poSInins pIsLana v gotovini Ur. 27. Erscheint jeden 1., 10. und 20. Einzelne Nummer 1'50 Pin. 12. (27.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 1S-- Din. D Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koöevje, Samstag, den 20. September 1930. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. -'Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Ausnahrne und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kocev>e Die Gottscheer 600-Iahrfeier — als kirchlich-religiöse Feier. Von Josef Erker, Pfarrer in Mosel. Über die Besiedlung des Gottscheer Gebietes mit deutschen Kolonisten geben die zwei kirchlichen Urkunden vom 1. September 1339 und 1. Mai 1363 sicheren historischen Ausschluß. Nach der Besiedlung um das Jahr 1330 schritten die Ein¬ wanderer bald zu einer Kirchen- und Seelsorge¬ station-Gründung, wovon die erste Urkunde über die Erbauung der Bartholomüuskapelle in Moos- wald und über die Erlaubnis zur Anstellung eines Lokalkaplans an derselben berichtet. Die zweite Urkunde spricht von neugebauten Kirchen in Gotsche, Pölan, Costel, Ossiwniz und Gotenitz und von der Bewilligung zur Einsetzung von Lokalkaplänen an diesen Kirchen. Diese beiden Urkunden geben uns hinlänglichen Beweis, daß die Gottscheer Einwanderer das kirchlich-religiöse Leben aus der deutschen Ur¬ heimat mitgebracht und in der neuen Heimat als übernatürliche Lebensquelle mit gleichem Eifer begonnen und in vollendeter kirchlicher Aktion weiter geführt haben. Erst durch den Bau und die Errichtung von Kirchen und Seelsorgestationen und durch das eifrige kirchlich-religiöse Leben wurde ihnen das Rodungsgebiet zur liebtrauten Heimat und sie selber in wunderbarer Einheit eine große Tottesfamilie. So war das ganze Familien- und Volksleben der Gottscheer durch sechs Jahrhunderte von echt kirchlich religiösem Geiste durchdrungen, welcher das beste Mittel war, das Volk zu innerer und äußerer Vollkraft, zu innerer Lebensfreude und zum wahren Glücke zu erheben. Zu ihrem eigenen Wohle und Heile aller ihrer Nachkommen haben unsere Urahnen durch ihr wahrhaft kirchlich-religiöses Leben, das ihnen in umfassendster Art Herzenssache war, den Segen Gottes sür unser Heimatland verdient. Und diesem kirchlich-religiösen Leben, welches das Gottscheer Volk durch sechs Jahrhunderte in allen Nöten und Leiden nicht verzagen ließ, sondern Gott vertrauend ausrecht erhielt, verdanken wir, daß wir die Gottscheer 600-Jahrfeier freudig begehen konnten. Darum liegt auch der Sinn des Jubelfestes im Grunde genommen auf kirchlich-religiösem Ge¬ biete, weshalb der Jubiläums-Festgottesdienst in der Stadtpsarrkicche mit größter Feierlichkeit unter Beisein des Gottscheer Volkes und aller Gottscheer Seelsorger abgehalten wurde mit De Oeum zum Danke für Gottes Schutz und Schirm über unser Heimatland durch 600 Jahre und mit dem Herz- Jesu-Bundeslied zur Erneuerung des Treuschwures an das göttliche Herz Jesu, den unsere Vorfahren in ihrer Weise durch ihr eifriges kirchliches Leben geschlossen und immer fest gehalten haben. Aus diesem Grunde auch wurden im ganzen Gottscheer Lande am Vorabende der 600-Jahrfeier die Friedhöfe und Gräber geschmückt und mit brennenden Kerzen und Lichtern beleuchtet, um in kirchlich, religiöser Erinnerung aller in den 600 Jahren des Bestandes unseres Heimatlandes verstorbenen Volksgenossen im Gebete dankbarst zu gedenken, die uns die Kirchen und die Heimat gebaut, überliefert und vererbt haben. Und zu gleicher Zeit ertönten über das ganz: Gottscheer Land von allen Pfarr- und Filialkirchen und Kapellen feierlichst die Glocken wieder zur kirchlich¬ religiösen Erinnerung, daß unsere Vorfahren durch 600 Jahre unentwegt am katholischen Glauben festgehalten und deshalb auch die aus der Ur- Auswärtige Pas KOO jährige, unbekannte Hottschee. Tagesbote, Brünn. Von Hermann Honig. Das Gottscheer Ländchen ist fast von allen Seiten durch Hügelzüge von dem umliegenden slo¬ wenischen Gebiet deutlich abgetrennt, es bildet nicht nur eine volkliche, sondern auch eine geographische Insel. Das ist für die Gottscheer unendlich wichtig geworden, denn bald hatte sich hier neben dem Volkstumsbewußtsein ein scharf ausgeprägtes Lan¬ desbewußtsein herausgebildet, als dessen Verwirk¬ lichung im Jahre 1791 Kaiser Leopold II. das Gottscheer Ländchen zum Herzogtum erhob. Dieses Landesbewußtsein hat aber auch in der Richtung einer Herausbildung eines einheit- lichen Stammesbewußtseins geführt. Die Golt- schecr sind aus den verschiedensten Teilen Deutsch¬ lands in das Land gerufen worden. Neben Kärntnern und Tirolern siedelten sich hier Franken und Hessen, ja selbst Flamen an. Heute sind diese grundverschiedenen Volksteile zu einem neuen Ganzen zusammengeschmolzen. Die überaus in- teressante, fast mittelalterlich klingende Mundart der Gottscheer weist noch deutlich Spuren der einzelnen deutschen Mundarten auf, aus denen sie entstand. Mindestens ebenso anziehend wie die Volks¬ kunde des Gottscheer Deutschtums ist seine Wirt¬ schaft. Der Boden ist für den Ackerbau hier wenig ertragreich. Der „Gottscheeber", den fein Acker nicht ernähren konnte, zog also im Winter mit seinem Tragkorb und mit dem grünen Leinen- säcklein, in dem die hölzernen Glückslose klappern, in die weite Welt hinaus, um wenigstens auf ewige Monate aus der Kost zu kommen und sich die lebensnotwendigen Anschaffungen, die er sich aus dem Bodenertrag nicht verschaffen konnte, in der Fremde zu verdienen. Leider ging die Aus¬ breitung des Hausierhandels Hand in Hand mit einer immer weiter um sich greifenden Vernach¬ lässigung des Bodens. Besonders in den letzten sechzig Jahren ist eine bedenkliche Rückentwicklung der Bodenkultur nicht zu verkennen. Aus den Karten aus dem Jahre 1860 sind noch große Landstrecken als Viehweiden und Äcker einge¬ zeichnet, die heute urwaldartiges Gestrüpp bedeckt. Diese bedenkliche Rückbildung wurde nach dem Umsturz, als der Hausierhandel plötzlich aushörte, nicht, wie man hätte erwarten können, zum Still- stand gebracht, sondern durch die nunmehr em- setzenden Massenauswanderungen nach der Übersee katastrophal gesteigert. Heute leben rund 18.000 Gottscheer im „Ländchen" und — über 32.000 in den Vereinigten Staaten und Kanada. Die Dollarverdienste — in Dinar umgerechnet phan- tastische Summen —, saugen Jahr für Jahr dem kargen Lande einen großen Teil der tüchtigsten Heimat mitgebrachte deutsche Art und «Sitte unter, dem Schutze Gottes treu bewahrt haben. Im Glauben fest beharrten sie In vieler Drangsal Mitte; Von Gott beschützt, bewahrten sie Die deutsche Art und Sitte. über üie Hoo-Mrkeier. Jugend ab. Wohl kehren zahlreiche „Amerikaner"' nach Jahren wiederum in ihr „Ländchen" zurück, wohl fließen Jahr für Jahr erhebliche Summen an guten Dollars ins Land — aber lebendiges Blut fehlt diesem Lande. Wenn man durch oie Dörfchen der Sprachinsel wandert, so trifft man allerorten auf die Ruinen verfallender Bauern¬ häuser, auf versandete Äcker und verwachsene Hutweiden. Ein alter Bauer erzählte mir die Leidensgeschichte seiner Familie: Zwei Brüder, zwei Söhne und zwei Töchter leben in Amerika- Er ist mit seinem jüngsten Sohn allein auf dem Bauerngrund. „Mein Sohn möchte ja ganz gern wieder Heimkommen. Aber seine Frau will vom Misthaufen nichts mehr wissen", meinte der Alte melancholisch. „Ich lasse an mejnem Haus nichts mehr richten. Lange werde ich ja nicht mehr leben, und dann fällt es sowieso zusammen." Einsichtige Männer haben schon wiederholt auf die große Gefahr der Entvölkerung des Gott- scheer Ländchens hingewiesen. Erst jetzt, aus Anlaß der 600 - Jahrfeiern, sprach der greise Priester in der Kirche bei dem Festgottesdienst in den ein¬ dringlichsten Worten von Heimatliebe und Heimat¬ treue. Aber der Dollar lockt und die Lebens¬ haltung in der Heimat ist mehr als kümmerlich, da der Bodenertrag verschwindend gering ist, sür die Viehzucht die Absatzmöglichkeiten fehlen und der Hausierhandel brachliegt. Vorläufig schreitet noch die Entvölkerung des Gottscheer Ländchens unvermindert fort. Wenn das Ländchen trotzdem deutsch bleibt, so ist dies wiederum nur der Armut des Landes zu banken, die es selbst dem genüg- samsten Slowenen nicht ratsam erscheinen läßt, sich im Gottscheer Ländchen niederzulassen. Die 600-Jahrseiern des Gottscheer Länd¬ chens waren ein einziges, ergreifend herzliches Wie- derschensfest der vor Jahren und Jahren ausge- wanderten Gottscheer mit ihrer Heimat. Ein Hauch wehmütiger Erinnerung lag über den sonst durch- aus lebensfrohen, ja lebenslauten Feiern. So etwas wie Trauer über ein Land, das seine Kinder nicht halten kann, das langsam in sich selbst zu verbluten scheint. Gott sei Dank, bloß scheint. Denn in der allerletzten Zeit ist doch schon wieder ein langsames Abflauen der unseligen Auswan¬ derungssucht und sogar ein Zurückströmen in be¬ scheidenen Grenzen bemerkbar, vorderhand wohl nur als Folgeerscheinung der auch in den ame¬ rikanischen Ländern wachsenden Arbeitslosigkeit. Eine geschickte Vorsorge der für das Gottscheer Volkstum sich verantwortlich Fühlenden wird diese Entwicklung zum Besseren zweifellos jördern können. Und vielleicht können wir es doch noch einmal erleben, daß das Gottscheer Land wieder einen Überschuß an Jugendkraft haben wird so wie in vergangenen Zeiten. ^eu 2 Kampf um Schosse und Sprache. Münchner Neueste Nachrichten. Von F. Kraus. Trotz ihrer Abgeschlossenheit vom Mutter- lande, trotz der fast 200 Jahre dauernden schreck¬ lichen Türkennot, die bis zur Entvölkerung einiger Teilgebiete führte, blieb der Volksbestand des Gottscheer Ländchens bis in die letzten Jahre im wesentlichen gewahrt. Die größte Siedlungsdichte mit etwa 28.000 deutschen Bewohnern — als Nachkommen von vermutlich 450 Siedlerfamilien der Gründerzeit — bestand zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Von da an ist ein steter Rückgang zu bemerken, der 1910 noch 18 427 Bewohner, in der ersten Volkszählung im neuen südslawischen Staate 1922 nur mehr 12.576 Deutsche ergab. Damit sind wir zum gegenwärtig schwierigsten Problem der Sprachinsel Gottschee gelangt: die durch wirtschaftliche Gründe hervorgerufene Abkehr vom heimatlichen Boden. Der Gottscheer Bauer will abwandern, er glaubt nicht mehr daran, in seiner Heimat durch die schwere Bauernarbeit den notwenvigen Erwerb zu finden, und läßt sich in einer Überschätzung der Möglichkeiten in der Neuen Welt verlocken, der Heimat den Rücken zu kehren. Unser südlichstes geschlossenes Sprach, gebiet steht vor einer Schicksalswende. Daran Anteil zu nehmen, ist Pflicht des ganzen deutschen Volkes, denn durch ihre Vorfahren sind die heu¬ tigen Gottscheer, wie uns ihre Dialektbildungen und die Herkunft der Gründersamilien zeigen, mit fast allen deutschen Stämmen aufs engste ver¬ bunden. In der Festschrift zur Gottscheer 600 Jahr- Feier findet man ein erschütterndes Kärtchen, das die Zu- und Abnahme der Bevölkerung im Zeit- raum von 1810 bis 1921 veranschaulicht. Es zeigt, daß fast sämtliche Gemeinden — mit Aus- nähme des Städtchens Kočevje — mindestens auf den Bevölkerungsstand von 1874 zurückge¬ gangen sind. Seit 1921 haben sich die Ver¬ hältnisse eher verschärft, ohne daß von einer Ge¬ burtsabnahme gesprochen werden könnte, da für das ganze Land etwa 3—5 Kinder für die Fa- milie die Regel geblieben sind. Die jungen Bur- schen und Mädchen drängen seit dem Kriegsende von der Heimat fort. So kommt es, daß es überall an frischen Arbeitskräften fehlt. Außerdem macht die Besitzzersplitlerung in zahllose kleinste Feldanteile und Streifen, die nur wenige Meter breit sind und aus der Zeit einer nach Boden¬ klassen übermäßig genau durchgeführten Boden¬ teilung stammen, eine rentable Bebauung und Bewirtschaftung fast unmöglich. Unter der Besitzzersplitterung leidet auch der Waldbesitz, soweit er nicht in Händen der Groß- grundbesitzer, voran der Fürsten Auersperg, ist. Bauernparzellen mit hundert Stämmen sind keine Seltenheit. Deshalb fehlt es, trotzdem über 60 °/o der 840 qlcm großen Fläche des Ländchens mit Wald bedeckt sind, im Grunde an schlagbarem Holz in den Kleinbesitzer, während auch der Großbefltz nur sehr vorsichtig unter genauester Beobachtung der Preisentwicklung an umfang¬ reiches, den Bau von Bringungswegen lohnendes Schlagen in den Hochplateaus Herangehen kann, wenn er nicht Gefahr laufen will, daß die Kosten den Erlös übersteigen. So ruht in den unge¬ heuren Wäldern, die fast unberührten Urwald- charakter behalten haben, cin kaum schätzbarer Wert. Ihn zu heben, fordert Kapital und Über¬ legung. Voraussichtlich noch auf lange Zeit werden die Forste des Hornwaldes, des Friedrichsteines, der Morobitzer und Göttenitzet Berge tun Bären, Wölfen und dem Schwarzwilde fast unbegrenzten Lebensraum geben. Die Jagdgründe der Gott¬ scheer Wälder sind in deutschen Jägerkreisen viel zu wenig bekannt und verdienten weitaus stärkere Beachtung bei allen, die unberührte Natur zu schätzen wissen. Überhaupt müßte das Gottscheer Land öfter besucht werden. Bisher gehören wohl nur Wandergruppen der deutschen Jugendbünde zu seinen ständigen Besuchern, und sie haben sich damit Dank und Freunde erworben. Aus der gedrängten Darstellung der Lage könnte vielleicht ein zu ungünstiges Bild entstehen, wenn man nicht die Heimattreue — trotz Ab- wandeiu igsneigung — und die zähe Genügsam¬ keit der Gottscheer Bauern in ihrer vollen Be- deutung würdigte. Es liegt eine geradezu tra¬ gische Größe in diesem kümmernden Bauerntum auf so weit rurgeschobenem Posten, das durch Jahrhunderte in den blutigsten Greueln ewig wiederkehrcnder Türkeneinfälle seine besten Kräfte verblutete, während anderswo aufbauende Kultur¬ arbeit — im Schutze dieses großen Bauernwalles von der ungarischen Ebene bis an die Adria — geleistet werden konnte. Diese Mission darf im deutschen Volke auch den Gottscheern nie vergessen werden! Wenn auch die furchtbare Dezimierung durch die Türken längst überwunden ist, so sind seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die andauernden Verluste seiner energischesten und be¬ gabtesten Glieder durch Abwanderung für das auf zu schmalem Lebensraum eingeengte Bauern¬ tum nicht weniger drohender Anlaß zum Ver¬ kümmern seiner Kräfte. Aber selbst damit erscheinen die Gefahren für den Bestand der Gottscheer Sprachinsel nicht erschöpft! Die wirtschaftlichen Sorgen sind größer als die, welche die unmittelbare Erhaltung der Muttersprache und des ererbten Volkstums be¬ troffen. Doch darf darüber die außerordentliche Schwierigkeit nicht übersehen werden, die in der Umstellung der Verhältnisse im neuen Staate ge- legen ist, dessen Interessen und Aufgaben, bedingt durch seine andere Entwicklung und Struktur, wesentlich von denen der alten Monarchie ver¬ schieden sein müssen, ohne daß hier aus Aus¬ wüchse eines überschäumenden Nationalgefühls junger Nationen, wie sie z. B. die Slowenen in den ersten Nachkriegszeiten nicht vermieden, näher eingegangen werden soll. Es gibt heute nur mehr wenige Slowenen, welche die Notwendigkeit einer friedlichen Verständigung mit dem deutschen Volke leugnen und daher auch früher oder später bereit sein müssen, im eigenen Lande die Folgerungen daraus zu ziehen. Vieles ist besser geworden, wenn auch noch lange nicht befriedigend. So muß es z. B. gerade für Kočevje als empfindlichste Schädigung erscheinen, daß die nach dem Gesetze beim Vorhandensein von 30 Kindern deutscher Ellern zu errichtenden deutschen Parallelklassen in den slowenischen Staatsvolksschulen in vielen Fällen von slowenischen Lehrern geleitet werden, die der deutschen Sprache gar nicht oder völlig ungenügend mächtig sind; die Lernerfolge sind entsprechend schlechter. Dadurch wird ein Zustand erzeugt, der durchaus nicht im Interesse des Staates liegen kann, dem es daran gelegen sein müßte, die kulturell fortgeschrittenen Teile seiner Bevölkerung, zu denen die deutschen auch in Gottschee gehören, zu fördern, damit sie dem Staat, dem sie loyal gegenüberstehen, auch nach ihren Kräften zu dienen imstande sind. Im Rückblick auf das ganze Fest der 600- Jahrfeier kann gesagt werden, daß das Vertrauen des Königs und der Regierung auf eine unbe¬ dingt loyale Haltung der deutschen Bevölkerung Gottschees vollauf gerechtfertigt wurde, und daß sich kein Zwischenfall von Bedeutung gezeigt hat. Der Heimatgedanke hat mit dieser Feier, die zu einem mächtigen Wiedersehensfest der Gottscheer geworden ist, wie es noch niemals stattgefunden hatte, starke Vertiefung erfahren — es hatten sich über 8000 Gottscheer zusammengesunden, darunter mehrere hundert Abgewanderte aus Amerika. Die Ergebnisse des Festes werden sich für die Erhaltung dieses Sprachinselgebietes erst in künf¬ tigen Zeiten auswirken. Zu hoffen bleibt, daß die Belgrader Regierung die Fäden zu einer Ver¬ ständigung nicht mehr abreißen läßt und auf dem Gebiete der kulturellen Freiheit und wirtschaft¬ lichen Stützung den Gottscheern gewährt, was sich als Lebensnolwendigkeit in diesen Tagen den Gästen wie den Heimischen als unerläßlich gezeigt hat. Ist es möglich? Am 1. Dezember wird Heuer wieder die Volks¬ zählung vorgenommen und dabei auch die Na- tionalität jedes Einzelnen verzeichnet werden. Zu diesem Punkte lasen wir im „Slovenec" vor ei¬ niger Zeit die Bemerkung, es sei jeder für das anzusehen, für was er sich ausgibt. Wer sich demnach als Deutscher bekennt, sei als solcher einzutragen. Diese Ansicht halten auch wir für die einzig richtige. Richtig bei der Volkszählung, aber richtig auch bei der Angabe der Nationa¬ lität der Schulkinder von Seite der Eltern. Diesen Standpunkt haben wir seit 12 Jahren in ungezählten Gesuchen und Beschwerden vor der Bezirsschulbehörde, vor der Gebiets- und Banal¬ verwaltung und in Belgrad schriftlich und münd- lich vertreten und dadurch einige Zugeständnisse errungen. Die angekündigte Schulautonomie für die Deutschen ließ uns hoffen, daß noch vor ihrer Verwirklichung dem hierländischen deutschen Schul¬ wesen Heuer weitere Erleichterungen zuteil werden würden. Es ist aber anders gekommen. .4.. Unter Zahl 684/4 teilt nämlich die Bezirks¬ schulbehörde allen Schulleitungen folgendes mit: Alle Schulleiter der deutschen Elementarschulen haben ein Verzeichnis aller ihrer schulbesuchenden Kinder in doppelter Ausfertigung innerhalb 14 Tagen mit den Rubriken, wie sie auf der ersten Seite der Matrikelblätter enthalten sind, anzulegen und einzusenden. Zur Erbringung des Beweises für die Ausfüllung der Rubrik „Nationalität" soll neben der Rubrik „Name und Zuname der Eltern" (anzusühren ist auch der Mädchenname der Mutter), noch in einer eigenen Rubrik Tauf- und Familienname und Stand der Großeltern und dabei auch der Mädchenname der Großmutter eingetragen werden. Der Jammer mit der berüchtigten Namen¬ analyse soll also wieder von vorne beginnen und neuerdings Wirrwarr geschaffen werden. Soll denn, so fragen, wir, die vom Herrn Banns seinerzeit der Gottscheer Abordnung ge¬ gebenen Zusicherung, ihr deutsches Schulwesen wohlwollend zu behandeln und von der Namen- analyse abzusehen, wieder annulliert werden? Und wer wird Richter sein, über die Abstam¬ mung der Eltern und der Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits, wer die Giltigkeit der elter¬ lichen Erklärungen prüfen? Lasse man doch un¬ serem Volke die nötige Freiheit! Aus Stadt und Land. Koöevje. (Auszeichnung.) Kanonikus Dechant Ferdinand Ecker hat den Orden der „jugoslawischen Krone" V. Klaffe erhalten. Wir gratulieren I — (Der Kommandant derDraudivi- sion General Trip kovic) besuchte am 11. d. M. unsere Stadl. Er stieg im Gasthause „Zur Sonne" ab, wo ihn Herr BezickShauptmann Platzer aufjuchte. Nach kurzem Aufenthalt fuhr der Herr General mit seinem Adjutanten weiter. — (Zur Erinnerung) an die 600-Jahr- feier möge jeder Landwirt wenigstens e i n Obst¬ bäumchen in seinem Garten pflanzen. Es wird ihm einst nicht nur Früchte bringen, sondern auch ein lebendes Denkmal an die heurige Feier sein. Bäumchen können im Spätherbst nach Abfall der Blätter odxr im Frühjahr gepflanzt werden. — (Die Gottscheer Trachten) verwahret gut, wir werden sie bald wieder brauchen. — (Der deutsche Außenminister für die Lösung der Minderheitenfrage.) Der deutsche Außenminister Dr. Curtius erklärte in seiner Rede vor der Völkerbundversammlung am 16. September: Ein weiteres Problem, dem — neben der Abrüstung — die deutsche Regie¬ rung große Bedeutung beimißt, ist die Minder¬ heitenfrage. Ich erachte es sür notwendig, daß die Völkerbundversammlung nicht noch weiter einfach auf die fernere Entwicklung warten darf, sondern daß sie sich schon jetzt und künftig mit der Regelung dieser Frage beschäftigt. In der Kommission ist Gelegenheit geboten, Stellung zu den einzelnen Punkten des Minderheitenschutzes zu nehmen, namentlich bezüglich des Verfahrens mit den vorgelegten Petitionen. Bei der Be¬ handlung des Minderheitenproblems handelt es sich nicht um irgendwelche Sonderinteressen, sondern um ein wichtiges Element der Friedensgarantie. — (Zahnatelier.) Der im Auslande di¬ plomierte Dentist Boris Ban ist von seiner Stu¬ dienreise zurückgekehrt unv empfängt ab 1. Sep¬ tember wieder regelmäßig. — (Jugoslawiensür die Paneuropa- Jdee.) Der jugoslawische Außenminister Marin¬ kovič sagte in einer Unterredung über Paneuropa folgendes: Die Völkerbundversammlung macht diesmal im allgemeinen den Eindruck einer gwiffen Nervosität und Aufgeregtheit. Sie fühlt, daß sie in der öffentlichen Meinung die Versammlung der europäischen Vereinigung bleiben wird, so wie jene des Jahres 1924 die Versammlung des Protokolls geblieben ist. Sie hat die Empfin¬ dung, diese Frage sei die einzige, welche die breite Öffentlichkeit interessiert, und sie weiß nicht, wie sie dieses Problem lösen soll. Da eine Verta¬ gung als Fehlschlag angesehen würde, wagt sie nicht, ein solches Risiko auf sich zu nehmen, zu¬ mindest will niemand die Verantwortlichkeit dafür tragen. Die europäischen Delegationen wichen dieser Schwierigkeit aus und brachten diese Ange¬ legenheit vor die Vollversammlung, wie dies übrigens ihre Pflicht war. Nun muß sich aber die Vollversammlung als solche darüber aus¬ sprechen. In meinem Lande ist die Meinung über diesen Punkt recht einfach. Wir treten ohne Zau- ^atl^e°' Z-ilur.g — -it,. 27 S-a e 3 wi>-6 !l>ee ^sscde, wenn 8ie eicbtiK wsscben. 3e-- lienken 8ie birre, wie eeKiebiK ?ee«il isr! ^uk ^e 2 / bis Z klimee ^ssser bommt 1 psket. 6üsen 8ie ?ersit sl le in un6 liglt suk! liocben 8ie clie Wsscbe nur einnisl eine Vieerelsrunlle, un<1 spülen 8ie ersr wsrni, clsnn lrsli! Vi^enn 8ie so wssctien. werden 8ie es nicbk mebr snciers mscben. Der Kure ^elolz überreuKr 8ie. Pe^sil ^k!ll dein und Vorbehalte für die Verwirklichung des Staatenbundes ein und wünschen, es möge sofort der erste und sogar der zweite schritt in diesem Sinne unternommen werden. Wir stellen diesbe¬ züglich keine Vorbedingung und lassen auch keine solche zu. Eine vorläufige Neuordnung der zwi¬ schen den Staaten bestehenden Bindungen ins Werk setzen zu wollen, hieße diesen Gedanken in eine Utopie verwandeln. Eine Verbesserung beste¬ hender Ordnungen und Systeme sowie die Wieder¬ gutmachung etwaiger Ungerechtigkeiten könnte zweck¬ mäßiger nachher als vorher durchgesührt werden. Alle jene, die der Ansicht sind, daraus eine Vor- bedingung für jeden Versuch einer Organisation zvccks engerer Mitarbeit der europäischen Völker zu machen, beweisen dadurch nur ihren Mangel an Vertrauen in die Zukunft, in unsere gesamte Genfer Tätigkeit. — (Der sechste Minderheitenkongreß.) Vom 3. September an fand durch mehrere Tage der sechste Minderheitenlongreß in Genf statt. Zum ersten Mal vertreten sind die Basken, ferner wohnten der Versammlung die Delegaten der Lttauer in Deutschland und der Rumänen aus Jugoslawien bei, so daß 30 verschiedene Minder- hcusgruppen vertreten waren. Den Hauptgegen¬ stand der ersten Sitzung bildete der Bericht des Generalsekretärs Dr. Ammende über die Ver¬ hältnisse in den Ländern, in denen nationale Min¬ derheiten leben. Die einzelnen Berichte hatten die berufenen Führer der Organisationen der de¬ in ffenden Minderheiten verfaßt. Dr. Ammende bcronte, daß aus den Berichten mit aller Klarheit hervorgehe, daß das Minderheitenproblem in Eu¬ ropa noch nicht gelöst sei und daß es sich um eine Angelegenheit handelt, die direkt oder indirekt ganz Europa interessiere. Wenn Sowjetrußland nicht einbezogen wird, sei die Zahl der Minder¬ heiten auf 40 Millionen Seelen zu schätzen. Nur in einer geringen Zahl von Staaten werde gerecht mit den Minderheiten verfahren. In einigen Staaten gehe die Nichtachtung gegen die Minder¬ heiten bis zur vollen Wegnahme aller Rechte und zur brutalen Entnationalisierung, und betonte, daß die systematische Bedrückung der Minderheiten in gewissen Staaten eine sehr ernstliche Bedrohung des europäischen Friedens darstelle. Das Heil¬ mittel für den Frieden Europas liege nicht darin, daß über die Minderheitenfrage geschwiegen wird, sondern einzig und allein darin, daß man ernst über sie verhandle. Die Zeit sei schon vorüber, in der die Minderheitenfrage gelöst wurde, indem das Mehrheitsvolk die Minderheiten einfach aufsog. Heute könne der Weg zur Lösung der europäischen Schwierigkeiten nur darin bestehen, daß sich die Nationalitäten gegenseitig achten. — Am zweiten Tage des Kongresses erklärte der Führer der deutschen Minderheiten in Oberschlesien Abg. Ulitz, daß die Minderheiten grundsätzlich der Idee der Vereinigten Staaten von Europa zustimmten, nach seiner Meinung habe der Briand'sche Entwurf aber eine große Lücke, weil er bloß Staaten, nicht Völker als solche kenne. Solange Staaten¬ gruppen bestehen werden, die eine deutlich gegen andere Staaten gekehrte Spitze haben, müsse man sagen, daß die Staatsmänner Europas noch nicht vom Geist der neuen Zeit erfüllt sind. Der Weg, auf dem man jetzt schreite, führt noch nicht zum Ziele, welches der Friede Europas aus Grund des Friedens zwischen den europäischen Völkern sein muß. Präsivent Wilfan teilte auf der Voll¬ versammlung am Donnerstag mit, daß die jugo- slawischen Behörden den Vertretern der deutschen und ungarischen Minderheiten Reisepässe zwecks Beteiligung am Kongreß ausgestellt haben. Die jugoslawische Regierung wolle die Teilnahme dieser Mitglieder am Genfer Nationalitätenkongreß nicht verhindern. An Stelle von Dr. Stephan Kraft, der erkrankt sei, ist Dr. Graßl in Genf angekommen. — (Neue Verordnung betreffs Auf¬ nah mein die Lehrerbildungsanstalten.) Vom Unterrichtsministerium ist eine Verordnung herabgelangt, in der wichtige Änderungen be¬ züglich der Einschreibung in die Lehrerbildungsan¬ stalten vorgesehen werden. Nach dieser Verord- nung können Schüler, die vier Klassen einer Mit- telschule absolvierten, nur nach einer Aufnahms¬ prüfung in die Lehrerbildungsanstalten aufgenom- men werden. Diese Prüfung haben Gymnasial- schiller aus der serbokroatischen Sprache und aus Musiktheorie abzulegen, Schüler der Bürgerschulen aus Mathematik und Geographie. In Zukunft können Schüler nur in Lehrerbildungsanstalten desselben Banalgebiets ausgenommen werden, in dem sie wohnen. Es können auch Schüler mit schwächerem Erfolge zugelassen werden, da über die Aufnahme nur die abzulegende Aufnahms¬ prüfung entscheidet. Schüler der sechsten und sie¬ benten Klasse eines Gymnasiums können in die dritte, Schüler der achten Klasse in die vierte Klasse der Lehrerbildungsanstalten ausgenommen werden. Die Jahrgänge der Lehrerbildungsan¬ stalten werden vom heurigen Schuljahr an auf fünf Klassen erweitert. Stara cerkev (Mitterdorf). (Aus unserem Staatsverband e) wurde im Monate Juni Herr Hans Krauland, Handelsangestellter in Bre- genz, entlassen und in Österreich als Staatsbürger mit der Zugehöcigkeitsgemeinde Bregenz ausge¬ nommen. — (Trauungen.) Am 30. Juni wurde in 'der St. Aloisiuskirche in Brooklyn Josef Spreitzer mit Anna Hüuigmann aus Slovenska vas 13 (Windischdorf) getraut. — Am 15. September aber hat in Stara cerkev (Mitterdorf) die Trau¬ ung des Kaufmannes Alois Wolf aus Malagora (Malgern) mit der Kerndorfer Besitzerstochter Anna Greisch stattgefunden. Viel Glück! Wozekj (Mösel). (Rü h r e n d e s H e imw e h.) Im Jahre 1885 wanderte Magdalena Verderber aus Mozelj erst 13 Jahre alt, nach Böhmen zu Verwandten aus, verheiratete sich später in Nieder« Einsiedel bei Schluckenau in Nordböhmen, wurde Witwe und Heuer las sie in der Zeitung von der Gottscheer 600 Jahrfeicr erst nach dem Feste. Da packte sie das Heimweh, daß sie nach 45 Jahren noch einmal die alte Heimat sehen wollte. Sie suchte alle ihre geringen Ersparnisse zusammen und kam glücklich nach Mozelj, fand noch einige Verwandte am Leben, wo sie Unterstand fand, suchte alle Plätzchen aus, die ihr als Kind schon lieb und teuer waren, und freute sich wie ein Kind der lieben, guten alten Heimat. Nun ist sie wieder, mit den Bildern der alten Heimat im Herzen, nach Nordböhmen zurück, um dort ihr Leben zu beschließen. Die Gottscheer Muttersprache hat sie nicht vergessen trotz so langer Abwesenheit von der Heimat. — (Verunglückt.) Ferdinand Schleimer aus Dürnbach Nr. 18 ging am 3. September früh morgens in den Wald, dem Dachse aufzu¬ setzen. Auf dem Rückwege stolperte er über Steine, fiel, erschlug sich und starb auf freiem Felde. Er möge ruhen in Frieden! Hajndol (Reintal). (Spende.) Herr Matth. Knöspler aus Rajndol Nr. 20, derzeit in Chicago, spendete unserer Feuerwehr zwei Dollar, dessen Brüder Franz und Johann spendeten je einen Dollar. Bestens dankt der Wehrausschuß. — (EineneueGrotte.) Der hiesige Jagd- ausseher Perz hat, wie er erzählt, im Frühjahr in der sogenannten Hölle bei Römergrund neben kleineren auch eine große Grotte mit sehr hüb¬ schen Tropfsteingebilden, Stalaktiten und Stalag- miten, entdeckt. Naturfreunde werden darauf auf- merksam gemacht. Hröarice (Masern). (Todesfall.) Am 5. September starb die 91jährige Frau Maria Tschinkel Nc. 26. Sie war die älteste Person in der hiesigen Pfarre. Trotz ihres hohen Alters versagte ihr Gedächtnis nicht. Sie wußte stets viel Gutes und Schlechtes aus vergangenen Zeiten zu erzählen. Sie ruhe in Frieden! Köneröild. (Jubiläumsgottesdienst.) In der schmucken, vor 25 Jahren unter Pfarrer Josef Perz erbauten Waldkapelle „Ebnerbild^' fand am 14. September ein feierlicher Gottes¬ dienst statt, zu dem aus nah und fern, selbst aus der Stadt, sehr viele Andächtige beiderlei Ge¬ schlechtes erschienen waren. Herr Kanonikus De¬ chant Ferdinand Erker hielt die ergreifende, zu Herzen gehende Festpredigt, die vielen Gläubigen Tränen der Rührung entlockte, und las hierauf die Jubiläumsmesse. Sehr erhebend wirkte dabei der gemischte Chor der Rieger Sänger und Sän¬ gerinnen unter der bewährten Leitung des Herrn Oberlehrers Max Tschinkel. Nach dem Jubiläums¬ gottesdienste begaben sich viele Festieilnehmer nach Leite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 27. Jahrgang XII. Morobitz, wo im Gasthause Zur! von der Wirtin Frau Gerbitz durch gute Speisen und Getränke für des Leibes Stärkung gesorgt wurde. Am Nach¬ mittag bestiegen die Ausflügler aus der Stadt die Krempe und konnten dort das herrliche Land¬ schaftsbild der „Gottscheer Schweiz" bewundern. Wlanma (Stockendorf). (Die Gottscheer 600-Jahrfeier) ist so wichtig, daß man darüber nicht genug nachdenken, sprechen und schreiben kann. Wer da sagt: „Hör' mir nun endlich auf I Ich habe schon genug davon gehört", der hat die Bedeutung der Feier nicht erfaßt. Daher darf auch die Vorfeier in den Pfarrgemeinden Planina und äermosnjice nicht unerwähnt vorüber- gehen. Genau nach der Weisung und dem Wunsche des Festausschusses sollte sie statlfinden, damit im ganzen Gottscheer Ländchen Einheit herrsche. Am Abend des 2. August um 8 Uhr ertönte das feierliche, ernste Geläute der Glocken. Auf dem Friedhöfe versammelte sich eine andächtige Schar. Die Kerzen auf den Gräbern wurden angezündel und in tiefer Trauer und innigem Gebete der lieben Toten gedacht. Die Stockendorfer Musik¬ kapelle spielte einen ergreifenden Traucrmarsch. Hierauf begaben sich die Burschen und Männer zu den Ruinen von Pogorelz und Gazhen eine Stunde weit. Vorübergehend wurde auf dem Friedensberge ein Feuer entzündet und Raketen abgelassen. In rotem und grünem Lichte erstrahlten Kirche und Turm weithin über den Weißkrainer Boden, die Gottscheer 600-Jahrfeier verkündend. Auf der Gazhen brannte in 1000 Meter Meeres¬ höhe ebenfalls ein mächtiges Feuer und auch auf den anderen Bergen der Tschermoschnitzer, Pöl- landler und Altlagcr Gemeinde. Es waren ihrer sechs zu sehen. Fünfundzwanzig Raketen stiegen Hunderte Meter hoch in verschiedenen Farben. Dazwischen spielte die Musikkapelle, die bis Pol- ljane zu hören war. Zuletzt leuchteten die Mauer¬ reste des Dorfes rot und grün auf und ihr märchenhafter Schein erzählte von den Bewohnern des einstigen Dorfes Gazhen. — (An der 600-Jahrfeiel) bei d>n Ruinen von Öden Pogorelz und Gazhen am 10. August nahmen ungefähr 1000 Personen teil. Da nicht genügend Wein hinaufbefördert werden konnte, ist ein Abgang von 2333 Din zu ver¬ zeichnen. Die Bronzetafeln allein kosten 1251 Din. Die Gesamtausgaben der Feier aber be¬ trugen 4586 Din. Herr Alois Kraker, Gro߬ kaufmann in Ptuj, sandte für die Gedenksteine (zur Deckung des Abganges) 200 Din und für die älteste Gazhnerin, die 100 jährige Maria Brinskelle, 100 Din und durch seine Empfehlung spendeten die Herren der Firma Hutter und drug in Maribor 500 Dinar. Es werden Anstchts karten verkauft, deren Reinertrag für die Gedenk¬ feier und die 100 jährige Gottscheerin bestimmt ist. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Joses Pavliäek in Koäevje. Achtung, Wirte! Bringe hiemit zur Kenntnis, daß ich einen Waggon WW" H'ortogiefer-Most "MA erhalten habe. Jos. AnKkjaK. Lw Lobllneae IikbrjiillM wird unter günstigen Bedingungen sukgenommen bei M. Klun, lioöevje. Den jVioäesalon ?lut, Kočevje ist sb 20. 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Aezemver 1929 17,145.342-20 Ain -vernimmt Anlagen aut Siicdel unck in lautenaer Kecdnung ru verten Seaingungen. kewädrt varleften gegen Zicderrteliung üurcv Aecdrei ocker KVpotdek viiiig uns rcdnell. 5par- unü varlekenskasse, WM Hekdvcrkehr im Jahre 1929 160,000.000 Ain kulante kontokorrentvecklngungen tür Kaufleute. Kortenlore vuredtüdrung Oer Intavuiation uncl Stempel - treidelt tür Sie Scluilckrcdeine. Säuerlicde Kredite r°/°, Wecvrelkreaite io°/°, Kontokorrent «o°/->. karrartunden von r dir ir Uftr uncl von r vir 4 Ubr an allen Werktagen.