Gesetz- n n 6 Pcrori»i»»gSl»latl
für das
ö R c r r e i cfi t fdH f 11 r t |"d) e K ft I! e n l ö n ö,
bestehend an« den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradišča, der Markgrafschaft Zstrirn und der reichsunmittelbaren Stadt Triest mit ihrem Gebiete.
3<tbra<itiß 1891.
XVII. Stück.
A»sgegeben und versendet am 31. Oktober 1891.
SO.
Kundmachung der k. k. küstenländischen Statthaltcrei vom' 20. Oktober 1891, Nr. 17351,
m o in it der mit Allcrhöchster Entschließung vorn 11. October 1891 laut Erlass e s des k. f. Ministerin ui s des Innern vom 13. October 1891 N r. 21328 genehmigte Beschluß des Görz er L a n d e s a u Ss ch n ss e s, betreffend die Bertheilung der G emei nd e g r und e von Snxid in der Orts-gcmeinde Kar fr eit, verlnntbart wird.
Art. I.
Die der Steuergemeinde SuLid gehörenden, in der Katastrnlmappe dieser Gemeinde Mit den Nummern 2363, 2364, 2432, 2435, 2494, 2437, 2453/,, 2447, 2495, 2501, 2497, 2557/,, 2560, 2565, 2566, 2567, 2562/,, 2559, 2570, 2571, 2578, 2583, 2584/,, 2584/,, 2586, 2591, 2595, 2600/,, 2736/,, 2750/,, 2750/,, 2751/,, 2752/,, 2752/,, 2753/,, 2753/,, 2834, 2757, 2764/,, 2765, 2769, 2770, 2781, 2818/,, 2816, 2815/,, 2833, 2817, 2820/,, 2837, 2838, 2840, 2841, 2842, 2844, 2848, 2856, 2857, 2859, 2870, 2871, 2873, 2874, 2875, 2876, 2898/,, 2899/,, 2018/,,	2918/8, 2458 bezeichnctcn Gemeinde gründe in der Gcfamnitansdehnnng von
422 Joch, 575 Quadratklafteru, gleich 243	Hectar,	(5 Ar und	18	Quadratmeter,	sind
unter jene Gemeindcinitglieder von SuLid zu	vertheilen, welche nach § 63	der Gemeind e-
ordnung zu deren Nutzung berechtigt sind, und	zwar in	der Weise,	daß	jeder	derselben	ausschließlicher Eigenthümer der ihm zngewieseuen	Anthcile	wird.
Art. II.
Die unter Artikel 1 angeführten Gründe sind unter die nutzungsberechtigten Gemeindemitglieder von Su2id so zu vertheilen, daß jeder vou ihnen drei Weide- und zwei Wald-antheile erhält. Die aus diesen fünf Autheilen bestehenden Complepe müssen hinsichtlich ihres Werthes einander gleich sein.
Art. III.
Die aus den erwähnten fünf Antheilen bestehenden Complexe werden mittelst Losziehung zugewiesen, bei welcher jeder Antheilsberechtigte persönlich theilnehmen kann.
Art. IV.
Säuuntliche Theilnehmer werden in ein Berzeichuiß eingetragen, welches im Gememde-amte durch 14 Tage zur Einsichtnahme aller Gemeindcinsassen aufgelegt werden wird. Diese Auflegung wird mündlich und schriftlich zur öffentlichen Kcuutuiß gebracht mit dem Bemerken, daß eö Jedem sreisteht, innerhalb acht Tagen vom letzte» Tage au gerechnet, an welchem das Berzeichuiß aufliegen wird, seine Beschwerde beim Gemeiuderathe einzubringen.
Art. V.
Wenn der Gemeiuderath die Beschwerde begründet erkennt, wird derselbe das Berzeichuiß allsoaleich richtigstellcn und nach Verständigung der Partei die erfolgte Richtigstellung mit dem Beifügen knndmachen, daß allfällige Remse gegen dieselbe binnen acht Tagen nach erfolgter Kundmachung beim Gemeindeamte einzubringen find.
Art. VI.
Nach Ablauf der int vorstehenden Artikel bestimmten Frist sind die im Sinne des Artikels IV eingebrachten und vom Gemeiuderathe als unbegründet angesehenen Recursc, sowie jene, welche gegen die Berichtigung der Berzeichnisse im Sinne des Artikels V gerichtet sind, dem Landesausschusse zur Entscheidung vorzulegcn.
Art. VII.
Die Bertheiluug wird von einer aus sechs Männern bestehenden Commission vorge-nomnten, welche von den vom Bürgermeister zur Versammlung einberufcucü Autheilsbercch-tigten mit absoluter Stimmenmehrheit gewählt werden. Dieser werden ein beeideter Feldmesser und zwei Schätzlente beigegeben.
Das Operat dieser Commission ist für alle Betheiligten bindend und ist eine Einwendung gegen dasselbe nicht zulässig. Der Gemeinde-Deputirte von Simid ist Vorsitzender der Commission.
Art. VIII.
Vor	der Vertheilung hat die Commission	alle	Usurpen zu	erhebe»	und festznstellen.
Der Feldmesser hat die Vermessung und die Commission durch ihre Schätzleute die Schätzung aller seit den letzten vierzig Jahren von einzelnen Grundbesitzern usurpirten Gemeinde-grundstückc	vorzunehmen. Die betreffenden Besitzer	werden noch	vor der	Vertheilung den
Schätzungsbetrag in die Gemeindecasse entrichten, widrigenfalls die Usurpen unter die zu vertheilenden Gemeindegründe einbezogen werden. Das eingehobene Geld ist zur Deckung der Kosten der Vertheilung zu verwenden.
Art. IX.
Die Commission bestimmt, welche Wege und Fußsteige anznlegen und welche von den auf den vertheilten Gemeindegründen bestehenden Wege und Steige aufzulassen sind. Die Wege müssen die vertheilten Gründe derart dnrchschnciden, daß jeder Antheil von denselben berührt wird. Die Commission wird überhaupt bei der Vertheilung Sorge tragen, daß sowohl zu	jedem Antheil	für alle Bedürfnisse der	Landwirtschaft,	sowie mich zu den Viehtränken der	freie Zugang	ermöglicht werde.
Art. X.
Die Commission hat vor der Losziehung die ans den vertheilten Gemeindegründen gepflanzten Bäume, welche Privateigcnthnm sind, zu schätzen. Die betreffenden Theilhaber haben auf Grund dieser Schätzung die Eigenthümer der Bäume zu entschädigen oder ans andere Weise sich mit ihnen abzusiuden. Wenn ein Eigenthümer von Bäumen die Entschädigung in Gemäßheit der Schätzung nicht annehmen, noch sich in anderer Weise vergleichen wollte, bleibt ihm das Recht Vorbehalte», die Bäume innerhalb eines Jahres nach Zuweisung der Antheile zu fällen und wegzubringen, wenn er aber dies innerhalb des festgesetzten Termines nicht durchführen sollte, so übergehen die Bäume in das Eigenthum des Besitzers des betreffenden Antheiles. Die Bäume dürfen jedoch vor der endgiltigen Genehmigung des Vertheilnngsoperates nicht weggebracht werden.
Art. XI.
Die Holzbringung aus den Waldantheilen auf zu diesem Zwecke errichteten Erdriesen ist verboten.
Art. XII.
lieber den Vcrtheilnngsaet ist ein genaues Protokoll und ein Plan aufzunehmen, so daß auf Grund derselben die bezüglichen Löschungen und Eintragungen im Grnndbnche und im Steuerkataster erwirkt werden können.
Vor Schluß des Protokolle^ wird es allen Beteiligten frcistehen, die Antheile zum Zwecke der möglichsten Arrondirung deö Besitzes unter einander zu vertauschen.
Art. XIII.
Die Kosten der Vertheilung, insoferne sie nicht durch die Entschädigung für die Usurpen (Artikel VIII) gedeckt werden, sind von den Betheiligten zu gleichen Theilen zu tragen,
und werden die bezüglichen Beträge von dein Gemeindeamte nach Maßgabe des § 82 der Gemeindcordnnug eingehoben werden.
Art. XIV.
Nach erfolgter Genehmigung des BerthcilnngSoperates ist die gelneinsamc Weide auf den verthcilten Gründen verboten.
Art. XV.
Das Bertheilnngsoperat ist dem Landesausschusse zur entgiltigen Genehmigung vorzulegen.
Nach erfolgter Genehmigung des Operates können die Theilnehmcr von ihren Antheilen sogleich Besitz ergreifen und dieselben umfrieden.
Rinaldiiri m. p.