt.) Wilder aus der Ferne. VI. Africani sch e Iagdscenen. I m Jahre 1821 — so erzählt der Engländer, Thomas Pringle , in seinen südafricanischen Skizzen aus einem Briefe eines Herrn Moodi e —hatte ich die erst vorKur­zem gebildete, halbmilitärische Niederlassung Fredericksburg, auf den malerischen Ufern des Solana, jenseits des großen Fischfiußes erreicht. I n diesem Orte hatte unsere Gesell­schaft, die hauptsächlich aus den entlassenen Ofsicieren und Soldaten des königlichen africanischen Corps bestand, schon viele Eleohanten geschossen, an welchen zu jener Zeit das Land reich war. Den Tag vor meiner Ankunft hatte ich zum erstenmale einer Elephantenjagd beigewohnt. Bei die­ser Gelegenheit wurde ein großer weiblicher Elephant ge­tödret, nachdem man einige hundert Schüsse auf ihn ge­than hatte. Anfangs schienen die Kugeln wenig Wirkung hervorzubringen, aber endlich erhielt das Thier mehre Schüsse in den Rüssel und in die Augen, die es ganz unfähig machten, Widerstand zu leisten oder zu entfliehen, und es fiel, eine leichte Beute für seine Angreifer. Am folgenden Tage kam einer unserer Diener mit der Nachricht, daß ein großer Trupp Elephameu in der 34? Nähe der Niederlassung sei, und das; mehre unserer Leute schon auf dem Wege sich befänden, sie anzugreifen. Ich eilte fort, mich den Jägern anzuschließen; weil ich aber in dem Dickicht, durch welches ich gehen mußte, den Weg verlor, so kam ich erst zu ihnen, als sie die Elephanten aus ihrem ersten Standorte schon vertrieben hatten. Bei dem Heraustreten aus dem Dickicht wollte ich eben über eine offene Wiese an den Ufern des Golana auf den Ort zugehen, wo ich das Gewehrfeucr hörte, als ich plötzlich vor einer nahenden Gefahr gewarnt wurde durch den lau­ten Ruf: „Pas op!" (Paß auf!), der auf holländisch und englisch mit meinem Namen sich vereinigte; in demselben Augenblicke hörce ich auch schon das Krachen zerbrochener Zweige, von den durch den Wald stürmenden Elephanten verursacht, und die furchtbaren Töne ihrer zornerfüllten Stimmen, die an dem abhängigen Ufer wiederhallten. Un­mittelbar darauf brach ein großer weiblicher Elephant, be­gleitet von drei andern kleinerer Statur, aus dem Saume des Dickichts hervor, der das Flußufer bekränzte. Da sie nicht mehr als 200 Schritte entfernt waren, und gerade auf mich losgingen, so hatte ich nicht viel Zeit, über meine Bewegungen nachzudenken. Allein und mitten auf einer kleinen Ebene befindlich, sah ich, daß ich unvermeidlich ein­geholt werden mußte, wenn ich in dieser Lage schießen, lind mein Schuß fehlen sollte. Desihalb ging ich eilig aus der Richtung ihres geraden Weges hinaus, und glaubte, sie würden mich nicht bemerken, bis ich eine bessere Gele­genheit finden könnte, sie anzugreifen. Aber hierin irrte ich; denn indem ich zurücksah, bemerkte ich zu meinem Schrecken, daß sie ihre erste Richtung verlassen hatten, heftig mich verfolgten, und mir Raum abgewannen. Un­ter diesen Umständen beschloß ich, meinen Schuß zur letz­ten Hülfe aufzusparen, und indem ich mich in rechten Win­keln nach der entgegengesetzten Seite wandte, eilte ich nach den Ufern des kleinen Flußes, in der Absicht, unter den Felsen der andern Seite eine Zuflucht zu suchen, wo ich dann sicher gewesen wäre. Aber ich war noch fünfzig Schritte vom Ufer entfernt, als die Elevhanten schon nur mehr zwanzig Schritte weit hinter mir waren, in der Mitte das Weibchen, und die andern drei an bei­den Seiten, augenscheinlich in der Absicht, mich einzuho­len; Alle schrien so fürchterlich, daß ich vor dem Lärm fast die Besinnung verlor. Ich wandte mich sogleich um, spannte mein Gewehr, und zielte nach dem Kopfe des größten, des Weibchens. Aber unglücklicher Weise versagte die Flinte wegen des feuchten Pulvers, bis ich sie von der Achsel wegnehmen wollte, wo sie losging, und die Kugel nur die Seite des Kopfes streifte. Nur einen Augenblick hielt das Thier, dann stürzte es wieder wüthenlf vorwärts. Ich fiel, ob von seinem Rüssel niedergeschlagen oder nicht, kann ich nicht sagen. Dann stieß sie nach mir mit ihrem Fang­zahn. Zu meinem Glücke hatte sie nur einen, der z« noch größerem Glücke sein Ziel verfehlte; doch furchie er einen oder zwei Zoll von meinen Körper die Erde auf. Dann ergriff sie mich mit dem Rüssel um den Leib, warf mich zwischen ihre Vordcrfüsse, und stieß mich mir ihnen herum in kurzen Pausen. Ich war wohl kaum im Stande, die Zahl der Secunden oder Minuten genau zu berechnen. Einmal drückte sie ihren Fnß mit solcher Kraft auf meine Brust, daß ich wirklich die Knochen unter der Last sich beugen fühlte, ein andermal trat sie mir mitten auf den Arm, der damals glücklicher Weise flach auf dem Boden lag. Doch während dieser entsetzlichen Lage verlor ich nie ganz meine Besinnung, sonst würde ich gewiß meine Rechnung mit dieser Welt geschlossen haben. Aber, Dank ihrem gerundeten Fuße, ich hielt mich im Allgemei­nen so, daß ich durch verschiedene Wendungen meine» Kör­pers und meiner Glieder dem geraden Auftreten entschlüpfte. Während ich noch unter ihren Fußtritten lag, waren Lieute­nant Chisholm von den königlichen Truppen der Caps, und der Hottentotte Diederi l herangekommen, und scho­ßen mehre Male nach ihr, wobei der Eine sis in die Schul­ter traf, und da zugleich ihre Gefährten oder Jungen sich zurückzogen, und von dem Saume des Waldes nach ihr schrien, so verließ sie mich mit Widerstreben, gab mir aber noch im Weggehen einen oder zwei Püffe mit ihren Hin­ terfüßen. Ich stand auf, nahm meine Flinte, und hinkte, so schnell es meine schmerzenden Knochen erlauben wollten, davon; als ich aber bemerkte, daß sie sich umwandte und nach mir blickte, ehe ich noch in das Gebüsch gekommen war, legte ich mich in das hohe Gras, wodurch ich ih«r Beob' achtung entging. Als ich die Höhe des steilen Flußufers erreichte, be­gegnete ich meinem Bruder, der an diesem Tage nicht bei der Jagd gewesen, aber herausgelaufen war, weil einer der Männer ihm gesagt hatte, er habe mich todt gesehen. Er war nicht wenig erstaunt, als er mich allein und mit heiler Haut, obgleich von Kopf bis zu Fuß mit Schmutz überzogen, antraf. Während er, Herr Knigh t und ich noch über mein Abenteuer sprachen, zog ein unglücklicher Soldat von dem königlichen afrikanischen Corps, NamenS M' Clane, die Aufmerksamkeit eines großen männlichen Elephanten auf sich, den man nach dem Dorfe gejagt hatte. Das wüthende Thier setzte ihm nach, und erreichte ihn gerade unter der Höhe, auf welcher wir standen, trug ihn eine Strecke weit mit seinem Rüssel, warf ihn dann nieder, und nachdem es seine vier Füße vereinigt hatte, trat undstampfte es ziemlich lange auf ihm herum, bis er ganz todt war. Der Elephant verließ nun den Leichnam ein wenig, kam aber dann wieder, als wollte er sich von seiner Zerstörung ganz überzeugen, kniete nieder, und zerstieß und knetete den Körper mit seinen Vorderfüßen. Dann ergriff er ihn wie­der mit seinem Rüssel, trug ihn an den Saum des Di­ckichts, und warf ihn unter das Gebüsch. Während diese Tragödie vor sich ging, kletterten mein Bruder und ich, so weit wir konnten, das Ufer herab, und feuerten auf das wüthende Thier, doch waren wir in zu großer Ent­fernung, um dem unglücklichen Mann von Nutzen zu sein, der fast zu Brei zerdrückt war. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Schreckliches Ereignis;,) Zu Anfang diesesMo­ 34s nats wurde, wie der „Sammler" erzählt, der auf der Route von Bukarest nach Hermannstadt curfirende Post­wagen nahe dersiebenbürgischen Gränze auf offener Straße von einer Heerde Wölfe angefallen, und die diesem Wa­gen vorgespannten drei Pferde, so wie der Postillon und der Condueteur sammt dem Bedeckungmanne wurden ein Opfer dieses Angriffes. Selbst den Wagen und die Klei­dungstücke dieser Unglücklichen zerrissen die Wölfe in kleine Theile. Man fand Tags darauf nur noch Spuren dieser gräulichen Verwüstung; einzelne Wagentheile, zerfetzte Stiefel und Bruchtheile der Gebeine der hier von diesen Raubthieren ermordeten drei Personen lagen zerstreut im Schnee in der Nähe des Waldes. Nur die Briefpakete, welche dieser Postwagen immer mit sich führr, blieben un­versehrt , und wurden mit dieser schrecklichen Nachricht von den Bauern, welche sie auffanden, dem nächsten Postamte übergeben. — (Ein seltsamer Dieb.) Im sogenannten lateini­schen Viertel in Paris wohnt ein Goldschmied, welchem seit einiger Zeit Schmucksachen und andere Dinge von Werth aus seinem Zimmer verschwanden, obschon dasselbe auf's Beste verschlossen war. Ein Dienstboce um den an­dern wurde entlassen, jedes Schloß verändert, endlich sogar die eigene Tochter des Diebstahls bezichtigt und aus dem Hause gewiesen: Nichts aber fruchtete, heute verschwand ein Bracelct, morgen eine Breche, und Manche im Hause kamen bereits auf den im freigeistigen Paris nicht seltenen Gedanken, daß es im Hause umgehe. Und so war es auch, es ging richtig um, aber kein Gespenst, sondern der Goldschmied selber, welcher ein Nachtwandler war. Die vermißcen Sachen wurden, nachdem man einmal diesen Umstand herausgebrachc, auf einer entlegenen Scelle des Daches gefunden, auf das er häufig bei seinen gefährli­chen NachreLcursionen hinauszusteigcn pflegte. — Ei« Brief. Neustadt!, NM 13. Februar «842. Maigeborne (^»ruiul!»! Hccipe cnIluHliiuin L^clu Hi>20lli8 «b l3tru. «viel. »Jeder Mensch ist sein eigener Carneval«,,also sagt HerrSchm pfl daher ich auch, von dieser meiner Wesenheil veranlaßt, mittels dieses »zu« fällig verspäteten" Briefes Dir von jenen Freuden Nachricht gebe, welche wir uns in der Eigenschaft als Carnevals geschaffen haben. Wir hatten hier drei subscribirte Balle, welche von zahlreicher und gewählter Gesell, schalt besucht wurden. Auch hier wurde die liebliche Polka und die rocoeo­clegante Quadrille getanzt; bis zur Cachucha aber, wie die Damen in Laibach, haben wir's noch nicht gebracht. Zur Vervollkommnung unseres, eben nicht schlechten Orchesters hatten einige Dilettanten mitzuwirken be« schloßen, nicht minder wurde eigens zu diesem Behuf« ein Violon aus Wien bestellt. Bis zur Mine des Faschings erschien der Theure nicht; wir waren trostlos! Endlich hörten wir, er sei auf der Reise. Einige von uns fuhren ihm bis Treffen entgegen. Frcudcnthränen stoßen, wir umarmten uns wie Brüder! — Er war da, der Violon, allein, auf was wir eher nicht gedacht halten — Niemand war da, der ihn spielen tonnle. Und der Kapellmeister spricht: «Wer ist der Beherzte, ich frage wieder, 3u ziehen den Bogen auf und nieder?» Und die Ritter und Knappen um ihn her Vernehmen's und schweigen still, Sch'n hinab in der Noten schwarzes Meer', Und Keiner den Bogen fuhren will. Und der Meister zum Dritten verzweifelnd fraget: »Ist Keiner der über den Baß sich waget?« Doch Alles noch stumm bleibt wie zuvor. Und ein Ehrenmann, sanft und keck. Tritt aus der Ritter zagende,» Chor, Und den Hut wirft er und die Handschuh' weg, Und alle die Männer mnhcr und die Frauen Auf den freundlichen Mann verwundert schauen. Und wie er tritt an des Chores Rand/ Ertönet der lustige Re,gen, Den Riesen faßt er mit geübter Hand, Läßt gleich der Meister sich zeigen. Und in der »Donauliedcr« frohe Gesänge Erdröhnte» des mächtigen Nnßcs Klänge. Außer diesen Bällen hatten Abeuduntcrhaltungcn in zweien der angesehensten Privotcirkel statt, welche sich durch Frohst»,, und freundschaft­liche Geselligkeit auszeichneten. Ebenso brillant, als durch die vielen, durch­gchcnds theils sehr reich und charakteristisch, theils drollig und bizarr ge« Neideten Masken imposant und interessant war der am !os in Costüm, son­dern auch vcrlarvt erschien, daher denn, da die Gesellschaft aus allen Thei« lcn des Landes zusammengekommen war, an ei» schnelles wechselseiliges Erkennen vor der Demasfirung nur in sellenc» Fällen zu denken war. Bis zum Anbruche des Tages währte das glänzende Fest in «„geschwächter Heiterkeit, und wer immer demselben beiwohnte, w,rd sich seiner als eines der in jeder Beziehung geluugcussen erinnern. Als Gegenstück z» den, eben Berichteten Nachfolgendes. I n einen» andern Schloße unweit Neustadt! gab der Inhaber nm Faschingdienstage sei­ner zahlreichen Dienerschaft eine» Tanz. Die Damen, acht an der Zahl, sämmllich der Küche uud de,» Stalle entnommen, wollten auf's Eleganteste sich ausstafsiren, und ihre Verehrer auch durch ungewohnte Düfte bezaubern, weßhalb sie e,nen Voten in die Stadt entsendeten. Man kann sich das Be­fremden des Apothekers vorstellen, als ein Nauerjunge mit einer leeren Sauerbrunnssasche in die Apolhoke kam, u»d 4 Pfund, sage vier Pfund Nergamottenöl begehrte; denn soviel glaubte» besagte Damen zur Nerede­luug ihrer natürlichen Odeurs als erforderlich prälimimren zu müssen. Und was wir sonst machen? Je nun! „ach vollendetem Tagwerke gehen wir in das Hütcl „zun, Waspcr,« dort nähren wir den Leib mit Eß° woare», Bier und Wein, nnd laben den Geist mit Discuriren, Sprechen, und Reden; der Eine erzählt, Iungbunzlau habe »2.UU0 Häuser und Rci« chenberg 85.