VrSrmmerations-Preise Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. -aSjährig - 4 » ?1 " tzierteljähria 2 „ „ Lv- Ronotlidb — • Laibacher v Revactio« Bahnhofgaffe Nr. 132. Mit der Post: Ganzjährig 12 fl- Halbjährig.......... Vierteljährig. - - 6 „ 3 Kür Zustellung ins HauS gierttlj. 25 tr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inserate» Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buch-Handlung von Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) JnsrrtionSpreise: Für die einspaltige Petitzül^.-^ .H ä 4 tr., bei wiederholter schaltung ä 3 trS "HMM Anzeigen bis 5 Zeilen Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 183. Freitag, 13. August 1875. — Morgen: Eusebius. 8. Jahrgang. Ter Aufstaus in der Herzegowina. Aus slavischer Quelle." lautet nunmehr immer der vorsichtige Beisatz der über Ragusa einlangen, dm Depeschen vom Kampfschauplatze in der Herze, aow ina. Aus diesem Wege und mit diesem Bet. L. ist dieser Tage die Meldung emgetrotfen, aß die in Trebinje belagerten Türken die Be. lagerer angegriffen hätten, vrn denselben aber nach firbenüündigem Kampfe zurückgeworsen worden waren, jedenfalls, ob die Nachricht nun die volle Wahrheit sage oder nicht, wird dadurch bestätigt, daß die Situa-ion Trebinje'S eine sehr ernste i,t und daß die In. (urgenten hiehec alle ihre Anstrengungen werfen, um einen ausgiebigen Schlag zu fuhren. Was aber Sern wohlorganifierten Nachrichtendienst „aus flavi-i'Ler Quelle" zu negativer Folie dient, l?t die ganz umaaliche Lässigkeit, mit welcher der türkische Depe-strndienst betrieben wird. ES ist genau dieselbe SäRWUtt, die sich überhaupt von Konsiantinopel aus in der Behandlung der wahrhastig doch genug schief sals» schweren Verwicklung kundgibt. Außer dem einen neulich in dieWelt hinausgeschickten, im verrufensten Bulle, tinstol gehaltenen Conglomerat unklarster Gesechtsno-liren verharrt die offizielle türkische Berichterstattung 8ÄLW- »« »ui« -am schlimmsten Dermuthungen freiesten Spielraum. Inter-tffonte Mittheilungen über den Stand der Dmge am' dem JnfurrectionS-Schauplatze bringt dagegen die Politische Eorrespondenz". Wie paradox diese Mitt'heilungen über die Untätigkeit und den Gle.ch-2, mit welcher die tzffendiwelt in Konstantmopel der slavischen Bauern m dem fernen Ldwin el betrachtet, auch klingen mögen, so müssen mir Selben doch als begründet ansehen, da die TrAndenz" auS,verlMichen Quellen sich zu unterrichte» p^gt-h^e Nachrichten aus dem Lager 2 ank d'ie einmalige Veröffentlichung eines General. M die mit den Aufständischen noch im DttfloLm Monate stattgefundenen Zusammenstöße, Ä Sftellung der wirklichen Sachlage auf dem ui bei Darfi « . . hinter den Anforderungen Stet »eil lurtig-bllrtm. «chr. fSL ?* Mnat -uch iltii R-s-r°- mil btt ttin* Dicken, nichtsdestoweniger aber umfo thatsächli. ’«ten au»"«!*™ man fi* in Enntinopel gegenüber den Ereignissen in der Herze-S Lnimmt. Mit ein klein wenig Energie Mma ve angewendet, würde wahrscheinlich F re*. cYnsurrectionSDtrsuch in der Herzegowina kV°nihtn abgetanen Dingen zählen. Noch zur 5? r-f rofre es möglich, ohne besonder» Kraft-\ut stunde türkische vis inertiae förmlich zur ^ „ Dimensionen herausgeforderte Be- wegung zu bemeistern. Inzwischen scheint eine auch noch so geringe Anstrengung nicht nach dem Geschmacke der maßgebenden Factoren der Pforte zu sein, die mehr Gewicht auf diplomatische Dielschreiberei denn auf eine baldige Pacisication der insuvgkrten Vila-jets zu legen scheinen. Anders wäre es sonst nicht zu erklären, daß der vorn Hause aus etwas weniger phlegmatische und fatalistisch angelegte General-Gou verneur Derwisch Pascha wiederholt im Laufe der letzten vierzehn Tage die Dringlichkeit der sofortigen Absendung von Truppen in Konstantinopel scharf betont — und trotz alledem von dort nicht einmal einer Antwort, und wäre es auch nur einer ablehnenden, gewürdigt worden ist. Die Streitkräfte, über welche Derwisch Pascha disponiert, bestehen aus nicht viel mehr als circa 10 bis 12 schwachen Nizains-Bataillonen, das Bataillon zu acht Compagnien, die Compagie zu fünfzig Mann gerechnet. Selbstverständlich reichen diese nicht einmal feldmäßig ausgerüsteten Streitkräfte, von welchen bedeutende THeile als Besatzungen in befestigten Punkten zurück-bleiben müssen, - nicht hin, um den Aufständischen trotz ihrer eigenen wenig imponierenden Stärke und mangelhaften Ausrüstung die Stirne zu bieten. Und doch hätten schon seit drei Wochen aus Albanien und Bulgarien genügende Verstärkungen zu Derwisch Pascha dirigiert werden können, wenn eS in Konsjan-tinopel beliebt hätte, von dessen dringenden Reclama-tionen und seiner Situation Notiz zu nehmen. Endlich scheint Derwisch Pascha sich in Erschöpfung seiner Geduld ein Herz gefaßt zu haben, und, unbekümmert um den Kreis der bei der Pforte dominierenden Reflexionen, auf eigene Faust zu rettender That geschritten zu sein. Er hat, auf alle weiteren Anfragen und Ansuchen in Konsiantinopel verzichtend, aus eigener Machtvollkommenheit einige Bataillone RedisS, etwa 2- bis 3000 Mann, ein. berufen. Wie lange es brauchen werde, bis diese Verstärkung ihm in leistungsfähiger Weife verfügbar wird, ist bei dem in seinem Generalate sich sehr fühlbar machenden Ausrüstungsmateriale und Ver-pflegSartikeln gar nicht abzusehen. Der Mangel an Geld scheint aber nicht bloS bei Derwisch Pascha seine fatale Rolle zu spielen; kompetente Stimmen find der Ansicht, daß dasselbe Uebel bei der Pforte auf ihr negatives Verhalten gegenüber dem Drängen Derwisch Pascha'ö, wie überhaupt aus ihr passives Gesammtbenehmen von bestimmendem Einfluffe sei." Daß ferner die Neutralitätsbemühungen Oester, reich«, infoferne sie zugunsten der Türkei sich geltend machen sollen, nichts weniger als unbedingte sind, daß man auf dem Ballplatze in Wien, augenblicklich wenigstens, fest entschloffen scheint, dem Divan ein sehr kategorisches Entweder — Oder entgegen« zuhalten, und daß man sich eventuell auf radikalste Wendungen gefaßt macht, geht, wie schon wiederholt aus den inspirierten publicistischm Kundgebungen der letzten Tage, auch aus einem sehr autoritativ sprechenden, von Wien kommenden Artikel der „Augöb. Allg. Ztg." hervor, dessen Schlußsätze lauten: „Die Türkei muß endlich den Anforderungen nachkommen, welche die europäische Eivilisation erheischt. Niemand wird ihr ein Haar krümmen, wenn sie, was sie bisher nur geographisch gewesen, auch staatlich wird, ein europäischer Staat. In fortschrittlichen Reformen liegt das Mittel hiezu. Würde sich die Unmöglichkeit solcher Reformen Herausstellen, dann wäre es die Pforte selbst, die ihr eigenes Todesurtheil fällt, denn ein entwicklungsfähiger ist auch kein kulturfähiger Staat, und dann konnte allerdings an die Mächte der Frage herantreten, ob ein genügendes Interesse vorliege, einem asiatischen Staate länger Raum in Europa zu lassen. Gleichfalls in der „A. A. Z." finden wir die nachstehende Bestätigung der Möglichkeit, daß sich der Aufstand auch auf Albanien ausdehnen könne: „ES wird aus authentischer Quelle gemeldet, daß die Miriditen beschaffen haben, die Waffen zu ergreifen, sobald der Sultan den in Gefangenschaft gehaltenen Sohn des verstorbenen miriditischen Fürsten Bib-Dodo nicht freilaffen und in die Erbschaft des Vaters einfetzen sollte. Mit anderen Worten, die Miriditen wollen die Wirren in der Herzegowina und die dadurch entstandene Verlegenheit der Pforte benützen, um ihre alte Autonomie wieder zu er» langen. Da es unwahrscheinlich ist, daß die oSma. nische Regierung vor Drohungen zurückschrecken würde, dürfte in den albanischen Gebirgen bald ebenfalls ein Aufstand ausbrechen. Die Behauptung, daß Montenegro'- Fürst die Albanesen hetze, um so den Türken von allen Seiten Verlegenheiten zu bereiten, kann ich nicht bestätigen, aber freilich ebensowenig widerlegen. Montenegro spielt ganz gewiß ein zweideutiges Spiel, und es mögen jene vollkommen Recht haben, welck,e wiffen wollen, Nikita werde bald die MaSke abwerfen und offen gegen die Türkei auftreten. Bereits sollen die Aufständischen 660 Gewehre und 2 Kanonen von Cettinje erhalten haben. Daß Montenegriner in hellen Haufen täglich zu dm Insurgenten in der Herzegowina sich begeben, ist unwiderlegbare Thatsache."__________________________ Politische Rundschau. Laibach, 13. August. Julaud. Man hört im Augenblicke sehr wenig über das Fortschreiten der Verhandlungen zwischen den beiden Ministerien inbetreff der Revision des Zoll- und Handelsvertrages. Um so lauter wird in den ungarischen Blättern die bekannte Forderung nach einem Antheil an den Erträgniffen der österreichischen Verzehrungssteuern, sofern die Objecte derselben in Ungarn konsumiert werden, erhoben, und wir müffen immer und immer wieder daran mahnen, diesem Attentate aus das cisleithanische Staatsbudget die unerschütterlichste Ablehnung entgegenzusetzen. Für die einfache That> sache — schreibt die „N. Fr. Pr." — daß Oesterreich ftch eine finanzielle Mehrbelastung zugunsten Ungarns — und das ist doch unzweifelhaft die Abtretung eines Theiles seiner Steuererträgnisse — nur könne gefallen lassen, wenn andererseits Ungarn ein Äquivalent dafür durch Erhöhung seiner Quote bietet, ist man in Ungarn taub und blind. Man leugnet den Zusammenhang der Verzehrungssteuer« frage mit jener Quote aus dem einfachen Grunde, weil man wünscht, daß gelegentlich der Revision des Zollbündnisseö von uns ein finanzielles Opfer gebracht werde und daß nach Einheimfung dieses Vor-theiles rücksichtlich der Quote alles beim alten bleibe. Der „Agramer Zeitung" wird in einer Cor-respondenz aus Karlstadt über die bedrohliche Haltung geklagt, welche dort die Anhänger M a« kan ec' in herausfordernder Weise zur Schau tragen. Die von diesem auSgestreute Saat schieße üppig in die Halme. Vom Tage der Wahl angefangen wären Verhöhnung und Beschimpfung der ruhigen Bürger, nächtliches Gejohle in den Straßen und andere Ex-cefse an der Tagesordnung. „2ivio Makanec, kre-pala inteligeacija“, wurde in allen Tonarten Datiert. Die Nachricht von der erfolgten Wahl Ma-lancc' im Bezirke Sissek machte den Verehrern desselben den Kamm neuerdings schwellen. Pöllerschüsse, Beleuchtung und WirthShauSjubel genügten nicht, um das große Ereignis zu feiern; ein Haufe dieser Exaltados zog den ganzen Abend durch die Straßen, lärmend, brüllend und die Fenster der Türk'schen Wähler mit Steinen bombardierend. Die Correspon« denz schließt mit der Frage, wie lange noch der anständige Theil der Bevölkerung um seine persönliche Sicherheit besorgt bleiben solle. Die Auslösung von zwanzig Gerichtshöfen erster Instanz, welche der ungarische Justizminister jüngst anordnete, hat in den Orten, welche hindurch zunächst betroffen werden, große Aufregung hervorgerufen; und der Umstand, daß in demselben Augenblick, als zwanzig Gerichtspräsidenten disponibel gemacht wurden, doch ein neuer Gerichtspräsident, und zwar in der Person eines kleinen Iustizbeamten, eines Herrn L. Moricz, der das besondere Verdienst hat, ein Bruder des Führers der einstigen Linken, Paul Moricz, zu sein, ernannt wurde, trägt nicht wenig dazu bei, die herrschende Verstimmung zu steigern. Man begnügt sich aber nicht, seinem Aerger über die unangenehme Maß regel in mehr oder minder großen Privatkreisen Luft zu machen, man demonstriert und remonstriert gegen dieselbe und verlangt von der Regierung, daß sie ihre Verfügung wieder rückgängig mache. Wie aber dann die Regierung ihre Ersparnispläne durchfahren soll, wenn ihr bei jedem Schritt diese Sorte von „patriotischer Opferwilligkeit" von bornierten Kirchturmpolitikern entgegengestellt wird, ist schwer abzusehcn. Der ungarische B udgetvorans chlag für das Jahr 1876 ist nunmehr auch in den Details festgestellt. Der Druck sämmtlicher Budget Vorlagen wird in drei bis vier Wochen vollständig beendet sein, so daß dieselben sofort nach der Adrcß-idebattc an die Abgeordneten vertheilt werden können. Wie Pester Blätter berichten, wird im Ministerium LeS Innern mit Beachtung der Meinungsäußerungen des HoimedministeriumS und des gemeinsamen Kriegöministcriumö ein neuer, ausführlicher Gesetz-entwuvs über die MiUtärbequortierung auSgearbcitet, welcher wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres dem Reichstag unterbreitet werden dürft:. Die Nachricht, daß die gegenwärtigen, dem Zwecke nicht entsprechenden Bronze.Kanonen der gemeinsamen Armee an die Honvedschaft überlassen werden sollen, wild vom „P. N." als jeder Begründung entbehrend bezeichnet und habe man sich in kompetenten Kreisen mit dieser Idee nicht besaßt. Am 10. d. fanden die Reichötagöwahlcn im zalaer Comitat statt. Unter den Gewählten befinden sich A. Csengeri und M. Falk. Ausland. Nach der „Vossischen Zeitung" hat der preußische Landtag in feiner nächsten Session einen Gesetzentwurf wegen Ä u f h.e b u n g des Kirchenpatronats zu erwarten. Ein besonderes Gesetz „über das Kirchenpatronat und die Bedingungen, unter welchen dasselbe aufgehoben werden kann,“ wurde bereits in der Verfassung in Aussicht gestellt, und es ist wunderlich genug, daß diese Verheißung bis jetzt nicht auSgesührt wurde. Es kann sich selbstverständlich nur um die lieber-tragung der Patronsrechte auf die Gemeinden handeln. Die Ultramontanen werden freilich für diese Lösung wenig Begeisterung zeigen; ihnen gilt als selbstverständlich, daß sämmtliche Patronatsrechte auf die Bischöfe zu übertragen seien. Jndeß, weder die Regittnng noch die große Mehrheit der Volksvertretung wird ihren Standpunkt theilen. Nach den Mittheilungen der „Vossischen Zeitung" soll aber -nach dem im preußischen Eultusministerium in Vorbereitung begriffenen Entwurf die Aufhebung des Patronats nur eine facultative fein, und zwar in der Weife, daß die Klrchenpatronate so lange, als weder seitens der Patrone, noch seitens der Gemeinde deren Aufhebung beantragt wird, mit allen Rechten und Pflichten auch in Zukunft bestehen bleiben. Die „Vosfische Zeitung" bezeichnet diese Fassung mit Recht als „einen schwächlichen Versuch, dem Buchstaben und nicht dem Geiste der Verfassung nachzukommen". Nach Meldung des londoner confervativen Blattes „Hour* waren in Petersburg Nachrichten eingegangen, wonach in der Türkei die Unzufriedenheit mit der dortigen Regierung im Zunehmen begriffen ist. Man erzählte sich, daß in den Häusern von einflußreichen Mitgliedern der Militär- und Civilbehörden geheime Zusammenkünfte stattfinden und in denselben die Zweckmäßigkeit einer Beschränkung der oberherrlichen Gewalt besprochen werde. Die jungtürkische Partei stehe an der Spitze der Bewegung. Dies klingt etwas zu sensationell, um ohneweiters Glauben zu finden. In Eentral-Asien erscheint wieder einmal ein dunkler Punkt aut Horizont. Die „Bombay Gazette" läßt sich aus Allahabad die sonderbare Nachricht telegraphieren, daß bei einem abgehaltenen Durbar der Emir von Afghanistan den versammelten Häuptlingen erklärte, daß er, wie ihnen bekannt, einen in ihrem allgemeinen Interesse liegenden Vertrag mit England abgeschlossen habe. Jetzt da Rußland entschlossen scheine, Afghanistan zu beunruhigen, sei eö für sie alle geboten, Schritte zu ihrer Verteidigung zu ergreifen und einen Religionskrieg zu verkünden. Wofern sie in Afghanistan zu regieren wünschten, müßten sic mit ihm, dem Emir, dem gemeinschaftlichen Feinde widerstehen, widrigenfalls ec einer anderen Macht Eröffnungen machen würde. Die russische Regierung hat, einer berliner Depesche der „Morning Post" zufolge, die chinesische Regierung aufd neue in sehr entschlossenem Tone aufgefordert, die aus der Plünderung einer russischen Karawane unweit Shicho im Jahre 1872 durch Chinesen entstandenen Schadlos-!Mungö-Anspruche russischer Untertanen zu befriedigen. Der russischen Forderung ist die Drohung Ijcigefilgt, den diplomatischen Verkehr mit China ab-brechen zu wollen._____________________________________ Zur Tagesgeschichte. — Gefährliche Fliegenstiche. Bon der Mosel wird geschrieben: Am verflossenen Montag kam im Dorse Mülheim ein Fall vor, der wiederum zeigt, wie gefährlich eö ist, „ach einem Fliegenstiche, der Schmerzen und Geschwulst verursacht, die Consnltierung eines Arztes hinauszuschieben. Zwei Mädchen im Alter von sechs und acht Jahreu wurden aus dem Wege aus der Schule von einer Fliege gestochen, und zwar beide in den Arm. Fast augenblicklich schwoll der Arm des einen MädchenÄ an, während an dem Arme des anderen Mädchens erst nach Verlaus einer halben Stunde eine bedeutende Anschwellung bemerkbar war. Die Eltern de« erstgedachten MädchenS schickten sogleich zum Arzte, der ein Mittel zur Anwendung brachte, infolge dessen die Geschwulst und der brennende Schmerz abnahmen. Die Eltern dti zweiten Mädchens nahmen die Sache nicht so schlimm, doch von Stunde zu Stunde schwoll der Arm stärker an, so daß die Eltern zuletzt sich genöthigt sahen, den Arzt zu ruseu. Dieser kam, constatierte eine Blutvergiftung und erklärte, dem Kinde sei nicht mehr zu helfen. Nach Verlaus von einer Stunde war das Mädchen, das einzige Kind wohlhabender Eltern, eine Leiche. Dieser Fall mögt zugleich als Mahnung dienen, Thierleichen nicht frei liegen zu (affen. In dem Cadaver des Maulwurfes bildet sich z. B. im Verlauf von 2-3 Tagen ein sehr scharses Bist, das manche Arten von Fliegen augenscheinlich als Leckerbissen betrachten. Dieses eingesogene Gift erhält sich in seiner ursprüngliches Stärke zwei Tage lang. Wird das Wist dem Körper eind Menschen durch den Stich einer Fliege mitgetheilt, so geht es, wenn nicht schnell geeignete Gegenmittel angewandt werden, ins Blut über und hat einen raschen Tod zur Folge. — Ein Komet ist nach den Beobachtungen der pariser Sternwarte in Sicht und kann bei heiterem Himmel in der Richtung gegen Südweki bereits mit freiem Allg gesehen werden. — „W ovon existieren Sie?" fragte die hohe Polizei. — „Ich lebe von der Hand in den Mund!" war die Antwort. — „Himmeldonnerwetter! Was für’n Bewerbe ?" — „Na, Zahnarzt natürlich!" — Blitzphotographie. Während eines Gewitters hatten drei Kinder in Americns, Georgia, kürzlich unter einem Baum Schutz gesucht. Dieser Baum wurde vom Blitz getroffen und auf dem Körper eines jeden der drei momentan betäubten, jedoch sonst unversehrten Kinder befand sich eine mehr oder weniger deutliche Photographie Dti Baumes. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Ablegung d er H o ftr au e r.) Die für weiland Se. Majestät den Kaiser Ferdinand bestehende Hoftrauer wird mit kaiserlicher Genehmigung bei den anläßlich de« Geburtstage« Sr. Majestät des Kaiser« stattfindeiidell Feierlichkeiten am 18. d. abgelegt. — (Vergnügungs-Zug.) Sonntag den löten d M., als am Maria Himmelfahrtsfeste, wird von nach Radmaunsdorf-LeeS ein Separai-Vergnüzlwzs-Z>nz abgehen. Derselbe fährt morgens 6 Uhr 20 Min von hier weg und kehrt abends 9 Uhr f>0 Min. zurück. E« ist I»mn dem laibacher Publicum die Gelegenheit geboten, zu ermä-ßigten Preisen einen Ausflug in das herrliche Ober-krain und an den veldeser See unternehmen zu können, wofür gewiß jedermann der Directw» der Rudolfsbahn Dank zollen wird. Der Fahrpreis beträgt nach Radmanns-dorf und zurück II. Klasse 2 fl.. UI. Klaffe 1 fl. 50 kr. und wird der Extrazug bei entschieden ungünstiger Witterung auf den nächstfolgenden schönen Sonntag verlegt. Wir bedauern, daß die Direktion sich erst in so weit vorgerückter Jahreszeit entschließen konnte, einen solchen Vergnügung zug abzulaffen, dessen Kosten gewiß auch in den 8* lingsmonaten gedeckt worden wären. Wir hoffen, daß16 m diesem Jahre noch nicht der letzte sein wird. — (DermontanistischeVereinfürSltl"- mark u n d Kärnten) bat während seiner WavdN^' sammlung in Klagensurt mittelst Separatzug der Kronprinz Rudolfsbahn einen A n s f l n g nach T a r v i s untemom-tnen und von dort aus die Raibler Seen besucht. — (An die Industriellen und Kaufleine der Eifenbranche) richtet die wiener Handelskavimn ein Rundschreiben, worin die Beschlüsse des zweiten österreichisch ungarischen Eisenberathungstages mitgetheilt unk zum raschen Uebcrgang in die Verwendung des melristev Maßes und Gewichtes nach der vom Eisenberathungsl>)t beschlossenen Tlassisication anfgefordert wird. — (Silberzeug z u reinigen und z v putze u.) Man wäscht dasselbe zuerst in heißer Seisen-briihe ab und reinigt dann mit einem Brei aus feinster Schlämmkreide, mit Salmiakgeist oder Branntwein ange-uiacht, und benutzt dazu eine Bürste oder einen wollenen Lappen und putzt zuletzt mit trockener Schlämmkreide unk poltiert mit feinem Hirschleder. Wäscht man Silbergeschirr jedesmal nach dem Gebrauche mit heißem »tifennxifftt, spült es gut ab und reibt rS dann trocken, 1° wird es selten einer Extrareinigung bedürfen. Aus dem Gerichtssaale. Preßprozch des „Tagblatt." (Fortsetzung und Schluß.) Wenn das „Zagblatt," unparteiisch, unbeirrt von na-tonal« Engherzigkeit, wie es dem Organ der liberalen Partei in Kram geziemt, unbekümmert um Lob oder Tadel, nn herrschenden Misbräuchen und verrotteten Zustanden. Z J it„ politischen Leben, im Haushalt der Gemeinde oder im Schöße der Mutter Kirche mitunter scharfe Censur üben aezwungen war. so hat es damit nur einen wich-chen TheU seiner Ausgabe erfüllt und hofst sich dadurch den 5 und die Anerkennung aller redl.ch Denkenden, sow.e Ate %«unde der Ordnung und des Fortschrittes verdient ^ haben Daß wir dem landschastlichen Sectetar 3». ft r ei Li «Lrn.ma dieses Zieles keine Immunität, feine Aus- 23S»iw. «** » " WI J« ,, M ju »-» WUM-IM-n im W dienße, wird er doch aus dem «tenersackel der Bürger Die Anklage wirst dem Verfasser der beanständeten Artikel Miae Entstellung und Berdr-Hung der Thalsachen, i™L ananfle auf die Amtsehre des Herrn ftrei vor. Nach ^soeben vernommenen Zeugenaussagen nnd verlesenen Schriftstücken haben sich jedoch fLmmtl.cke gegen Herrn Kre-nhobene Beschuldigungen als Thatjachen, wahrheitsgetreu ?b?h* erwiesen, und fallen somit mit ihrer ganzen 2« auf das Haupt unseres Anklägers. Die angesehensten E rsten Männer unserer Stadt deren Wahrhe.ts-keiner Seite angezw.ifelt wird, waren Zeugen gabei giiemand kann dem „Tag £" daS «e4t bestreiten, derlei Excesse vor das Forum L neLtlichkeit zu ziehen und gebiihrend zu brandmarken. L Taqblatt" hat dies nicht etwa ,m ersten Mo-£ allgemeinen Entrüstung getha«, erst als infolge & Handelskammerwah.cn die Angriffe gegen SrSttet alles Maß überschritten, als namentlich unser zchtzl-tteuer Beamtenstand beispiellos beschimpft und pro toOrifft TTUlu^# yiwwvust w ^HffentlicJje Wirken von Beamten h.nzuweisen, d.e nicht JZuche res Liberalismus stehen, und ihr öffentliches treten in einem hervorragenden Typus kennzeichnen zu T'nQblatt" hatte aber auch ein Recht, öffentliche . “ £ ®n I® ->"«> °-° 8* m w»*. fttittf zu Übe . Sla6t oder eines beliebigen Be- K btC itom öffentlichen Auftreten si» Herrn ftrei zum zirkes m ihre ff m,rHt* der Ueberzeugung MM'-» »”f. « *»*«“ W laß dadurch^ _____________n.„w^ n-winnen. die Ehre nnd die "L, 6eS Bcamtenstandes gewinnen. ffiürbe des _2_ 6tnaugcn berlv daran und halten daran fest, daß Ächtung desfelbeu s.» in den Augen der Bevölkerung steigern würben? Wir zweifeln 0nt ° r?e der Beamtenwelt selbst wie des Landes «s nur im J Ausschreitungen vor dem *nr„m der ä Seit die verdiente Rüge znth-il ward. Oeffentlichke ^ ^ild eines nationalen Beamten, wie es - ritr in lebendigen Farben zeichnete, kein sehr £ ■ aber no* weniger schmeichelhaft ist das Bild schmeichelha. ' ^ 3eugcnoerhör berauogestellt hat Bte es fick V u (am das Benehmen des Herrn ftret ®,ne” . * vor daß er dasselbe nicht besser als mit dem 1° exceff ' bezeid)tien konnte. Herr Laßnik 2?s-ine Entrüstung über das Gebaren des landschastl ,s ven Haiiptertedenten, den ärgsten ftrakehler, atfpector als te" * „ertiene, bezeichnete. Es ist durch der arretiert zu , bfl& Herr jkrei sein excessives Be Zeugenaussagen t ' crjl 6 dict verkündete. Gestein abends um sieben Uhr hatte sich der Gerichtshof auch nach mehrstündiger eingehender Bera thung über das Ausmaß der Strafe geeinigt. Neuerdings versammelte sich der Schwurgerichtshof im Berhandlungsfaale und Präsident Heinrichen verkündete das Ergebnis. Der Angeklagte, verantwortlicher Redakteur dcs „Laibacher Zog. Matt" Franz Spitaler, wurde trotz des Schuldverdictes der Geschwornen bezüglich der ersten Fragegruppe von dem Vergehen der Ehrenbeleidigung, begangen wider den landschasl» liehen Sekretär Krei durch fälschliche Beschuldigung, die Menge zum Widerstande anfgefordert zu haben nach § 488 St. G. (Vergehen des AuflaufeS) s r e i g e s p r o ch e n, von der Zahlung der ausgelaufenen Kosten losgezählt, dagegen der landschastl. Sekretär firei mit seiner Klage bezüglich dieses Punktes abgewiesen und zur Tragung sammtlicher Kosten des Gerichtsverfahrens verurteilt. Ferne: wird trotz deS bejahenden Spruches der Geschwornen Ft. Spitaler von der Anklage, Herrn fireö unehrenhafter Handlungen geziehen zu haben, freigesprochen, von der Zahlung der GerichtSkosten entbunden, dagegen Herr M Äref als Privatkläger mit seiner diesbezüglichen Klage abgewiesen und zur Tragung sämmtljcher durch das Gerichtsverfahren bieflit aufgelaufener Kosten verurteilt. Hingegen wird der Redaclcnr des „Zagblatt" schuldig erkannt, Herrn Krei in den mehreiwähnten drei Artikeln durch schmähende Ausdrücke verunglimpft und dem öffentlichen Spotte ansgesetz! zu haben und wird deS. falls zu Haft in der Dauer von 14 Tagen, verschärft mit einem Fasttage in jeder Woche, das „Tagtlait^ zuw Sau« ttonsverluste von 60 fl. und zur Tragung der DerichtLkosteu für diesen einen Fall veturtheilt. Dagegen wird das Verbot der Weiterverbreitung der incrimimertm Artikel, die Zerstörung des Satzes rc. als bereits gegenstandlso! geworden, vom Gerichtshöfe nicht ausgesprochen. Bei der Schöpfung des Urtheils wurde als erschwerend angenommen die &m-curtenz der Schmähungen in drei Artikeln, sowie die weite Verbreitung derselben durch ein vielgelesenes Blatt, als mildernd dagegen das unbescholtene Vorleben des Angeklagten, ein unumwundenes und umfassendes Einbekenntnis, die rückhaltlose Angabe von Thatsachen, welche dem Gnichtsfc'e die Verhandlung wesentlich erleichterte, endlich das gimzliit Vermeiden aller und jeder bei Preßprozessm sonst so gewöhnlichen Ausflüchte vonseite des Angeklagten. Bon dn Parteien, die vom Vorsitzenden daran erinnert wurden, dag binnen 3 Tagen die Berufung gegen dieses Erkenntnis an» gemeldet werden könne, erklärte der Privatkläger durch feinen Vertreter, er behalte sich eine dreitägige Bedenkzeit vor ind bitte um schriftliche Zufertigung des ttrtheil«. Der Geklagte ließ sofort durch seinen Vertreter gegen das Erkenntni« die Nichtigkeitsbeschwerde anmelden mit der Versicherung, die Gründe hiesür binnen der gesetzlichen Frist dem hohen ®e> richtShose bekannt geben zu wollen. Witterung. Laibach, 13. August. Morgens Nebel bis 8 Uhr früh anhaltend, dann detiK, schwacher WSW. Wärme: morgens 6 Uhr -s- 168' nachmitttagS 2 Uhr + 29 4“ C. (1874 4- 230°; 1873 + 22 8° C.) Barometer im Fallen 735.44 Mm. $*4 gestrige Tagesmittel der Wärme + 22*3° um 2.5° iita dem Normale. Verstorbene. Den 12. August. Josef Brauda, Tischlerssohn, 6 I., Polanavorstadt Nr. 98, Rachenbraune. — Peter Ramodj, WächterSkind, 2 I. 13 Tage, Wächlershütte Nr. 1, neben dem Rudolfsbahnhosc, Fraisen.________________ Gedenktafel über die am 17. August 1875 stattfindmdm Lici« tationen. 1. Feilb., Logar'sche Real., Tominje, BW. Feißch.- — 1. Feilb., Zupaniik'sche Real., Oblazorica, BS. — Reas. 3. Feilb., Trainik'sche Real, Godovitsch, $»■ 3^. — Reas. 3. Feilb., Potoknik'sche Real., Terplane, Feistriz... In der Herrengaffe Nr. 215 ist für Michaeli d. I. eine schöne, aus acht Zimmern «-bestehende „ $16).,^ * Wohnung zu vermieten. Näheres daselbst im ersten Stock. Wiener Börse vom 12. Aagnst. Staatsfonds. 5perc. Rente. öft.Pap. blo. bto. oft. in Silb. kose von 1854 . . . . tote von I86V. samt kose von 1860, Füll». Prämien!-, v. 1864 . Ornadent.-Obl. Liebend ürg. Ungarn Actien. «nglo-Bank .... Srcbitanftatt .... Devositenbank. . . 60com#tt.Unflott . Franco - Bank . . . H-ndelibank.... Rationalbant . . . Oeft. Bankgesells. . Union - Bank .... BmmeVimt .... BerkehrSbank. . . . illsöld-Bahn . . , Bart kudwigbahn . tkais. Ms..Bahn . »aif. Kr. Joses«b . klaat»bahn .... Sfibbahn . fflelb, 7ü60| 74-05 105-76 112-— I117-— ,129.50 Ware 70*70 74-15 ltiti- 112-25 117-50 ISO1— 80-901 81*40 0**20 j W60 104.— 104*20 »14 40 214-60 135 — 130 — 745*- ;6o*- 32*80 33- 5250 53'— 831 — 933*— 91'- 91*10 36 — 86-50 222 - 222-25 177 — 178 — 161*— 162— 273'60 274'— V7--| 97*26 Pfandbriefe Allg. oft. Bed.-Credit, bto. in 8S 3. . . Nation. i>. W. . . llng. Lob.-Lrkditanst. Priorltats-Obl. k .anj 3ofef8«8aBn eft. Norbweftbah» . Siebenb ürger Elaal-bahn . Sudfr..@ef.»u500Fr. bto. Bon« Lose. öiebit - Lose . Rudolfs - Lose . Weohs. (3Mou.) «ugeb. lOOfUübb.®. Franks. IOC Mark. . Hamburg „ » Lonbon 10 Psb. eiert. Pari» 100 Franc* Münzen. ftail. Miinz-Ducaten ,0.Frane»Mtck - : • Prenß «affenscheme feiltet - - 9«.», 91-50 WM 78-10 3 « 141-tü-M leseotes« M*- W- «Kelb S-» 100-lfS 90 --' 5,56 86-15, 16J-50;16S-13-50 14- S2-90 54.35 54*35 111-85 44-05 83- 54*45 5415 111-71 44» 5*S9 5*»» 8 94 8-85 1*65 ;l*e5“ 101’20;101*45 Trlesraphischer Cursderichl am 13. «ugust. Papier-Rente 70 75 - ««Ibf^tRen e 7406 - 18** Staats.» nlehen 112-30.- Bankaktien981. — «wb« .«5 80 - London 11155 - Silber 101-16. -ucaten 528'/». — 80.Francs Stücke 8 94. — 100 Reich«, mark 54*85. V*i Druck von Jg. v. ftltinmaOt k geb. Bamberq. Verleger Cttemat Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Kranz Spitaler.