Stenografiern zapisnik prve seje deželnega zbora Ljubljanskega dne 26. novembra 1873. Nazoči: P r v o s e rt n i k: Deželni glavar Dr. Friderik vitez K alte n egge r. — Vladini zastopnik: Deželni predsednik Aleksander grof Auersperg. — Vsi članovi razun: knezoškof Dr. Vidmar in: Braune, Pakiž, Dr.Suppan, grof T h ur n, pl. Langer, baron Rastem, Rudež Karl, Zagorec, Dr. Razlag, Koren, Grabrijan, Kotnik. Dnevni red : 1. Otvorenje sl. deželnega zbora po deželnem glavarja. 2. Obljuba novo-vstopivših gg. poslancev. 3. Volitev dveh ravnateljev. 4. Volitev dveh verifikatorjev. 5. Predlog deželnega odbora o svečanosti petindvajsetletnice vladanja Njegovega ces. in kr. apost. Veličanstva cesarja Franc Jožefa I. 6. Sporočila predsedstva deželnega zbora. 7. Predlog deželnega odbora zarad volitve odsekov sl. zbora. Stenographischer Bericht der e r |t e n Sitzung (les JEstiultcigcs zu JEaibaefi am 26. November 1873. Anwesende: Vorsitzender: Landeshauptmann Dr. Friedrich Ritter von Kaltenegger. — Vertreter der k. k. Regierung: Landesprästdent Alexander Graf Auersperg. — Sämmtliche Mitglieder mit Ausnahme von: Fürstbischof Dr. Widmer und: Braune, Pakiž, Dr.Suppan, Graf Thurn, v. Langer, Baron Rastern, RudežKarl, Zagorec, Dr.Razlag, Koren, Grabrijan, Kotnik. Tagesordnung: I. Eröffnung des h. Landtages durch den Landeshauptmann. 2. Angelobung der neueintretenden Herren Abgeordneten. 3. Wahl zweier Ordner. 4. Wahl zweier Verificatoren. 5. Antrag des Landesausschuffes zur Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef l. 6. Mittheilungen des Landtags - Präsidiums. 7. Antrag des Landesausschuffes in Betreff der vom h. Landtage zu wählenden Ausschüsse. Obseg: (Glej dnevni red ) Inhalt: (Siehe Tagesordnung.) Seja se začne o 16, minuti črez 11. uro. Beginn der Sitzung 11 Ahr 16 Minuten. ---—s* I. seja. 1873. 1 1. Otvorenje sl. deželnega zbora po deželnem glavarju. 1. Eröffnung dcs h. Landtages durch den * Landeshauptmann. Landeshauptmann: Hoher Landtag! Se. k. k. apostol. Majestät haben mit Patent vom 23. Oktober l. I. den Landtag des Herzogthums Kram auf heute zu seiner verfassungsmäßigen Thätigkeit einzuberufen geruht. Wir haben uns, meine Herren! diesem Allerhöchsten Rufe folgend nach Jahresfrist wieder versammelt, um im Dienste des Heimatlandes unsere Ab-geordnetenpsticht zu erfüllen und ich begrüße Sie freundlichst bei diesem Anlasse. Ein mannigfach bedeutungsvoller Ausblick eröffnet sich uns in diesem Zeitabschnitte. Freudig gehoben, in patriotischer Stimmung sehen wir noch wenig Tage vor uns, ein Freudenfest Oesterreichs sich bereiten. Alle Länder, alle Völker, alle Bürger Oesterreichs bringen ihre Huldigungen tiefen Dankes und inniger Freude diesem Feste entgegen, beseelt zugleich von dem selbstbewußten Gefühle hoffnungsvollen Muthes, Der 25. Jahrestag des Regierungsantrittes Sr. Majestät unseres Kaisers hebt sich von dem wechselvollen und leider oft schwer umwölkt erscheinenden geschichtlichen Hintergründe hellstrahlend ab und begeistert unsere Gefühle. Ich werde heute noch Gelegenheit haben dem hohen Landtage den Ausdruck dieser Gefühle nahe zu legen. Njega cesarsko in kraljevo Veličanstvo, presvetli naš Cesar bode v kratkem dopolnil 25letno dobo Svojega blagonosnega vladanja. Velikodušni naš Cesar je delil svojo poprej absolutistično oblast s svojimi ljudstvi in jih povabil, da bodo s svojem sodelovanjem vdeležili se postavodajnega dela. Iskreno zahvalo in Čestitanje Njemu mi za to izrečemo! Ein wichtiges Ereigniß in unserm öffentlichen Leben hat sich vollzogen, seitdem wir im vorigen Jahre hier tagten. Durch die Allerhöchste Sanctionirung des Wahlreformgesetzes ist dem österreichischen Staatsbürger die Ausübung seines Wahlrechtes unmittelbar in die Hände wieder gegeben worden. Der h. Landtag ist zwar hiedurch der Ausübung einer hochwichtigen Mission entkleidet worden, und wenn auch die Landesvertretung Krams wiederholt Gelegenheit hatte in dieser Angelegenheit Stellung zu nehmen, so kann ich es doch heute und an dieser Stelle als meine Aufgabe nicht betrachten, über eine so wichtige Angelegenheit stillschweigend hinwegzugleiten. Meine persönliche Ueberzeugung wenigstens sei es gestattet hiemit in der Zuversicht auszusprechen, daß das Wohl und Segen aus dem Verfassungswerke sprießen werde für Gesammt-Oesterreich, so wie für unser Heimatland Krain; für unser Heimatland nicht bloß als Theil des Ganzen, sondern auch in seinem selbstständigen Leben, in jenem Leben, welches in unmittelbarster Berührung mit allen Tag täglich fühlbaren Bedürfnissen und Existeuzbedingnissen der Cultur- und Produktionsthätigkeit steht, und welches dadurch, daß wir es sind, die es pflegen und fördern werden, eine hochwichtige Quelle des Gedeihens in unsere Hände legt. Ich hoffe, meine Herren! daß dieses Gedeihen sich nun desto sicherer erfüllen werde in den kaiserlichen Worten: Frieden meinen Völkern, mir mojim narodom. Mit Genugthuung, meine Herren! können wir zurückblicken auf die Erfolge Krams in dem friedlichen Wettkampfe, dessen weltumfassenden und weltgeschichtlichen Schauplatz am 2. d. M. seine Pforten geschlossen hat. Schwer wiegender noch als die 89fachen Auszeichnungen, welche Kram sich in diesem Wettkampfe errungen, ist uns die Hoffnung, daß von den reichen Erfahrungen, welche die Wiener Weltausstellung auf allen Gebieten des Wissens, der Kunst und des Gewerbes uns erschlossen, so Manches auch bei uns auf fruchtbaren und empfänglichen Boden gefallen sei. Der Rechenschaftsbericht des Landesausschusses wird dem h. Landtage nähere Einsicht in den Gang der Geschäfte darbieten; es sei mir aber gestattet, demselben mit einigen Mittheilungen vorzugreifen. Seit zuletzt wir uns an dieser Stelle trennten, sind drei Mitglieder des Hauses aus demselben 'geschieden, das eine leider auch aus dem Kreise der Lebenden abberufen worden. Der Herr Abgeordnete der Landgemeinden Gottschee, Reifniz und Großlaschitz, der Herr Notar Lukas Svetec, so wie der Abgeordnete der Stadt Gottschee, Herr Hofrath Franz Kromer, erachteten ihre Mandate niederlegen zu müssen; der Abgeordnete der Stadt Jdria Herr Notar Johann Jrkič ist uns durch den Tod entrissen worden, nachdem in Vorahnung dessen kurz vor seinem Lebensende auch er sein Mandat niedergelegt hatte. Es ist dem letzten leider nicht vergönnt gewesen, durch eilte längere Reihe von Jahren an den Verhandlungen des h. Hauses Theil zu nehmen; dagegen sind wir in der Lage der langjährigen, umsichtigen und aufopferungsvollen Thätigkeit der anderen Herren Abgeordneten mit lebhafter Rückerinnerung jene Achtung zu bezeugen, welche geeignet ist, in dieser Rücksicht jeden Partei-Unterschied verschwindend zu machen und indem ich dies ausspreche, bin ich Ihrer Zustimmung sicher, allen 3 Geschiedenen einen warmen Nachruf zu weihen. (Pritrduje se — Zustimmung.) Im Cultur leben des Landes hat im heurigen Jahre die Haupterfolge das Unterrichtsfach zu verzeichnen. Durch die Sanctionirung der vom h. Landtage in der vorigen Session votirten zwei Volksschulgesetze haben wir den Boden für jenen Auf- und Ausbau von Einrichtungen gewonnen, ohne welche keinerlei Aufschwung zu gedeilichem Fortschreiten, zum Wohlbefinden des Volkes denkbar ist. Die Slaper Obst- und Weinbauschule ist im September l. I. eröffnet, für andere Zweige fachlichen Unterrichtes sind die nöthigen Einleitungen getroffen worden, und das Oberrealschulgebäude in Laibach, dieses Fest-Denkmal des heimischen Institutes, der krainischen Sparkasse, sieht im künftigen Jahre seiner Vollendung und Benüz-zung entgegen. Die finanziellen Folgen aller dieser Fortschritte in unserem Schulwesen bilden leider die Kehrseite derselben, wie sie, so scheint es, keiner menschlichen Einrichtung fehlen soll. Diese Folgen werden in erhöhtem Maße die Opferwilligkeit der Bewohner Krains bei deren Vertretern in Anspruch nehmen, um so mehr, als Nothstände aller Art einerseits die Zuflüsse des Landesfondes schädigen, anderseits die Landeshilfe für einzelne besonders schwer bedrängte Bezirke in Anspruch nehmen. Glücklicherweise ist das Land Krain durch das freisprechende reichsgerichtliche Urtheil eines Verpflegs-kostenersatzanspruches der Stadt Triest von mehr als '/3 Million Gulden entbunden worden, — eine Last, die es kaum erschwingen vermocht hätte. Die im vorigen Jahre votirten Gesetzesünderungen im Betreff unseres Straßenwesens, haben die Allerhöchste Sanction erhalten, und es ist dadurch den in Folge dessen neu gewühlten Bezirksausschüssen in Verbindung mit dem neubestellten Landesingenieur die Möglichkeit geboten, mit wirksamerer Obsorge sür diesen wichtigen Factor in der productiven Thätigkeit des Landes emzu- stehen^ au- kie Organisirung der Hauptge- meinden und in Bezug auf die gesetzliche Regelung der Hutweiden-Vertheilungen, bin ich leider mcht rn der Lage definitive Erfolge zu melden, wegen des präjudi-ciellen Einflusses durchgreifender Vorarbeiten. Indem ich nun die Herren Abgeordneten einlade, an die Verhandlungen des h. Hauses zu schreiten, habe ich noch eine zweifache Bitte vorzubringen, die eine richte ich im Namen des Landtages an Sie, Herr Graf, als unsern verehrten Landesprüsidenten. (K deželnemu predsedniku obern en — zum Landespräsidenten gewendet.) Mögen Sie Ihr zuvorkommendes theilnehmendes Wohlwollen und Ihre förderliche Unterstützung den Verhandlungen des Landtages angedeihen lassen. Die zweite Bitte ist eine persönliche und ergeht an die Herren Abgeordneten. (K poslancem obern en — zur Versammlung gewendet.) Mögen Sie mir jenes Vertrauen und jene eifrige Mitwirkung nicht versagen, an die ich in meinem Amte gewiesen bin, und welche durch objective Leitung der Verhandlungen Ihnen zu ermöglichen meine redliche Absicht ist. Auf daß aber unser Zusammenwirken im patriotischen Sinne beginne und in ebensolcher Weise zu gedeihlichem Erfolge gelange, lassen Sie uns gedenken unseres Allerhöchsten Schutzes und Schirmes, lassen Sie uns begeistert ausrufen: Hoch! — Slava! unserm Aller-gnädigsten Kaiser. (Zbor trikrat navdušeno kliče „Slava“ — die Versammlung stimmt in ein 3maliges begeistertes „Hoch“ ein.) (Poslanci se vsedejo — die Versammlung setzt sich.) Ich erkläre den Landtag des Herzogthums Krain für eröffnet. -Landcspräsident: Gestatten Sie mir, hochverehrte Herren Abgeordnete! daß ich Sie beim Zusammentreten des Landtages im Namen der Regierung auf das Freundlichste begrüße. Die kais. Regierung wird auch heuer wie in den Vorjahren ihren Arbeiten dort, wo es gewünscht wird, ihre thatkräftigste Unterstützung angedeiheu lassen und es wird ihr zur besonderen Befriedigung gereichen, wenn sie am Schluffe der Session als Summe ihrer Thätigkeit eine bedeutende Anzahl solcher Beschlüsse und Gesetzesvorlagen zu verzeichnen haben wird, welche darnach angethan sind, das geistige und materielle Wohl des Landes zu fördern und es jener Entwickelung und jenem Fortschritte zuzuführen, welchen wir alle für dasselbe anstreben. Die Regierung hat bisher nur eine Vorlage eingebracht, nämlich einen Gesetzentwurf, betreffend die neue Anlegung von Grundbüchern im Herzogthume Krain. Ich habe diese Vorlage dem Herrn Landeshauptmann im schriftlichen Wege mit dem Ersuchen übermittelt, dieselbe der verfassungsmäßigen Behandlung durch den h. Landtag zuführen zu wollen. Durch dieses Gesetz soll einem lange und tiefgefühlten Bedürfnisse des Landes abgeholfen werden, und ich halte es für meine besondere Pflicht, die Aufmerksamkeit des h. Landtages auf diesen Gesetzentwurf hinzulenken. Ihnen, verehrter Herr Landeshauptmann! (k deželnemu glavarju obrnen — zum Landeshauptmann gewendet) Ihnen danke ich für die verbindlichen Worte, die Sie an mich zu richten die Güte hatten, und bitte die Versicherung hinzunehmen, daß Sie mich dort, wo es sich darum handeln wird, Sie in Ihrer schwierigen Thätigkeit zu unterstützen und das Wohl des Landes zu fördern, stets bereit finden werden. 2. Obljuba novo-vstopivših gg. poslancev. 2. Angelobung der ncueintretenden Herren Abgeordneten. -Landeshauptmann: Punkt II der heutigen Tagesordnung entfällt, weil durch ein Versehen der Kanzlei die unmütelbare Einladung an die neu gewählten Herren Abgeordneten nicht rechtzeitig erfolgt ist, und letztere daher nicht erschienen sind. Uebrigens sind im telegraphischen Wege Anstalten getroffen worden, daß diese Herren in der nächsten Sitzung zu erscheinen vermögen werden. 3. Volitev dveh ravnateljev. 3. Wahl zweier Ordner. (Po oddanih in preštetih listkih: — Nach Abgabe und Scrutiniruug der Stimmzettel:) Poslanec grof Barbo: Oddanih je bilo 23 listkov; 22 je bilo napisanih, eden pa je bil prazen. Nadpolovična večina je toraj 12, katero sta dobila gg. Dr. Poklukar (21) in Dr. vitez Savinschegg (19). -Landeshauptmann: Ich ersuche diese beiden Herren ihres Amtes zu walten. Nachdem der Herr Abgeordnete Andreas Lavrenčič aus Adelsberg mittlerweile eingetreten ist, so werde ich zur Abnahme der Angelobung schreiten und bitte den Herrn Schriftführer den §. 9 der Landesordnung vorzulesen. (Zapisnikar Pfeifer bere, — Schriftführer Pfeifer liest:) §. 9. „Kader deželni poslanci stopijo v deželni zbor, imajo namestu prisege v roke deželnega poglavarja obljubiti, da bodo cesarju zvesti in pokorni, da se bodo držali zakonov (postav) in da bodo svoje dolžnosti po vesti izpolnjevali". §. 9. „Die Laudtagsabgeordneten haben bei ihrem Eintritte in den Landtag dem Kaiser Treue und Gehorsam, Beobachtung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten in die Hände des Landeshauptmannes an Eidesstatt zu geloben". Landeshauptmann: Ich ersuche den Herrn Abgeordneten Lavrenčič durch Handschlag das Gelöbniß abzulegen. Poslanec Lavrenčič: Obljubim! 4. Volitev dveh verifikatorjev. 4. Wahl zweier Berificatoren. (Po oddanih in preštetih listkih: — Nach Abgabe und Scrutinirung der Stimmzettel:) Poslanec grof Barbo: Oddanih je bilo 23 listkov in voljena sta gg.: Dr. Costa z 22 in Dežman z 21 glasovi. 5. Predlog deželnega odbora o svečanosti petindvajsetletnice vladanja Njegovega ces. in kr. apost. Veličanstva cesarja Franc Jožefa I. 5. Antrag des Landesauöschusscs zur Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. Landeshauptmann: Anknüpfend an dasjenige, was ich schon früher in der Eröffnungsrede dem h. Hause nahe gelegt habe, erlaube ich mir folgendes im Bezug auf den Antrag des Landesausschusses, betreffend die Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers mitzutheilen: Der Ausschuß hat es selbstverständlich als seine Pflicht erachtet, die nöthigen Einleitungen zu treffen, damit auch bei uns diese hohe Feier in würdiger Weise begangen werde. Vor Allem bin ich in der Lage dem h. Hause drei Schreiben mitzutheilen, welche auf diesen Gegenstand Bezug nehmen. Der Landesausschuß hat sich sowohl an den Herrn Fürstbischof gewendet mit der Bitte, an diesem Tage ein feierliches Hochamt abhalten zu lassen, als auch an das k. k. Militärstations-commando mit dem Ersuchen, zur Feier eine Salve von 21 Kanonenschüssen lösen zu lassen, und hat von beiden zustimmende Antworten erhalten. Endlich liegt auch ein Schreiben von Seiten des Landespräsidinms vor, welches die Herren Landtagsabgeordneten zur Theilnahme au den Feierlichkeiten einladet. Ich ersuche den Herrn Schriftführer die bezogenen Schriftstücke vorzulesen. (Zapisnikar Pfeifer bere: — Schriftführer Pfeifer liest:) Nr. 1119. „Mit Rücksicht auf die hochgeschätzte Zuschrift vom 9. d. M., Z. 6536, beehre ich mich, zur gefälligen Kenntnißnahme mitzutheilen, daß ich eine Anordnung an die gesammte Geistlichkeit der Lcnbacher Diözese vorbereitet habe, den 2. Dezember d. I. als den Tag, an welchem das fünfundzwanzigste Jahr der glorreichen Regierung Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef I. vollendet ist, als einen Festtag zu begehen und den Lokalverhältnissen gemäß, entweder an diesem Tage selbst oder am nächstfolgenden Sonntage nach vorausgeschickter Verständigung von der Kirchenkanzel, ein feierliches Hochamt zu halten, um Gott für die durch die Erhaltung Seiner Majestät unseres erhabenen Herrn und Kaisers uns erwiesene Wohlthat zu danken und für den in eine ausgedehnte Zukunft zu gewährenden Segen andächtigst zu bitten. In der hiesigen Domkirche wird am zweiten Dezember d. I. um 10 Uhr Vormittag ein feierliches Hochamt abgehalten werden. Es ist mir sehr angenehm, daß meine Intentionen mit dem Wunsche des löblichen Landesausschusses zusammentreffen. Laibach, am 10. November 1873. Bartholomä, Bischof". Nr. 683/St, C. Auf die geschätzte Note vom 9. d. M., Z. 6536 beehre ich mich zu erwidern, daß die Ausführung des hieher mitgetheilten Wunsches, die Feier des 2. Dezember durch eine Salve von 21 Kanonenschüssen zu inau-guriren auf Kosten des Landes keinem Anstande unterliegt. K. k. Militär-Stations-Commando in Laibach 14. November 1873. Pürker m. p. FMLt. Nr. 3021/Pr. Note. „Am 2. Dezember l. Jahres wird aus Anlaß der Allerhöchst fünfundzwanzigjährigen Regierung Seiner k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef I. der Herr Fürstbischof von Laibach in der Domkirche Vormittag 10 Uhr ein feierliches Hochamt abhalten. Ich beehre mich, dem löblichen Landesausschusse hievon behufs gefälliger Theilnahme die Mittheilung zu machen und hieran das Ersuchen zu knüpfen, auch die übrigen Herren Mitglieder des in der Landeshauptstadt Laibach versammelten krainischen Landtages zur Theilnahme an dieser kirchlichen Feier einladen zu wollen. Laibach, 14. November 1873. Der k. k. Landespräsident: Auersperg. Landeshauptmann: Ich bitte die Herren von dieser Einladung Kenntniß zu nehmen. Ich habe ferner im Namen des Landesausschusses bekannt zu geben, daß im landschaftlichen Theater am l. und 2. Dezember je eine Festvorstellung, u. z. am 1. in slovenischer und am 2. in deutscher Darstellung vor sich gehen wird, zu welchen ich die Herren Abgeordneten ebenfalls einlade. Den Antrag, Se. Majestät im Namen des Landes in einer allerunterthänigsten Adresse zu begrüßen, bringt nun aber der Landesausschuß vor den hohen Landtag, Hochwelchem nicht vorgegriffen werden wollte, da nun die Feier in die Zeit der Landtagssession fällt. Im Namen des Landesausschusses habe ich zu beantragen, das hohe Haus wolle beschließen, es sei Se. Majestät in ehrerbiethigster Weise mit einer Adresse zu begrüßen; und es wolle sich am Schlüße der heutigen Sitzung als Comite constituiren um über die Modalitäten der Adresse M berathen und Beschluß zu fassen. (Kmalo potem — Nach einer Pause.) Wenn zu diesen Anträgen mchts bemerkt wird (nihče se ne oglasi — Niemand meldet sich), so nehme ich dieselben als genehmiget an und ersuche die Herren am Schluß der heutigen Sitzung sich als Comite zu constituiren. 6. Sporočila predsedstva deželnega zbora. 6. Mittheilungen des Landtags - Präsidiums. Landeshauptmann: Von Seiten des Landtagspräsidimns sind verschiedene Mittheilungen an das hohe Hcms zu richten. Vor Allem theile ich die an die Herren Abgeordneten vertheilten Vorlagen mit: 1. Bericht des Landesausschusses, womit der Voranschlag des Grundentlastungsfondes für das Jahr 1874 und dessen Rechnungsabschluß für das Jahr 1872 vorgelegt wird. Beilage 1. 2. Bericht des Landesausschusses, womit die Voranschläge für das Jahr 1874 und die Rechnungsabschlüsse für das Jahr 1872 verschiedener Stif-tungsfonde vorgelegt werden. Beilage 2. 3. Bericht des Landesausschusses, betreffend die Erhöhung der bestehenden 8 Landesstipendien für Schüler der Landeswaldbauschule von je 180 fl. aus jährliche 201 fl. Beilage 3. 4. Bericht des f mint sehen Landesausschnsses, betreffend die Leistung eines Beitrages aus dem Landesfonde zur Musterlehrwerkstätte für Spitzenklöppelei nebst einer Fachzeichnenschule in Jdria. Beilage 4. 5. Bericht des Landesausschnsses, betreffend die Trennung der sanitären und administrativen Leitung in den Landeswohlthätigkeits - Anstalten. Beilage 5. 6. Antrag des Landesausschnsses, betreffend die Bewilligung eines Quartiergeldes für den Seelsorger in den Landeswohlthätigkeits - Anstalten. Beilage 6. 7. Regierungsvorlage. Gesetzentwurf über die neue Anlegung der Grundbücher in Krain und deren innere Einrichtung. Beilage 7. 8. Bericht des Landesausschnsses über die Wahl der beiden Abgeordneten der Landeshauptstadt Laibach. Beilage 8. 9. Bericht des Landesausschusses über die Wahl zweier Landtags-Abgeordneten. Beilage 9. 10. Bericht des Landesausschusses, betreffend die Herstellung und Erhaltung der Zufahrtsstraßen zu den Eisenbahnstationen. Beilage 10. 11. Bericht des Landesausschnsses, betreffend eine Gesetzvorlage zur Bewilligung einer Mauthgebühr für die Benützung einer bei Ratschach zu erbauenden Brücke über die Save. Beilage 11. 12. Bericht des Landesausschusses, betreffend den Verkauf der dem Krankenhausfonde gehörigen Wiese „Rakova Jelša“. Beilage 12. Im Laufe des heutigen Tages werden noch vertheilt: 14. 15. (Beilage 13.) Bericht des Landesausschusses für das Jahr 1874 des a. Landes-, b. Gebärhaus-, c. Findelhaus-, d. Irrenhaus-, e. Zwangsarbeitshaus-, f. Krankenhaus-, g. Theater-, h. Landeskultur-, i. Jrrenhausbau- Fondes, und des k. Slaper Obst- und Weinbauschulfondes für das Jahr 1873 und 1874, l. m. und die Rechnungsabschlüsse der benannten Fonde für das Jahr 1872 mit Ausnahme jenes sub k vorgelegt werden. Beilage 13. Bericht des Landesausschnsses, womit ein Gesetzentwurf betreffend die Fortbildungsschulen vorgelegt wird. Beilage 14. Außerdem sind noch einige Petitionen mitzutheilen. Izročil g. Dr. Bleiweis: , Županstva Krško, Zagraško, Muljavske in Gorenjske občine v Litijskem okraji prosijo, da bi se šran-ga (hlod) napravila na kantonski cesti od Žužemberga čez Zagrac, Krko in Muljavo. Dr. Fortunat Müllner, P. P. Glavar'scher Stistsarzt in Commenda St. Peter, bittet seine Remuneration von 400 fl. auf 600 fl. gütig zu erhöhen. Maria Sapletu, ständische Beamtenswitwe in Laibach, bittet für ihre stets kranke Tochter Maria Sapletu um Die Bewilligung eines Erziehungsbeitrages Dr. Ludwig Ritter von Gutmannsthal-Benvenutti, Großgrundbesitzer in Weirelstein in Krain, und Gonforten bitten als Concessionäre des SavebrückenbaueS zwischen Ratschach und Steinbrück um die Erwirkung einer Subvention aus dem krainischen Landesfonde zu diesem Baue. Landeshauptmann: Herr Valentin Krisper, welchen der hohe Landtag als Ersatzmann in die Grundsteuer-Regul. LandeScom-miffion gewählt hat, hat seine diesbezügliche Stelle niedergelegt. Ich ersuche den Herrn Schriftführer die betreffenden Schreiben dem hohen Hause mitzutheilen. (Zapisnikar Pfeifer bere: — Schriftführer Pfeifer lieSt:) Nr. 886. Note! Der im Gemäßheit des§. 8 des Gesetzes vom 24. Mai 1869 über die Regelung der Grundsteuer vom krainischen Landtage zum Ersatzmanne in die Grundsteuer-Landes-Commission für Krain gewählte Realitätenbesitzer Valentin Krisper von Laibach und rücksichtlich Thiergarten bei Kaltenbrunn hat mit der Anzeige vom 5. November 1873 in 7. seine diesbezügliche Stelle niedergelegt. Ich beehre mich darnach den löblichen Laudesausschuß um die gefällige Einleitung zu ersuchen, daß an die Stelle 1* I. seja. 1873, des Krisper ein anderer Ersatzmann gewählHverde, welcher mir sohin unter Rückschluß obiger Anzeige mit geneigter Beschleunigung zur Kenntniß gebracht werden wolle. K. k. Grundsteuer-Landes-Commission. Laibach, am 23. November 1873. Auersperg. Hohe k. k. Grundsteuer-Landescommission! Mit dem hohen Dekrete vom 14. November 1871, Z. 16 wurde ich verständigt, daß ich von dem h. Landtage als Ersatzmann in die k. k. Grundsteuer-Landescom-miffion gewählt wurde. Ich habe nicht gezögert diese für mich ehrenvolle Wahl anzunehmen, in der Voraussetzung, daß es mir vergönnt sein werde, in dem Falle meiner Einberufung zu den Verhandlungen dieser Commission, die Arbeiten desselben nach besten Kräften zu fördern. Nunmehr haben sich die Verhältnisse geändert, meine Geschäfte erheischen die häufige Abwesenheit von Laibach, sie nehmen mich außerdem so sehr in Anspruch, daß ich nicht in der Lage bin, mich an den Verhandlungen der f. k. Grundsteuer - Landescommission zu betheiligen. Ich sehe mich daher zu meinem lebhaften Bedauern genöthiget, obige Stelle mit dem Danke für das in mich gesetzte Vertrauen niederzulegen und bitte: Die hohe k. k. Grundsteuer-Landescommission geruhe diese Anzeige zur Kenntniß zu nehmen. Laibach, am 5. November 1873. Valentin Krisper. Seja se konča ob 10. minuti črez 12. uro. Landeshauptmann: Ich werde die Wahl eines neue» Mitglied-Stellvertreters der Grundsteuer-Regul. Landescvmmissioii auf eine der nächsten Tagesordnungen bringen; die verlesenen Petitionen Behufs ihrer Zuweisung an einen Ausschuß auf die nächste Tagesordnung setzen. 7. Predlog deželnega odbora zarad volitve odsekov sl. zbora. 7. Antrag des Landesausschusse s tu Betreff der vom h. Landtage zu wählenden Ansschüffe. Landeshauptmann: Ich habe endlich im Namen des Landesausschusses dem hohen Hause die Wahl dreier ständischer Ausschüsse zu beantragen und zwar die Wahl eines Finanzausschusses mit 9 Mitgliedern, eines Petitionsausschiisses mit 7 Mitgliedern und eines Ausschusses zur Prüfung bed Rechenschaftsberichtes mit 5 Mitglieder». Wenn keiner der Herren das Wort begehrt — (nihče se ne oglasi — Niemand meldet sich), so nehme ich den Antrag als genehmiget an und werde die Wahl der genannten Ausschüsse auf die nächste Tagesordnung setzen. Nachdem die heutige Tagesordnung erschöpft ist, erübrigt mir nur noch die Tagesordnung für die nächste Sitzung, welche auf Freitag den 28. d. M. 10 Uhr Vormittag anberaumt wird, festzusetzen. Tagesordnung (glej prihodnjo sejo — siehe nächste Sitzung). Ich erkläre die heutige Sitzung für geschlossen. — Schluß der Sitzung 12 Uhr 10 Minuten. Založba kranjskega deželnega odbora. Natisnil R. Milic v Ljubljani«