Nr. 130. Samstag, 26. Mai 1888. 107. Jahrgang. OMcher Zeitung. 5"?un»,«!,t»»»spltl«: Mit Postversendiln«: ganzjährig fi, i», halblährig sl. 7.50. Im «omptoii: »«»ziayn, sl.,^ ^lhjiihliss a»e ganzjährig !e « li l bei öltcrcn Wiederholungen pi, .>se»cher Zeitung" erscheint fäalich mit llulnahme der Sonn« unb sseierlage Die Administration befindet sich Vahnbosgasse l5, bic Nedactio« llvienerstroße 15. Sprechstunden der Redaction täalich von ,l» l'!^" 12 Uhr vormittag«.— NnsranlierlciUricis werben nicht »ngenommen unb Vtannscriptc nichtzullltlgeftellt. Umtlicher Weil. An A' l. und l. Apostolische Majestät haben mit ^""höchster Entschließung vom 9. Mai d. I. dem zs.^em Titel und Charakter eines Finanzrathes be- loeten Zolloberamts-Vicedirector Martin Krizek in oaue^ ?^ ^nlass seiner angesuchten Verfetzung iu den eruden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljähri-lre.l ^" ""b vorzüglichen Dienstleistung das Ritter-leik° 6 Frauz-Iofrph-Ordens allergnädigst zu ver-"ym ^ruht. hat ^^ Präsidium der k. k. Finanzdirection für Krain ^^. Steueramts.Controlore Johann Skuöet und z^z'n Küsset zu Steuereinnehmern in der nennten und n ^'' ^'^ Strueramts-Adjuncten Felix Nitsch der ^^ Grebcnz zu Steueramts»Controloren in AluiK n!!"' Nangsclasse; die Steueramts-Praktikanten l,^^!"si^ nnd Adolf Vollouscheg zu Steuer-^^dnmcten in der elften Rangsclasse ernannt. Nichtamtlicher Weil. Zur Iustizdebatte. gering «^batte über den Iustizetat bewegte sich mit lllltio^'? Ausnahmen auch heuer wieder um allerlei zuqeb,,, Beschwerden. Im einzelnen darauf ein-lnilns. ' 3^^^ lanm die Mühe lohnen. Der Justiz-°Uez ^ .Aaron Prazäk unterzog sich der Mühe. ilbe/c.°s im Laufe der Budgetdebatte gegen und schij^s''5^ Nlssort vorgebracht worden, in nahezu er-Geschlck l' ^"^ ö" beantworten. Er theilte hiebei das gen^j .^!"ks College« vom Unterrichte, welcher mich Nl'fse l? ^' ^"^ ^^ Jahr von neuem sich gegen An« Eei f , "chts und links, von dentscher und slavischer ^" vertheidigen. oon,!a^"^"" Hinsicht musste Baron Prazäl sich benisH ^ "''t dnu bekannten Erlasse betreffs der slo-hiebei/, ^""dbuchseiutragiingen befassen. Er war K'yen ^ ? ^"^e. ein kräftiges Argument vorzubringen ^rebw^ ""6 wiederfthrende Vehauptuna. dass das ächtet l°z Justizverwaltung ans die Slavisierimg ge-lvlll. ^'/. Er wies nämlich darauf hin. dass er es Sprengel des Triesler Oberlandes« gerichts der deutschen Sprache Eingang in die Grundbücher verschafft hat. während dafelbst vorher ausschließlich die italienische Sprache begünstigt worden war. In derselben Frage der Gnmdbnchsführung gab der Minister eine bemerkenswerte Anregung, indem er speciell für Böhmen die Verständigung darin sucht, dafs in dem rein deutschen Sprachgebiete die Grundbücher in deutscher, iu dem geschlossenen czechischen Sprachgebiete aber in czechischl'r Sprache geführt werden. Noch in einer anderen Richtung machte der Minister eine wertvolle Eröffnung. Er theilte nämlich be. treffs des objectiven Verfahrens mit. dass die Regierung gerne bereit sein werde, eine Aenderung herbciznführen. wodurch dieses Versahren auf das Maß der strengsten Nothwendigkeit eingeschränkt würde. Die Confiscationspraxis hat'iu der That die Elfolge nicht erzielt, welche ' von derselben erwartet wurden; soll dieselbe aber dnrch die subjective Verfolgung erseht werden, so muss. wie der Minister sehr richtig anseinandergesetzt hat. die Gerichtsbarkeit der Geschwornen in Presssachen eingeschränkt werden, so wie dies in Deulfchland geschehen ist. Denn in politisch bewegten Zeiten bietet die Ge« schwornengerichtsbarteit keinerlei Sicherheit für em ruhiges, gerechtes Urtheil, sondern in Freisprechung oder' Verurtheilung drückt sich fast immer nnr die politische Partei'Anschaunng der Oeschworlmmchtcr aus. Gegenüber den Anführungen Dr. Kronawetters uud deu thatsächlichen Momenten in der Rede Foreggers war der Minister in der Lage, eine ganze Reihe von Richtig» stellungen vorzubringen — wieder ein Beweis, mit welchem Mangel an Gewissenhaftigkeit manche Ab« geordnete ihr Anklagematerial zusammenstellen. Die Rebe des Herrn Iustizministers Baron Prazak hat den nachfolgenden Wortlaut: Wenn ich auf die Bemerkungen zurücksehe, die schon in der Generaldebatte uud in der Debatte über das Iustizbudget von Seite der Herren Redner gefallen sind, muss ich constatieren, das vorzugsweise eine Opposition gegen alle Bestrebungen der Regierung zutage trat. die dahin abzielten, der Gleichberechtigung der Landessprache unter der Bevölkerung Eingaug zu verschaffen. Die Geschichte wird einmal ein strenge« Urtheil über diejenigen fällen, welche diefcr Gleich-berechtigung widerstreben, während sie früher dieselbe nnter die Staatsgrundgesetze dieses Reiches aufgenommen haben. Wenn man bedenkt, dafs diese Bestimmung im Jahre 1867 einstimmig unter dem Jubel und Beifalle aller daran Betheiligten damals beschlossen wurde, so kann man angesichts der Opposition, welche gegen jeden Schritt der Regierung in dieser Richtung e» hoben wird, allerdings die Geschichte zu einem Urtheile herausfordern. Wohl ist es bekannt, dass jene Bestimmung in die Staatsgrundgesetze zur Erreichung ewes politischen ZwrckeK aufgenommen worden ist, zur Er« reichung der Abänderung verfafsnngsmäßiger Normen, denen damals die Majorität der Bevölkerung theilweise widerstrebte. Es sollte jenen, welche mit diesen staatsrechtlichen Bestimmungen damals nicht einverstan» den waren, eine Fahne vorgehalten werden, welcher sie bereitwillig folgen würden. Unter den Bemerkungen, welche in der Budgetdebatte gefallen sind, sind es ganz befonbers die Einwendungen gegen jenen Erlass, welcher die Regelung der Sprache der Grundbücher in dem steilischen Ober« landesgerichts - Sprengel zum Zwecke hat. Ich habe schon im Budgetausschusse anlässlich der Berathung des Iustiztmdgets Gelegenheit gehabt, mich darüber aus» zusprechen, und ich begreife nicht, wie eine so einfache Frage eine folche Bewegung in der Opposition hervorrufen kann. (So ist es! rechts.) Ich will nicht mehr eingehend auf den Gegenstand zurückkommen, da ich ja in der Interpellations-Aeantwortung die G'ünde aus« einandergesetzt habe, welche mich zur Erlassung dieser Verordnung bestimmten und welche das hohe Hau« acceptierte. indem es die Besprechung dieser Angelegen« heit ablehnte. (So ist es! rechts.) Ich möchte dies nur thun, insoweit es nöthig ist. um zu zeigen, dass es nicht das Streben der Justizverwaltung nach Slav», sierung war. wie der erste Herr Redner in der Iustizdebatte bemerkte, sondern das« sie überall, wo sie findet, dass der Berechtigung der einzelnen Landessprachen nicht Rechnung getragen wird, Abhilfe zu treffen be-müht ist. So hat die Justizverwaltung im Sprengel des Triester Oberlandesgerichtes auch der deutschen Sprache Eingang in die Grundbücher verschafft, indrm dort vorher zum Nachtheile der anderen Landessprachen bloß die italienische Sprache begünstigt worden war. (Hört! Hört! rechts.) Im Jahre 1880 hat da« Oberlandesgerichi«» Präsidium an die vorwiegend italienisch amtierrndrn Gerichte im Triester Sprengel eine Belehrung ergehm lassen, welche dahin gieng, dass dieselben die deutschen Feuilleton. Eine Dorfgeschichte. Aus dem Französischen. blicht Hz» ^" Hohlwege, der zum Berge hinaufführt. M so, """""enmg des Abends herein; die Nacht, ^drr^^n an. ihre düstere Stimme zn erheben, und V ein „. '^wirren hie und da. Holzschuhe klapper». Zr Gesi^"^' gebeugtes altes Weib wird sichtbar. 3° sie ^l." verwittert, ihre Kleider zerlumpt, uud ^llioi, ^'"schritt, hätte man sie für den bösen . Ez F" gottverlassenen Gegend halten kmmcn. ^d ^ " die alte Boncret; jedermann in der Ge< 5? Dors/z Ne; sie wohnt da, wo die letzten Häuser Aschen is.'.^"' Ein halb iu Trümmern liegendes Utilte f.^r')" Wohnung. Und wie sie ihre schweren M fiinfuN. ^zt sie bei jedem derselben: ist sie Knz in <, .bz'N Jahre alt und hat allezeit ihres zu HA'" Taglohn zugebracht, um ihr eleudes 3l"»iis3^ langt sie vor ihrer Hütte an; sie öffnet cht H'l drrs,lb<.n nnd tritt in das Zimmer. Die tz^'cht tiesp Abbrüchen, nnd jenseits der Schwelle Sie tritt ein, wirft ihre di'?>dez m"e. Ecke und sucht tastend nmher. Ein ^ ^e ni^°"^' b"s Zündhölzchen stammt auf. ^. °hlil>,« "Mziwdet und beleuchtet das Zimmer ^,^eilel,"' . "°ckte Elend starrt einem da von ">it l' dom N^"'- ""gedielter Boden, zcrsprnngeue V"er 2^""el entblösste Wände: ein Strohlager " eiai.,Fe a„K Sackleinwand, ein Tisch, eine ^ "uchengerälhe, das ist alles. Sie lässt sich auf die Bank niederfallen, die Ellbogen auf die Knie gestützt, den Rücken gebeugt. In dieser Haltung verharrt sie eine Viertelstunde, die erste Ruhe nach einen, harten Arbeitstage. Allem sie wird doch ihr Abendessen bereiten müssen: die Müdigkeit stillt den Hunger nicht, und sie hat den ganzen Tag über auf dem Felde bloß eme Brotrinde q.geffen; mit Anstrengung und mit einem tiefen Aech,cn erhebt sie sich und wirft einiges dürre Re's'g iu den Ofen; das Fener flammt prasselnd auf; dann füllt sie den Kessel mit Wasser und z.eht drel noch mit der Erdkruste bedeckte Erdäpfel aus der Tasche, die sie langsam zu schälen begi.mt So w Ne vor dem Feuer, und ein leises Ocfühl der Behaglichkeit überkommt die gebrochene Gestalt. Wie gut ,st doch ^ Da^geht plötzlich die Thüre auf. «Ich bin es Tante!. Ein langer Schlingel tritt "» und bleM aufrecht vor dem Tische stehen. Ein glattes Gesicht. S umpfuase. starkes Kinn; die bartlosen Wangen deutcn auf kem bcstimmtes Allcr' hin. Er stößt nn w.drrliche« Gelächter aus. dnrch welches eiue R"hc we.ßer, ge-w de? Zähne sichtbar wird' Seme Kle.d.mg lst ver-Aost; ein wilder Blick, die breiten Schn lern und die gedrungenen, kräftigen Glieder brmgen l d Gedanken, dass es nicht gut sei. dn1'" «"« ' n, Walde allein zu b.'gegnen. Er scheint mehr Schmuggler oder Wilddieb als Bauer zu sein. ^ . Bei seinem Eiutritte hat die Tante den Kopf erhoben .Du bist es. Tmigeuichts. was wM du ^r lacht noch immer, wiegt sich von e.nrm Be me nf das andere, ohne das Gleichgewicht ft"d n u kön u„d antwortet endlich mit der St.mme "^ Ve" '^ euen: «Scheu, wie es dir geht, 2»; '« dachte, ich habe die alte Tante schon lange nicht gesehen; muss mal sehen, wie sie sich befindet.» Allein die Tante be» wahrte ihr misstrauifches Wrfen: «Wenn du gekommen bist. mir mein Nachtmahl wegzuessen, so war dein Weg umsonst. Es ist nichts für dich da!» Er erblickte die drei Erdäpfel auf dem Tische und rief lachend: «Dein Nachtmahl! Das ist ja nicht einmal für meinen Hund gut genug.» Er trat einen Schritt vor und rief nicht mehr lachend, sondern mit drohendem Tone: «Ich brauche zwei Francs.... du musst mir sie leihen.» Das Gesicht der Alten nahm einen Ausdruck schlauer Gleichgiltigkeit an. «Hörst du, Tante,» rief er. «zwei Francs .... werde sie dir einmal wiedergeben.» Sie richtete langsam ihre kleinen grauen Augen auf ihn und fagte kopfschüttelnd: «Ich habe leiu Grld!» ^ «Du musst mir nicht solche Ge. schichten erzählen. Dn hast ja heute gearbeitet und deinen Taglohn bekommen.» Allein sie beharrte auf ihrer Weigerung: «Man hat mir nicht gezahlt, und wenn ich auch Geld hätte, fo wäre es nicht für dich.» — «Also nur einen Franc.» — «Nein!» — «Ich bin doch dein Neffe.» — «Du bist ein Dieb,» grollte die Tante. «Drin einziger Verwandter, dein Erbe sozusagen.» — «Du bist e,u Dieb.» Da ergrimmte er und ballte die Faust gegrn sie. «Wenn dn mir das Geld nicht gibst, werde ich mir cs nehmen.» rief er; «ich weiß, dass du das Geld in deinen alten Schuhen aufbewahrst.» Er wollte sich auf sie stürzen, allein sie war auf ihrer Hut. Sie streckte den Arm aus und ergriff einen großen Kochlöffel, der am Herde hieng. Das Wasser im Kessel kochte; sie tauchte den Löffel in dasselbe und schüttete ihm den rauchenden Inhalt ins Gesicht. Er stieß ein furchtbares Geheul, das Geschrei emes Ge« öuibacher Zeitung Nr. 120. 1012 26. Mi 1888. Eingaben nicht deshalb, weil sie deutsch sind, zurückweisen dürfen, dass aber solche Eingaben in Grund' bllchssachcu in italienischer Sprache zu erledigen und nur in dieser in die Grundbücher einzutragen sind. Motiviert wurde dieser Erlass ausdrücklich damit, dass die nöthige Zahl der richterlichen und Manipulations-Beamten fehle, um die Eintragungen auch in deutscher Sprache vornehmen zu können. Selbstverständlich war diese Bestimmung nicht haltbar, da einerseits die Gründ?, welche dazu geführt haben, entfielen und als anderseits die staatsgrundgesetzlich anerkannte Gleichberechtigung der einzelnen Landessprachen es auch nothwendig machte, diesen Eingang in die Grundbücher zu verschaffen. Das Oberlandesgerichts-Präsidium hat daher in der That im Monate Juli 1887 angeordnet, dass auch die Er« ledigung der Grundbuchseingaben, welche in einer der im Sprengel landesüblichen Sprachen verfasst sind, nach Thunlichleit, insofern nämlich bei einzelnen Gerichten die Sprachlenntnisse der richterlichen Manipulations-Beamten es zulassen, in der Sprache der jeweiligen Eingabe oder des mündlichen Protolollargesuches auszufertigen und ebenso die Eintragung in das Grundbuch in derselben Sprache zu vollziehen sei.» Gegen diese Verfügung des Oberlandesgerichts-Präsidiums ist allerdings von verschiedenen Seiten an das Justizministerium eine Beschwerde erhoben worden, aber mit Rücksicht darauf, dass dieselbe nur den Zweck hat, der staatsrechtlich anerkannten Gleichberechtigung aller Landessprachen Eingang zu verschaffen, konnte sich das Ministerium nicht bestimmt finden, dieselbe aufzuheben. Die Herren Interpellanten von Burgstaller und Luzzatto haben in ihrer Interpellation darauf hin» gewiesen, dass infolge eines Patentes der großen Kaiserin Maria Theresia die Grundbücher in italienischer Sprache geführt werden. Es ist dies das Landtafelpatent für Trieft vom 26. Oktober 1772, in welchem aber nicht ein Wort von der Sprache, in welcher die Grundbücher zu führen sind, gesprochen wird. (Hört! rechts.) Bis zum Juli 1867 fanden die Eintragungen in jenen Bezirken, die vorwiegend italienisch sind und die Grundbücher in italienischer Sprache angelegt wurden, zumeist in italienischer, dort, wo die Grundbücher deutsch sind. mit wenigen Ausnahmen in deutscher Sprache statt, wie dies letztere auch in Kram und überhaupt in den Sprengeln des Oberlandesgerichtes Graz der Fall war. Die Anlegung der Grundbücher in einer bestimm-ten Sprache bedingt jedoch nicht auch die Fortführung derselben in derselben Sprache. Es kaun sehr gut vorkommen, dass, wie dies z. A. in Mähren der Fall ist, die Anlegung in deutscher Sprache erfolgt und dass danu die Fortführung in jener Sprache erfolgt, in welcher die Eingabe um eine Eintragung gestellt wird. Welche Sprache nach und nach ein größeres Gewicht erlangt, entscheidet erfahrungsgemäß das ltbendige praktische Bedürfnis. In Böhmen, namentlich in den Städten und von diese», insbesondere in Prag, ist aber nicht einmal bei der Anlegung gleichförmig vorgegangen woiden, und nicht selten erfolgte in ein und derselben Gasse bei An-» legung des Grundbuches die Eintragung des einen Hauses im Grundbuche in deutscher Sprache, während das Nachbarhaus in böhmischer Sprache in das Grundbuch eingetragen wurde, ohne dass es jemanden eingefallen wäre, hierin eine Schädigung des Nealcredites zu sehen. Die Sprache der Gruudbücher kann allerdings je nach dem nationalen Standpunkte scheinbar Bedenken erregen. Ich habe mit einem sehr verehrten Herrn Abgeordneten aus Böhmen, der leider nicht mehr Mitglied dieses hohen Hauses ist, über diese Angelegen» heit gesprochen, und dieser — es war der Herr Äbg. Wolfrum — sagte, in seiner Heimat habe das am meisten die Besorgnisse erregt, dass auf einmal eine böhmische Eintragung in das Grundbuch erfolgte. Das hat freilich nicht die Beiordnung vum Jahre 1880 bewirkt, sondern es war schon von jeh^r in Böhmeu herkömmlich, dass in der Sprache die Eintragung erfolgte, in welcher die Eingabe eingebracht wurde, weuu vielleicht vor dem Jahre 1880 in einzelneu ganz deutschen Bezirken dies auch sehr selten geschah. Ich bemerkte und bemerke es noch jcht, dass gerade in Böhmen eine Verständigung nicht so schwierig wäre. Es wäre ja möglich, in vollkommen deutschen Bezirken die Gruudbücher deutsch, in vollständig buh« mischen uur in böhmischer Sprache fortzuführen, was allerdings erst infolge eines Gesetzes geschehen müsste, eventuell infolge von Verordnungen. Dies könute vielleicht geschehen, wenn darüber unter den nationalen Parteien, etwa im Landtage, eine vollständige Einigung erzielt würde, aber in den gemischtsprachigen Bezirken und in den meisten Städten wäre cs unmöglich, es durchzuführen. (So ist es! rechts.) In Prag zum Beispiele würde es nicht nur die Iutercssen der Deutschen, sondern auch die der Böhmen verletzen. Mancher von den Herreu, welcher auf der rechten Seile des Hauses sitzt, hat in seinem Hause oder auf seinem Gute bisher vielleicht noch leine Eintragung in böhmischer Sprache veranlasst. Am allerwenigsten kann man sich daher über etwas beschweren, was eigentlich doch uur meist von dem Willen des Eigenthümers der Hypothek abhängt, denn in das Grundbuch kann ja ohne Zustimmung des Eigeuthümers in den seltensten Fällen eine Eintragung geschehen. Wenn daher der Eigenthümer es nicht wünscht, dass die Eintragung in einer anderen Sprache geschehe, so wird es in den seltensten Fällen vorkommen können, höchstens allenfalls im Wege der Execution oder eiuer Anmerkung im Grundbuche, dies sind aber vereinzelte Fälle. So wird sich auch dic Führung des Grundbuches im Sprengel des Oberlaudes-gerichte« Graz und im Sprengel des Oberlandesgerichtes Trieft auf die natürlichste Weise vollziehen und regeln. Pcrhulldllmgell des Neichsrathes. --- Wien, 24. Mai. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde die Budgetdebatte beim Etat des Justizministeriums fortgesetzt. Abg. Dr. Wenzlitzke polemisierte gegen die gestrigen Ausführungen des Abg. Dr. Vasaty in-betreff des Obersten Gerichtshofes und erwähnte sodann das Zustaudelommeu der Svrachmverordnunc Zersplitterung desselben führen und das Vertrauen oe Bevölkerung zu demselben schädigen. Ein czechischer l-em uud eine czechische Hofkanzlei fei jetzt das nächste o'^ sei dieses erreicht, dann habe auch die Einheit der >»' pflege in Oesterreich aufgehört. (Beifall links.) Ab^ " ' Zucker sprach sein Bedauern darüber aus, dass ° Gesetz, welches Schmerling im Jahre 1«50 »iM Sprachenfrage beim Obersten Gerichtshof herausgab, v ihm selbst so lässig behandelt worden sei, dass er vm, ein Ersuchschreiben des Ministers veranlasst wero musste, das Gesetz auszuführen. Der Redner "erMer. dass die Slaven Nechtssinn besitzen, was auch daS 8 ordnete Staatsluesen der früher unterdrückten Vulga beweise. « „< Abg. Vosnjak wendete sich gegen die Dar>icuu u des Abg. Dr. Foregger und führte aus, dass es m sloveuischen Lcmdestheilen heute noch nicht besser^ als zu Zciteu des Ministeriums Auerspera, Das ^lnz^ sei zuzugeben, dass der gegenwärtige Leiter dcs ^ < Ministeriums bei Ernennung von Notaren dem M'^ gemäß vorgehe, -welches vorschreibe, dass die N"^ ^, Vezirke üblichen Sprache mächtig sein müsscu. Das co^ aber nicht als eine Concession bezeichnet werden. Klage Sr. Excellenz über den Mangel an sl^'M^ Veamten-Materiale möge begründet sein, habe "ber ? letzten Grund in dem Mangel an slovenischen ^" schulen. Redner besprach nun die Iusiizzuständc m G r mark, wo mitunter von Seite der Gerichtsbehörden 1 ^ der Gleichberechtigung der Nationalitäten "^ °cm ^ richte hindernd in den Weg getreten werde, ^edne klärte sich schließlich mit der Aureguug des Abgeoron Dr. Vasaty einverstanden, dass die Regierung ""e läge einbringe, nach welcher sie bei offenbarer pouu,^ Parteinahme öffentlicher Fuuctionäre eine gelmsst ^ dur eintreten lassen könne. " Abg. Vasaty en er werde nicht ruhen, bis nicht beim Obersten ^"'" Hofe auch czcchisch verhandelt werde. Nach dem ^ worle Lieubachers wurde der Titel «Oberster wcr^ Hof» angenommen. ^,,NiM' Sodann gelangte zur Berathung Tltel «>>U'"^-waltung in den Kronländern». Abg. Dr. von " ^ schatta wies darauf hin, dass bei dem "''"" Aü von der Aufgabe des Gesetzgebers sehr wema WP .^ worden sei. Redner besprach hierauf die Verordn»! U ^. betreff der Znlässigkeit der sloveuischcu Spraa) ^ Grundbuchseiulragungcn, Die Verorduuua "'"7, ^ Grund dcs Artikels 10 des Staatsgruudaesctzes y ^ gegeben. Dieser Artikel, wie überhaupt das N"''^ <„! gruudgesctz, stelle Grundsätze auf, deren VerwirkM" « ^ Wege der Gesetzgebung, nicht im Verordnungswu ^ erfolgen hnbe. falls nicht ein bestehendes Gesetz " " ^chc mächtige. Redner bemängelte ferner, dass d>e s ^., Verordnung uicht publicicrt wurde. Er ^!,/h^ thal> ordnung für ganz überflüssig, denn es stehe G .^, sächliche Uebung sowie der Umstand entgegen, > ^ Kärntner Landtage nur ein einziger Slovene' ^. Verordnung eingetreten sei, während der s^^",^„ O-Abuja sich' ganz übereixstimmeud mit den dem'^ ^ geordneten gegen den Erlass ausgesprochen " .,.^t, e^ her bestandenen Zustand als vollkommen bcsrieo^^. marterten aus und stürzte, vom Schmerze besiegt, mit einem rasenden Sprunge aus der Hütte. Nach dieser furchtbaren Sceue lauschte die Alte mit vorgestrecktem Halse nach dem Geräusch, welches die eisenbefchlagenen Schuhe des Burscheu auf der Straße machten, und über ihr Gesicht flog ein boshaftes Lächeln. «Er wird nicht so bald wiederkommen,» dachte sie. Dann blickte sie anf den einfachen Riegel an der Thür und murmelte: ,Ich werde da doch eine Stange vorlegen lassen.» Hierauf zerschnitt sie ruhig, als ob uichts vorgefallen wäre, ihre Erdäpfel, warf die Stücke in das kochende Waffer, warf noch eine Handvoll Salz hinein und blickte dann gedankenvoll ins Feuer. Die von der Flamme ausgehende fanfte Wärme regte in ihrem armen versteinerten Gehirn das Lebcn wieder ein wenig an, und sie begann nachzudenken.... Sie war nicht immer so runzlig, fo gebeugt und so gebrochen gewesen, wie jetzt; sie erinnerte sich an alte. ach. so ferne Zeiten, die ganz anders waren wie die jetzigen. Sie war ein fchöues, junges Mädchen ge-wefen, den, ls an Freiern nicht fehlte, und als die Zeit gekommen war, sich zu verheiraten, da hatte sie sich einen schönen jungen Vurfchen ausgewählt. Er befaß nichts, als feine beiden Arme; allein sie arbeiteten beide tapfer und lebten glücklich. Ein einziger Kummer war es. der sie heimsuchte: sie hatten keine Kiuder. Nach zwanzigjähriger Ehe brach das Unglück herein. Man brachte'ihn todt nach Hause; er war von einem Baume herabgestürzt, den er von todten Aesten bo freien wollte.....Sie hatte feither viel geweint, und auch jetzt glänzten zwei Thränen in ihren Augen. So war sie allein geblieben, ohne andere Verwandte als eine jüngere Schwester, Witwe wie sie, die bald darauf ebenfalls starb und einen vierjährigen Knaben zurückließ. Und nun nahm sie diesen Knaben an Kindesstatt zu sich; allein die Erziehung desselben verursachte ihr großen Kummer. Er war schon im zartesten Alter ein böser Junge. Er war ein Lügner, ein Näscher und zeigte alle Laster im Keime. In dem Maße als er aufwuchs, wurde er immer schlimmer. Man fürchtete ihn in der ganzen Gegend wie die Pest; in der Nacht plünderte er die Geflügelhöfe, und man hatte ihn fogar im Verdachte, einen Brand gelegt zu haben. Mit zwanzig Jahren kam er zum Militär, nach einigen Jahren aber und nach unzähligen Strafen, die er erlitten, kam er wieder, böser als je zuvor. Er wollte uicht arbeiten, und wenn man ihm davon sprach, dass man sein Leben anf ehrliche Art verdienen müfse. lachte er einem ins Glicht. Den Dirnen nachlaufen und die Wirtshäuser besuchen, das war jahraus jahrein sein unausgesetztes Tagewerk. Dazu aber bedarf es überall des Geldes, und man munkelte allerlei böse Geschichten über ihn. Die Tante hatte ihn lange unterstützt und ihm oft ihren fauer ersparten Taglohn hingegeben; aNein schließlich wurde es ihr zu viel uud sie sah ein, dass sie, wenn sie nicht selbst von Thür zu Thür betteln gehen wollte, ihn von sich weisen müsse. Uud so that sie es auch. Nachdem ihre Erdäpfel gekocht waren, zog sie die« selben vom Feuer zurück. Ihr Abendessen währte nicht lauge, und nachdem dasselbe vorüber war, suchte sie aus einem Winkel einen unter Gerumpel aller Art versteckten Schuh hervor, um ihreu Taglohn zu dem übrigen zu legen. Mit der Freude des Geizigen wühlte sie in dem in dem Schuh verborgenen Schatz; einzelne Silberstücke und viel Kupfer; dann legte' sie ihren heutigen Taglohn dazu und streckte sich auf ihr arm-selia/s Lager hin, den Schuh in der Hand haltend, den sie im Begriffe war, in dem Strohsacke zu ver-stecken. ______— jhllt Da ertönte plötzlich ein wildes Lachen " .^', Seite. Er war da; ohne dass sie ihn geyo^ ^,i war er mit bloßen Füßen hereiugeschllaM-^.^l ^ die Schaufel in der Hand. die sie m b"! " ^ s'^ worsen hatte. Mit ausgestrecktem Arme naye ^^„ ihr, und sie blickte ihn mit vor O''tsch"'"" «ch d"" an. Da fühlte er einen furchtbaren SaM , ^nel" Haupte der Greisin, und sie siel '"'t H ihre"' Schädel auf ihr Lager zurück. Er nss !" " ^ „„v Todeskampfe empor, blickte sie ohne Erreg»" u ließ sie auf ihr Lager zurückfallen. Orinse« b" Dann nahm er mit einem wlldcu ^ .'^ ^ Schuh an sich. leerte den Iuhalt beösti^' ^ W Tasche aus und wollte sich entfernen, ^"^»„rett t>e» ein. dass es nothwendig seiu werde, "" ^,, eü Mordes zu entfernen, lind mit wildem ^ ^ ^' nahm er aus dem Kamiue einen Feuervra» ^ M dete die Hütte an. Die Flamme "Ms ' OM Strohlager, daun theilte sie sich dem ""I^le 5" . mit, und plötzlich stieg eine riesige A" ^^h °l Himmel empör. In diesem Augenbulle Mörder. ^eiellt"'',^r Als die Leute aus dem Dorfe l)"^ . M. das Häusch.n ein rauchender Trümmerya ^. a>s den Umstehenden befand sich auch der ^ ^ ^c seine Brandwunden hiudeuleud, die er .^„^ elM^ brühuug von seiner ermordeten Taute ^ hie er. er habe sich dieselben zugezogen, al» aus den Flammen retten wollte. ^fohlten ^ß Am nächsten Tage wurden die ue" , <^s /" ,, reste der Ermordeten gefuuden. ivian ll»^^ M,^ zu ihrem Sarge »ud begrub sie. Der " .^ W vollkommener Ruhe, bis er eines ^ag" ^f.u l" Dinge erzählte, welche die Justiz °"l '" ^ zB" machten, welche ihn der verdienten ^ ^a" Lllibachcr Zeitunn Nr. 120. 1013 Nl. Mai 1888. ^>rt habe. Redner besprach hierauf die Ernennung des «taatsanwaltes in Laibach, dann die Besetzung der -«otarstelleu in Cilli und schloss seine Ausführung mit ^r Bemerkung, dass der Herr Minister ganz im Sinne °er Majorität handle. (Lebhafter Beifall linls.) ,„ Iustizminister Dr. Freiherr von Prazäk: Ich Mte wohl keinen Aulass, das Wort zn nehmen, nachdem der Erlass, betreffend die Eintragung iu slovenischer Drache in die Grundbücher, bereits Gegenstand so ein-»eycnder Erörterungen war, dass ich daraus uichl zurncl-«>Mmen will. Ich möchte, anknüpfend an das, was der Ms.' '^^^ Abgeordnete gesagt hat: ob die Verordnung "hlg gewesen sei, antworten, sie wäre gewiss nicht nöthig Mesen. wenn die Richter ihre Schuldigkeit gethan hätten, ^» Wären sonst solche Eintragungen in die Grundbücher "H früher vorgenommen worden. (So ist es! rechts) ""existierte eine Verordnung bezüglich der Grundbücher Böhmen und Mähren, welche lange vor der Vcrord- ung des Jahres 1880 in beiden Sprachen geführt wnr^ dez r?^ ^""" durchaus nicht anuehmen, dafs im Sprengel in 5, ^""desgerichles Oraz nie früher eine Eintragung l Manischer Sprache geschah. Ich kann dies nicht be- eim s ' "^" ""^ nicht bestätigen. Sicher ist jedoch, dass Ed ^ Eintragungen im Küstcnlande in flovenifcher 18«? Neschehcn sind, wo die Verordnungen vom Jahre ^/^ und I8lu;, die ich im Erlasse an das steierische ttiandesgericht bezog, auch gegolten haben. Ueberhaupt Cent ^ Redner geht so wie der erste Redner bei dem rale des Instizministeriums von einen« mehr cinsciti- ^, ""d wenig duldsamen Nationalismus aus (So ist ' rechts, Widerspruch links), so dass ich mich nicht der^l!^ b'^e Frage aussftrcchen will. Es ist ja in ^ Debatte wiederholt daranf hingewiesen worden, dass ein/yl ^^^ '^ anderen Ländern niemandem einfällt, b'gke't ^"""^ ^" begehren, dass die Richter ihre Schul-Slira!s ""' "" ^ k'"k Eingabe in einer bestimmten i>n W "lcdigen müssen, müssen sie auch die Eintragung aber ,^"^"che in derselben Sprache vollziehen. Ich habe Herr y^"M'che ^shalb das Wort gcnomlnen, weil der Meae ^^rdnete mir bei der nicht sehr bedeutenden An-^iback !! ^" Kompetenz für die Staalsanwaltstclle in eines ls ^"lwnrf des Vcrschweigens oder Vcrgessens hat, ^""petenten der siebenten Rangsclasse gemacht in ^.^ 'st allerdings anßcr diesem Landcsgcrichtsrathe blasse n "°^ "" Staalsanwalt in der siebenten Rangs-zu tvoll '"'' '"^" "^°" ^"^' ^^ ^klle annehmen ^bersi ^ "^ '"" "'^^ der Bedingung, wenn ihm die „ichs ^ ^kosten vergütet werden; er wurde daher 'ücht ^° eigentlicher Competent angesehen, Wenn ich das ^ichliin ^'" ^' habe ich mich vielleicht nach der "ber d 3 ^'" ""^ Unvollständigkeit schnldig gemacht; ^glina ^!^ ^st, dass derjenige, der nur unter Äe-^rillen " ^ ^^^^ anzunchnien erklärt, nicht wie die ^'Ndet '!' ^ Cumpetcnz eintritt, nicht als eigentlicher "brr k/ "'gesehen werden lann. Das Urtheil über uns ^schick?'"" '"^' "'ei"e Herren, getrost der Znkunst, der '"lihntel /^"lassen. Was die vom Herrn Vorredner er-^in zn .^'slativen Vorlagen betrifft, fo habe ich ja duz ^""'prechen eingelöst und eine Vorlage, betreffend ^ussch „""arvcrfahren, eingebracht. Dass diese schon in, 'st aber ,^'^"l" begraben wurde, wie erwähnt wurde, "'""dlickp"^ "^''ll- Die sehr wichtige Frage, ob das 2'ttlen m ^""marverfahren nur für die städtisch-dcle-c>l!f den, 3"lsgerichte ^er auch für die Bezirksgerichte iur tz^ ""de gcltcu soll, hat so eingehende Erhcbnngcn ^^ssicht llfb^t, dass die Sitzungen des Ausschusses mit ^lden ,„""' ^'^ andcrlvcitigen Fragen nicht fortgesetzt ^'len l, ^"'' ""b 'cki hoffe, dass bei dem von vielen blinkn Unebenen W„„s^ hjeses Gesetz zustande zu ^tlrau. ^ '"' Allste möglich sein wird. Auf die ^"tts 5 U der übrigen Ausführungen des Herrn Vor-^chte ^"'^ 'H mich nicht weiter einzulassen. Ich !'H nicht ^"' ^" b" Behandlung nationaler Fragen Vl Hi,'" !? proffer Weife ausznsprcchen, wie dies ^sntze f? '"- Die Regierung wird immer an dem ^ensejs. 'Malten, dass diese Fragen mit dem größten ^3 luirt, ^^ilwollen zu bchandelu sind. Die Regie-"'lgendg r "''"er "« dem Grundsatze festhalten, dass es ° ^endia 's. ' '"'^ bei der Besprcchnng solcher Fragen, »^ die 5 '''' den Satz zu beherzigen, an welchem lz?^L si>,^"c' ^ s'c freunde oder Gegner der Re- i ^iter m'c^balten mögen: «In ommd"» c-.liiw«!» lNls.) "nfall und Händeklatschen rechts; Widerspruch ^ ^zll^''^°rmann verlangte die Ausbesserung V ^Iialtp Gerichtsärzle. Hierauf wurde Schlufs U^"lred,,° °"^'^l"n,en. (Widerspruch links,) Zum !° "H die l^ -""^ Perncrstorser gcluählt. Derselbe Äk^'c br^?^"stände in Galizien. Abg. Dr. Fer-H ldr. ^^ thatsächliche Verichiignngen gegen den ^'ic, . '''cht der Staalscmwalt von Laibach, Dr.^ V '"''er ."5'' ^' Abg. Dr. Ferjancic gesprochen ^e ^. so'»! ' "" ^erichtssprengcl von St. Panl nicht V^ttn ,^2" Slovene» wohnen. Abg. Dr. von M ^'^ Nnss^^'^ l^ern zn, dass hier eine Verwechs-h<>?"°n au.^g. vorliege, hält aber alle seine Con- ^lv"rd^ ^°lh dem Schlussworte Lieu-°e der Titel angenommen. Es folgte der Titel «Strafanstalten». Abgeordneter Dr. Heilsbcrg verlangte, die Sträflinge sollen nur solche Exportartikel erzeugen, welche nicht Private erzeugen. Die Verwendung der Sträflinge zu Landescultur-arbeiten möge erweitert werden. Auch wäre die Errichtung von Sträflingscolonien in Rücksicht zu ziehen. Hofrath Pichs erwiderte, die Errichtung von Sträflingscolonien sei jetzt nicht durchführbar. Die Regierung trachte, den Gewerbestand vor der Concurrcnz der Sttafhausarbeiten zu schützen. Die Landesculturarbcitcn der Sträflinge erstrecken sich bereits auf sieben Arbeitsfelder. Nachdem uoch Kreuzig im Sinne Heilsbcrgs gesprochen, wurde der Iustizetat erledigt und die Budget'Debatte abgebrochen. Präsident Dr. Sm olka zeigte den Anstritt Zal-lingcrs aus dem Spiritussteucr - Ausschüsse an. Graf L a za n sky interpellierte über die Nichtgenehmigung der Statuten des Arbeilervcrciues in Neunkirchen, Vergani wegen der Auflösung der Burschenschaft — Verlesung eines Artikels aus einer italienischen Zeitung, welche gleichfalls das Vorgehen der italienischen Landtags-Majorität und des Landesausschusses verurtheilt. Die bei diesem Titel eingestellten Posten werden hierauf angenommen. Bei dem Capitel «Pensionsetat» befürworteten die Abgeordneten Bergani, Hren und Wild au er die baldige Vorlage eines Gesehentwurfes, betreffend die zeitgemäße Regelung der Pensions- und Versorgungsansprüche für die Staatsbeamten, deren Witwen und Waisen. Das Finanzgesetz wurde ohne Debatte zum Beschlusse erhoben und hierauf das gefammte Budget für das Jahr 1888 in dritter Lesung angenommen. Pas diesjährige Deficit beträgt 21,181.360 Gulden. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde über zwei Anträge des Immunitäts - Ausschusses referiert und be« schlössen: dem gerichtlichen Begehren wegen Auslieferung des Abg. Freiherrn von Romaszkan nicht stattzugeben, hingegen der gerichtlichen Verfolgung des Abg. Dr. Vloch zuzustimmen. Nach Erledigung dcr Vorlagen: 1.) betreffend die zeitweilige Stempel- und Gebürenbefreiung, dann die Erleichterungen im Verfahren bei den die Löschung kleiner Sahvosten bezweckenden Verhandlungen; 2.) betreffend die Elstreckung des Bauvollendungs-Termines bis Ende 1889 für die Strecke Tabor-Pisel der böhmisch-mährischen Transversalbahn, schritt das Haus an die Berathung des Lloydvertrages. In der Generaldebatte nahm zunächst der Abgeordneter Dr. Hallwich das Wort und gab diese Erklärung auch im Namen der gesammten Opposition, der vereinigten Linken, ab, dass selbe für die Regierungsvorlage stimmen werden. Schließlich beantragte Redner folgende Resolution: «Die k. k. Regie--rung wird aufgefordert, bei dem t. k. Ministerium des Aeußern dahin zu wirken, dafs das Betriebs-Reglcment der Dampfschiffahrts-Gesellschaft Oesterreichifch-ungarischer Lloyd in einer den commerciellen Interessen der Monarchie entsprechenden Weise einer Reform unterzogen werde, dass die Bestimmungen über die Fahrgeschwindigkeit und die Ablieferung der Warentransporte künftig eingehalten, insbesondere aber den begründeten Beschwerden über die Verweigerung und Beschränkung der Güterübernahme zur Verfrachtung von Seite einheimischer Exporteure rechtzeitig behoben werde.» (Die Resolution wurde unterstützt.) Der folgende Redner, Abg. Ritter von Stalitz, betonte die Wichtigkeit der Seeschiffahrt für Oesterreich und führte aus, dass ein geregelter Betrieb desselben nur durch eine staatliche Subvention möglich sei. Wenn man den Lloyd fallen ließe, so könnte man ruhig die Handelsflagge von Oesterreich begraben. Handelsminister Marquis von Bacquehem setzte sodann in längerer Rede die Vortheile auseinander, welche das neue Uebereintommen dem Staate biete, und versicherte, dass das Handelsamt immer die Interessen des Handels zu schützen bemüht sein werde. Abg.Millevoi verlangte, dass der Lloyd keine Reduction seines Schiffspersonales und keine plötzlichen Entlassungen seiner Schiffsmannschaft vornehme. Abg. He Vera gab dem Wunsche nach Ermäßigung der Frachttarife des Lloyd Ausdruck und empfahl eine Be> schleunigung der Fahrgeschwindigkeit. Bei Schluss des Berichtes — 5 Uhr — dauert die Sitzung fort. Abg. Graf Wurmbrand ergreift das Wort. — (Regierungs-Iubiläum Sr. Majestä t.) Der zur Veranstaltung der Feierlichkeiten anlässlich des vierzigjährigen Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät eingesetzte gemeinderäthliche Festausschuss in Agram hielt vorgestern nachmittags eine Sitzung, in welcher der Beschluss gefasst wurde, dem Gemeinderathe folgenden Antrag zu stellen: Die Stadtgemeinde Agram spendet zu Ehren des vierzigjährigen Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät den Betrag von 50.000 Gulden zur Errichtung einer medicinischen Facultät an der l. Franz-Josefs« Universität in Agram. — (Der Laibacher Deutsche Turnverein) veranstaltete, wie schon kurz gemeldet, in den Pftngstfeier-tagen einen Ausflug, über dessen Verlauf wir nachstehende Mittheilung erhalten: Da zu den Pfingstfeiertagen die zweite Bezirks-Vorturnerstunde in Gottschee stattzufinden hatte, wurde mit der Abhaltung derselben auch ein Ver-einsausstug verbunden und das liebliche Städtchen Gott« schee durch eine größere Anzahl Turner begrüßt. Die Fahrt wurde Sonntag in früher Morgenstunde angetreten, war vom herrlichsten Wetter begünstigt und tonnte in verhältnismäßig kurzer Zeit bewältigt werdeil, so dass der Einzug nach Gottschee schon um 1 Uhr mittags stattfand. Der Empfang, welcher dem Vereine am Ein^ gange der Stadt von Seite der Stadtvertretung, des Turnvereines Gottschee, der dortigen freiwilligen Feuer, wehr und überhaupt von den Bewohnern bereitet wurde, war überaus herzlich. Nachdem ein Kranz mit schwarz, roth-goldenen Bändern der Fahne angeknüpft worden war, wurde der Einmarsch in die beflaggte Stadt unter klingendem Spiele und Blumenregen fortgesetzt. Abends ver« sammelten sich die Gottscheer, Laibacher und Triester Turner sowie eine große Anzahl von Damen und Herren aus der Stadt und Umgebung Gottschce's in dem schönen Saale des Herrn Anton Hauff zu einem Commerfe, welcher durch seinen schönen Verlauf nicht nur alle Theilnehmer auf das höchste befriedigte, sondern auch den Tänzerinnen Gelegenheit bot, Terpsichoren durch einige Stunden zu huldigen. Der Montag-Vormittag war lediglich dem Turnen gewidmet, denn schon morgens um 8 Uhr traten die Vorturner zur Abhaltung ihrer Uebungen zusammen, welche Aufgabe um 11 Uhr absolviert wurde. Um diese Stunde begann das Schauturnen, welches die zu Hunderten versammelten Zuschauer bis 1 Uhr zusammenhielt. Nach dem gemeinsamen Mittagmahle im Garten des Herrn Verderber veranstalteten die Turner einen kleinen Tanz und turnerische Spiele, was zur Erheiterung der Anwesenden wesentlich beitrug. Da ein Theil der Turner schon Montag nachmittags die Stadt verlassen musste, so fand um 5 Uhr die officielle Verabschiedung statt, und gipfelten die allseitigen Wünsche in den Worten: «Auf baldiges Wiederfehen!» Die Zurückgebliebenen verlebten aber noch einen gemüthlichen Abend. Am Pftngstdienstag besuchte ein Theil der Laibacher Turner die Sehenswürdigkeiten der Umgebung Gottschee's. Der Abschied der Laibacher Gäste von Gottschee war ein inniger. Der Besuch der Laibacher Turner in Gottschee gestaltete sich zu einem wahren Verbrüderungsfeste. —ski. — (Auszeichnung.) Dem Vermögensverwalter der Metropolitankirche zu St. Stefan in Wien, dem hochw. Herrn Florian Hostnik, einem gcbornen Kramer, wurde das Ritterkreuz des päpstlichen St. Gregor-Ordens verliehen. — (In Ober-Tuchein) veranstaltet der dortige Ortsschulrath morgen eine Feier zur Erinnerung an das 40jährige Regierungs-Iubiläum Sr. Majestät des Kaisers. Bei diesem Anlasse findet auch die Einweihung der neuen Schulfahne statt. Die Feier, an welcher auch der Steiner Gcfangsverein «Lira» mitwirken wird, nimmt um 3 Uhr nachmittags ihren Anfang. — (Ausflug nach Ratfchna.) Der technische Verein für Kram veranstaltet morgen einen Ausflug nach Ratschna zur Besichtigung der dortigen Grotte. Abfahrt um halb 7 Uhr früh vom «Hotel Elefant». Gäste sind willkommen. — (Generalversammlung.) Morgen um 11 Uhr vormittags findet im Konferenzzimmer der t. k. Lehrer-Vildungsanstalt in Laibach die Generalversammlung des Unterstützuugsvereines für dürftige Zöglinge dieser Anstalt statt. — (Personalnachricht.) Der Custos des krai-nischen Landesmuseums, Herr Karl Deschmann, unternahm in den letzten Tagen in Begleitung des Herrn Dr. Miltowicz einen Ausflug nach Podzemelj, wo Herr Pecnik gegenwärtig im Austrage des Landesmuseums Ausgrabungen vornimmt, die — wie man uns mittheilt — sehr wertvolle antike Funde zutage förderu. Auf der Rückreise über Karlstadt besuchten die beiden Herren auch die wissenschaftlichen Sammlungen und Institute Agrams. — (Ein Abgängiger) Seitens des k. k. Bezirksschulrathes in Adelsberg wird Herr Franz Kalin, Lehrer in Podkraj, aufgefordert, binnen vierzehn Tagen auf seinen Dicnstpostcn, welchen derselbe am 12. April eigenmächtig verlassen hat, zurückzukehren. Im Falle dies nicht geschieht, erfolgt die Entlassung des Genannten vom Schuldienste. — (Todesfall.) In Steinbüchel starb am 19ten d. M. Herr Simon Kapus im Alter von 66 Jahren. Der Verblichene war wegen seiner Mildthätigkeit allgemein beliebt und geachtet. — (In St. Martin bei Tnchein) findet morgen aus Anlass des 40jährigen Ncgierungs-Iubiläums Sr. Majestät eine Schulfeier statt. — (Reif.) Auf dem Laibacher Moraste richtete in den letzten Tagen der Reif bedeutenden Schaden an, und wurden namentlich Fisolenpflanzungen vom selben hart mitgenommen. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstand^s der Ortsgemeinde Wolfs bach im politischen Bezirke Stein wurden gewählt: Franz Oker« janc aus Wolfsbach zum Gemeindevorsteher, Jakob Kratnar aus Wulfsbach zum erste«,, Lorenz Oavl aus Rudnik zum zweiten Gemeinderathe. Neueste Post. Original-Telegramme der «LailiacherZta..» Wien, 25. Mai. Mehrere Blätter melde» ans Athen: Unweit dcs Hafens von Piräus überfielen griechische Fischer in der Ueberzahl italienische Fischer. Im Kampfe wurden 30 verwundet und alle Fischerei-«.eräthe der Italiener vernichtet. Die Griechen behaupten, allein das Recht zur Fischerei zu haben. Berlin, 25. Mai. Der Kaiser hatte eine recht befriedigende Nacht, jedoch nach der Aufregung des gestrigen Tages fühlt sich der Kaiser ermüdet und ver< liesi auf Auratheu der Aerzte erst mittags das Vett. Bulletins erscheinen kimftic, nur einmal wöchentlich; das nächste voraussichtlich Montag. Kopcllhnncil, 25i. Mai. Die Meldung eines auswärtigen Blattes, dass der Kaiser von Rnsslaud nebst i Familie m den nächsten Wochen zu einem längeren Besuche der königlichen Familie hier eintrifft, ist unrichtig. Am Hofe ist von einem solchen Besuche nichts bekannt. volkswirtschaftliches. Ausweis über den l.^^,!' Gcschiiftsstmtd der l. l. priv. wechselseitigen VrlllWll^'" VcrsichmmlMlstalt in Graz mit 30. April 1»««. I. Gebäudc' W kr. Schadenvergütung, pendent fiir 8 Schadensalle i" 49 kr. Schadensumme. i.^^s»' II. Mobiliar-Abtheilung: Zuerkannt "" 96 kr. Schadenvergütung, ^tt» I42fl' III. Spiegelglas Abtheilung:'Zuerkannt in 5SchadenMw 45 kr. Schadenvergütung, pendent fiir I Schadei'M ' Schadensumme. mit 31. Dezember 1887 : 1421194 ft. »4 "' «m Graz im Monate Mai 1888. ' (Nachdruck wird nicht honoriert^________----- Verstorbene. , ^b», Den 24. Mai. Vladimir Pozar, Gymnasiallehrer v 2 Tage, Polanastrafte l>, Fraisen. ^,« «M Den 25. Mai, Marlin Slrazisar, Hausbesitzer, t>o^> Kralauergasse 1, Rippenfellentzündung. ^ Meteorologische VcolmchtlllMl ili^aibach^. ff «t^ ^ Z^ Z Ä D D Wind ^U5e.« W « ^ ZT ^ __l__^ »^'ff___^__________^_^r----!--^ ^T^U.Mg. M^""i'4^4 O. schwach heiter ^ 25. 2 » N. 734 7 212 O. schwach heiter 9 » Ab. 733-5 15 2 NW. schwach h"l" 1 li' 9°' Wolkenloser Himmel. Das Tagesmittcl der Mrme um 1/1" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naalic. Srebrenica in Bosnien, den 10. Jänner ' Herrn Julius Echaumann, Apotheker in stocke ^ Dieses Magensalz. welches Sie mir per Post wi'" ' lB» ich mit Dank erhalten. Nachdem ich dasselbe.«Mau«) '^.^n ich Ihnen nur alle Ehre und Belobung Mif"^ A.^' c!»" lassen, da ich meinen Magen und Gedärme, wemic ^,Z langwierigen Krankheit hart heimgesucht waren, "' „ bck'bt Magensalzcs wieder hergestellt habe und mich.'"" ^,d, "'' nnd vollkommen wohl befinde. Meine» Dank w'«>"^ ^. Post' suche ich um abermalige Sendung von drei SaMie, Nachnahme. Hochachtungsvoll -«,^,^K m-?' A>errn. ^^ .Mr '" Zu haben beim Erzenger, landschaftlichen U^nmi"/' Etollcia», nnd in allen renommierten Apotheken del ", ^Wy, Monarchie; in Laibach bei den Herren Apoth"M ^'^^fs' Ul>. v. Trnlöczy, Ios. Tvoliodn und W. Pittol»; "'« lr. - Versal ^^ desteiis zwei Schachteln siegen Nachnahme. _______ Danksagung. ^ ssür die allseitige herzliche Theilnahme '""b^ der Krankheit unserer innigstgeliebten M"ur ^ ^„ Schwiegen »nd Großmutter, der wohlgeuo" Mm Obrcsli «°b. Mltt sowie filr die grofie Betheiligung am ^eichenl'H^,, Nisse und für die schönen Blnmenspenv!.'' ^ ^ wir allen, und insbesondere auch den 'sV^pe" der Bierbrauerei, «uscrn innigsten, ln,u Dank aus. Laib ach am 25. Mai 1886. Die trauernden Ointerbliebrn^, Möbel für das l'crrschaft'ich'HSKcl'U''^ Villen.5>o m'd!"<«"' ^ TiB" ^ solid, elegant. CeuNal Verlmlfchans der b"« ^ ^,.^, Tapezierer I. W. H «. Franl, i^l't »"rWe /,,,,, ^ straße. Ei. Pvltnevhof. 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