Macher ^l, 101 Vlinllm«r»tl!!n»pl«i«: Im «omptoll 5»n«l. ft. l', halb!, fi. »« ylll bit ^»fiellung in« Hau« haldj, « ss, Mil »ei Post ,«n,j. st. li, holbj. ? «), Samstag, 3.'Mi. Illl»iti°n»gtl>ül: Fiir llewt Inserat« b<» zu 4 Zeilen « k., «löhne per ZeUe « k.; bei «>, Äclu, '^"' ^^ Rechuungen des Staatshaushaltcs dez H "uf ihvc (5orrectheit nach den Beschlüssen schuh ^ "bnetrilhanses zu prüfen. Der Audgctaus. ^A»l? ^^ ^ Frage vor, ob derselbe die gewohnte °ber h.f y7's Central ° Rechnungsabschlusses fortsehen üiiige die?^, ^^"' ^"^^' ^"^ Abgeordnetenhaus !>>ht u^> -< ^''""^ auffordern, einen in jeder Hin-^»1 Nechuungsabschluß uorznlcgen. Per heilig V^ubte jedoch der ihm von dem Hause er-NüliüzM^gllbe gemäß in die Plüsung dcö Rech- Wi^? eingehen zn sollen. l°lwe A'"^^ dieser Prüfung legt der Ausschuß ^lchlük f "^'"^ vor: 1.) Der Central-RechnungZ. Ü^M ?^ ^"^ ^"^>' ^^"^ "ird zur Kenntnis ge-tt V^ ,^) Die Regierung wird aufgefordert, behuf« R M < lg "^" Ertheilimg der Indemnität und M,>,,?uturlums den Schlußbericht des obersten fll^Mo^s über den Central - Rechnungsabschluß ^^ie ^ ^^^ in ^?" nächsten Session vorzulegen. l>tt ^.s"3>crung wird aufgefordert, künftighin mit ^l>htü ' ^ Staatsvoranschlages zugleich cincn bti,^ "''3<"llsweis des letztverflossenen Jahres cinzu-^>z<. " Cenlral-Rechimngsabschluft aber erst dann ^stiiW' '""m er von dem obersten Rechnungshöfe ^.3 budgetmäßig geprüft und mit seinen eigenen ^l> "sllett versehen worden ist. 4.) Die Regierung lir ^ Modert, in Hinkunft und ebenjo nachträglich Mf!z^"Ne 1870 und 1877 einen umfassenden Gc. ^eil Q/ ^ über die einzelnen im Betriebe licfind-!^c„ ,, ^lsbahnstrecken vcrfafsen zu lassen und dci,-3^r>^ >. lhliullchstcr Vcjchleuniguug. sei cs als M,.. "der Bestandtheil des Berichtes über die Mia/!, .^ Handelsulillistcriums. sei es als selb-!^»a publication, zu veröffentlichen. 5.) Die Re-^'lllat, t aufgefordert, die für bestimmte Zwecke !^svri3 Revile unter leiner Bedingung, auch uicht M ,, ^' für andere Zwecke zu verwenden und i "tral-N . ^"' daß für die Zusammcnstelluug des Ml d^^nungsabschlusse» die bereits geinachten Aus-Men?"" in ihrer vollen Höhe und bei jenen Me li,,^'"t werden, für welche die betreffenden Unbelt M wurden. 0.) Die Regierung wird auf- "lliHo l^"" in den Staatsvoranichlaa.cn das außer-^^/^svrderniz für die Vermessuugslosten und jenes für die Servituten-Regulierung in zwei gesonderten Posten einzustellen. 7.) Die Regierung wird aufgefordert, in den Erläuterungen zum 'Central.Rechnungsabschlüsse für das Jahr 1878 oder be, der Vorlage desselben eine erschöpfende Darstellung der der Kaiserin Ellsabcthbahn in den letzten Iahreu gewährten Garantievorschüsse uud von derselben geleisteten Rück-zahlungeu und Zinsenzahlungcn mitzutheilen. 3.) Die Regierung wird aufgefordert, bei Ertheilung von Vorschüssen auf Grund der Ertrags - Präliminarien der Eiscnbahn-Untcruchmuugen die 'Grenze des Nothwcn« digen und der vom Staate übernommenen Verpflichtungen strenge einzuhalten und dafür zn forgcn, daß das etwa zu viel Geleistete sammt Ziufcn stets als« bald rückersetzt werde. 9.) Die Regicnmg wird ersucht, zu ueraulafsen, daß tüustighiu im Central-Rcchnungs-abschlussc sowol die Zahlungen, welche von Eisenbahn' Unternehmungen aus dem Grunde geleistet wurden, weil ihre reine Einnahme das garantierte Reinerträgnis überstieg, als auch die Zinsen für Ueberzahlungen, wclchc sich bei den auf Grund der Ertrags - Präliminarien ertheilten Vorschüsse» ergeben, und zwar abgesondert bel dem Capitel „Subventionen und Dotationen" als Einnahme verrechnet werden. Zeitungsschau. Die „Presse" und die „Neue freie Presse" erörtern die Debatte über den Etat des Ackerbau-mini st e r i u m s, welche am 29. v. M- im Abgeord-netenhause begonnen hat. Beide vertheidigen den Ackerbauminister gegen den Vorwurf, als ob er an der Stockung in der legislatorischen Thätigkeit dieses Ministeriums Schuld trüge, indem sie constaticreu, daß der „Ausgleichs- uud Occupationsstreit" die Entfaltung der Thätigkeit desfelben stark behindert habe. Da» Forstgesetz und Fischereigcsctz haben noch nicht einmal — sagt das erstgenannte Blatt — das Stadium der Ausschllßberachuilg passiert, uud da töune sich die Regierung wol lamn ermuntert fühlen, das Archiv des Hauses noch durch neue Gesetzentwürfe zu bereichern. Im übrigen habe der Staat seit Ereierung des Ackerbauminlsterlums zur Förderung der landwirth-schaftlichen Production Echcbliches geleistet. Die ..Deutsche Zeitung" widmet dem Andenken des Frecherm v. Kell ersp erg einen Artikel, in dem sie insbesondere seiner abwehrenden Haltung gegenüber Ungarn ihre volle Anerkennung spendet. In der Wahl des Prinzen von Battenberg zum bulgarischen Fürsten sieht die „Wiener Abendpost" eiuen weiteren und wichtigen Schritt zur Befestigung des neu geschaffenen Organismus von Bulgarien und zur Durchführung des Berliner Vertrages. Die Wahl werde wol bei allen Berliner Signatarmächten eine sympathische Aufnahme finden. — Mit demfelben Gegenstände beschäftigen sich auch das „Neue Wiener Tagblatt", da« „Extrablatt", die „Vorstadt-Zeitung" und die „Morgenpost", welche alle die de» neuen Fmstcu harrende Aufgabe als eine überaus schwierige und wenig dankbare schildern und theilweise der Besorgnis Ausdruck geben, daß er als Schützling der russischen Regierung sich im russischen Fahrwasser halten weide. — Auch das „Fremdcnblatt" knüpft an die Thatsache der erfolgten Fürstenwahl an, um den Bulgaren Ruhe, Mäßigung und Streben nach Ordnung ihrer inneren Verhältnisse zu empfehlen und sie vor politischen Agitationen außerhalb ihrer Grenzen zu warnen. Die Wiener Journale verzeichnen mit fast ein-müthiger, fchmerzlicher Theilnahme den herben Verlust, den die „Neue freie Presse" und die österreichische Publlcistll durch den plötzlich erfolgten Tod Michael Etienne' s erlitten hat. Die ungewöhnliche Begabung nnd das reiche Wissen des erprobten, verdienstvollen Publicisten werden allgemein gewürdigt. An das Gerücht anknüpfend, Graf Schuwaloff sei nach Wien gekommen, um internationale Maßregeln gegen die Socialisten zu fördern, schreibt der „Ezas": „Die allgemeine und spontane Manifestation, welche den ohnehin so herzlichen Beziehungen zwischen den Völkern uud der Krone eine geradezu rührende Weihe verliehen hat, muhte den Grafen Schuwaloff überzeugen, daß ein fo glücklicher Monarch inmitten seiner so glücklichen Völker es nicht nöthig habe, die politische oder die nationale Freiheit seiner Unterthanen zu be-fchvänlcn. Das Blatt schildert den Enthusiasmus und die mustcchafte Ordnung, welche in Wien während der jüngsten Festlichkeiten geherrscht haben, und meint: „All' dies ist so schön und jetzt so selten, bah tnn zweiter Monarch auf dem Eontinente ein Jubiläum in gleicher Weise zu seiern vermöchte. Wir Polen können auch stolz sein, daß wir in dieser Monarchie und bei diesen Festlichkeiten einen richtigen und ehrenvollen Platz eingenommen haben." Angesichts der Voraänge in Berlin und St. Petersburg, bemerkt die „Ga«ta Narodowa". hat die Jubiläumsfeier im ganzen Auslande einen imposanten Eindruck hervorgerufen. Der Versuch zweier russischer Journale, die polnische Nation für die revolutionäre nihilistische Bewegung in Rußland verantwortlich zu machen, hat seitens der Warschauer polnischen Blätter einen energischen, gleichlautenden und, wie der „Dziennil Poz< nansll" wissen will, mit Zustimmung oeS General-gouvcrneuis Grafen Kotzebue vt'loffnltlichten Protest hervorgerufen. Die polnischen Iomnule in Galizien reproducieren diesen Protest und loben dessen würdigen und elllfchicdeucn Ton. Jeuileton. Mener Hlchzen. sck Die i>l c. I.Mai. 3' sind n-!^m uud Geschmacksrichtungen der Men» Hupten ^""'Urr recht seltsam. Es gibt Leute, welche t>° ^reit.,,,^ I"te>'ess.mtcste an einem Feste seien die len^tim, ""M demselben, und audcrc gibt cs. die slln eine,, U">d, ^s beste sei die Erinnerung. Ich tzii leiste ^'"rling, der von Neapel nach Klagen-ich« ^sestc /'"' "m den Vorbereitungen zu einem ^ !..'"^tt X"?^""' "'" Nchwac selbst war er 9er >e. >u,i.4, ">lstct. W-nn ich all' der Festlichkeiten !e»Mt si„,< "' der vorigen Woche an uns vorüber-^il ' lick, n.' '" ""chic 'ch mich zu der Ansicht der-stlF". Eic , "'. '"clche die Erinnerung als das beste te,H 'Nid jch "^'l wenigstens nicht so wie die Feste ^te„. ' cn,s<,..) Nchehe, es war eine ungemein aus« ^ch >3e>> d ''^3'^ ^stwoche. sowol für diejenigen, «lllr t>i "^ w'Nlichleiten veranstaltet wurden, als ^>i '"st ,>«^?"slalter und Theiluchmer selbst, uud >s,^"t> in >. '" diejenigen, welche die Feste schil-^iii"' Icht ^ Tagebuch der Geschichte eintragen ^Ile !pr?ch,," ««es vorüber ist, läßt sich ruhiger Ue^ >e,^ , und mm will ich auch an dieser ^h',.'^"i.s,l "blick der ganzen Jubiläumsfeier ^ Mt da« «"r '"it außerordentlichem Glanzc und >c>^ "llch?ener Pr"cht begangen wnrde. son-^>? l!>aß .s ^'"l" Politische Bedentung dadurch ^lnab,, ^ler des Kaiserstaatcs einmülhig ^'"en und förmlich wetteiferten mit ihren Beweisen der Treue nnd Anhänglichkeit an das angestammte Kaiserhaus. Es fehlt sogar uicht all Optimisten, welche glauben, es werde von nun an jedweder staatsrechtliche Hader schweigeu, uud alle die verschieden-sprachigen Stämme der Monarchie würden wieder in Frieden und Eintracht leben, wie vor Zelten. Zu wünschen wäre es, und uumöalich ist es auch nicht, cs bedarf duzn weiter nichts, als die Wiederlehr der richtigen Selbsterkenntnis. Die Flstsilhouetten, welche ich im folgenden entwerfe, beruhen meist auf Selbstgesehenem und Selbst-erlebtem; die Dctailcindrücke, welche ich schildere, sind getreu und wahr, uud wenn meine Skizzen hie uud da von den Wiener Festberichten abweichen, so köunln sie getrost anuehmen. daß dem nur Persöuliche Auffassung'zugrunde liegt. Von der Vorfeier im gräflich Larisch'schen Palais sowie von dem kaiserlichen Familienfeste mit>n Tableaux-vwants im Palais des Erzherzog Carl Ludwig weiß ich nichts zu sagen, weil :ch nur unter den Zuschauern — auf der Straße war. Das hatte auch feiu Interessantes; ich behaupte sogar, das ganze Straßenleben während der Festtage bot ebeusu interessante Züge als die Fest-llchteiten selbst. Es fehlt in gewöhnlichen Zeitläuften in Wien nicht an schaulnst'stcm Publikum, in der vcr^ gangenen Festwoche schien sich dasselbe verzehnfacht zu liabeu. Es war. als ob die Leute aller Arbeit entsagt, als ob sie das Flanirren sich zur Lebensaufgabe gemacht hätten. Auf der Ringstraße, in den beiden Burghöfen, vor der Volivtirche, wo nur irgend ein festlicher Act sich vollzog, da verfammelte sich das schaulustige Element, das durch den Zuwachs von anßen sich von Tag zu Tag vermehrte, da wogte eine tauscndköpfigc Voltsmenge, die sich keinen festlichen Moment entgehen lassen wollte. Selbst das eintretende Regenwelter änderte wenig an dieser Physio» gnomic der Straße, und nur am Donnerstage, als der Ausenthalt in. Freien gar zu unangembm war — eil war eine Art Salzburger Regen, der vver das festlich geschmückte Wien niederging nnd so manche Decoration ruinierte — da verminderte sich die Zahl der müssigen Gaffer und Spaziergänger auf den, Trottoir, denn die fremden Gäste versaßen die triste Zeit in den Gast» uud Cafchäusern, in den Wein- und Bierstuben, bis die Theaterzeit kam und alle Welt in die Theater, in die Tingltangl. in den Circus eüte. um sich wenigsten« da einen Ersatz für die am Tage entgangene Unter-Haltung zu fuchen. Montags begann der Empfang der Huldigung«» deputationen durch den Kaiser und wurde Dinstag und Mittwoch fortgesetzt. Es war das eine ziemlich ermüdende Aufgabe für den Monarchen, denn obwol der Empfang jeder einzelnen Deputation nur wenige Minuten dauerte, so lange nämlich als die Ueberrei-chung der Adresse, die Ansprache des Führers der Deputation nnd die Antwort dee Kaiser» b-ai'sp'ucyle, so war die Zahl der Deputationen doch so 9"b.'.U immer mehrere Stunden verau,^,. die Se. ^"l 'm stehend, ausmerlfam hörend und sprechend zub mgen muhte. Demungeachtet war nie ein Ze'che' vo' E müdung oder Abgespannet s", b""^' ' n"t d r selben Elasticität und Frische, .mit welcher der Kaiser mittags die Gratulanten "npftng, erschien er abend» bei dem Familienfeste im Palais des Erzherzogs Carl 858 Lie Augsburger „Allgemeine Zeitung" schreibt über den Festzug in Wien: „Die Freude über das so überaus reiche Gelingen dcs Werkes ist eine so allgemeine, die Befriedigung Aller nnd der Einzelnen eine so große, daß das Fest, das sicher nie aus der Erinncluna der Theilnehmer schwinden wird, auch noch lange vorherrschend die Gemüther beschäftigen wird. Eine so großartige spontane Kundgebung des innigen Zusammenhanges zwischen dem Volke und seiner alten Kaiserfamilie, und andererseits eine so eminent künstlerische Leistung, wie der Festzug, ist auch wahrlich geeignet, die Brust jedes Oestcrreichers mit stolzer Freude zu schwellen nnd weit über die Grenzen der Monarchie hinaus sympathische Bewunderung zu erzeugen." Die englischen Blätter bringen enthusiastische Benchte ihrer Spczialtorrespondenten über den Hnldi-gungsfcstzug in Wien. In den „Times" wird die Schönheit Wiens und der Ringstraße gepriesen, der ganze Zug als ein großer Erfolg in zedcr Hinsicht bezeichnet und gesagt, dcr Kaiser könne mit der Bevölkerung Wiens wol zufrieden sein. Der Korrespondent des „Standard" bezeichnet den Zug als unvergleichlich und sagt, daß solch' ein Anblick unvergeßlich in dem Gedächtnisse eines jeden bleibe, der ihn ge> nossen. Der Bericht des „Daily Telegraph" schließt in folgender Weise: „Das Fest der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares hat bis zum Schlüsse seineu natio« nalen uud spontanen Charakter bewahrt. Glücklicher Mouarch, über eiu so treues und loyales Volk zu herrscheu; glückliches Volk, eiuen so hochgesinnten, gottesfürchtigeu und edlen Herrscher zn besitzen!" Fürst Alexander I. von Bulgarien. Mit der am ^). v. M. erfolgten Wahl des Prinzen von Battenberg zum Fürsten von Bulgarien ist zur Befestigung dieses durch den Berliner Vertrag neu geschaffenen Organismus nnd fomit zur Durchführung des Berliner Vertrages selbst ein weiterer und wichtiger Schritt gethan worden. Die mit Acclamation erfolgte Erhebung des genannten Prinzen auf den bulgarischen Fürstenthron wird wol bei allen Berliner Signatarmächten eine sympathische Ausnahme finden. Der Annahme der angebotenen hohen Würde seitens des Gewählten dürfte man sich in Tirnuvo wahrscheinlich vor dem Wahlacte versichert haben. Die Gerüchte von einer geplanten Personalnnion zwischen Bnlgarien und Ostrumelieu werden durch diese Wahl endlich zum Schweigen gebracht werden. — Zum gleichen Gegenstande schreibt die „Presse": „Das Tagesereignis ist die Konstituierung des neueu Bulgarien dnrch die mittelst Acclamation erfolgte Wahl des Prinzen von Äattenberg zum Fürsten. Welche Rolle das neue Dynastellgeschlecht, dessen erster Vertreter sich Alexander I. nennt, in dcr Geschichte der Balkan-Halbmsel zu spielen bernfen sein wird, mag heute, da wir erst am Ausgangspunkt der durch den Berliner Vertrag inaugurierten ncnen Acra stehen, kaum ermesse» werden. Der junge Fürst steht gegenwärtig im 22. Lebensjahre; man rühmt scine persönlichen Eigenschaften; die staatsmännischcn wird er erst zn bewähren haben, und vorläufig werden seine Rathgeber selbstverständlich den größten Einfluß be-itzen. Daß Rußland die unoffiziellen bestellt, mßl ich einstweilen kaum vermeiden; uach der förmlich er-olgten Thronbesteigung wird er sich jedoch an Män-ner aus dem bulgarische» Volke wenden müssen, welche die verwickelten Geschäfte des nenen Fürstenthums an der Hand einer verhältnismäßig freisinnigen Verfassung und, was die änßercn Angelegenheiten anbelangt, der Tractate zu leiten haben. Die Wahl dcs ersten bulgarischen Ministerinms mag in mancher Hin« ficht ein Fingerzeig für die Gestaltung dcr Verhältnisse im Norden des Balkans werden; die Balaba-noff, Karawclosf :c. dürften kaum Günstiges verheißen. Zunächst wird eine Deputation dcr Wahlversammlung sich zn dem Prinzen, der gegenwärtig in Berlin weilt, begeben, um ihm die Kronc anzutragen. An deren Annahme wie an der Genehmhaltung der Mächte ist selbstverständlich nicht zn zweifeln. „Von nicht geringem Interesse wird felbstverständ' lich das Verhältnis Alexander I. zn seinem Nachbar Aleko Pascha, dem Gouverneur vou Ostrnmelien, sein. Wenn man in russischen Kreisen einmal und vielleicht uoch kürzlich an die Wahl Aleto'Z dachte und dieselbe begünstigte, so ist man doch offenbar wieder anderen Sumcs geworden, zumal es sich doch klar herausgestellt hat, daß die Mächte der Combination, Änl-garien nnd Numelien dnrch eine Personalunion zn vereinigen, entschieden entgegentreten würden. Aller Vermnthuug nach wird Alcko Pascha aber auch in Philippopel für die Russen von Werth sein. Ein sehr zur Zeit kommender Artikel dcr „Angsb. Allg. Ztg." erinnert daran, das; dcr Bruder Aleko'Z, Nikolaus Konati Vogoridcs, im Jahre 1,85? das Kaimakamat dcr Moloau mit der ausgesprochenen Anfgabc übernahm, die Union mit der Walachei zn verhindern. Dieser Mission zeigte er sich bekanntlich absolut nicht gewachsen. Ob bei ganz ähnlicher Lage in Bnlgaricn die Dinge uuter Aleko Pascha eine bessere Wendnng nahmen, mag mit Recht bezweifelt werden; davon ab< gesehen, daß die Rnmelioten jetzt schon Gelüste haben sollen, dem Gouverneur den denkbar unsympathischesten Empfang zu bereiten, nämlich ihn gleich wieder davonzujagen." Ueber dic Persönlichkeit des Prinzen von Batten-berg, der bekanntlich auch am rnssischen Feldznge theiluahm, schreibt der damalige Kriegs-Berichterstattcr der „Presse" im russischen Lager: „Im Gefolge des Kaisers von Ruhland auf dem Kriegsschauplatz.' in Bnlgarien befand sich ein junger, elegant anssehender Offizier, Prinz Alexander Äattenberg. Damals war noch nicht vorauszusehen, daß derselbe dcr einstige Beherrscher des Landes werden würde; doch war davon die Rede, daß der junge Fürst sich der Protection des Kaisers in besonders hohem Grade erfreue, und daß ihm iu dcm großen Drama der Löfung der orientalischen Frage eine keineswegs unbedeutende Anfgabc zufallen dürfte. Daß ihm irgcnd ein selbständiges Kommando im Kriege übergebe»! werden solle, wnrde zwar nie gesagt, doch war er immer unter jenen Persönlich-tcitcn, dic dcm Kaiser zunächst sich befanden, und nur sclten entfernte er sich vom kaiserlichen Hauptquartier, um einer kriegerischen Action beizuwohnen. Der Prinz hielt sich auch in vollständiger Reserve. Man sah ihn nie mit den politischen Führern verkehren, die damals im Zarelllager ein« uno ausgingen. Weder in Plo-jeschli noch in Simuiza empfing er Besuchc der Zan-tuffs, Aalabanoffs nnd de> anderen Dcpntationen, die zur Äcgvüßnng sich eingcslindcn hatten, uud auch die Deputation dcr Bnlgaren ill Rumä'uien, aus Dr.Prutic. Athanasievil!, Coloni, Veron und Prinz Vogorides (einem Vetter Aleko Pascha) bestehend, die dcn Kaiser nnd den Großfürsten Nikolaus zu beglückwünschen und dcr Vulgarenlcgiou Fahnen zu überreichen nach Tir- novo und nach Bjcla gekommen war, lwt > , ^ Prinzen in leinen Verkehr. Er unterließ es 'M,^ Richtung hin, aus der Reserve hervorzutreten u,^ irgendwie bemerkbar zn machen, doch zcigte ^ ^»z, snts nicht nur das lcbhafteste Interesse f""" ZM ereignisse, sondern anch für das Studium ^s" ^ das er nunmehr beherrschen soll. Dic Sp"^ „ selben war ihn, fremd, nnd ich glaube '"At' M währeud der ttriegscpoche sich dic Kenntnis or,^ angeeignet habc. Eine großc Mcinung 1°)"'" ^, den Bulgaren überhanp't nicht gehabt zu ^^j erinnere mich vielmehr, den Ausdruck "^., ^wB von ihm vernommen zuhaben, daß sic sel^ ^ ^ activen Antheil an dem Befreinngswerkc mcist war er in Gesellschaft des F/irstell Wlt g ,,^ eines der unlerrichtetsten und tüchtigste» der i " ^ Generale, der als Generaladjutant des ^"'^^ Hauptquartier verweilte, und des preußlWN-" Bevollmächtigten, Generals Werder. „fali^ Mit diesen beiden kenntnisreichen und er, ,-^ Mäuncrn pflog dcr juuge Prinz dcn ," "^f ih»> Umgang, llild sie hielten auch große SlM" B< Osten im Äcnehmen, llebenswürdig im U»'g°'?s ^ umwunden in seiner Sprache, gediegen im ur v .^ anspruchslos in seinem Wcscn, machte er cm^en der mit ihm zn vertehrcn Gelegenheit hatte. ^« Eindruck. Er hatte durchaus nichts diplomat»»^ ^, haltendes an sich nnd am allerwenigsten >'^ ^ irgendwie zn imponieren, vielmehr gab " 1^1 > ^ ungezwungcu und verkehrte mit jedermann lN^ ^ el Weise. Als später die Gerüchte auftauchten, ^» von dcr rnssischen Regierung anserschen sc>, ^ ^ sfi,> des jnngen Fürsteuthums' einzunehmen, ^ hB", Wesen n'nverändert das gleiche wie vordem n ^ konnte man wol erkennen, daß scinc AM"" ^if cinc studierte war. Seinem Aenßern naH ! ^„l Alexandcr eine schlanke, elegante Züge sind, wenngleich scharf markiert, docy ! ^>.l Ob er die Energie besitzen wird, die ", ' W Stellung nöthig hat, nm dies sehr unlwtnmM ^ in geordnete Bahnen zu leiten, das '"t '"'' ^ sB Frechen noch mcht recht nmzngehen weiy, ^eü? slch erst als Knllurvoll dcr Zukunft ">»-' ^^ berechtigung zn erobern, ans politische AnM ^l geht, das vermag ich nicht zn sagen. Pl" .el/ Enelgie zu geben, hat er nicht Gelcgcnyu' jetzt wird er diese erhalten." Vorgänge in Frankreich. ^,. Die Ferry'sche» Gesetzentwürfe ^er .^li' klericale Reform des französ isch cn Unte ^^ ^> Wesens scheinen in dcr Bcvölttlung d>c ^^ stimmung nicht zn findcn, auf welche d>c 6 ^M radicalen Partei wol grrechnct haben »wgei - B nend ist der Widerstand, ocr sich "llcro '^ ^ gegen die unzeitgemäße nnd lUlzilwc't an ^M Anwendung, als gegen das Wesen stlbst 0"^ Mt" Reformen auch iu dcn Schichten dcr ge"'"''« /,„ b^ Republikaner kundzllgeben anfängt. Dies gei)^,^^ a,ls der ublehneudcl, Haltung hervor, welche W wattig verfammelteil Generalräthe b" Hess. ^. Gesetzentwürfen gegenüber einzunehmen liegl ^^i Mehrzahl nach sind diese die Stiinmuuci ^^M/ lnents am getreuesten abspiegelnden K"pe " gety,^ gcgcilwärtigell repllblitailischen Staatsfor» ^^ >^ alleln nach den neueste» Zählungen habe" 1'^ Al" 32 Generalräthe gegen und nur neun >"^"^ Ludwig, wohnte er Dinstag nachmittags der feierlichen Eröffnung dcr Festausstellung der Gartenbaugesellschaft bei, unterhielt er sich abcnds anf der Soiree bei Hofe mit seinen Gästen, erschien cr in der Hofoper zum luvutro Mr6 u. s. w. Während der ganzen Festwoche war der Kaiser in vortrefflicher Laune, die Huldigungen haben ihm ungemein wohlgethan. Er hat in der letzten Zeit etwas an Körperfülle gewonnen, dafür hat fich das Haar auf Scheitel und Schliife merklich gelichtet, und durch dcu Bart fpiuuen sich schon viel grauc Fäden. Bei allcdem kann man nicht sagen, er habe gealtert, weil er sich, man sagt durch seine Lebensweise, die. Elasticität der Jugend erhalten hat. Während der Empfangsfeierlichkeiten waren die Burghöfe uud theilweise auch der Michaclcrplatz immer voll schaulustiger Menschen, die jeden anrollenden Wa^en musterten, um die darinnen sitzenden Staatswürdcn-träger, Kirchenfürsten, Adelsvertreter u. s. w. zu sehen. Am Abend, als die Soiree bei Hofe stattfand, er« streckte sich das Menschenspalier von der Burg bis zum Stefansplatze, und doch war selten mehr zu sehen, als höchstens der Zipfel eines Äischofsornates oder das Schimmern einer Uniform, oder das Aufleuchten eines Damenschmuckes. Wie groß die Schaulust war, zeigte sich aber hauptsächlich bei der Einweihnng der Hei< landikirche — denn da gab es so viele Schaulustige als Menschen in Wicn, — denn trotz dcs Regens lind der empfindlichen Kühle waicn alle Tribünen vom Aurgring bis zum Schottenring gefüllt, und eine tausenköpfige Menge drängte sich in der Währinger- und Uniuersitätsstrahe und vor der Votivkirche. Und als die kirchliche Feier vorüber war. wollten alle die, welche so lange in Stnrm und Wetter ausgeharrt hatten, in die Kirche; mall kann sich denken, was da für ein Gedränge entstand. Die beiden Hauptfesttagc waren der 24. April, an welchem die Consecration der Voiivtirche stattfand, und dcr 27. April, au welchem der große Hnldigungs-festzug in Szeue ging. Die kirchliche Feier war mit allein erdenklichen Pompe verbundeil, das Innere, der Kirche bot einen Anblick, wie man ihn seilen wieder haben wird. Es wimmelte da von goldstrotzcndcn Uni> formen, von Äischofsornaten, von reichen Kostümen der ungarischen nnd polnischen Kavaliere, dazwischen sah mall die effektvollen Gewänder der Maltheser- und Deutschen Ordensrittcr und die reichen Toiletten dcr rwrnchmen Damen, — ein Bild kirchlichen Gepränges, das noch erhöht wnrde dnrch dic glühenden Lichter, welche die farbigen Fenster trotz der Trübe des Him« mcls herein warfen. Das ^IiuiUrL piu'6 war glänzend, nnd der Anblick, dcn Logen und Parterre an diesem Abende boten, war großartig; aber es war Aehnliches schon da, ich erinncre an die Hochzeitsfeier der Prinzefsin Gisela; allein eine solche glänzende kirchliche Feier, wie sie in der Votivkirche stattfand, erinnere ich mich nicht, je gesehen zu haben. Und nnn komme ich zum großen Huldignngs-Festznge, den ich von demselben Platze aus gesehen habe, wie Ihr Festtags'Km'icsPondent. Ich gestehe, daß ich einige Zweifel an dem Gelingen des großartigen Unternehmens gehegt habe, die Vorberichte er« schienen mir mitunter zu reclamenhast, dann nnd wann hörte man auch von unüberwindllchcn Schwierigkeiten, und am Vorabende erzählte mail noch, daß bei der Probe einiger Gruppen die berittenen H^/hä^ nerträgcr n. s. w, das ^lcichgewicht veU s .M Um so überraschender war cs. daß der F,^'^ ftl^ gelang, Es war ein Auszug, wic ^'" ^reibe''' <>,, geseheu, ja man kann sagen, ohne zu "" ^ef"" .,c er noch in keiner Stadt des Continents ^ ^ ^ Von der Volksmenge, welche den ganä"!- stuig "^> Meile langen Weg'einsäumte, den der o^ei';„, macht man sich gar keinen Begnff, c ^se''^!! an dic fünfthalbhnnderttansend Mensche" 3^ ^selt^ Dic effektvollste» Grnppen des Zuges ^gd, ,,„V waren sie alle — waren die liisior'j") ^„ste ,, Schiffahrt, die Eisenbahnen, die bildenden ^ h^ die moderne Huchgebirgsjagd. LetMe , ^ sächlich durch den Gegensatz: dort war ^. ^ schönc Maskerade, Vergangenheit; 'M „ c''" , Wirklichkeit, Gegenwart. Von a«" Gr'^ ^,»^,, mir als malcrischcste ,md poetische»" ^,„gel>c ^ grnppc. Dcr prächtige, schöne Fcstwage"^ ^ M ^, del, berittenen Künstlern im K^tnme ' ^,d ^ - das war ein herzensfrcueudcr A'w" ' ^hei'i,^' war es nicht vollständig, was d,e Mgr „,ed ">,, die Künstlcr hatten Malheur "nterwegs. ^,Z ln ^ Venus, wclche den Mittelpunkt des M'^telle ' hii stürzte nm nnd zertrümmerte, an "" ^hi-ei ^ in Eile cin Alumenbouqnet gcsctzt. " w dO F Gruppe dt>. Festplatz passierte, 'cgnc e^^tt si^ hier dcr Effekt geschwächt wnrde. Den"".^ ^'' ^ dieser Gruppe am meisten z»^jauchz , ^ Fc,» e, ja in derselben der geistige SclM ^ d"' ^ der Maler Makart. Hoch Makart! h cft ^^e Weg entlang; der HnldignugsfepM " r «59 M?« ^?"rfe llllsgesprochen. Die Kundgebung«! der in d,?'! ^"'eralräthc sind noch ausständig. Man ist ,,„,,." leitenden Negierungstreifen durch diese Symptome "" Milchn berührt, und wie früher unter dem Kaiscr-GF ">"cht man sich jetzt in der Republik mit dem llill ? ""traut, die Generalrälhe das ihnen ohne-NlisÜ ^gestandene Recht, überhaupt politische u«^M und Forderungen zu formnlicren, nicht länger hittil?'""^ ""^"ben zu lasscu. Der „Temps" schreibt Ms n^^ Männer, die am bewandertsten in der Kennt, ilid Ü l" besetze und in der Verwaltnngspraxis ^/ ^'«llden sich oft m großer Verlegenheit, die bot? ä" äu'hcn, welche die den Generalräthen vcr-' tion. . polnischen Wünsche voll den erlaubten Peti-leinpn w""' ^)lc Pwccdenzfällc tonnen dabei von nach!^.""6 s""' "'" diefe Frage aufzuklären. Je 3i-?i? "^^ i'-' uach den Umständen, je nach den ^uunge,, wurden dieselben Wünsche für gesetzlich u^ "ngcjetzlich gehalten. Dies ist ein ärgerlicher scde, m " ^'"L^ besonders unter dem repuvlllani-H,, ^lme, dessen Grnndluge eine fortwährende Ae-^lung her Gesetze ist. Es wäre deshalb niitzlich, ber », !'^-' ^ """ weniger unbestimmten Bezeichnung ^em>, <^^" Stoffe gelangen würde, über welche die schwi - ^' ^^'^ Wünsche abzugeben hätten. So wnN ^'l "'^^ "ich erfcheint, so ist sie doch nicht "Mit?!' ,^"^^ ""lu man den Sinn des Wortes "lau si? . "^ i>l sehr verallgemeinern und wenn My ^ "''^'ügcn wollte, nnter den den Üieneralräthen die H " wünschen n>lr diejenigen zu begreifen, welche °Ne?"""UöslMn, die Verfasfungsgesetze, die Per° ltlan "^"' ^'^' Mlnisterverändernngen betreffen. Will salle I s!> ^"^ beständige Schaufpiel solcher Zwischenteil, so mich inan das ^esch selbst reformieren." ine,^'" ^""ndissciiicilt Nyonö im Drümc-Depane-°n/^'" ^^^'" ^uuntag dle Wahl eines Abgeordneten dl»lt „.^^öordnilng. Schon seit längerer Zeit lämpsen qlli« ^""ahe gleiche», Glücke der Bonapartist Mar-ttst°"^ulan und der Republikaner Richard. Der diln^ '^'ll^ Ul den Wahlen vom Oktober 1877 nnd zilh^ "ldttlidlcrt; dann fchien Richard die Oberhand hr^Men, hatte aber, wie sich bei näherer Prüfnng jo < McUtc. nicht die absolute Majorität erzielt, und W>> "'" Sonntag ein dritter Wahlgang. Diesmal t>'^.' ^W immerhin Äeachtllng verdient, der Marquis Ctii", "^"' seme" Gegner mit 445'^ gegen 4630 Hassesneuigkeiten. Gta>"7. (3ami lic„dram a in Graz.) Die Stadt ^sler? ^''^ ^^^ wenigen Tagen der Schauplatz eines ^ch? Gatten- und Selbstmordes war, erlebte Mitt-iliil^ /" '^' "- M. neuerlich ein ganz ähnliches Fa-^richt '"' ^'^ entnehmen hierüber einem längeren ^ittw ^" «Tagespost" auszugsweise folgende Details: ^tieis!, "'" '' ^l)r nachmittags erschien der 12jährigc ^h'll, s/ bl.''"r!ch des in der Münzgrabenstraße 38 ^A°,« Schlussermeisterö Tomschitz bei der Sicher-^tlltte? ^ '"'l ^" Anzeige, daß der Stiefvater die schnitt, "schlagen und sich selbst den Bauch aufge-tvelh " Mbc. Der Sicherheitslommissär (^lobotschnigg, 8< ^l.^cich auf den Thatort eilte, fand diese An« hatte c> ^mmen bestätigt. In der ebenerdigen Stube belchez " ^"luschitz ein kleines Wirthsgcschäst betrieben, du,, Gesellen und Arbeitern aus den benach- barten Werkstätten besucht zu werden pflegte. In dieser Stube fand man die Frau Tumschitz, welche etwa fünfzig Jahre zählen dürfte, mit eingeschlagenem Schädel in ihrem Blute liegen. Sie athmete zwar noch, das Bewußtsein war aber vollständig gr'chwunden. Eine Besichtigung der Verletzungen dnrch den znerst her-beigeeiltcn Arzt Herrn Tilly ergab die Gewißheit, daß die Fran nicht mehr zum Leben erwachen werde. In der Dachstube fand man den Schlosscrmeistcr Tom-fchitz ausgezogen, im Bette liegend, mit eincr großen, quer über den ganzen Banch gehenden Schnittwunde, Neben dem Bette auf einem Schnbladlastc» lag ein blutiges Rasiermesser. Tomschitz war bei vollem Bewußtsein nnd konnte nach Anlegung eines Nothverbanocs verhört werden. Nach seiner Aussage — Zeugen waren bei der That nicht zugegen — war der Hergang folgender: Tomschitz hatte Dinstag vormittags bei Gericht eine Verhandlung in Angelegenheit der von seiner Gattin angetragenen Ehescheidung. Die Differenzen zwischen den Ehegatten muffen demnach schon länger andauernde und sehr tiefgehende gewcfcn sein. Tomschitz beklagt sich über Untreue und Lieblosigkeit seiner Gattin, und andererseits ist es Thatsache, daß er schon einige Zeit im Irrenhause zugebracht hat und unter Curatel steht. Er soll auch schon einmal sein Weib an dem Leben bedroht haben. Als die Ehegatten von der Verhandlung heimkamen, gab es gleich wieder Streit. Sie gab ihm zu wenig Geld zum Nlcchcintaufc, bei dein Bedienen der Mittags-gaste gab es ebenfalls eine Differenz, welche uach Ent-fernuug der Gäste nochmals zur Sprache gekommen ist und zu dem blutigeil Ende des Familienzwistes geführt hat. Wie Tomschitz angibt, sei ihm sein Weib in die Werlstättc nachgekommen und habe ihn dort einen wlndi-schcn Trottel genannt; hierauf habe ihn der Zorn cr-faßl, und er habe mit dem nächsten Gegenstände, der ihm in die Hände kam. auf sie zugeschlagen. Es wurde durch de» Augenschein constatiert. daß die That mit einem in der Werlstättc vorgefundenen schweren Hammer verübt wurde. Hierauf, fagt Tomschitz, sei er in die Wertstättc zurückgegangen, wo er nach einigen Minuten den Entschluß faßte, sich selbst das Leben zn nehmen. In dieser Absicht sei er. ohne sich um sein Weib umzusehen, in die Dachlammer gegangen, habe sich ins Bett gelegt und mit einem Rasiermesser den Bauch aufgeschlitzt. Tomschitz machte seine Angaben ohne irgend ein Zeichen von Bcweguug oder Neue, und als man ihm eröffnete, daß fein Weib fo gut wie todt sei, sagte er nur: „Die hätt' schon von ihrem ersten Manne erschlagen werden sollen." Wie bereits erwähnt, verhielt sich Tomfchitz während des ganzen Verhöres sehr gelassen; als man ihn aber einige Zeit sich selbst überließ, siel es auf. daß er mit stierem, angsterfülltem Blicke uach der Decke des Zimmers sah; auf die Frage, was er sehe. sagte er schluchzend: „Mein Weib. sie schaut schon herunter ans mich. da schaut sie herunter!" Mittlerweile war auch die Gerichtsloplmission erschienen und nahm dir Aussagen des Mörders stenographisch zu Protokoll. Ueber Anord. »mug des Polizei-ArztcS Dr. Steiner wurde hierauf die Frau Tomschitz, Welche noch immer röchelte, und der Schlossermeister, dessen Wunde wcgcn der Gefahr der Verblutung einer steten Aufsicht bedarf, in das allgemeine Krankenhaus übertragen. — (Ein französisches Urtheil über dcn Wiener Fcstzng.) Der Pariser „Figaro" bringt ein Nicsentelegramm von sechs Spalten aus der Feder feines Speziallorrcsvondentcn Albert Wolfs, um den Festzua zu ^ ---------------------------------------------------------- ^'lstvu?l" ^^ zil einem Triumphzuge für dcn ver-. Da?' 2"'°len Künstler. ^ Ans - l^l uonseite, der (5ommnne eine beson-!?U F^Mnng erhalten mnß, darüber ist ganz Wien Mdiq, "l"rt hat für feine Leistungen auch eine 6nt-7< z? verdient, nnd die soll ihm ill dcr Weise ?' ^(V> ^ WM gute Aezahlnng - man spricht ^tsa^s' "' b"' ganzen Festzug als FneS im ° "bera . -?^ "^cn Rathauses verewige. Der Ge-s^dri,^ '>t darüber in seiner letzten Sitznng schlüssig M, ^ und hat Bürgermeister Nrwald dies am ge^ Ueliind^' tc äu Ehren der Künstler Makart bereits > 43nUdl die Gesammtkosten des FestzngeK auf /> tu,,,.'.. " sl., wovon W.(X)0 fl. auf die Com-d l.'^nii . "' 6s ist das eine ganz respektable Snmme. sil.^e A„I, bedenkt, daß es eigentlich rinc unpro T/tt>v^ «c ist, so muß man fagen, Wie» hat H5altn w"^" l"ss"l. die silberne Hochzeit Ihrer h M <3,. lblg mid großartig zu feiern. Die au. ??lliw !!"'" ""hält aber nur. was direkt fiir die ^l'm ^?eb Festzuges ausgegeben worden ist; was vi»°ll'le,ls^wld der Festtage verausgabt, was für tte i ^er ^"?"pscrl wurde, 'das ist mindestens ebenso dci Men k'"r Theil dieser Summe ist den Gewerbe-zlla.Mtli,,^l Arbeitern, dcn Gast- und Cascwirthen. be /^ 3rtu >.,' ^" Fiakern nnd Comfortable-Kutschern di! 5/s is. "e"' das Geld hat rolliert, und was das ^lli '5kmi.,' "wn geblieben. Als Gewinn ist auch H» l5"»'sta?, ^! betrachten, welche dnrch den Festzug ^lviim . "bc und der Inonstrie gegeben wnrde. ^nefs 'U dieses hat der Kaiser, wie er dem "" erklärte, auch den Festzug bewilligt. Einen Fehler hatte der Festzug, er war zu zerrissen, es kamen zu große Lücken lind Pausen vor; die Schnld trifft aber nicht die Veranstalter. sondern es war ein industriöser Photograph, der die Stockungen veranlaßte. Am Hanse des Kasscn-Werlheim hatte der Photograph Löwy — der Name gibl zu denken — in einer eigens gebanten Hütte seme Apparate cmf-gestcllt und es zu veranstalten gewußt, daß die einzelnen Gluppcn einige Minnlen stillstanden. So hat der Egoismus, die Gewinnsucht, auch dieses schöne Fest ausgebeutet. Noch mnß ich über die Haltnng des Wiener Publikums etwas sagcu. Sie war die beste, die man sich denken kann. Es kann Wien mit Stolz erfüllen, daß keinerlei Unordnung, keine Unanständigkeit vorgekommen ist, wie groß auch daS Gedränge war. Nur von zwei Unfällen hat man gehört; einem Fiaker gingen die Pferde durch nnd verletzten mehrere Menschen, und eine ^ilnmcrmalcrlciter, anf der eine Anzahl Menschen striven — obgleich das Ausstellen von Leitern und Tischen verboten war — brach zusammen, wobei ebenfalls etliche Verlctznna.cn vorkamen. In allem lind jedem war das Benehmen der Wiener mnsteihaft. sogar die Verbrecher scheinen an diesem Tage sich besser beilominen zu haben, denn weder von einen, Einbruchs, diebstahl in den Vorstädten, die doch von Sicherhcits wache ziemlich entblößt waren, noch von einem anderen Verbrechen ist etwas gehört worden. Nur die Herren Taschendiebe haben fleißig gearbeitet, sie dachten sich, solch' eine günstige Gelegenheit gibt es fo bald nicht wieder. Lewis. Ehren unsere? Kaisers zu schildern. Er sagt darin: „Das Schauspiel, dem ich beigewohnt habe, geht über jede Beschreibung, und ich müßte mehr Zeit haben, um dasselbe würdig zu besprechen. Wenn ich es je bedauert habe, zu einein eilfertigen Bericht gedrängt zu sein. so ist es an diesem Tage, wo das ergreifendste, das selt' samste, das reizendste nnd das überraschendste Schauspiel an meinen Angcn vorübergezogen ist. Ich glaube nicht, daß man zu irgend einer Zeit und bei irgend einem Aultc etwas Aehnliches gesehen habe, und ich möchte bezweifeln, daß man es je wieder fehen werde. Nicht blos die ganze Stadt Wien, sondern das ganze Land hat da seinen Kaiser begrüßt. Das übertrifft alles, was die Phantasie nur träumen, was die Feder in einer hastigen Improvisation niederschreiben kann." DaS Telegramm schließt mit den Worten: „Ich weiß nicht, was dem Kaiser Franz Josef in der Zukunft vorbehalten ist. abcr was auch immer geschehen mö^e. der Tag des 27. April 1«?'.) wird das schönste Blatt seiner Vtsgis-rnng, der reinste und dauerhafteste 3tuhn» bleiben, den ein Souverän anstreben kann, die schönste Belohnung, welche ein Volt seinem Fürsten zu bieten vermag. Was die dnrch die Finanzlatnstrophe von 1K73 in ihrem Wohlstände so hart betroffene Stadt Wien betrifft, so ist sie durch diese brillanten Fefte die schöne und glänzende Hauptstadt von ehemals wieder geworden. Der 27. April war für Wien das, was in einem andern Ideenkreise der W. Juni für Paris gewesen ist." fokales. — (In Audienz.) Se. Excellenz der Herr Feld marschallieutcnant Edler v. Pürcker wurde vorgestern von Sr. Majestät dem Kaiser in Wien in Audienz empfangen. — (Vom Schießst andc) Morgen findet aus dem Landes-Hauptschicßstande in Laibach das festliche Eröfflilmgsschießcn statt. Da das Neinerträgnis desselben für die durch elementare Ereignisse verunglückte» Blei' bcrgcr n»d Szegediner bestiiümt wurde, so ist bei dem bewährten Wohllhäligteitssiiliie der Bewohner Laibachs ein zahlreicher Besuch desselbe» zu erwarte». Von ii Uhr michmittags an tritt die städtische Musitlapelle in Wirk' scunleit. nnd ist der Eintritt in die äußeren uud innere» Lokalitäten nur gegen den festgestellten Eintrittspreis — 20 lr. für Erwachsene, 1<^ kr. für itinoer — gestattet. — (Todesfälle im geistlichen Stande.) Gestorben sind nachstehende Geistliche aus Kram: Anton Masterl. Pfarrer in Leslouz, am 2b. v. M.; der Verstorbene war in Altlas im Jahre 1845 geboren und seit 1870 Priester; — in Seisenberg am 2!). v. M. der dortige Pfarrer Herr Johann Vrodnit. derselbe wnr im Jahre I8l3 in Dobropolc geboren und seit 183!> Priester; — im Kapuzinertloster zu Gurkfeld am 28. v. M. der aus Idria gebürtige Pater Ignaz Troha im Alter von 68 Jahren, von denen er 32 im Oldensverbande zugebracht hatte; - endlich im Fran ziKtaulrlloster zu Monte Tersato am 24. v. M. der aus Hindolsswrrth gebürtige Pater Otto Skola im Alter von 7l Inhren; dcr Verstorl'enc wnr durch volle 50 Jahre Franziskaner, und Geistlicher seit I83l, vor wenigen Jahren war er aus Amerika, wi'sell'st cr ein ittiertel-jahrhundcrt hindurch als Missioilär gewirtt hatte, nach Europa zurückgekehrt. — (Veldes.) Am l. d. M. wurde in Aelbes die t. k. Lelegrafen-Sommerstation »»it beschränktem Tag-dicnstc eröffnet. — (Privilegium.) Der Fabriksbesitzer Herr AlfonS Baron Zois in Schallendorf bei Vclbes erhielt für die i» seinem Etablissement construierten, zusammenlegbaren Stühle uud Bänke aus Holz mit eigenthüm» licher Sitz- und Lchueconstruetion, die sich in der kurzen Zeit ihrer Herstellung bereits ein größeres Absatzgebiet errungen habe», da sie in der That ebenso praktisch als billig sind. ein für beide Rcichshälften giltiges ausschließendes Privilegium für die Dauer eines Jahres. — (Wettcrprofczciung für den Monat Mai.) Mathicu de la Drmne kündigt über die bevorstehende Maiwitterung folgendes an: „Schönes Wetter im ersten Mondesviertcl (begonnen am 2'.». April, zu Ende 0. Mai); Brifru an den Kisten deS MittrlmrereS und auf dem hohen Ozean. Morgcnfröste. Hohe See während des Vollmondes (uom li. bis 13. Mai.) Strömende Regen im letzten Viertel (vom 13. b,K 21. Mai) im ganzen östlichen Europa. Heftige Winde am 1!<. 10. und I'.!. aus dem Ozean und im Mittelmeere; das Adriatifchc Meer sehr nufgeregt, Aussetzende Regen ,'»d veränderliche Winde im Neumond (vom 21. bis 28. Mai). Schönes Wetter vom 2<.>. bis 3l. Mai. Der ganze Monat sehr veränderlich. Plötzliche Tcmperaturverönderungen. Abwechselnd Hitze von kurzer Dauer. Leichte Kleider nicht zu empfehlen." — (Wnndarztenstelle.) In Oblal im ftolit, schcn Bezirke Loitsch ist die mit einer I«hresren,unera. tion von W0 fl. dotierte Bezirlswundarztenstslle erledigt. Vcwerbungsgesuchc um dieselbe sind li'K W- ^um o^. bei der Bezirkshauptmc.nnsch.ft in Loitsch zu uberre.chen. — (Valvasor) Mm der Aalvasor'schen Chronik gelangte gestern die ?"' selbe bringt das dritte Hest des 12. Buches und handelt „von den Gre»h'0erlern bei kram." 8«» — ^Lo'como'tivbahn zum Worth er see.) Wie die „Blätter für die Alpenländer Oesterreichs" melden, hat am 1. d. M. der Hoflieferant Herr Stein-häubl ein Gesuch um Concession einer schmalspurigen Loconwtivbahn für den Personen- und Frachtenverkehr überreicht; diese Bahn soll am linksseitigen Kanalufer bis zum Ufer des Wörthersees bei Loretto geführt werden u»d auch eine Abzweigung bis zum Frachtenmagazin der Südbahn erhalten. Original - Korrespondenzen. Stein, 1. Mai. Auch in unserem freundlichen Städtchen wurde die Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten festlich begangen. Schon am Vorabend sah man anf unseren Bergen Feuer glänzen, und die Stadt selbst strahlte in einem Lichtmeer, einige Objekte waren von besonders sinn - und effektvoller Decoriernng nnd Beleuchtung; so das Haus uuseres wackern Bürgermeisters, die Franziskanerkirche und einige andere Bürgerhäuser. Tagsdarauf fand ein solennes Hochamt statt, an dem sich sowol die Herren l. k. Offiziere, Beamten der k. k. Behörden und Honoratioren, als anch die Bürgerschaft und Landbevölkerung fehr zahlreich betheiligten. Um 3 Uhr folgte ein Bankett, an welchem gleichfalls alle Honuratwren theilnahmen und wobei von einigen Anwesenden herzlich österreichisch gesinnte Toaste auf Ihre Majestäten ausgebracht wurden. Die Gemeindevertretung votierte aus Anlaß des Festes für die Verunglückten in Szegedin und für die Steiner Stadt-armen Unterstützungsbeiträge. Sowol am Vorabend als am Festtage wiedcrhallten unsere Berge von den beinahe ununterbrochen andauernden Püllcrsalven. Gottschee, 30. April. Zur Vorfeier des 25jährigen Jubiläums der Vermählung des geliebten Herrscherpaares wnrde den getroffenen gemeindeämtlichen Veranstaltungen gemäß der Abend des 23. April bestimmt. Unser Städtchen war an diesem Abende glänzend beleuchtet, und fast an jcdem Hause waren mehrere effektvolle, finnige Transparente, welche der Physiognomie des Abends einen festlichen Ausdruck verliehen, zu sehen. Sämmtliche öffentliche Gebäude, der Kirchthurm sowie viele Privathänser waren reich beflaggt. Gegen A Uhr abends setzte sich vom Gymnasium aus ein Lampionszug, an dem sich die Beamten- und Bürgerschaft sowie die freiwillige Feuerwehr betheiligten, in Bewegung. Patriotische Märsche wurden von der Musik gespielt, die nicht wenig zur gehobeuen Stimmung beitrugen. Vor der t. t. Bezirkshauptmannschaft wurde Halt gemacht, woselbst von den Gymnasialschülern „Mein Oesterreich" und die Vollshymne vorzüglich vorgetragen wurden. Begeisterte Hochrufe mifchten sich iu den Jubel des Volkes. Nach Beendigung des Zuges versammelten sich die Festthcilnehmer in dem Gasthause des Herrn Bürgermeisters zu einer bis in die späte Nacht dauernde,' geselligen Unterhaltung. Mit dem ersten Morgengrauen des 24. April durchzog die Musikkapelle die Stadt. Um 9 Uhr war ein feierliches Hochamt, zu dem sich sämmtliche Beamten, die Gemeindevertretung, das Forstamt, die freiwillige Feuerwehr sowie das Gymnasium und die Volksschule einfanden. Um 10 Uhr wurde in dem reich decorierten Saale der Mädchenschule ein Schulfest abgehalten, zu den» eine Schar von geladenen Festgästen erschien. Nach Beendigung der wirtnngsvoll vorgetragenen Festrede uonseite des Schulleiters au die Kinder wurde die Volkshymne intoniert und die Jugend mit Iubiläumsbilderu betheilt. Anschließend daran hielt das Gymnasium seine Schulfeier ab. Die Festlichkeiten fanden ihren Abschluß in einem von dem hiesigen Schützcnvereine veranstalteten Festschießeu, ill einer Theatcr-Festvorstellung und einem gemüthliche» Kränzchen. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Berlin, 2. Mai. Reichstag, erste Berathung der Zolltarifvorlageu. Bismarck betont die Nothwendig« keit einer Steuerreform, der Deckung der Ausgaben durch indirekte Steuern, dagegen anderseits der Erleichterung von drückenden Steuern; er befürwortet mäßigen Schutzzoll zum Schutze der deutschen Industrie unter Hinweis auf Frankreich, Rußland und selbst England, und verlangt schnelle Entscheidung. London, 2. Mai. (Unterhaus.) Northcote antwortet Peel, die Regierung erhielt keine Mittheilung über angebliche Verfolgungen in Rußland. Es sei unvereinbar mit der RegierungKpflicht, in innere Angelegenheiten Rußlands sich einzumischen. Die Vorstellungen in Neapel im Jahre 1852 waren auf die Protokolle des Pariser Vertrages gegründet. Der Erfolg jenes Schrittes fei nicht derart, um zur Wiederholung zu ermuthigen, selbst wenn derselbe Grund vorläge. Paris, 2. Mai. Präsident Grcvy erklärte den protectionistischen Delegierten, die Regierung beschäftige sich ernstlich mit der Industrie und werde sich bemühen, alle Interessen zu versöhnen. Wien, l.Mai. (Ziehung der 1860er Lose.) Serie 534 Nr. 20 gewinnt 300.000 ft., S. 12,732 Nr. 3 gewinnt 50,000 fl.. S. 7292 Nr. 6 gewinnt 25,000 fl. und S. !)540 Nr. « gewinnt 10,000 st. Wien, I.Mai. Aleko Pascha ist gestern über Trieft nach Konstantinopel abgereist. Trieft, I.Mai. (N. fr. Pr.) Samstag findet eine Stadtrathssitzung statt. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidenten, Genehmigung des Prülimil'ares für Monat Mai. Ueber den Ausfall der Wahl des Podestü, herrscht dic größte Ungewißheit. Hcrmet läßt eine Broschüre an die Wähler vertheilen zur Rechtfertigung seines Benehmens gegen die Angriffe der Journale. Budapest, I.Mai. Der „Pester Loyd" schreibt: Das Allerhöchste Handschreiben an den königlich ungarischen Ministerpräsidenten vom 27. April, in welchem der Monarch der Bevölkerung seinen Dank für die „Kundgebungen aufrichtiger Liebe und treuer Anhänglichkeit" ausspricht, h<ü allerottcu scmcr warmen Sprache und seines herzinnigen Tonrs wegen freudigen Anklang gefunden. Es ist von besonderem Interesse, zu con-staticren, daß, wie uns aus guter Quelle mitgetheilt wird, dieses Handschreiben in Inhalt und Form voll-standig das persönliche Werk des Monarchen ist, der, wo es galt, sein eigenes Herz dem Herzen des Volkes zu offenbaren, keines Vermittlers und keiner fremden Feder bedürfte. Tirnovo, 1. Mai. Fürst Dondutoff-Korsakoff hat alle russischen Behörden durch bulgarische Beamte crscht. Die Assembles vertagte sich bis zum Eintreffen des Fürsten Aattcnberg. Fürst Dondukosf reist am 2. d. M. nach London ab. Tilnovo, I.Mai. (Triester Zeitung.) An der Spitze der heute nach Berlin abgehenden Deputation befindet sich der Präsident der Nationalversammlung, Metropolit Antimus aus Widdin. Anf Befehl des Fürsten Dondukoff-Korsakoff wird eine aus U)(1 Miliz-soldaten bestehende Leibgarde des Prinzen von Baltenberg formiert. Ein Architclt aus Berlin wurde eingeladen, den unmittelbar in Angriff zu nehmenden Ban eines Palastes für den Herrscher von Bulgarien zu leiten. Die Nationalversammlung präliminierte zu diesem Zwecke eine Summe von 400,000 Francs. Eapstadt, 15. April. Die Eolonialtrupften versuchten am tt. April vergebens den Kraal Basuto-hüllpte links Moirosi zu stürmen nnd verloren hierbei 26 Mann. __________ Telegrafischer Wechselkurs vom 2. Mai. Papier - Nente 6ü'50. — 2ilber - Rente S6—. - Gold-Rente 77 30. - 1860er Staals.Anlehcn 120 50. - - Bank-Actien 803. — Kredit» Acticn 252 50 — London 117 05. — Silber — —, K. k. Münz' Dukaten "55,. — 20 « Frniilen » Stücke 3-35. - 100-Neichsmarl 57 «0, Wien. 2, Mai, 2'/, Uhr nachmittags, (SchlM^ Kredltactien 952 60, I860« Lose 120'50, 1862. Staatsbahn ^' Nordbahn 222 50, 20-^ranlcnstücfe 9 35. u„qar. Krcd, am' 236-25, österreichische ssranmüanl -'—. österreichische Ma>o°^ 110'75. Lombarden 7«.'.0, Uuio.ibanl 77 . Lwydactic» b^ türkische Lose 19--. Cmnmunal"Anlehc>, 11,',' . EMllM ' Ooldrentc 77 30. ungarische woldrente 91 62. Äeschwacht^. Handel und MkswirtüschastM Verlosung. Graf Kealevich Lose. Bei der am 1. d. M-vorssNlH' mcnen Verlosung fiel der Haupttreffer mit Il),1239; ferner gewinnen-, je 5l,1" 20919 2229« 2!i429 52121 55417 5707? und 61220^^ Angekommene Fremde. Am 2. Mai. . n Hotel Stadt Wien. Weiß, Altfricsach - Paich. p"s' N-Görz. — hoN. Assessor a. D.. München. - SäMc, ^^ man, Äoudi und Tugendhast. Kaufleute, und Mit, Wien. ^ Krenn. Kfm., Gottschec. — Seybalt, Cilu, ..^ Hotel Elefant. Icsensel, wrwerlsbeamter, Sagor. — «' ^ sammt Frau, Lack. — Lol) sammt Frau nnd Braune " , Gottschee. — Spak, Ksm.. Mainz, Mb' Hotel Europa, u. Schwarzenfelb, Kärnlen, ^ Oriltc, haucr, Innerkrain. Hi-Ml »aicrischcr Hof. Morgenstern, 3tcis,, Weiszlirchen. ^ «" sammt Frau. Malnica Kaiser von Oesterreich. Kosma? Agnes. Heil. Mist ^ Mohren. Pinlar. «t„'°,abgefunden in der städtischen Schottergrnbe nächst d?,'" '2 hM ai'bcitshnuse, Gehirnerschütterung. — Josef Kovaiic, o^ ,^ arlieilcrssohn, 3 Monale. Hühn'erdors Nr, 4. Darmlai«" i^ Gertraud Tursii', hansbcsitzerstochter. 3 I. NeitschullMc Gehirnhautentzündung. Im Zivilspitale vom 21. bis incl. 28, April, ,^i, Am 21,: Maria Pernu,. Inwohnerin. 5?I, ^ ^M,' Am 22.: Marianull Eepctnit, Inwohnerin, <>" ^.',. A "" lnng; Apollonia Douraurc. Inwohnerin. 5 '^ '"' :-- G 5 -? -Z5 ZZ « ^^ ^ß 7U.Mg 734^46 ^- 7'2 O. schlvach trübe ^g0 2. 2 „ N. ?:i4 61 ^9-8 O, masllss trübe 9 „ Ab. 735 29 j > <>'4 NW. schwach tr,'^ ^ zel Unsrenndlich, lagsiiber windig. Das Tage Wärme -s- 7«'. nm :i0' unter dc,n Nornmle. .^^^ «crantwortlicher Redacteur: O t l 0 ," a r^Va^^<-< Ei»«cscnl»et. ^i^ Wol lucnige Arzneien verdienen so den A"/, ^n ^, mittcl" als GastlS Ä l,l l r e i n i g n n gs ° -p ' ^ s,e"" jedem Unwohlsein der Erluachsenen nnd ssmdci '^' s.,„iss '^ zügliche Hilfe und ersparen oft jede weitere klin" ^^ n Arzneien. Da diese Pillen verzuckert sind, werden 1'^ jay' von jedermann gern genommen, sondern behalte lang ihre Wi'lung. ,,, «irnb«''"^ Echt zu beziehen durch die Apotheke des ^"„l"^?'^-sHanptdepot) in .ttlagenfurt; - in Laibach: v. ^^nil^-Adelsberg: A. Leban; - Krainbura: C. v^ ^" Krapina: F, Meniga; — Loitfch: A. Scalla, 3. Mittelliach u, - ' ^«50 ^U' Züdbahu » 3"/, . ' io23^ ^"' 5" . ' " «"""- „,.^3 Auf deutsche Plälir . - > - ' ^7^ ,?^' London, kurze Sicht - - - ' ^71!' ' ^.« London, lange Sicht - - - ' 46^' Paris........' ' «eldl-rte«. ^.. Napoleonsd'or . » ^ " ^ " Deutsche Reichs- ',5 . ^? " ^ - Noten .... ü? . ^ ^100 . Iilbergulben . - l00 „ "" ' Obligat""'' ^nisch^^tlV^.^,^. «achtrag- Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papicrrente 65 60 bis 6565. Tilberrcnte «590 bis S6- , Goldrcnte 77 35 bis 77 45. Kredit 252 60 bis 253^-lN—, !>!undun 11? - bis 117 25. Napoleons 935 bis 9'25'/,. Silber 100— bis 100' ^