(Poitsinfc plafaca » gototini.l Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Schristleitung und Berwaltong: PreLernova ulira 5, Telephon Rr. 21 (int«rurban) 1 «e,ug»pr«is» für das Inland: vierteljährig 40 Din. halbjährig 80 Tin. ganz->«tiindigungen werden in der Verwaltung zu bUligsten Gebühren entgegengenommen f jährig l60 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Di» l SO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 6! || Celje, Donnerstag, den 4. August 1932 ||| 57. Jahrgang Die deutschen Reichstagswahlen Die Geschichte des deutschen Parlamentarismus kennt keine Wahlen, die mit so fanatischer Hingabe, solchem Elan, solchem Aufwand: gigantischen Ver-sammlungen, Fahnen. Plakaten. Lautsprechern ic. vorbereitet worden wären wie die Reichstagswahl am 31. Juli. Ganz Deutschland war ergriffen von einer Wahlleidenschaft, die mit Rücksicht auf die vorangegangen mehrfachen Wahlen des heurigen Jahres, die müde hätten machen sollen, wunderbar erschien. Die Ursache dieser ungeheuren Spannung war das Tempo der Hitler-Partei. Man hielt es trotz der kalten Zahlen der Vorausberechnung, die die Unmöglichkeit darlegten, doch für möglich, daß das Hakenkreuz den absoluten Sieg erringen würde. Und was aber dann? In dieser Frage eben ist die Spannung in Deutschland und in der übrigen Welt auf den Ausgang dieser Wahlen erklärt. Was dann, wenn Hitler mit den neuen Ideen und Plänen des „Dritten Reichs" die absolute Mehrheit des Reichstages erreichen würde? Hitler und seine Partei haben Ungeheures, bei Wahlen in Deutsch-land ?tochniedagewes«nes erreicht. Die Zahl der nationalsozialistischen Reichstagsmandate hat sich in der kurzen Zeit von der letzten Reichstagswahl (im Jahre 1930) bis zu der Wahl am 31. Juli mehr als verdoppelt. Von dem schon im Jahre 1930 als einzig dastehend anerkannt gewesenen Sieg von 197 Mandaten sind die Nationalsozia-listen bei der jetzigen Wahl auf 230 Mandate an-gestiegen. Ihren bisherigen Höchststand beim zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl haben sie diesmal noch um 399.099 Stimmen verbessert. Die Hitler-Partei ist die weitaus größte Partei des Reichs-tags geworden, so groß, daß sie die nächstgrößt« Partei, die Sozialdemokraten, um fast 199 Man-date hinter sich lägt. Es gibt in Deutschland nun-mehr 13,722.748 nationalsozialistische Wähler! Ein wahrhost ungeheurer Sieg! Und trotzdem herrscht darob in Deutschland und im Ausland keine rechte Ueberraschung, kein Ueberschwang. Dies deshalb, weil man im stillen eine Entscheidung erhofft oder gefürchtet hat, die gegenwärtig praktisch nicht möglich war. Sozialdemokraten und Komunisten werden nicht national und die konfessionell gebundenen Anhänger des Zentrums werden nicht Hakenkreuzler. Die neuen Hitler-Stimmen konnten also bloß von den Mittelparteien herkommen, die denn auch kata-ftrophal verloren. Wichtig für Deutschland und die ganze Welt ist der überwältigende Beweis, den diese Wahlen gebracht haben, daß das deutsche Volk in seinen tatkräftigsten und jugendlichen Teilen national, vater-ländisch und männlich gesinnt ist. Wenn ein Volk in der Lage des deutschen Volkes 37 3 Prozent seiner Wähler einer so scharfen vaterländischen Partei gibt, dann ist dies ein Zeichen gesunder, lebensbejahender Frische. Darüber aber mutz sich jeder Auslanddeutsche freuen. Politische Rundschau Inland Französisches Zahlungsmoratorium für Jugoslawien Wie der aus Paris zurückgekehrte Finanzmi-nister Dr. Gjorgjevic den Pressevertretern mitteilte, wurden alle Zahlungen Jugoslawiens an Frankreich in der Zeit vom 15. August dieses Jahres bis 15. Oktober nächsten Jahres vertagt. Auf diese Weise werden Zahlungen an Frankreich in der Ge-samthöhe von 185 Millionen Franken aufgeschoben. Ausland Dr. Ignaz Seipel f Im Sanatorium „Wienerwald" bei Wien, wohin er sich anfangs Juni zwecks Behandlung seiner jahrelangen Krankheit begeben halte, ist am 2. August um '/,8 Uhr früh der frühere Bundeskanzler Dr. Ignaz Seipel im Aller von 56 Jahren gestorben. Wir werden die Bedeutung des allzufrüh dahingeschiedenen österreichischen Staatsmanns in unserer nächsten Folge in einem besonderen Anikel würdigen. x Das Ergebnis der Reichstagswahlen Die deutschen Reichstagswahlen am 31. Juli haben nachfolgendes Resultat ergeben: Rational-sozialisten 13,722.748 Stimmen, 239 Mandate (bisher 197 Mandate); Sozialdemokraten 7,951.956 Stimmen, 133 Mandate (bisher 143): Kommunisten 5,355.666 Stimmen, 89 Man-date (bisher 76): Zentrum 4,487.477 Stimmen, 75 Mandate (bisher 69): Deutsch nationale 2,184.971 Stimmen, 37 Mandate (bisher 41): Deutsche Volkspartei 435.547 Stimmen, 7 Mandate (bisher 26): Staats pari ei (Demo-kraten) 373.569 Stimmen, 4 Mandate (bisher 29); Christlichsoziale 364.688 Stimmen, 4 Man-date: deutsche Bauernpartei 137.090 Stim-men, 2 Mandate: Württembergisch er Baue rn-und Winzerbund 76.868 Stimmen, 2 Man-date: Wirtschaftspartei 146.107 Stimmen, I Mandat: Deutscher Bauernbund 91.389 Stimmen, 1 Mandat. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 36,841.909. Die Zahl der Man-date des neuen Reichstags hat sich um 39 vermehrt (von 577 auf 697). Die Rechte, zu der die Ratio-nalsozialisten, die Deutschnationalen, die Christlich-sozialen, die Wirtschaftspartei und die deutsche Volkspartei zählen, besitzt zusammen 282 Mandate, so daß ihr 22 Mandaie zur absoluten Mehrheit fehlen. Der Ausgang der Wahlen läßt den jetzigen Reichs-kanzler v. Popen als Sieger erscheinen, weil durch die neuen Parteiverhältnisse der Weiterbestand seines außerparteilichen Kabinetts gesichert ist. Er wird sich nur von Fall zu Fall für große Aktionen die Mehr-heit des Reichstags zu erwerben suchen. Wie die Hitler-Partei angestiegen ist Bei den Reichstagswahlen im Jahre 1928 zählte die nationalsozialistische Partei 899.771 Stim-men und 12 Mandate; bei den Wahlen im Jahre 1939 bereits 6,491.219 Stimmen und 107 Mandate ; bei den jetzigen Wahlen 13,722.748 Stimmen und 230 Mandate. Die Bewegung der anderen Hauptparteien war folgende: Sozia listen im Jahre 1928: 9,151.059 Stimmen (153 Mandate). 1939: 8,592.916 (143 Mandate), 1932:7.951.956 (133 Mandate»; Kommuni st en int Jahre 1928: 3,263.354 Stimmen (54 Mandate). 1939: 4,587.798 (76 Mandate). 1932 : 5.265.565 (89 Mandate); Zentrum im Jahre 1928: 3.711.141 (62): 1930: 4,128.929 (68). 1932: 4.487.4777 (75): Deutschnationale (Hugenberg) im Jahr« 1928: 4,380.029 (73). 1939: 2,458.497 (41). 1932: 2,184.971 (37). Auch ein Standpunkt Bezüglich der deutschen Reichstagswahlen spricht der Ljubljanaer ..Slaven«" nachfolgende Meinung aus: Wenn man schon von einem Besiegten spre-chen will, muß man sagen, daß Hitler besiegt wurde, weil es ihm nicht gelungen ist, die Rechts-Mehrheit zu erreichen. Gesiegt hat Brüning (der Führer des katholischen Zentrums), der von zwei Seiten angegriffen wurde und der nicht nur die frühere Stimmenzahl behielt, sondern sie sogar ver-größerte. — Bekanntlich hat der „besiegte" Hitler die Zahl seiner Mandate (von 197 auf 230) „nur" verdoppelt! Deutschland fordert Gleichberechtigung Der deutsche Reichskanzler v. Papen erklärte in einem Interview in der „United Preß", daß die wichtigste Aufgabe seiner Regierung darin bestehe, Deutschland die politische und wirtschaftliche Selb-ständigkeit im Kreis der Völker zu erkämpfen, wie dies fein Recht sei. Dies würde nicht nur Europa beleben, sondern auch viel zur Lösung der Weltkrise beitragen. Zu diesem Zweck müsse endlich einmal den ungeheuerlichen Anschuldigungen, die der Ver-sailler Vertrag formuliert hat, daß Deutschland schuld am Kriege sei, ein Ende gemacht werden. Deutsch-land habe ferner seine Kolonien verloren unter den Vorwand, die Deutschen seien die schlechtesten Kolo-nisatoren. während gerade das Gegenteil wahr ist. Die Paragraphen, die Deutschland außerhalb des Kreises der Kultur-staaten stellen, müssen im Interesse der Rückkehr der Welt zum normalen Stande gestrichen werden. Frankreich gegen die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung Die bekannte Red« des deutschen Kriegsminister» hatte in Frankreich, wo man sich offenbar nach wie vor bt der Rolle Roms gegen Karthago vorkommt, große Aufregung hervorgerufen. Die französische Presse fordert Herriot auf, er solle nach der Rede Schleichers eine aktive Rolle gegen die deutschen Gleichberechtigungsforderungen einnehmen. Das „Echo de Paris" fordert, es solle sich d«nn doch eine Stimme hören lassen, die erklärt, daß die deutschen Forderungen nach Gleich-berechtigung wederrechtlich noch faktisch begründet sind. Mit einer Stimme Mehrheit' Der österreichische Nationalrat hat am 2. August das Protokoll über die Lausanner Anleihe mit einer Stimme Mehrheit in erster Lesung angenommen. Krieg ohne Kriegserklärung Die Trupen des südamerikanischen Staates Bolivien sind ohne Kriegserklärung auf das Gebiet des Nachbarstaates Paraguay vorgerückt. Die beiden Staaten streiten um den Besitz eines wüsten Land-striches, des Gran Chaco. Aus Stadt und Land S. M. der König in Bled. S. M der König traf am 28. Juli in der Sommerresidenz Bled ein, wo gegenwärtig die ganze königliche Fa-milie weilt. Auf Wasserskieren durch sechs Staaten. Der Kärntner Sportsmann Fritz Ettlmayr vom Österreichischen Hy-Ski-Klub startete vor kurzem Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 6! U1 sSi fefcfcmü/,e/cfc r e • Zaknsteinfrei' 2K.ÄS"9es' Sar9's Kalodont! Einzig und allein Sarg's Kalodont enthält das gegen Zahnstein wirksame Sulforizinoleat nach Dr. Bräunlich. MIO!)Mr gegen Zahnstein out [einer Heimatstadt Villach brau und doniuabwärt« zu einem 4000-Kilometer-Lmts. Seine Tour führt in der Drau bis zur Einmündung in die Donau, sodann donauabwärt» bis Beograd Ei> ferne« Tor—Schwziu^-Meer ^i-rmaka-Meer^ Dardanellen—Aegaifches Meer Saloniki. Von hier per Bahn bis zum Oberlauf der Morava, sodann diesen Flußlauf abwärts bis Beograd. Der reißende Oberlauf der Morava bedeutet gleichzeitig eine Erst-befahrung mit einem Wassersportgerät. Ettlmayer überquerte als Neunzehnjähriger im Jahre 1928 den Aermelkanal bei Calais, geriet dabei in einen furchtbaren Sturm, kenterte in stockfinsterer Nacht und trieb elf Stunden, das Boot vor sich her-schiebend, auf dem Meere umher, bis es ihm endlich gelang, bei Dover zu landen, von wo er, die Themse aufwärts, noch dis London fuhr. Da» erste jugoslawische Tonfilm. Am 1. August hat man am Kalimegdan in Beograd mit dem Drehen des ersten jugoslawischen Tonfilms begonnen, in welchem die in Berlin augebildete slowenische Filmschauspielerin Jta Nina aus Ljubljana die Hauptrolle spielt. Jta Rina ist jetzt mit einem Ingenieur in Beograd verheiratet. Iustifizierung von Kommunisten in Ungarn. Das Standgericht in Budapest hat am 29. Juli die vor kurzem verhafteten Kommunisten Szallay und Fürst, die beide zugaben, im Dienst der bolschewistischen Propaganda gearbeitet zu haben, zum Tode durch den Strang verurteilt. Schon zwei Stunden nach der UrteiUverkündigung, d. i um 4 Uhr nachmittags, wurden die kommunistischen Führer am Hof des Gerichtsgebäudes aufgehängt. Al Capone — Schuster! Al Capone, der zur Zeit im Atlanta-Gefängnie seine Strafe verbüßt, wird von der Gefängnisverwattung das beste Zeug-nis ausgestellt. Er ist in der Schuhmacherwertstatt beschäftigt und schreibt während seiner Mußestunden ein Buch, das den Titel führt „Ratschläge für Uebeltäter — ein Weg zum Erfolg". In dem Buch, bestreitet er, daß er ein gewöhnlicher Verbrecher sei, und erklärt, er habe nichts weiter begangen, als durstige Leute mit Bier versorgt. Al Capone hofft, daß ihm nach 3 Jahren der Rest seiner Gesamt-strafe von 10 Jahren erlassen werden wird. tvei (rrkültungcu. Grippe, Halsentzündung, Mandelschwellung sowieNervenschmerzen und ©liebermfcen tut man gut, mit einem halben ®IaS natürlichen ..Franz Btttcrwasier für tägliche Darmmtleerung zu sorgen. ?1ach Urteilen der UniversiiätStlimken zeichnet sich das FranKlofcf* Wasier durch sichere Wirksamkeit bei angenehmen