Nr. 34. PlKnumerat!on«pr«ls: 3m «omptoil ganzj. fi. 11, halbj. fl. 5 50, Für die Zustellung . weil die in den einzelnen Concessionsurkunden enthaltenen Bestimmungen mitunter sehr divergierender Natur seien. Das Verkhrswesen habe sehr große Fortschritte ge-macht, und die Gesetzgebung müsse mit denselben gleichen Schritt halten. Der Mangel fester Bestimmungen, über welche auch die Regierung nicht hinausgehen kann, habe manchen Schrei der Entrüstung gegen die Prwalbahuen hervorgerufen. Die allgemeinen Wirt» schaftlichen Interessen seien den Interessen der Eisenbahnen diametral entgegengesetzt; die Ursachen der Unzufriedenheit der Industriellen müssten beseitigt werden, dann werde der Verkehr gewiss zunehmen, und auch den Bühnen werde kein Schaden erwachsen. Redner empfiehlt die Zuweisung seines Antrages an den Eisenbahn-Ausschuss. (Beifall links.) Vicepräsident Freiherr von Gödel-Lannoy übernimmt den Vorsitz. Abg. Dr. Roser erinnert daran, dass er schon 1874 einen ähnlichen Antrag auf Regelung des Tarif" Wesens der Eisenbahnen gestellt habe, welcher Antrag aber durch den Ablauf der Session gegenstandslos wurde. Redner stimmt dem Antrage vollständig bei. Die Regelung des Tarifwesens sei im Interesse der Landwirtschaft, der die Concurrenz von Russland und Amerika bereits über den Kopf wachfe. dringend noth« wendig. Redner vergleicht die Tarife des In- und Auslandes und findet, dass sowohl die inländischen Frachten- als auch die Personentarife gegenüber den ausländischen viel zu hoch seien. So kosten zehn Metercentuer Mehl von Newyork nach Paris 20 fl., während die gleiche Fracht von Budapest nach Paris 32 fl. in Anspruch nehme. Außer der Höhe der Tarife seien die langen Lieferfristen, besonders bei Lebensmitteln, sehr schädlich. Redner appelliert schließlich an den Herrn Handelsmimster, diesem Gegenstände seien volle Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bei der Abstimmung wird der Antrag an den Eisenbahnausschuss gewiesen. Abg. Iireöek referiert im Namen des Budgetausschusses über die Petition des Comites zur Förderung der österreichisch.ungarischen Afrika^Expedition des Dr. Emil Holub um Votierung einer Unterstützung zu diesem Zwecke. Der Referent beantragt, diese Petition der Regierung mit der Aujforderung zu übergeben, dem Afrika-Reisenden Dr. Emil Holub eine ausgiebige Unterstützung angedeihen zu lassen und hiezu nöthigenfalls einen Nachtragscredit in Anspruch zu nehmen. Se. Excellenz Minister für Cultus und Unterricht Dr. Freiherr von Conrad-Eybesfeld: Ich anerkenne vollkommen die Gründe, welche sowohl vom wissenschaftlichen als vom commerziellen Standpunkte die Bedeutung des Reise-Unternehmens des Dr. Holub charakterisieren. In dieser Anerkennung wurde von der Regierung schon im vorigen Jahre ihm eine, wenn auch nicht bedeutende Subvention bewilligt und ausnahmsweise auch die Veranlassung getroffen, dass in den Schulen, an den höheren Schulen namentlich, Sammlungen zu seinen Gunsten für den Zweck oer Reise veranstaltet werden dürfen. Außerdem habe ich aber aus derselben Rücksicht und namentlich deshalb, weil unter den gegebenen Verhältnissen, Jemlleton. Ein Wiener CarnevalS-Feuilleton. zuw m " wiener Bevölkerung wird Leichtlebigkeit bald ^,."^°lwurfe gemacht, bald wird sie als ein liebens. ^umger Vorzug derselben gepriesen, und dadurch ist A. ?"urgemäß bedingt, dass kaum in einer anderen in IN' ^ ^ Tanzvergnügen gesorgt ist, wie eben über?' ^°" ^" Nobel- und ElitcbäUen an. hinweg und » Masken-, Vereins- und Corporationsbälle h" 'Kränzchen, bis zu dem „Ball" bei einer Zich. oll^ " '" einem unbekannten Vorort-Gasthause ist aber ^ k'" aroßcr socialer Abstand; alle Besucher H von dem Hofopernhause an, den Blumensälen der ..w 3V3?^^t bis zum „grünen Thor" und kni-» «« '2 versammelt, vereint, belebt ein gemein» ^s Motiv: das Vergnügen, dern m ^!""b "Hl nur alle Abende und Nächte, son-Valie ^ ^" verschiedenen Tagen getanzt; es finden leinen m ^"^" statt und auch Kinderbälle; es gibt »lützerpa !""' ^'" geschlossene Gesellschaft, kaum ein boll-nd« ^^, in dem die Zeit des Carnevalö nicht buchst^, ""genutzt wird; es wird, und zwar fast wNFnommen. getanzt von A bis Z. auch i^. V^'y 'st der Wiener immer und überall, ^lvhabet ^"^r,' ""^ so beginnen wir denn dies ledem N°,"'," ben Nrmenbällen. wie deren in fast "e Arm?« mehrere, zwar nicht von den. doch für "" veranstaltet worden sind. An sie reihen sich die Bälle der Aerzte, der Akademiker, ein Ball des Alpenclubs u. a. Bürgerbälle und Aauernbälle, sowie ein solcher des Vereines Biedersinn führen dann zu den Cavalierbällen, den Costümbällen und dem Balle der Concordia, jenes bekannten Vereines der Wiener Presse. Die Tanzvergnügungen bei Dreher, der Einjährigenball und das Ennslhaler Kränzchen geleiten zu Elite- und Eisenbahnbällen, auf welche ein fescher Fiakerball folgt, einzig wie die, die ihn ver. anstalten. Garyonbälle selbst gibt es, die man jedoch nach ihrem Namen allein nicht richtig beurtheilen würde; auch ein Ball des Gutenbergbund hat stattgefunden. Ein weiter Abstand liegt zwischen dem Hochschulen und dem Holzknccht-Valle, ein minder großer zwischen den drr Industriellen, der Juristen und der Kaufleute. denen der Künstlerball und der Kellnerball sich anschließen. Besonders eigenartig ist der Lilmpenball, der, zu gutem Zwecke veranstaltet, schon bis über 3000 fl. Ncinerttag zum Besten der Armen gebracht hat. An ihn reihen sich Maskenbälle aller Art, Maschinentechnik>r°Välle, der Ball der Mass-walder und die Narrenbälle an. Dann folgen die Opernhaus'Redouten, der Ball der Oesterreichisch-Schlesier, der Postball. der der Polen und der Prote> stantenball mit seinem geschmacklosen Titel. Im Zeichen des O. wurde nicht getanzt, diejenigen vielleicht ausgenommen, welche der „Lehmann" — das Wiener Ndresbbuch — von Quabil bis Quoika aufführt. Dann jedoch beginnen Redouten- und Reservebälle wieder den Reigen, Stenograph?!,«, Sophien- und Sträußlbälle, ein solcher der Touristen, der Transport- gesellschaft, der Techniker und einer der der Thierkunde Beflissenen; Universitätsbälle und solche der Ungarn fehlen natürlich auch nicht; und nun bilden die Tanz« Vergnügungen der Vindobona, der Wiener Berg« akademie und der in bestem Ansehen stehende Ball der Wiener Wäschermädel, sowie natürlich wieder Wohlthätigkettsbälle den Schluss. Ob mit X getanzt wurde, vermochte ich nicht zu ergründen; im Palais Vpsilanti aber wird jedenfalls getanzt, und mit Z — nun ..Zauberfeste" sind sie ja sämmtlich, diese Bälle von A bis Z. Aber ein Wunder ist es in der That auch nicht, dass man in Wien ein alphabetisches Vall.Register aufzustellen vermag; hat es doch selbst die Tanzcom» positions«Familie Strauß fertig gebracht, — von Q. X und Y abgesehen — nicht Tänze, nein Walzer sogar mit jedem Buchstaben des Alphabetes zu schreiben. ..An der schönen blauen Donau" wiegt man sich in mehr oder minderen „Accelerationen"; ..Bemooste Häupter" selbst, wenn sie den „Boccacio"« oder „Ca-gliostro".Walzer hören, werden jung, tanzen nach dem „Colonnen"-Walzer. dem „Dividenden"- (?!) Walzer und den ..Dorsschwalben" und denken dabei vielleicht noch einmal mit ..Erhöhten Pulsen" an einstige Zeii. „Erntetänze" und ..Einheitsklänge" beleben wie ..Flatter-geister". „Frauenblätter" und „Feuerfunken" die junge Welt. bis ..Glockensignale" den „Gedankcnflua" zu den „Geschichten aus dem Wiener Wald" M»"'' "U" und voll" ertönen nun läferln" fliegen „Ir.l.chtt.,." gl„ch vorbei, „,MMer Laibacher Zettuna Nr. 34 28tt 11. Februar 1884. wie auch aus der Petition hervorgeht, eine Unterstützung des Reisenden sehr dringlich ist, andererseits aber auch aus der Rücksicht, dass wir doch mit der möglichsten Schonung des bewilligten Credites für die Zwecke wissenschaftlicher Reisen vorgehen milssen, neuerdings zu Handen des Comilcs zur Unterstützung dieser Afrika.Reise einen Betrag von 3000 fl. flüssig gemacht. Ich verbinde damit den Vorbehalt, dass, wenn im Laufe der Expedition, die ohnedies auf Jahre berechnet ist, noch ein weiterer Anspruch an die Regierung gemacht werden sollte, sie noch einen weiteren Credit in Anspruch nehmen wird. (Veifall.) Der Antrag des Budget-Ausschusses wird hierauf angenommen. Ueber Antrag des Legitimations-Ausschusses (Re-ferent Dr. Ritter v. Wiedersperg) wird die Wahl des Abg. Ritter von Neubauer agnosciert. Auf Antrag des Abg. Dr. Fanderlik, als Referent des Iustiz-AuSschusses. wird die Berathung der Petition der Wiener Advocatenkammer auf Reform der Advocatenordnung und des gerichtlichen Verfahrens von der Tagesordnung abgesetzt, da heute eine diesbezügliche Vorlage von der Regierung eingebracht wurde. Es folgen hierauf Referate über Petitionen. Dieselben werden im Sinne der Ausschussanträge der Regierung theils zur Würdigung, theils zur Berücksichtigung abgetreten. Die Abgeordneten Rittter von Proskowetz, Dr. Waibel, Lenz und Genossen interpellieren Se. Excellenz den Herrn Handclsminister, ob derselbe bereits einleitende Schritte gethan habe, damit die infolge der Eröffnung der Arlberg'Bahn für den Verkehr nothwendigen Einrichtungen in Bregenz, so die Errichtung von Lagerhäusern für Getreide und Mahl-producte, weiteis von Stauungen für da« transportierte Vieh, geschaffen, ferner, ob er gewillt sei, diese Anstalten entwcder auf Staatskosten ins Leben zu rufen oder seinen Einfluss dahin und ohne Aufschub geltend zu maü, n, dafs geldkräftige, verlässliche Privatunter« nchmung./l sich bereit finden, diese Einrichtungen, die voraussichtlich ein befriedigendes und sicheres Erträgnis liefern werden, fogleich in Angriff zu nehmen. Der Präsident beraumt hierauf die nächste Sitzung für Dienstag, den 12. d. M., vormittags elf Uhr an mit folgender Tagesordnung: 1.) (Eventuell.) Bericht über die Regierungs-Vor-lagen betreffend die Ausnahmsverfügungen. 2.) Bericht des Immunitäts-Ausschusses wegen gerichtlicher Verfolgung der Abgeordneten Reschaucr und Dr. Bloch. 3.) (Eventuell.) Bericht des Iustiz.Ausschusses über den Entwurf eines Gesetzes zur Entschädigung unschuldig Verurtheilter. 4.) Berichte über Petitionen. Abg. Ritter von Schönerer ersucht den Präsidenten, seinen in der letzten Sitzung gestellten Antrag wegen Unterstützung der durch die Ausnahmsversügung nothleidend gewordenen Arbeiterfamilien ebenfalls auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu stellen. Präsident bemerkt, er habe diesen Antrag deshalb nicht auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gestellt, weil er der Ansicht ist, dass der Antrag in Verbindung stehe mit der Frage hinsichtlich der Aus-nahmKversügungen und es doch möglich sei, dass die Ausnahmsversügungen abgelehnt werden. Er werde daher den Antrag auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen stellen. Schluss der Sitzung 1 Uhr 50 Minuten. heiter" wird weiter getanzt bis «ins Centrum", bis endlich ernst die „Idyllen" schließen mit der Frage: ..Kennst Du mich?" Unter den sympathischen „Klang-figuren" des Innern erfolgt die alle „Koncurrenzen" ausschließende Antwort und ihr zunächst ..Liebeslieder", „Lustfahrten", „Lavaströme" von Anbetung, dann hier und da ein „Leitartikel", wenn „Mephistos Hollen-rufe" die „Motore" werden, welche die schöne Zeit der „Myrtenblüten" zu stören beginnen. Doch ein ander Bild: „Nordseebilder" z.B. oder „Oralelsvliiche", wie sie nur Du, „o schonn Mai" zu verkünden vermagst. Schon zürnen die „Patronessen", dass auf „Phönixschwingen" in „Paroxysmen" fast ihre Schutzbefohlenen allzu lange dahinfliegen; aber den „Nosen aus dem Süden" vermag niemand zu widerstehen, wecken sie doch Erinnerungen an die schönsten „Neise-Abenteuer", an „Sängerfahrten" und^an ..Schwärmereien", an „Sentenzen" und an „Sirenen" und an — ..Telegraphische Depeschen", als die „Unzertrennlichen" unter den schwersten..Vibrationen" des Herzens nun doch wieder von einander gerissen waren. „Wilde Rosen" wuchern nun, wo eben noch „Wellen und Wogen" liebender Herzen--------ist da« die „Wiener Chronik" „Wiener Kinder"? — Vielleicht auch die vieler anderen, denen kein Strauß solchen Strauß lebender, schwebender, wiegender, siegender Walzer ge< schrieben. Und X, Y. Z? Mit W dürfen Strauß'sche Walzer nimmer schließen. Vielleicht componiert deshalb der Sänger der Melanie voll Sympathie noch einen Walzer für — Xantippen, einen Äamaki-Walzer odcr einen solchen silr Z.__________ ..Triester Ztg." Zur Lage. j Gleich den Wiener Blättern anerkennen auch die Provinzjournale aller Parteischattierungen die Berechtigung, ja unerlässliche Nothwendigkeit der von der Negierung verfügten Ausnah ms maßregeln für Wien und Umgebung. So fchreibt die Linzer „Tagespost": „Es ist bereits seil längerer Zeit in Wicn manches nicht ganz richtig. Es wurden Flugschriften und Placate verbreitet, von denen in der Oefflntlich-keit nichts oder wenig berichtet worden ist. die aber die anarchistische Sprache Most'scher Richtung propagierten, und alle diese Zeichen nebst vielen anderen deuten darauf hin. dass die anarchistischen Ideen nach Oesterreich eingeschleppt worden sind und hier Anhänger fanden. Gewiss steht nur der geringste Theil der österreichischen Arbeiter dieser Richtung nahe; allein eine Partei, die mit Dynamit und Revolver arbeitet, hat auch nicht nöthig, eine große Zahl von Anhängern zu besitzen." Die Süd steirische Post sagt: „Die durch Drohungen und Morde, Kirchenschändung und Com» plote beängstigte Bevölkerung der Hauptstadt verlangt Schutz und Sicherheit von der Negierung. Es hat nicht nur die anarchistische Richtung unter der Arbeiter-bevölkerung Wiens Anhänger gefunden und sich ein großer Hang zu bestialifchcn Acten bemerkbar gemacht, sondern es weilt auch eine namhafte Zahl fremder communistifcher Wühler daselbst, um die Leidenschaften der Arbeiter zu wecken. Man kann deshalb nur bestimmen, dass die Regierung unter diesen Umständen von den Vollmachten Gebrauch macht, welche ihr das Gesch vom Jahre 1869 in ausgedehntem Maße einräumt, und wir finden es eben so geschmacklos als tendenziös, wenn man eine gewisse Sorge affiliert, als könnte das Cabinet feine erweiterte Macht zur Bekämpfung der politischen Opposition und zur Maß« regelnng der Wiener Opftositionsblätler missbrauchen." Das Prager Tagblatt betont in einem leitenden Artikel, dass, „wenn man auch allgemein überzeugt war, dass exceptionelle Verfügungen nach den ensationellen politischen Mordthaten nicht ausbleiben konnten, er bisher keineswegs in weiteren Kreisen bekannt war, dass hierzulande die anarchistischen Umtriebe eine solche Ausdehnung erlangt hatten, dass die Regierung zu ihrer Bekämpfung so weitgehender Vollmachten bedarf." Der Nmkel schließt mit folgenden Worten: „In seiner jüngsten Rede deutete der Ministerpräsident an, dass auch in den Industriebezirken anderer Provinzen sich Anzeichen jener Bewegung bemerkbar machten, welche im Centrum des Reiches zu so argen Exc.sscll geführt hat, und dass die Regierung nicht zögern werde, ähnliche Präventivmaßregeln auch in anderen Reichstheilen zu ergreifen, wenn dort ähnliche Erscheinungen auftreten. Wir wollen hoffen, dass sich die Nothwendigkeit hiezu niemals ergeben werde, und dass die Verfügungen der Regierung auch dort ihren Zweck erreichen, wo die Gefährlichkeit ihrer anarchistischen Bewegung sich unzweifelhaft manifestiert hat. Gelingt es wirklich, durch die Ausnahmeverurd« nungen das Ziel zu erreichen, welches nach den Versicherungen des Grafen Taaffe der Regierung einzig und allein vorschwebt, dann sind die ordnungsliebenden Elemente berechtigt, die Frage als eine secundäre anzusehen, ob auch ein geringeres Ausmaß von exceptionellen Vollmachten zur Beseitigung der drohenden Gefahren hingereicht hätte." Die Olmützer Zeitung äußert sich folgendermaßen: „Die Schüsse von Florldsdorf her waren ein Signal für die Metropole, dass ein schrecklicher Feind vor ihren Linien steht und nach ihrem Herzen zu greifcn beabsichtigt. . . . Und so greife man den Socialismus nicht mehr an mit den seidenen Handschuhen eines falschen Humanismus, sondern mit dem eiserneu Arme der strengn, Gerechtigkeit, die sich nicht so leicht abspeisen und beirren lässt." Der Czas bemerkt an leitender Stelle: „Die jüngsten Erklärungen des Grafen Taaffe follten allen, dir sich noch Illusionen hingegeben haben, zur Richtschnur dienen, dass man die letzten Symptome der terroristischen Action in Wien nicht unterschätzen dürfe. Obschon diese Action alle Kennzeichen ausländischen Imports besitzt, so findet dieser importierte Artikel jedenfalls Nachfrage in Oesterreich." Das Blatt zweifelt nicht, dass das Haus dem Ministerium die nöthige Unterstützung gewähren, dass man sich jedoch nicht ausschließlich auf Nevressivmaßregeln beschränken, sondern durch zweckdienliche Reformen den Terroristen den Boden entziehen werde. Die Vertheidigung der bedrohten gesellschaftlichen Ordnung ist der Boden, auf dem sich die parlamentarischen Kräfte zu genmn-sameil Zielen vei einige,', sollten. Die ganze Frage müsse von einem höheren Gesichtspunkte aus behandelt werdcn. Aehulich äußert sich das Slowo. Das ruthe« nische Blatt erklärt, dass die jüngsten Vorgänge sowohl die Negierung als auch das Parlament auf den Weg der praktischen Arbeiten auf focialem Gebiete v-rweisen, zu deren Bewältigung alle Kräfte vereint werden müssen. Die arbeitenden Classen, die jedes Schutzes entbehren, bedürfen eine Verbesserung ihrer Lage, eine gerechte Vertheilung der Lasten fowie eine Hebung der Production. Da eröffnet sich ein Feld der Thätigkeit, welche vielleicht weniger oratorisch, aber weit nützlicher ist und zu positiven Resultaten Ml. Aus Budapest wird unterm 8. Februar gemeldet: Im Abgeordneten-hause richtete in fortgefetzter Verhandlung de2 Finanz gesetzes der kroatische Abgeordnete Iosipovic bel der Post „ Vudget sürKroatien " an den Finanz-minister die Anfrage, ob das bezügliche kroatische Budget mit dem früheren Banus Grafen PcjacsevllY oder mit dem königlichen Commissär oder mit dein jetzigen Vanus im Sinne des Gesetzes vereinbart wol-den ist. Bei diesem Anlasse wendet sich Iosipov't gleichzeitig an den Grafen Albert Apponyi mit del" Ersuchen, jene Concessionen namhaft machen zu wollet um deren Preis sich seiner Ansicht nach die gegenwärtige Regierung die Unterstützung der Kroaten erkauft habe. Ihm feien solche Concessionen nicht be-kannt. Diejenigen Kroaten, denen das Programm und die Haltung der oppositionellen Parteien gegenübel Kroatien bekannt sind, wissen, wessen sich Kroatien ^ versehen hätte, wenn diese Parteien ans Ruder käme"' Die Majorität der Kroaten werde daher immer a« dem Ausgleichsgesetze sefthalten. Es dürfe den Grase," Apponyi deshalb nicht wundernebmen, wenn dlt kroatischen Abgeordneten gegenwärtig die Regierung unterstützen, ohne daran den Preis irgend welche Concessionen zu knüpfen. (Lebhafter Veifall rechts.) Graf Apponyi erwidert, dass er weder in del Aufhebung der Verfassung noch in der Beseitigung bel Ausnahmszustände eine Concession erblicke. Dass se>^ beanständete Aeußerung für die kroatischen Abgeol^ neten nicht verletzend sein könne, habe er schon gestel" erwähnt; dass aber die Sache sich so verhalte, beweise" die Geschehnisse. So erinnere er nur an die neue^ lichen Unterhandlungen bezüglich der finanziellen "^/ rechnung zwischen Ungarn und Kroatien und an ^ Modalitäten, unter welchen die Einverleibung ^ Grenze vollzogen worden ist. Doch müsst er an de" Vorredner nun auch seinerseits die Frage richten, w<^ ihn zu der Voraussetzung berechtige, dass Kroatien!" Schreckliches zu gewärtigen hätte, wenn die Oppositi^ ans Ruder käme? Darüber dürfe freilich kein Zweifel aufkommen, dass er in eine über den Rahmen des Ausgleichsgesetzcs hinausgehende Lockerung der Staats einheit nimmer willigen könnte. Da der Vorredn^ selbst auf der Basis des Ausgleichsgesetzes steht, >° werde er hieran wohl kaum Anstoß nehmen könne^ Gegen die Voraussetzung, dass die Opposition d>e ! Kroatien gesetzlich eingeräumten Rechte zu schmäle^ beabsichtige, müsse er sich entschieden verwahren, u»° glaube er von der Loyalität des Vorredners erwarte" zu dürfen, dass er seine engeren Landsleute daheim wenn sie einer solchen Meinung wären, in dieser "^ ziehung ausklären werde. Finanzminister Graf Szäpäry erklärt, dass d" Voranschlag der Grenze theils im Einvernehmen lN> dem Grafen Pejacsevich, theils mit dem Regierung commissär und dem gegenwärtigen Banus festgeste^ wurde. Die Verhandlungen seien noch im Zuge, ""., beabsichtige man, für die Grenze vorläufig eine PauW^ summe zu vereinbaren, welche in das kroatische Ä^ge eingestellt werden soll, damit dann der kroatische LA, tag bezüglich des ganzen Budgets im autonomen M kungkkreise verfügen könne. (Beifall.) ^ Bei der Abstimmung acceptierte das Haus '"' großer Majorität das Audgetgesetz für das Jahr 1s^' Die gesummten Ausgaben beziffern sich nach demsel^., mit 329 057 839 fl., die gesummten Einnahmen H 311 881 180 fl,, und wird der Finanzminister eri'^ tigt, das Deficit per 17 176 659 fl. im Wege eu" Creditoperation zu decken. Das an der Wiener Börse verbreitete GerüA betreffend die Kündigung von 80 Millionen 6Pl" ' Rente wird von der „Ung. Post" auf Grunds lässlichster Informationen als vollkommen unbegru"" erklärt. Vom Ausland. Von der deutschen Admiralität sind der F^ Zeitung" zufolge zwei wichtige Gesetzentwürfe ", bereitet. Der eine betrifft die Einrichtung der K0>^ Vertheidigung, die andere die Organifation einer großen Generalstabes der Marine. jui ' In einem Artikel über die Cultusdebatten , Preußischen Abgeordneteuhause schreibt die w ^ sterielle „Provinzial.Correspondenz": „Die in v^»^ Woche geführten Verhandlungen über den Et" ^, CultuLminlsteriums können als Bestätigung daflU hl gesehen werden, dass die „Stimmungen n'^ht z,es vorhanden sind, mit denen während der 5M f«te"< kirchenpolitischen Kampfes gerechnet werde« nw'„det Im Tone feindseligen Misstrauens und überquer ^ Verbitterung lässt sich mit einer Regierung eben ^ mehr reden, die binnen weniger Monate die 5M^ meisten Diöcesen und zahlreicher katholischer Gen»" ^ des Staates von Grund aus zu verändern un ^, Mehrzahl dringender Beschwerden der katholische" ^ meinden abzuhelfen gewusst hat. Selbst b?i oer Laibacher Heituua Nr. 34 281 11. ssebnmr 1884. e ner gewissen Heftigkeit geführten Verhandlung über 3 O'^nde der Erzdiöcesen Köln und Posen haben vle Wirkungen dieser Veränderungen sich nicht ver« leugnen lassen. Der sachlich bedeutendste Theil der geführten "«Handlungen hat die Revision der kirchen-politischen "eiehgebuny zum Gegenstande gehabt. «Mit wem. yegen wen und unter welchen Voraussetzungen soll m o,e Revision eingetreten werden?" Eine Antwort oarauf hat die am 29. Jänner geführte Debatte nicht erlyellt, sondern vielmehr bewiesen, dass für eine In-Wnffnahme de« «nichtigen WerleK der Augenblick noch NM gekommen zu sein scheint. Nachdem der Staats-"glerung gelungen ist, über den praktisch wichtigsten ^unlt, die Beseitigung der seelsorgerischen Noth, mit ?/" kirchlichen Organen zu einer thatsächlichen Ver. I^ndlgung zu gelangen, versteht sich von selbst, dass Melbe ihrerseits an der Hoffnung auf eine weitere f^blete betreffende Verständigung in erhöhtem Maße 'MM. Es bleibt die Möglichkeit offen, auf dem bereits erwlgrelch beschrittenen Wege der Einzelrevision an das o'el zu gelangen. Wo immer Gelegenheit zur Erledi« »ung der während der letzten Debatte hervorgehobenen emzelnen Punkte dargeboten wird, kann auf die Bereit-kc. ^ Staatsregierung zu unbefangener Prüfung oerselben gerechnet werden." In beiden Häusern des englischen Parlamentes ist der Regierung von den obersten Führern °er Opposition die Ankündigung des parlamentarischen «ampfes dieser Session zugegangen. Das Kampfterrain 'N Egyvten, das Kampfziel ein feierliches Mißtrauensvotum gegen die Regierung. Im Obeihause, wo die "pposuion im Ernstfälle die Mehrheit besitzt, wird "es Ziel wahrscheinlich erreicht werden, im Unter« Aule soll die Entscheidung bei der sogenannten irischen ^ngade, den Parnelliten, liegen, welche zwar, wie be-annt, auf die jetzige Regierung nichts weniger als I,' zu sprechen sind, aber, vor die Wahl zwischen e nem Ministerium der Liberalen oder der Conferva-' ss " ^stellt, sich auf die Seite der ersteren zu schlagen U , ^. ?le Hiobsposten der letzten Tage über die Male Niederlage Baker Paschas, über die angebliche U ""gennahme des englischen Abgesandten nnd Friedens« ^ers General Gordon sind ganz geeignet, der bevor« senden Debatte eine besondere Nclualitä't zu geben. sM dem bisherigen Verlaufe der Discussion wird >D die Controverse um die Frage drehen, sind die -lllederlagen Egyptens nicht mittelbar auch Nieder-Mn Englands, und zwar solche von recht bedenk« r3ahre alt, und zwar seit fünf Jahren bei der in VN..V wohnenden Privaten Frl. Hedwig Malfatti «^'"lontereggio zuerst als Stubenmädchen, fpäter als Du?^ ^" einen Monatslohn von 12 fl. bedienstet. be, Schweinefleisch „ — «4 - — Hirse , 4 8? 5 43> Schöpsenfleisch __ 40 —-- Kukuruz . 5 60 5 53 Hähndcl pr. Stück — 55 - - Erdäpfel 100 Kilo 313-------! Tauben . ^ ig -- Linsen pr. Hettolil. 9---------heu 100 Kilo . . 2 23 Erbsen , 9----------- "Z °Z3 I? S ?n ^ßS ^?A7Mg. 737.92 ^.1,2 W. fchwach bewölkt ^ 9. 2„N. 736.98 4> 7.2 SW. mäßig bewölkt 0.00 9 , Ab. 737.15^^5.9 SW. schwach bewölkt ^^ , 7 U. Mg. 737,97 -1.2 O. schwach ^heiter „„„ 10, 2 , N. 737.84 ^8.8 O. chwach heiter 0.00 » „ Nb. 746.34 ^. 2.4 O. schwach heiter Den 9. bewölkt, etwas windig. Den 10 heiter. Das TaH^ Mittel der Temperatur an beiden Tagen -z- 4.8° und -^ ^' ' beziehungsweise um 5,2' und 3,7° über dem Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radi es. 283 Course an der Wiener sörse vom 9. Februar 1884. M« ^m 0^°«, ^«^«0 ^ ------------------5m ck«« Tta»ts.««lehe». «lll^.......79°0 8005 1^33 l° ° ^l""l°l« . «0 st. 12825 123 75 1H0N 4°/ 3.^«' "° ' '26'— 186 50 I8»!3 ^l°°t«l°st . . 100 ^ 172'- l?2'50 ^«o.««.,«,^. < ' - °° « »71 75 17225 0«w?'»??""'"«' stwrrflel . INI 45 101 60 l"«rr. «otenrente, fteuerfte! . »5 — »5 15 a°«.«°lb«nt.^ . . . .,«;.«<) iz,.__ ' ^«rente^! ' '. ' ^'^ 8?'" . As>bah»^— bto. Nnleihe 1«?8, fttuerftei . 103 Ko 105 >. Nulcben b. Gtadtgemelnde Men 10» 50 10«-— Nnleycn b. Stadtgemeinb« Wien (SUbn ob« Volb) ....-------—-— Priimien-Unl.b.Gtadtgnn.wiln 1^6 b0 I«7 lo Pfandbriefe /für 100 ff.) Vobencr. allg. bfterr. 4'/,°/,/, »/, ,li »0 9li zverschl.3»/, l>8- - 88 b0 Oeft. Hypotbelenbanl 10j. 5»/,°/o 10L — !<eft..,mg, Vanl verl. 5°/« . . 10^'50 i«x kl bto. , 4»/,«/,. . ic,c 45 ic>o «5 dto. , 4°/, . . l»4»ü »5 10 Ung. allg.«obtuclebIoses3 2» 1V3 50 Viebeubürger.....95 bb sS'- «elb Ware Staatsbahn l. ««isston . . . lu» — igz»—. «tibbahn kl»/,......140 — ilLose .L°!e «fi - - . . . . IS— 37 5c «othen »«uz, 5ft. «es. v. 10 fl. 11 90 12 ic Nubolf-kos, ln st...... 2ü-__ ,i,_ Ealm-i>ose 40 ss...... 5u.z5 54>— St.»ncr..«nft.,Oeft.2uofl. H.40«/<> zz^sn H«5. -«rdt..«nst. f-Haud u. O. i«o fl. 803 „<>,303 «<1 «rdt.-«nft., «ll». Ung. «oll fi. . 80» 7s.'8lN 2k 2zepofttenb,,»lln,2ao fi. . . . ,05.75 z,(>?-50 ««compte.Hes., «lidnöfi. g<,„fl. »,<>._ «u — Hypothelenb., oft. 800 fl. ,5°/, H. ^.„ gz ^ eänbnbanl öst. Wvfi.G. 50°/.«- H5-«a Us. 6U lHeftcri,.Ung. «^lnl.....»44 — 84k— Nuionbanl »an fl......11z 20 112 50 Verlehlsbanl illl^. 140 il. . ibz._ 15^ ß«, Held W«ie Aetteu von Transport» Unternehmungen (P« Vttl«), «lbrecht.Vahn «ao fi. Gilber . —— — — «ls«lb.sslum<«,,««hn»0, 50 »ulfig,.Iepl, «tisenb. »oa fl. 2Vl. «10 — 014 — «Shm. «torbbabn 1»<1 fl. . . , 197 — 1»? 75 , Wefibahli «oafl. . . .---------------- Vuschttehrab« «isb, 500 fl. LVl- «»4 — ««? — , <1l». U) «00 fl. . — — — Donau » Dampsfchiffahrt « Ves. Oesterr. 500 ff. 3M.....5«5 — 5«7— T>rllU<!bacherE,'Ä,20Nff.S,---------------- Elisabeth<«ahn 200 fi. TVt. . . 2^775 222 25 „ kinz'Äudweis 20a fi. . . . 202'—2c2 s.« ,klzb..Tit0l.III.0fl.G,---------------- «>tl,.Karl.«udwig«V.20afi. 2Vt, 23k 75 «7 i.5 Ära,.5lössacher«.»V. »oufi.s.W, 2«1^0 2^50 llahtenberg-Hileub, 200 fi, . . —-— 37 — >tas«au 20N fl. Silber , i«6-5o ls?' -«rag«Duier Eisünb. I50>l.s,lb. 49 5« 5«-> «nbolf» «ahn 20a fi. Silber . i?7'5» 1/7 8a Sitbenvürgn «isenv. «no fl. O. 171>75 172 — Staal«eiicul»»bn 200 fl. ö. W. . 5^5 L0 «16' V«lb Wa»e Vüdbahu «00 fi. Ellber . i«s.c K^?5 Güb»N Iramwlly>Ges.,wr, I70fl. ö. w, 2»7 ?k »2» — , wr., neue 100 fl. . .92 50 »3 — Transpolt»<3esellschast 109 N. . —'— —' — Turnan'ltralup 305 fi. ö. W. . —'— »»'— Nng.'galiz, «iseub. «00 ff. «ilb«r 1«i-— leteo Ung. Nordoftbahn 300 fi. Silber 155 25 155 72 Nng.Weflb.(«>»av<<»la,)»aost.G. i«li 25 16»'?ü Ind«ftrie«Aetien (per Etüs). Lghbi und »inbbcra, Visen» unb Otahl'Iiid, ln Wien i«a ft. . 87— 8» — hi>. 1,80 fi. 40°/« 1 ill s«: 111 50 „Elbemilhl", P„pi«f. u. V..V. «3 50 «4^— Montau^Gesells. S<1err.>alpine , »7 ?z «8-— Prag« EisenxInb.-Ges. »00 fi. 1l>0 — 1»1- . «alao.Tclll. «isenraff. 100 ss. . 113 75 1l4'liS Wasseuf.'G., Oest. in w. i«l fl. 14« — 14» — Trlsallel »ohl«n»..«es. 100 fl. . -- — — Devifen. Deutsche Plätze......5» «5 59 45 London.........l»i 8c. l,i 45 Pari«.........«10 tb15 Petersburg.......—— — — Valuten. Ducaten........ l'0 572 z0'ffrallc».Stii