Nra. XXII. Laibachcr ,^MM Zeitung. Der wirthschaftliche Landjunker. Sechs Gäste hab' ich morgen, Sprach Junker Veit zu seinem Koch, Du Magst für eine Mahlzeit sorgen, Geh! schlacht ein Kalb! — Was wollt ihr doch Mit einem ganzen Kalbe Bey dieser Hiy, es wird zu Aß, Der Junker sagte: weißt du was, So, schlachte nur.das halbe. 4. a i b a ch» <^)en 12. May hatte allhier Herr Joseph Gras von. Grotteneg das Unglück,, Nachts um io Uhr in das Wasser zu fallen;. da selber ganz allein gieng, hat man auch cher keine Nachnche davon erhalten können; täglich suchte man im Wasser, allein vergebens. Den 9. Tag darauf/fand man selben bey einer Müh-k; der entseelte Körper wurde her-ausgezohen, und in die nachsteScheu- ne gebracht, wo selber von der Obrigkeit besichtigt wurde, die das bey ihm gefundene Vermögen in die Ber< wahrung nahm. Von den venetianischen Gränzen. Den 16. April d. I. ergab sich dieser sonderbare Zufall: Der Pfleger der gräflich Fran^ Rosenbergischen Herrschaft Feoeran Mim Kanalthale führte in Gesellschaft > des Hrn. Pfarrers zu Deutsch Pon-W tafel seinen Sohn nach Weiden, um W diesen bey einer Handlung anzubrin-^ gen. Als sie ihre Rückreise antraten/ so wurden beyde Reisende ungefähr um halb 9 Uhr Nachts auf einem sehr engen / und wegen sehr Zähen Prazibiz gefährlichen Orte, eine starke halbe Stunde weit von Resinta, von 3 venetianischen Bosewichtern angefallen, vermuthlich in der Absicht , den Reisenden mit guter Art ihre Baarschaft, und Geldwerthes abzunehmen. Damit aber ihnen ihr Vorhaben desto sicherer von statten gehen möchte, so jagte einer von diesen sogleich einem Pferde ein Stillet bis an das Heft zwischen den Rippen : allein, anstatt daß dasPferd auf der Stelle, so wie er es vermuthet hat, umgefallen wäre, hat es vielmehr das andere zm Flucht gereitzet, und ohne zu wissen auf welche Art, bder Schicksal entwischten sie diesen grimmigen Bestien. Als sie endlich >on Furcht und Schrecken ganz entsinnt auf eine Maut ankamen / ruf-ten sie um Hilfe/ und als der Mautner mic dem Lichte aus seiner Amtsstube herbey kam, wurde demselben diese Begebenheit erzählt; ganz un-verhoft erblickte der Mautner noch das Stillet an der Seite dcs Pferdes stecken, und nur mit allem Gewalt konnte dieses herausgezogen werden, worauf auch in wenigen Stunden dasPferd sogleich krepirte. Ganz gewiß also haben diese ihre Rettung dem Pferde zu verdanken. Es wurde diese Anzeige sogleich bey dem Gerichte zu MoZM Miacht, worauf auch sogleich die Nachsehung dieser Kerls erfolgte, und man vernimmt/ auch einen von dieser kleinen, aber sehr honeten Kompagnie ertappt zu haben. Den zweyten Tag wurde die Anzeige bey dem Kreisamt Villach gemacht, und Herr Kreishauptmann als zugleich stehender k- k- Kon-finskomtmffarius entstünde nicht auf der Stelle durch Examinatoren diesen Borfall dem venetianischen kro vecl. ai doutmi anzuzeigen, und d^ für Genugthuung zu fodern. Rom den 17. April. Der Herr Graf von Strasoldo ist von Sr. päbstl. Heiligkeit zu seinem Hofprälaten ernannt worden. Der häusig gefallene Schnee hat in der Gegend Genua :c. alle Orange- Feigen- und Mandelbaume zu Grunde gerichtet. Aus Vavern den 2O. April. Alle Regimenter sind in ihrenGar-nisonen in Bewegung; das Exercieren wird eifrigst fortgesetzt, und du Kavaleristen beschäftigen sich dem unerfahrnen Mann die Kriegsrüstungen eigen zu machen. Es wird zu Pferde ausmarschiert, und Stroh/ Haabcr, und Heubunde aufgepackt, auch wcrden dle vorräthige Zeltes nächstens aufgeschlagen, abgebrochen/ und so die Mannschaft vor dem 3lb-marsch zum Lustlager hierinn geübt werd.n, sie werden auch etliche Tage kampieren/ und denn ihren Marsch antretttn l die Kavalleristen haben bereits bey jeden Regiment ioo neue Sattel bekommen. Auf die höchste Entbindung der in Landshut residirenden durchl.Frau Pfalzgräfin ist alleS daselbst in bester Bereitschaft, und der Platz der Re-jldenz in der Altstadt unten und oben mitK.tten versperrt/ damit das Geräusche der Wägen verhindert werde. Die heurige Dult (Messe) die a m Sonntage Misericordiä angefangen, hat die Neustadt beziehen Müssen. Niederelbe den 23. April. Bey Gelegenheit der Veränderungen am Dänischen Hofe meldet ein holländisches Blatt, daß nicht nur die verwittwete Königin Iullana Maria / sondern auch höchstdcro Sohn, Prinz Friedcrich, Halbbruder Sr. Majestät des Königs, künftig auf dem Schlosse Friedrichruhe residiren werden. Der röm. kaiserl. Legationssekre-tair zu Berlin,. Herrn von Rot-tenburg ist als Kourier von besagten Berlin nach Wien abgereiset. Verschiedene müßige Köpfe (schreibt man aus Warschau) streuen schon Nachrichten aus, daß gegen den heuer inGrodno zu haltendenNeichs-tag ein Korps rußisch- kais. Truppen nach Litthauen einrücken, und am Grodno kampiren werde, im, gleichen, daß sich auf diesem Reichstag ein besonderer römisch- kaiserl. Minister einfinden werde. Neapel den 13. Vpril. Vorigen Sonnabend kam der Gcneral Pignatelli von Rom zurück, und begab sich sogleich zu Sr. Maj. nach Caserta, um Höchstdenselben Bericht von seiner aufgehabten Kommißion zu erstatten. Dem Vernehmen nach hat er von dem Pabst nicht nur alles wac er verlangte, nämlich die gänzliche Aufhebung aller Klöster des Königreichs, und der Fran-ciskanerklöster in Calabrien, sondern auch die Aufhebung verschiedener Bl'sthümer jener Provinz erhalten, mit deren Einkünften nun jenen unglücklichen Gegenden wieder aufge-holfen werden soll. Vcrlin den 1. Ma?. Am Donnerstag, als den 29. vorigen Monatn, Nachmittags, legten !Ihre kön. Hoheit die Prinzeßin Fri-lderique von Preussen in Gegenwart !Ihrer Majestät der Königinn un> ^des kön. Hauses, auch Sr. Durchl. des Herzogs Friederichs von Braunschweig , und dero Frau Gemahlin Durchl. ungleichen des königlichen Hofstaats, des geistl. Ministeriums, und der ersten Prediger der beyden protestantischen Religionen, mit besonderer Freymüthigkeit, und innigster Rührung aller Anwesenden ih» christliches Glaubenshekentniß feyer-lichst ab. Se. Mas. der König machen verschiedene Vorkehrungen unter dem Militär, und man befürchtet einen ! Krieg. — Mailand den 28. April. Zu nicht geringem Leidwesen aller Ehemänner, welche froh waren, ihrer lüderlichen Weiber los geworden zu seyn / ist das Haus bey St. Zeno, wohm zeither ein jeder Mann seine ungerathene Ehehälfte bringen konnte/ aufgehoben, und sämmtliche Be-wohnermnen ihren Mannern wieder zurückgestellt worden. Was aber diesen Schmerz wieder in etwas erleichtern kann, ist die angehängte Bedrohung,, daß im Falle sich keine aus ihnen bessern sollte, die Manner die Macht haben, sie künftig in dem allgemeinen Zuchthause einsperren zu lassen. Ob es nöthig seyn werde, letzteres zu diesem Endzwecke zu erweitern, wie schon der Antrag ist, steht zu gewarten. Rotterdam den go. April. Nach den letztern Berichten aus Sluis in Flandern scheinen die österreichischen Truppen zur Absicht zu haben, sich von den Schleussen Meister zu machen, aus Furcht der Kommandant von Lillo dürfte schlüßig werden, die Polders unter Wasser zu setzen. Diese Briefe melden, daß die' kleine Schanze Alt Lillo bereits gänzlich demolirt sey, ohne daß das Detaschemeut Ordre, zu haben ^