LMacherWMtlmg. Alt' 5« fl. ll. halbj. N.5.5... YUr bi°^u!lll:ungin«H«ue (L^lllNöl'Ntt 2 M ll! Z Xm. ...,r ,m , N.-!°^! '^^«./^ Z l) « ^< M^H.. »FI.ch halbj 5!» ll Dl!l del Pcst, 8! l'., Herr FideliS Tcrpmz 50 fl . Herr Paul Polcgcg 5)0 kr.. Herr Joh. Nlp. Plautz 2 st. Herr BlaS Verhouz 1 ft.. Frau Joscfioe Ziitesch l fl., Hcrr Georg Aucr 4 fi., Hcrr Josef Ncich 2 fi.. Frau Krischmann l si.. Frau Remschaq I fi.. Frau Ekelt I ft., Frau Klemenz I si.. Frl. Machtot Z fi.. Frl. Agnes Vidiz 1 fl.. Frau Eisel l fi,, Frau Fabiani 1 fi.. E. Nl. 2 fl., Herr Skuarza 1 fl., Herr Ich. Salutar 1 fl. Frl. Agnes Schuitnit 1 fl., Hcrr G. iözap A fl , von mehreren Bewohnern der Polanavorsladt II) fl. 24 lr. Vaibach, am 2i). Februar 1872. tl. ll. t!aul>cl.rcgiclUllg. Der l. l. Landespräsident: Karl v. Würz bach m. p. Die Action dcr Versoffungsgegner. täglich und immer finden wir cincn und den« selben Theil d«cn vnfass.liiggfscuiidüchen Regierung. Sollen wir ?"'/'' verfassm,s,sfc>ndlichcn Theil der bürgerlichen Ge n^m?."^/'' ^zeichnen? - ES dürfte wahrlich nicht nc7^ !""' '<"" "'°n e.leunt ,>n Vo^el an sei. den. d.c als v.r. berechne Mi.glicder dcs Ne ch«r s und VaMageS.VerfassnnaMeue a..^,,^ ha"c d. ' ! Sr. l. und t. Apos.ol.fchen Majestät ttcu^hor «mst Gehcimräthe der Rcgicrung treu und gehorsam scin »,!,d dem gläubigen Bollc Treue und Gehorsam grgcn «aiser, Gesetz und Vaterland einprägen sollten. >die sie cc> du,ch Wehr als tausend Jahre pflichtschuldigst gethan haw,. Diese Opposition gegen verfassungsmäßige Insti, tutionen nimmt in neuester Zcit einrn drohenden Cha-raller. eine ungeheuere Ausdehnung an. Kaum wurde vom Throne herab verkündet, daß die materielle Vage des niederen Klerus wesentlich aufge« bessert werden wird, kaum sind die hiezu erforderlichen Borerhcbungcn von Seite dcr Regierung in Fluß gc-tommen, so mcldcn uns schon öffentliche Stimmen auS Böhmen, Mähren, Oberösterrcich, Stcicrmarl und an. deren Vändcrn, daß die Staatshilfe in dieser Rich' tung mittelst Prolcsten auf Befehl des in oioleltfärbi-gcm Mantel gehüllten Obern abgelehnt werden soll. Kaum war das oetfassungsfrelmdlichc Ministerinn! Auerbperg in die Action getreten, so war es abermals dieser Theil dcr menschlichen Gesellschaft, der dem rcichs-cin heil lichen Programme dcr Regierung feindlich entgegentrat, dcr nur im södcralislischcn Irrgarten das Heil Oesterreichs, bez ehungswcise sein eigenes Heil sucht. Auf Grund der SlaalSgrundaesctze, insbesondere mit Rücksicht auf das Gesetz zum Schlitze der Person« lichen Frciheit, müssen wir wohl jedcm einzelnen Staatsbürger das Rcchl zuqcstehrn, sich dkser oder jener politischen Gcsinnungegenosscnschast anzureihen. Ader zu» gestanden lann und dars es nimmer werden, bah bei» spiclswcise der ganze „ndcre CleruS aufgefordert, ja moralisch gezwungen wird. ciuen Protest gc^cn die Rcgicrun^vorla«,en zu unterschreiben und hicmit eine ihm in Auesicht stehende Nechtowohlthal abzulehnen; zugestanden kann und darf cS nimmer werden, daß dicsrr Theil dcr bürgerlichen Gesellschaft, der Gcholsam neaeii ltaiscr und Obriglcil vcrsündcn soll. in seinem Berufe, in den sogenannten talliolisch-polilisch n Bcrsammlunacn und im Wege dcr Piche die übrigen dcm Staate sonst lrcuesgcbcncu Vürgcr zu Feinden der Perjassung, zu Fciudeu dcr Negierung heran^ichcn will. Wir hören schon den Mahnruf dcr Verfassuncssfrcunde an die Rc-ssicrung: ..(^uou^uo wiulom «dulsre (^iiUlina pktilili- Ueber die Delegirung der Vejchwornengmchtc in Mmcn. Die „Neue Freie Pr,ssc" wendet sich gegcn die von ^ dcr Aduocaleulammcr Böhmens gegcn die Maßregel der Dclcgirung der Geschil ornengcrichle a^geführlcn ^cdcnlcn.! Das genannte Vlail conslatirt zunüchsl, daß das Vorgehen dcr czechischcn Gcschwoinen, welche scldst dort, wo die offenbarsten Ocsctzübcrtrclu,igcu vorlagen, ohne Rück' ! sichl auf die Ocbolc ^er üffcl,ll!chcn und pllvatcn Moral! und dcs Gesetzes consiqucnt cm Nlchlschuldig über >hrc! Partciprcsje gesprochen, nur Eineu Schrei dcr Entrüstung überall dort hervorgerufen hätte, wo dcr Sinn für Recht durck Politische ^cidenschafleu nicht übcrlol t gewesen sei, und sährl, in das Meiitorischc dcr von der bölimi» schen Advocatcnlamiucr gegen dic obige Mah'egcl vor-^ gebrachte Bcdctiscu eingehend, in nachsol^ciU'cr Weise fort: „Für die Rechlmäß>gteit der Dclcgirung von Gcschn orncngcrichlcn aus Gründen der Befanglnhcil dcr zuständigen Gcschirornrnbanl nchmcn wir leinen Ausland, offen und cnlschiedcn gcun das Votum dcr Präger Advoltttcnlainmcr einzustcl)cu. Wir slimnicn darin mit dcr in einem bekannten >lu«schuiMrichtc dcS derzeit gcn Iustizulinisters niedergelegten "lnsicht vollloinincn überein. daß die Dcleqallonichlflianik d>s if 4!) der Strafprozeß, ordnung vom Jahre ltt5>.'! den höheren Gcrichlcn anch i» Anschling der Schwurgerichtshösc zusteht, wcnn auch jenes Gesetz nalurgl-mäß solche Gerichte nicht vor Augcn haben konnte. Vom Standpunkte des Gesetzes steht dieser Befugn iß mchtS im Wege, weil da? Gcsctz über die Einfühlung von Schwur^crichtcn i« P,»ßsachcn in allen l'lcht abgeänderten Punkten das flüh^lc Gcsctz über das Vclfahren in Prcßs^chcn vom 17. 5cccmber 1^62 und ditscs Gesetz cdcnso iü allln nuhl auegenom« mcncn Punkten die aUgcmcinc Slrasproccszo'dnl:!^', vom Jahre 1853 in unverändcrlcl Anwenddullcil belaßt, aber wcder iu dem einen, noch in dem andere» Gesetze die Unan.vcndbli!lc»t dcS ^ ll> dcr Strasproccßordnung über die Dclegirung auf Picßsachcn ausgesprochen ist. Aber auch mit dcm Wesen dcr Jury slchl die Dclcgirung duichauS in keinem Widersprüche, ma^ man die englische oder die französische Imy vor Auqcn hadcn; denn in beiden Bändern ift dic Oclcgirung eincl f emden >^ury we.,cn lvcfanqcnhcil dcr ordrntlichen sscsetz'ich a». erkannt wie praktisch geübt. D>e Kammer brhunpiel serner, nach b^m ElaatSgrundgesctzc und d Verschiedenheit in Abttde stellt, dcr muß cbcnso und ^wcit nuhr den hochgcborntn Fülsten dem niedriggcbornen Taglöhncr, den M'lliontnreichen Fabrilshcrrn dem dülsli» !^cu Albcitcr als nicht r>^s, nicht g!eich vor dcm Gesetze !cntgcc;ensnllcn. Will die Proner Ndoocatcnlammlr zu solcher Rcchlsanschauling sich bclc,nnen?" Die „Neue Freie Presse" gibt im weiteren Ver» Flause des Artikels ihr Volum dahin al», daß keines der von dcr Präger Ndvocatenlammer gegrn die Delegiruna, dcr Oeschwornengcrichte vorgebrachten Argumente dieselbe in der Ueberzeugung von der Rechlmüßigleit der obigen Maßregel zu crschülttrn bcrmocl,! halle, und schließt mit einer Aufforderung an die Geschwornen in Böhmen, bei Erfüllung ihrrr Bürgerpflicht lediglich d,e Rücksicht auf Rcchl und Gesetz im Auge bchaltcn zu wollen." Parlamentarisches. Wien, 29. Februar. In seiner VormillagSsitzung vom 28. d. M. sctzte bcr Vc r fa ssun gsa u S schuß die Berathung über das Elaborat dcs Subcomil<' hilisichtlich der galizischcn Re» solution fort. Äci Plli'kl s, ..In Sachen der EioilgcriclitS-Ge. setzgebüng," liU. (I, „Die Gesetzgebung übcr Vormund' schallen und Euratclcn und das in Vormundschaft«- und Eulllltlosachcn zu beobachtende Verfah'.ln mit Vorbehalt der Iurisdictionsnolm für die Rcichsgcsetzgebung," er' klärt Abg. Dr. Herbst, daß er vollständig überzeugt fei, daß ein Bedinfmß durch diese Concession nicht besiiedigt wclde, da ein solches nicht bestehe, allein cr hält dieselbe auch unvereinbar mit der Machtstellung des Reiches. Abg. Wolfrum cillärt sich gegen diesen Punkt und weist auf die Ucbelständc hin, welche sich aus der Be» sorgung dieser Ai^elegcnhcitsn durch dic ehemaligen Pa» tliillm!,c.lgc,ichsdlMons, norm dcr Rcüt,salschacbuna oorbehalttn wurde. Wenn das Vand einen Familienralh wlmscht. so s.i lein G,und, die Eifnllung dicsre« WunfchlS unmöglich zu machen. A»a Dr. O!<»kia bezeiHnct dicsc Concession als einen Riß in die Rechtscmhctt und erklärt, dagcyen zu stlMii'en. ^l'g. Dr. v. Dlmel w,^rsp,ichl der lehtsren Ve. hauptung unter Hinweisung auf die verschiedene Gesty' gsbung in Mein Preußen und den llltprcußiscwn Prv' vinzen. Äbg, Dr. Ritter v. Grocholsli elllürl, daß d'es-r Punkt ,m c,c>liz,schen Landtag als eine Machine nicht an^shcn werden wollte. Äbg. Dr. Dinftl glaubt für diesen «bsatz stimmen ^zu sollen. 352 Se. Exc. Herr Iustizminister Dr. Glaser erklärt die Theilung der Gesetzgebung allerdings nicdt für wün-schcnswcrlh. Es handle sich jedoch hier nicht darum, oli diese Theilung im Allgemeine,! erwünscht sei, sondern ob im speciellen Falle aus politischen Gründen eine Abgrenzung in derThcilung ausführbar wäre, und glaubt dies< falls, daß diese Materien ohne Schaden aus dem Gc biete der Relchsgesctzgebung ausgeschieden werde,, können, weil d>esclt-en ohnchm an der Grenze dec Gerichiscom-petenz stehen und es sich hier auch nur um eine Frage der Zweckmäßigkeit handle. Sc. Excellenz Herr Minister Dr. Unger halt die Aussche>dung dieser Agenden vereinbar m»t der Rechts-einhctt, well da» Vormundschaftswe»cn nicht einc Partie des materiellen Eioilrechtcs ausmache. Die Regelung des Verulundschaftswesens hänge zusammen mit dcr Organisirung der Familie, und es müsse daher den nationalen Anforderungen in dieser Richtung Rechnung getragen werden. Redner glaubt, daß die österreichische Gesetzgebung gewiß in Ungarn Wurzel geschlagen halte, Wenn sie sich in Beziehung auf das Fcnnilienrecht mehr den ungarischen Eigenthümlichkeiten angeschlossen hatte. UebligenS sei oas Vormundschaftswesen ohnehin seiner, Natur nach mehr eme Verwaltungssachc. Der Mi«! nister erklärt sich dbcomil6.! Adg. Dr. Hcrbst spricht dafür, daß dem Reiche das Gesctzgebungsrecht gewahrt werde, wie es im Punkte F bezüglich der Organlsirung der politischen Ve> Horde geschehen sei. Er werde gegen diesen Punlt stim-men. Nach einigen Bemerkungen der Äog. Wolfrum und Kaiser wurde lit. f, Absatz « angenommen und ebenso /!i, letzlerer ohne Debatte. — Hie^anf wiro zur Berathung des Avfatzcs ^, „Die Gesetzgebung über die Einführung von Friedensrichtern nnd Baqatcllgerichtcn, dann übcr das Be,fahren bei denselben mit Vorbehalt der Festsetzung ihres Wirkungskreises durch die Reichs gesetzgebung", geschritten. Abg. Wolfrum erklärt sich deshalb gegen die An» nähme dlescs Punktes, weil er auch gegen die Ueber-weisung der Polizei-Strafgesetzgebung an den galizisucn Landtag gestimmt habe. Dieser Absatz w«rd hierauf bei dcr Abstimmung angenommen. — Punkt g: „Die Gesetzgebung über die Grundzügc der Organ>suung der im Lande bestehenden politischen Verwaltungsbehörden erster und zweiter In« stanz, jedoch mit dcr Beschränkung, daß die Entscheidung in eigentlichen RegierungSgeschcuteu so wie überhaupt die Vollstreckung nur von der Regierung bestellten Organen zustehe. Es bleibt jedoch der ReichSgesetzgebung vorbehalten, im Falle durch gedachte Orgamsirulia, den Bediufnissen des Reiches nicht genügende Rechnung getragen würde, hiczu eigene Organe aufzustellen," wird hierauf mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Vorsitzende ertlärt, daß er nuumchr dic Ueber« schrift aller dieser Punkte. /V. „Angelegenheiten, welche unler fortdauernder Geltung der bezüglichen Bestimmungen der Staats-grundgesetzc eventuell der Landes^setzgebung Galiziei's übertragen werdea könnten", zur Oeballe bringen werde. Sc. Durchlaucht Herr Ministerpräsident Fürst Auerspcrg erNärt ^iamens der Regierung, daß man alle dicse bisher besprochenen Punkte concediren könne gigen dem, daß Halrzicn durch seine OcsetzMung oic Staats-grunogcsetze abzuänden nicht uerechtlgt sci, daher kein Gesetz geben dürfe, welches z. Ä, die Glcichdclechliguug der Nationalitäten und die Gleichberechtigung der Con-fessioncn alteriren würde. Was dic Bedenken bezüglich der Friedensrichter betreffe, so stelle sich das Verhältniß derart, daß, wenn dieselben von der Htronc ernaiml wären und im Namen des Kaisers Recht sprächen, sie unabsehbar seien; wenn sie aber nur Vertrauensmänner oder Schiedsrichter, von der Bevölkerung für einen gewissen Zeitraum gewählt wärcli und nur Vergleiche schließen, Händel schlichten, aber tcmes'.mgS Recht spre» chen könnten, ih^cr Amoonbarleit tcin Hinderniß e.'t-gegenstehe, daß also auch in dieser Beziehung die Staats« grundgtfttze maßgebend seien. Avg. Dr. Herbst ist der Ansicht, daß unter Staats-grundgcs^tzen ullc jetzigen so wie auch alle künftigen zu Verstehen sind, dlejemgcn Puulte, welche inaNiculirt wurden, tonnen aber mit Rechlswirlung auf Galizicn tinseltig nicht abgeändert werden. Nachdem dcr Abg. Graf Coronini sich für die Aufschrift ^ crkläct hat, wird dieselbe bei der Abstimmung angenommen. Es wird nunmehr zur Berathung der Gruppe U. Punlt a geschritten: „Für die besondere Wahrnehmung der Interessen des Königreiches Galizien und Lodome-ricn mit dem Großherzogthum Kratau wird durch ein dem Lande Galizien angehöliges Mitglied des Ministeriums gesorgt." Abg. Dr. Groß erklärt, daß der Wirkungskreis diese« Ministers ganz präcise festgestellt werden müsse. Es möge daher klargestellt werden, ob derselbe im Ml-mstcrraihe an der Berathung und Beschlußfassung über die Ang^genheiten anderer Länder mitzunmlcn haben werde oder nicht. Se. Durchlaucht Herr Ministerpräsident Fürst NuerSperg: Den Minister, welcher cm dem Lande Ga-lizien angchöriger sein solle, stelle sich die Regierung als einen Minister ohne Portefeuille vor, welcher eben die besonderen Interessen des Landes wahrzunehmen haben werde. Seine Iostruttion wäre eine interne Angelegenheit des Ministeriums. Abg. Dr. Kuranda findet .s nicht cnlsplechend, daß der Oalizicn ungehörige Minister uuf die Angelegenheiten der anderen Länder einen Einfluß habe; worauf Se. Durchlaucht Ministerpräsident Fürst ÄuerS-pe,g erklärt, daß der Galizien angchörigc Mmifter je« de'.ifcllls alich im Minislcrralhe bei allen zur G icithni g lomincrlden «elimelcgenhciten seine Stimine abzugeben be» recyligt sein müsse. Se. Excellenz Herr Minister Dr. Ungcr ?rt!ärt. gegcn Kuranda gewendet, dc-ß, wenn man sich otr Ansicht des Letzteren anschließe, aus diesem Minister ein förmlicher Landeöminister würde, was man li,,,n doch vermeiden wolle. — Es sei seh>- zweckmäßig, wenn en mit den Eigenthümlichkeiten des LaüdeS verlrautcr Mann im Ministerium Sitz und Slimme habe. Bei kcr Abstimmung müsse sich ja jed'r Mini» ster auf den Standpunkt des Reiches stelle". Die Ereiruna eines galizischen Landesministers bcxdsichtige man nicht. Abg. Dr. Herbst: Die Verwaltung auch Galiziens könne nur der Minister, ath führen. Das Subcomit6 habe auch dies im Sinne gehab! und durchaus nicht einen besonderen Minister für Galizien. Redner c»klärt, daß seiner Aosicht nach di^s'.r Con-cessionspunlt auch dann schon erfüllt ist, wemi >>n Ressortminister Galiziancr ist; dieser habe aber dann sein besonderes Augenmerk auf die Wahiling der I^llrcsscn Galiziens zi, richten. Se. Durchlaucht Herr Ministerpräsident Fürst Auersp.rg gibt die Erklärung ali. baß die Regicruna ganz der Ansicht dcS Abg. Dr. Herbst sei. Abg. Dr. Kuranda fi,idet d>e Stylisirung „besondere Wahrnehlnung dcr Interessen Galizlens" gefährlich, da andere Länder und darunter große Länder kommen könnten, welche sagen, daß auch ihre Interessen zu wahren seien uno daß sie nicht einsehen, warum dies nur bezüglich der Interessen Galiziens der Fall sein solle. Bei der Abstimmung wird dcr Absatz li ii. nach dem Antrage des Subcomilu angenommen. Nächste Sitzung Freitag Abcnds 6 Uhr. Auf der Tagesordnung der 11. Sitzung des Un> terri ch t S a n s s ch u s s e s stand die Forlsetzung dcr Berathung über den Gesetzentwurf betreffend die Besorgung des Religionsunterrichte« in den öffentlichen Volks-und Mittelschulen und den Kostenaufwand sür denselben. Referent Dr. Dinstl. bezugnehmend auf den Beschluß des Aueschusses in der 2. Sitzung, die Spccinl-dlbatte über obige Rcgie7ungsoorlage zu vertagen, bringt einen von ihm im Einvernehmen mit Sr. Er/, dem Unterrichlsmmistcr unter Beiziehung des Abg. Or. v. Figuly verfaßten neuerlichen Gesetzentwurf zur Ver< lesung. Se. Excellenz Minister Dr. v. Stremayr erklärt zunächst die volle Uebereinstimmung der Regierung mit dem Auösckusse in der Richtuna constatiren zu müsse», daß von beiden Seiten die Nothwendigleit anerkannt werbe, jene Verhältnisse möglichst rasch und cod^iltig zu regeln, welche durch die Mmistelialverordiiung vom 21. Juni 1871 eine solche Regelung finden sollten, in Wirllickleil aber nicht gefunden haben. ^ er Regierung sei es keineswegs um eme ^lcndelung des Art. 10 der interconfessiontllcn Geseye zu thun; sie sei auch einverstanden, daß dies in dem zu beschließenden Gesetze zum Ausdrucke gelange. Redner ist nicht gegen da« im Entwürfe des Referenten ansgestellle Princip, hält aber das von dcr Regierungsvorlage festgehaltene für praktischer. Abg. Dr. Pickcrt glaub», daß die Schwierigkeiten, auf welche bei Durchführung eines Gesetzes von der Art des vorliegenden Entwurfes mit Rücksicht auf die interconfcssioncllm und Slaatsyrundgesctzc ^stoßen werden könnte, durch die Creirung von EulluSgemeinden für alle bestehenden Confessionen leicht zu beseitigen wären. Abg. v. Ezedit ist für unbedingtes Festhalten an Art. 10 der intcrccmfcssionellen Gesetze und erläutert den Begriff ,Religionsgenossenschaft." Alle jene au« der Verpflichtung zur Veranlassung der Erthcilung des Religionsunterrichtes erwachsenden Leistungen, welche über ein bestimmtes Ausmaß hinausgehen, seien dort, wo die katholische Bevölkerung die überwiegende, von den katholischen Religionsfonds, dort, wo die israelitische Bevölkerung die Mehrzahl bilde, von dcr betreffenden Eul» tusgemeinde zu befreiten. Dieser Grundsatz müsse in dem vorliegenden Gesetzentwürfe direct ausgesprochen werden. Abg. Dr. v. Figuly erörtert die Nothwendigkeit der Erlassung eines Reli»,ionsedictes. Die bloße Aufhebung des Concordates als Vertrages habe mannigfache Lücken gebracht, die nun ausgefüllt werden müßten. Abg. Dr. Ruß vermißt in dem Gesetzentwürfe des OerichlcrstatterS eine Bestimmung, welche für den Fall vorforge, daß die Scclsorgegcistlichlelt den Religionsunterricht nicht besorgen lönne oder wolle oder auf Be« fehl des Bischofs nicht besorgen dürfe. An der Debatte betheiligten sich Abg. Fux. Reuter. Dr. Dinstl, u. Ezedll, Dr. o. Figuly so wie Mini-sterialralh Hermann. U,licr Antrag des Abg. Dr. Schaup wird die Generaldebatte geschlossen mit dem Bemerken des Vorsitzenden, Obmannes Dr. Rechbauer, die Specialdebatte «n nächster Ausschußsitzung, bis zu welcher die Vervielfältigung tes Gesetzentwurfes des Referenten anzuordnen wäre, einleiten zu wollen. Politische Uebersicht. vaibacü, 1. März. Die Zahl dcr Concessionen, wclci^ dem Lande Galizien bewilligt werden sollen, ist nichl tlein. Sie um-fahl die Gc^tz^l'u,'g in VormundschaslS- uid Cura-telsachen. die Gesetzgebung über die zur Einführung der Grundbuches dnung nothwendigen Bücher, die Oefetzge-liunq ül' r ^'irdensrichter und Bagalcll-Gerichle, die Gesetzgebung über die Grmidzüge dcr Organisirung der politisbm Verwaltung < Behörden erster und zweiter Instanz iiüd einen Minister „znr besondern Wahrnehmung der Interessen Galiziens." — Der „Tages-botc aus ^öhm-n" erzählt die Wünsche dcr verfas-»urgslrfnet, Partei in Böhm.'n und schlißt diese Eröffnung mit nachstehendem Appell: „G^lmgt es tcm Ministerium l^t, iu Einem Zuge eine Elcllung Galiziens, die weniastciis der Strung Eroatkns glc.chtommt, und unmm.lbare Wahlen sür das Central-Parlament zu erreichen, so hat es die Sicherheit dcs Eon-stitull^.^vliius erreicht. Dann we>den aber auch die Zustände >i.l) derart gcälidcit l^lien, d^ß man nicht vor jedcm Slurnn im Glasse Wasser, rü)l jedem Luftzug dcr PcUl.iln , zu crzilteril braucht. Eine mililärlsche Uniformirung dcr PaUeien. wic mail sie jetzt gern an-strcbcn möchte, ist im ccilislilulionettcn Staate weder auf die 5aucr haltbar, noch wünlchcnSwerlh, vielmehr liec«t das Gegencinanderwirlen der Factoren, das eine lichtunssaeb..nde R^sultirendc erzclcht, im Wesentlichen dcs constilulionellen Staates, und in Oesterreich habcn wir an Parteien, die einander auf dem VcrsassungSbo-dcn gegenüberstehen — außerhalb dieses Bodens giebt es im Verfassmigsstaatc keine wirksame Agitation — bislang keinen beängstigenden Ucderfluß. Man schaffe nur vor Alle!'? ein festes Bollwerk gegen jene Fractio« ncn, welche die obersten Grundgesetze des SlaatcS als etwa« Vergängliches, als das Erzeugniß eines variablen Synems lnfehlcn wollen, und ist das geschehen, ist die conslitutiomllc Entwickelung gesichert, dann habcn wir von keiner Parteiung mehr für das Lebensinleltssc des Staates zu fürchten." Die „Agramer Zeitung" schreibt: „Die Ernennung des Herrn von Vakanovic zum Vanüllocumte-nentcn ist offenbar nicht nach dem Geschmacke unserer Opposition, wir finden es daher ganz erklärlich, daß sie fi>,ster brütend im Winkel sitzt und in Ermangelung von etwas Bcsscrcm Wuth locht." Mit Befriedigung coi'statiren wir, daß sich bereits entschiedene Spuren einer Wendung zum Bcsserrn bemerkbar machen. Um dieselben aber zur vollkommenen Wahrheit werden zu lassen, bedarf es eines klaren Geistes, eines warmen Herzens und vor'Allem ciner festen Hand, welche die Geschäfte dcs Landes führt, und wir hoffen mit gutcm Grunde, daß Herr o. Valanooii auf der Höhe seiner Aufgabe stehen werde. — „Reform" constalirl, daß seit Ucbernahe der anSwärligen Angelegenheiten durch den Grafen Andrassy die Politik Oesterreich-Ungarns im Orient bedeutende Fortschritte gemacht. Die Politik, welche die Monarchie im Orient zu befolgen hat, sei gai'z klar. Sie widersetze sich nicht dem Aufschwung der ciütonomen Sla,'len auf dcr Balkan-Halbinsel, aber sie unterstütze die türkische Regierung in dem Bestreben, die Integrität ihres Reiche« aufrecht zu erhallen. Die „Prooincial.Eorresuondcnz" slcllt dieRe ichs-tags-Erüffnung in Berlin für den tt. April in Absicht. Der „Reichsanzeiger" meldet die Berufung der Bürgermeister Becker von Oortmund, Kohleis von Posen und des Stadtrathes Lambeck von Thorn auf Präsentalion dieser Städte ins Herrenhaus. Der „Independance beige" wird über die Stimmung in Paris geschrieben: „Unklare Besorgnisse, dnmpfe Gerüchte von StaalSüreichen, unerklärte und doch nur zu erklärbare Furcht vor der nächsten Zukunft, dringendes Verlangen nach Ruhe und Wiederaufnahme der Arbeit, der Production und deS Wohlstandes: das ist cS, was gegenwärtig die Mehrzahl dcr Franzosen oder vielmehr das ganze Land erfüllt. DaS Vellange:,. die Arbeit der Her„clli,ng in Angriff zu nehmen, wird durch die Keckheit der Ränlenschmiedt und durch die Umtriebe der selbstsüchtigen Parteien gelähmt. Demselben Blatte wird aus Paris geschrieben, „das man an der Grenze mehrere nach Paris aufgegebene Kisten voll Revolvern mit Beschlag belegt habe." — Die Commission der Nationalversammlung, welcher die politischen Anträge zugewiesen wurden, hat die Ablehnung sämmtlicher auf Neuwahlen abzielenden Vorschläge beschlossen. Unler diesen befindet sich auch das bereits am W. August 1tt?l von Gambclta und Louis Blanc eingebrachte Project, welches die Auflösung der Assemble verlangte, deren Aufgabe nur der F"«' densschluß gewesen sei. — DaS „Journal de Lyon meldet ans zuverlässiger Quelle, in einem bisher nocy unveröffentlichten N a cht ra a sa r t i l e l zum Fr l e-dens vertrage sei ausdrücklich vorgesehen, daß jc- 353 dem Gllra,er der abgetretenen GtbictStheile bis 1. Oclo. der gcstallct sei, für s.inc bis fünfzehn Jahre ullen Söhne die französische Nationalität zu optircn, wenn» gleich er selber sich für die National,tät dcs Rcichslan-ves entscheiden sollte. — In dem Departement Loir»et^ Garonne wird die bonapartistische Assitation von de:n ehemaligen Minister Forcade la Roquctlc ge-leitet. Die Arbeit der Revision der Schweizer Oun« dtsvcrfassung ruckt endlich nach fast viermonallichcr Daucr ihicm Abschlüsse entgegen. Auch der Ständerath ist fertig geworden und hat sich auf die nächste Woche vertagt, um dem Nalionalralh Zeit zu lassen, die wenigen Punkte, in welchen die beidcrscltlgcn Äcschlüsse abweichen, z>H vereinigen. Der letztere stimmte a»f Antrag seiner Commission biö jetzt den meisten abweichenden Voten des anderen HuuscS bei. So wurde der abweichende Beschluß hinsichtlich deS Ohmgeldcs abgeändert und dem Sländerath b,!ge>'limmt, daß dies? Veikehrssckranle innerhalb der Sch,i>c!z binnen cincr bestimmten Frist ab» geschasst werden solle, nur wurde die Daucr dieser st'ist statt auf 15 auf 20 Jahre festgesetzt. Ii, der Schul» frage, wclche der Slcindeialh von sich gewiesen, bchiurtc d«r Nationaliath auf seinem Beschlusse und sctzlc mit einer lleincn Viodificalion die Garanlie dec« obligators scheu und uncnlgcltliHcn Uincrrichtcs fcst. Ohne Zwclscl wird dic iiieoisions-Arbeil ionerhalb acht Tagen beendigt sein, uln sodann dem Schweizer Volle und den Cantonen zur Genehmigung vorgekgt zu werden. Dcr „Globe" vci sichert, daß sich die Königin von England am 25. März zu kurzem Aufenthalte bei einigen Beiwandten nach dem Contmcnte begeben werde. Eine Angelegenheit von hoher Äcdcntung hat in diesen Tagen in.D änemarl ihre Erledigung gefunden. Dcr Gedanke, den fernsten asiatischen Osten, China und Japan mit Europa telegraphisch zu verbinden, ist seinerzeit von Dänemark ausgegangen und mit Unterstützung der russischen Ncgicrung schon vor einem Jahre glücklich zur Wirklichkeit gewordcu. Die Direction der sogenannten „großen nordischen China und Japan Ex. tension-Tclcgraphen.Gesellschaft" hat ihren Sitz in Ko« penhagcn gefunden. Der neuernannle Gesandte Rußlands bei den Vereinigten Staaten Amerikas. Varon Offen» berg. hat Petersburg bereits verlassen, um sich direct nach Washington zu begeben. Die Kammer-Session in Bularest wurde bis zum 27, März verlängert. Mehrere Deputirle forderten die Kammer auf, den Eiscubahn-Nnschlnß an die österreichischen Bahnen durch den Pulcan « Paß zu voliren. In Const ant in opel ist, wie der ,.Ung. Ll." Meldet, eine Gesandtschaft des Emirs von Bokhara ein« getroffen, um dcr Pfoilc an;»biclcn, die Suzcränetät über die Staaten dls Emirs anzunehmen; der Emir würde dann zum Sultan in dasselbe Verhältniß treten, wie der Gey von Tunis oder die Fmsten von Serbien und Rumänien. Ngesnmigkeiten. — (E i n I u b i l ä u m.) Der l. l. Schulbücherverlag, drese von d„ Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1772 ws Leben gerufene Institution, feiert heuer sein hundert, langes Jubiläum. — (Einbruchdiebstahl.) Am 27. V. M«s. Nacht« wurde die Kanzlei der Gemeinde Brunn am Ge^ birge bei Licsinc, uächst Wien ausgeraubt. Diebe hallen bie Thüren dcr Kanzlei und der Kassen aufgebrochen und aus den letzteren ci„e Papicrrente per 22.700 sl. (Nr. 26,177), eine Silberrcnte per 4000 fl. (Nr. 7028), ein ganzes 1860er LoS S. 4331 Nr. 54. eine Gruüdenl. lastungs . Obligation per «50 st. (Nr. 2096), welche sämmtlich für dc>S Blirgerspilal in Brunn vinculirl sind, ferner zwei vinculirtc Papierrcnlen per 500 fl. und an Bargeld etwa 10 fl. entwendet. — (Ein neuer steiermärlischer Curort.). In Eggenberg bei Graz wird die Gründung einer Kalt-wasser-, Multen-j und Trauben«Curanstalt in Angriff ge» nommen. -^ (V in br uchsd iebstahl) Vorgestern wurde in ein ebenerdiges Wohnzimmer der Schreiner'schen Vraue. rei m Graz eingebrochen und außer Kleidungsstücken, Pre-Nolen^uch 1000 st. Barschaft gestohlen, der N°»n."> "stt Civil^Ehein Tirol) wird, der F^nz^Iofe ls "^h^ ^.rbe?^^"'"^" Felsstücke auf die Bahn, ""h"" weshalb der Verkehr auf der gena2en"N7b72f Weiteres eingestellt ist. "" dis auf — (Schadenfeuer.) Am 29. v. M. ist die aroke Cotton.Fabril der Brüder Porges von Portheim in Smi. chow nächst Prag bi« auf den Grund abgebrannt- die Maschinen sind zerstört und nur ein Theil der fertigen Waaren gerettet. — (Sporting-Excursion.) Die Herren Graf Anton Eszlerhazy, Graf Otto Stockau, Graf Heinrich lamberg. die drei Brüder Baltazzi und Graf Georg Er- döby beabsichtigen eine Sporting Excursion nach England, zu machen, um einige Jagden milzureuen. — (Durch die Nu«trocknung des Neu-sicdler.See«) haben die fürstlich Eßterhazy'schen Gü-ter 26.000 Joch Grund gewonnnen. — (Aei einer Bauernhochzeit in Sam) im Eomogyer Comilate hatte das übliche Freudenschi?ßen wieder traurige Folgen, indem ein Vauer in Folge eme« Fehlschusses einem Kocchte die Nase wegschoß. — (An drm "au des Krön stabler Hahn-Hofes) ist bereu« Hand angelegt. Ziegel und Steine werden massenhaft zugeführt, und sobald die W.tterul'g es zuläßt, beginnen die Maurerarbeiten. Der Bahnhof muß bis Ende October vollendet sein. — (Der österreichische Pslaroampfer , Admiral Te gelt ho ff") ist auf I. S. Tecklenborg's Werfle in Bremen im vollen Bau begriffen. Tcr neue Dampfer ist 19 Fuß länger und 2 Fuß breiter als die „Germania". Die Kosten, Z2.000 Thaler, werben, wie man hört, von einem einzigen Freunde des Unternehmens in Oesterreich gedeckt. — (Zur österreichischen Nordpol.Er« pedit ion) habe« beigetragen: Freih v. Wüllerttolff 100 fl., Lieben u. Comp. 500 ft., Ferdinand wgdor 500 fl., GM. Baron Hammerstein 50 fl., Graf Rudolf ttinsly 1000 fi., Ephrussi u. Comp. 500 fl,, Dr. Satin 300 fl., Paul Sch'ff 300 fl. — (Der ..Allgemeine deutsche Arbeiter, verein") beschloß den diesjährigen Kongreß nach Pfingsten in Berlin abzuhalten. — (Aus dem Pariser I u st izpalaste.) Ein gerichtsbelannler Verbrecher wird vorgeführt und der Präsident beginnt das Verhör. „Verzeihung, Herr Präsident, daß ich unterbreche, aber ich verwerfe meine Richter." — ..Sie meine»: einen Ihrer Richter." — »Nein, Herr Präsident, alle Richter; sie sind sämmtlich meine Person» lichen Feinde." — „Und weshalb meinen Sie das? — „Sie haben mich schon fünfmal verurlheilt." — (Hungersnoth in Perfien.) Pest und ^Cholera haben wohl in Persien aufgehört, aber die Hungers« noth dauert noch fort. In der Hauptstadt Teheran sind die Straßen mit Leichen bebeckt, weil es an Todtcngräbern fehlt, während halbverhungerte Leute mit den Straßen. Hunden kämpfen, um sich von den Leichen zu nähren. Locales. — (Der Rechnungs-Abfchluß der Laiba. cher Gewer bedank) für das Jahr 1871 weist unter Rubrik „Activa" in Baarschaft 4.419 fl. ü. N. — Wech, seln 256.003 fl. — Verschiedenem 1.426 st., in Summa 262.446 st. — ferner unter der Rubrik „Passiva" an Actien.Capilal 50.000 fl. — Sicherslcllungsfond 14.618 fl. — currenlen Geldern 164.002 st. — unbehobcncn Zinsen 2.297 st. — Steuer-Conto 46 fl. — Zmsen von Wechseln 2,368 fl. — Ncservefond 1.969 fl. — Verschiedenem 317 ft. — Neingewinn 6.620 st. —in Summa 262.448 Gulden ü. W. aus. Der ausgewiesene Reingewinn rcsulnrt sich wie folgt) Erträgnisse von ercomptirten und reescomplirten Wechseln 16.491 ft. Verwenduny: Zinsen 10.381 fl. — Regicspesen 1.085 fi. — verschiebend Ausgaben 405 ft., in Summa 11.671 ft. Reingewinn 6.620 si. ö.-W. — (Bürge rmeist erwähl in Rudolfswerth.) Bei dcr au« Anlaß der Resignation des Gemeindevorstehers Albert v. Lehman» am 25. v. M. stattgehabten Neuwahl wurde der Apotheker Dominil Rizzoli zum Gemeinde, Vorsteher der Stadt Rudolsswerlh gewählt. — (Große Feuersbrunft.) Am 25. d. Nachmittags 3'/, Uhr ist in dem Orte Döb titsch, polil. Bezirk Tschcrnembl, angeblich durch Unvorsichtigkeit einiger Kinder, welche zunächst der Scheuer des Landwirchcs Georg Plautz HauS Nr. 35 Erdäpfel gebraten haben, ein Scha. benfeucr ausgeblochen. Bei dem herrschenden heftigen Winde verbreitete sich das Feuer mil fo rapider Schnelligkeit, baß binnen Verlauf einer Stunde neun Wohnhäuser und sechs ^und dreißig Wirthschaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden sind. Der wrillhäligen Hlllfeleistung der Be. wohncr und der Stadlsprihen aus Tschernembl ist es zu danken, daß nicht der ganze aus 71 Häusern bestehende Ort Döblilsch in Flammen aufging. Der Gesammlschade soll über cilflauscnd Gulden betragen. Menschenleben sind. glücklicher Wcise nicht zu beklagen; Vlch ist leine« ver. drannl; 2 Pferde und ein Kalb wurden noch rechtzeitig aus einem vom Feuer bereils ergriffenen Stalle burch den l. l. Gendarmerie Wachtmeister gerettet. Z,l beklagen ist es, daß von den Landwirlhen nicht ein einziger gegen Brandschaden versichert ist. Wann wird endlich die Zeit kommen, in der der bäuerliche Wirlhschaftsbesiher zur Er, lennllnß gelangen wird, daß c« eine bürgerliche, eine aus ualionalölonomischen und Familienrücksichten gebotene Pflicht fei, seinen Gebäubecompler gegen Feuerschäden, deren An. zahl, wie conftatirt, alljährlich, und in der Regel durch Unvorsichtigkeit wächst, preis, und werlhenlsprechend zu ver. sichern? Was nützt es, wenn Assecuranzanstallen bestehen oder neue in« Leben geruscn werden, und e« werden derlei wohlthätige Institute nicht benutzt? — In dieser Richtung thäte Vollsaufllärurg noth, und eine Agitation für Assekuranz halte segensreichere Folgen, al« jene für den Föde-ralismusl "< " u , — (Zur Beachtung für Vol lsfchu llehrer und Landgemeinden.) Da« l. und l. österr. Acker» bnuministeriuln betrachtet es als wesentliche Bedingung für den lanbwiuhschafllichen Fortbildung ««Unterricht, daß die Vollsschuliehrer zur Erlhsil»»g desselben befähigt seien. Der landwirchschaslliche Unterricht wird wohl künftighin an den Lehlpräparanbien ertheilt werden, diese Neuerung kommt aber erst den künftigen Lehrern zu Gute. Nun gibt es ader ncuorisch eine sehr große An^hl von La»dschul-lehrein. welche zur Ellheilung eme« landwirhischaflllchen ForldildunstS. Unterrichtes erst befähigt gem,cht werden müssen, zu welchem Zwecke das Ackerbauministerium be» absichtigt, im Jahre 1672 landwirlhschaslliche Lehrcurse für Volltschullehrcr abhalten zu lassen. Solche größere Lurse sollen während der Ferialzeit in Graz, G o r z. Teiscken, Liebwerda und Tabor, dann vier kleinere derartige Curse in Galizien und ein kleinerer in Niederösterreich abgehallen we,den. Desgleichen wird das llckerbauminifterium auch im Jahre 1872 wieder 50 kleine, passend zusammengestellte Bibliotheken an gut geleitete Fortbildungsschulen ver» theilen lassen, weil sich diese Maßregel in den voraus» gegangenen Jahren wirklich als ein wesentliches Mittel für dle Hebung des landwirlhschaftllchen Fortbildungs-Unterrichte« erwiesen hat. Der Kostenbetraa, für je eine dieser land« wirlhfchafllichen Bibliotheken reläuft sich auf ungefähr 15(1 Gulden österr. Währ. — (Ueber Düngung der Weingärten.) In der Erwägung, als der Weinbau in unserem Heimallande eine hervorragende Rolle spielt und als eine reiche Einnahmsquelle bezeichnet werben kann, nehmen wir Anlaß, über die Düngung der Weingärten aus dem „Bübischen Wochenblatte" nachstehende Methode milzulheil n: „Da« Düngen ber Reben hat nicht nur den Zweck, das Ergebniß an Trauben in einem gegebenen Jahre zu erhöhen, sondern vorzugsweise auch zu bewirken, daß wir gute« Holz erhalten, damit an guten kräftigen Stöcken auch in Zukunft reichlich Trauben wachsen können. Nach Versuchen ist e« sogar wahrscheinlich, daß in vielen Fällen der Dlinger überhaupt, besonders der künstliche Dünger, im ersten Jahre vorzugsweise auf Kräftigung des Stocke« und erst im zwei» ten Jahre auf Vermehrung bes Erträgnisses hinwirft. Da durch das Erfrieren größerer Theile der Stock sehr geschwächt wirb, so ist wohl anzunehmen, daß wir unrichtig verfahren, wenn wir jene Reben, die des Dünger« bedür» fen. deshalb nicht bUngen, weil größere Theile der Stöcke erfroren sind. Durch richtige Düngung können wir die Rcbcn wieder so kräftigen, daß der Verlust de« diesjähri, gen Erfrierens für fpätere Jahre weniger empfindlich wird. Die stickstoffreichen Dünger (Stalldüna.er, Peruguano) der« anlassen ein rasches Wachsthum, die Ranken werden czroß und dick. aber nicht sehr kräftig; da außerdem im Ber» hällniß zu den in den Wurzeln enthaltenen, für das wei» tere Wachsthum der Pflanze bestimmten Stoffen wenig Augen vorhanden sind, alfo ein allzu starker Trieb nicht günstig ist, fo halle ich eine starke Dlingung mit ftickstofs« reichen Düngern nicht für empfehlenswert!) und würde einer Düngung mit Holzasche (3 —4 Elr.) oder künstlichem Dünger (Rebdünger 4-6 von London, die bei Erwachsenen und Kluderu ihre Kosten 50fach in anderen Mitteln erspart Äus,ug ans 72 000 Genesungen, au Massen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust, Lungen-, Hals-, Stimm-. Älhem-, Drüsen-, Niereu- und Blasenleiden - wovon auf Verlangen Eopicn gra-ri« und franco gesendet werden: Lertificat Nr. «4210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer ^ebcrlraulhcil war ich seit sieben Jahren in einem l'.üchtburen Zustande von Abmagerung und ^eidl'ü aller Äil. Ich war außer Stande zn lesen oder zu schreiben: hcUte ei» Zittern aller Nerven mi ganzen Kürper, schlechte Verdammn,, fortwährende Schlaflosigkeit, und war in einer sielen NervenanfreglMll., die mich hin: und hertrieb nnd mir leinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte hatten ihre Kunst erschaust, ohne Linderung m.'incr Leiden, In rüllrger Verzweiflung habe ich Ihre Nov-üll^icu-u versucht und jcyt, nachdem ich drei Monate dauon gelebt, sage ich dem lieben Oott Dank. Die tt«!^!«!««:»^!'»: verdient da« höchste Lob, sie hat nur die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einznnchmcn. Mit innigster Danldarleit nnd vollkommener Hochachtung. »Zi^iii»« c!o Ilr^Iüm. Nahrhafter als Fleisch, erspart die ttov«,!e8<:>öre bei Erwachsenen nnd Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von j Pfund fl 1.50, 1 Pfund fl, 2.50, 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfund fl. 10, 12 Pfnnd fl. 20, 24 Pfund fl. 3tt. Nov»!«»«:^!-« <^n,.n!»l^« iu Pulver und in Tabletten fllr !2 Tassen ft. I.5x), 24 Tassen ft, 2 50. 4« Tassen fl. 4,50, iu Pulver filr 12" Tassen fl. 10, sllr 28« Tassen ft. 20, sür 576 Tassen st. 36. Zu beziehen durch Barry di: Barry sch«slavonischeu (Grenze wird ganz aufgehoben und statt desselben eine Zoll' sleuerwache eingeführt. Paris, 29. Februar. Gestern Früh unterzeich, nete der deutsche Botschafter Graf Arnim eine Zusah-Convention mit dem Finatizminister Pouyer-Querlier. wclche den stipulirtcn Zahlungsmodus der vierten Hal« ben Milliarde der Kriegsconlribution dahin reqelt. daß gegen 5 Percent Disconto seitens Deutschlands die fälligen 410 Millionen bis zum 0. März bezahlt werden. Paris, 1. März. Zwischen Thicrs und dem rech« ten Centrum erfolgte cine mertllchc Vnmatierung. Bern. 28. Februar. Der Naticmlllralh ist dem Beschlusse des Stünoeralhes, das Verbot der Errichtung neuer und der Wiederherstellung aufgehobener Klöster auS der Bundesverfassung zu streichen, beigetreten. Amsterdam, 1. März. Chambord ist heule von Dorlrecht in Breda eingetroffen. Rom, 2A. Februar. In der heutigen Kammersitzung brachte der Kriegsminister einen Gesetzentwurf bezüglich cmer Crcditforderuna. von 12 Mllliouen ein. Vier Millionen sind zur Ablichtung der Soldaten crsler Kategorie, 4 Millionen zur Anschaffung neuen Kriegs» materials und 4 Millionen für militärische Bauten bc> stimmt Für die Vorlage wird die Dringlichkeit verlangt. London, 29. Februar. Der „Times" wirb aus Philadelphia vom Gestrigen telegraphirt: Die Antwort der ameritanischcn Regierung auf die Note Granville's constatirt, daß die amerikanische Klageschrift nicht abge« ändert werden könne, und hält daran fest, daß der Washingtoner Vertrag ausreichende Bestimmungen zu einer freundschaftlichen Beilegung aller Schwierigkeiten durch die Schiedsrichter enthalte, da beide Theilt sich verpflichtet haben, den Schiedsspruch derselben als eine vollständige und endgiltige Lösung aller geltendgemachlen Fordnuligcn zu acceplireu. lelegraphischer Httechselso»»« onm 1, März, 5perc. Me'ailiaue« 64,l5, — 5pcrc M/lallique« mit Mal» und November. Zinsen —.— 5perc. National-Unlchen 71.40. — 1860er BlaatS-Nnlehm 105.25. — Vanl-Ncticu 845. — llredit-Actiei, 35.1.75. .. i'andon 112 30. Silber 110.50. - «. l, Mlln,-Duc^i it 5 3^. - /iapolcaud'ot 8.93 Verstorbene. Den 24. Februar. D.'M Herrn Andreas Uranic, Gast' geber, Haus »lid Uealitätenbeschcr, feine waltin Katharina, alt 5l Jahre, im Hilhnerdorfe Nr. 7 an der i'mlgelilahmuna.. — Maria Ceme, Magd, alt 52 Jahre, im (timlsp'ital an der Ge< hirnläbmung. Den 2«;. Februar. Josef Safran, gewesener Schuh« macher, alt 8-l Jahre, in der Stadt Nr. I2<5 an Altersschwäche. — Der ^ran Lmilie Ambrosch, Vllrqermeistcrswitwe, ihre Tochter Ottilie, alt 2l Jahre, in der Stadt Nr, 2.'l4 an der Kma.cn tuberculose — Maria Predlogar, Inwohnerewjlwe, alt 51 Jahre, im Civilspilal an Wehirlllähmnug. Den 27. Februar. Dem Michael Ozwirl, Fleischhauer, sein Kind Josef, alt 2'. Jahre und 10 Tage, in der Poland Vorstadt Nr, .'!l an der häutigen Nräune. '— Maria gotlar, Iuwuhllerczwitwe, alt 70 Jahres im liiviljpilal an der allgemei' uen Wassersucht. Den 2!». Februar. Mathias Vodnil, Taglöhner, alt 44 Jahre, im Civilspital au Erschöpfung der Kräfte. Angekommene Fremde. ÄN! 2l». Februar «l«»sn««. v. Toth, Outobesitzer, Ungarn. — Schünherr. Äei« ferslcin. . Slalil>er, Fabricant, Wien. - Raic, Inspector, Trieft. — Kanitz, Wien. — Treiber, mit Schwester, Oraz, Heller, Triest. — Äitter i,'ama, l, l. Post.Directur, Trieft. «t»4«« AH'l«»,,. Graf Barbo, Privat, llulerlrain. - Ritter v, («ll^manusthal, Präsident, Triest. - Weidmann, Kaufm, Aödmcn. If>»>,^S>,. Svigl, Geschäftsmann, Vigaun. — Saliß, Agenl, Oiirz. — Praprotiiit, Lehrer, Urem. 'MeleorollMsche Neobnchlull^ll in Laikach. " "« "^ ZA 2 2 « «3" Z ^Z YZ 83 ^ ?^ ^Z .^ » 2 Z « " i" s , «"'AU' 73t<^7''^'4.,^'O. schwach hlllbhtiler ^ 1. 2 „ N, 737.« ^- 8.4 W. mllßia. halbheiter 0.«» 10 „ Ab. 73«,,4 - 4.n W. schwach gan; vcw. ^ Nachts sterucuhlll, Morgenroth, soimia/r Tag, etwas windig, Nbeilds zunehmende Vewölllma.. DaS Tagesmittel der Wärme -j- 2'7". um 11" unter dem Normale, «crantworttillier Neducleur: Iyim, u. K l r i,l m a y r. ----------------------------------------------------- < FUr die während der Kraulheit bewiesene Theilnahme und Begleitung zur lehten Ruhestätte deS iu Rudolsswerlh verstorbeueu Herru l ssirechen hiemit den tiefgesllhlteu Daul aus die Bruder Mittun, Mrtin und H<»5es lln<onaurcgul,rullg«lose z« 5pEt. :<8.25 98.75 Ul g. «Zisenbahuaulehen zu 120 fl. 0. W. Silber 5«, pr. Sm, W<»!,r, Nlfüld-Fiumoner Bahn . . . 187.25 187.75 Vöhm, Westbahn.....266.-- 267 - Earl-l!udw,g-Vahn.....261 — 26150 DonauDampfschifff. Eesellfch. . 631.— 633. - Llisab^h.Wcfibahll.....247.50 248.— Elisabeth-Wcslbllhn (Linz - «ud- wnser Strecke).....213. - 214.— F«rdmand«-Nardl,»hn . . . 2285—2295. FKnftn^0 2)l0 — Nudolfa-Vahn...... 177 50 178.— siebenburger «ahu . . . , 192 - 193.- staalSbahu....... 39', — 997.— silkbahn........ 208 60 2»8 80 Bild.uardd Verbind. Vahn . 184, 184 50 theiß-Vahn....... 29! f.0 292..- Ungarisch!: Nordostbahn . . . 169.^1 170. Ungarische Ostbahn . , . . 151.75 152..- tramway........ 244, . 244 50 r. Pfandbrief« (fllr 100 ft.) illlg. öft NodtN-Lredit-Anftalt Gelb Waare nerloSbar zu 5 p«lt. iu Silber 104 75 105 25 °lo.i»33I.rilck,.,u5p;.-Wtftl>. in S. nerz. (I. Emiss.) 93.75 94.25 Fcroinands-Nordb. in Gilb. verz. 104,7t' 105 — zranz'Illlepb.s.Vihn .... 101, - 101,50 ». 500 Frc« pr. Stllck . .____ —.-^ Ung. Ostbahn fllr 100 fl . 84.15 84 ss ». Prlvatlose Wechsel (3 Vl^l,,) Geld W«°" Nugsbnr« sllr 100 fl, sudd. W. 94 65 94 80 Franllurt a.M. 100 fl. detto 94 80 94 9« Hamburg, fur 100 Marl «°nc° 83 7C 83 70 l.'°nb°n. fllr 10 Pfund Sterling 112.65 >I2A Paris, fllr 100 Franc« . . . 4415 442» (s5»?-4 »,» «eldsevt,«, O,ld W»»r' «. Mtlnz-Ducaten . 5 ft. 34 tr. b fl. 96 ". N°p°leon«d'or . . 8 « 97j, 8 ^ ^ " Preuß. «lasseuscheine, 1 « 67j . ! « 68 -SMll 110 ^ 75 ^ IN ^ " «ralnische «ruudentlastung« . 0bli«»tl°nen, Pri-I ,»tu°tiru,,«: 85.7b «eli>. 8« "«"-.