Bezugspreise Für Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — jnr Amerika: ganzjährig D. l 25 ^nc dar übrige Ausland ganzjährig K 5- 20 Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. GMcheer Dote Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanöermappe' eines jeden Monates. am 4. und 19. Bestellungen übernimmt die Perwaktung des Hottscheer Molen in Gottschee 9ir. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottscheer Molen in Gottschee. Anzeigen Qt.ieratej werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. P ostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Br. 15. Kottschee, am 4. August 1914, Jahrgang XI. Das Manifest -es Kaisers. Seine Majestät der Kaiser hat folgendes Manifest erlassen: An Weine Wölker! Es war Mein sehnlichster Wunsch, die Jahre, die Mir durch Gottes Gnade noch beschieden sind, Werken des Friedens zu weihen und Meine Völker vor den schweren Opfern und Lasten des Krieges zu bewahren. Im Rate der Vorsehung ward es anders beschlossen. Die Umtriebe eines haßerfüllten Gegners zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Meiner Monarchie, zum Schutze ihres Ansehens und ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres Besitzstandes nach langen Jahren des Friedens zum Schwerte zu greisen. Mit rasch vergessendem Undank hat das Königreich Serbien, das von den ersten Anfängen seiner staatlichen Selbständigkeit bis in die neueste Zeit von Meinen Vorfahren und Mir gestützt und gefördert worden war, schon vor Jahren den Weg offener Feindseligkeit gegen Österreich-Ungarn betreten. Als Ich nach drei Jahrzehnten segensvoller Friedensarbeit irr Bosnien und der Herzegovina Meine Herrscherrechte aus diese Länder erstreckte, hat diese Meine Verfügung int Königreiche Serbien, dessen Rechte in keiner Weise verletzt wurden, Ausbrüche zügelloser Leidenschaft und erbittertsten Hasses hervorgerufen. Meine Regierung hat damals von dem schönen Vorrechte des Stärkeren Gebrauch gemacht und in äußerster Nachsicht und Milbe von Serbien nur die Herabsetzung seines Heeres aus den.Friedensstand und das Ver- sprechen verlangt, in Hinkunft die Bahn des Friedens und der Freundschaft zu gehen. Von demselben Geiste der Mäßigung geleitet, hat sich Meine Regierung, als Serbien vor zwei Jahren im Kampfe mit dem türkischen Reiche begriffen war, auf die Wahrung der wichtigsten Lebensbedingungen Der Monarchie beschränkt. Dieser Haltung hatte Serbien in erster Linie die Erreichung des Kriegszweckes zu verdanken. Die Hoffnung, daß das serbische Königreich die Langmut und Friedensliebe Meiner Regierung würdigen und sein Wort einlösen werde, hat sich nicht erfüllt. Immer höher lodert der Haß gegen Mich und Mein Haus empor, immer unverhüllter tritt das Streben zutage, untrennbare Gebiete Österreich-Ungarns gewaltsam loszureißen. Ein verbrecherisches Treiben greift über die Grenze, um im Südosten der Monarchie die Grundlagen staatlicher Ordnung zu untergraben, das Volk, dem Ich in landesvärerlicher Liebe Meine volle Fürsorge zuivende, in seiner Treue zum Herrscherhaus und zum Vaterlande wankend zu machen, die Heranwachsende Jugend irrezuleiten und zu frevelhaften Taten des Wahnwitzes und des Hochverrates aufzureizen. Eine Reihe von Motdanjchlägen, eine planmäßig vorbereitete und durchgeführte Verschwörung, deren furchtbares Gelingen Mich und Meine treuen Völker ins Herz getroffen hat, bildet die weithin sichtbare blutige Spur jener geheimen Machenschaften, die von Serbien aus ins Werk gesetzt und geleitet wurden. Diesem unerträglichen Treiben muß Einhalt geboten, den unaufhörlichen Herausforderungen Serbiens ein Ende bereitet werden, soll die Ehre und Würde Meiner Monarchie unverletzt erhalten und Ein Mobttisierungstag in Laibach. Die Landeshauptstadt von Krain prangt in Flaggenschmuck. Wem gilt dieser Ausdruck der Freude und Begeisterung? Der Mobilisierung gegen die Serben. Laibach ist nämlich der Ver-sammlungs- und Ausrüstungsort der Einberufenen zum heimischen Regiment. In den Gassen und Straßen, die sonst nach Schluß der Schulen ziemlich leer sind, wimmelt es von eingerückten Reservisten und Landsturmmännern, aber auch von Neugierigen und müßigen Zuschauern. Der Platz vor dem Südbahnhof ist zur Zeit der Ankunft und Abfahrt der Züge, die Mannschaften bringen und entführen, oft so dicht besetzt von Menschen, daß an ein Durchkommen fast nicht zu denken ist. Auf den Straßen siehst du einzelne oder ganze Trupps, teils mit Reisebündeln und Handkoffern beladen, teils in schmucker militärischer Adjustierung flott einherschreiten. Bedächtig und ernst sinnend schreitet hier der einberufene Familienvater daher, begleitet von Weib und Kind, singend, jubelnd und jauchzend hüpfen dort sorgenfreie Jünglinge, gefolgt von weinenden Mädchen. Das Tuten pfeilschnell dahinrasender Automobile, das Klingeln die Straßen durchkreuzender Fahrräder, das Ächzen langsam dahin-fahrender mit Kriegsmaterial beladener Fuhrwerke, das Rasseln und Läuten der mit Zivil und Militär besetzten Straßenbahnen, das alles verleiht dem abwechslungsvollen Bilde noch einen besondern Reiz. Aus öffentlichen Straßen und Plätzen teilen Ordensschwestern den in den Krieg Ziehenden geweihte Medaillen aus, in den Kirchen flehen nicht wenige, einzeln oder umgeben von ihren Angehörigen, in andächtigem Gebet zum „Lenker der Schlachten" um Schutz in Gefahr oder am Kommuniontische um Stärkung für die kommenden Tage. Wohnung ist jetzt in Laibach sehr schwer zu bekommen. Alles ist von Militär besetzt, nicht nur die Kasernen und das Kastell, sondern auch die Schulen, das Priesterhaus, die Handels-Lehranstalt, die Institute Mariatmm, Josefinum, Lichtenthurn, Notspital und andere verfügbare Wohnungen. Die Lingergasse nächst dem Bischofhof ist ganz besetzt von Automobilen, die ihrer Benützung harren. In und vor den Kasernen steht ein ganzer Park kriegsmäßig ausgerüsteter Geschütz- und Transportwagen. Den Höhepunkt erreichte die Begeisterung, als am 29. Juli um 72 9 Uhr abends die eingerückte Mannschaft unter dem klingenden Spiele der Militärmusik in Begleitung der Offiziere, der aktiven Mannschaft der Garnison und einer mehrtausendköpflgen Volksmenge durch die beflaggten und festlich beleuchteten Straßen zog. Bor dem Regierungsgebäude hielt der Vizepräsident des Ab- ihre staatliche, wirtschaftliche und militärische Entwicklung vor beständigen Erschütterrungen bewahrt bleiben. Vergebens hat Meine Regierung noch einen letzten Versuch unternommen, dieses Ziel mit friedlichen Mitteln zu erreichen, Serbien durch eine ernste Mahnung zur Umkehr zu bewegen. Serbien hat die maßvollen und gerechten Forderungen Meiner Regierung zurückgewiesen und es abgelehnt, jenen Pflichten nachzukommen, deren Erfüllung im Leben der Völker und Staaten die natürliche und notwendige Grundlage des Friedens bildet. So muß Ich denn daran schreiten, mit Waffengewalt die unerläßlichen Bürgschaften zu schaffen, die Meinen Staaten die Ruhe im Innern und den dauernden Frieden nach außen sichern sollen. In dieser ernsten Stunde bin Ich Mir der ganzen Tragweite Meines Entschlusses und Meiner Verantwortung vor dem Allmächtigen voll bewußt. Ich habe alles geprüft und erwogen. Mit ruhigem Gewissen betrete Ich den Weg, den die Pflicht Mir weist. Ich vertraue auf Meine Völker, die sich in allen Stürmen stets in Einigkeit und Treue um Meinen Thron geschart haben und für die Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu schwersten Opfern immer bereit waren. Ich vertraue auf Österreich-Ungarns tapfere und von hingebungsvoller Begeisterung erfüllte Wehrmacht. Und Ich vertraue auf den Allmächtigen, daß Er Meinen Waffen den Sieg verleihen werde. Iranz Josef m. p. StürgKH m. p. Tief und nachhaltig ist der Eindruck, den die ergreifenden Worte des Kaisers an seine Völker überall hervorrufen. Einmütig sind alle Österreicher mit ihrem Kaiser der Meinung, daß den unerträglichen, unaufhörlichen Herausforderungen ein Ende bereitet werden müsse. Die begeisterten Kundgebungen, deren Schauplatz Wien und Budapest sowie alle Teile Österreich-Ungarns in den letzten Tagen waren, bewiesen neuerlich, daß der Kaiser mit vollem Rechte auf seine Völker baut, die sich in allen Stürmen stets in Einigkeit und Treue um seinen Thron geschart haben und für Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu den schwersten Opfern bereit sind. Bei seiner Ankunft in Wien am 30. v. M. sagre der Kaiser zum Bürgermeister Dr. Weiskirchner: „Ich glaubte, in meinem Alter nur Jahre des Friedens zu erleben und der Entschluß ist mir gewiß sehr schwer gefallen. Aberausdenalls eiligen Kundgebungen gewinne ich die Überzeugung, daß mein Entschluß der richtige war." geordnetenhauses Oberleutnant Ritter v. Pogačnik eine zündende Rede, welche mit der an den Landespräsidenten gerichteten Bitte schloß, die Gefühle unwandelbarer Treue an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen, und die der Landespräsident mit einer erhebenden Ansprache erwiderte, die in eine Huldigung auf Seine Majestät ausklang. Vor dem Radetzkymonument begeisterte der Divisionär die Offiziere und Mannschaften durch eine feurige Ansprache. Vor der landschaftlichen Burg hielt in Vertretung des erkrankten Landeshauptmanns Landesausschußbeisitzer Dr. Lampe und vor dem Rathause Bürgermeister Dr. Tavaar patriotische Reden, die mit Kriegsbegeisterung und jubelnden Huldigungen für Se. Majestät ausgenommen wurden. Auf dem Bodnikplatz nächst der Domkirche hielt Domdechant Kolar eine ergreifende Ansprache, worauf der Dompropst, umgeben vom Domkapitel und Vertretern des gesamten Laibacher Stadtklerus, den Mannschaften den Segen mit dem Allerheiligsten erteilte. Kür Österreich, fürs Waterland! Es ruft der Kaiser zu den Waffen. „Ich dachte", spricht er, „nur auf friedlich Schaffen; Die Jahre, die mir noch hienieden Von Gottes Gnade sind beschicken, Dem Wohle meiner Völker wollt' ich weih'n. Doch will der böse Nachbar dieses nicht. Drum tue jeder seine Pflicht Und setze frohbegeistert ein Für Oesterreich, fürs Vaterland Sein Gut Und Blut." Die Völker dieser Kunde lauschen. Wie wenn der Sturm durcheilt in wildem Rauschen Des Waldes weite Baumeshallen, So trägt ein mächtig Widerhallen Des Kaisers Wort flugs über Berg und Tal. Und Freude, Jubel schwellt die Brust, Entfacht ist schon die Kampfeslust, Begeistert tönt's allüberall: Für Oesterreich, fürs Vaterland Durch Krieg Zum Sieg! ZU den Fahnen! Heil Österreich I Ein herrlicheres Ausflammen der patriotischen Gesinnung hat unser geliebtes Vaterland noch kaum je erlebt als in diesen letzten Tagen. Ein rauschender Strom von Begeisterung durchflutete das ganze Reich, vor dem gemeinsamen starken Reichsgefühle trat jeder nationale und parteimäßige Unterschied weit in den Hintergrund. Mit einer Wucht und Größe, die selbst die hoffnungsvollsten Erwartungen übertraf, trat das vaterländische, das altösterreichische Gefühl in die Erscheinung und wir erlebten Tage einer Begeisterung, wie sie dem in inneren Zwistigkeiten ausgewachsenen Geschlechte noch niemals beschicken waren. Eine Nation wetteiferte mit der ändern, ein Kronland suchte das andere in Schatten zu stellen, ja selbst die Scheidewand zwischen Österreich und Ungarn schwand. Es war eine großartige Wiedergeburt des Reichsgedankens, es war ein edler Rausch der Begeisterung, es war eine Einmütigkeit, ein Zusammenschluß und eine Hingabe an das Ganze, wie man sie sich überwältigender nicht vorzustellen vermag. Das Feuer dieser flammenden, dieser bisher unerhörten Begeisterung erfaßte auch unsere engeren Landsleute mit seiner heißen Glut. Auch bei uns hatte man wie ein Dürstender schon lange auf das befreiende Wort gewartet, das die Völker aufrief, mit dem Schwerte einzustehen für Österreichs Ehre. Als der Wortlaut des Ultimatums mit seinen schweren, wuchtigen Anklagen gegen Serbien bekannt geworden war und erst gar, als in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli die Mobilisierungsorder in Gottschee eintraf, da war es, als ob die Gemüter von einem drückenden Alp befreit worden wären. Zu lang schon hatte in uns allen die innere Empörung, die rasende Wut gekocht über die schmähliche Behandlung, die unser großes, mächtiges Vaterland von Serbien, diesem frechen Mordgesellen- und Verschwörerstaate, in unendlicher Geduld und Langmut sich hatte gefallen lassen. Wie es im Innern eines Vulkans lange, lange brodelt und kocht, bis die flammende rote Glut plötzlich hervorschießt, so brach nunmehr auch explosivartig und mit elementarer Gewalt eine Begeisterung, ein Enthusiasmus hervor, der keine Grenzen kannte. Ihren ersten Höhepunkt erreichte die Kciegsbegeisterung am Sonntage (26. Juli) bei der Abfahrt des Abendzuges. Hunderte und Hunderte hatten sich auf dem Bahnhofe eingefunden, um den scheidenden Reservisten und Landsturmmännern, blühenden Jünglingen und Männern mit bereits ergrauendem Barte, Lebewohl zu sagen. Des Abschiednehmens, Tücherwinkens, Händeschüttelns war kein Ende. Ein mehr als halbstündiger unausgesetzter Jubelschrei und Heilruf war es, der brausend und losend erscholl. Von zarten Mädchenhänden wurden an die Einrückenden Blumen, Eichenlaub- gewinde und Zigaretten verteilt; in glühender Begeisterung wurde entblößten Hauptes die österreichische Volkshymne, das Prinz Eugen-Lied und die Gottscheer Hymne gesungen. Heil dem Kaiser! Hoch Österreich! rief man begeistert. Und dann wieder: Auf nach Serbien! Nieder mit Serbien! Ein überaus erhebender Anblick war es, bei den Einrückenden solchen Frohmut, solches Siegesbewußtsein zu sehen. Ungemein ergreifend und rührend war es anderseits, wenn ein Gatte und Vater "sein schluchzendes Weib umarmte und seinen Kindern den Abfchiedskuß gab. Da blieb wohl kein Auge trocken, jedermann fühlte den Ernst der Stunde. Und wie am ersten Tage, so war es auch am folgenden, als von den weiter entfernt gelegenen Gemeinden die Einberufenen angerückt kamen. Frohe Soldatenlieder singend, zogen sie durch die Stadt — die Altlager hatten auch ihre Musikkapelle mitgebracht — und auf dem menschenübersüllten Bahnhose wiederholten sich beim Früh-, Mittags- und Abendzuge die begeisterten und ergreifenden Szenen vom Sonntag womöglich noch in verstärktem Maße. Es war das eine patriotische Begeisterung, die sich auch der zu bringenden Opfer voll bewußl war. Gibt es doch in Stadt und Land Gottschee nur wenig Häuser ohne Abschiedsschmerz. Manche Familien schicken nicht nur einen, sondern mehrere Söhne zu des Kaisers Fahnen. Schwer, sehr schwer ist so manche Familie getroffen. Der Vater, der einzige Ernährer, zieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Wird er wohl heil und gesund zurückkehren? Das ist die bange Frage, die den Gattinnen und Müttern heiße Tränen erpreßt. Dabei ist man aber weit entfernt von Verzagtheit. Schlichte Frauen aus dem Volke, deren Männer zu den Fahnen geeilt sind, um für Österreichs Ehre in den Kampf zu ziehen, äußerten sich in starkmüliger Entschlossenheit: Schwer ist der Schlag für uns und unsere Kinder! Aber wir verbeißen den Schmerz, denn es muß fein, es kann nicht anders sein! Nun sollen unsere Männer aber auch recht tüchtig dreinhaueu, damit endlich Ruhe wird für lange Zeit! Der Kaiser ruft, das Vaterland ruft, da kämpft man den Schmerz tapfer nieder im Vertrauen auf Gott, der uns alles ertragen hilft, im zuversichtlichen Hoffen auf Oesterreichs Sieg! Osmanenblut, Franzosenblut Hat unser Land gesärbet; Den unverdroß'nen deutschen Mut, Den haben wir ererbet. So singen wir in unserer Hymne, so erzählt uns unsere Geschichte. Gut und Blut haben unsere tapferen Vorfahren eingesetzt, als es vor Jahrhunderten galt, die Türkenscharen abzuwehren, das Ländchen gegen den französischen Eindringling zu,verteidigen. Und in vielen Schlachten, die in früherer Zeit für Österreichs Macht und Ehre geschlagen wurden, haben sich unseres Ländchens Söhne rühmlich hervorgetan und haben als Lohn für ihre Tapferkeit nicht selten ehrende Auszeichnungen davongetragen. Wir sind fest überzeugt, daß sie auch jetzt wieder in alter Treue zu Kaiser und Reich in den ersten Reihen stehen werden. Heil euch, die ihr unser Stolz seid, unsere Hoffnung und unsere Liebe! Gott schütze euch! Kommt zurück, geschmückt mit dem Lorbeer des Sieges! Heil dem Kaiser! Heil dem Vaterlande! Heil und Sieg Österreichs tapferem Heere! 2nt Vorabende des europäischen Krieges. Während Zar Nikolaus den deutschen Kaiser durch eine inständige Bitte zu einer friedlichen Intervention veranlagte, ordnete er, bevor noch die Entscheidung über die von ihm selbst erbetenen Vermittlungsvorschläge gefallen war, die Mobilisierung des russischen Heeres an, um einen Vorsprung im kommenden Weltkriege zu gewinnen. Das Vertrauen Kaiser Wilhelms ist also von russischer Seite in sch mählich st er, perfidester Weise betrogen worden. Auf dieses grausam frevlerische Beginnen hin, das eine Herausforderung Deutschlands war, ließ die deutsche Regierung in Petersburg wissen, daß die deutsche Mobilmachung in Aussicht stehe, falls Rußland nicht binnen zwölf Stunden die Kriegsvorbereitungen einstelle und hierüber eine bestimmte Erklärung abgebe. Gleichzeitig wurde an die französische Regierung eine Anfrage über ihre Haltung im Falle eines deutsch-russischen Krieges gerichtet. Die Frist zur Beantwortung des deutschen Ultimatums ist am 1. August abgelaufen. Kaiser Wilhelm hat am 1. August die Mobilmachung der gesamten deutschen Streitkräfte angeordnet. Der deutsche Kaiser richtete am 31. Juli in Berlin eine Ansprache an das versammelte Volk, in der er u. a. sagte: „Eine schwere Stunde ist heute über Deutschland hereingebrochen. Die Neider überall zwingen uns zu gerechter Verteidigung. Man drückt uns das Schwert in die Hand! Ich hoffe, daß, wenn es nicht in letzter Stunde meinen Bemühungen gelingt, die Gegner zum Einsehen zu bringen, uns den Frieden zu erhalten, wir das Schwert mit Gottes Hilfe so führen werden, daß wir es mit Ehren wieder in die Scheide stecken können. Enorme Öpfer von Gut und Blut würde ein Krieg vom deutschen Volke erfordern. Den Gegnern aber würden wir zeigen, was es heißt, Deutschland anzugreifen." Hoch- und Hurrarufe, sowie patriotische Lieder antworteten dem Kaiser. In Österreich ist unterdessen die allgemeine Mobilisierung im besten Gange. Man ist auf alles vorbereitet, aus alles gefaßt. In Deutschland ist die Kriegsbegeisterung wie ein mächtiges Feuer aufgelodert und selbst die deutsche Sozialdemokratie wurde von diesem gewaltigen Begeisternngsstrome mitgerissen. Im englischen Unterhaufe sagte Grey, daß die Lage noch nie so gefährlich war wie zur Stunde. Italien wird hoffentlich seine Bündnispflichten erfüllen. Eine große Gefahr droht dem russischen Koloß von Japan her. Dieses verlangt die Aufrollung der mandschurisch-mongolischen Frage. Europa schickt sich an zum größten Waffengange, den die Geschichte kennt. Wir stehen am Vorabende eines europäischen, eines Weltkrieges. Die Verantwortung für all das Entsetzliche, was jetzt kommt, fällt auf die panslawistischen Machthaber in Petersburg. Rußland will den Krieg und ist allein schuld an all dem maßlosen Unheil, das dieser heraufbeschwören wird. Der Beginn des europäischen Krieges. Letzte Nachrichten: Rußland hat deutsches Reichsgebiet, ohne das deutsche Ultimatum zu beantworten, angegriffen und den Krieg eröffnet. Der deutsche Botschafter hat am 2. August um 7 Vs Uhr abends dem russischen Ministerium des Äußern die Kriegserklärung überreicht. Die deutsche Offensive gegen Rußland hat bereits eingesetzt. Die Städte Czenstochau, Bendzin, Kalisch wurden von deutschen Truppen besetzt. Der russische Kriegshafen Libau wurde von dem deutschen Kreuzer „Augsburg" in Brand geschossen. In Rußland herrscht Hungersnot, in manchen Gegenden Cholera und Pest. In Russisch-Polen droht die Revolution auszubrechen. Die Entscheidung der Frage des Verhältnisses Österreichs zu Rußland steht unmittelbar bevor. Am 2. August wurde um 5 Uhr nachmittags die volle Mobilisierung der französischen Streitkräfte angeordnet. Frankreich hat bereits mehrere Neutralitätsbrüche begangen. Französische Abteilungen überschreiten die Grenze. Französische Flieger flogen in großer Zahl über Belgien, Holland vor der Kriegserklärung, also völkerrechtswidrig, nach Deutschland. Am 2. August vormittags warfen französische Flieger bei Nürnberg Bomben ab. Luxeuburg wurde zum Schutze der dort befindlichen deutschen Eisenbahnen von deutschen Truppen besetzt. Die serbische Armee befindet sich in ziemlich trostloser Lage; es herrscht Mangel an Lebensmitteln und teilweise auch an Munition. Zwischen Österreich und Japan sind Verhandlungen im Zuge, die ihre Spitze gegen Rußland richten. Dreimächtekrieg oder Weltkrieg? Das ist die Frage, die in den nächsten Tagen zur Lösung kommt. In England herrscht eine starke Strömung für Neutralität. Überlegt sich Frankreich im letzten Augenblick die Sache noch, so kann auch Italien aus dem Spiele bleiben. Dann gäbe es noch immer einen großen, gewaltigen Krieg, aber keinen Weltkrieg. Italien mobilisiert. Die Antwort Frankreichs auf die deutsche Anfrage war zweideutig und ausweichend. Aus Stabt und Laub. Gottschee. (Begeisterte patriotische Kundgebung.) Am 31. v. M. veranstalteten die deutschen Turner und Studenten in Gvttschee eine erhebende patriotische Kundgebung. Unter Vorantragung einer schwarzgelben Fahne zog um halb 9 Uhr abends unser Jungvolk, lodernde Pechfackeln in den Händen, in voller Schar zunächst zur Bezirkshauptmannschaft, wo sich mittlerweile eine große Menschenmenge eingefunden hatte. Nach Absingung der österreichischen Volkshymne, der brausende Heilrufe folgten, ergriff Herr stud. phil. Eisenzopf das Wort zu einer zündenden Ansprache. Weithin erschallte seine kraftvolle Rede in das vom Fackelschein erhellte Dunkel der Nacht. Durch unseres innigstgeliebten Kaisers Mund habe das Vaterland seine Söhne unter die Waffen gerufen, um einen heimtückischen, verbrecherischen Feind in die gebührenden Schranken zu weisen. Mit heller Begeisterung seien Österreichs brave Krieger diesem Rufe gefolgt, Haus und Hof, Wirtschaft und Werkstätte, Weib und Kinder verlassend. So mancher, der heute noch in blühender Jugendkraft dastehe, werde vielleicht nicht mehr wiederkehren, werde den Heldentod sterben müssen fürs teure Vaterland. Niemals habe man die Bedeutung der Worte: „Gut und Blut für unfern Kaiser, Gut und Blut fürs Vaterland!" tiefer empfunden als in diesen Tagen. In frohgemuter patriotischer Begeisterung seien auch die Söhne von Stadt und Land Gottschee ins Feld gezogen. Den Tod fürs Vaterland nicht zu scheuen sei tapferen Kriegers Pflicht. Der Gedanke, daß die großen Opfer für das Heil des Vaterlandes gebracht werden, müsse den Gattinnen und Müttern, müsse den Familien der eingerückten Wehrpflichtigen Trost und Erhebung in schwerer Lage bieten. Redner schloß mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser und auf die Armee, in das die versammelte Volksmenge begeistert einstimmte. Hierauf wurde die Gottscheer Hymne gesungen und sodann unter den Klängen des Prinz Eugen-Liedes zum Hause des Herrn Bürgermeisters gezogen. Dort wurde Halt gemacht. Herr Eisenzopf begrüßte namens der deutschen Studenten« und Turnerschaft in herzlichen Worten den um Gottschee hochverdienten Herrn Bürgermeister kaiserl. Rat Loy und bat ihn, er möge sich die Linderung der Not der Zurückgebliebenen angelegen sein lassen. Der Herr Bürgermeister erwiderte die Begrüßung vom Fenster seiner Wohung aus, wies hin auf die schicksalsschwere Stunde, in der sich unser Vaterland befinde und versicherte, daß, weil die Staatshilfe (Unterhaltsbeitrag) für die Familien der Einberufenen nicht sofort ins Werk gesetzt werden könne, die Zurückgebliebenen aber leben müßten und nicht dem Hunger preisgegeben werden dürften, die Stadtgemeinde für sie eine Sammlung veranstalten werde. Jeder solle geben nach Kräften. Wieder auf die gegenwärtige gefahrvolle, kriegerische Lage übergehend, wies Redner sodann auf die erhebende, uns mit stolzer Genugtuung erfüllende Bundestreue des Deutschen Reiches hin, das Schulter an Schulter zu Österreich stehe. Die Ansprache schloß mit einem Hoch auf unseren erhabenen Kaiser und auf unseren Bundesgenossen, das Deutsche Reich. Auch ein Heil auf Italien ertönte, lebhaft akklamiert, aus der versammelten Menge und man hörte Rufe: Nieder mit Serbien! Nieder mit Rußland! Die „Wacht am Rhein" singend, zog sodann die Schar, begleitet von der Volksmenge, zum Gymnasium, wo Herr Gymnasialdirektor Dr. Riedl von seinen ehemaligen und gegenwärtigen Schülern herzlich begrüßt wurde, worauf derselbe dankend erwiderte. Unter Absingung vaterländischer und nationaler Lieder zog man sodann in die Stadt zurück und es nahm der erhebende Manifestations-Fackelzug sein Ende. — (Allgemeine Mobilisierung. — Rekrutenabschied.) Am späten Nachmittag des 31. v. M. traf hier die telegraphische Nachricht von der wegen der Mobilisierung Rußlands angeordneten allgemeinen Mobilisierung der österreichisch-ungarischen Wehrmacht ein. Die Aufregung in der Stadt war keine geringe. Abends um Vs 9 Uhr fand eine begeisterte Manifestation (Fackelzug) statt, über die wir oben berichten. Nun mußten auch die heuer assentierten jungen Rekruten zur Fahne einrücken. Die von der Stadt und der nächsten Umgebung reisten am 1. August bereits mit dem Mittagszuge ab. Der Turnverein mit umkränzter, blumengeschmückter Fahne gab ihnen das Geleite zum Bahnhose, zu dem man, die Gottscheer Hymne und andere nationale Lieder singend, hinausmarschierte. Zum Abschied hatte sich wieder eine große Volksmenge eingefunden. Ein Turner trug an einer Stange eine farbige Kreidezeichnung, die den serbischen König am Galgen hängend darstellte. Mit jugendlicher Begeisterung wurde die österreichische Volkshymne und hierauf die „Wacht am Rhein" gesungen. Brausende Heilrufe ertönten ohne Ende. Ein förmlicher Blumenregen ergoß sich über die jungen Vaterlandsverteidiger, die von Mädchen mit Kränzen aus Eichenlaub geschmückt wurden. Es wiederholten sich die rührenden Abschiedsszenen der früheren Tage. Als der Zug sich in Bewegung setzte, wurde unter Tücher- und Hüteschwenken das „B'hüt Gott, b’hiit Gott mit Hellem Klang!" angestimmt. So fuhren sie dahin, begleitet von den Segenswünschen der Bevölkerung. Gott schütze euch, junge Krieger, und führe euch von Sieg zu Sieg! — (Vom Klerus.) Hochw. Herr Johann 8esek, Stadtkooperator in Gvttschee, wurde zum Pfarrverweser in Unterdeutschau ernannt. — Hochw. Herr Primiziant Franz Sušnik wurde als Kooperator in Gottschee angestellt. — (Trauung.) Am 21. v. M. wurde in Graz (Mariagrün) Herr Dr. Josef Ettl, k. k. Gymnasialprofessor in Gottschee, mit Fräulein Josefine Jaklitsch, Hausbesitzerin in Gottschee Nr. 32, getraut. Herzlichen Glückwunsch! — (Ernennung.) Der Justizminister hat den Richter Herrn Ernst S t ö ck l in Laibach zum Bezirksrichter dort selbst ernannt. — (Vom Landesspital.) Die Leitung der Landeswohltätigkeitsanstalten teilt mit, daß in das Laibacher Landesspital vom 27. v. M. an bis auf Widerruf nur dringende Fälle ausgenommen werden. — (Bittgottesdienste.) Die österreichischen Bischöfe haben Gebete und Bittgottesdienste für den Erfolg der österreichischen Waffen angeordnet. — (Der Herzog von Gottschee als Freiwilliger.) Fürst Karl Auersperg hat sich entschlossen, gleichzeitig mit seinem zur Truppe einberufenen Sohne freiwillig einzurücken. Fürst Auersperg, der früher Berufsoffizier war, ist Rittmeister im Verhältnis der Evidenz der Landwehr mit Rang vom 1. Mai 1899 und steht im 55. Lebensjahre. Heil unserem Herzog, der würdig handelt seiner tapferen Vorfahren! — Auch der Präsident des österreichischen Herrenhauses Fürst Alfred Windischgrätz, Major i. E., hat sich zum freiwilligen Truppendienste gemeldet. Fürst Windischgrätz ist 62 Jahre alt. Desgleichen treten Herrenhausmitglied Graf Thun-Hohe n-stein-Salm-Reifferscheidt und Graf Friedrich Nostitz als einfache Soldaten freiwillig in die Armee ein. — Auch Landmarschall Fürst Liechtenstein. Graf Barbo, Baron Apfaltrern u.a. sind freiwillig eingerückt. Die zahlreichen Mitglieder des österreichischen und ungarischen Hochadels, die sich zum freiwilligen Heeresdienste gemeldet haben, haben dadurch bewiesen, daß die Traditionen unseres Hochadels auch noch im heutigen Geschlechts fortleben. — (Sechs Söhne unter den Fahnen.) Von der Familie Josef Hönigmann (Fleischhauer) in Gottschee stehen gegenwärtig sechs Söhne unter den Fahnen, überdies noch ein Schwiegersohn. — (Kundmachung.) Es wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß laut Verlautbarung in der „Wiener Zeitung" vom 26. Juli 1914, Zahl 172, eine Allerhöchste Amnestie für Wehrpflichtdelikte erlassen worden ist. Die Amnestie er- streckt sich unter bestimmten Voraussetzungen auf alle jene Angehörigen des Heeres, der Kriegsmarine und der Landwehr, die wegen einer vor Verlautbarung der Mobilisterungskundmachung begangenen Desertion oder Nichtbefolguvg eines Militäreinberufungsbefehles in Untersuchung stehen, verfolgt werden oder eine Verfolgung oder Disziplinarstrafe zu gewärtigen haben, und zwar jene, die abwesend sind, unter der Bedingung, daß sie zur Erfüllung ihrer Militärdienstpflicht n u v e r w e i l t einrücken, wobei nebst der Strafe auch die Verlängerung der Dienstpflicht nachgesehen wird. Die Betreffenden haben sich unverweilt bei der politischen Bezirksbehörde ihrer Heimatsgemeinde persönlich anzumelden. K. k. Bezirkshaupt-mannfchaft Gottschee am 29. Juli 1914. Merk m. p. — (Notes Kreuz.) Dem Zweigverein Gottschee sind kürzlich in Mösel 8, in Großlaschitz 52 neue Mitglieder beigetreten. — (Bezirkskommission für den Unterhaltsbeitrag der Einberufenen.) Nach dem Gesetze vom 26. Dezember 1912, R. G. Bl. Nr. 237, ist im Falle einer Mobilisierung im Amtsorte einer jeden politischen Behörde für deren Amtsbereich eine Ünterhaltsbezirkskommisstvn in Absicht auf die Unterhaltsbeiträge aufzustellen. In diese Kommission entsendet der Landesausschuß ein Mitglied und einen Ersatzmann. Für den politischen Bezirk Gottschee hat der Landesausschuß den hochwürdigen Herrn Dechanten Ferdinand Erker zum Mitglied und Herrn Schulrat Josef Ober-gföll zum Ersatzmann ernannt. ■— (Patriotische Gewerbetreibende und Hausbesitzer.) In Graz erklärten die Fleischhauer in ihrer Genossen-schastsversammlung, sie wollten als gute Oesterceicher in ernster Zeit auf jeden ungebührlichen Gewinn verzichten. Sie würden sich auch nicht als Mittelspersonen hergeben für jene Leute, die die Bevölkerung ausrauben wollten. Es sei noch keine Ursache vorhanden, mit dem Fleisch auf den Preis des Maximaltarifes hinaufzugehen. — Mehrere Hausherren in Budapest beschlossen, Familien, deren Oberhaupt einberufen ist, den Mietzins für das Augustguartal zu erlassen. —• Wenn Familienväter ihr Blut einsetzen müssen für Kaiser und Vaterland, so ist es recht und billig, daß auch Gewerbetreibende wenigstens auf einen ungebührlichen Profit verzichten. Bewucherung und ungehörige Preistreiberei ist das gerade Gegenteil von Patriotismus. — (Aufruf an die österreichischen Reservisten in Amerika.) Der österreich. Botschafter in den Vereinigten Staaten weist einer Meldung des „Berliner Tagebl." zufolge alle österreichischen Konsuln in Amerika an, die österreichisch-ungarischen Reservisten zur Kriegsbereitschaft aufzurufen. Der Botschafter beziffert die in Amerika ansässigen wehrpflichtigen Österreicher aus 200.000 Mann. — Wie wir hören, befinden sich von unseren wehrpflichtigen Landsleuten (Gottscheern) bereits viele auf der Rückfahrt nach Europa. — (Enthebungsansuchen haben keine aufschiebende Wirkung.) Die Militärzentralstellen können Anträgen auf Enthebung wehrpflichtiger Bediensteter von der Einrückung zur Militärdienstleistung nur in den allerdringendsten Fällen und nur für solche Betriebe willfahren, die für Militärzwecke arbeiten. Es wird dabei aufmerksam gemacht, daß der Einbringung von Enthebungsgesuchen keine aufschiebende Wirkung in Bezug auf die Einrückungspflicht zukommt. Die Bitten um Befreiung von Pferden von der Einrückung können nicht berücksichtigt werden. — (Maximaltarife für Krain.) Aus Anlaß der Mobilisierung hat die Landesregierung für Krain mit Kundmachung vom 1. August 1914 für das ganze Land Krain (mit Ausnahme von Laibach) nachstehende Maximaltarife festgesetzt: Weizenmehl Nr. 0 60 h (Kilogramm), Weizenmehl Nr. 2 59 h, Weizenmehl Nr. 3 58 h, Roggenmehl 44 h, Maismehl 30 h, Heidenmehl 60 h, Weizen« brot 58 h (Kilogramm), Roggenbrot 46 h, gemischtes Brot 42 h, Reis 64 h, Gerste 38 h, Hirsebrei 50 h, Fisolen 44 h, Kartoffeln 8 h, Kaffee 3 K 60 h, Tee 7 K, Zucker 88 h, Salz 24 h, Wem (gewöhnlicher) 1 K 12 h, Bier 48 h, Essig 24 ii, Tafelöl 1 K 60 h, Rindfleisch, I. Qualität 1 K 68 h, Rindfleisch, II. Qualität 1 K 44 h, Schaffleisch 1 K 48 h, Schweinefleisch 1 K 80 h, Kalbfleisch 1 K 80 h, geselchtes Fleisch 2 K, Speck 2 K, Schweinefett 2 K 50 h, Butter 3 K 60 h, Käse 2 K 20 h, Milch (Liter) 24 h, Eier (Stück) 10 h, hartes Brennholz (Raummeter) 8 K, weiches Brennholz 6 K, Kohle 3 K, Petroleum (Liter) 36 h. Die Preise müssen in den Geschäftslokalen angeschlagen werden. Zuwiderhandelde werden für jeden einzelnen Fall mit Geld bis zu 1000 K oder mit Arrest bis zu drei Monaten bestraft. Die Maximaltarise gelten sowohl im Detail« als auch im Handelsverkehre. — Zu diesem Maximaltarif bemerken wir, daß bei uns in Gottschee für einzelne Artikel gegenwärtig billigere Preise üblich sind, die hoffentlich nicht erhöht werden. Der Maximaltarif bildet nur die äußerste gesetzlich noch zulässige Grenze nach oben. — (Gegen den Lebensmittelwucher.) Eine soeben erlassene kaiserliche Verordnung räumt, um die Versorgung der Bevölkerung mit unentbehrlichen Lebensmitteln und Bedarfsartikeln zu sichern, der politischen Landesbehörde das Recht ein, jederzeit die Aufnahme im Lande befindlicher Vorräte an unentbehrlichen Bedarfsgegenständen (Nahrungsmitteln usw.) anzuordnen und die Vorräte besichtigen zu lassen. Für Erzeuger, Händler wird die Verpflichtung festgelegt, nach Anordnung der Ausnahme der Vorräte der politischen Behörde die Menge und Gattung ihrer Vorräte in festgesetzter Frist bekanntzugeben. Die Verletzung dieser Auskunftspflicht wird mit einer Geldstrafe bis zu 1000 K oder mit Arrest bis zu drei Monaten bestraft. Um die Approvisionierung der Gemeinden zu sichern, legt die Verordnung den Erzeugern, Händlern und Verkehrsunternehmern die Pflicht auf, ihre Vorräte an unentbehrlichen Bedarfsgegenständen, falls deren etwaige Beschaffung nicht tunlich erscheint, über Aufforderung der politischen Landesbehörde gegen eine vorläufige, im Verwaltungswege festzusetzende Verfügung für die Zwecke der Approvisionierung herzugeben. Wer diese Pflicht verletzt oder als Unterlieferant oder Vermittler die Lieferung der Vorräte für die Approvisionierung vereitelt, seine Vorräte v e r-heimlicht, für unentbehrliche Bedarfsgegenstände in Ausnützung der durch den Kriegszustand verursachten außerordentlichen Verhältnisse offenbar übermäßige Preise fordert oder mit Absicht denPreis in dieHöhetreibt, dieWarenaufkauftoder unwahre Nachrichten verbreitet, macht sich einer strafbaren Handlung schuldig, die im allgemeinen als Vergehen mit Arrest von einem Monat bis zu einem Jahr gerichtlich bestraft wird. Neben der Freiheitsstrafe kann in diesen Fällen auch eine Geldstrafe bis zu 20.000 Kronen verhängt, der Verfall der dem Täter gehörigen Vorräte zu Gunsten des Staates für die Zwecke der Versorgung der Bevölkerung ausgesprochen und auf den Verlust der Gewerbeberechtigung erkannt werden. — (Gegen das Lebens in ittelpreistreiben.) Um anläßlich der gegenwärtigen außerordentlichen Verhältnisse ungebührliche, wucherische Preissteigerungen der zum täglichen Bedarfe dienenden Artikel sowie eine damit verbundene Benachteiligung des konsumierenden Publikums hintanzuhalleu, hat die Landesregierung auf eine Reihe solcher Artikel in der Landeshauptstadt Laibach Maximal tarife festgesetzt, welche in den Geschäftslokalen (Marktständen) angeschlagen werden müssen. Zuwiderhandelnde werden nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung für jeden einzelnen Fall mit Geld bis zu 1000 K oder mit Arrest bis zu drei Monaten bestraft. Nach dem Maximaltarif für Laibach sind die höchsten zulässigen Preise angesetzt, wie folgt: Weizenmehl Nr. 0 52 Ir (Kilogramm), Weizenmehl Nr. 2 50 h, Weizenmehl Nr. 3 48 h, Roggenmehl 40 h, Maismehl 30 h, Heidenmehl 60 h, feinster Reis 80 h, mittlerer Reis 64 h, gewöhnlicher Reis 50 h, Fisolen 44 h, Linsen 64 h, Erbsen 72 h, Zucker (Stock) 96 h, Salz 24 h, Essig 36 h, Tafelöl 2 K, Speiseöl K 1 20, Speck 2 K, Schweinefett K 2 20 usw. Die in diesem Tarife enthaltenen Preissätze gelten für die besten Qualitäten; die im Kleinverkehr marktgängigen Qualitäten sind selbstverständlich zu einem niedrigeren Preise zu verkaufen. Aus der Natur des Maximaltarifes folgt ferner, daß die darin enthaltenen Preissätze die höchstzulässigen sind, die selbstverständlich Seite 118. nur dann in Anwendung zu kommen haben, wenn die wirtschaftliche Lage die Möglichkeit des Verkaufes zu einem billigeren Preise unbedingt ausschließt. Es wäre nicht nur ganz ungerechtfertigt, sondern verriete eine unlautere, ordinäre Denkungsweise, wollte man die gegenwärtigen Zeitverhältnisse zur Bewucherung des Publikums ausnützen. Die Vertreter des Großhandels in Wien haben übereinstimmend erklärt, daß die Engros-Preise dermalen nicht erhöht werden. Die kompetenten Faktoren in Wien haben bereits Verfügungen getroffen, die darauf abzielen, daß auf die strengste Einhaltung des bürgerlichen Gewinnes der Detailoerkäufer geachtet werde. — Wie wir hören, soll auch für Gottschee ein Maximal-tarif festgestellt werden, falls dies mittlerweile nicht schon geschehen ist. — Aus amtlichen Kreisen in Wien verlautet: Mit Rückstcht auf das in der letzten Zeit beobachtete, durch die wirtschaftliche Lage nicht gerechtfertigte Steigender Lebensmittelpreise wird daran erinnert, daß das allgemeine Strafgesetz bestimmte Formen des Lebensmittelwuchers mit Strafe bedroht. Nach §482 ist ein Gewerbsmann, der Waren verkauft, die zum notwendigen Lebensunterhalte gehören, wenn er seinen Vorrat verheimlicht oder davon, was immer für einem Käufer zu verabfolgen sich weigert, einer Übertretung schuldig und im ersten und zweiten Falle an Geich im dritten Falle mit Gewerbsverlust zu bestrafen. Nach § 484 ist ein solches Verhalten, wenn es zur Zeit einer öffentlichen Unruhe geschieht, nebst dem Gewerbsverluste mit einer ein- bis sechsmonatiaen strengen Arreststrafe zu ahnden. , (Änderung der Fahrordnung auf der Strecke Laibach-Gottschee.) Die k. k. Staatsbahndirektion Triest hat unter dem 22. -vjult I. A. ein die Stndtgemeinde Oottschee folgende Zuschrift gelangen lassen: .,Auf die in dortfeitiger Eingabe vorgebrachten Wünsche wird nachstehendes zur gefälligen Kenntnis gebracht: 1. Die Anschlußherstellung des bisherigen Abendzuges Nr. 2315 in Großlupp an den um 6 Uhr 36 Minuten abends von Laibach St B abgehenden Zug Nr. 2217 ist nunmehr ab 1. Oktober l. I. in Aussicht genommen. Wegen der zu wahrenden Zugsanschlüsse in Laibach und Karlstadt seitens des Zuges Nr. 2213 ab Laibach St. B. um 8 Uhr 5 Minuten vorm. ist ein früheres Eintreffen des Zuges Nr 2311 dermalen nicht tunlich. Eine Abkürzung des Aufenthaltes der Gottscheer Züge in der Station Großlupp kann wegen der daselbst vorzunehmenden Manipulation dermalen gleichfalls nicht in Betracht gezogen werden. 4. Im Laufe der Sommerfahrordnunq sind auch m die Gottscheer Zugsgarnituren Personenwagen mit Gasqlühlicht-beleuchtung eingestellt worden. Die Einstellung von Korridorwagen nne auf der Nitrite Laibach-Karlstadt kann jedoch dermalen nicht er-folgen. 5 Die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit der Personenzüge auf der Teilstrecke Großlupp-Gottschee hat bei der Staatsbahn-direktion Triest bereits den Gegenstand eingehender Studien gebildet kann aber im Hinblick auf die Kosten dieser Maßnahmen dermalen nicht m Aussicht genommen werden. Bei Erhöhung der Fahrqe-“uf 45 km St. würde der Fahrzeitgewinn nur ungefähr 16 Minuten betragen. Im übrigen partizipieren die Gottscheer Interest enten — wenngleich nur im geringen Maße — an der nun-'ur, .b,e ®tre(fe Laibach-Großlupp durchgeführten Geschwin-dlgkeitserhohung. Der k. k. Staatsbahndirektor: Galambos." Mit Anschluß des Abendzuges nach Gottschee an den um 6 Uhr 36 Minuten abends von Laibach abgehenden Personenzug wäre uns in dem Falle schlecht gedient, wenn man gezwungen wäre, in Großlupp 1 /2 Stunden warten zu müssen. Wenn man schon warten PV*!' 1° ch^tet mnn Ueber in Laibach als in dem rauchigen, beschrankten Schanklokal in Großlupp. Das Stadtgemeindeamt hat demnach in einer neuerlichen Eingabe an das Eisenbahnministerium und an die Staatsbahndirektion Triest darauf hingewiesen, daß der Gegenzug von Karlstadt her, ohne irgendwelche Anschlüsse in Kroatien (Ungarn) ausgeben zu müssen, ganz leicht um eine Stunde früher abgelassen werden und demnach in Großlupp abends um eine Stunde früher emtreffen könnte, wodurch die Abfahrt des Abendzuges von Großlupp nach Gottschee um eine Stunde früher ermöglicht würde Für ein „Entgegenkommen" (I?) aber, das uns einen einein halb- stündigen Aufenthalt in Großlupp aufnötigt, bedanken wir uns recht sehr. Das wäre die reinste Ironie auf unsere geäußerten Wünsche. Wenn es nicht anders geht, so lege man nach Gottschee einen vierten Zug ein, und zwar nach unseren Interessen und Wünschen. Haben doch auch die Lokalbahnen Laibach-Stein und Krainburg-Neumarktl täglich vier Personenzüge,und an Sonn- und Feiertagen sogar fünf. — (Die Unterhaltsbeiträge für die An gehöri gen der Mobilisierten.) Den Angehörigen der Mobilisierten gebührt ein Unterhaltsbeitrag aus Staatsmitteln, und zwar besteht dieser Beitrag aus einer Unterhaltsgebühr und, wenn die Angehörigen auf die Wohnungsmiete angewiesen sind, aus einem die Hälfte der Unterhaltsgebühr betragenden Mietzinsbeitrag. Als anspruchsberechtigt sind jene Angehörigen anzuseheu, deren Unterhalt bisher im wesentlichen von dem aus der Arbeit des zur aktiven Dienstleistung Herangezogenen erzielten Einkommen nachweisbar abhängig war. Ein Anspruch besteht nicht, wenn der Einberufene seinen Gehalt fortbezahlt erhält. Als Angehörige gelten die Ehefrau und die ehelichen Nachkommen des Einberufenen. Als Angehörige sind ferner eheliche Vorfahren, Geschwister und Schwiegereltern, die uneheliche Mutter und uneheliche Kinder dann anzusehen, wenn sie in Österreich ihren ordentlichen Wohnsitz haben oder wenn sie die österreichische oder ungarische Staatsbürgerschaft besitzen. Im allgemeinen bewegt sich die Unterhaltsgebühr zwischen 70 und 80 h pro Tag. Kommen also beispielsweise zwei anspruchsberechtigte Familienmitglieder in Betracht, beträgt die Unterhaltsgebühr rund 1 K 50 h, zu der dann noch der Mietziusbeitrag in der halben Höhe, also rund 75 h, kommt. Für Angehörige unter acht Jahren besteht der Unterhaltsbeitrag in der Hälfte dieses Ausmaßes. Der Unterhaltsbeitrag gebührt den Angehörigen für jene Zeit, während der der zur aktiven Dienstleistung Herangezogene gehindert ist, einem bürgerlichen Erwerb nachzugehen. Den Angehörigen derjenigen, die in einem Gefechte getötet oder nach einem Gefechte vermißt werden, oder infolge einer Beschädigung im aktiven militärischen Dienst oder einer durch diese Dienstleistung veranlagten Krankheit vor ihrer Ruckversetzung in das nichtaktive Verhältnis sterben, gebührt der Unterhaltsbeitrag durch sechs Monate, vom Todestage an gerechnet Die Anmeldung des Anspruches auf den Unterhaltsbeitrag hat bei der Gemeindevorstehung des ordentlichen Wohnortes zu erfolgen Bei Anmeldung des Anspruches ist aus dem Kceise der Angehörigen diejenige Person namhaft zu machen, an die die Auszahlung der Gebühr erfolgen soll. Werden gleichzeitig mehrere Personen genannt, jo Hat ote Kommission eine davon als Zahlungsempfänger zu be-stimmen. Zu Händen des Einberufenen darf der Unterhaltsbeitrag nicht angewiesen werden. Der Unterhaltsbeitrag ist in halbmonatigen am 1. und 16. fälligen Raten im vorhinein, tunlichst an den Fälligkeitsterminen, auszuzahlen. ~ (Die bisherigen Kriegsereignisse) beschränken sich zumeist auf kleinere Plänkeleien. Etwas ernstlicheren Charakter hatten die Gefechte, die sich um die Belgrad-Semliner Brücke entspannen. Die Serben sprengten einen Pfeiler dieser Brücke, jedoch mit unzureichendem Erfolge. Zwei bei Velika Gradiške befindliche serbische Dampfer wurden von unserer Artillerie vernichtet. Unsere Monitore beschossen auf das Maschinengewehrfeuer der Serben hin Belgrad, wo ein Pulverturm explodierte und ein serbisches Zollhaus uo‘l bet?( ""s die österreichischen Truppen geschossen wurde, von unserer Artillerie in kurzer Zeit in Schutt gelegt wurde. Gleichzeitig waren in Belgrad mehrere Feuersbrünste sichtbar. An der Drina kam es zu kleineren Kämpfen. Serbische Banden versuchten vergebens Bjelina zu beunruhigen. Dies sind in Kürze die amtlichen Mitteilungen vom Kriegsschauplätze bis 31. v. M Größere Kämpfe sind erst zu erwarten. — (Von unseren Reservemännern in Laibach.) An der großen patriotischen Kundgebung, die in Laibach am 28. v. M. stattfand, nahmen auch die Einberufenen aus Stadt und Land Gottschee teil. Im Festzuge marschierten gegen 600 beut che Reservemänner aus Gottschee, die ihrer Begeisterung durch das Singen patriotischer Lieder: des Kaiserliedes, des Prinz Eugen-Marsches, ^Jc des 5 Rheir beredi heben Münl es s den i Tage Man reitet sich t bei d' Paris Volks europ Öfter i in Ös I heißt mag macht wer! Angel Best« gliede Gewe einkoi Anspi hier e i zu ti erfolg unter trieb soll s regen ein a> in T Unga gegar artig! Jahx Bäun klirrt« der 9 Straf letzt : i Plan niebei und Bäun , verur zwei Greu und Deut gegen die I Deut zu F leicht Darn kleine euroz des Marschliedes „O, du mein Österreich" und der „Wacht am Rhein", sowie durch stürmische Heilrufe auf den Kaiser überaus beredten Ausdruck gaben. — (Unser deutscher Bundesgenosse.) Ungemein erhebend waren die großartigen, jubelnden Kundgebungen in Berlin, München usw. für Österreich. Das Deutsche Reich wird, wenn es sein muß, Schulter an Schulter mit uns kämpfen gegen den russischen Koloß. Seit 1870 hat man in Deutschland solche Tage nicht erlebt, überall flammt der Geist vom Juli 1870 auf. Man weiß, daß Frankreich auf einen Krieg nicht genügend vorbereitet ist und daß die Korruption auch in der französischen Armee sich tief eingefressen hat. Die Siegesgewißheit der Deutschen hat bei den Franzosen eine Panik verursacht und an Bemühungen von Paris, um den Weltkrieg zu vermeiden, hat es nicht gefehlt. Die Bolksstimmung in Deutschland zittert vor der Möglichkeit eines europäischen oder eines Weltkrieges ebenso wenig als bei uns in Österreich. Die moralische Kriegsbereitschaft ist also nicht nur i in Österreich, sondern auch in Deutschland voll vorhanden. Überall heißt es in Deutschland: Wir sind im Recht! Wir Halten durch, mag es kommen, wie es willl — Heil dem verbündeten, mächtigen Deutschen Reichel — (Unterhaltsbeitrag der Kleinbauern und Gewerbetreibenden.) Was den staatlichen Unterhaltsbeitrag für Angehörige von Mobilisierten anbelangt, so sind nach den gesetzlichen Bestimmungen solche Kleinbauern, die ihre Wirtschaft mit den Mitgliedern ihrer Familie und ohne fremde Hilfe besorgen, sowie auch Gewerbetreibende, die keine Gehilfen beschäftigen, den auf ein Arbeitseinkommen angewiesenen Eingerückten gleichzuhalten, haben also Anspruch auf den Unterhaltsbeitrag. — (Ein Spion (?) verhaftet.) Am 31. v. M. wurde hier ein Mann verhaftet, der sich bei den Arbeitern des Kohlenwerkes j zu tun machte und um den Pulverturm fragte. Die Verhaftung erfolgte über Ersuchen der bosnischen Behörden. Der Mann, der unter falschem Namen reiste, stammt aus Rann in Steiermark und ! irieb sich in der letzten Zeit in Bosnien und Serbien herum. Er soll sich geäußert haben, man werde bald von einer aufsehenerregenden (!) Tat von ihm hören. — (Unwetter.) Am 23. v. M. zog von Südosten herauf ein arges Unwetter, das, mit einem Wirbelsturm (Zyklon) verbunden, in Triest und Fiume, in Bosnien, Kroatien, Kram, Steiermark, Ungarn Verheerungen anrichtete. In Gottschee brach nach vorausgegangenem Gewitterregen gegen halb 1 Uhr nachmittags ein orkanartiger Sturm von einer Heftigkeit los, wie man sie hier seit vielen Jahrzehnten nicht erlebt hat. Ziegel flogen von den Dächern, Bäume wurden entwurzelt oder abgeknickt, gebrochene Fensterscheiben klirrten. An einzelnen Dächern entstanden breite Lücken, durch die der Regenguß eindrang. Der Nesseltaler Postwagen wurde auf der Straße hinter dem Friedhofe umgeworfen, wobei der Postillon verletzt wurde; einen Knaben warf die Wucht des Slurmes an eine Planke usw. J»i Walde wurde vom Sturme so mancher Baum niedergeiegt, noch mehr Schaden wurde insbesondere auf den Hafer-und Maisfeldern angerichtet. Das unreife Obst wurde von den Bäumen geschüttelt und auch in den Gemüsegärten mancher Schaden verursacht. Zum Glück dauerte der orkanartige Sturm nur etwa zwei Minuten und war nicht mit Hagel verbunden, sonst wäre der Greuel der Verwüstung noch ein viel ärgerer gewesen. — (Der russische Koloß.) Rußland rüstet über Hals und Kopf zum Kriege. Greift Rußland Österreich an, so tritt für Deutschland die Bundespflicht ein, es wird sich mit den Waffen gegen Rußland kehren. Dann müssen nach ihrem Bündnisverträge die Franzosen den Russen beistehen und Deutschland angreifen. Das Deutsche Reich wird sodann im Bunde mit Italien gegen Frankreich ZU Felde ziehen. England, das bisher vermitteln wollte, wird vielleicht die Gelegenheit benützen, über die deutsche Flotte herzufallen. Darum wird gegenwärtig in allen Großstaaten und auch in den kleineren Staaten Europas mobilisiert. Mischen sich auch außereuropäische Staaten ein, so entflammt ein Weltkrieg. Ein kathol. Wiener Blatt schreibt: Die große Frage, ob der Konflikt mit Serbien auf das Gebiet des genannten Staates und eventuell Montenegros beschränkt sein wird oder nicht, hängt allein vom Verhalten Ruß-lanvs ab. Rußland ist aber nicht mehr wie zur Zeit Alexanders 111. politisch und militärisch eine Großmacht. Es ist unter der schwachen Regierung des jetzigen Zaren wohl wirtschaftlich eine Großmacht geblieben und ist es auf diesem Gebiete noch in bedeutenderem Maße als unter dessen Vorgängern. Militärisch und politisch hingegen ist Rußland viel eher eine Ohnmacht als eine Großmacht. Alle die riesigen Kontingente, die Rußland auf dem Papier hat, und sein riesiges Kriegsbudget imponieren den Österreich ischen Staatsmännern und Generälen nicht im mindesten. Man weiß sehr wohl, wie viel von dem für Militärzwecke bestimmten Gelde für ganz andere Zwecke ausgegeben wird, während in Österreich mit dem Gelde in der umsichtigsten und zweckmäßigsten Weise ge-wirtschasiet wird. Das Wort über Rußland als „Koloß mit tönernen Füßen" entspricht zur Zeit noch mehr der Wahrheit, als unmittelbar vor dem Krimkriege. Damals bestand wenigstens noch eine moralische Einigkeit zwischen dem Volk und dem Zaren. Das ist aber jetzt ganz anders geworden. Das Hans Romanow genießt nicht jene überaus große Autorität wie das Haus Habsburg, dessen Ansehen ein wahrhaft väterliches ist. Der russische Adel und der orthodoxe Klerus haben nie jenen großen Einfluß im Volke ausgeübt, wie dies in Österreich bezüglich der Kirche und des Großgrundbesitzes der Fall ist. Der russische Beamtenkörper und das Offizierskorps stehen nicht auf der Höhe des österreichischen oder reichsdeutschen. Die revolutionäre Gesinnung hat nicht nur die unteren Schichten des Volkes ganz bedeutend gestreift, sondern ist in die Intelligenz tief eingedrungen und hat dort den allrussischen patriotischen Geist ertötet. Rußland ist weder für eine Offensive noch für eine Defensive gehörig gerüstet. Würde das russische Zarentum dennoch Serbien beschützen wollen, so würde es sein eigenes Todesurteil unterschreiben. Es würde den monarchischen Charakter Rußlands vernichten. Wird sich der Zar durch das nationalistische Getriebe in Petersburg so weit hinreißen lassen? Österreich kann ruhig diese oder jene Antwort über sich ergehen lassen. Es ist diplomatisch, militärisch und auch wirtschaftlich vollständig gerüstet. Die Tage, wo von einem Machtworte des Zaren das Wohlergehen Deutschlands und Österreichs abzuhäugeu schien, sind längst vorbei. Würde Rußland zum Schwerte greifen, so wäre das ein Kampf zwischen der auf katholischen Traditionen ruhenden abendländischen Kultur und der morgenländischen Kultur des morschen modernen Byzanz. Der Ausgang eines solchen Kampfes würde den Untergang dieses Byzanz bedeuten. — (Das Vertrauen zu den Raiffeisenkassen.) Wie wir erfahren, sind bei unseren Raiffeisenkassen in den letzten aufgeregten Tagen keine außergewöhnlichen Behebungen von Spareinlagen vorgekommen, das Geschäft wickelte sich vielmehr in ganz normaler Weise ab. Die Spareinleger wissen eben, daß nicht nur der Reservefond der Kassen und der Sicherheitsfond des Kassenverbandes die Sicherheit der Einlagen gewährleistet, sondern daß durch die unbeschränkte Haftung der Mitglieder, deren Gesamtvermögen den Einlagenstand weit überragt, eine absolute Sicherheit der Spareinlagen geboten ist. —• Nichts ist überhaupt törichter als nicht notwendige Geldbehebungen bei den Sparkassen und Geldinstituten. Oder ist das Geld zu Hause in einem Strumpf oder in einer hölzernen Truhe, wo es verbrennen oder gestohlen werden kann, vielleicht besser aufgehoben als in der Sparkasse? Daß der Staat auf Sparkassengelder greifen konnte, glauben heutzutage wohl nur mehr ganz beschränkte Leute. Übrigens sind die Gelder ja auf Grund und Boden u. bergt, vollkommen sicher angelegt. Wie kann da jemand im Ernste meinen, daß sich der Staat solche Gelder widerrechtlich aneignen konnte. Aber so geht es: Irgendein dreimal gescheiter Ortsweiser gibt die Angstparole aus: Einlagen beheben! Und dann stürmen die Ängstlichen und Leichtgläubige» zur Sparkasse, nehmen ihre Einlagen heraus und verlieren die Zinsen. Nach einigen Wochen kommen sie dann wieder mit dem Gelde angerückt, um es in- der Sparkasse neuerdings anzulegen, soweit sie es nämlich mittlerweile nicht vielleicht unnotwendigerweise verbraucht haben. Wie töricht 1 Witterdorf. (Wahlvereinborung.) Für die heutige Gemeindeausschußwahl haben sich die Anhänger der beiden hier bestehenden politischen Parteien auf eine gemeinsame Kandidatenliste geeinigt und hiemit einem allgemeinen Wunsche Rechnung getragen. Die Wahl wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. — (Todesfälle.) Im Siechenhause in Laibach ist am 14. Juli der 37jährige Johann Jaklitsch aus Neulvschin 4 gestorben; am 18. Juli ist der Auszügler Andreas Jaklitsch in Unterloschin 9 einem langdauernden Magenleideu im Alter von 64 Jahren erlegen. Er war ein braver, von lebendigem Glauben beseelter Mann. — (Hoch Österreich!) Wenn auch infolge Einrückens unserer Männer und Burschen reichlich Tränen geflossen und manche Häuser für längere Zeit um ihren Erhalter gekommen sind, hat sich doch nirgends Murren, sondern bei jung und alt nur Begeisterung hiefür geäußert, daß unser Vaterland endlich daran gegangen ist, die serbischen Mordbuben zu züchtigen und uns dauernden Frieden zu verschaffen. Massenhaft begleitete die Bevölkerung die Entrückenden zum Bahnhöfe und ein vielhundertstimmiges Hoch und Heil Österreich-Rufen erscholl, als der Zug von Goitschee aukam und unsere Mannschaft zu den übrigen einstieg. Von den 58 hier Einberufenen sind 26 verheiratet. — (Trauung.) In Görz wurde am 27. Juli Franz Jonke aus Kostern 50 mit Josefa Gruber getraut. — (Furchtbarer Unglücksfall.) Am Montag den 27. Juli gegen Mitternacht fuhr der Gastwirt Alois Perz in Windisch-dorf, von Obrem gegen Windischdvrf zu. Er dürste nun den Warnungszuruf des Bahnvorstandes entweder überhört oder nicht mehr die Kraft gehabt haben, das Pferd zum Stehen zu bringen, denn dieses setzte über das Geleise gerade, als der Zug in die Station hier einfuhr. Die Lokomotive faßte den Wagen und zertrümmerte ihn augenblicklich. Das Pferd wurde zur Seite geschleudert und erlitt geringere Verletzungen. Der unglückliche Mann aber kam unter die Räder des Zuges. Zwar blieb der Zug wenige Sekunden nach dem Zusammenstöße stehen. Doch das Unglück war geschehen. Als Leiche wurde Perz unter dem Wagen hervorgezogen. Der Kopf war förmlich gespalten, jedes Glied gebrochen. Der Verunglückte stand im 45 Jahre. — (Bravo!) Josef Erker aus Windischdorf 52 hatte kaum die Kunde vom Kriege vernommen als er auch schon von Amerika abfuhr und sich zu seinem Regimente meldete. Bereits am 1. August teilte er dem Vater von Wien aus mit, daß er dem Rufe des geliebten Kaisers gefolgt sei. Ein schönes Beispiel zu Nachahmung für alle unsere Amerikaner. Lichtenbach. (Kirchenrenovierung.) Unsere Filialkirche war schon seit etlichen Jahren infolge Mangels an Geldmitteln sehr verwahrlost. Endlich erbarmte sich Frau Gertrud Meditz aus Lichtenbach des verlassenen Gotteshauses und spendete für die Renovierung desselben den ansehnlichen Betrag von 400 K. Da auch andere größere Spenden eintrafen, wurde die Renovierung der Kirche beschlossen und die Arbeit dem schon von Nesscltal aus bekannten Kunstmaler Peter Sopracase aus Udine um den Kostenvoranschlag von 1380 K übertragen. Derselbe hat die Arbeit zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt und es erscheint obiger Betrag im Vergleiche zum geschaffenen Kunstwerke sehr niedrig bemessen. Staunenswert ist die Geschicklichkeit, mit der Sopracase mit freier Hand zeichnet und malt. Derselbe brachte in unserer Kirche 10 prächtige und bewundernswerte große Ölgemälde an. Es würde zu weil führen, dieselben hier zu beschreiben, es sei nur erwähnt, daß die meisten Begebenheiten aus dem Leben Jesu barstellen. Außer den Ölgemälden wurde auch der Hanptaltar frisch vergoldet und marmoriert, so daß er schöner ist, als früher als neuer. Weiters wurden die Wände und die Decke der Kirche durch künstlerische ornamentale Malerei geziert, so daß unsere Kirche jetzt unbestreitbar zu den schönsten Filialkirchen nicht nur des Bezirkes Gottschee, sondern vielleicht ganz Krams zu zählen ist. Niemand soll die Gelegenheit vorüber gehen lassen, das Kunstwerk zu besichtigen; dazu bietet der 15. August, der Tag des Kirchweihfestes, die beste Gelegenheit. Wir laden unsere Landsleute aus nah und fern zum Besuche freundlichst ein. Außer der Frau Meditz haben zur Renovierung noch beigetragen: K 200 Alois und Josefine Lackner, Private in Graz; K 53 eine ungenannt sein wollende Person; K 52 60 eine Sammlung durch Josef Kump aus Lichtenbach Nr. 14; K 50 Matthias Tschinkel, Weingroßhändler in Gottschee; K20: Andreas Lackner, Hotelier in Tschernembl, Franz Jonke, Fabriksbeamter in Berndorf, Alois Kraker, Großkaufmann in Pettau, Johann Jonke, Kaufmann in Wien; K 18: eine Sammlung durch Matthias Kraker in Lichtenbach Nr. 10; K 16: eine Sammlung durch Georg Mille in Lichtenbach Nr. 15; K 10: Rudolf Jonke, Schneidermeister in Golischee, Georg Mille, Schuhmachermeister in Gottschee, August Schauer, Pfarrer in Neffeltal, Magdalena Vogrin in Lichtenbach, Joses Erker, Pfarrer in Obermösel, Fani Skiber in Wien, Wetz, Kaufmann in Gloggnitz, Franziska Mille in Amerika; K 5 Prof. Dr. Hans Tschinkel in Prag ; K 2'40 Christine Verderber in Amerika. Summe K 1019, Um weitere Spenden wird herzlichst gebeten. Wösek. (Wirtshauspächter.) Herr Johann Koscher in Gottschee hat auf seinem Hause in Obermösel, vormals Hans Jonke,, den Herrn Johann Matchen als Pächter eingestellt. Letzterer ist aus Dürnbach gebürtig, hielt sich durch viele Jahre in Szombathely bei Steinamänger in Ungarn auf und gedenkt mit der Zeit, wenn er mit dem Geschäftsgänge zufrieden ist, das gepachtete Wirtshaus käuflich zu erwerben. — (Die Mobilisierung) hat alle wehrfähigen Männer und Jünglinge der Heimat weggenommen. Der Abschied war sehr schmerzlich und es spielten sich zu Tränen rührende Szenen ab, doch herrschte allgemeine Begeisterung und heiliger Zorn gegen das mir frevelhaftem Hasse und Übennute stänkernde Serbien. Die zurückgebliebene Bevölkerung besucht eifriger die Kirchen; auch wird viel gebetet und die Kommunion aufgeopfert für das Wohlergehen der Kriegssoldaten und den Sieg des Kriegsheeres. Hberpockstem. (Geld verloren.) Die vor kurzem aus Amerika belmgekehrte Franziska Gregorilsch wollte ihre mühsam ersparten 1000 K am 23. Juli in die Sparkasse in Gotische tragen. Auf dem Wege von Oberpockslein bis Obermösel hinaus verlor sie aber das ganze in ein Tüchel eingewickelte Geld und hat es bis zur Stunde noch nicht gesunden und auch nicht vom Finder erhalten. Der ehrliche Finder wird hiemit nochmals ersucht, das gefundene Geld gegen gesetzlichen Finderlohn beim Pfarranue, Gememdeamle oder direkt der Verlustträgerin abzugeben. Wafern. (Orkan.) Am 23. Juli um die Mittagszeit entstand hier ein heftiger Orkan, dem das „Wahrzeichen" von Masern, die mehr hundertjährige Dorflinde, zum Opfer fiel. Beim Brande im Jahre 1882 hatte sie stark gelitten und konnte die Krone nicht mehr recht entfalten. Sie stand aber noch immer im vollsten Grün und erst nach dem Sturze zeigte es sich, daß sie einige Meter über der Erde durchfault war und sich das Holz in eine schwammige Masse verwandelt hatte. Außerdem hat der Orkan auch in den Fichtenwäldern großen Schaden anaerichtet. — (Unter die Fahnen) des Kaisers sind hier 12 Mann mit Begeisterung eiugerückt. Weg. (Die Brücke) über den Rieger Bach ist fertiggestellt; der Straßenbau hingegen wurde wegen des eingetretenen Krieges unterbrochen. Göttenitz. (Ein orkanartiges Gewitter) ging am 24. Juli hier nieder, das größeren Schaden in den Waldungen ververursachte, indem Bäume entweder entwurzelt, oder vollends entzwei gerissen wurden. — (Zur Mobilisierung.) Unsere Reservisten sind am 27. Juli stramm eingerückt. Beim Bekanntwerden des Mobilisierungsbefehles nahmen dieselben eine Ziehharmonika und durchzogen einige-male die Ortschaft, mit dem Rufe, wir werden die Serben lehren, Steine zu klopfen. Einer meinte, er müsse wenigstens fünf Serben das Lebenslicht ausblasen. — (Trauung.) In Brooklyn wurde am 28. Juni Matthias Voldin aus Göttenitz Nr. 49 mit Johanna Schemitsch aus der Stadtpfarre Gottschee getraut. — (Unglücksfall.) Johann Rott aus Treffen, zuletzt Säger hier in Kaltenbrunn, geriet mit der Hand unter die säge und verlor vier Finger der Hand. Rott mußte sich in das Spital nach Laibach begeben. — (Todesfall.) Paul Widmer, gebürtig in Göttenitz Nr. 44, 82 Jahre alt, durch eine größere Reihe von Jahren als Gerichtsdiener in Klagenfurt angestellt, wurde am 2. Juli in der Dran tot aufgefunden. Die näheren Umstände des Todesfalles sind unbekannt. Widmer soll in jüngeren Jahren der k. k. Burgwache in Wien zugeteilt gewesen sein. — (Trauung verschoben.) Franz Parthe, Göttenitz Nr. 45, war willens, sich mit Maria Woldin Nr. 56 zu verehelichen. Alles war bereits besorgt, die Aufgebote, das Verschreiben in Gottschee, auch das Hochzeitsmahl war schon bereitet, da kommt am 26. Juli plötzlich der Mobilisierungsbefehl: „Reservisten, übermorgen einrücken!" Es unterblieb deshalb die Trauung, bis etwa Parthe aus dem Lande der bösen Serben wieder wohlbehalten zurückkommt. — Sogar das Heiraten wird von den Serben den Leuten schon verleidet. Walgern. (Der älteste Mann der Pfarre gestorben.) Im 93. Lebenswahre stand er schon, der verwitwete Auszügler Georg Perz in Malgern 18, und trotzdem war er bis in die letzten Stunden von seltener Geistesfrische. Mit ihm schwindet ein gutes Stück mündlicher Überlieferung, denn von vergangenen Tagen wußte -er viel zu erzählen und besonders die Zustände in Gottschee zur Zeit der Franzosenherrschaft anziehend zu schildern, wie er es von seinen Eltern, die jene Zeit miterlebten, erfahren hatte. Wie er als gläubiger Christ gelebt, ist er als solcher auch wohlyorbereitet ge- storben. Am 27. Juli hat man ihn zu Grabe getragen. Er ruhe in Frieden I Klindorf. (Einleitung des Verfahrens der Todeserklärung.) Im Jahre 1883 ist der am 31. März 1857 in Klindorf Nr; 12 als ehelicher Sohn der bereits verstorbenen Eheleute Peter und Gertrud Hutter (letztere geborene Schober aus Klindorf Nr. 12) geborene Johann Hutter aus dem Hause seiner Eltern nach Brasilien ausgewandert und hat seit jener Zeit weder feinen Verwandten noch sonst jemand geschrieben. Auch alle Nachforschungen und Nachfragen nach dem Verschollenen blieben bisher ergebnislos. Da hienach anzunehmen ist, daß die gesetzliche Vermutung im Sinne des § 24 a. b. G. B. eintreten wird, wurde auf Ansuchen der Gertrud Wittreich, Besitzerin in Klindorf Nr. 25, des Franz Zofe, Besitzer in Riegl Nr. 2, und der Maria Zofe, Inwohnerin ebenda, als Erben nach Johann Hutter vom k. k. Kreisgerichte in Rudolfswert das Verfahren zur Todeserklärung des Vermißten eingeleitet. Laiöach. (Unsere Reservisten.) Am 27. Juli kamen die Reservisten ans Gottschee mit der Bahn in Laibach an. Bor dem Bahnhofe stellten sie sich in Doppelreihen auf und marschierten unter Vorantritt des Reservefeldwebels Herrn Robert Ganslmayer in die Stadt zum deutschen Kasino. Daselbst hielt Herr Oberlehrer Loser eine zündende patriotische Rede, die mit größter Begeisterung ausgenommen wurde. Unter nicht endenwollenden Heilrufen auf Österreich und Goltfchee, unter Absingen der Volkshymne, der Wacht am Rhein und der Gottscheer Hymne marschierten sie, es waren bei 200 an der Zahl, dann in Doppelreihen über die Franziskanerbrücke, durch die Spitalgasse auf dem Valvasorplatz zum Versammlungslokale der Gottscheer Soldaten beim Gasthof „Stern". Überall wurden sie mit begeisterten Zurufen, mit Hüte- und Tücherfchwenken auf das freundlichste begrüßt. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Rleindruckzeile oder eten Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. 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