Laibacher Zeitung. .^1 8«. 2amstag am ><>. April «^H« Die „Laibachsr Zlit»»^ n,chsz,ld), u,,.-, lo'let !a,nmt :>fn Vcllagcn im Comptoir ganzjährig 1l ,1 balbjäbrig 5 ff 30 fr mit Kreuzband »„ (5o„N'to>r ganzjähriq 12 ss.. bal^jährig tt fl. Fur dir Zilstsslung ,»'s Hcois sind h al b j ä l, ri q 30 lr. i„sl,r z» mtricht.» Vl it btr PoN p/rto, fre, ssanzi^sii!^ nxtcr Krcuzl'.ino im?, gedruckter A me ff. 15 ft., halbjährig 7 ss. sft kr. — In serati onsgeb ,.l, r für ein, S^'ltenzeil, ^er den Nanm derselben siir ,»,-'»al.gc Einschaltung 3 f>., snr zweimalige ^ lr. ,»r drnma'.ge 5 lr. «. M. Inserate l»s l2 feilen lo»1en , ft. fiir 3 Mal. .<»,> kr. si,r 2 Mal nnd 40 lr fi.r l Mal ein'iuicbalte» 3u diesen Mebiihren ist »ach dem „vroviwrischen besetze vin» li. Ni'vemf'ss I. I. fiir Ins.'rt,l'n5Nä!n>'!'l" „i,ch >0 sr. fiir eine j^ ^ ' i '"'s < ! , ,., ^ ' ^ Amtlicher Theil. M^aS k. k. Finanzminlsterium hat im Bereiche der böhniischen Finanz-LandeSdirection die dortländigen Cameralconcipisten Nicolaus Urban v. Urbanstadt, Alois Krieg el stein Ritter v. Sternfeld mid Franz Bude, dann die Finanzwach-Commissäre Io-seph Niedl und Egid Tomasy zn Cameral^Be-zirkscommissären zweiter Classe'ernannt. Am <». April 1«.>2 wiro «n tcr t. k. Hof- nnd Staatsdruckerei in Wien das XXII. Stück des allgemeinen Reichsgesetz- und Regierungsblattes, und zwar in allen Ausgaben ausgegeben und versendet werden. Dasselbe enthalt unter Nr. 77. DaS kaiserliche Patent vom 23. März 1ftN2, wodnrch daS allgemeine bürgerliche Gesetzbuch in der Stadt Krakau und deren Gebiete eingeführt wird. .»tr. 7tt. Das kaiserliche patent vom 2:l. März <^>l2, womit die westgalizische Gerichtsordnnng in der Stadt Krakan und deren Gebiete eingeführt wird. Nr. 7i,. DaS kaiserliche «patent vom 23. März 1«.'!2, wodnrch die Vorschriften des allgcm. bürgerlichen Gesetzbuches über das Eherecht und die Vorschriften über das Verfahren in Ehestreitigkeiten für die Stadt Krakau und dercn Gebiet am 14. Tage nach dem Erscheinen dieses Gesetzes im Nel^.5a,l'setz-blatte in Wirksamkeit gesetzt werden. Nr. tts). Die Verordnung des Iiistizministeriuiiw vom 26. März 18^2, wirksam siir die Stadt Krakau l,nd deren Gebiet, womit Velfüguugen zur Durchführung einiger Bestimmungen des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches über daS Ehereckt aelrossen werden. Dtr. tti. Die Kundmachung deS Finanzminlster«nms vom 2. April 18.';2, womit die vom 1. Jänner und 1. Juli 184N und vom 1. Jänner Ittül) ausgefertigten '»"/ygen Centralcassc-Anweisungen, nnd die verzinslichen Reichsschatzscheine mit den Ans, fertigungslagen vom 1. Jänner Ittlll) und 1. Jänner INüi, aus dem Umlanfe gezogen werden. Wien, am 'l. April 1^.'i2. Vom k. k. Redactionsbnreau des allgemeinen Reichsgesetz- und Regiernngoblattes. Nichtamtlicher Theil. Gesterrcich 2«i«n, 7. April. Die durchlauchtigen Mitglieder der fürstlich Schwarzenberg'schen Familie zeigen den Hmttltt.^r. Durchlaucht des Fürsten Fclir Schwar-zenberg «n nachfoig«.»^ W^s<. ^., Johann Adolph Ii.rst z..Schwarzcnberg, Hcr-zog zu Krnmmau:c.,c.,gibt als Chef des Hauses «m tlgenen und im Namen seiner Ocschwistcr - Sr Eminenz des Cardinals und Fürst. Erzbischofs von Prag, Friedrich Fürsten zn Schwarzenberq :c., Aloisia Fürstin Schonbnrg - Hartenstein, Palastdame Jh. Majestät der Kaiserin, — Mathilde Fürstin zu Cchwarzenberg, — Caroline Fürstin von Brezcn-beim, Palassdame Ihrer Majestät der Kaiserin, -Venha Fürstin von Lobkowil). Palastdame Ihrer Majestät der Kaiserin, - die höchst schmerzliche Nachricht von dem betrübenden Hinscheiden ihres innigst geliebten Bruders, des durchlauchtig hochgebor-nen Herrn Felil Fürsten zu S chwarzeuberg, gefürsteten Landgrafen zu Kleggau, Grafen zu Sulz :c., Grofikrenz des St. Stephan-, des österreichisch-kaiserl. Leopold- und des kais. osterr. Franz-Joseph-Ordens, Ritter deS milit. Maria-Thercsien-Ordcns, Inhaber dcs milit. U^erdienst- und Dienstkreuzrs, Ritter der russisch kais. Orden dcS heil. Andreas, des beil. Alerander Newsky (in Brillanten). deS wrißen Adlers nnd der hell. Anna 1. Classe, des St. Wladimir - Ordens A. Classe, Ritter des königl. preusi. Schwarzen Adler- und Ritter 1. Classe des komgl. preuß. Rothen Adler-OrdenS, Ritter deS kon. baier'» scheu St. Hubcrtns- nnd deS königl. Württemberg. Livil-Verdlenst.Ordeus der Kroue Grostkreuz, Grosi-kreuz des königl. ftchslschen Rautenkron - Ordens und des königl. hannov. Guelfen-OrdenS, deS kön. spanischen Ordens Carls III. Großkreuz, Ritter des kön. sicil. Januarius- und Grosikrcuz deS fön. St. Fer^ dinand> und Verdienst-Ordens, Großkrenz des königl. sardmischen St. Manrus- und LazaruS- , deS groß-herzogl. toscanischcn St. Joseph-, des constantinischen Georg-OrdenS von Parma, Ritter des päpstlichen Piano-, Großkreuz des kön. griechischen Erlöser-Ordens, Ritter des kön. dänischen Elephanten-Ordens, Gloßkreuz deS großherzogl. hessischen Lndwig> nnd deS herzogl. sächsischen Ernestin'schen HauS - Ordens, Seiner dstcrr. k. f. Majestät wiikl. geheimen Rathes nnd Kämmerers, Feldmarschall-Lieuttuants nnd In-Habers deS Linien « Infanterie - Regiments Nr. 21, Minister-Präsidenten, Ministers der auswärtigen Angelegenheiten nnd des kaisei. Hauses, Ka!,:l.-,.^ ^ Kaiser Franz-Ioseph-Ordens u-. lc. Er starb im ll2. Jahre seines Alters am '!. April d. I. um !l^ Uhr Abends, nach empfangenen heil. Sacramenten der Sterbenden, am Schlagflusse. Die Leiche wird Mittwoch am 7. April d. I. um 2 Uhr Nachmittags in der Pfarrkirche zu St. Michael feierlich eingesegnet, dann nach Wittmgau abgeführt, und dort in der fürstl. Familiengruft beigesetzt werden. Die heil. Seelenmessen werden Dmsiag den !ll. April d. I. in obiger Pfarrkirche gelesen werden. Wien am ll. April 1K!l2. Wien, 7. April. Ein deutlicher Beweis, w,e nothwendig es erscheint, sich mit den zumeist in das practische Leben eingreifenden Gesehen bekannt zn machen, dürsten die hie und da vorkommenden Anstande und nicht von der Behörde vidirlen Heimathscheine seyn. Nach einer neueren Verordnung müssen nämlich die Heimathscheine, wenn sie aucl) nur zur Reise in der betreffenden Provinz, in wel^ cher sich die ZustaudlgkeltSgcmelnde befindet, vldirt werden. Durch diese sehr zweckmäßige Maßregel wird so manchen Unfügen, welche mit HrimatlMel-nen getrieben werden könnten, em Ziel geschl. Der erste Hauptvorzng dieser Maßregel besteht vor Allem darin, daß nun nicht mehr Leuten ganz ohne allen Erwerb und Arbeitslust Gelegenheit gegeben w«rd, Heimathscheme zu Bettclpassen zu bemchen und im Lande arbeitslos herumzustreicheu. Die Gemeinden, welche froh waren, wenn sie derlei Indivldnen ans einige Zelt los wu^ ''^" '.....' ''"" '--"'"'' auf die allgemeine machschcme gegeben. Der polu.schen BeHorde steht dieser Eigennutz für die vier Pfähle der Gemeinde fern, und solche Bettler werden von nun an nicht mehr ihre Heimathscheme znm Herumstreichen vidirt erhalten. Sie müssen zn Hanse bleiben, oder in der Fremde Arbeit ausweisen. Der zweite Hauptvorzug dieser Maßregel liegt aber auch darin, daß durch dieselbe eine Ueberwachnng der HeimathscheinauSstellung überhaupt durch die Behörden festgestellt ist. Ein Hei; mathschein, der als Beweis der Zuständigkeit sowohl, als auch als Reisedocument einen so wichtigen Ein-ssusi uimmt, wurde leider uur zu oft mit einem Leichtsinne und einer Unzulässigkeit von den Gcmeindevor-standen ausgefertigt, welche eine Controlle nothwendig machte. Zu wie vielen Unfügen aber eine nicht genane PcrsonSbeschreibnng, eine schrankenlose Bestim-mnng des Gewerbes und der Beschäftigung über-hanpt führen können, ist genugsam erwiesen. In Nieder- und Oberösterreich und in Salzburg ist die UuterrichtSsprache in allen Gymnasien die deutsche, daneben wird aber in den meisten nicderosterreichischen Gymnasien die czechische gelehrt; in dem Wiener academischen die italienische und französische, in dem Wiener Theresianischen d«e italienische, ungarische, polnische, czechische nnd französische; in dem Melker die italienische und französische; i» dem Linzer die italienische und französische; in dem Salzburger Gnmnasium die >' e u. s. w. Die Schüler sind fast dul..,.,>.>.,,^. .>.,^,^, doch kommen in dem Wiener Josephstadter Gymnasium bei 372 Deutscheu: 14 Czechen, 11 Ungarn, 2 Polen ; in dem Wiener Iheresianischen Gymnasium bei 224 Deutschen: 43 Claveu. Ill Romanen. tt Italiener, 2 Ungarn vor. In Tirol und Vorarlberg ,st die Unter-lichtssprache in den meisten Gymnasien die deutsche; ln Trient und Roveredo die italienische; nebenbei wiid aber in den deutschen Gymnasien italienisch, in italienischen deutsch gelehrt. Die Schüler sind m dem Innsbrucker (439), Haller (78), Fcldklrcher f1U0) Gymnasium fast rein deutsch; im Roveredoer 225 rein italienisch, in drn übrigen mehr oder weniger gemischt. So zahlt das Gnmnasium in Briien 1W deutsche, 2!', italienische Schüler; das in Botzen 226 Deutsche, 14 Itslio«; das m Tr»ent 4V3 Italiener, Ul Deutsche u. s. w. In einem Dorfe nächst Dnrnkrut in Waiden, dorf fi«d vor einigen Tagen Vormittags vier Häuser l ein Raub der Flammen geworden. Erst vor Knrzem hatte ln diesem Orte em Brand eine* namhafte Au» ' zahl von Häusern ,n Asche gelegt. Aus diesem Anlasse erwähnen wir einen Erlaß des Ministeriums, > wornach auf die Gemeinden s.^"""'^ — 5, werden soll, sich die nöthigen . zuschaffen, um bei Unfällen mchl unvorbereitet zu fch». Nach den bestehenden älteren Vorschriften war«, die Herrschaftsbesitzer nnd Besitzer von anderen größeren selbstständigen Wirthschaften zur Belstellunc, vl>n Feuerspritzen verpflichtet. Einem nach officlcUen OmUe,, !^,mmf„a.c-ssellten statistischen Auswelse über den - nhprersttmo an der k. k. Universität zu Pesth cmn'l'men »ir fol, gende Daten. Im Som,' „en, tirten die Universität, nnd...................^<,che» Studienabtbellung «4 Z»lM-el, darunter befa«ö«, ^e, :U, Massparen, 1 Czeche. 1ä Dchh. >........ '............' " Walscheu; » tz« ,«Dt«. t'und sta.!. Studien«».«««, 11s 350 Zuhörer, worunter sich 1 Deutscher, 90 Magyaren, t Italiener, 4 Czechen und Mahrer und 17 Süd-slaven befanden; endlich in der philosophischen 224 Zuhörer, von welchen 90 der deutschen, 417 der magyarischen, I.i der südslavischen und 2 der walachi-schen Nationalitat angehorten. Wien, 8. April. Die Verathungen über die Iustizorganisationen, mit welchen der Reichsrath in letzter Zeit beschäftigt war, sind bereits so weit gediehen, daß der Entwurf bezüglich der Vereiuigung der unteren Gerichtsstellen mit den politischen Aemtern dem Ministerium des Innern mitgetheilt werden konnte, um im Einverständnisse mit diesem vorzugehen. — Die Ersparungsplaue für die einzelnen Ministerien gewinnen immer mehr an Umfang und Con-sistenz. Die Berathungen über Herabsetzung des Budgets des Kriegsministeriums dauern unter Vorsitz des Kriegsministers fort, und die in Ersparung kommende Gesammtsumme wird als sehr bedeutend bezeichnet. — Dem Vernehmen nach soll der H. 9 der genehmigten Theaterordnung vom 2.'l. Nov. IN.'ll), betreffend das Ertemporiren der Schauspieler, republi-cirt und die Bestrafung solcher Uebertretungen bedeutend verschärft werden. Ebenso soll die Anwendung von Masken nnd Anzügen, durch welche bekannte Individualitäten auf's Theater gebracht und dadurch dem Gespötte preisgegeben werden, ganz nach den auf Pasquille gesetzten Strafen behandelt und untersucht werden. — Einige österreichische Schiffsbauer sollen auf Negierungskosten die vorzüglichsten Schiffswerft« Europa's besuchen, um ihre Wahrnehmungen bei den Schifföbauten für die t. k. Marine in Anwendung zu bringen. — Ueber die EinHebung des Diritto d'alborag-gio bringt das Verordnungsblatt des k. k. Haudels-mmisteriums eine Kundmachung der Central-Seebe-börde, mit welcher der Zeitpunct festgesetzt wird, von welchem angefangen dasselbe in's Leben tritt. In Folge dieser Kundmachung wird das Diritto d'alboraggio, eine mit Erlaß des Handelsministeriums vom 11. November 1861 angeordnete Gebühr auf die Ausfuhr von, zum Schiffbau bestimmtem Eichen« bolz aus österreichischen Häfen in's Ausland, in allen österreichischen Küstengebieten mit dem ersten März 1832 in'S Leben treten, jenes Eichenholz jedoch nicht betreffen, welches bereits eine Bearbeitung erhalten hat, durch welche es, wie z. B. Faßdauben, zum Schiffsbaue unbrauchbar gemacht worden ist, oder welches für die einheimische k. k. Kriegsmarine bestimmt ist. — Um vielfach vorgekommenen Reclamation«« für die Zukunft zu begegnen. hat das Handelsministerium angeordnet, daß, wer in der Nahe von Eisenbahnen emen Bau zu unternehmen beabsichtigt, nebst dem gewöhnlichen Bauconseuse auch einen Con-sens jener Behörde beibringen muß, welche zur Handhabung der Eisenbahnpolizei berufen ist. — In den Eisengußwerken zu Mariazell in Steiermark sind 100 eiserne Schiffskanonen für die k. k. Schiffsmarine ,m Guße. — In der letzteren Zeit strömen größere Summen der silbernen Sechskreuzerstücke aus Baiern, wo dieselben i,n Jänner d. I. außer Curs gesetzt wurden, nach Oesterreich zurück. Besonders werden dieselben dnrch Schiffleute aus Baiern hier zu diversen kmkäufen verwendet. i..n,^c^ ^" gegenwärtige Bedarf an Schiffsjungen ftlr d « f » cvn , ' - ". ". lwl',,1 cv.ä ^ ^""" Nlcht gedeckt lst, lst daß Knaben .m Alter Alter entsprechendi:w,el7smd^ '"7^ '!"" schreiben verstehen, als S^ff. " "" " '" werden können. Dlese K^ ^" aufgenommen und Matrostnunterofficleren w,"^" '" Prosen be< entsprechend^^ ten Unterrichte zn Arsenals, und Maschinenlehrlinaen übersetzt werden- Als Sch'ffsjnussen erhalten si« m natlich 4 fl., und wahrend der Einschiffung außerdem hie Schlffskost. Als Maschiuenlehrling I. «„t) I, Classe erhalt selber einen monatlichen Gehalt von ^ fl. beziehungsweise 10 fl., uud eingeschifft außerdem die Schlffskost. Die Lehrlinge dürfen wahrend d«, Lehrzeit nicht früher austreten, uud sind verpflichtet, von dem Zeitpuncte ihrer Ernennung zum Lehrjungeu I. Classe, d. i. von ihrem Kl. oder 18. Jahre, durch 8 Jahre im Dampfmaschmisteucorps zu dienen. Auf-nahmsgesuche können bei den Bezirkshauptmannschaft ten zur Vorlage au das hohe k. k. Marine - Ober-commando eingereicht werden. — Das Institut der „Misericorde", wie solches in Frankreich besteht, wird auch in Oesterreich Eingang finden, nnd dürfte in einigen Bezirken noch in diesem Jahre in Wirksamkeit kommen. Dasselbe be-steht aus einem Verein barmherziger Schwestern, die jedoch kein Klosterleben führen, sondern in kleinen Abtheilungen zu zweien, dreien oder vieren auf den Dörfern vertheilt werden, um die Kranken in Privathäuseru zu pflegen, zu unterstützen und für ihre Begrabnisse zu sorgen. Der Foud zur Erhaltung dieses Institutes wird theils durch Wohlthatigkeitsspeuden, theils durch Beiträge von den Gemeindeu gegründet. Die hohe Frau Oberin der barmherzigen Schwestern zu Gratz ist von einer Reise, die sie nach Paris unternommen hatte, um die Organisirung dieses Iustitutes kennen zu ler-nen, zurückgekehrt. — Wie der „Mag. Hirt." berichtet, ist kürzlich aus dem Szathmarer Comitat ein vornehmer Grundherr gesanglich nach Großwardein gebracht worden, da er durch einen seiner Bedienten der Bank-uotenfabrikation beschuldigt worden lst. - Der Großfürst und die Großfürstin von Rußland werden Venedig am 13. l. M. verlassen und sich zunächst nach Florenz begeben. Sie werden dann über Parma nach Mailand uud Monza reisen, an welch letzterem Orte die Zusammenkunft mit den über Tirol sich dahin verfügenden Prinzen Nicolaus und Michael erfolgen soll. — - Die Leiche des Marschall Marmont dürfte in der nächsten Woche nach Chatillon transportirt werden. Von Seite der französischen Regierung wurde nicht der mindeste Anstand erhoben. — Der Verein zum Schutze vaterlaudischer Ac-belt, der am «. d. M. in Frankfurt eröffnet worden ist, wird österreichischer Seils nnr durch einen Industriellen aus Kärnten beschickt werden. Aus Ver^ sehen ist eine umfassendere Vertretung verabsäumt worden, und wird der hiesige Gewerbverein, der bekanntlich durch Herrn Christ kürzlich eingeladen worden war, an den Congreß in Frailkfurt ein Entschuldigungsschreiben absenden. — Ein Berliner Blatt bringt die auffallige Nachricht, daß die französischen Emissäre, welche in den deutschen Staaten, Holland und Belgien, sich mit Pferde-Ankauf beschäftigen, zugleich bemüht sind, ein vollständiges Verzeichniß aller derjenigen Militärs zu machen, die einst dem Kaiserreich gedient haben. Was die belgische Armee betrifft, so liege das betreffende Verzeichniß bereits vollständig in Paris vor. — Der Correspondent der „Daily News" aus Neapel will wissen, daß die großen Mächte des Continents, mit Frankreich im Bunde, entschlossen seyen, den König Victor Emanuel zur Abschaffuug der Constitution in Sardinien zu bewegeu. - Der Graf v. Aquila, Bruder des Königs von Neapel, ist kürzlich iu London angekommen. Der Zweck der Reise soll darin bestehe», die öfters besprochene Aussöhnung zwischen dem König uud dem in England wellenden Prinzen von Capua endlich herbeizuführen. Die schwere Geldnoth, worin sich letzterer befindet, hat Miß Penelope Smith bewogen, auf ihre bisherigen Ansprüche für die aus ihrer Ehe mit dem Prinzen von Capua gebornen Kmder, deren Ebenbürtigkeit sie verlangt hat, zu verzichten. Dadurch ist die Aussöhnung zwischen beiden Brüdern wesentlich erleichtert worden. Brunn, 4. April. NlS ein neuer Beweis, wie die großen Grundbesitzer Oesterreichs auch nach Aufhebung des Unterthansverbandes ihren armen ehemaligen Unterthanen Wohlthaten zuwenden, kann mitgetheilt werden, daß Se. Durchlaucht der regierende Fürst Alois Liechtenstein mittelst einer Stiftung die llpCt. Interessen einer StaatSschuldverschreibung von 1400 fl. (5. M. für immerwährende Zeiten zu dem Zwecke gewidmet hat, daß diese Interessen alljährlich unter die durch Brände verunglückten oder von epidemischen Krankheiten und Viehseuchen heimgesuchten Ausassen der Güter Lundenburg oder Landshut vertheilt werden. Venedig, .'!. April. Bald wird die Gasbeleuchtung auch in dem jenseits der Rialtobrücke liegenden Stadttheile von Campo St. Polo bis zur Academie der schönen Künste eingeführt seyn. In dein dortigen Labyrinthe der schmalen nud schneckenförmigen Gaßchen erscheint sie als ein wesentliches Bedürfniß. Häufig kommen jetzt hier Irrsinnfälle vor. Heute Vormittags wurde wieder auf der Rialtobrücke ein Mann angehalten, der die Vorübergehenden durch Wort und That beleidigte und Spuren von Irrsinn zeigte. Die Race der Falschmünzer ist in Friaul noch nicht ausgerottet. Da nun die Sechskreuzerstücke außer Umlauf sind, verfälscht man dort in bedeutender Menge die NapoleonSd'or. Vor wenigen Tagen wurde ein Mann ertappt, als er bei einem Geldwechsler einige falsche Geldstücke anzubringen sucht?, und wnrde dec Polizeibehörde übergeben. Er gab die Namen mehrerer Mitschuldigen an. Die falschen Zwanzigfraukenstücke sind am Gewichte gleich zu erkennen; sie sind um ii Grani leichter als die echten. Deutsch!., " 5. Ha'nbnra, 2. April. Unter den von der Amnestie ausgeschlossenen schleswig-holstein'scheu Persönlichkeiten ist der Obergerlchts - Advokat Gülich der Einzige, welcher sich noch auf holstein'schem Gebiet befindet, und zwar in Kiel. Die andern alle sind schon längst außer dem Bereich der dänischen Monarchie nud haben auch meist bereits Anstellungen ge-fuuden. Der Herzog von Augusteuburg mit seiner Familie, lebt bekanutlich iu Frankfurt am Main. Der Prinz von Noer ist erst kürzlich mit seiner Familie nach England gegangen, woselbst er, der Insel Whigt gegenüber, eine Besitzung gekauft hat. Der Graf Revcutlou-Preetz lebt am Rhein, Beseler in Braunschweig. Der Kaufmann M. T. Schmidt, Mitglied der ehemaligen provisorischen Regierung, ist schon vor längerer ?eit von Kiel nach Hamburg übergesiedelt. Theodor Olshausen und Obergerlchts-atwokat Claussen befinden sich in Amerika, der Erstere zu St. Louis, der Letztere im Staate Wisconsin. Der vormalige Departementschef Schleiden lebt in Dresden; Francke ist Regierungspräsident in Coburg; Regierungsrath v. Harbou ist Chef des Departements des Innern im Herzogthum Memingen. Der vormalige HardeSvogt der Cropp-Harde, welcher uuter der Statthalterschaft eine Zeitlang Kriegsminister war, lebt in Halle als Geschäftsführer der Echwehr'schen Buchhandlung. Der Amtsvelwalter des Westeramts Hadersleben, v. Krogh, befindet sich in Schweden nnd verwaltet die dortigen Güter des Herzogs von Augustenburg. Probst Nielsen ist gegenwärtig Ge-neralsnperintendent in Eutin, und Pastor Lorenzen auS Adalby ist erst kürzlich zum Superiutendenten in Lünebnrg gewählt worden. Hamburg, 4. April. Seit drei Tagen, ft't dem 1. nämlich, hat eine recht ansehnliche Flottille von 10 Auswandererschiffen unseren Hafen verlassen. An Bord derselben befanden sich an lA)0 Passagiere, von denen 732 nach Newyork, .'»00 nach Quebeck und 117 nach Galveston erpcdirt wurden. Auch heute und morgen verlassen mehrere Auswanderer« schiffe unseren Hafen. Nachrichten auS Bremen melden gleichfalls, daß daselbst seit dem 1. l. M. mehr als 1600 Passagiere erpedirt worden sind. — Die drei nach Schleswig beorderten Bataillone werden Kopenhagen wahrscheinlich am Charfreitag verlassen. — Es wäre zu wünschen, daß die Mannszucht in den dänischen Bataillonen etwas schärfer gehandhabt werde, da sich die Klagen über daS freche Benehmen der dänischen Soldaten und über Schlägereien zwi> schen denselben nud den Landbewohnern im Schleswig'schen in neuester Zeit sehr vermehren. - Die Differenzen der sächsischen Regierung mit dem fürstlichen Hause Schönbnrg, wegen der projectirten Uebertragung aller Gerichtsbarkeit auf den Staat, dürfen nur auf dem Wege freien Ver« tragS und gütlichen Vergleichs znr Erledigung ge« bracht werden, da die Palrimonial-Gerichtsbarkeit zu den bedeutendsten Vorrechten dieses Hauses geHort, 331 die nicht nur von der Krone Sachsen ausdrücklich m Necessen anerkannt, sondern anch vom deutschen Bunde garantirt sind. — Der „Kasseler Zeit." wird ans Frankfurt berichtet, es sey an den Präsidenten ^'onis Napoleon eine vertrauliche Note von Seite zweier europaischer Großmächte ergangen, des Inhalts, dasi man gegen eine Veränderung der den Bestrebungen der Demo-cratie zum Anhalte dienenden republikanischen Regie-rnngsform nichts in den Weg legen würde, wenn die au deren Stelle zu sitzende monarchische Regie-rungsform untcr dem Namen einer „Regentschaft" von Frankreich auftrete, und Louis Napoleon auf die Gründung cincr Dynastie verzichte. Man würde unter dieser Bedingnng das Staatsoberhaupt vou Frankreich lieber als Prinz-Regenten, wie als Prinz-Präsidenten sehen, uud glanbt hierin ein Auskunfts-mittel gefunden zu haben, allen Interessen Rechnnng zu tragen, ohne die Vertrage vom Jahre 181!» zu alteriren. — Der permanente Ansschnsi „zur Wahrung der landschaftlichen Rechte" in Hannover, hat kürz lich sein Mandat dahin erweitert erhalten, daß derselbe zn vorläufigen Verhandlungen mit der Regie-rnng wegen einer landschaftlichen Reorganisation an-torisirt ward. Der Ausschuß hat nuu an das Ge-sammtmlnisterium in Hannover eine Eingabe gerichtet, in welcher dcr Regierung von diesem Mandate Kenntniß gegeben, und zugleich die Basis angedentet ward. auf welcher der Ausschnst sich g„„ ^reit erklart, die Hand zu einer befriedigenden Ldsung z„ bieten. — In Darmstadt sind am A. d. die Minister und Bevollmächtigten von Baiern, Württemberg, Nassan und den beiden Hessen zusammengetreten, um die Verathnngen über die handelspolitischen Fragen fortzusetzen. - Die Darmstadter zweite Kammer hat beschlossen, die politischen nnd Presivergehen der ?»>-ständigkeit der Geschwornengerichte zu entziehen. — Dieser Tage soll in Darmstadt ein Zusammentritt aller süddeutschen Staaten und Sachsens Statt finden, um sich über gemeinsame Propositionen für die Berliner Zoll-Confcrenzen zn einigen. ^ In Ostpreußen ist die Regierung bemüht, den durch den eingetretenen Nothstand verarmten Einwohnern dadurch Hilfe ;u gewähren, daß an diejenigen Gemeinden, welchen das erforderliche Brotgetreide maugelt, dasselbe aus den louiglichen Militär-Maga. zineu mtter sehr erleichternden Bedingungen der Rück-erstattung verabreicht werden soll. -- Die russischen Großfürsteu siud am 3. d. iu Stuttgart angekommen. In Ulm wurden die Großfürsten von ihrer Schwester', der Kronprinzessin von Württemberg uud deren Gemal empfangen und nach Stuttgart begleitet. — In Ammerndorf (Mittelfranken) fand am 2. d. in der dortigen Kirche der Uebertritt des ehemaligen Benedlttiner-Ordcns-Priesters und Gymna-sial-Professors am Stifte St. Stephan zu Augsburg, Hrn. Eugen r. Bock, zur evangelisch-lutherischen Kirche Statt. Jener Mensch, welcher sich Ende v. I. eines Altentates gegen den Kön.g von Preußen anklagte, und mehrere Personen als M.tverschworne bezeichnete, sitzt noch ,m Gefängnisse zu Danz.g. Wie man ver. mmmt. w.rd er nächstens wegen falscher Denunciation vor Gmcht gestellt werden, da alles von ihm Vorgebracht« als eine Mystification der plumpsten Sorte erkannt worden ist. ^ s n c m a r k Die Finanz^, ..^ thumeru Holste.n und .aueuburg sind wieder unter das dam,che Fmanzm.msterium ^stellt worden. Italien. Macerata. 2.'l. März. Am Abend des 111. wurde die vou Ferrara kommende Diligence zwischen 5'oreto und Recanati von Räubern angefallen „„d ausgeplündert. Ein Reisender hatte die Geistesgegenwart sein Portefeuille unbemerkt in den Stra-s''"graben zn werfen. Be, der Ankuuft m Macerata zeigte er das Vorgefallene dem Gendarmerie - Com- mando an. Die ausgesandten Gensd'armen fanden das Portefenille, und brachten es nebst seinem vollständigen Inhalte znrück. — Man erinnert sich der Gladstone'schen Briefe, worin er die heftigen Klagen gegen die neapolitanische Gefangnisiadministration schleuderte. Herr Gladstone hat nun eine Broschüre veröffentlicht, worin er viele seiner früheren Angaben als irrig bezeichnet. Frankreich. Paris, !l. April. Dem Beispiel des Iustiz-ministers folgend, hat jetzt auch der Polizeimilüster de MaupaS ein Ruudschreiben über die Handhabung des Presidecretes erlassen, das an die Prasecten gerichtet ist. Darnach müssen alle Gesnche nm Auto-risation znr Veröffentlichung periodischer Schriften politischen oder staatswirthschaftlichen IuhaltS, sowie zn Aenderungen im Personal der Hauptredactoreu, Eigenthümer und Administratoren ans Pollzeimlni-sterium gerichtet werden. Die Präfecten werden mithin angewiesen, bei jedem auS »hrem Amtsbereich eingehenden derartigen Gesnch dem Pollzeiministellun, die nöthigen Informationen über die Vergangenheit und Moralität der Schriftsteller und verantwortlichen Herausgeber zu liefern und dabei vor allzn großer Nachsicht und vor Fahrlässigkeit gewarnt. DaS Po-lizeiministerium hat feruer über die Zulassung von ausländischen Schriften obiger Kategorie, ob sie nun ,n französischer oder fremder Sprache geschrieben sind, zn entscheiden. Die Ueberwachung der helmlichen Einführung nicht antorisirtcr Schriften wird den Präfecten aufs Strengste anempfohlen. Das Rundschreiben verbreitet sich ferner über das Verbot drr nicht officiellen Sitzungsberichte, das auch nicht durch Wiederholung von Berichten m fremden Blättern, Privarcorrespondenzen u. s. w. umgangen werden dürfe; über die Verfolgung dcr falschen Nachrichten, über die Autorisation von Zeichnungen, Steindrücken nnd Kupferstichen, über die Bewilligung von Buch' haudler: Pateuten, über das Einschreiten gegen gefährliche Journale mittelst Verwarnung, Suspension und Unterdrückung, endlich über die uameutliche Unterzeichnung der Artikel, die nach wie vor geboten bleibt. Der Polizeiminister drückt überall den festen Vorsatz ans, keine der Ordnung, dcr Religion, der Moral und den socialen Principien gefährliche Presse, wie sie nur zu lange tolerirt worden sey, mehr aufkommen zn lassen. Die „Gazette de France", Vertreterin des crclu-sivsten i'egitimiSmuS, widerlegt die von der „Allge-meinen Zeitung" gegebene Nachricht von einer Zu^ smmneukunft des Grafen von Chambord und des Herzogs von Aumale auf dem Schlosse Cassaco m,o behauptet, dasi von einer Fusion der beiden Bour-boneullnien weniger denn je die Rede sey. Sie will dagegen wissen, daß viele Orleanisten, die bisher für die Fusion geschwärmt, sich zum reinen Legitimismus bekehrt hätten. Heute hat auf dem Hotel de Ville die Versteigerung der von der letzten Nationalversammlung be willigten Anleihe der Stadt Paris von 10 Millionen Statt gehabt. ES waren drei Anerbietungen gemacht worden. Das „Comptoir national" verpflichtete sich zum Course von 1177.50 zn einer Einzahlung von .'i«.375i.l:lin Fr., die Herren Bechct de Thomas und Comp. zum Course von 1227.82 zu einer Einzahlung von l;,.39«.00N.Fr. uud Cusin Legendre und Comp. zum Curse von 1222.80 zu einer Einzahlung von iii, 125.000 Fr. In Folge dieser Auerbietungeu wurde Bcchet de Thomas und Comp. die Anleihe zugeschlagen Eine Gescllichafl ist bei der Regierung um die Errichtung zum Bau einer Eisenbahn von k'non nach der sardinischen Gränze eingekommen. Eine italienische Gesellschaft wird sie vou dort weiter fortführen. Der Bruder des Cardinals Autonelli, der ein Banquierhaus in Rom hat, ,st in Paris angekommen, nm wegen der Eisenbahn von Rom nach Civitavecchia Unlerhandlnngen anznkuüpsen. Dem Wahlgesetz zufolge werden die Ersatzwahlen für Caruot, H«uon und Cavaignac erst in l5 Monaten Statt finden. Bekanntlich haben sich mehrere Venien, des Klerus geweigert, d«e demselben von k'ouls Napoleon aus den Orleans'schen Gütern bestimmten lj^ Mill. Franken anznnehmen. Jetzt erfährt man, dasi Pins IX. theilweise Ursache dieses Benehmens seyn soll. Der CleruS hat nämlich angefragt, ob er von dem Gelde zum Besten der Kirche annebmen solle. PinS IX. antwortete: Man solle es ablehucn. Nun hat Louis Napolcou die ll.'l <7rleaus'scheu Millionen zum Budget geschlagen und dafür andere :^ M,ll. vom Verkauf der Waldungen herausgenommen, und bietet dieses Geld dem Clerus; aber man zweifelt, ob dieser sich in der nenen Form betheiligen werde- Vroftbritannien und Irland London. Im Oberhanse wnrde am 2. d. ^'ord Derby'S Motion auf Einsetzung einer besonderen Commission zur Prüfuug deS ostindischen Charter genehmigt und der Souder-Ansschuß ernannt. Dieser besteht ans 30 Mitgliedern, darunter der Premierminister, ^'ord EUeuborough, Marquis LanSdowue, Earl Grey, Marquis Normanby, l'ord Bronghton, Viscount Gough u. s. w. uud der Bischof von Oxford. In Dublin wurde am 2. d. die Wahl eineS ErzbischofeS in der katholischen Metropolitansische vorgenommen und fiel, wie erwartet, auf Dr- Cullen, welcher 2A Stimmen erhielt. Nächst ihm die meisten Stimmen hatte Dechant Meyler erhallen, nämlich 9. N u stl a n d. DaS tausendjährige Jubiläum deS Bestehens des rnssischeu Reiches wird zwar mehrfach in russischen Blättern besprochen, aber die Art und Weise der Feier ist noch nicht bekannt. Man sagt, daß dieselbe «m Inni, und zwar in Petersburg erfolgen soll, und es werden zu diesem Feste mehrere auslandische Gäste erwartet. Vsmanisches Neich. Neschid Pascha läßt eine Anzahl außer Dienst gesemer Professoren der Universität von Frankreich für die Türkei anwerben. Nenes nnd NenesteS. Wien, !>. April. Die Ceremome der Fuß-waschnng wurde gestern MorgeuS um 10 Uhr an 12 armen Männern durch Se- Majestät den Kaiser, a. h. welcher von sämmtlichen hier auwesenden Prinzen und dem Hofstaate begleitet war, im Ceremoniensaale vorgeuommeu. Die 12 Frauen wurden, ohne der Ceremonie selbst beizuwohnen, bloß betheilt und gespeist. — Die Verhandlungen des Berliner Zollcon-gresseS werden am 111. d. M. durch den Minister Präsidenten von Mantcuffel eröffnet werden. Als preußische Commissarien werden der Generalsteuer, Director von Pommer-Esche uud L. R. Phillipps. boru fungiren. Aus Müuchen ist „ach Berlin die Anzeige eiugegaugeu, daß die bairische Regierung die preußische Einladung zum Zollcongreß in einer besonderen Note beantworten werde. Paris, -">. April. Die Mitglieder beS Cassa-tionechofee und des obersten Rechnungshofes, dann die ersten Präsidenten uud Gencralprocuratoren haben am 4. d. im Elis'e dem Prinz-Prasidenten den vor-geschrlbeuen Eid geleistet- Vor der Eidesleistung hielt 5'ouis Napoleon eine Anrede, worin er unter andern Folgendes sagte- Von dem Tage an, als das Toq-ma der Volkssonveränität an die Stelle dcS Trg-ma'S deS göttlichen Rechtes getreten ist, kann man sagen, daß keine Regierung so legitim war, als d,e meine. Als ,m I. 1K04 , 4 Millionen Stimmen daS ErbllchkeitSprinclp in memer Familie proclamir, ten. so bezeichneten sie mich gewissermaßen als den Erben des Kaiserreiches. . Im Jahre 1K'' mich mehr als 6 Millionen Stimmen an t der Repnbl.k. - Im Jahre 1851 hielten mich bei. nahe 8 Millionen Stimmen daselbst znrüc/. Indem Sie mir also einen Eid leisten, so thuen S«e dlcß nicht bloß einem Menschen, dem Sie Treue zu schworen im Begriffe sind, sondern einem Principe, emer Sache, dem Willen der Nation selbst. Die „Presse" freut sich über die zahlr„<5-„ Freilassungen, welche die außerordentlicken Neqieru, commissäre » ^ieU ch ging auf Rei. sen, um mir das Leben zu erheitern und sie völlig im Besitzthume ihler Freiheit zu lassen, und wenn «s wahr ist, was man m>r schreibt, so hat Nie. mand einen besseren Gebrauch davon gemacht, alS sie, Madame. Nun aber ist der Hag gekommen, Madame, wo sie nur das verg.lten können, mir es vergelten müssen'. Ich weiß, daß sie diesen Grafen v. (ihoi-seuN nicht lieben, daß sie ihn so wenig lieben, als sie mich gtlitvt, als sie Andere lieben, mit denen s" doch spulen und scherzen, die sie doch auszeich. n«ih es. Madame, aus Erfahrung, daß nnr arme Hhot«n. die wir wähnen, von ihnen gc. nedt zu lv«ro«n. ihrem Ge.ste nur ein Spielball ^ch hasse den G..fen ,. ^^,< ^ „ Seele und habe «g »«s^m»,.« «, ^ . ,. . ^ »«'Hworen. Rache an lhm zu üben >n emer Stunde d«r köcliN.» <» , , rum lch lhn so unendl.ch Hass«, «der ich tann es ihnen auch Nlcht sagen, warum ich „nch an jh„, rächen will, weil ich es nicht thun dars. n>til s mir unmöglich ist; das aber will ich ihnen sagt« daß alle Pläne, die ich zu seinem V«ld«lbe durch ihre Grausam, keit dem Tode nahe gebracht? O, Madame, — ter lei Scenen haben sie schon genug veranlaßt — so etwas lst für sie nicht mehr neu; mid ist es ihnen denn nicht gleichviel, ab dcr Graf langsam dahin welkt, wenn die Oede im Herzen seinem Leben nach langen Martern den Tod bringt. — oier ihn ein Degenstoß tödlet? Der Unterschied ist nur der, daß ihn der Fürst Dellmont, nicht aber seine Gemahlin tödtele. Ich bin zu l^nce, Madame. Antworten sie mir weiugstens binnen drei Tagen. Ihr Gatte: der Fürst v. Dellmont, Louison's Gesicht hatt« sich mit Veichenblasse b«. deckt, der Angstschweiß stand ihr auf der Stirne. Gerechter Himmel! sagte sic, ware es möglich! so viel Abscheulichkcit, so viel Verwoisenheit! Arme Antoinette! Gott, wie werde ich sie retten, wie den Naoul aus cen Klauen dieses Dämons ziehen! Dem Grafen den Brief übcrgebcn, nein! das wäre un« nütz; er würde nur ihn hassen und die Fürstin recht zu lieben aufhören. Aber Antoinette! Ihr Stolz würde sie zwingen, ihn zu verlassen,' und das würde ihm den Tod gebln. Nei», nein! du Madonna, mußt mir helfen, du mußt sie mir retten helfen! Darauf stürzte sie vor dem Marienbild in der Nische auf die Knie! , O Madonna !« betete sie mit erhobenem Blicke, ..o du hohes We,b. gib nur Geist und Licht!" o nur dießmal habe Erbarmen! Laß mich diese Frau ret-ten, deren Herz dem deinen so ahnlich ist. Warst du e« doch; die mir als Vorwand diente, in dieses Ge. m.,ch zu kommen; warst du es doch, die meine Hand leitete, daß sie diese Feder berührte, um nuch von diesem schandlichen Plane in Kenntniß zu setzen. Ja, ja, auf dich vertraue ich! War ich vom Schick, sal d^lu ausersehen, hinter diese abscheuliche List zu kommen, o so möge mir Gott Kraft geben, sie zu vereiteln." Sie hörte das Nollen eines Wagens, welcher vor dem Paläste anhielt. Louison erschrack anfänglich so heftig, daß sie nicht die Kraft besaß, sich zu erheben, doch raffte sie sich cmpor und eilte, mit dcn Briefen in dcr Hand, zum Schreibtisch. Man hörte Geräusch auf der Stiege, sie konnte aber in ihrer Todesangst dic Feder nicht si"dcn, die das geheime Fach verschwin. den machte. Schon ließen sich mehrere Stimmen im Vorzimmer hören; Louison wurde vor Furcht f.ist ohnmächtig, doch schien cs, als beschütze sie ein stii^ ter Gcnius, denn in einer Secunde waren die Briefe in ihrer frühern Ordnung; das Licht war ausgelöscht und zitternd verbarg sie sich hinter dcn Vorhang in der Nische. Die Fürstin trat ein, hmtcr ihr Betty, dic m». vermögend war, den Schrecken von ihrem Gesichte zu bannen. Zu ihrem Glücke war aber die Fürstin zu sehr aufgeregt, um es zu bemerken. DaS Kam-mermädchen entfernte sich auf einen Wink ihrer Herrin, nacbdem sie dieselbe entkleidet hatte. Ein reich mit Spitzen besetztes Nachtkleid W5r der Anzug Madelains. Sie rückte sich ein Fauteuil zu dem Schreibtische, der dicht »eben der Nische st.ind, so zwar. das, Louison fürchten mußle, das heftige Pochen ihres Herzens würde sie der Fürstin verrathen. Auch sie öffnete, wie Luuison zuvor gethan, das geheime Brielfach, doch schien ihre Hand geübter, als die des kleinen Spions; die zwei so kostbaren Briefe waren schnell und unbemerkt in der Hand dcr Fürstin, daß Louison kaum einen Schrei drr Verwundtiuilg unlerdlückcl, konnte, und doch sch,en es, als herrsche eine Sylllpalhie zwischen den zwei Frauen, dcnn auch Madeline ergriff zuerst das ro. scnrothe Billet, d.is .mcl) vorher Louison gewählt, ^hre Hände drückten t6 krampfhaft zusamm>n, wäh. rend Thränen a»s ihren Xugcn darauf sielen. „Und wlNlim trat ich es "icht zusammen. >v