Vrikuumeratisus - Preise: Für Laibach: «anzjährig . . 8 fl. 4« kr. Halbjährig . . 4,2»),, «iertklMrig . 2 „ 10 ,, Monatlich . . . — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...............12 fl. Halbjährig ..... g , Vierteljährig 3 „ ^ür Zustellung in? HauS di rtelj. 25 k. monall. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Redactisu Bahnhosgaffe Nr. 15. «rpeditisns- L Juseratr»-Bureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buch. Handlung von Jg. v. «lein» mayr L Fed. Bamberg.) 4- - JnserttouSpreise: Für die einspaltige Petii L 4 kr, bei wiederholter EÜ«8 schaltnng L 3 kr. Anzeigen bis 5 geilen 20 kr. »nonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 262. Mittwoch, >5. November 1876. — Morgen: Othmar Abt. 9. Jahrgang. Ein Säbelhieb aus die Presse. Die wiener Blätter brachten einen Auszug aus unem angeblich vom Ministerpräsidenten Fürsten . "ErSperg an die Länderchefs gerichteten Rund-iHnwen inbelreff einer strengeren Handhabung Preßpoljzei. Mit Rücksicht auf den eigenthümlichen Inhalt und den auffälligen Charakter dieses Schriftstückes der Reichsrathsabgeordnetr Neuwirth und d4 Genossen in offener ReichSrathssitzmig an die inegierulig folgende Fragen: ^ Rundschreiben solchen oder ähnlichen Inhaltes seitens des Herrn Ministerpräsidenten an die ^'änderchess wirklich ergangen? 2. Wäre die hohe Regierung bejahendenfalls geneigt, den Wortlaut des erlassenen Rundschreibens auf den Tisch des hohen Hauses zu legen?" Der Ministerpräsident beantwortete diese Interpellation allsogleich, schritt zur Borlesung des requirierten Rundschreibens und legte den authentischen Text desselben sofort auf den Tisch des Abgeordnetenhaus^. s» cüieren ^s diesem ministeriellen Rund-Inhalt von jenem, welches in eini-g Journalen erschien, unwesentlich abweicht, fol u de beachiungswerthe und die Kreise der Presse unangenehm berührende Stellen: i»«>! ^ich "icht verkennen, daß eben in dem , Wen Zeitpunkte die Wirksamkeit eines Theiles der periodischen Presse nicht als eine heilsame bezeichnet werden kann, daß durch dieselbe beunruhigende Nachrichten, die häufig auf bloße» Erfindungen beruhen, in die Welt geschleudert, daß der Regierung Absichten und Pläne impuiiert und dieselben nur zu dem Zwecke bekämpft werden, um gegen die Regierung als solche oder gegen einzelne Factoren derselben Aufregung oder !>l)meiPtng hervorznrufen. „Das Gesetz, »m dessen Anwendung es sich handeln kann, gibt nun allerdings den politischen Behörden nur eine geringe Einflußnahme gegenüber den Ausschreitülige» der periodischen Presse. Destomehr tritt an die politische Behörde die Nothwendig-keil heran, jene Drittel, die ihr dir bestehende Preß-gesetzgebung gewährt, im vollen Umfange zur Anwendung zu bringen. Als das hervorragendste Mittel in dieser Beziehung erscheint die Mitwirkung, welche nach den bestehenden Einrichtungen die politischen (Polizei-) Behörden den Staatsanwaltschaften bei der Durchsicht der einlangcnden Pflichtexemplare, beziehungsweise durch bie hiemit verbundene Anregung der Beschlagnahme der betreffenden Druckschrift zu leisten berufen sind. Ich muß es als eine wesentliche Pflicht der mit diesem Geschäfte betrauten politischen (Polizei-) Organe bezeichnen, dieser Agende mit vollster Aufmerksamkeit und mit entsprechender Strenge zu obliegen and dadurch, daß etwa in einzelnen Fällen die k. k. Staatsanwaltschaften sich zu einem Einschreiten nicht bestimmt sehen sollten, eine Vermin-derung des pflichtgemäßen Eifers nicht herbeiführen zu lassen. „Ich beehre mich, Euer ... zu ersuchen, die Borstände der politischen (Polizei-) Behörden, in deren Bereich periodische Druckschriften erscheinen, in vertraulichster Weise, womöglichst mündlich, mit den den voran geschickten Andeutungen entsprechenden Instructionen zu versehen, und falls es Euer , . . für angemessen erachten sollten, auch den Staatsanwälten mündlich von diesen Instructionen vertrauliche Mittheilung zu machen. „Zugleich beehre ich mich, auch die Nothw-ndig-keit zu betonen, daß den nach Oesterreich gelangenden ausländischen Zeitungen eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet und bezüglich jener, welche insbesondere wegen ihrer systematischen Unterwühlung der österreichisch-ungarischen Monarchie, wegen beharrlicher Verfolgung von Tendenzen, welche die Abtrennung einzelner GebietStheile anstreben, nicht geduldet werden können, rechtzeitig der Antrag auf die Entziehung des Post-DebitS an den Herrn Minister des Innern gestellt werde. „Ich verkenne die Schwierigkeiten nicht, welchen die Ueberwachung der ausländischen periodischen Presse insofern unterliegt, daß keine politische Behörde, außer im Wege der Pränumeration, in den Besitz einer ausländischen Zeitung gelangt. Allein ein seiner Aufgabe gewachsener Bezirkshauptmann oder Polizei-Beamter wird und muß in der Kenntnis dessen sein, welche auswärtige Blätter vorzugsweise in seinem Amtsbereiche, namentlich in öffentlichen Lokalen, gelesen werden, und wird sich ohne große Mühe über den bemerkenSwerthen Inhalt dieser Blätter Mit- JeuilleLon. Verschiedene Wege. Novelle von Rudols Müldener. (Fortsetzung.) Freund« angelangt, hörte der Assessor seinen ihn selbs»"« im Zimmer auf und abgehen; unfäbia -r ^ gleichfalls der Schlummer, denn, Ausgana ^he zu «heilen, erfüllte ihn der soranis ki. """gigen Duelle» mit einer Be-endlich 'die ^ zu verscheuchen vermochte. Als ihr Recht "nd die Ermüdung des Tages wenig eraui^n'x gemacht und ein unruhiger, da weckte^ Schlaf sein- Augen geschlossen, «uLu^ weil es bereit- Zeit zum durchwach?" Zweifel die ganze Nacht Natur, dah ^ Elasticität seiner die Spur ei ,ev - schärfste Auge an ihm weder zu entdecken v«mA" ^ ^ Abspannung halten^nicht 'du!» nicht schlief. wach ge- sondern die Bet^». ^"rcht, diese kannte er nicht, Betrachtungen, z» welchen seine Unter- redung mit Frau von Warendorf ihm einen so reichen Anlaß gegeben, so wollen wir nicht behaupten, daß es dem Obersten etwas besser ging. Der Oberst war eifersüchtig, und schon ein alter spanischer Schriftsteller hat die Eifersucht mit dem Roste des heiligen Laurentius verglichen. Ja, der Oberst war eifersüchtig, und er schämte sich, Mann von bvll söus und natürlichem Adel, wie er war, diese Eifersucht einzugestehen. Er war eifersüchtig, das heißt eifersüchtig auf die Vergangenheit, da er wohl fühlte, daß er nicht Ursache habe, es auf die Gegenwart zu sein; er war eifersüchtig auf eine Erinnerung. So gestattete er seiner Frau volle Freiheit, er versuchte nicht, sie argwöhnisch zu überwachen; aber der Gedanke an Fernau verfolgte ihn wie ein Gespenst, drückte auf ihn wie ein Alp. Dieses Ge-j spenst war lebendig geworden, dieses Phantom war, Fleisch und Blut, ihm entgegengetreten, und so arbeitete sich der Oberst allmälig gegen den Mann, der ihm nur gekommen zu sein schien, Unruhe und Verwirrung in den Geist seines von ihm vergötterten Weibes zu werfen, in einen Haß, eine Erbitterung und damit zugleich in eine Aufregung hinein, dir seinen Lhancen im Falle eines Kampfes sehr gefährlich gewesen sein würde. Vielleicht sagte ihm auch eine dunkle Ahnung, daß seine Frau zwar resigniert, aber nicht glücklich sei, daß ein Wurm an ihrem Herzen nage, daß eine geheime Sehnsucht sie verzehre, die er nicht zu befriedigen vermöge. -» * ES war ein feuchter, kühler Morgen, an welchem Fernau mit dem Assessor nach Woringen fuhr, wo, wie man sich erinnern wird, der Zweikampf zwischen ersterem und dem Obersten stattfinden sollte. Die Sonne war kaum aufgeganzen und färbte die leichten grauen Wölkchen, die im Osten den Himmel umsäumten, mit purpurnen Tinten, die in weiter Ferne mit d!r Bläue des Himmels zu einem matten Violett verschmolzen. Tausend Thautropfen hingen an den Gräsern; ein leichter Nebel braute über dem Rheine, der sich an ihrer Seite langsam und majestätisch in seinem breiten Bette fortwälzte. Beide Areunde schienen heute ihre Rollen getauscht zu haben. Fernau war gesprächig und heiter, der Affeflor schweigsam und ernst. „ksräisu l" sagte Fernau endlich, „du biß heute in moroser Laune und wenig erkenntlich für die Mühe, die ich verschwende, dich zu erheitern." „Kein Wunder!" antwortete der Affeffor trübe. „Der Ausgang deines heutigen Duells ist es, der Ihrilungen zu verschaffen wissen, welche dann die Grundlage seine« weilern Vorgehens bilden können. „Ich beehre mich, Euer zu ersuchen, auch über diesen Punkt den unterstehenden politischen (Polizei-) Behörden vertrauliche Instructionen zu ertheilen." Das mehrerwähnte Rundschreiben wurde von -er Mehrzahl der, liberalen Prinzipien huldigen-den Blätter einer eingehenden Analyse und abfälligen Kritik unterzogen; ein Theil der Journale bezeichnet da« Schriftstück als .nicht geschickt" styli-siert, ein anderer charaklerisiert dasselbe als „un-gerecht." Der Presse obliegt die heilige Pflicht, die w,ch. ligen Ereignisse und Vorkommnisse auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens in den Bereich ihrer Besprechungen zu ziehen und die in Bevölkerungs-kreisen über die verschiedenen TageSsragcn laut ge-wordenen Ansichten, Meinungen und Gutachten kund, überhaupt det öffentlichen Meinung Ausdruck zu geben. Nicht selten kommen Fälle vor. daß die Ausführungen der Presse mit den Absichlen und Plänen, mit den Intentionen und der Action der Regierung nicht im Einklänge stehen, daß den Vor-schlügen und Gesetzentwürfen der Regierung der gewünschte Weihrauch nicht gestreut wird. Nur zu oft wird die Feder des Journalisten vom Oppositionsgeist« geleitet. Einer Opposition, die sich auf dem Boden der Thatfachen und Erfahrungen bewegt — einer Opposition, die mit unbestreitbaren, unwiderlegbaren Motiven in die Schranken tritt, kann in einem konstitutionell und verfassungsmäßig organisierten Staate die Berechtigung nicht entzogen werden. Der An« Wurf, womit die Thätigkeit der Presse als eine „nicht heilsame" bezeichnet wird, ist ein harter, scharfer. Erzeugt beispielsweise irgend ein Artikel über den Ausgleich mit Ungarn oder über die neuen Steuervorlagen im Schöße der Bevölkerung Aufregung oder Abneigung, so ist das Erscheinen dieses unfreundlichen Geschwisterpaares nicht der Presse, sondern dem unangenehmen Inhalte des bearbeiteten Stoffes zur Last zu legen. Die Regierung kann unmöglich der Erwartung Raum gönnen, daß ein Ausgleich, welcher einerseits unverhältnismäßig große Opfer verlangt, oder ein Steuergesetz, welches die Steuerkraft der contributionspflichtigen Staats-bürger über die Grenzen de« Möglichen anspannt, mit Phlegma und Sympathie begrüßt werden wird. Scharf klingt auch der der auswärtigen Presse gemachte Anwurf. Die österreichischunga-rische Monarchie möge ihre größten Feinde nicht in ausländischen Zeitungen, sondern in den Reihen mich im voraus bekümmert. Der Oberst ist ein Mann von geprüftem Muthe und führt, wie ich erfahren habe, eine gute Klinge." Fernau lächelte. „Weißt du auch, daß ich Grei-firr geschlagen habe?" erwiderte er. „Und nicht einmal einen Arzt mitzunehmen! .." fuhr der Assessor fort, ohne von dieser beruhigenden Bemerkung Notiz zu nehmen. ..Kind," versetzte Fernau, „ich sage dir ja, daß kein Blut fließen wird. „Ah! wenn du noch recht hättest! Ja Julius," fuhr der junge Mann fort, „verachte mich wegen meiner Schwäche; aber ich gestehe dir, daß ich mehr für drin Leben zittere, als im gleichen Falle vielleicht für da» meinige." Fernau drückte ihm die Hand; er wußte, daß e- seinem Freunde durchaus nicht an Math gebrach; wir überhaupt Feigheit seltener ist, als man ge. meiniglich glaubt. Der Wagen rollte, während die Untrrhaltung allmälig ins Stocken gerieth, mit Windeseile auf der Chaussee dahin, die hier durch eine flache und reizlose Gegend führt. .. Jetzt tauchte der Kirchthurm von Woringen vox7ihnen auf, und in demselben Augenblicke zerriß die Sonne den Nebelschleier, der auf dem Flusse . gelagert war. (Forts, folgt.) ihrer inländischen Freunde, welche vor kurzem ihrer Action im Parlamentshause aus heuchleri. schein Munde vollen Beifall spendeten, suchen. Eine Frage in der Rundschreiben-Angelegenheit blieb bisher noch unaufgeklärt: ob der Chef des österreichischen CabinetS der, Säbelhieb auf die Presse aus eigener Machtvollkommenheit geführt, oder ob der Minister der Justiz, ob vielleicht auch das ge-sammte Ministerium bei diesem Acte durch scharfen Schliff des Säbels Assistenz geleistet hat? DaS erwähnte Rundschreiben signalisiert, daß der Geist der Reaction gleich der weißen Frau im Schloße zu Neuhaus in Böhmen ie Ministerhotels durchschreitet. Ob dieser Säbelhieb auf die Presse eine ruhigere, regierungsfreundlichere Stimmung in Preß- und Bevölkervngekreisen erzeugen wird, da> rüber dürste uns die Geschichte der nächsten Zeit belehren. Parlamentarisches. Der Budgetausschuß behandelte am 13. d. den Voranschlag des Etats dcS Ministeriums des Innern, namentlich die Titel „Politische Verwaltung," „Oeffentliche Sicherheit." Minister Freiherr v. Lasser gab Ausklärungen über die Haltung des Statthalters in Dalmatien, Freiherrn v. Rodich. Der Steuerreform-Ausschuß setzte am selben Tage die Debatte über die Personal-Etnkom-mensteuer fort. Der Fortschrittsc^ub rvird sich mit den Obmännern des Clubs der Linken und des Centrums inbetreff der Haltung in der AuSgleichSsrage in das Einvernehmen setzen. Politische Rundschau. Latvach, 15. November. Inland. Wie die „Presse" erfährt, hat am 12. d. M. in der Wohnung des ReichSrathS-Abge-ordneten Skene eine Besprechung von Abgedrd-neten stattgefunden, in der beschlossen wurde, die Bildung jener Parteifraction unverzüglich in An-griff zu nehmen, welche die Verwerfung des Ausgleichs mit Ungarn als ihr Programm aufstellen soll. Die Zahl der Anhänger dieser „Vereinigung aä koo" ist gegenwärtig noch sehr gering, doch hoffen die Unternehmer durch eine kräftige Agita-tion einen größer» Kreis von Abgeordneten heran-zuziehen. Bei den in Trau am 12. d. M. stattgefun. denen Wahlen für den dalmatinischen Landtag wurde, da man Unruhen vonseite der Jtalia-nissimi befürchtete, Militär requiriert. Die „Budap. Corr." berichtet, daß der Gesetzentwurf über die Militärtaxen vor den ungarischen Reichstag gelangt, sobald ein zwischen dem Kriegsministerium und den beiden LandeSvertheidi-gungS.Ministerien noch in Schwebe befindlicher Punkt erledigt sein wird. Die Taxen werden in mehrere Kategorien eingetheilt sein. Der Gesetzentwurf über die Militärbequartirrung ist fertig und wird dem Reichstage unterbreitet, sobald die als Beilagen dienenden Tabellen angefertigt sind. Ausland. Rußland hat die Einsprache gegen die Belasfung vonAlrxinac im Besitze der Türken und dir Forderung, daß die Demarcationslinir zurückverlegt werde, fallen gelaffen. Man bringt dirfr Nachgirbigkeit Rußlands mit der Veränderung de« russischen Operationsplanes in Verbindung. Es scheint, daß e» Rußland ganz gleichgiltig geworden, was auf dem serbisch-türkischen Kriegsschauplätze noch geschehe, nachdem durch die Rede des CzarS der frrnrrrn Jdrntificirrung russischer und srrbischrr Heldenthaten rin Rirgrl vorgeschoben worden. Der „Nord" bespricht die Ansprache des Kai-srrS von Rußland und hebt hiebei hervor, daß die Worte de- KaisrrS auf die Gefahren hindeuten, welche eine Verlängerung der Krisis hervorrufen würde. Diese Worte feien Worte de« Friedens. Rußland habe kein eigenes Interesse und verlange nur die wirkliche Ausführung der von allen Großmächten als nothwendig anerkannten Reformen. Die türkischen Journale melden, die Pforte habe beschlossen, sich betreffs der Conserenz nicht auszusprechen, bevor ihr nicht die zu verhandelnden Punkte genau bekannt sind. Die Mitglieder des Skupschtina-AuS-schusses wurden nach Belgrad berufen. Die Skupschtina wird Mitte Dezember eröffnet und soll auch über die Friedensbedingungen enticheiden. Der egyplifcheFinanzminister pachtete, ein Eomplot gegen den Khedive zu organisieren, indem er die religiösen Gfühle der Bevölkerung gegen die von Göschen und Joubert beantragen finanziellen Maßnahmen ausreizte und den Khevive beschuldigte, Etzypten an die Christen zu verkaufen. Der Minister wurde an den geheimen Rath über« wiesen, welcher ihn nach Dongola verbannte. Wie „Reuters Office" aus Kairo vom 12. d. meldet, ist der verurtheilte egyptische Finanzmiuister aus dem Transporte nach Dongola gestorben. Zur Tagesgeschichte. — Raubmordprozeß Francesco» i. Zu der am 16. d. in Wien stattfiudendeu Verhandlung gegen Enrico Edlen v. Francescoui sind n.lr drei Zeugen vorge-laden, und zwar Ciicitie Michalek, Franz Frank und Andreas Schund. Der k. k. Vezirks-Postcommifsär Eduard Effenber» ger wird im Namen des Postärars als Prioatdelheiligter erscheinen. Als Gerichtsärzte werden Dr. Hascbek und Dr. Hoffmann fungieren. Die Pro'cedur wird eine ziemlich einsache und wenig zeitraubende sein. Abgesehen von der Vernehmung der genannten Personen sind nur wenige Zeugenaussagen und sonstige Aktenstücke vorzulesen, sowie die im Besitze Francesconi's Vorgefundenen Waffen (Revolver, Jagdmesser und Todtschiäger) und die abgerissene Seidenschnur vorzuzeigen. — Ein gräßliches Verbrechen wurde, wie dem „P. Ll." erzählt wird, in N.-Oroszi verübt. Der Postmeister von N.-OroSzi unterhielt mit seiner Schwägerin ein Liebesverhältnis, das vor ungefähr vierzehn Tagen von dem betrogenen Galten derselben entdeckt wurde. Schoo damals soll es zu höchst bedauerlichen Auseinandersetzungen gekommen sein. Vor einigen Tagen aber trat eine Katastrophe ein, wie sie schauerlicher selbst in Romanen nickt geschildert werden kann. Der tiefgekränkte Balte tödtete sein Weib, indem er es förmlich abschlachtete, steckte hierauf das Postgebäude in Brand und erhängte sich sodann. Die Aufregung des Volkes ist eine ungeheure, und fehlte wenig, daß der Urheber des schrecklichen Verbrechens, der Postmeister, gelyncht wurde. Das Poügebäude ist bis auf den Grund niedergebranut. » — Zur nächsten Papstwahl. Die „Kölnische Zeitung" veröffentlicht eine von den Ministern Depretis, Mancini, Nicotera und Mezzacapo Unterzeichnete Eingabe an den König von Italien, betreffend di« bei und nach de» Ableben deS Papstes zu ergreifenden Maßregeln: „Die Umgebung des Vatikans wird sofort militärisch überwacht-Nach dem Tode des Papstes fordert der Präsect von Roi» sofort den Lamerlengo, den Majordomus und den Maestro di Camera nebst zwei pästlichen »erzten und Sekretäre» zur Assistenz bei der Todtenschau und den nöthigen Form»' litäten aus. Bei einer allsälligen Weigerung dringt de« Präsect, begleitet vom Quästor, den Aerzten, zwei Notare« und vier Zeugen, gewaltsam in den Vatican ein, nimM nach erfolgter Todtenschau den Fischerring in Besitz übersendet denselben nebst dem Protokolle der Todtensck»" dem Tardinaldekan. Alle Möbelstücke in den Gemächer" des Papstes werden versiegelt und bleiben versiegelt, bis der Leichnam auS den Gemächern entfernt ist. Die nothweN" digen Maßregeln für di« innere Ordnung im Vatican wer' den von dem Quästor ergriffen. Ein genaues Verzeichn aller Personen im Vatican sowie ein vollständiges Verzeih nis aller Gegenstände daselbst wird ausgenommen. ^ 24 Stunden steht der Leichnam dem KleruS der Basil> zum Leichenbegängnisse zur Verfügung." Mal- und Proviuzial-Angelegeuyettelu — (Leichenbegängnis.) Sin imposanter, e« loser Zog war es, der gestern in sünster Abendstunde ^ sterblichen Hülle de» am IS. d. in Laibach verstorbene« ' Hosrathes Joses Roth Ritter v. Rothen Horst auf dem Wege zur ewigen Ruhe nach St. Christoph das Geleite gab. Nahezu ganz Laibach folgte dem prächtig ausgestatteten Leichenwagen, in welchem der mit vielen Kränzen geschmückte Sarg lag. Nach dem Trauerwagen gingen die Hinterbliebenen erwachsenen Kinder und die zahlreiche Verwandtschaft de« Verstorbenen; diesen reihten sich an die Beamtenkörper der k. k. Üandesregierung, Präsident R. v. Widmann an der Spitze; sast sämmtliche k. k. Bezirkshauptleute aus dem »lande Krain; die Beamtenkörper der Schul-, Sani-täls-, Gerichts-, Finanz-, Buchhaltnngs-, Post-, Telegra-Phenbehörden und Aemter; die Repräsentanten der Landes-vertretung, des Gemeinderathes, des Magistrates, der Advo-caien, Notariats-, Handels- und Gewerbekammer, sämmt-licher Institute, Gesellschaste» und Vereine; die k. k. Generalität und das k. k. Osfizierscorps, Fürstbischof Dr. Po-gaiar an der Spitze des Domlapitels und der Geistlichkeit, eine unübersehbare Anzahl Leidtragender aus allen Gesellsaastskrcisen Laibachs und Deputationen aus unzähligen Orischasten Krains. Die Leichenbestattungsanstalt Do-berUts leitete Las gesammte Arrangement des feierlichen Leichenbegängnisses. Der Männerchor der philharm. Gesell« schast ividmele dem Dahingeschiedenen ein „letztes Lied." Die Familie Roth erlitt den berbsten Verlust, sie verlor ihren theuren, vielgeliebten Vater, ihre einzige Stütze, nachdem deren Mutter, Frau Caroline Edle v. Roth, kaum vor Jahressnst in die lühle Erbe gelegt wurde. Die Beamten-schast Krains verlor in Herrn v. Roth ihre tüchtigste arbei-tenbe «rast; » war eine der werthvollsten Perlen der Her-ö°!>slrone iirains, sein ganzes Leben war dem öffentlichen Dienste geweiht. Seine Verdienste um das Land Krain sind bleibender Natur, er wirkte hervorragend auf den Gebieten der Legislative und Administration des Landes «rain; die Registratur der politischen Landesstelle in iiratn verwahrt die gediegenen Producte seines Geistes in allen Zweigen des Dienstes. Die Gesellschast verliert ein edleS Mitglied im vollsten Linne; das Banner Roths trug die Devise: „Humanität und Bescheidenheit." Ritter v. Roth huldigte nicht äußerem Glanze, er hielt sich dem bewegten Leben ferne, er lebte für sein Amt, für feine Familie, und hiedurch erwarb er sich die Sympathien der Landeshauptstadt und des gan -en Landes itrain. Er ruhe in Frieden! — (Der laibacher Gemeinderath) hält morsen um b Uhr abends eine Sitzung mit folgender Tages, ordnung ab: I. Berichte der Schulfection : 1. über de» Voiaiischlag des städtischen VolksschulsoudeS sür da« Jahr ; 2. über die städtischen Vollsschlllrequisiieu-Nechnun-V'N de, Jahre 187-, „„1, 1876. II. Bericht de« Tivoli "> > >äs Uber die Petition einiger Bewohner des Rain um «"»ssung der Mittel,liege zum Fluss:. III. Selbständiger Uttag des Herrn Gemeiuderathes Franz Potoknik zu ewer möglichst billigen Regulierung der veruachläfsigteu Use.gdände des Laibachflusse« und de« Gradaschzabaches. ' Berichte der F i u a n z s e c t i o n: 1. über den Rechnungsabschluß der Stadtkasfe für das Jahr 137b; 2. über d>- Rechnungsabschlüsse der städtischen Foude sür da« Jahr , g. über die vom Kaiserin Elisabeth - Kinderjpitaie erbetene Subvention; 4. über den magistrallichen Antrag aus Remunerationen sür die Hnnderevision. V. Berichte derBau -Iection: 1. über ü,u beabsichligteu «au einer neuen Brücke der Mündung des Gradaschzabaches und die dieSsällige am>c>lations.AuSschreibung; 2. über da« Ergebnis der audierung der Rcconstructiou der stesanSdor^r Brücke. Gew, P e rs o nal s e cti o il über die Wahl vo» Berick,' !""^"Ern ,n den Ort-schulrath der Stadt. VII. Greis, " d ° li z , i;, x t i o n : 1. über -ine Petition der ei Aufhebung de« Vorlaussverbote«; 2. über die ^"Uäre Ueberwachung der hierortigen Pferde-H°»orieruug dieser Ueberwachung; 3. über Provisorischen Instruction deS Stadt-PMkers in eine definitiv« Instruction. VIII. Selbständige Anträge des Herrn Gemeinderathe« Joses Regali: 1. über S», eine« stüdtjschen Grundstücke« auf dem Erricht» ° Orel'fchen «esitzthume; 2. über die ^"">ue«er Buben sür Fleischer und für andere am rechten Laibachuser in der Schulallee. Jrrenh aussiliale zu Stu- Lieferungen ^ 30 kr. Nähere« bringt der dem heutigen „Laibacher Tagdlalt« zuliegenbe Profpect, woraus wir unsere p. t. keser besonders aufmerksam machen. — Bestellungen übernimmt und besorgt pünktlich die Buchhandlung von Kleinmoyr L Bamberg in Laibach, woselbst auch die erste Lieferung aufliegt. — (Aus dem nachbarlichen Kärnten.) Klageusurt beging die Schillerseier am 11. d. in erhebender Weise; in Laibach verlies der Gedenktag an den großen deu-schen Dichter ohne jede Regung. — In Klageusurt kam am 12. d. M. durch Unvorsichtigkeit wieder ein Fall von Vergiftung durch jkohlcnoxyogaS vor: eine Köchin heizte den Osen im Schlafzimmer, begab sich zu Bette, und am 13. b. früh fand man die Ofenklappe geschlossen und die Weibsperson im bewußtlosen Zustande. — Im dortigen Theater gaben die Gymnastiker deS Circus Suhr Vorstellungen. — (Telegraphen - Aviso' s.) Vonseite des Han-delsministeriums wurde in einer der letzten Sitzungen des Budgeiausschusses die Erklärung abgegeben, daß die Aviso's nur versuchsweise eingesührt wurden, um sich die Gewißheit zu verschaffen, daß dafür im Publtlum ein Bedürfnis vor-Händen sei. Nachdem durch den Erfolg ein solches coustatiert ist, beabsichtigt das Handelsministerium, die Aviso's wieder aus-zulaffen und statt derselben Depeschen mit zehn Worten sür die Taxe von 30 kr. zu expedieren. Ferner soll dann jedes weitere Wort mit einem Zuschlag von 2 kr. berechnet werden, so daß z. B. eine Depesche vo» 11 Worten mit 32 kr., von lü Worten mit 40 kr. u. s. w. taxiert werden wird. DaS Publikum wird eine solche Neuerung gewiß mit größtem Beisalle begrüße». -(AuS der Bühnenwelt.) Auch aus der liuzer Bühne ging d,e „Fledermaus" über die Bretter. Die linzer „Tagespost" sagt: „Die ganze Auffüyrung wickelte sich in zu schläsrigem Tempo ab und aus den schäbigen Möbeln des Prinzen OrlosSly konnte man merken, daß die „Fledermaus" schon in der nachkrachlichen Zeit spielt." — (Landschastliches Theater.) Ofsenbachs komische Oper „Madame Herzog" kann sich einer sehr günstigen Ausnahme in Laibach rühmen. Director Fritzschc wurde sür die prachtvolle Jnscenierung dieser Novität mit dreimaligen stürmischen Hervorrusen ausgezeichnet. Das sehr gut besuchte Haus äußerte sich gestern, insbesondere nach jedem der drei Aktschlüsse, sehr beifällig. Das Sujet dieser Oper ist ein nicht uninteressantes. Der Graf von Castelardo plant gegen den regierenden Herzog von Montefiascone eine Verschwörung, der Herzog dekretiert die Verhaftung deS Grafen; anstelle desselben jedoch wird der Speisenträger einer ländlichen Herberge unb sein ihm neuvermältes Weib verhaslet und auf Schloß Castelardo in Gewahrsam gebracht. Die jungen Eheleute werden als Graf und Gräfin Cafle-lardo vorgestellt, der Herzog von MontefiaScone nimmt das Verhör aus Schloß Castelardo mit den Verschwörern selbst vor, findet an der Pseudo Gräfin besondern Geschmack und läßt den Gatte» derselben ins Gesängnis absühren. Die Pseudo-Gräsin drückt den Wunsch aus, acht Tage „Herzogin" spielen zu wollen; der Herzog ersüllt diesen Wunsch und zieht mit der „Madame Herzog" in das Hoslager nach MoutefiaScone. „Madame Herzog" findet sich in ihre neue Rolle recht gut, die Minister de« Herzogs werden entlassen, die Mitglieder der Verschwörung zu Ministern ernannt; „Madame Herzog" weiset die Liebkosungen des Herzogs zurück, der Herzog lernt gelegentlich einer ländlichen Excur-fion den wirklichen Grasen v. Castelardo und seine Gattin kennen, die Verschwörung löst sich in Ergebenheit an den Herzog ans und „Madame Herzog" kehrt in die Arme ihres jungen Gatten zurück. Die Handlung ist reich an komischen Situationen und bildet ein amüsantes, harmonisches Ganzes. Der musikalische Theil enthält eine kurze, mit mili tärischen und einschmeichelnden Motiven dotierte Ouverture und im ersten Acte: ein Quartett der Verschwornen, den HochzeitSchor der Landleute, ein Duett (Marietta und Gi letti), ein reizend schönes Reiselied (Marietta), den Scheide chor der „Burschen und Mägde," ein «ußquartett (Gras Castelardo, Gräfin Castelardo, Marietta und Giletti), den Chor der „Gendarmen," ein englisches Duett (Graf und Gräfin Castelardo) and ein sehr efsectvolles Finale. Der zweite Act bringt: ein Terzett (Marietta, Giletti und Chansonette (Marietta) und einen lebhaften Schlußsatz. Der dritte Act bringt: ein Lied de» „CapitänS" sammt Chor der Gendarmen und Soldaten, ein reizend schönes Lied der Marietta (»WiS er gewollt?'), ein Ensemble, ei» sympathisch klingendes Lied deS „Cipitäus*, ein hübsche» Duett (Marietta und Capitän), eine Arie der Marietta summt Chor der Minister und ein großes Finale. Die Serie der Gesangspiecen ist eine ansehnliche. Pie Ausführung des gesanglichen Theiles läßt in den Ensemblestelle» wol noch einiges zu wünschen übrig, jedoch die gestern hervorgetretenen Mängel können bei den Wiederholungen mit Leichtigkeit beseitigt werden. Orchester, Verschworene und gemischter Chor müssen nächstens sicherer in das Gewehr treten. Den ersten Preis deS gestrigen Abends eroberte sich Frau Fritzsche-Wagner (Marietta); unsere geschätzte Directrice leistete in Besang, Spiel und Toilette Vorzügliches. War Laibach jemals in der so angenehmen Lage, eine so eminente, mit Humor, Leben und Elegan, austretende Operettensängerin sein Eigen nennen zu können ? Ungeteilter, anhiliender Applaus folgte jeder Piece. Der zweite, eben auch wohlverdiente Preis gebüyrt dem Fräulein Huemer (Gendarmerie-Tapitän) sür den gediegenen Bor« vag der Lieder. Herr Weiß (Giletti) ging scharf in» Zeug, verflieg sich jedoch an einer Stelle in ein zu hohe» Gebiet. Herr Laska führte den textlichen Theil de» Herzogs vorzüglich auS; leider fehlen diesem routinierten, mit seiner Komik ausgerüsteten Schauspieler die erforderlichen Stimmittel, um diesen Part zu einem glänzenden zu erheben. Das Duett der Ehegatten Castelardo (Herr ' Mailler und Krau Zwerenz) trägt Originalität zu Gehör. Herr Zwerenz spielte den Castellan Wccardo recht gemüthlich. Im großen ganzen zeigte sich das Publikum recht befriedigt und in permanent heitersten Stimmung. Die Aiisstittung der Nooität in Bezug aus Costüme war eine glänzende. Der gestrige durchschlagende Erfolg sichert, der „Madame Herzog" noch mehrere volle Häuser. Riccardo), ein hübsches Lied de« „Gendarmerie-CapilänS/ ein komische» ABC-Sextett (Marietta, Giletti und vier Verschwort»), da» Sntröe de» „Herzogs' mit Lhorbegleitung (Minister, Gendarmen und Soldaten), eine nette, lebhafte Gebührenentrichtung von kaufmännischen Rechnungen. Zur Beseitigung vorgekommener Zweifel über die Art der Verwendung von Stempelmarken bei Ausfertigung kaufmännischer Rechnungen wird vonseite der k. k. Finanz-Direction für Krain erinnert, daß in dieser Hinsicht durch das Gesetz vom 8. März 1876 nichts geändert worden ist. Der Gebührenpflicht bezüglich solcher Rechnungen kann daher noch sortan in zweifacher Art entsprochen werden, nemlich dadurch: 1. daß die der Gebühr entsprechenden Stempelmarken vor der Ausfertigung der Rechnung auf der ersten Seite eineS jeden Bogens des noch unbeschriebenen Papieres befestiget und sohin mit dem Texte der Rechnung derart überschrieben werden, daß wenigstens eine Zeile der Schrist, jedoch weder die Ueberschrift (der Titel), noch die, Unterschrift (Name ader Firma) des Ausstellers in gerader Linie über daS untere farbige Feld der Stempelmarken fort-läuft, oder 2. bei Benützung vorgedruckter Blanquetten entweder ebenfalls dadurch, daß die Stempelmarkeu au einer sür die Handschrift leergelassenen Stelle besestiget und in der obigen Art bei Ausfüllung der Blanquette mit einer Zeile des Texte» überschrieben werden, oder auch dadurch, daß die Stempelmarke aus denselben so befestiget wird, daß zwischen derselben und der durch da» Blanquett bestimmten Ausfertigung kein Raum zu einer ändern Ausfertigung erübriget und daß sonach die Mark« noch vor Ausfertigung der Rechnung von einem zur Ueberstempelung bestimmten Amte ämtlich überstempelt wird. Eine andere Art der Verwendung, z. B. die Durchkreuzung der Stempelmarken, deren Ueberdrucken mit einer Privatstampiglie, die Ein-schreibung des Datums oder Namen» in dieselben u. s. w. gilt nicht al» Erfüllung der Stempelpfiicht, vielmehr müßten die in solcher Art vorschriftswidrig verwendeten Marten al» nicht verhandln betrachtet werden. (§ 14 der Verordnung vom 28. März 1854, R. G. Bl. Nr. 70.) Zugleich wird in Erinnerung gebracht, daß für die Gebühr von Rechnungen der Aussteller und der Empfänger zur ungeteilten Hand haften, und daß bei Uebertretuugen der gesetzlichen Borschristen die Gebührenerhöhung da» Fünfzig-fache der verkürzten fixen Gebühr (zu 1 kr. oder S kr.) beträgt. Zur Landeskultur. (Fortsetzung.) Diese im Walde gelegene Grotte befindet sich nicht weit unter dem Schloßgarten von Haasberg und wurde von un» zweimal besichtigt, jedoch immer als sie trocken war. Sie bildet einen großen Riß im Felsen, und man kann in denselben mit Mlihe circa 42 Meter Vordringen. Ansangs hat sie eine südliche Richtung, welche sich später in eine südwestliche verwandelt. Unterwegs findet man ein Wasserbecken, dessen größte innere Breite 4 Meier beträgt. ES ist leicht, zu begreifen, daß vermittelst dieser Höhle dem Thale von Planina nicht nur ein Theil des Wassers des Zirknizer-SeeS während der Hochwässer, sondern auch desjenigen des kleinen Thales von Mauniz oder Unz, vom Dorfe gleichen Namens so benannt, welches etwas höher gelegen als das Thal von Planina ist, zufließt. 4. Bei starkem und aiihaltendem Regen erhält das Thal auch aus einigen bei Gartarevcc befindlichen Löchern Wasser. DieseS Wasser stammt sicher auS dem engen Thale von Novisvet, welches von Gariarevec bis Hotederschiz sich aus dehnt; während der erwähnten Periode strömt eine bedeu tende Wassermafse aus den benannten Löchern. 5. Um sich zu überzeugen, ob auch andere Gewässer dem Tbale von Planina zufließen, besichtigten wir auch das etwas höher gelegene Thal von Loitsch. Hier befindet fick der loitscherBach, welcher aus zwei Zweigen gebildet ist und dessen Gewässer, hauptsächlich in zwei große Sauglöcher gleich unterhalb deS Bahnhofes sich ergießen. Das Thal ist den Ueberschwemmnngen nicht ansgesetzt, weil die Sauglöcher genügen und das Wasser schnell genug abgeleitet wird. Es war nachzuforschen, ob auch diese Gewässer dem Thale vom Planina mittelst unterirdischer Wege zufließen. Nichts aber deutet darauf hin, und man kann mit Grund vermnlhen, daß sich dieselben in die Schlucht von Brd im laibacher Thale ergießen und so zur Bildung des kleinen Flnßes Lobia beitragen. Da die Schlucht von Berd circa 50 Meter tiefer als das Thal von Planina liegt und der n»terirdifche Weg von den zwei Sauglöchern bis Berd um circa 1500 Meier kürzer ist, als von Loitsch nach Planina, muß man doch zugeben, daß die Gewässer von Loitsch sich in die Schlucht von Verd, resp. ins laibacher Thal und nicht ins Thal von Planina ergießen. Aus dem Gesagten geht hervor, daß die Acquisitionen fast gänzlich durch Infiltration stattfinden und daß das Thal keinen Wildbach von Bedeutung aufweisen kann. Als Slcqui-fition durch Zufluß kann nur der auf das Thal fallende Regen gerechnet werden. (Forts, folgt.) Witterung. Laibach, 15. November. Morgens Nebel, dann trübe, unfreundlich, schwacher W Temprratur: worgenS 7 Uhr -s- 2 6°, nachmittags 2 Mr -i- 5 6« 0. <1875 -l- 13 0»; 1874 -s 1 7» 6.) Barometer im Fallen, 734 53 mm. Das gestrige Taoermittel der Tem-peratur -j- 2 5" um 14» unter dem Normale. Augekommeue Fremde am 15. November. Hotel Elesaut. Wurzinger, Videm. — Frl. v. Otto, Venedig. — Legan, Ortscurat, St. Michael. Schliber, Selzach. — Kojuh, Lack. — IM. Stein. — Verkitsch, k. k. Bezirkshauptmann, Aramburg. — Wester, Otalez. — Bnrgstaller, Fiume. — Thomann, Steinbüchl. — Binond «moros, sammt Familie, und Price, Paris. Hotel Ltodl Wien. Dolenz, Kfm , und Skarja, Postmeister. Krainburg. - Blenk, Kausmann, und Klinger, Wien. — Kohn, Mainz. — Fischer, Kausmann. Pari«. — Plegovik, Kroatien. Hotel Europa. Makowiz, Handelsmann, Haidenschast. — Laurii, Rakek. Mobren. Eisenstädter, Graz. — Löwensohn, n. Herzer, Schleiniz. — MataiwviL, k k. Lieutenant. — Rovkviö, k. k. Lieutenant. Kaiser von Oesterreich. Stadler, k. k Lieutenant, Laibach. — «lmasy Bela, Gymnastiker, Klagensurt. S ternwarte. Basik, Grailoch. — Stergar, St. Ruprecht . Gedenktafel über dir am 18. November 1876 stattfindendcn Licitationen. 2. Fr»b., Srdmak'sche Real., Nodajneselo, BG. Adels-ierg. — 2. Feilb., Mozina'sche Real., Oberlaibach, BG. Oberlaibach. — I. Feilb, Lenasi'sche Real., Oberlaibach, BG. Oberlaibach. — 1. Feilb., Kramer'sche Real., Laibach, Karl-lädterstraße, LG. Laibach. — I. Feilb., Menzin'sche Real., Grdb.»Gut Oberradelstein. BG Gurkseld. — 1. Feilb., Schantel'sche Real., St Michael, BG. Senosetsch. — Ite Zeilb., Remjgar'sche Real., Nadgoriz, BÄ. Laibach. — 3te Feilb., Snstersii'sche Real., Verblenje, BG. Laibach — tte Heilb., «romer'sche Real., Schutna, BG Landstraß. — Ite Feilb., Luuder'sche Real., Kernce, BG. Großlaschiz. — Ite Feilb., Klepec'sche Real., Lerkvise, «G. Möttlmg. — 3te Feilb., Mahorkii'sche Real., Broßubelsko, BG. Senosetsch. 3. Feilb., Narobe'sche Real., Swile, BW. Laibach. — 3. Feilb, Marinschek'sche Real, Senosetsch, BG. Senosetsch. -- 3. Feilb., Primc'sche Real., Jggdors, BW. Laibach. Feilb., Slavine'sche Gemeindereal., Grdb -Hschft. Senosetsch, B >. Senosetsch. — 3. Feilb., Beriic'scke Real., Ober-feichting, BG. Kraindurg. Reass. 2. Feilb., Korosec'sche Real., Lepence, BG. Ravinannsvorf. — Neafs. 2. Feilb, Celbar'sche Real., St. Peter, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Korosec'sLe Real., Kom»>olje, BG. Großlaschiz. — 2. Feilb., Smerbu^sche Real., Sevce, BW Adelsberg. — 1. Feilb., Smuk'sche Real., Stabldors, BG. Möttling. 1. Feilb., Prah'sche Real., Viniveich, BG. Landstraß. — 1. Feilb, Petelin'sche Real., Ralitna, BG. Oberlaibach. Verstorbene. Den 13. November. Gertraud Taferin, Arbeiterin, 21 I., Livilspital, Eiterungsfieder. Den 14. November. Thomas Weber, Arbeiter, 42 I., Livilspital, Lungentuberculose._________________ Theater. Telegramme. Wien, 14. Novkwbcr. Der Minister des Aeußern Graf And'cissy ist in Prst erkrankt und mußle die beabsichtige Weiterreise ausgeben. Brüssel, 14. November. Der „Nord" erfährt mit Befriedigung, daß die englischen Conferenzvor schlüge wol die Integrität, nicht aber die Un abhängigkeit des türkischen Reiches betreffen. Die Form der britischen Vorschläge gestatte die Hoffnung, England werde den unerläßlichen Garantien seine Zustimmung nicht versagen. Petersburg, 14. November. Der Petersburger „Invalide" publiciert eine kaiserliche Verordnung über die Bildung von sechs Armeecorps aus den in den Militärdistricten Odessa, Charkow und Kiew stationierten Divisionen. Die active Armee wirb aus vier CorpS gebildet, Obercommandant ist Großfürst Nikolaus (Bruder des Kaisers), Stabschef Nepokoilschitzky, Arlilleriechef MofsalSkh, Geniechef Dcpp. Danksagung. Tiesgeiührt von der herzlichen Teilnahme anläßlich des DahinscheideiiS unsere« imiigstgelicb-teu, unvergeßlichen Vaters, de« Herrn Ml M Mr V. Mckml, drücke» wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, den löbl. k. k. Behörden, der hochw. Geistlichkeit, dem löbl. k. k. Militär, de» geehrten Mitgliedern des Männeichvr« ter philharmonischen Gesellschaft und olleu jenen, welche so freundlich waren, dem tbeuren Verblichenen das letzte Geleite zu geben, unser» tiesgesilliltru, innigste« Dank aus. Laibach, am 15. November 1876. Familie Roth v. Nolheichorst. Danksagung. Allen denen, bie während der Krankhnt nnd beim Tode meine« geliebten Gemals mir so vielfache Beweise der Theitnahme zntheil werde» ließen, und die dein Verstorbenen da« letzte Geleite naben, sage ich hiemit den tiesgesühlteslen Dank. Ebenso slihle ich wich verpflichtet, Herr» D c -berlet sllr die ausmerlsamb Sorgfalt, mit der er mich in de» vergangenen schweren Stunden jeder Sorge sltr die Lcichenfeierlichkeit ilberhob nnd diese letztere in so schöner Weise durchsühite, meine dankende Anerkennung hiemit öffentlich ans-zusprechen. Laibach, am Ib. November 1876. Katharina Mauser, gcbornc Tonello de Stramare. Heute: Große Vorstellung der hier ouf der Dlirchreise befindlichen größten Kitnstler der Jetztzeit an« dem LircuS Suhr in Graz. Unterricht für Zither in und außer dem Hause ertheilt §08. ?8o!nebl, Petersstraße 45 (neu). Methode leicht faßlich. Honorar sehr billig. Zithern neuester Construction sind daselbst zu haben. (633) 2 —1 I>II,LI>8IL (Mllsuedt) keilt drieüiok der Speeikrl^rrt Or. Litliseli, ^sustLilt, I> ros äsn (Lireksen). Ilvrvil« ltbvr 80UU mit krkolr kvliit»ä<'1t. (1> 79 Klyeei'in-Lk'ßmk vorziigkick wirlifam bei aufgesprungenen Rippen «nä 8cür»nllen an äen Künäen. 1 Flaco» 30 kr. (85)10- 8 N b Apotheker, Wieuerstraße, Laibach. die besten und billigsten der Welt. Nur fl. 6 «« ! kostet eine gut reguliei te,! richtig gehende, echt silberne Cyliiideruhr. — Nur fl. A I eine silberne Ankerubr. — 4iur fl. 18 eine silberne f Remoutoiruhr, beim Bügel ohne Schlüssel aufzuzieben. — dinr fl. 21 eine goldene Tamenuhr sammt Etui. Zn jeder Uhr gebe» wir einen Neneraluhrschliissel nnd eine schöne passende Kette gratis. Für Echtheit und pünktliches Gebe» wird garantiert. Aussührliche Preis-courante gratis. Nach auswärts gegeu Nachnahme ^ oder Vorherseiidung deS Betrages. Adresse: Exporthaus L. 8vl>iveiiic, Weihburggaffe 14, Wien. (609) 12-2 Fracht Mgutlmefe und Bahnstempel Meinmllljr «: F. Kamoerg Laibach Wiener Börse vom 14. November. ^ 5verc. Reute, ölt.Pap. dto. dto. »ft. in Silb. Sose von 18S4 ?oie von »880. ganze !ose von 1880, Fünst. liräiniensch. v. 1884 (trru»kl«ut.-vk1. Liebenbürg. Ungar» ^ vtts». ««li-'Warc! I'kLlleikrtsiv. ^ Betd! «l 40 oft. Bod.-Lredit. I08-— 71-- ?S'- Lnglo-Bank . . . . 73' - LreditanftaLt . . . Depositenbank . . . Sscomyte-Anstatt . . 665'- 675'- franco-Bank . . . pandelsbank . . . . -Latioualbank . . . . 886 830- Oest. Bankgesells. . Lnion-Bank . . . . 51- r> . «ais. Münz-Duealeu . . . Deutsche Reichsbank Hniber . 8S50 S8 90 SS-b0 SSö» 89-7S »8'S» 1S4— 9»-- W-»« ie8.»a 89-7« S7-10 8ö^ gi-li »0— SS-' 1S4 5» SZii IS' iz-1» i-i" 8V 7S^ 1,4 8S «9 6« 8 01 IS — 81-4Ü ios-10 ,o°l Sl-so »os i> Druck v»u Jg. v. Kleinmavr » Frd. Bamberg. Berleger Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Franz Müller.