Laibacher Ieituna. ^K« F«DS. Samstag am 25. August 5«4». Die „Laidacher Zeitung" erscheint wöchentlich 3 Mal: Dinstag Donnerstag und Samstag, und lostet "------'---------'--------— für die Zustellung ius Haus siuo jährlich 40 kr. mehr zu entrichte,. Durch die s. f. Post u»ler (" veN nil a dr ^ "« tzomptmr gauziahrig !, ff., halbjährig 4 ft A) fr ^nsertiousgMhr^ eiue Spaltkeile oder deu Raun. derselben, für eiuma.ige Einschaln, , lr., s?^m ^!^e'/^^ ^e!ne d^!V / sr^. V'^ Hcr.;ogthum Srain AUach Anzeige des hiesigen Platzcommando vom l?< d. hat der k. Herr Truchseß und Herrschaft^-besitzer l'lil«vil>, von l^»!»»,- demselben ein Geschenk von 79 si. 40 kr. C. M. für die Mannschaft der hier stationirten 15. Division des Ottochaner Gränz-Regiments mit der Bestimmung übergeben, daß jeder Mann, vom Feldwebel abwärts, mit 20 kr. betheilt werde, um am Gcburtsfeste Sr. k. k. Majestät auf das Wohl unseres allergnädigsten Kai.-sers, dann des Feldzeugmeisters und Banns von Croatien, Freiherrn von Iella«'>ii', ein Glas Wein zu trinken. Welters übergab der Herr Pfarrer Kramer von Altenlack, als eine Sammlung von seiner Pfarrjugend zwei Säcke mit Charpie für die verwundeten Krieger in Ungarn. Nachdem diese patriotischen Spenden bereits ihrer Bestimmung zugeführt wurden, unterläßt man nichl, hiefür den verbindlichsten Dank öffentlich auszudrücken. K K. Militär - Obercommanco zu Laibach ain Hl. August 1849. Stein, am 18. August. Am Vorabende des 17. d. M. wurde die Stadt über das vom Klein.-veste-Berge durch Pöllerschüsse erfolgte Signal allgemein festlich beleuchtet, wobei viele sinnreiche, meist slovenische Inschriften, darunter am Stadt.-gemeindehause der imposant angebrachte Wahlspruch : »Vii-ilius um!!«« Sr. Maj. Franz Joseph l., dessen allerhöchster Geburtstag zum ersten Male gefeiert wird, prangten. Die Nalionalgarde Musikcapette zog vor der Garde - Hauptwacht, allwo eine mit passenden Inschriften gezierte Pyramide mit bengalischem Feuer paradirte, mit dem Zapfenstreiche durch die Stadt, in Begleitung der im friedlichen Gemeinsinne enthusiastisch jubelnden Volksmenge. Zur Hauptwache rückgekehrt entsendete die Pyramide durch ihre landesfarbigcn emporsteigenden Flammen das herzlichste Flehen der gespielten deuts.h und slovenisch abgesungenen Volkshymne, unter intoni-renden Pöllerschüssen und zahlreichen »/ivio« auf unsern heißgeliebten Kaiser himmelan. Unter anhaltendem Lebe Hoch - und /iviu - Rufen erfolgte darauf eine Platzmusik. Früh Morgens am 18. d. um 3 Uhr fand unter Donner der Pöllerschüssc Tagreveille Statt, darauf um 9 Uhr früh zog die Nationalgardc mit klingendem Spiele, nachdem sie am Stadthause den erfreulichen Sieg über Görgcy in Ungarn verkündet fand, zum feierlichen Hochamte vor die Stadt-Pfarrkirche, gab mit fester Präcision während des stark besuchten Hochamtes, wozu nebst den Herren Beamten undHonoratioren auch die k. k. Finanzwache inParade erschien, die üblichen Salven, und marschirt, nach dem geendeten feierlichen Tedeum, wahrend welchem nach abgefeuerter Decharge die Nationalgarde. Musikcapelle die Volkshymne abspielte, vor die Hauptwache in militärischer Haltung zurück, allwo unter dem Spiel der Volkshymne, intonirenden Pöllerschüssen und enthusiastischen »/ivio« auf Se. Maj. Franz Joseph l. und den glorreichen Sieg in Ungarn das erste Fest dieses für Oesterreich schönsten Tages mit des Volkes unbefleckten patriotischen Gefühlen schloß. Nadmannsdorf, 19. August. Die Geburtsfeier unseres jugendlichen Kaisers wurde in unserer Stadt mit einer Solennität begangen, die den treuen und unverdorbenen Sinn der Bevölkerung am deutlichsten erkennen laßt. Schon am Vorabende des festlichen Tages verkündeten Pöllerschüsse und die Beleuchtung der Stadt die Wichtigkeit der Feier; der Zapfenstreich der Nationalgarde und der patriotische Gesang, welcher mit der Volkshymne begann, und unier den übrigen slovenischen Liedern auch das Licd »6Ic)v«ucmi uiU'Ollii» j>68en»« gewählt hatte. Die vielfachen »Zivw" der Bevölkerung machten diese Vorfeier noch erhebender. Mit dem Tagesgrauen des festlichen Tages waren es wieder Pöllersalven und die TagrevciU^ der Nationalgarde, welche die Feier würdig rinlei-ttten. Um 10 Uhr war feierliches Hochamt mit Tedeum in der Stadtpfarrkirche. Bei dieser kirchlichen Feier hielt der Herr Pfarrer einen der Feier sehr anpassenden und würdigen Vortrag. BeidcnHaupt-nwmenten der heiligen Handlung, zu welcher stch eine zahlreiche Versammlung Andächtiger emgesun-den hatte, gab die in Parade ausgerückte Natio-nalgardeabtheilung die üblichen Geweyrsalven, welche übrigens durch PöMrschüsse weithin vertt'inoet wurden. Leider war der festliche Tag von einem ausdauernden heftigen Regenwcltcr begleitet. So wurde mit angeerblem treuen und biedern Bü'rgcrsinne in würdiger Sitte der Altvordern eine nationelle Feier begangen, die unlcr den Drangs salen des großen uno yerrlichen Oesterreichs, zu dessen großer Völterfamilie und an sein erlauchtes Kaiserhaus dcr slovenische Stamm mit unerfcyüt-terlicyer Treue festhält, das Gemüth um so mehr in eine religiöse Stimmung versetzt. Gottschee, am 19. August. Die Liebe und Ehrfurcht, von welcher die hierseitigc Bevölkerung gegen die regierende Dynastie durchdrungen ist, tonnte den Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers nicht vorüber gehen lassen, ohne diese Gefühle öffentlich zu äußern. Am Vorabende dieses Tages wurde die Stadt Gottschee festlich beleuchtet, und auf dem Platze die Volkshymne unter Begleitung einer Musikbantc feierlich abgesungen. An dem Geburstagc selbst verkündeten schon mit Tagesanbrüche zahlreiche Pöllerschüsse die hohe Bedeutung des Tages. Um 9 Uhr wurde ein feierliches Hochamt abgehalten, bei welchem sich alle hicrortigen Staatsdicner und eine Menge anderer Einwohner einfanden. ---- Die von einer Musik-banda begleitete uniformirtc Nationalgarde der Stadt, deren schöne Haltung und Ordnungseiscr das volle Lob verdient, erhöhte besonders die Feierlichkeit. Die aufrichtigsten Wünsche für das Wohl Sr. Majestät des Kaisers begleiteten die inbrünstigen Gebete am Altare. Iablanitz, 21. August. Das Assistenz-Com-mando des Regiments Prinz Leopold b, S. Nr. 22, zu Iablanitz stationirt, bestehend aus 35 Mann wurde von der Gemeinde zu Illyrisch - Feistriz aus Anlap der Feier des Geburtsfcstes Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph mit einem reich, lichen Mittagsmahle, ferner jeder Mann mit einer Halben Wein und 20 kr. CM. beschenkt, welche patriotische Handlung hiemit öffentlich Verlautbart, und genannter Gemeinde der herzlichste Dank im Namen des obbenannten Detachements dargebracht wird. Lichtner, Oberlieutenant, Commandant obbenannten Detachemenss. W i r n. Wien. Der »Kuryer Warszawski« vom 18 August enthält wieder ein Armee-Bulletin über die Operationen in Siebenbürgen und in Ungarn, welches von den letzten Gefechten bei Hcrmannstadt und Maros-Vasarhely, so wie von dcn Bewegungen der russischen Hauptarmee von Debreczin über Großwardrin gegen Arad nähere Details gibt und dann mil folgender Nachricht schließt: »Nachdem der General - Fcldmarschall die angemessenen Aus-träge zur Eröffnung der Communication zwischen Debreczin und Koschyz und zur Pacification der östlichen Gedirgscommitate von Ungarn ertheilt hatte, stand er eben im Begriff, sich selbst nach Großwardein zu begeben, als er vom General Rüdiger die Anzeige von einer Proposition Görgey's (dessen Armee sich bei Arad mit Perczel und Dem-binSky zu vereinigen gesucht hatte, zu deren vereinigten Streitkräften dann auch Bem stoßen wollte) erhielt, welche in nachstehendem unterthänigsten Bericht des Fürsten von Warschau ausgedrückt ist: „Ungarn liegt zu den Füßen Eurer kVuserl. Maje^ stat. Die Regierung der Insurgenten hat ihrer Gewalt entsagt und sie auf Görgcy übertragen. Gör-gey aber streckt mit der Hauptarmce der Insurgenten ohne Bedingungen die Waffen vor der russischen Armee, und seinem Beispiel werden ohne Zweifel auch die anderen Insurgentencorps folgen. . Die von ihm zlir Unterhandlung über die Capitulation abgesandten Officiere zeigten sich bereit, mit unserem oder auch mit österr. Commissarien zu den anderen Corps sich zu begeben, um sie zur Nieder-legung der Waffen zu bewegen. Ich habe das Glück, Ew. kaiserlichen Majestät zu melden, daß die einzige von Görgey gestellte Bedingung die Erlaubniß ist, daß er die Waffen vor Ihrer Armee niederlegen dürfe. Ich habe die angemessenen Anordnungen getroffen, daß seine Truppen auf allen Seiten von dem Corps des General Rüdiger umgeben werden, dem ich auch ihre Entwaffnung auftragen werde. Hinsichtlich der Auslieferung der Gefangenen und der die anderen Insurgentcncorps betreffenden Verfügungen werde ich mich mit dem Oberbefehlshaber der österreichischen Armee ins Vernehmen setzen; Görgey selbst aber habe ich nach meinem Hauptquartier bringen lassen, wo er bis auf weitere Befehle Ew. Majestät bleiben wird.« Am Mittwoch fand zur Feierr des Sieges bei Debreczin auf der Ebene hinter Powonsk eine große Parade sämmtlicher Truppen, die hier und in der nächsten Umgebung liegen, Statt. Der Kaiser, der Thronsolger, der Großfürst M.chael, der sran» 332 zöslsche Gesandte General Lamoriciere, der preußische Gesandte General von Rochow, der österreichische Gesandte Graf Buol, die Mitglieder des Reichsrathes und des Administrationsrathes des Königreichs Polen, die Senatoren, die Chefs und Beamten aller Grade, Behörden und öffentlichen Institute wohnten dem Gottesdienste bei, der von der griechisch .- russischen Geistlichkeit abgehalten wurde. Darauf desilirten sämmtliche Truppen in Parademarsch vor dem Kaiser. Böhme n. Prag, 20. August. Die „Narodni Noviny« bringen an der Spitze ihres heutigen Blattes folgende interessante Notiz: „Als besonders charakteristisch für Kossuth können wir dem Publikum mittheilen, daß die letzte Instruction zur Landesvertheidigung, welche Kossuth am 20. Juni 1849 in II Puncten an die magyarischen Generale erlassen hat, Wort für Wort aus dem Buche: »Sammlung der Actenstücke über die spanische Thronverändcrung II. Abtheilung. Germanien 1808, Seite 218. — 17 Allgem. Vorschriftsmaßregeln (l'l'6v«nci Husaren, die auf Spio-nmmg ausgingen, und sich in der Nacht bis i'n's nahe Gebirge wagten, beherbergt habe, und nach' dem sie mehrere Erkundigungen eingezogen, sie entfernen ließ, ohne dem Militär-Commando eine Anzeige zu machen. (Lloyd.) Der »Preßbnrgcr Zeitung« entlehnen wir folgenden Bericht: Preß bürg, 18. August. Das lebhafteste Interesse und die freudigste Theilnahme aller wahren Vaterlandßfreunde nimmt im Augenblicke ein Er-eigniß in Anspruch, das eincn entschieden günstigen Wcndepunct aus dem ungarischen Kriegsschauplatze ! hervorgerufen hat — wir meinen die Ergebung des Insmgfntmführcrs Görgey und seines Truppencorps. Da dieser rinst so gefährliche Parteigänger seiner Laufbahn nun für immer entrückt und sein feineres Schicksal ein unbezwcifclt tragisches ist, so dürfte es nicht am unrechten Platze seyn, eine kurze bl> graphische Episode über diesen Mann zu geben, wie sie die »Gr. Ztg.« in ihrer jüngsten Nummer ent^ hält. Der Verfasser nennt Görgey eine Persönlichkeit, die im Rausche der neuen Zeitwirrnisse vom rechten Wege abgleitend, über den Rubikon sprang, der wahre Patrioten von jenem Ideenlande trennt, worin sich träumende Phantasten und blutgierige Egoisten in solch' bunter Mischung begegnen, daß die Gegenwart nicht zu untersch iden vermag, wo die eine Farbe endet und die andere beginnt. Ueber Arthur Görgey waltet, und mit Recht, solch' ein Zweifel — die blutiqen Manen des edlen Zichy verdunkeln jede edlere Gestaltllng seines Charakters,. — Görgcy lebt m Prag bei Vielen in ledhafter Erinncning. Einst Lieutenant, dann Obcrl?cutenan,t und Regiments-Adjutant bei Palatinal-Husaren jenem unglücklichen Truppenkörper, aus deren Reihen elende Emissäre die Abtrünnigen zu locken verstanden, welche unlängst in der Stcinmark angehalten und gerichtet wurden, überreichte derselbe, wie man erzählt, einer Heirath wegen, die er mit einer Pro-fessorstochtcr zu schließen beabsichtete, seine Quit-tirung. Die beabsichtigte Verehelichung zerschlug sich wieder und Görgey zog nach Prag, wo er den Wissenschaften lebte und insbesondere Botanik und Chemie betrieb. In letzterer Wissenschaft leistete er auch so Bedeutendes, daß er später Assistent bei Professor Redtenbacher wurde, und auch ein Regie-rungsstipendium erhielt. In dem Hause dieses letzteren sehr würdigen Mani'.cs lernte er seine jetzige Gemalin, eine Französin von Geburt, die als sehr liebenswürdig und gebildet geschildert wird, kennen. Der damals noch stille, bescheidene Mann war zu jener Zeit in seinen Gesinnungen sehr loyal und sand Eingang bei Familien, die die öffentliche Stimmung als höchst achtungswcrth bezeichnet. Er trieb sich viel in der Fabrik chemischer Zündhütchen bei Herrn Ncllot und Scllicrs umher, lind soll wirklich einen Theil der Geheimnisse über deren Fabrication sich angeeignet, und derlei Fabriken in Ungarn nun practisch errichtet haben. In jenen Tagcn des Still-lcbens zielte das Streben des jungen Mannes n«r dahin, einst als Director irgend einer chemischen Fabrik vorzustehen. Welch' ein Abgrund liegt zwischen dem Jetzt und Einst. Berauscht von den hoch-verräthcrischen Träumen des Magyarismus, gewon-nen durch die fanatische Dialektik Kossuths, kehrte er sein Schwert gegen die eigene Mutter Austria, 333 und ein Mal über den Rubikon gesetzt, schien ihm keine Rückkehr möglich. Der SchicrlinMrank, der ihm durch Kossuth gereicht ward, ließ ihn die Gränze verkennen, wo der Idealismus in das Verbrechen übergeht. Nun treibt er sich flüchtig, wie ein gescheuchtes Reh auf den steilen Abhängen der Karpathen umher, manchmal still zurücksinnend in jene schönen Tage, wo er sündefrei, wie ein einsamer Wanderer, diese Gebirge durchzog, nach Pflanzen spähend, um sein Herbarium zu bereichern. Semlin, 10. August. Nach der Aussage von Augenzeugen soll Kossuth mit General Vetter in Panöova am 7. l. M., gehüllt in einen weißen Paletot, eiiu'N weißen Calabrcser mit grünem Fe-derbusche auf dem Kopfe, gewesen seyn und die zurückgebliebenen Einwohner aufgefordert haben, sich zu erklären, ob sie mit den Magyaren halten oder Oesterreich treu bleiben wollen? Als er hierauf weder Ja noch Nein zur Antwort erhielt, verließ er die Versammlung, stieg in den Wagen ein und fuhr davon. Wohin, weiß man nicht. Die serbische Regierung hat gestern all ihr Militär an das jenseitige Donau - Ufer von Semcndria bis Gjerdap aufstellen lassen, um dem allfälligcn Andränge des fliehenden Feiudes den Uebergang nach Serbien zu verhindern. Semlin, 15. August. Nachdem die Magya-rcn Panc-ova und die Umgegend verlassen, conceit triren sie sich bei Orsowa, nicht etwa um eine Schlacht zu liefern, sondern um sich bei Adakale nach der Türkei zu flüchten. Die Türken werden ihnen schwerlich den Ucbertritt gestatten. — Gestern ist ein magyarischer Emissär in Serbien ergriffen worden, bei dem Schriften, an den Sultan lautend, gefunden wurden, worin Se. Hoheit ersucht wird, Kossuth und Consorten das Asyl in seinem Gebiete zu gestatten. Dieser Scndling wird heute nach Belgrad eingebracht und einer Untersuchung unterzogen werden. Der gewesene Redacteur Medakovi«"-, der wegen aufrührerischer Sprachführung verhaftet, zu einer einjährigen Festungsstrafe verurtheilt worden, welche Strafe von Sr. Excellenz dem Ban auf <> Monate gemildert und der Beurtheilte an seinen Strafort abgeführt wurde, ist gestern hier zurückgekehrt, nachdem ihn der gnädige Ban von aller Strafe freigesprochen hatte. Feldmarschall-Lieutenant Ottinger, der seit 3 Tagen hier wellte, ist heute nach Wien abgereist; sein Commando soll G. M. Horvath übernommen haben. Nach Privatberichten aus Raab von gestern befand sich der Kriegsminister Graf Giulay mit dem F. M. 3. Csorich in Acs. Die Feindseligkeiten haben aufgehört. Am 16. August wurde in Pesth bekannt, daß Kossuth das Gouvernement niedergelegt, und daß Gö'rgey capitulirt habe. Dieß machte ungeheueren Eindruck und wirkte zauberhaft. Jedermann sehnt sich nach Ruhe. Der Marschall Fürst Paskiewicz hat sein Hauptquartier in Großwardcin. General Rüdiger ist in Vilagos. Die entwaffnete magyarische Armee campirt in einem Lager. Fcld-zeugmeister von Haynau ist in Temesvar, wo auch derBanus erwartet wird. Morgen wird die di-recte Communication mit Pesth eröffnet. Eben eingehenden Privatnachrichtcn aus Temesvar vom 16. zu Folge, war der Banus ohne Schwertstreich bis Temesvar vorgerückt. Die Ma> gyaren hatten aller Orts die Waffen weggeworfen. Auf den Straßen und Dörfern findet man überall Waffen und Vorräthe aller Art. Die»Gratzcr Zeitung« vom 20. August bringt folaenden Corrcspondenzbcricht »aus der östlichen Steiermark" vom 17. August: Vor beiläufig drei Wochen ging Odcrlieutenant Kumberg von Fürstcn-feld mit 2 Wägen Munition nach Sarvar an die Brigade Lederer ab. Die Ladung war schwer, die Bedeckung nur 26 Mann. In Könnend angelangt, wurde ihm die Vorspann verweigert; das Volk versammelte sich, besonders im Kaffehhausc und zeigte eine unheimliche Miene, was ihn veranlaßte, so schnell wie möglich an den Ort seiner Bestimmung zu kommen, was jedoch mit den ermüdeten Pferden geschehen mußte, die er dahin mitbrachte. Er kam nach Rum, einem echt ungarischen Dorfe. Dort war schon Versammlung im Gasthause, man sang ungarische Lieder, rief »Eljen Kossuth !" und geberdete sich auf eine Art, die nichts Gutes hoffen ließ. Auch hier wurde die Vorspann verweigert. Die Noth steigerte sich. Zu bleiben war nicht. Kaum mit noch immer denselben Pferden weitergefahren , kam ein rückkehrendec Postknecht, welcher im gebrochenen Deutsch den Hrn. Obcrlieutenant bat, nicht weiter zu fahren, da die Brigade Lcde-rer gegen Güns gezogen, und er nun abgeschnitten, allein in der Nähe des Landsturmes, also verloren sey. Alle Anzeichen zeugten für die Wahrheit. Herr Oderlicutenant kehrte auf Seitenwegen zurück nach Körmend, stellte seine Wägen auf der Straße nach Steinamanger auf, expedirte einen Courier nach Fürstcnfeld um die schnellste Hilfe, und war entschlossen, bei einem Angriffe li.ber die Ladung anzuzünden, und sich sammt Allen in die Luft zu sprengen, als zu ergeben, oder massakriren zu lassen; weßhald er sich von den Wägen nicht weg-begab. Zwei weibliche Wesen waren sein Schutzgeist; sie sagten ihm mit wenig Worten, daß man ihm seine Ladung abnehmen wolle, wobei natürlich wohl auch das Leben Aller verloren seyn könne. Dieß bestärkte seinen Entschluß, »sich in die Luft zu sprengen," desto mehr. Auf ein Mal kamen Fremde. Von diesen erfuhr er, daß von derBrigade Lederer noch Mannschaft in Steinamanger sey, und er am Besten thun würde, mittelst Post dahin zu fahren, wozu er sich auch sogleich entschloß. Der Mannschaft ertheilte er den Auftrag, bei einem Angriffe die Leute zur Ruhe zu mahnen, und wenn es nichts fruchte, die Wägen anzuzünden. In 3 Stunden in Steinamanger, erhielt er 30 Mann, eilte auf Wägen zurück, und fand noch Alles in Ordnung. Nun konnte er mit Energie auftraten, und that es auch. Von 6 Mann bedeckt, ging er nun zum Vorspanns-Commissär um Pferde, mit der Drohung, daß — wenn sie in einer halben Stunde nicht da seyen, die Wägen auf dem Platze angezündet und der ganze Ort in Brand gesteckt werden würde. Dieß wirkte. In "4 Stunden waren die erforderlichen Pferde vom nächsten Dorfe da, und um 3 Uhr Morgens rückte cr wohlbehalten in Stcinaman- ger ein. Mitten unter höchst feindselig gesinnten Men-fchen, von jcder militärischen Hilfe so weit entfernt, hatte dieser Officicr eine der gefahrvollsten Stellun-gen, und war auf dem Puncte, entweder von dem erbitterten Volke gräßlich ermordet zu werden, oder in die Luft zu fliegen. Doch der Himmel sandte ihm warnende Schutzgeister, und es half ihm sein ruhiges ernstes Benehmen ebrn so sehr. G a l i ^ i e n. Dem »C. B. a. B.« wird aus Krakau vom 14. August geschrieben: Vorgestern kam es zwischen den hier garnisonirenden Russen und Ocsterreichern zu einem blutigen Conflict. Auf der Vorst dt Zwicr-zeniec gericth ein österreichischer Solda-t mit einem Handwerker wegen Tanzmusik anfänglich in Streit, dann aber ins lebhafte Handgemenge. Diese Affaire nahm später eine andere Gestalt an, denn in kurzer Zeit sammelten sich gegen 30 österreichische Soldaten mit Bajonncten, und gegen 12 Russen in Begleitung eines mit Stöcken und Steinen bewaffneten Proletarierhaufens, welche den blutigen Kampf fortsetzten. Ein ungeheurer Lärm entstand auf der Straße, aus Angst verriegelten die Einwohner ihre Häuser, die Russen bombardirten gewaltig mit Steinen, wobei zwei Todte und mehrere Verwundete geblieben sind, einer wu-rde sogar von der Brücke ins Wasser gestürzt. Dieser Conflict hätte noch länger gedauert und vielleicht höchst traurige Folgen nach sich gezogen, wenn nicht die herbcigeeilte Patrouille die Streitenden auseinander getrieben und mehrere Personen arretirt hätte. (Presse.) Loml'urd. Vcnct'lNllilches Königreich. Mestre, 18. August. (Co, resp ondenz). Es dürfte für die Leser Ihres geschätzten Blattes gewiß nicht ohne Interesse seyn, in denen die Blicke von allen Seiten auf das Cernirungs- oder vielmehr Belagerungscorps vor Venedig gerichtet sind, bisweilen kleine Berichte von einem Landsmannc zu erhalten. Wer die Position dieses hartnäckigen Nevolutionsherdes, die Beweglichkeit und Reizbarkeit des VolkZcharakters in diesen Gegenden kennt, der wird das Schwierige unserer Aufgabe begreifen und sich gewiß nicht in nichtssagenden, grundlosen Vorwürfen über Unthätigkeit und Fahrlässigkeit verlieren. Nimmt man noch dazu die klimatischen Verhältnisse, die ungeheure Hitze, die auf der Lagunenbrücke jetzt über 40" Ream, ist, die Ausdünstungen der sogenannten „todten Lagune«, und der Uebelgeruch der »Lebendigen", das fast kaum trinkbare Wasser—so wird man gestehen müssen, das Belagerungscorps von Venedig hat mit einem unsichtbaren Feinde zu kämpfen, und dennoch steht es fest, und wird zweifelsohne trotz aller noch so hoch sich thürmendcn Hindernisse in Kürze die siegreiche kaiserliche Fahne in der Rebellcnstadt aufhissen! Diese fröhliche und sichere Aussicht ist es eben, die uns all' die Beschwerlichkeiten einer derartigen Belagerung erträglich macht. Wenn gleich das Lagunenfieber die meisten Reihen lichtet, und so manche Compagnien auf 20 — 30 Mann herunterschmelzen, wenn gleich die Hospitäler in Treviso, Padua, Vicenza und Conegliano täglich schaaren-weise Kranke empfangen, vor denen eine nicht unbedeutende Anzahl für immer verloren ist; so sehen wir dennoch das siegreiche End schon ganz nahe. — Die vorige Woche hatten wir einen allerliebsten Spaß. Wir warfen von San Giuliano gegen Car-pcnedo und Campatto in der Nacht einige glühende Kugeln, um die Tragweite zu prüfen. Augenblick.-lich hörten wir die schwimmenden Batterien der Venezianer von St. Cristoforo auslaufen, die in der Nähe von San Secondo ein mörderisches Feuer begannen. Die Kugeln schienen die Richtung nach der Eisendahn - Batterie zu nehmen, wenigstens kam keine zu uns. Gleichzeitig begann die Batterie auf der Brücke in der Richtung nach San Secondo zu feuern, weil man zuverlässig uns dort vermuthete, während wir von San Giuliano und dem Brückenköpfe ganz lustig diesem Schauspiele zusahen. Das Resultat unserer bisherigen Proben stellt sich dahin heraus, daß ein Pairhans 3000 Klafter weil wirft; die vierundzwanzig Pfünder 2700 bis 29N0 Klafter; die glühenden Kugeln aus eben diesem Geschütze haben eine Tragwcite von 2400 bis 2700 Klafter; Granaten hingegen aus 24 Pfün-dern nur 2400 Kift. Die 24 Pfünder geben zuerst eine Lage glühender Kugeln, dann eine Lage gewöhnlicher Kugeln, und zuletzt eine Lage Granaten, damit die Geschütze durch das häusige Los-feucrn nicht zu sehr erhitzt werden. Die beste Wirkung erzeugen die glühenden Kugeln und es soll, wie unsere Kundschafter berichten, das Feuer bei San Samuele und San Giovanni und Paolo bedeutenden Schaden anrichten, so zwar, daß ein großer Theil aus diesen Pfarren sich in den Stadt-theil Castello zurückgezogen hat. Heute spricht man wieder von Unterwerfungsvorschlägen, zu welchem Ende wieder einige Venezianer nach Mestre kommen. Jedenfalls naht die Catastrophe des unglück-seligen Drama's. Ich hoffe Ihnen in Kürze Meh-reres und Erfreulicheres berichten zu können. Verona, 18. August. (Corre spondenz.) Heute um 5 Uhr Morgens kündete langer Kanonendonner aus den furchtbaren Forts die Feier des 19. Gebmtsftstes unseres ritterlichen Monarchen, und 330 Überspielte sehr wohlfeile mit 6^ Dctaven auf Rollen zn l20, 13« und 150 fl. Mit 6'/, Octavm zu KW si. mit « Octaven zu 56 si., mit 5 '/4 Octaven 4U si., — mit 5 Octavcn zu 30 fl. (5. M. Gegenwärtig vorrathig bei «»««R. «i«,zlä>le Kionau wird hielnil tund geluach:: «.3b raoe in der ^xclUiions'. zache dcc> Iacoo Franz von ^wüau, wid^r ^ot)ann Poga:ja)cr von ecenoa, die rr^uiive Veräußerung cer, drm Lc,/.ern gehöngen, zu ^io^.au ^on>cr.^l!. 2, tnapp am S^rcslujsc gelegenen, l).--'^il. 558 vm-tommenden, aus lOllO fl. olwcrlhelen Kaischentea. nlal, ^uglrlch LeDernweltstalie, uno oer ans U) si, -)5 ti. geschahen ^ayrilisje, wegln . uö dein genchi-llchea ^»er^lnche vom 5. Oclover l«^8, ^. «10.-., schuldigen !5^i fl. 3^ kl. «'. ». l:. belVllligct, u.ld hirzu drei ^ermlne, aus dcn 22. ^cpiennei, dcn 22. October und den 22. '^ovemoer l> ^», icdesmal H)0llNliiagü von ij — 12 Uhr in Lo. 2044. Edict. Von dcm k. k. Bezi^kbgenchie zu Obeilaibach wi,o yiemtt bekanl'.c gemacht Man h^vc in d,e eie-culi^e Zciloieiui.g der, den, Martin Pcnouschizh von ^reiouza gfhö:lgen, im Gruudduche der ^erl,chas! Zreudenthal «nl) Uib.-Nr. 199 vottonxnenden, ge nchillch aus 1352 fi. gcschäluen Haldhude, weg/n aus dcm gecichlllcheil ä^erglelche vom 31- Maiz lU^I, Zayl Klh, vem-Io>epy ^vee von ^»lewu^a schuwlgen i ll) fl. c. 8. «. grwiUigci, und es wer-oen zu dcrcn Vornahme dcn Tag,Vden. Das Sch^tzungsprotololl, der ^rundbuchsertract und die Licicalionöbcdingnisse können hier eingesehen und in Abschrift gehoben weiden. K. K. Bezilksgericht Obecl.ubach am !0. Juli 1849. Z. ,520. (2) Nr. 2"',n Ulb.-Nr. 686 vorkommenden Ganzhu!.e, die Tag-- latzungen auf den 2l). ^cp.ember, darin den 2l). October und ten 2^. Noronbec d. I-, jedtsmal ^onnitla^; voi, 9 l'is «2 Uhr in Loco der Äealiläc zu Dom chale mil dcm Anh.'n^c anqeordüct, daß oieclbe »ur bci der dlilten Feilbiciung auch umer dein Sckatzurlgbwe,!!,? !)inlanc>ec,eben wird. Das Scl)ätzü!,g^p'0locoll, der niuefle Oiund-buchsexliaVt und die Licii.Ulo^^bedingnisse sti^d in t'en gcwölüUicl'.cn Aünssiunden zu Il^etm.n-.ns ^in--ficht l icl^,>ll!s belli!. Beznrl',,jerich, Münreiid^f am 30. Iu:;i 18^> ^ci Jg. Al. Alemmayr >n Laib ach >st zu haden: St 0 ja l^l) witsch, der schnelle Russe; bil' ligstcr uno prattijchcr Dolmetscher für Deutsche binnen 25 Minuten sich in russischer Sprache verstandlich zu machen, ohne solche früher zu können Nebst kurzer Nachricht über dav russische Militär, als Anweisung zum Behandeln bei dessen EinPiattitten. Grab. 1A49. N> kr. Weno, Fr. Bacon, Witz"oer französisch" Sprache. Enthaltend IMN Nummern witzi' ger sinnreicher und sprichwörtlicher Redensarten. (Äratz I!^t6. 20 kr. M 0 ntag, Ign. Berlch., gründlichste und lcichtfaßlichste Anweisung zum SchönschrnbcN' Weimar. Preis,, ohne die Vorschriften, 16 kl'> Mit Vorschriften 3« kr. Wahl ert, G. L. A., Handbuch dcr französischen, englischen und deutschen Umgangssprache, mit vergleichenden Anmerkungen ZuM Schul- und Hausgebräuche, so wie für ^ci-, sende. Bielefeld. 1649. 54 kr. Galba. Allgemeine Lcbenöphilosophie. Men 1tt4->. 1 st. A<> kr. 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Ioh., dleM' tige Berichte über jenseitige Zustande. 2KM!. 1849. 3U kr. Hanusch, Handbuch dcr Erfahlungö-Seelen-lehre in philosophisches Wissen einleitend. Driltt Auflage. Brunn 1849. 1 si. Messenhauser's, W-, Novellen und A" zählungen in 5 Bänden, 4 si. Wintir, Iof., Spiegel des constitutionellc» Lebens. Prag 1848. 1 si. 20 kr. Dinkel, Homilim über die-Episteln auf ^ Tagc dcs Herrn im katholischen Kirchenjahr l. u. 2. Band, 3 si. 4tt kr. .^ — P., Predigten über die Evangelien auf ^ Tage des Herrn. Zwcitc Auflage, l. ^'' ^ fl 36 kr, 5,„ SchönsteiN, Gustav, humoristischer s"t' streich, oder Mittel gegen den Schlaf aus Wachtstube. Gratz, l849. 3U kr, ^ Schul- und R ci se-Taschen-Wort erd" der italienischen und deutschen Sprache ^ , verbesserte und vermehrte Auflage. LeG ^ I si. 21 kr. (5. M. ^, ., H r ck e r, E!emcnta>buch der englischen Spracy > 1. Adthl. Bielefeld. I8i9. 45 kr. Spitzer, kleines Lesebuch für Elcmcntarcla, sen. Wien. ,849. 2<» kr. Thurnderq, Mana v., der Iungsia" schönstes Ziel 3, Auflage. Wien. 1819. 3b kl.