'-46» Donnerstag ____dey w. Juni 1830. N e k a n n t nt a ch u n F. ^ie höbe k. f« Hofkanzlei Hai dem k. k. it-lyrischen Gubernium zu Laibach mit Decrct vom 10. Mai d. I. , Zahl 10,209, eröffnet, daß Se. k. k. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 1. l. M. die mit Gubernial - Bericbt vom 12. März d. I. erstattete Anzeige ül^r die im Laibacher Gubernial-Gebiete im Jahre 1829 in einer Länge von 7/za Klaftern und mit einer hölzernen und zweien steinernen Brücken durch freiwillige Concurren; hergestellten Seitenstraßen zur allerhöchsten Wissenschaft zu nehmen geruhet haben, und hat zugleich bewilliget, daß das Gubernium den bei diesen Bauten sich besonders verdient gemachten Individuen die verdience Belobung er« theile, und diese Belobung durch die Provinzial« Zeitung kund gemacht werde. In Gemäßheit dessen bat nun das k. k. illy-rische Gubernium mittelst der betreffenden Kreis« amter nachbenannten Individuen die verdiente Belobung ertheilet: Im Neustadtler Kreise: Dem Kreis-Ingenieur, Wilbelm Dollhoph, dem Inhaber des Gutes Breitcnau Anton von Fichtenau, der fürstlich Auersrcrgischen Herrschaft Seisenberg, und den beiden Bezirksgemeinden Krupp und Rupertshof. Im Adelsberger Kreise: Dem Bergschasser, Michael Glantschnig, und den Unterthanen in der Bezirksgemcinde Idria. Welches hiemit von Seite des k. k. illyrischen Guberniums zur allgemeinen Kenntniß und wci- tern Äneiferung für die Fortsetzung derlei gemeinnütziger Unternehmungen öffentlich bekannt gemacht wird. Laibach am 26. Mai i63o. Freihafen bon Trieft. Triest am 1. Juni. Unsere Stadt hatte in diesen Tagen die Freude, den hochverdienten Gouverneur des Küstenlandes, Se. Hoheit den Für« sten Alfons Porcia, von Wien rückkchren zu sehen, wo er durch die Gnade Sr. Majestät, unsers Monarchen, mit dem Orden des goldenen Vließes geschmückt wurde. Diese vorzügliche Auszeichnung, welche durch den würdigen Ohef auch der Provinz zum Ruhme gereicht, erregte hier allgemeinen Jubel. Die (Zivil-, Militär- und geistlichen Behörden, der Lehrkörper, die Vorsteher des Handelssiandes, und alle ansehnlichern unter den Stadtbewohnern brachten Sr. Hoheit für die ganz besondere Auszeichnung ihre Glückwünsche dar. Gestern Abends wurde ebenfalls aus solcher Veranlaßung auf Anordnung des hiesigen Magistrates das Theater erleuchtet. Vom 3. Juni. Vorgestern um 7 Uhr Nachmittags langte unter dem Nomen einer Gräfinn von 60 lorn 0, Ihre Majestät, die Erzherzoginn Marie Louise, Herzoginn von Parma, auf dem Dampfboote Erzherzoginn Sophie von Venedig kommend, hier sn. Sine zahlreiche Menge Volkes, die erlauchte Tochter Sr. Majestät, unsers geliebten Kaisers zu empfangen, verfügte sich an die Ufer des Hafens und auf den Molo; von wo im Augenblicke des Anlandcns Se. Hoheit, der i84 Gouverneur Fürst Parcicl, und -Se. Excellenz, der F. M. L. Graf Nugent das Packetboot bestiegen, der Durchlauchtigsten Fürstinn ihre Ehrfurcht zu bezeugen. Ihre Majestät die Erzherzoginn nahm ihre Wohnung im großen Gasthofe. Am gestrigen Tage, den sie hicr zuzubringen geruhte, nahm Ihre Majestät größtentheils zu Fuß, die vorzüglichsten Puncte der Stadt in Augenschein, beglückte die Vorstellungen im Circus und im Theater mit ihrer Gegenwart, wo sie von den Bewohnern dieser Stadt überall mit liebevoller Ehrfurcht empfangen wurde. Diesen Morgen um 9 Uhr se^te Ihre Majestät ihre Reise über Adelsberg nach Laibach fort. (0. ^.) U ä r n t e n> Nachrichten aus Klagen fürt vom 2. d. M» melden: »Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn, Allcrhöchstwelche Sich fortwährend im erwünschtesten Wohlsein befinden, geruhten am 3i. Mai, als am Pfingstftnntage, nach dem Gottesdienste in der Burg ^Kapelle, die zur Kirchen-Parade auf dem Platze vorder Waisenhaus-Kaserne nächst dem neuen Militär-Spitals ausgerückte Garnison zu besichtigen und vor Sich vorbeidcfiliren zu lassen. Se. Majestät der Kaiser verfügten Sich hierauf in das Innere jenes neu hergestellten Gebäudes, Ihre Majestät die Kaiserinn aber in das Kloster und weibliche Kranken - Spital der Elisabethine» rinnen, wo Allerhöchstdieselben längere Zeit verweilten. Nach der Mittagstafel besichtigten Ihre Majestäten den ständischen Schifffahrtä.Kanal ander Villacher Hauptpoststraße., und fuhren dann nach dem Schlosse Krumpendorf, wo Se. Majestät der Kaiser über die Zweckmäßigkeit der öcono-rnischen Einrichtungen des dortigen Besitzers Thad-däus von Lanner ANerhöchsiihr Wohlgefallen auszudrücken die Gnade hatten. Bei diesem Anlasse geruhten Ihre Majestäten dem Kreishauptmann des Klagenfurtcr Kreises, ein Geschenk c -n fünfhundert Gulden (3. M. für die am 29. Mai, — dem Tage der Ankunft Ihrer Majestäten, in Kla-geniurt, — durch Brand verunglückten Bewohner des benachbarten Dorfes Fer lach zuzustellen. Auf dem Rückwege nach der Stadt nahmen Allerhöchst' dieselben das ständische Landhaus in Augenschein. Abends war die Stadt neuerdings, wie an beiden vorhergegangenen Abenden allgemein.beleuchtet, wobei die Bewohner der Privat-Gebäude es selbst den öffentlichen vorzuthun sich beeiferten. —° Ge- stern, den i. Iuny, nachdem Ihre Majestäten um 6 Uhr Morgens der von dem hochwürdigsten Fürst« bischofe in der ständischen Burg-Kapelle celebrirten Messe beigewohnt hatten, geruhten Se. Majestät der Kaiser allgemeine und Privat-Audienzen Zu ertheilen. Ihre Majestät die Kaiserinn besuchte Vormittags das Kloster der Urselinerinnen und besichtig, ten Nachmittags die eine Viertel Meile von der Stadi entfernte Tuch-Fabrik der Gebrüder Ritter von Moro. Abends 3 Uhr geruhten Ihre Maje-, stäten einen Aufzug der hiesigen Akademiker mit Fackeln vorder Burg zu gestatten, wobei, unter Vortritt und Mitwirkung der Directoren und Pro» fessoren der hiesigen Lehr-Anstalten, eine Pyramide mit Transparenten und den Namenszügen Ihrer Majestäten, vor den Fensters der Wohnzimmer Ihrer Majestäten aufgestellt, und die Volks--Hymne mit Musik-Begleitung gesungen wurde, wobei das auf dem Platze vor der kaiserlichen Wohnung in gedrängten Massen versammelte Volk in den lautesten Iubclruf einstimmte. Bei einbrechender Nacht waren Stadt und Vorstädte abermals auf das glänzendste beleuchtet. — Heute Morgens um 6 Uhr haben Ihre Majestäten, nach einem unvergeßlichen Aufenthalte von vierthalb Tagen, zum innigsienLeidwesen derBewohner diesesLandcs. unter den heißesten Segenswünschen des vor der Burgund auf allen Plätzen und Straßen, durch die der Weg Ihrer Majestäten führte, versammelten Volkes, Klagen fürt verlassen, um die Reise über, die Kunststraße des Loibl » Berges nach Laib ach fortzusetzen. (Oest. B.) Ihre Majestäten der Kaiser und die Kai« serinn haben, nachdem das angebetete Herrscher paar durch vier Tage zur höchsten Freude al^ ler treuen Kärntner bei uns verweilte, am Mittwoch, den 2. Juni, Morgens um 7 Uhr. unter dem unaufhörlichen Jubel und den unge-hcuchcltsten Thränen, die Allgcliebten wieder zu verminn, unsere Stadt verlassen, und über unsern Simplon, den Loibl, die Reise nach Laibach angetreten. Nie werden sie im Gedächtnisse der Karnt« n er erlöschen diese Tage der seligsten Wonne, ws Tausende im Anschauen des väterlichsten und ge« rechtesten aller Regenten, und der huldvollsten Landesmutter jedes Leiden vergaßen, und bittend ihre Hände zum Allvater erhoben, stehend aus ,de5 Herzens Titte um des Lcbeus höchstes Gut, um i85 lange ungestörte Gesundheit für da3 in jeder Tugend mustervolle Kaiserpaar. Wäre es möglich gewesen, die oft bewährte Treue und Liebe der Kärntner für ihr welcgeliebtes Regentenhaus zu steigern, so hätte es während dieser rühm- und huldvollen Anwesenheit den höchsten Gipfel erreichen müssen — doch für seinen Vater Franz zu leben und zu sterben, war ja immer schon des ungeschminkten Kärntner's größter Stolz! Möge der Himmel auf unser Flehen durch Engel Seine Wege schützen und Ihn bald wieder an der Seite Caro linen's in unsern Alpenkranz führen! Den 29. Mai Nachmittags brach in dem Dorfe Oberferlach, durch eine Unvosichtigkeit veranlaßt, ein so heftiges Feuer aus, daß 17 Häu' . ser und 6 Scheuern von den Flammen verzehrt wurden. Die Bewohner eilten zwar schnell zuHül« fe, und die erste Spritzenladung warett sogar mch« rere Kufen Bier; allein durch das augenblickliche Umsichgreifen des Feuers wurde die Hülfe vereinzelt, bis die lobenswerthen Nachbarn aus Unter -ferlach, Weiditsch, Unterloibl, Unter. Hergen, und die in Görtschach stationirten Kanoniere mit Feuerspritzen eilig herbeikamen, und unter der einsichtsvollen Leitung der Herren V. Schaschel und Frietzer von der obern, und der Herren Poßnigg und Tiefen thal von der untern Seite, die angränzenden Dächer theils ein^ gerissen, theils ohne Unterlaß so mit Wasser be-spühlten, daß ungeachtet der Nähe und der großen Hitze doch endlich dem weitern Umsichgreifen der Flammen Gränzen gesetzt wurden. Der an meh« rern Stellen geschwellte Bach lieferte den braven und unermüdcten Trägerinnen kaum hinlänglich Wasser, Windstille und stark belaubte Bäume trugen viel bei, daß nicht die ganze ohnehin verarmte Ortschaft ein Raub der Flammen wurde. (Klgf. Z.) CrroMritannien. Galignani's Messenger vom 25. Mai enthält folgenden Artikel: »Wir haben gestern die wichtige Nachricht aus London erhalten, daß der Prinz Leopold von Sachsen-Koburg die Sou-verainität von Griechenland bestimmt abgelehnt habe. Die eigentliche Ursache dieses unerwarteten Schrittes von Seite Sr. königlichen Hoheit haben wir nicht erfahren, aber das Factum isi uns aus einer s