Mezugspretse jür Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 6 — halbjährig K 3 - ^ür Amerika: ganzjährig D, 2- — Jtir das übrige Ausland ganzjährig K 6'fiÖ Briefe ohne Unterschrift werden nichtberückfichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet Erscheint mit einer illustrierten Beilage „wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Gottscheer Moten m Goltschee Sir. 121. Berichte sind zn senden an die Hchrittleitnng des Gottscheer Maten in Gottschee. Anzeigen (Inserate), werden nach Tarif be-rechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-icheer Boten erhältlich. Bostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Kr. 2. Kottschee, am 19. Jänner 1918. Jahrgang XV. Leistungen der Gottscheer in Amerika für die Kriegsfürsorge. Der vaterländische Sinn der Gottscheer ist allbekannt. Auch im gegenwärtigen Weltkriege haben sich die Söhne unseres Länd-chens als tapfere und kriegswichtige Männer bewährt. Die Zahl der bisher (am 17. Jänner 1918) an Gottscheer Offiziere und Mannschaftspersonen verliehenen Kriegsauszeichnungen beläuft sich auf '00 (250 an Offiziere, 450 an Mannschaftspersonen), so daß durchschnittlich bereits etwa auf jeden dritten Gottscheer Krieger eine Auszeichnung entfällt. u Die Daheimgebliebenen sind bei uns von dem gleichen Geiste beseelt wie ihre Landsleute im Felde. Trotz der Armut de« Länd-chens, das zu den unfruchtbarsten Gegenden Krams gehört haben die Gottscheer für*, alle Zweige der Kriegsfürsorge Hervorragendes geleistet. Nach den vorliegenden Ausweisen betragen die Geldleistungen der Gottscheer für die verschiedenen Zweige der Kriegs-sürsorge in den 25 Gemeinden der deutschen Sprachinsel zusammen nahezu 110.000 Kronen, die freiwilligen Naturalleistungen (Metall-Wolle- und Kautschuksammlungen, 22661 Stützstöcke für verwundete Krieger, 30 Fuhren Gemüse für das Rekouvaleszentenheim Gold-und Silbersammlungen, Wäsche und Kälteschutzmittel, Säcke für die ^sonzofront, Weihnachtspäckchen usw.) schätzt man auf etwa 70.000 Kronen; an Kriegsanleihen wurden im Ländchen selbst bisher mehr als ) Millionen Kronen gezeichnet. Samt den Zeichnungen der auswärtigen Gottscheer erhöht sich der Betrag auf etwa 8,000.000 Kronen. Das sind Summen, wie sie sonst kein ländlicher Bezirk m Kram aufzuweisen hat. Im Gottscheer Gebiete kommen auf den Kopf der Bevölkerung etwa 388 Kronen Kriegsanleihe, während die diesbezügliche Durchschnittsleistung in Österreich K142-45 für den Kopf ausmacht. Aber nicht nur die Gottscheer in der Heimat haben sich als echte Kernpatrioten erwiesen, sondern auch jene 6000 Angehörigen unseres Ländchens, die im Laufe der letztvergangenen Jahrzehnte des Broterwerbes wegen nach Amerika ausgewandert sind, haben im gegenwärtigen Weltkrieg eine durch und durch patriotische Haltung bewahrt und ihre Vaterlandsliebe nicht nur ungescheut offen bekannt, sondern auch' durch materielle Opfer für die Linderung der Kriegsnot in der Heimat bewiesen. Die Gottscheer in Amerika stehen glücklicherweise nicht unter dem Einflüsse der verbandsfreund-uchen amerikanischen Presse, wie dies bei vielen anderen österreichischen (slawischen) Auswanderern der Fall ist, sondern haben sich, ohne zu schwanken oder zu wanken, stets treu und unerschrocken zu chrem alten Vaterlande bekannt, was sowohl ihre Briefe in die Heimat als auch ihre Sammlungen und Spenden für Kriegsfürsorgezwecke dartun. Soweit hierüber Nachrichten eingelangt sind, haben die Sammelausschüsse von Gottscheern in Brooklyn, New-Aork, Cleveland und San Frančiško bisher die sehr ansehnliche Summe von K 17.715 60 für Kriegsfürsorgezwecke in der Heimat, und zwar insbesondere für das Rekonvaleszentenhaus des Roten Kreuzes in Gottschee und für Kriegsnotleidende aufgebracht. Die waffenfähigen und waffenpflichtigen Gottscheer in Amerika hätten gerne iyr altes, von einer ganzen Welt von Feinden ringsum überfallenes Vaterland mit dem Schwerte verteidigt, sie hätten mit Begeisterung mitgeholfen an der Niederringung unserer Feinde. Es war aber nicht möglich, man ließ sie nicht hinüber. Ein Versuch, trotzdem nach Europa zu gelangen, hätte nur zur Gefangenschaft auf britischem Boden geführt. Zu Anfang des Weltkrieges hatten sich in New-Aork etwa 500.000 Wehrpflichtige und Freiwillige aus Österreich-Ungarn und Deutschland angesammelt, die aber alle nicht befördert werden konnten, da draußen vor dem Hafen die englischen Kriegsschiffe auf sie lauerten. Zornig wallte damals auch in so manchem unserer Amerikaner der patriotische Unwille auf und viele unserer Landsleute gaben ihrem Unmut auch in Briefen scharfen Ausdruck, die sie in die Heimat sendeten. Da es den Gottscheern in Amerika nicht möglich war, für ihr Vaterland zu kämpfen, schlossen sie sich vielfach in Gruppen (Ausschüssen) zusammen, um Sammlungen zu veranstalten zur Linderung der Kriegsnot in der Heimat. In einem vom 15. Dezember 1914 datierten und am 19. Jänner 1915 in Gotlschee eingelangten Schreiben aus Brooklyn teilte Herr Josef Pettin dem Herrn Bürgermeister von Gottschee mit, daß eine von den Gottscheern in Brooklyn veranstaltete Sammlung für Kriegsfürsorgezwecke in der alten Heimat den Betrag von 5000 Kronen ergeben habe. Am 25. Jänner 1915 traf an den Herrn Dechanten-in Gottschee aus New-Dork ein Schreiben ein, mit welchem Herr Johann Kump in New-Iork, 335 E. 43 St. bekanntgab, daß die Gottscheer in New-Iork für das österreichische und ungarische Rote Kreuz 126 Dollar = rund 706 Kronen gesammelt (Sammlung der Herren Johann Kump, Franz Kresse, Andreas Tschinkel, Franz Köstner) und dem österr.-ungar. General-Konsulat in New-Aork übergeben haben. Frau Maria Grasser geb. .Röthel aus der Gemeinde Mitterdorf leitete im Jahre 1915 in San Frančiško eine Geldsammlung zu Gunsten jener Familien ihrer Heimatgemeinde ein, aus denen Väter oder Söhne im Kriege gefallen sind. Als Ergebnis dieser Sammlung wurden 53 Dollar 50 Cents — 243 K 60 li durch Herrn Johann Röthel, Fachlehrer in Graz, nach Mitterdorf übermittelt. Im April 1915 schrieb Herr Josef Zekoll in Brooklyn an den „Gottscheer Boten": „Das größte Lob und der beste Dank muß unseren Landsleuten (aus Masern) in Brooklyn ausgesprochen werden. GOich nach Ausbruch des Krieges war hier jeder Militärpflichtige mit größter Begeisterung bereit, seine vaterländische Pflicht treu und gewissenhaft zu erfüllen. Alle Militärpflichtigen meldeten sich sofort beim österr.-ungar. Generalkonsulate. Leider war es nicht möglich hinüber zu kommen, die Engländer hatten das Meer für uns gesperrt. Da wir also mit den Waffen in der Hand das Vaterland nicht verteidigen konnten, entschlossen wir uns, wenigstens durch hilfreiche Tat ihm nach Kräften beizuspringen. Wir leiteten eine Geldsammlung ein. Männer. Frauen und Mädchen trugen gerne bei aus treuem österreichischen Herzen. So haben wir einen schönen Betrag zusammenbekommen, der zurzeit in einer Bank so lang angelegt bleibt; bis der Krieg für unser Vaterland, wie wir zuversichtlich hoffen, siegreich beendet ist. Dann erst werden wir die Summe und die Namen der Spender samt den gespendeten Beträgen veröffentlichen und unseren tapferen Kameraden, bezw. den notleidenden Familien als wohlverdiente Gabe einsenden. Dem Beispiele, das wir zuerst gaben, sind auch andere unserer Landsleute gefolgt. Heil Österreich! Heil unserem Vaterlande! Heil dem verbündeten Deutschen Reiche!" — Unterm 30. September 1915 schrieb Herr Josef Zekoll in Brooklyn, 299 Flojd St. Nr. 7, an den „Gottscheer Boten", daß die Landsleute aus Masern in Brooklyn für die Kriegsnotleidenden in Masern und Masereben eine Geldsammlung veranstaltet haben, die 185 Dollar = 916 Kronen einbrachte. Dieser Betrag wurde an Herrn Matthias Tschinkel in Masern zur Verteilung unter die Kriegsnotleidenden in Masern nbgeschickt. Es wurden noch weitere 40 Dollar in der Sammelstelle in Brooklyn gezeichnet, die jedoch damals noch nicht eingezahlt wurden, und wurde mitgeteilt, daß, falls der Betrag einlaufe, er an das Rekonvaleszentenhaus des Roten Kreuzes in Gottschee abgesendet werden werde. Im November 1915 spendete die „Deutsche Gesellschaft der Stadt New-York" durch Herrn Novak in New-York, bezw. durch M. L. Biedermann & Ko. in Wien den Betrag von 300 Kronen für Kriegsfürsorgezwecke in Gottschee zu Händen des Herrn Bürgermeisters kaiserl. Rates Alois Loy. Einige Tage nach Einlangen dieses Betrages erhielt der Herr Bürgermeister von Herrn Novak ein Schreiben, in dem letzterer namens der Mitglieder des Vereines mitteilte, daß die Gottscheer in New-York eine Sammelstelle zum Zwecke der Unterstützung kriegsnotleidender Gottscheer gegründet haben. Diese Sammelstelle bestehe seit 15. Juli 1915. Bisher seien 1400 K gesammelt worden, wovon obige 300 K gesendet wurden. Der Rest von 1100 K und die später noch ein-laufenden Beiträge, die während der ganzen Dauer des Krieges gesammelt werden würden, sollen erst nach dem Kriege hinübergesendet werden, nötigenfalls aber auf Verlangen auch schon früher. Im Februar 1916 wurde von einem Sammelausschusse in Brooklyn, bestehend aus den Herren Michael Ts ch er ne, Johann Krisch, Josef Stampfl und Josef Put re, sämliche aus Göttenitz, an das Pfarramt in Göttenitz der Betrag von 994Kronen gesendet,, und zwar mit der Bestimmung zur Hälfte für das Rote Kreuz und zur Hälfte für die Kriegsnotleidenden und Soldaten aus der Gemeinde Göttenitz. Josefa Höni gm an n aus Malgern in Cleveland sendete im Jahre 1916 von ihren bescheidenen Ersparnissen als Dienstmädchen für das Rote Kreuz und andere Kriegssürsorgezwecke den Betrag von 200 Kronen nach Hause. Ein rührendes Beispiel vaterländischer Opferwilligkeit! Am 28. Oktober 1916 erhielt die Stadtgemeinde Gottschee aus Cleveland ein vom 1. April 1916 datiertes Schreiben, in welchem der Präsident des dortigen Ersten österreichischen Unterstützungsvereines, dessen Mitglieder vorwiegend Gottscheer sind, Herr Josef Herbst die Mitteilung machte, daß der Verein einen Ausschuß eingesetzt habe, der „mit solch lobenswertem Fleiß und Eifer gewirkt hat, daß er in Bälde 500 Doll. = 3850 Kronen zusammenbrachte. Es wurde beschlossen, dieses Geld der Gottscheer Stadtverwaltung zu übermitteln, damit sie es für das Hospital in Gottschee zum Wohle der verwundeten Soldaten verwenden möge." Ein Spenderverzeichnis lag dem Schreiben bei. „Als deutsche Österreicher", heißt es weiter in dem Schreiben, „gebürtig aus dem Lande Gottschee, haben wir es als unsere heilige Pflicht erachtet, auch etwas zu tun für die so tapfer kämpfenden, schwer heimge- suchten Landsleute und Brüder in der fernen teuren Heimat. Obwohl wir nun in Amerika leben, weitab vom Kriegsgetümmel Europas, können wir doch nicht vergessen, daß unsere Wiege einst im trauten Österreich gestanden, in dem uns unvergeßlichen Gott-scheerland, und unser Herz schlägt treu entgegen den mutigen Kriegern, die Gut und Blut eingesetzt haben für die Verteidigung der heimatlichen Erde gegen den tückischen, verräterischen Feind------------- Mit Begeisterung lesen wir von den herrlichen Waffentaten unserer Stammesbrüder und Landsleute. Mögen die tapferen Österreicher mit ihren treuen deutschen Waffengenoffen im gewaltigen Völkerkrieg unerschütterlich durchhalten und so baldigst den allseitigen Feind endgültig zum Frieden zwingen." Am 22. Februar 1917 gelangte an die Verwaltung des Rekonvaleszentenhauses des Roten Kreuzes in Gottschee ein am 12. Jänner 1917 in Brooklyn aufgegebenes Schreiben, in welchem Herr Anton Michitsch über eine „Sammlung in Brooklyn N. I. Anton und Frau Anna Michitsch von Masern" Mitteilung machte, die für das Rekonvaleszentenhaus in Gottschee den Betrag von 230 K (36 Doll. 11 Cent.) eingebracht habe. Dieser Betrag wurde durch das Bankhaus F. Mitzler in Budapest an seine Anschrift gesendet. Die Anglo-österr. Bank in Wien sendete im Mai 1917 über Auftrag der Cleveland Trust Companie in Cleveland den Betrag von 7746 Kronen an gesammelten Spenden der dortigen Gottscheer für Kriegssürsorgezwecke in der alten Heimat. Der Betrag wurde in der Sparkasse der Stadt Gottschee am 21. Mai 1917 fruchtbringend angelegt. Obige Sammlungen ergaben bisher zusammen den Betrag von K 17.715 60. Hievon sind K 11.335 60 bereits in die Heimat, bezw. nach Österreich gesendet worden. Den Gottscheern in Brooklyn (Sammlung Pettin), die bereits im Dezember 1914 einen Sammelbetrag von 5000 K aufgebracht hatten, wurde von Gottschee aus nahegelegt, die Sammlungen fortzusetzen und den gesamten Betrag sodann nach Schluß des Krieges einzusenden, da in diesem Zeitpunkte nach Einstellung der Unterhaltsbeiträge die Notlage der betroffenen Familien in der Heimat am größten sein werde. Die Sammelbeträge unserer Landsleute in Amerika dürften mittlerweile noch beträchtlich angewachsen sein, doch waren schon im Jahre 1916 die Briefverkehrsoerhältnisse mit Amerika immer schwieriger geworden, und seitdem im Frühjahre 1917 auch die Vereinigten Staaten in die Reihen unserer Feinde getreten sind, hat die Verbindung mit Amerika überhaupt ganz ausgehört, weshalb wir seither ohne Nachrichten sind. Die Gottscheer im Ländchen selbst haben bisher an Geldspenden den Betrag von etwa 110.000 K zusammengebracht, den Wert ihrer Naturalspenden schätzt man auf 70.000 K. Rechnet man hiezu noch die Kriegsfürsorgespenden der Gottscheer in Amerika mit mehr als 17.000 K, so kommen wir auf einen Gesamtbetrag von 197.000 K, die die Gottscheer in der Heimat und in Amerika für die Kriegsfürsorge gewidmet haben. Gewiß ein überraschend hoher Betrag für eine Landschaft, die selbst nicht alle ihre Bewohner ausreichend zu ernähren imstande ist. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen durchschnittlich 11 K. Aus Stabt und lanb. Gottschee- (Ernennung.) Der Minister für öffentliche Arbeiten hat den vertragsmäßig bestellten Lehrer an der k. k. Fachschule für Holzbearbeitung in Gottschee Herrn Andreas Horvath zum Lehrer in der neunten Rangsklasse ernannt. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Reserveleutnant Herrn Johann Hutter, IR 17, wurde in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern verliehen. Dem Reserveleutnant Herrn Adolf Lackner, IR 17, wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung D6. mel inst ott» ‘rie- der eret cher cker- einb Re- 12. hem N. ung trat, trag An- iibet Be- igen Be- Mai trag inat, roo- inen )0tt» iiten esem der Die veile 916 ge- gteti Ber- ither leib» den chnet erika -trag erika hend ihner ölke- etten : für ehrer serrn Ver-t der leut-alten nung Wir Bei Verleihung der Schwerter Bekanntgegeben. Dem Leutnant i. d. Res. Herrn Otto Tschinkel, IR 17, wurde in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen. — (Beförderung.) Dem Staatsbahn-Revidenten Herrn Rudolf Poje in Pontafel wurde der Titel eines Oberrevidenten verliehen. — (Vom Volks sch uldienste.) Herr Franz Scheschark wurde zum definitiven Lehrer in Ebental ernannt. — (Kriegsauszeichnung.) Dem Gendarmerie-Vizewachtmeister Franz Re cher wurde in Anerkennung Besonders pflichttreuer Dienstleistung im Kriege das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone a. B. d. TM. verliehen. Dem Ersatzreservejäger Alois Kraul and, FJB 7, wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen, desgleichen dem Reservefahrkanonier Peter Rom, FHR 28. — (Todesfall.) Am 3. Jänner starb hier nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Herr Josef Högler, k. k. Oberosfiziant i. R., in seinem 56. Lebensjahre. Der Verstorbene 'war durch eine längere Reihe von Jahren bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft tätig gewesen und halle seinen Dienst als Beamter mit treuer Hingebung und Zuverlässigkeit versehen, bis ihn sein kränklicher Zustand nötigte, in den dauernden Ruhestand zu treten. Er ruhe in Frieden. ■— (Raisfeisenfasse.) Die Zinsen für Personaldarlehen (Bürgschastsdarlehen) find ab 1. Jänner 1918 von 6°/» auf 5^/2°/« ermäßigt worden. — (Der gegenwärtige Zugsverkehr) nach Laibach gibt zu immer sich steigernden Klagen Anlaß. Wer in Laibach geschäftlich, amtlich oder in Privatangelegenheiten etwas zu verrichten hat, ist gezwungen, dortselbst zweimal zu übernachten, was mit großen Kosten und Zeitverlust verbunden ist. Hiezu kommt noch der Umstand, daß es nicht selten schwer ist, in Laibach ein Ab-steigquartier zu bekommen. Auch der Verkehr mit Rudolfswert, dem Sitz des Preisgerichtes, ist sehr erschwert. Die Stadtgemeinde Gottschee hat deshalb an die Staatsbahndirektion in Triest kürzlich das Ansuchen gerichtet, es möge der Zugsverkehr so wie früher eingerichtet werden, daß nämlich in der Früh ein Personenzug von Gottschee abgeht und sein Gegenzug von Laibach nachts in Gottschee eintrifft. — (Frühjahrsanbau.) Das Stadtgemeindeamt in Gottschee hat zugleich auch im Namen der übrigen Gemeinden des Gerichtsbezirkes an das Armeekommando der Jsonzoarmee das Ansuchen gestellt, es mögen für den Frühjahrsanbau militärischerseits Zugtiere beigestellt werden. — (Musterung.) Am 14. Jänner fand hier die Musterung der Achtzehnjährigen im Studentenheim statt. Mit Blumen und Bändern geschmückt durchzogen die vielen tauglich Befundenen singend und jauchzend die Straßen der Stadt. — (Kindsmord.) Eine vor etwa 5 Monaten aus Kroatien zugereiste Person wurde damals beim hiesigen Kohlenwerke als Arbeiterin ausgenommen. Sie gebar am 3. Jänner nachts ein Kind (Mädchen) und warf es in den Abort. Die Sache wurde bald ruchbar und gelangte zur Anzeige. Am 7. Jänner wurde die Kindesleiche gerichtlich obduziert, wobei es sich durch die Lungenprobe herausstellte, daß das Kind lebend zur Welt gekommen war. Die Täterin war geständig. Sie kommt vor das Schwurgericht. — (Prinz Franz Auersperg fi.) Der Leiter und Chefarzt der Troppauer Roten-Kreuz-Saniiätsgruppe vom Roten Kreuz für Schlesien Dr. Med. Prinz Franz Auerspeeg ist in Rzeszow plötzlich gestorben. Dr. Prinz Auersperg, der in Prag im Jahre 1869 geboren wurde, war ein Bruder des Fürsten Karl Auersperg und mit einer Amerikanerin, Florence Hazard, vermählt gewesen. — (Wohltäti g k e its v orst ellun gen.) Unsere wackeren Dilettanten im Verein mit zwei Militäristen, die im Zivil Berufsschauspieler sind, haben am 5. und 6. Jänner zu Gunsten der im Kriege erblindeten Krieger Theatervorstellungen gegeben, deren Reinertrag für den guten Zweck 800 K ergab. Alle Plätze im Theatersaale (Hotel „Stadt Triest") waren besetzt. Am 15. Jänner gelangte zu Gunsten des Deutschen Schulvereins die Posse „Hans Huckebein der Unglücksrabe" von Blumenthal zur Aufführung. Die Wahl des Stückes muß als eine recht glückliche bezeichnet werden. Konnte man sich doch wieder einmal so recht herzlich satt lachen, was in dieser ernsten Zeit eine wahre Wohltat ist. Der gespendete Beifall war ein sehr reicher und voll verdienter. Auch diesmal waren wieder sämtliche Plätze ausverkauft. — (Fürs Rote Kreuz.) Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, hat dem Roten Kreuz für Krain wie im Vorjahre 17.000 K gespendet. — (Sanitätsdistrikt.) Das Erfordernis für den Sanitätsdistrikt Gottschee pro 1918 beträgt K 10.002'05. Hievon sind gedeckt K 5600. Der Restbetrag von' K 4402'05 wird im Umlagenwege (6% in der Stadtgemeinde Gottschee, 5% in den Landgemeinden des Distriktes) aufgebracht. — (7. Kriegsanleihe.) Beim hiesigen Postamte wurden auf die 7. Kriegsanleihe 40.100 K gezeichnet. — (Erhöhung der Tabakpreise.) Am 15. Jänner ist eine neuerliche Erhöhung der Tabakpreise eingetreten. Gleichzeitig mit der Erhöhung wird eine große Anzahl von Sorten aufgelassen. Durch eine Reihe von strengen Vorschriften soll den verschiedenen Übelständen beim Verschleiß ein Ende bereitet werden. — (Wechselvolles Wetter.) Im heurigen Winter pflegt sich nach mehreren kalten Tagen in der Regel Schirokko einzustellen, der die Schneedecke teilweise zum Schmelzen bringt. Auch in den letztvergangenen Tagen war es wieder so. Wir haben in Gottschee entweder strenge kontinentale Winter oder milde Winter mit dem Wetterregime der Adria oder auch eine Mischung von beiden. Der heurige Winter ist wieder ein so „gemischter". — (Reichsdeutsche Weihnachtsbäumchen.) Außer der Spende von 200 Mark (310 K) sind noch 136 K eingelangt, die für die Schulen in Morobitz, Verdreng und Unterskrill verwendet wurden. — (Naturproduktensammlung in Gottschee.) Diese Sammlung hatte recht günstigen Erfolg. 10 vollbeladene Trainwagen brachten das Sammelergebnis vom Studentenheime, dem Orte der Aufbewahrung, zur Bahn. Abgeführt wurden: 1786 kg Kastanien, 508 kg Eicheln, 259 kg Brennesselstengel und 164 kg Brombeerblätter. Das reiche Sammelergebnis auf dem Lande konnte infolge der gegenwärtigen Transportschwierigkeiten noch nicht eingebracht werden. — (Schülersammlung) in der Kriegsfürsorge am Staatsgymnasium in Gottschee im abgelaufenen Vierteljahre: Schülerwochenspenden K 6715, für die Soldatengräber K 272*, für den Landes- und Frauenhilfsverein vom Roten Kreuze für Krain 118 Kronen; zusammen K 457'15. Für die Soldaten im Felde wurden 105 Päckchen und Pakete mit Weihnachtsgaben gespendet. Die Wäschesammlung ergab 16 kg. — (Billiger Nähzwirn) wird in nächster Zeit von der Handels- und Gewerbekammer in Laibach an Schneidermeister und Näherinnen durch die Genossenschaft in Gottschee abgegeben werden. Jeder, der auf eine Beteilung Anspruch erhebt, möge sich spätestens bis Ende Jänner bei der Genossenschaft in Gottschee melden mit Angabe der Zahl der Mitarbeiter. Die Anmeldung kann auch mit einer Postkarte erfolgen. — (Für Kriegsfürsorgezwecke.) Aus dem 46. Verzeichnis der bis 31. Dezember 1917 beim k. k. Landespräsidium eingelaufenen Spenden für Kriegssürsorgezwecke: Zu Gunsten der Kriegssürsorge: die Bezirkshauptmannschaft Gottschee K 24'80. — (Bei einer Getreiderequisition erschlagen.) Am 6. d. M. vormittags begab sich der Steuerassistent Wiederwohl aus Peiiau nach der Gemeinde Formin bei Peiiau, um dort die Getreideaufnahme durchzuführen; er befand sich, wie dies üblich ist, in Begleitung dreier Soldaten und zweier Zivilpersonen aus der Gemeinde. Noch bevor sie in die Gemeinde Formin kamen, traten ihnen etwa neun Weiber, die mit Hacken und Prügeln be° waffnet waren, entgegen und griffen die Requisitionskommission an. Wiederwohl soll vorausgegangen sein, wurde anscheinend von den übrigen abgedrängt und auf der Flucht vor den wütenden Weibern durch einen Hackenhieb zu Boden geschlagen und so schwer verwundet, daß er aus dem Transport nach Pettau starb. — (Kostspieliges Licht.) Petroleum ist jetzt bekanntlich nur schwer und in ganz unzureichenden Mengen erhältlich. Wie hilst sich nun unsere Landbevölkerung? Ganz ohne Licht kann sie nicht sein, schon der wirtschaftlichen Arbeiten wegen, insbesondere im Stalle. Da man nun kein Petroleum hat und die Kerzen ebenfalls eine große Rarität geworden sind, behilft man sich auf andere Weise. Man nimmt Schweinefett, steckt einen Docht hinein (Nachtlichtdocht) und verschafft sich auf solche Weise die unentbehrliche notwendigste Beleuchtung. Ein teueres Licht allerdings, wenn man das Kilo Schweinfett auch nur zu 16 K rechnet 1 Aber der Landwirt schränkt lieber seine „Machade" (Fett zum Vermachen der Speisen) ein, als daß er wegen Mangels an Licht seine Wirtschaft, insbesondere die Viehwirtschaft verkümmern ließe. Würde man dem Landwirt mehr Petroleum zukommen lassen, so brauchte er nicht das teuere Fett zu verbrennen und könnte mehr Fett abliefern, was in der gegenwärtigen Fettnot gewiß nur zu begrüßen wäre. — (Zur Bekämpfung der Tuberkulose) geht der krainische Landesverein znr Bekämpfung der Tuberkulose an die Errichtung einer Heilstätte mit 184 Betten in Gallenfels. Der Landesausschuß baut einen Lnngentuberkulosen-Pavillon beim Landeskrankenhause in Laibach. — (Die Meldung der Militärtaxpslichtigen) für das Jahr 1918 findet auf Grund des Gesetzes vom 19. Februar 1917, R. G. Bl. Nr. 30, wie alljährlich vom 1. bis 31. Jänner d. I. statt. — (Austausch mit Rußland.) In den „Mitteilungen der Auskunftstelle für Kriegsgefangene des Gemeinsamen Zentralnachweisebureaus" (Wien) wird (28. Dezember 1917) mitgeteilt, daß die Heeresleitung bereits die notwendigen Schritte eingeleitet hat, damit beim Waffenstillstand mit Rußland der Austausch zunächst der als schwer krank ober verwundet anerkannten Kriegsgefangenen sobald als möglich ans dem direkten Wege beginnen kann. Es ist anzunehmen, daß bei dem Stande des Transportwesens in Rußland selbst bei Aufwand aller Energie der Austausch in erster Zeit nur ein langsamer sein ivird. Es wird daher geraten, den Kriegsgefangenen in Rußland auch weiter zu schreiben und ihnen Geld in kleineren Teilbeträgen durch die Auskunftstelle für Kriegsgefangene, Abteilung E, Wien, I., Graben 17, bezw. durch die Landeshilfsvereine zu senden. Wenn auch bei Eintreffen des Geldes, das auf diesem Wege geschickt wird, der Kriegsgefangene möglicherweise nicht mehr in seinem früheren Jnterniernngsort ober vielleicht überhaupt nicht mehr in Rußlanb ist, so ist doch die größtmögliche Wahrscheinlichkeit, baß bas Gelb, bas infolgebeffen nicht ausbezahlt werden kann, wieder zurückkommt und nicht verloren ist. Dagegen ist vorläufig bis zur weiteren Entwicklung der Dinge nicht zu raten, Pakete durch die Post zu senden. — Dringend zu raten ist es, daß die zahllosen Gesuche um Austausch von Kriegsgefangenen an verschiedene neutrale Rote-Kreuz-Stellen ober an bie fremben Gefanbt-schaften unb Konsulate unterlassen werben. Die einzige Stelle, von ber bie Gesuche um Austausch behanbelt werden, ist das Kriegsministerium in Wien, Abteilung X, Kgf. Die Gesuche sind am besten direkt an bas Kriegsministerium zu abressieren, können aber auch in Österreich burch bas Gemeinsame Zentralnachweisbureau, Auskunftstelle für Kriegsgefangene, Abteilung F, Wien, I., Branbstätte 9, ober burch ben Lanbeshilssverein vom österr. Roten Kreuz in bett einzelnen Kronlänbern an bas Kriegsministerium' weitergemittelt werden. Alle Gesuche, die ins Ausland gesandt werden oder an fremde Gesandtschaften und Konsulate adressiert sind, werden erst nach Wien zurückgeschickt. Die Gesuche haben zu enthalten: Vor-und Zunamen, Charge, Truppenkörper des Gefangenen, feinen letzten Jnterniernngsort und Angabe seiner Krankheit. Ein Austausch von nicht als schwerkrank oder schwerverwundet anerkannten Kriegsge- fangenen findet gegenwärtig noch nicht statt, auch nicht von solchen, die lange Zeit in Gefangenschaft sind. — (Maßnahmen zur Erhaltung des bäuerlichen Grundbesitzes.) Die kaiserliche Verordnung vom 9. August 1917 (Grundverkehrsverordnng) hat die Übertragung des Eigentums eines dem land- und forstwirtschaftlichen Betriebe gewidmeten Grundstückes durch Rechtsgeschäft unter Lebenden an die Entscheidung einer besonderen Grundverkehrskommission geknüpft. Eigentumsübertragungen sind von dieser nur zuzulassen, wenn sie dem allgemeinen Interesse an der Erhaltung eines leistungsfähigen Bauernstandes nicht widersprechen. Nur wenn die Übertragung mit Rücksicht auf die persönlichen unb wirtschaftlichen Verhältnisse des Besitzers zur Vermeidung des gänzlichen Verfalles des Gutes unabwendbar ist, kann sie unter allen Umständen zngelassen werden; immerhin soll aber versucht werden, einen der Absicht der kaiserlichen Verordnung entsprechenden Verkauf zu erzielen. Eine im Reichsgesetzblatt verlautbarte Ministerialverortmung vom 30. Dezember 1917 enthält nun die bezüglichen Bestimmungen. Wenn die Grunbverkehrskom-misston eine unabwendbare Eigentumsübertragung zuzulafsen beschließt, obwohl die Übertragung ber Absicht der Grundverkehrsverordnung widerspricht, hat sie vor der Ausfertigung ihres Beschlusses bie vom Ackerbauminister bestimmenden Mittlerstellen zu benachrichtigen. Als solche sind in erster Linie die landwirtschaftlichen Genossenschastsverbände ins Auge gefaßt. Gibt die Mittlerstelle binnen vier Wochen keine Erklärung ab, so ist der Beschluß, mit dem die Übertragung zngelassen wird, auszufertigen. Wenn aber die Mittlerstelle selbst oder ein von ihr namhaft gemachter, den Vorschriften der Grundverkehrsordnung entsprechender Käufer mit Einverständnis des Verkäufers rechtzeitig erklärt, die Grundstücke zu erwerben, so hat die Grundverkehrskommissivn die Eigentumsübertragung auf Grund des ursprünglichen Rechtsgeschäftes abzulehnen, dagegen der Übertragung an die Mittlerstelle ober an den von ihr bezeichnten Käufer zuzustimmen. Die Übertragung auf Grund des ersten Veräußerungsgeschäftes ist auch dann zu verweigern, wenn zwar die Zustimmung bes Verkäufers nicht zu erlangen ist, wenn jedoch der Kaufpreis, den die Mittlerstelle oder der von ihr ermittelte Käufer anbietet, den Schätzungswert ber Grunbstücke erreicht. Ähnliche Maßnahmen sinb zur Erlangung eines geeigneten Erstehers bei Zwangsversteigerungen vorzusehen. — (Staatsschuld unb Erhöhung der Produktion.) In ber Sitzung ber Enquete über bie Regelung bes Meliorationswesens am 11. Jänner erklärte Sektionschef Dr. v. Grimm, bie Finanzverwaltung erhoffe bei der Durchführung des Programmes des Ackerbauministers auch günstige Aussichten für die Verbesserung der Zahlungsbilanz und für die künftige Gestaltung des Bubgets. Die Gesamtstaatsschuld, die vor dem Kriege 13 Milliarden Kronen betrug, wird am Ende des 4. Kriegsjahres (Ende Juni 1918) die Summe von 72MilItarbenKronen erreicht haben. Währenb baher im Frieben bie Kopsquote ber Stcmtsschulb 445 Kronen ausmachte, wirb sich. biesetr Betrag auf den Kopf ber österreichischen Bevölkerung mit 30. Juni 1918 auf 2475 Kronen erhöht haben. Zur Tilgung bes Zinsendienstes für die gesamte Staatsschuld war vor dem Kriege ein Betrag von rund 489 Millionen Kronen erforderlich, mit Ende des laufenden Verwaltungsjahres würde bei 6 % iger Verzinsung hiezu die Summe von 4335 Millionen Kronen nötig* fein. Der Betrag für den Zinsendienst der Kriegsschulden wird neben dem Fciedensbudget (3 Milliarden) in irgend einer Weise aufgebracht werden müssen. Regierung und Parlament müssen also trachten, nicht jede Ausgabe nur durch neue Steuern zu decken, sondern Mittel zu suchen, einen Teil der gewaltigen ans dem Staate ruhenden Last in anderer Weise zu beschaffen. Einen solchen Weg stellt bie Hebung der Produktion auf den verschiedensten Gebieten, in erster Linie auf dem Gebiete der Landwirtschaft bar. In erster Linie würbe bie Forbemng, bie Ernährungsmöglichkeit ber Bevölkerung vom Auslanbe unabhängig zu gestalten, bankbarst begrüßt, weil es sich hiebei um ein großzügiges Programm ' hanbelt, bas auch auf staatsfinanziellem Gebiete naturgemäß günstige en, eit 17 tes td- tter ra- ten Dež auf zur ist. soll lng er- ittlt mr- be- rs- ifež be- ft- bte der en. ge- ber die die ftež; an ung tet- er- 'bet der ung )en. m.) ns- die itež ung ets. neu die end nett Heu ten. var er- bet neu den seife also len, inte Leg sten var/ >keit ten, mm lige Erfolge verspricht. Die Meliorierung des Bodens bedeutet eigentlich, eine Meliorierung der Staatsfinanzen. Die Investitionen für Meliorationen sollen hauptsächlich diejenigen tragen, denen daraus in erster Linie ein materieller Vorteil zugute kommt. Es handelt sich ja um eine außerordentlich günstige Kapitalsanlage, die den Interessenten eine glänzende Verzinsung verspricht. Aus dem Mehreinfommen wird dem Staate das zufließen, was er infolge des erhöhten Einkommens des Landwirtes an erhöhten Steuern beanspruchen kann. Das ganze Programm umfaßt, wenn die finanzielle Seite ins Auge gefaßt wird, eine Aktion, die in erster Linie den Landwirten, in zweiter der Allgemeinheit zugute kommen kann. Der Staat will in einem vom staatsfinanziellen Standpunkt aus vertretbaren Ausmaße Beiträge leisten, die um ein Wesentliches die Summe übersteigen werden, die er bisher für Meliorationszwecke geleistet hat. Dazu kommt noch, daß die Meliorationen nur einen Teil des Agrarprogrammes bilden und daß aus seinem anderen Teile dem Staate ebenfalls noch große Lasten erwachsen werden, bezüglich deren er sich im Interesse der Sache betest erklärt hat, einen Beitrag zu leisten, sie zum Teile selbst zu tragen. Er ist auch bereit, bei der Aufstellung der Kreditorganisation durch Beschaffung möglichst billiger Kredite gute Dienste zu leisten. Damit der Erfolg dieses großen Programms im Wesen gesichert werde, ist ein einheitliches Vorgehen des Staates und der autonomen Faktoren der Länder notwendig. — Die Grundsätze der geplanten Reform sind: Einvernehmen der Staatsverwaltung mit den Ländern, Verordnungsweg; Beiträge der öffentlichen Faktoren; Beistellung der Projekte und Begleichung der Regiekosten; Beschaffung der sonst notwendigen Mittel durch eine Kreditorganisation: hypothekarische Sicherstellung der für die Meliorationen zu gewährenden Kredite auf den meliorierten Flächen; Durchführung der Meliorationen von Amtswegen (Zwangsgenossenschasten); Schaffung eigener Aufsichtsorgane. Hinsichtlich der Kreditbeschaffung wurde der Gedanke erwogen, den Landesbanken die Emission von Meliorationsobligationen unter staatlicher Garantie zu gestatten. Der Ansicht, auch Psandbriefin-stitute und Raiffeisenkassen für Meliorationskredite heranzuziehen, wurde entgegengetreten, dagegen für eine zentrale Zusammenfassung der genossenschaftlichen Kreditorganisationen gesprochen. Auch wurde die Schaffung einer Reichsgenossenschaftskasse mit dem Rechte der Ausgabe von Pfandbriefen angeregt. — (Wehrreform projekte.) In der vom k. u. k. Major-auditor Dr. Schager herausgegebenen „Zeitschrift für Militärrecht" veröffentlichte im August vorigen Jahres der Wiener Universitäts-prosessor Dr. Kelsen einen Aufsatz, in welchem eine Anregung zu einer umfassenden Reform unserer Wehrmacht gegeben wurde. Prof. Kelsen schlägt die Abschaffung der wehrgesetzlich bemessenen Rekrutenkontingente vor, so zwar, daß in Hinkunst die Kategorie der Ersatzreservisten zu verschwinden hätte und alle Wehrfähigen die gleiche Präsenzpflicht abzuleisten hätten. Die Präsenzdienstpflicht könne abgekürzt werden, wobei sich Dr. Kelsen auf die Erfahrungen des gegenwärtigen Krieges stützt, welche die Entbehrlichkeit einer mehrjährigen präsenten Schulung dargetan hätten. Die Scheidung zwischen Heer nnd Landwehr könnte nach Kelsens Meinung entfallen. — Der Weltkrieg ist noch nicht zu Ende und mithin sind auch die aus ihm zu ziehenden Lehren noch nicht abgeschlossen. Zweifellos werden die in diesem gigantischen Feldzuge gewonnenen Erfahrungen alle Staaten nötigen, die entsprechenden, sehr umwälzenden Folgerungen daraus für den künftigen Bestand ihrer Wehrkraft zu schöpfen. Schon im Verlaufe der kriegerischen Operationen mußte vieles umgestaltet und neugeschaffen werden, und zwar nach Maßgabe der sich ergebenden jeweiligen Notwendigkeit. — (Die Nutzbarmachung der russischen Vorräte.) Nach dem „Aftonbladet" wird man nach Verlauf einiger Monate nach Abschluß des Sonderfriedens mit Rußland die Wiederherstellung des ökonomischen Lebens in den verschiedenen Städten Rußlands verspüren. Das wird auch im Ausland fühlbar werden. Rußland verfügt über gewaltige Massen von Lebensmitteln und Rohstoffen, die bloß auf den Käufer warten. Die russischen Bauern leben noch immer größtenteils von der Ernte des Jahres 1915, während die der Jahre 1916 und 1917 noch unberührt liegt. Sobald die Eisenbahnen und Kanäle für den Transport offen sein werden, werden große Teile dieser Vorräte in das Ausland transportiert werden können. — (Von dejr Südfront.) Von der italienischen Grenze wird gemeldet: Das strenge Frostwetter sowie der hohe Schnee haben allen militärischen Operationen zwischen Schlägen und Piave ein einstweiliges Ende bereitet und die beiderseitigen Heeresleitungen gezwungen, _ihre ganze Aufmerksamkeit der Obsorge für die Truppen und deren Überwinterung zu widmen. Auf der italienischen Seite wurden hinter der Front ganze Barackenkolonien angelegt, in betten die italienischen Soldaten vor den Unbil^n der Witterung halbwegs geschützt sind. Die Beistellung des erforderlichen Holzmaterials verursachte den italienischen Militärbehörden sehr große Schwierigkeiten, wogegen die österreichischen Truppen sich insofern in einer günstigeren Lage befinden, als sie durch ihre letzten Eroberungen eine Reihe wertvoller italienischer Stellungen in ihren Besitz bekamen, die ihnen die Überwinterung wesentlich erleichtern. — („Österreichs Wiedergeburt.") In seiner Schrift „Österreichs Wiedergeburt" wirft Dr. Richard v. Kralik die Frage auf: „Was ist das Wesen Österreichs? Ist es nur das Haus Österreich, die Dynastie, ein Zufallsgebilde der Staatskunst oder der Kriegskunst, der Heiraten, der Staatsverträge und Friedensschlüsse?" — und beantwortete sie dahin: „Allerdings ist das Haus Österreich der Hauptträger der österreichischen Idee geworden, aber die Idee, der österreichische Gesamtstaatsgedanke, geht nicht in der Dynastie auf. . . Hier sei nur kurz festgestellt, daß sich als das Wesen, als die Idee Österreichs vom geographischen, vom geschichtlichen, vom nationalen, vom politischen, vom sozialen und vom religiösen Standpunkt aus die Notwendigkeit eines Staatswesens herausgestellt hat, das unter einer gemeinsamen Dynastie mit dem Schwerpunkt in Wien, an der Kreuzungsstelle der Alpen und deren Ausläufer mit der Donau, also an einer der wichtigsten Völkerstraßen und Völkerscheiden der Welt, selbständige Teile größerer und kleinerer Nationen zu einer Rechtsgemeinschaft verknüpft, die, über den Nationalstaat hinausreichend, als Großmacht das Vorbild einer föderativen Einigung der Menschheit bietet. So hängt also das sogenannte österreichische Problem mit der ganzen menfchheitlichen Entwicklung zusammen, mit den höchsten Fragen des Staatsrechtes, der Geschichte, der Zukunft. Österreich ist mehr als nur eine Tatsache, es ist eine Idee, die nach Entwicklung, nach annähernder Erfüllung verlangt; eine Idee, die schon durch ihre Bedeutsamkeit den Denker auziehen muß, wenn er auch nicht Österreicher ist und mit Österreich weder im Verhältnis der Bundesgenossenschaft noch in dem der Feindschaft sieht." — (Kriegsziele.) Eine dem Reichskanzler Grafen Hertling nahestehende Seite läßt verlauten: Alle Gerüchte von einer scharfen Wendung in der Frage der Kriegsziele sind stark aufgebauscht. Die leitenden Kreise sind sich nach den letzten Reden der Staatsmänner des Verbandes klar, es sei unmöglich, mit England eine andere Verständigung zu erzielen, als durch die Waffe. Sollte diese nun entscheiden, so müßte Deutschland für die unerhörten Opfer entschädigt werden. Diese Anschauung deckt sich vollständig mit der Rede des österreichischen Außenministers Grafen Czernin. Von einer Verkündigung weitgehender Annexionsziele kann vorerst keine Rede sein. — (Die Friedensverhandlungen.) Vor etwa zwei Wochen schien es, als ob die Friedensverhandlungen mit Rußland scheitern würden. Doch wurde der Bruch vermieden und wurden die Verhandlungen fortgeführt. Rußland kann eben unmöglich mehr den Krieg wieder aufnehmen. Vor ein paar Tagen kam es in Brest-Litowsk wiederum zu scharfen Auseinandersetzungen, die am 12. Jänner die Ursache einer Vertagung der Verhandlungen wurden. Der Streitgegenstand ist das Selbstbestimmungsrecht der Völker in den besetzten bisher russischen Gebieten. Die Bolschewiken werden sich entscheiden müssen, in Brest-Litowsk sich weniger der Demagogie als der praktischen Arbeit zu widmen; sie müssen aufhören/ mit allerlei Schlagworten, auf deren Anwendung und Ausführung sie selbst bei sich daheim wohlweislich verzichten, anderswo Völkerbeglückung vorzubereiten. Am 14. Jänner wurden die Verhandlungen in Brest-Litowsk wieder ausgenommen. Aus Berlin wird (15. Jänner) gemeldet: Einig scheinen die oberste Heeresleitung und die Reichsleitung darüber "zu sein, daß man allen Versuchen einer Verschleppungstaktik in Brest-Litowsk mit Entschiedenheit entgegentreten müsse. — (Höchstpreise für Dörrobst.) Durch die Verordnung des k. k.'Landespräsidenten in Krain wurde beim Verkaufe von Dörrobst oder Zwetschkenmus im Kleinhandel als Höchstpreis für Dörräpsel, und zwar für Apfelschnitzel und Apfelspalten K 5 60, für Dörrbirnen, und zwar für große, ggnz oder geteilt, K 5"80, für mittelgroße DörrbiÄien K 4'60, für kleine Dörrbirnen, ganze Früchte K 3'40, für gedörrte Waldbirnen (Holzbirnen) K 2'76 festgesetzt; für Dörrzwetschken, und zwar für Originalware (nicht beschädigte Früchte) K 3 12, für Brackware K 2 56, für doppelt überhitzte Dörrpflaumen in Kisten K4'04; sür Zwetschkenmus (Po-vidl) K 3"88. Diese Preise verstehen sich für je ein Kilogramm gut getrockneter, haltbarer Ware. — (Tirpitz über England.) In einer Unterredung (14. Jänner) erklärte Großadmiral v. Tirpitz: „Für mich und alle Stellen, die wirklich in diese Frage eingedrungen sind, unterliegt es keinem Zweifel, daß wir England zwingen können, wenn wir mit dem U» Boot-Krieg Stange halten, und zwar zwingen können in durchaus absehbarer Zeit. Das Schicksal ist für England unentrinnbar, das erkennt England selbst ganz genau; je näher der Augenblick rückt, der es zwingen muß nachzugeben, desto größer wird vielleicht das englische Mundwerk sein. Das darf uns nicht irre machen. Wir können bis dahin aushalteu... Ich traue uns Deutschen ja auf dem Gebiete der Politik allerhand zu, aber das möchte ich doch nicht für möglich halten, daß wir uns auf einen Waffenstillstand einlassen, der unsere U-Boote lahmlegt." — (Hilferuf an Amerika.) Der britische Munitionsminister Churchill beschwört Amerika um Beschleunigung seiner Hilfe. „Die deutschen Armeen", schreibt er, „die durch die Niederlage Rußlands freigeworden sind, sind auf dem Wege nach dem Westen. Sturmwolken, die alles Bisherige überbieten, sammeln sich. Wir bitten auch, uns jeden Mann eiligst zur Erhaltung unserer guten Sache zu Hilfe zu schicken." — Amerika will aber lieber Getreide schicken als Truppen. Zu dieser letzteren Nachricht schreibt die „Nordd. Allg. Ztg." : Die vom Reuterbureau in hochosfiziöfer Form verbreitete Meldung bedeutet einen zweiten schweren Schlag, den die Entente im vierten Kriegsjahr erleidet. — (Das Ergebnis der 7. Kriegsanleihe.) Nach den nunmehr fast vollständig vorliegenden Meldungen der Zeichenstellen sind aus die siebente Kriegsanleihe 6.044,182.800 K gezeichnet worden. Von dieser Gesamtsumme entfallen nach einer vorläufigen Feststellung auf die 40 jährige amortisable Staatsanleihe 2.888,286.800 Kronen und auf die Staatsschatzscheine 3.155,892.000 K. Die Zeichnungen der Armee im Felde sind noch nicht abgeschlossen und in der obigen Ziffer daher nur zum Teil enthalten. — (Lässigkeit bei der Einsammlung der Knochen.) Das Volksernährungsamt (Wien) verlautbart: Während in einer größeren Anzahl von städtischen Gemeinden die Einsammlung der Knochen recht erfreuliche Ergebnisse gezeitigt hat, ist es trotz der Aufklärungsarbeit des Ernährungsamtes und der Bezirkshauptmannschaften in vielen Landgemeinden bisher noch immer nicht gelungen, die Knochenfammlung in geregelte Bahnen zu leiten. Die Knochen» sammlung wäre aber gerade jetzt zur Zeit der vermehrten Haus-jchlachtungen auf dem Lande von großer Wichtigkeit. Auf die einfachste Weise könnte die Knochensammlung durch Ausstellung eines alten leeren Fasses (Zementfasses) am Orte der Sammelstelle erfolgen. Zu diesem Zwecke sollten die Volksschullehrer auf die Schuljugend dahin belehrend einwirken, baß alle ihr Möglichstes beitragen müssen, um die große Not an Jndustriefett und Kunstdünger durch die Erfassung der Knochenabfälle zu mildern. Die Verfrachtung der Knochen und des Kunstdüngers genießt zudem vor den anderen Frachtgütern einen Vorzug. Wenn wir ernten wollen, müssen wir gut düngen körnten und hiezu brauchen wir im vierten Kriegsjahre mehr als je ausreichende Mengen Kunstdünger. — (Die Kunstdüngernot und deren Behebung.) Die geringen Vorräte an phosphorsänrehaltigen Düngemitteln, Superphosphat, Knochenmehl und Thomasmehl, stehen unter staatlicher Kontrolle und genügen bei weitem nicht für den Bedarf der Landwirtschaft. Von sogenannten „künstlichen" — besser gesagt „mineralischen" — Düngemitteln hat eigentlich nur Deutschland an den Kalidüngemitteln Kaimt und 40 Prozent Kalidüngesalz große Vorräte. Leider erhalten wir in Österreich auch diese Düngemittel nicht in den nötigen Mengen, da wir großen Waggonmangel und auch Mangel an Säcken haben, so daß alle Düngemittel in offenen Wagen verladen werden müssen. Um der Not an den phosphorsänrehaltigen Düngemitteln (Knochenmehl und Superphosphat) zu steuern, wäre es angezeigt, wenn alle Gemeinden, insbesondere die Stadt- und Marktgemeinden, die Knochensammlung einheitlich durchführen würden, wie dies gegenwärtig in Wien durch die Kommunalverwaltung geschieht. Um“ die Sammlung der Knochen möglichst erfolgreich zu machen, wäre es angezeigt, jenen Gemeinden ober Bezirken, die besonders viel Knochen ausbringen, Prämien in Form von Kerzen, Seife und Kunstdünger nach Maßgabe der Aufbringungsmenge der Knochen zuzuweisen. Die Tatsache, daß aus Knochen viel Industrie« fett, Leim und Kunstdünger erzeugt werden kann, sollte durch Vorträge in landwirtschaftlichen Versammlungen und durch Belehrung der Schulkinder der bisher leider vielfach noch immer geübten Knochenverwüstung entgegengearbeitet werden. — (Das Brot) ist im Kriege Gegenstand unserer größten Sorge geworden. „Das uralte germanische Wort für Brot," schreibt Prof. Dr. Strunz, „war Laib (gotisch hlaif). In „Herr" steckt noch die altgermanische Form: Herr = „Brotwart" (aus dem angelsächsischen hläford; hälweard, englisch lord). Aach in dem englischen Wort lady ist das angelsächsische hlaefcfige (— Brotverteilerin), bezw. Laib verborgen. Die Slawen nahmen ihr Wort hleba (Brot) aus einem germanischen Dialekt. Auch hier lebt noch das Wort Laib. „Brot" ist viel jünger. Die Wurzel von Brot ist brauen (durch Feuer bereiten, brodeln). „Brot" bezeichnet ursprünglich die tägliche Nahrung des Gesindes: ein Mahlmus." — Das frühe Rom hatte noch kein Brot. Die Getreidekörner wurden in halbreifem, weichem Zustande gegessen. Seit Nuiirn Pompiuus begann man erst das Getreide zu rösten oder zu kochen. Von den Griechen lernten die Römer die Kunst der Brotbereitung. Woher kommt das lateinische Wort panis (Brot) ? Um 170 v. Chr. begannen sich in Rom die Backöfen einzubürgern. Sie galten im Mythos als eine Erfindung des Gottes Pan. So kam das Wort panis für Brot auf. Witterdorf. (Trauungen.) Am 15. November vergangenen Jahres wurde in Graz Anton Sami de aus Malgern 7, mit Helene Kormann; am 9. Dezember Josefa Krauland aus Softem mit Albrecht Gold mann in Linz getraut. — (Gestorben) ist am 16. Jänner die 75jährige verwitwete Keufchleriu Anna Krisch in Winbifchborf Nr. 59. — (Es wird weiter gestohlen.)- Beim Gemeindevorsteher wurde das Seichfleisch von einem ganzen Schweine und dazu der Speck ans dem Keller gestohlen. Einer kinderreichen Kenschlerin in Obrem hat man bei hellichtem Tage den letzten Mehlvorrat fortgetragen. Da aber der Dieb gleich verfolgt wurde, konnte das Säckchen Mehl, welches er in die Äste eines Baumes versteckt hatte, noch gerettet werden. Mnterdeutschau. (Volksbewegung.) Im Laufe des Jahres 1917 waren in der Pfarre Unterdentschcin 3 Geburten, 13 Todesfälle und 5 Trauungen. Im Jahre 1916 dagegen 7 Geburten, 17 Todessälle und keine Trauung. In der Gemeinde Unterdeutschau ist schon 2 Jahre keine Geburt mehr zu verzeichnen. — (Orgelpfeifen.) Die Requirierung der Orgelpfeifen aus Zinn und Zinnlegierung geschieht in der Zeit bis Ostern, wie ans Graz bekanntgegeben worden ist. Dir hre Die iet* her nd- ne- Den or- icht uch zen zen äre mb en, ge- F die ,en, der cie- ot* mg ten ten übt eckt em ;em :ot= ort och rot m- Den ins den her be- im wrt neu me mit jete ior- GF :rin ort- vas tte, des 13 Ae- lln- ten. ifen wie — (Glockenabnahme.) -Bei uns wurde Ende Oktober öi I. die letzte Glocke genommen. Sie hatte ein Gewicht von 176 Kilogramm. In der Pfarre sind uns nur zwei Glocken geblieben, eine bei der Friedhofskirche am Wieden und die andere bei der Pfarrkirche. — (Preistreiberei.) Hier müssen wir für ein Paket Zündhölzchen 4 K und auch mehr zahlen. Für eine Schachtel also mehr als 40 Heller. Schließlich und endlich muß man froh fein, daß man sie überhaupt bekommt. Schalkertdorf. (Kriegsauszeichnung.) Herr Leutnant Josef Kresse hat die neuerliche Allerhöchste belobende Anerkennung mit den Schwertern (silbernes Signum laudis) erhalten. HötteniH. (Volksbewegung.) Für das abgelaufene Jahr weisen die Matriken 5 Sterbefälle, 2 Geburten und 1 Trauung auf. Seit dem Bestände der Pfarre (1785) ist die Zahl der Geburten im Vorjahre die zweitniedrigste. — (Weihnachten im 4. Kriegsjahre) in Vulturul, östlich von Focsani, Rumänien. Wösek. (Postalisches.) Die Postmeisterin Frau Josefine Lackner wurde infolge schwerer Geisteserkrankung in die Heilanstalt Studenc überführt und Herr Matthias König als Kurator ihres Besitzes ausgestellt. Die Postfahrt, deren bisherige Inhaberin Frau Lackner war, mußte weiter vergeben werden. Mit 1. Jänner 1918 übernahm dieselbe Frau Franziska Jonke, Gastwirtin in Mösel, die auch Pferde, Geschirre, Schlitten usw. im Lizitationswege kaufte. — (Kriegstrauung.) Am 2. Jänner wurde hier Franz Neu mann, Wagner in Obermösel, Zugs- und Geschützführer der Batterie 3 im Feld-Haubitz-Regmt. Nr. 45, mit Juliana Put re aus Unterfliegendorf getraut. Der junge Ehemann muß bald wieder einrücken. — (Volksbewegung 1917.) Taufen waren 9, Sterbefälle 34, Trauungen 2. Die Verstorbenen waren in der Mehrzahl alte Leute. Ihre Lebensjahre betragen zusammen 1731, das Durchschnittsalter aber 51 Jahre. Wieg. (Krie g s glocke n gewicht.) Die im Herbst in der Pfarre Rieg abgenommenen Glocken hatten folgende Gewichte: Pfarrkirche 1 Glocke 1080 kg, Stalzern 1 Glocke 166 kg, Pröse 1 Glocke 217 kg, Hinterberg 2 Glocken 269 kg, Mrauen 1 Glocke 230 kg, Kotschen 1 Glocke 315 kg. Die im Frühjahr abgenommenen Glocken wogen: Pfarrkirche 1 Glocke 575 kg, Stalzern 1 Glocke 167 kg, Mrauen 1 Glocke 145 kg, Kotschen 1 Glocke 270 kg, St. Franziskuskapelle 1 Glocke 66 kg. Sämtliche 12 Glocken wogen 3500 kg. — (Verstorbene im Jahre 1917.) Jänner: 1. Johann Verderber in Stalzern 28, 62 Jahre alt; 17. Peter Verderber in Händlern 21, 82 I.; 24. Johann Stampfl in Rieg 88, 83 I.; 28. Maria Maichin in Hinterberg 40, 77 I. Februar: 9. Josef Michitsch in Kotschen 20, 76 I.; 10. Gertrud Trocha in Moos 3, 68 I.; 8. Franz Petranowitsch in Suchenräuter 6, 84 I.; 18. Gertrud Petsche in Unterwetzenbach 16, 76 I.; 20. Maria Pisch-kur in Hinterberg, 66 I.; 22. Helena Michelitsch in Stalzern 3, 60 I. März: 27. Georg Maichin in Hinterberg 40, 75 I.; Ama-lia Tscherne in Händlern 13, 20 I.; 30. Ursula Fitz in Mrauen 53, 83 I. April: 17. Lena Wittreich in Kotschen 17, 59 I., und Jakob König in Kotschen 30, 80 I.; 19. Josef Miklitsch in Moos 12, 88 I.; 22. Maria Primosch in Händlern 22, 53 I.; 25. Magd. Peitler in Pröse 1, 71 I.; 29. Ursula Pie)che in Mrauen 29, '85 I. Mai: 5. Georg Schager in Suchenräuter 11, 54 I.; 26. Johann Stampfl in Rieg 66, 9 I. Juli: 12. Johann Meditz in Mrauen 55, 80 I.; 26. Johann Schneider in Händlern 30, 76 I.; 28. Agnes Sterbenz in Mrauen 13. 50 I. August: 3. Gertrud Jaklitsch in Mrauen 10, 74 I.; 16. Magdalena Weber in Mrauen 9. 88 I. September: 5. Maria Michitsch in Kotschen 20, 74 I. Oktober: 9. Josef Koschak in Moos 19, 75 I.; 11. Friedrich Poje in Oberwetzenbach 5, 1 Monat; 13. Andreas Krisch in Unterwetzenbach 13, 93 I.; 25. Johann Supantschitsch in Suchenräuter 5, 2 I.; 27. Maria Bartol in Hinterberg 50, 13 I. November: 4. Magdalena Knöspler in Kotschen 10, 69 I.; 6. Hilda Trocha in Moos 3, 8 Tage; 14. Maria Schager in Moos 3, 6 I.; 18. Maria Poje in Pröse 8, 75 I. Dezember: 5. Maria Meise! in Suchenräuter 4, 81 I.; 6. Agnes Wittreich in Hinterberg 28, 85 I.; 23. Helena Schneider in Oberwetzenbach 9, 64 Jahre alt. Hraz. (Änderungen im Stadtrat.) Uber Verfügung des neuen Bürgermeisters von Graz Fizia traten mehrere Änderungen im Stadtrate ein. Der Stadtrat Herr Dr. Hans Kren kommt von der Amtsdirektion zur Bauabteilung. Laibach. (Todesfall.) Die Oberin des Landesspitales in Laibach, Schwester Leopoldine Hoppe, Besitzerin des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, ist am 17. d. M. sanft im Herrn entschlafen. Sie hat bei der Gründung des Waisenhauses in Gottschee mitgewirkt und sich viele Verdienste um das Zustandekommen desselben erworben. Sie ruhe in Frieden. Wien. (Verlobung.) Herr Josef Kresse aus Schalken» dorf, Leutnant bei einer Marinekanonenbootbatterie, hat sich am 27. Dezember 1917 mit Fräulein Mimi Röhr er, Tochter eines Ingenieurs und Fabrikanten in Wien, verlobt. Über das Schlachtfeld eisiger Dezemberwind weht, In der Ferne, als sei dort zu Ende die Welt, Die dunkle, brausende See geht. Und am Himmel stehen keine Sterne mehr, Sie blinken nicht in diesen Tagen, Um Wohlgefallen den Menschen zu sagen, Die guten Willens sind. Und es braust der eisige Wind mit höhnischer, bitterer Stimme Und pfeifet das Lied vom Haß und vom Grimme, Von dem die Menschen besangen sind. Noch gestern fielen die Granaten schwer Über die Menschenreihen her, Schlugen Bomben in Haus und Hütte ein, Und heute, heute soll Weihnachten sein? Die heilige, große Weihnacht, Die alle Menschen beschert. Allen Menschen ein Wohlgefallen! Und in dem schlichten Feierliede, Von dem Christkind singt, Bon der Macht der Liebe, Von der großen Güte, die niemals grollte, Und uns von dem Leide erlösen sollte, Ist heute ein Friede. Bei Stein am Stein, auf Hügeln, auf Schanzen, Im Schützengraben fechten die Männer, fechten die Knaben, Dulden den Tod, die Not und die Pein. An ihre Seelen sind alle gebunden, Von Schmerz und Leid und bitteren Stunden, Denn heute ist keinem die Weihnacht beschicken, Sie müssen noch ringen um Sieg und den Frieden, Um den großen Sieg, der die Menschheit eint, Damit der Stern am Himmel erscheint. Der Stern, der einst über Bethlehem stand, Wird dann blinken und leuchten aufs Vaterland. Dann wird wieder frohe Weihnacht sein, Und deutsche Lieder erklingen dabei, Und holder Friede auf Erden den Menschen sein. Sumperer. Seite 16. Gottscheer Bote — Nr. 2. XV. Jahrgang _ . , . Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xleindruckzeile oder eren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer lige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr , ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein. schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Befiel, lungert von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Verein der Deutschen a. komchee in Wien. Sitz: l., Himmelpfortgasse Ar. 3 wohl» alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinslokake „Imn roten Igel", I., Albrechtsplatz Mr. 2. Pferdelizitation. Bei den Pferdeverwertungsstellen in Kram finden die Lizitationen von erholungsbedürftigen und kriegsuntauglichen Pferden sowie auch Fohlen, wie folgt, statt: Bei der Pferdeverwertungsstelle in Laibach (in der Nufchak-kaserne) am 12. und 26. Jänner um 9 Uhr vormittags, bei der Pferdeverwertungsstelle in Maunitz bei Rakek am 10. und 24. Jänner um 10 Uhr vormittags, bei der Pferdeoerwertungsstelle in Gottschee am 10. und 16. Jänner um 10 Uhr vormittags auf der Schulwiefe. Zur Lizitation werden nur solche Bewerber zugelassen, die sich mit einer von der politischen Behörde bestätigten Legitimation als Landwirte ausweisen können. Pferdehändler und Zwischenhändler werden zur Lizitation nicht zugelassen. Wegen Futtermangels wird bei der Sügeverwaktung in Kornwald ein Wferd für leichten Zug und zum Schnellfahren geeignet, verkauft. Besichtigung immer am Sonntag möglich. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten fabrräder und Nähmaschinen für Familie und Gewerbe. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. Johann lax § Sohn»Calbach UMenerstrasse Hr. is. Ehrenerklärung. Ich Gefertigter Alois Kresse, cand. jur. in Ort 6, Gemeinde Mitterdorf bei Gottschee, habe mich in einem öffentlichen Lokale in Gottschee Sonntag, den 6. Jänner l. I., in Gegenwart mehrerer Personen geäußert, daß mir Herr Alois Hönigmann, Fleischhaner in Gottschee, gesagt habe, Herr Basilius Pregl, landw. Wanderlehrer und Sekretär der Filiale Gottschee der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Kram, requiriert Speck, wofür er den Landwirten pro Kilo 7 Kronen bezahlt und denselben nach Kroatien um 30 Kronen pro Kilo weiterverkauft. Ich erkläre ausdrücklich, daß diese Äußerung lediglich auf eine Verleumdung zurückzuführen ist, die ich bedauerlicherweise ausschließlich selbst machte und die ungerechtfertigt ist und jeder Grundlage entbehrt. Wegen dieser Verleumdung bitte ich Herrn Basilius Pregl, landw. Wanderlehrer und Sekretär der Filiale Gottschee der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Kram, um Verzeihung und danke ihm zugleich, daß infolge dieser öffentlichen Abbitte und abgegebenen Ehrenerklärung er von einer gerichtlichen Anzeige Abstand genommen Hat. Ort, den 8. Jänner 1918. Alois Kresse cand. jur. in Grt 6, Gemeinde Witieriwrf. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! Jeder sein eigener Reparateur! Meine Lumax-Handnähahle näht Steppstiche wie mitNähmaschine. 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