Vereinigte La ib ach cr 3 elt HM. Dienstag den 11. Juli 1^20. v Inland. Abgekommene Schisse in Triestvom 9. bis iH. Juni. <^/ie österr. Bri^antin?, der ruhmwürdige Glucke liche von i^a Tonnen, Capit Ioh. Cartarinich, von ))ll'isina mir verschiedei'.en Waaren/ auf Rechnung von March. Taradocchia. Die neapolit. Felu-fe, S. Mavia di Porco Salvo, von 62 T. , von Neapel mir Limonien und andern Waaren, auf R. von N- Eorence. Bas östrr. Dampfboot :c. von Venedig mir mehreren Reisenden. Das östrr. Tra« hacco'.o Mariechcn, von 65 T., Capit. M. To« manovich/ von Morea mil Ohl und Seift/ anf R. von Lazzovich. Mehrere Barken. Wien, den 2« Juli. In der? cht vom 2g. auf den 3o. v.M. starb allhier Se. fürst!. Gnaden Hr. Sigmund Anton, aus den Grafen von Hohen wart und Ger lachstein, Fürst-Erzbischof zu Wien, Magnat in Ungarn, Großkreutz und Prälat des österreichisch-taiftrl. Leopold-Ordens, in dem hohen Alter ron 90 Jahren und 2 Monaten, nachdem derselbe dieser hohen Würde durch 17 volle Jahre (Se. fürstl. Gnaden wurden am 20.Juni lüo5) von St. PU° ten auf den hiesigen crzblschöflichen Slubl übersetzt) mir unermüdeccr ?ln!'nsngung und wahrhaft apostolischem Eiser in Erfüllung seines geistlichen Berufes vorgestanden hatte. Heure Nachmittags um 3 Uhr wurde der Leichnam Sr. fürstl. Gnaden, nach' dem derselbe zwcl Tage hindurch össenUlch zum an- dächtigen Besuche ausgestellt gewesen, mit grö'siter Feierlichkeil zur Erde bestattet. Am 5., 6. und »7. Juli werden, jedeomal um halb 10 Uhr Vormittags, die feierlichen Exe^uien in der Metropolitan-Kirche bei St. Stephan gehalten werden. (Ostr. P.) Tirol. Botzen, Ende Juni. Unsere Stadt scheint in den reichen Segnungen zu schwelgen, welche der Hinunel in dieser schönen Iahre^-Zeit auf die glückliche Umgebung herabströmr. Der anhaltende Regen y'N wenig geschadet, und wir dürfen zuversichtlich einer überaus ergiebigen Weinlese entgegensehen. Die Prei''e weichen daher seit einiger Zeit ziemlich bedeutend zurück, und können allem Anscheine nach noch keine Festigkeit gewinnen. Die üppige Triebkraft der Natur zeigt sich am Auffallendsten im Garren des Herrn Ioh. Allois ^ang, eines hiesigen Güterbe'ltzers, wo ein einziger »^jähriger Reb« stock mit ,2 Arme 5oz Trauben zcchli, die ganz voll-kommen sind. Nach dem Urtheile der Kenner wird er noch vor Ablaufe des Monats Seprember ^oei Vhren Most daraus pressen können. Diese Wun-derrebe befindet sich ganz in der Nähe semer geschmack« vollen neu angelegte" Eremitage. — Die Psian-liinaen der Maulbeerbaume machen wichtige Fortschritte. Die Erndte der Cocons ist sekr reichlich ausgefallen und es ist erfreulich zu sehen, mit welchem Fleiße man sich seit.zwei Jahren auf die Sei-dentultur, eine Ha lvtquelle des Reichthums unserer südlichen Nachbarn, verlegt. Ein Gursbescher, dev„ 23a ein ansehnliches Lanbgltt in der Gegend von Mo« ritzing besitzt, hat allein bei zwölf Zentner Cocons gesammelt. — Wenn ailch die Etsch in einigen Gegenden ausgetreten ist, so werden wir doch an Tür-kisch-Korn (Kukurutz) keinen Mangel l.eiden. Die Felder, die mir ihrem Besuche verschont blieben, sind brangeud und blühend mit diesem herrlichen Gc« treibe, das wir den Erdäpfeln bei weitem vorziehen. — Ein fürchterlicher Sturm hat die Gärten am Garda-See ganz verheert; bei uns hingegen stehen die Zitronen und Orangenbäume voll goldner Früchte. Überhaupt sind wir bis jetzt zu den schönsten Hoffnungen berechtiget. —. Reisende vorzüglich Engländer, haben uns häufig besucht, und warum sollte unser Land, das so reich an Wundern der ,Na» tur ist, und in keiner Hinficht der oft mit blinder Vorliebe so hoch gepriesenen Schweiz nachstehen dürfte, Jedem nicht ganz Unempfänglichen länger gleichgültig bleiben? — Der berühmte Reisende, Herr F. W. ,Sieber, bereist im gegen watigen Augenblicke unsere Gebirge, und die wichtigen Resulcare scmer Beobachtungen sollen der gelehrten Welt durch den Druck mitgetheilt werden. Diese Reisebeschreibung wird gewiß vorzüglich für den Botaniker und Mineralogen sehr interessant seyn. Rove red o, den 26. Juni. Gestern Nachmittags um drey Uhr langten S. k. k. H. der Erzherzog Rainer, Vicekönig des Lsmbardifch-Veneria-m'schen Königreichs, mit Ihrer erlauchten Gemah» lin der Prinzessin von Savoien^Carignan im besten Wohlseyn hier an. DiesenMorgen um 5 Uhr setzten Höchstdieselben Ihre Reise nach Verona fort. (B. v. T.) Ausland' Deutschland. Eine Frankfurter Zeitung enthalt folgendes Schreiben aus Verlin, vom i5. Juni: Am 6. v. M. Vormittags um 10 Uhr kam das Regiment Alexander vom Ererziren zurück. Als^ es unter Trom, melschall die öindsn entlang niarschirte, wurden die Pferde eines Bauers aus Tempel-Hof, einem be- nachbarten Dorfe, unweit der Friedrichsstraße, durch das Gerausch der Trommeln scheu und er, ein Unglück besorgend, stieg von den Wagen und suchce dieselben an dem Kopfe zu halren. Aber vergebens! Sie warfen ihn zur Erde, wobei er beschädigt wurde, und liefen wüthend dem Brandenburger Thore zu, nachdem die Deichsel von dem Wagen sich ge« löst hatte. Der pensionirte Obristlielttenant v. Garten, konnte ihnen nicht schnell genug ausweichen, er wurde zu Boden geworfen und so beschädigt, dasi er, nachdem er in das Haus gebracht worden, dort nach sehr kurzer Zeit starb. Die Pferde selbst haben noch, ehe sie unschädlich gemacht werden konnten, drei Soldaten des ihnen entgegenkommenden Rigi-ments Frai»z sehr beschädigt. Der Unglückliche der sz unerwartet ein Opfer des Todes würde, war in der Ab-slU)t nach den binden gegangen, um sein n Sohn, der zum Offizier aoancirc war, zum Erst nmale an der Spitze seines Zuges zu sehen. In de:« Hause, in welches man den todtlich Beschäoigtön brachte, trug der Wirth Bedenken, ihn in ein Zimmer bringen zu lassen und es wurde ihm nur ein Schuppen geöffnet.. In diesem befand sich ein Spiegel eines seiner Miether, der wohl in einer Kiste verpackt, abgeschickt werden sollce. Die Menge mehr aus Neuaier als aus Mitleid — denn Gaffer können keine Hülfe leisten, sondern nur den Helfenden hinderlich werden — war dem dorthin Gebrachten gefolgt. Viele sprangen auf diese Kiste und haben dadurch den Spiegel in viele Stücke getreten. Der Werth des« selben belief sich auf n2 Thlr. und es entsteht jetzt ein Rechcöstreit, wer den Schaden tragen soll, da dem Wirchc es nicht unbekannt gewesen, daß seill Miether ein so theures Meuble dort, Behufs der Absonderung, hatte aufbewahren lassen. Was für ein Anblick muß es für den Sohn gewesen seyn/ so schrecklich und plötzlich feinen Vater getödtet z" sehen. Man har den beschädigten Eigenthümer der Pferoe zwar verhaften wollen, aber, überzeugt, daß ihm hierbei nichts zur Last falle, ihn damit verschont, zumal, da viele angesehene und rechtliche Bürger, Zuschauer deS ganzen traurigen Vorfalls 2^4 seine völlige Schuldlosigkelt bezeugt und sich erboten haben, dafür zu haften. (S. Z.) Vom Main, den 25. Juni. Am 17. dieß wurde zu Zeulenroda, einer fürstl. Greizischen Stadt, eine sehr boßhafte Feueranlegerin, EvaMaria Stein» bock, aus Ottersdorf bei Schseitz (geb. 1776), durch das Schwert vom Leben zum Tode gebracht. Ihr Körper ward nach der Enthauptung auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Sie l,gte 5 Mal Feuer an, nähmlich 1) den 9. März i8i5 in Fuhrmann Knolls Scheune zu Zeulenroda. Drei Lauser brannten ab, 2) in Kurcschau bei Greitz, wodurch 2 Bau« crnhäuser in Asche verwandelt wurden, 3) 1818 in Mehla. Neun Bauernhäuser mit Neben- und Hintergebäuden gingen im Rauch auf, 4) abermals in Zeulenroda in Zinunermann Michels Haus, wodurch «ur ein Haus niederbrannte, 5) 1619 am 2. Fl,'br. im Müller'schen Hause zu Zelllenroda. Und jedes Mal legte sie das Feuer deßhalb ai, , um bei der allgemeinen Verwirrung stehlen zu können. Bei dem 5tt'i Brande wurde sie entdeckt, (ö. Z.) N i d e r l a n d e. Am 17. Juni wurde die Leiche der verewigten Prinzessin von Oranien von dem Schlosse zu Loo auf einem achcspännigen Nagen nach Apeldoor?n gebracht, und einstweilen in der dasigen Kirche in derselben Gruft, woderAdmiralKinsbergen rühr, beigesetzt. Ehe d-rSarg eingesenkt wurde, versiegelte ihn ein Staatärath mit dsm großen Scaatssiegel. Dem feierlichen Zuge folgten auch die beideu Söhne des Königs von den Niederlanden. An dem Bau der niederländischen Festungen an der Maas und an der französischen Grenze wird gegenwärtig fthr thätig gearbeiter. Mastricht allein beschäftigt täglich 12 bis t5oo Menschen an den Festungswerken. Das auf einem hohen Felsen liegende Schloß Huy, bei dessen Befestigung jeden 4.c>g 600 Mann arbeiten, ist jetU schon ein sehr viele Festigkeit versprechender Punct. Die Befestigungs-Arbeiten von Namur haben sich etwas verzögert; die Die zwei-. te öffentliche Vorbereitungssitzung ist auf den i. Juli festgesetzt; in derselben und in den folgenden werden die zur Verißcirung und Bestätigung der Vollmachten nöthigem Arbeiten vargenommen; worauf am 6. die letzte vorbereitende öffentliche Sitzung seyn wird/ in welcher die Deputirten den Eid 252 auf dte Const!t!ttion ablegen, in 'geheinier Stim« m?iliN'nln!ig, ii^-h ^bsolucer Mehrheit einen Prasi-dilnen der Corres/ ei^cn Vice-Präsidenten und 4 Secretare erwählen, und die Cortes ^für constituirr erliären werden. Zugleich wird man eine Deputation von 22 ^Mitgliedern nebst zwei Secvetären ernenne:^ welche stch z.un Könige begeben/ u>n Sr. Majestät über die Installation der Corres und den Namen des Präsidenten ^u berichten. Am c). Juli wird die Session der C o r te s eröffnet. Der berüchtigte Räuberhauptmann Iayme , der das Gebirge von Creoillenre inne hat und die Verbindung zwischen Valencia und Murcia soerrr, hat an die Ortsobrigkeiten geschrieben, er sei bereit/ sich der Regierimg zu unterwerfen. In Barcelona waren zu Ende Mai die Nationalgarden unter den Waffen, weil die öffentliche Ruhe bedroht war. Die Unruhen ruhten von sogenannten Patrioten her, welche unter diesem Namen alle Slellsn und Amter an sich reißen wollten. 2000 Mann Nationalgarden halten sie in Zaum. (Ostr. Beob.) Fremden-Anzeige. Alige k o m m e ne und Abgegangene. pen 5. Herr William Morgan, englischer Edelmann, Frau Fran^ska Toppo, HandlungZ-Agencens-Gatcin, Hr. F"nz ^!.,sich und Hr. Johann Ralli, Kalif-leuce/ alle /4 von Wien, eingk. Kap. Vorst. Nr. ,o. — Fraule Anna Latekovitz, Tochter eines r. k. pensio, nirten Ober.ieutenants von Pettau, Wohnung un, hetannt. Den 6. Hr. Carl Peer, k. k. Kreiskommissar, und Hr. M^r Andree, Dr. und Handelöinann, bcide von Cllli, eingk. Kap. Vorst. Nr. 3(). — Hr. Fürst v. Montfort, Privatmann, von Wien nach Trieft. — Frau Maria Gattorno, Kaufmanns« Gattin, mit Schwager Sebastian Gattsrno, von Trieft nach Lack. Den 7. Herr Anton Slcrl, Priester, und Hr., Joseph Bartsch, k. k. Waarenbeschauer, beide von Töplitz, eingck. Stadt Nr. 3i3. Den ä. Herr Paul Stankovics, Kaufmann, von Triest, eingek. Kap. Vorstadt Nr. 42. — Herr Richard Holman, einglischer Kaufmann, Herr Franz Ploggen, Handelssensal, mit Tochter, und Hr. Ja? kob Praig, Handelsmann, mir Tochter, alle von Triest , eingek. Kap. Vorstadt Nr. 10. — Herr Johann Petschnig/ Realitäten- Besitzer, v-on Cüli, eingek. Kap. Vorstadt Nr. 10. ^ Abgereiset. Den 5. Herr Peter Perisutti, Buchhändler, Herr William Vtorgan, engl. Edelmann, ui'.o Frau Fr.inciöka, Toppo, Han^limgs-Agentens-Galtin, alle drei nach Triest. Den 6. Frau Maria Tschernoth, Kaufmanns« Wittwe, mit ihren Sohn, und Handlung^.Commis, uach Wien. — Herr Anton Kerschl,'Kreiswundarzr, nach Görz. Den 7. Frau Maria Gattorno, KHufmanns«-Gattin, mit ihren Schwager, und ein«r Tochter, nach Triest. Den 8. Herr Fran^ v. Fecondo, Gutsbesitzer und Herr Leonhard Pölz, Handelslommis, beide nach G.atz. — Hcrr ^orenz Pagnolesi/ Handelsm., Herr Johann Leoncini , Bildhal^er, Herr Johann, Benedecn, Handelsmann, Herr Urban Grünzweil, Großhändler, ui:d Herr Anton Schaster> Gutsdesiäer, alle fünf nach Tricst. — H>!rr Alois Plosi, Handels-ageüt, nach Klagenfin't.^— Herr Joseph Hradetzky, k. k. Staatsbuchhaltungö-Official, nach Rohitsch. We chsel -Cn? s in Wien vom 1. Juli. iü2a. Conventlvus-Münze von Hundert 25a st. ,Ignaz Al 0 ys Edler von ^ le inmayr, Verleger und Re dac teu r.