«?»«.. A.^.^^1. <^lbj.»N kr. Mit b« Post«»,!, fi. l». halb», fi.,.«». Dinstag, 12. August l872. Amtlicher TheU. «Ve. k. und t. Apostolische Majestilt geruhten aller» gnädigst Ullerhöchstihre« Herrn Sohne, dem Kronprin-zen Erzherzog Rudolf die Vewilligung zin Annahme und zum Tragen der Höchstdemselben verliehenen Groß» lreuze des l. würtemberglschen Verdienstordens der Krone, des l. portugiesischen Christus« und de« Mililürorden« Von St. Gtnedict o'Ams; ^ ferner die »lciche Vewilligung Allerhöchstih-em Herrn Vetler, dem Feldmarschllll»L»eutenant und Obercomman« bunten der ^indwehr der im Reich«rathe vertretenen Külliqrelche und Länoer, Erzherzog Rainer, rückstcht-llch des Höchstdemfelben verliehenen Oroßlrcuze« de« l. würtembergischen Verdlenstordens der Krone und Allerhöchstihrem Herrn Veller. dem General der 2a» Valerie. Gcneral'Henieinspeclor Erzherzog Leopold die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen de« Höchst« demselben verliehenen Grohlreule« de« l. würtembergischen Verdienstorden« dcr Krone zu ertheilen (Allerh. Enlschl. "º» 1. »ugu,l 1873). Sc. f. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller« ^lhfl unterzeichnetem Diplome dem Major und Eom« lllandanten des 3. Feslungs'Artillerie.Valaillon« Karl Schahl den Adelsstand mit dem Prädicale „Mühl-fort" allergnädigst zu verleihen geruht. Verordnung des AcferbauministeriumS im Vin- vernehmen mit dem Ministerium deS Innern vom 3. Juli »873 betreffend die genauere Handhabung des Festgesetzes. Vornahm; dcc forstlichen Durchforschungen und Anle« gung des Waldlataster«. (Fottsshul,» > ß 16. Die forstlich« Durchforschung ist gemeinde» ^eise, und zwar vor «llt,n t>,ü«l,ch der Waldunaen in !«l>»riq«n Wahrnehmun» sen der forstliche Zustand die drmarndste Neaelung er. fordert, vorzunehme» ul,", hat sich auf den ganzen, im Gebiet« der betreffenden Gemeinde befindlichen Wald, bestand zu «strecken. Können bt, der Durchforschung wegen der Kürze der für dieselbe vemessenen Zeil nicht alle für den Zweck nothwendigen forstlichen Dmcn »hoben werden, jo ist unter Beibehalt der feinerzciligen nachträglichen Lrgän» zung die Aufmetlsamseit zunächst den wesentlicheren der» selben und den wichtigeren Waldobjeclen, insbeiondere aber jenen zuzuwenden, bezs^llch welcher wesentliche Ge» ziehungin zum Forst^esehc wahrzunehmen sind oder belangreiche Verbesserungen der Forstwirthschafl infolge dcr Durchforschuna erwartet weiden lünnen, lj 17. Wie bereits im A 14 angedeutet wurde, sind zu den fomlichen Durchforschungen zunächst die bei den politischen Vehiirden angestellten Forstlechniler, nach Erfordernis aber und insbesondere im Zwecke einer ra» scheren Durchführung solcher Durchforschungen auch an» dere, wenngleich mit der politischen Vehürde in keinem dienstlichen Verbände stehende ssorsttechmter zu vermen» ^n. soferne sie die mit dem Ministerialerlasse vom lttten Banner 1350. R. G. »l. Nr. 63, vorgeschriebene Slaals. ^üsung für Forstwirthe mit Erfolg abgelegt haben und ^t eidesstättige Angelobung für die gewissenhaffc Durch, lühlung des ihnen zu übertragenden Geschäftes leisten. Wenn aus Anlaß der Verwendung der letzteren eine ^tso^cx: Entlohnung angesprochen »erden sollte, ist de» len «ewilligung vorläufig bei» Ackerbauwinisterinm in Antrag zu bringen. Vei Waldungen, welche unter öffentlicher Verwal-'UN» flehen. ta„n das für dieselben deNellle Fo»sta>irlh' lchaslspflsonale zur forstlichen Durchforschung im Ein-dl^ehmtn mit der betreffenden Verwaltungsbehörde ln Anspruch genommen «erden. Die Ergebnisse der forstlichen Durchforschung, welche ººn einem m,t bcr politischen Behörde in keinem dienft-l/lhtn Verbände stehenden Forsttechniter vorgenommen "urbe. sind jedoch von Gcite des politischen ftorftle««,. «l«r< wenigsten, vom allgemeinen Standpunkte einer ^"läufigen Überprüfung ln der Richtung zu unter« z'ehtn, ob hiedei in allen «eziehungen der ertheillen In-i'lUclion gemäß vorgegangen wurde «llfülliae Mäng-l find thunlichst mit Vermeidung "«er wiederholten localen Geaehun« zu beselliaen breel..? ^' ?"«" b1 d" ve««hun« wchntl.che Oe. "chen in der Vewuthschailuna «inz.lnrr Waldungen «hrgtnommen. welche nach den Vestimmungen de« ""ft9.ts.tze« und namentlich nach den in der gegen- wärligen Verordnung Ztz 3 bis 13 gegebenen Andeutungen eine besondere Vollehruug nothwendig machen, so hat der Forsttechniler die geeignete Abhilfe gleich zu vermitteln »nb hierüber der politischen Vezirksbehorde die Mltthtllung zu machen, beziehe ^gsweise wo ein behürd« llche« Einschreiten erforderlich erfcheint, hlezu die entsprechenden Antrüge zu erstatten. Wenn einzelne Gebrechen allen Walbungen de« Ve, zlrle« oder einem großen Theile derselben gemeinsam sind, die sonach m allgemein wirkenden Ursachen ihren Ursprung zu haben scheinen, oder wenn e« sich um die Einführung wesentlicher Verbesserungen ober Einrichtungen für ein qroßere« Waldgebiet und für mehrere Geflher handelt, hat der fforst<:chniler den erwähnten Ursachen und den Mitteln zur Abstellung d?r Gcbrechen. beziehungsweise zur Einfuhr»,» der Verbesserungen und Einrichtungen nachzuforschen. Er hat sich zu dlefem Zwecke mit den Gemeinde-vorstt':.'rn, Wc'^igenthümern :md deren Forstperfonale. allenfalls auch mit Mitgliedern der landwirthschastlichen Vereine oder mit Eulturlcchn'ltln in das Einvernehmen zu setzen lind dcr politische«, Vehörde die geeigneten Bor» lehlunflen zu beantragen oder nach Umständen bei derselbe,« ein Zusammentreten der erwähnten Organe und der Vethcii'.!?,!, vhufs der vorläufigen Veralhung und Äeschlll llllg bcc entsprechende»«! Maßnahmeu in Anregung zu bringen. Ein gleicher Vorgang ist auch dann zu beobachten, wenn es sich um Oertllchllitm handelt, welche von Waldungen entblößt sind, insos?7n die Anpflanzung von Waldungen mit wesentlichen vorlheilen für die Vodm-cultur verbunden wäre und mit Rücksicht auf locale Verhältnisse, auf vorhandene oder in Aussicht gssttllte Mittel, insbcsondere auch mi: Rücksicht auf die Eigen, lhumsoerhältnisse der für die Naldcullur zu widmenden Grundstücke mit Aussicht ans Erfolg angestrebt werden lsnnte. (Fortsetzung fo^gt.) Nm 9. «lllguss 187.'l wurde in der l. l. Hof. und Glaat«-dl!l<5erei in Wien da» Xl« in der deutschen «u«gabe, «««gegeben und versendet. DaOsclbe enlhlll« unter Nr. 134 die Klmdmachunq de« ssinanzministerium« vom «5 Juli 1873, womit fllr alle drr Loliverl,erliilg unlrrlirgendsn Kale^ gorim von Slalltsobliqlltionr», weicht als Miliillr-Hcilat«' «utioncn gewidmet sind, ein letzter Hinlentermin bestimmt wird; Nr. 185 di« Verordnung drs Ministerium« de« Innern, de« Aclelbaumllüsteriums und de« Ministerium« silr Lande«-verihti^issung im Cinvernelimen mit dem Reichet,isnsmini-sterilim vom I. Auguft 1873 zur DnrchfOhlung des Ossthes vom I«. «vr,l l«7^l. R, H V. Nr, 77. bellfffend d,e Declung br« Osdarsc« un Pferden fiir da« ftehmde Heer und die Landwehr in MobilisierunffOfüllsn; Nr, 136 die Verordnunss de« M'mslsliume de« Innern, de« Ncler lxlumlNlNerlum« und de« Ministi-rlum« t^r ^andesoeriliridl» glinff vom I Nüstlist 1^73 detisfsslid die jährllche yiachwsi sung und d>e En,d»nt der Pfeldf (Trastihiel,') zum Zwells drr Rspartilion de« in VlobilisierungOjüllen zu dielenden (ioniingenle« («2r. Ztg. «r. 185 vom 9. Nugnft.) Der Herr Minister für Cullus und Untesslcht bat mit hohem Erlasse vom 21. Juli 1873. Z. 8951. zum Direclor der »n Laibach neu einzuschrnden Prüfunus» lomm«!ston für Volle» und Vürgerschulen den ^andee-schulinsplclor Raimund Plrler und zu dessen Stellvertreter den Direclor der ^chrerbildunasanjlall Vlaflu« Hrovatb für die Zeil bi« zum Schlüsse des Schul» jähre« 1875/76 und zu Mitgli-^rn diese! Plinung«. commission lür dieselbe Zeit den Haupllehrer und lve» z!rteschullnfpfltor Leopold R'lter o. Oariboldi, den Haupllehrer Wilhelm ^inhart, den Gymnasialpro» »«ssor und Vezirlsschulinfperlor Michael Wurner. den Oberrealschulprosessor Josef Opl. den Oderlehrer und Mitglied des ^andesichullalhe« «nbrea« Praprotnik. die U-buna«schullehrer Johann Eppich und Johann Tomt,?. endlich den Gy>n«afi»lProfessor Dr. Karl «hn für franzöfifche und italienische Sprache und den Mufiklehrer »nton Nebo< b für Musik und lHesang ernannt. ralbaeb. am .N. Juli 1873. H. k. ^andesschulrath für Krain. 5lichtau,tllcher Thcil. Vom Tage. Wie die ..A. fr, Pl'sse" erführt, hat Se. Efc. der Herr Minister de« Innern. Freiherr v. Lasser, in elnem Lirlulare die öänoerchefs eingeladen, die einleiten» den Mahnahmen für die bevorstehenden Reich«rath«-wählen zu treffen. Diefe« Eircular soll jed»ede Ein-stußnahme auf die Wahlbewegung ablehnen und da« Erscheinen eines kaiserlichen Patentes, wonut die Auflösung de« gegenwärtigen Re>chs7alhes und die Nueschreibuug der direclen Wahlen verordnet wird, in nahe Aussicht stellen. — Ueber die Agitation de« Kleru« erhält der „P.Lloyd" von feinem wiener Correfpondenten unter dem 7. d. nachstehenden Gericht: „Die Ullramontanen suchen sich neuesten« nieder bemerlbar zu machen und eröffnen da« lau« eing:ft:llte Pläntlergefccht gegen die neue staatliche Ordnung oen neuem. Der Angriff geht diesmal von Olmüh an«; den dortigen Fürsterzvischof. der sich bisher immer in zweiter Reihe hielt und nur seinen fanatischen Eonfratre« in Linz und Graz seeundierte, scheinen die Lorbern der letzteren nicht schlafen zu lassen und so marschiert er jetzt an der Töle der ultramontanen Tiraillenre, die sich die «ufgabe gestellt haben, die Staatsgewalt durch klein« e jede Wirkung, da die Regierung eintretenden Falle« dafür zu sorgen ^ wissen wird, dah einem von ihr geschaffenen Gtaat«oer-trage mit Respect begegnet werde. In Mühren hat dle Sache nur theoretische Vedeutung, weil ernster, weil pralllscher gestaltet sich selbe in anderen Kronlündern, in denen zahlreiche italienische Staatsangehörige leben, die Verordnung somit zur Anwendung zu kommen hat. Die Vttllnlassung zu derselben lag eben ln de» Massen italten, scher Arbeiter, dle alljährlich nach Olstlrrtich'Ungalli ziehen, um daselbst bei Vaulen u. s. f. Verwendung zu finden. Wenn einer von ihnen ln der weiten Monarchie stubt, bleibt cr velschollen, wenn nicht jene Mlhigung zur sofortigen Lmslndung de« Todten-fcheine« vorliegt. Dem milden chllsllichen Sinne de« ol-mützer Kllchlnfülslen macht e« alle Ehre, dah er de» Verwandten der Verstorbenen die traurige Oewihhelt über das Schicksal derselben so lange als »bglich, diel» leicht für immer oolenthallen will. Die Regierung »ird den Pjarreln d,e Verordnung birecl einzuschärfen haben und vielleicht damit den gleichen Erfolg erzielen, wie ln allen Füllen, in denen sie sich mit einfacher Ingnorierung der Bischöfe mit dem Euialllelu« direcl in Verbindung brachte. So hat sich jhl der Statthalter von Steiermark mit dem doiligen Eurallleru« in Angelegenhell der Staa«subvenlion in Verbindung gesetzt, nachdem lvijchof Zwer^er die Uebermilllung der Oesuche an dle Regierung verweigert. Auf diefem Wege wurde im Vorjahre eine erkleckliche Anzahl Prustel m«t der Staat«» sudoentlon zum nicht geringen Aerger de« Vlschos« de» lheilt, und so w>rd e« auch ferner sein." In der betreffenden Eurrende des k. l. Staalhalters in Sleierma»! an die Pfarrümter der feckauer Dlbcese hliht es : „Nachdem der hochnürbi^ste Fllrstblfchof von Geck« bei der diesjährigen Verlheilung feine Mitwirkung abgelehnt hol, so wirb über Ermächtigung des Herrn Ml« liislers für Kultus l,"d Unterricht dem hochwürdlgen Srelsorgellerus zur Kenntni« geb^achl, daß e« jenen katholischen Seelsorgern, welche gesonnen find, die «n-lheilnahme an dcr Vegünftlgung zu beanspruchen, f«l fleh», »hre Glfuche unwillelbar an da« k. l. Slalthalterel-Prastdium Vraz zu richten und elnzufenden." Die ..P'ager Zt." meldet über die Agitation de« czechischen Kleru« folgende«: Wer V0hmen kennt, der »ird darin übereinft!««», daß ein großer Theil d:« czechischen lllerue die Nationalität höher stellt al« die Religion, ja dah der religiöse Radicalismu« vielleicht bel lemem PritNerstande so viele Anhänger zählt al« gerade unter unserer niederen Geistlichkeit. Und was das Voll selbst betrisst, so ist es ebenso bekannt, bah dasselbe in seiner großen Mehr-heil die hussitischcn Traditionen hochhält. Nichlsdefto« weniger haben nir noch nicht« davon gehört, baß dle Katholisch.Conseroalioen da von den bedrohten Interesse der Kirche gesprochen und gegen die erwähnten Tendenzen Front gemacht hüllen. Im Vegentheile erblicken wir fte stet« Alm in Arn, mit den Männern, welche Wallfahrten «ach Eonftem; veranssas^n. russische Kirchen in Prag 1290 bauen, mit Gambetta liebäugeln und die Jesuiten nocl» schilpe'- anfeinden als die deutsche Fortschrittspartei. Wo bleibt da also dcr so^ft so demonstratio zur Schau ge» tragen« Eifer für die katholische Sache? Die deut» sche Landbevölkerung dedarf wahrllch nicht der Aufmun. terun^ in rcligiöjeu Dingen, wohl aber wäre es am Platze, wenn die „streitbaren Mahner der Kirche" unter der jlav'schen Gevo terung ihre apostolische Mission ent< falten würden. Warum unterlassen sie die« abn? Weil es sich lhnen in Wahrheit nur um die föderalistische Propaganda und um Ezechlsielungsa/lüste unter den Deutschen, keineswegs aber um die Interessen der Kirch: handclt. '^äae ihnen wullich die Religion so sehr am Heizen, wie fic vorschütze, warum würden sie jene Ka« tdollten so gr, wenn in den ju -en Organen ein förmlicher Kreuzzug gegen da ^ ^ ^zum uns) die Insakidil'iät gepredigt wird?" Die Räumung Frankreichs durch deutsche Truppen. Beiliner Journale wltmü' ^cr Zurücktunfl der deutschen Occupat,oletruppen ars Frankreich nach Deutschland ai, leüendc S^tll: einlichent?: Artikel. Dl« ,.N. Z." btmcrtt folgendes: „Mit d spulen uno halbwegs ihm auf seinem eigeren Orund uno ^ocen zu drohen. Die Franzosen des ersten Kaiserreichs ^fielen sich in solcher Stellung, ihre Marsctälle betrachteten sich gerne als Proconsuln, ihre Soldaten als römisch« Legionen, dlnen im Gebiet der Unterworfenes! alles crluubt sei. Uns widerstrebt ein Versuch m disser R'chtung, im Gc^entheil wir de» geistern uns für die Befielten. An dem Höchstcomman-dierenden der Occuplltionsarmee, dem General von Maliteussll, haben die Franzosen ja ein Beispiel, wie viel lelchter t« uns fäll', si? anzuerkennen und zu bewundern als zu strafen u^id zu demülhiuen. Frei und selbständig werden filb forian b.idc Nationen neben einander bewegen und «nlw.ckeln. Daß wir alle — und wahrscheinlich unsere htlnilchrcndcn Soldaten nicht als die letzten — den Wunsch haben, diese Entwickelung möge sich in Frieden voll^cher:. niemand bezweifelt es. Alle ^ e', die nach un« seren ^ Absichten ausge« streut wurden, sii?) in diezen zwei Jahren zu Boden gefallen. Niemals in es u.,fcre Absicht gewesen, Frank' reich zu zerstüctiln oder um seinen gerechten Einflaß in Europa zu lumgen. Ruchlo»« von ihnen wegen einer Geschichte überfalle, deren ^achcrlichleit mit jedem Tage deutlichcr d^oorsp-irgt — der spainsche« Throncandida» tur eines Hoyenzollern — haben wir uns zur Wehr gesetzt; in «ewall,gcn Schlachten ist bann freilich mehr entschieden worden, als die tolltüpfi^en Angreifer deab« fichti^t hatten. Es ze'^t sich, d^^ nicht die Stunde des Verfalls, sondern die Stunde einer ungeahnten Größe für Deutschland geschlafen halte. Mit diesem Ergebnis »erden sich die Franzos'N, so schwer eS ihnen fällt, ab» finden müssen: unsere Gleichberechtigung neben ihnen, um nicht an diesem Tage van unserer Hegemonie zu sprechen, ist die erste Bedingung des Friedens. Wie weit, wie lauge sie geneigt sein werden, dieselbe au;U', erkennen, steht bei ihnen. Die thörichten Uebettreioungen! ihrer Glätter haben uns längst keine Erwiderung mehr ^ abgelockt; fte wissen es, daß wir Gewehr am Fuß sie bei Mktz und Straßburg erwarten. Schlimmer ist es, daß der Chauvinismus und das Geschrei nach Revanche einen großen Theil der Bevölkerung ergriffen und die 5 Köpfe verwirrt haben; daß bei der allgemeinen Zerfahrenheit und Zersplitterung — denn weder die Monarchisten noch die Republikaner vermögen etwas dauern» des zu schaffen — jede «ranzösische Regierung beinahe unwillkürlich auf den deutschen Krieg als auf das Ret-tungsunttel aus augenblicklicher Verlegenheit gelenkt wird. Darum wird unsere politische Stellung zu Frankreich noch lanae etwas gespanntes haben: die Franzosen »er« den und können uns Sedan nicht vergessen, wir werden, durch die Vergangenheit belehrt, ihren Bewegungen mit nnstrauischem Auge folgen. Dennoch ist ein« allmülige V«rnändi^ung nicht abgeschnitten; nur wird sie sich nicht so schnell ooUzichen wie nach 1814 und 18l5." Zur Fusion der Vourbonen und Orleans. Der pariser Eorrespor.dent dcr „Times" bringt über die Genesis der Zusammmlunft des Grafen von Paris mit dem Grafen Ehamboro in Frohsdorf folgende Angaben: „Aus Nachrichten, »ie authentischer Quelle ent» stammen, geht hervor, daß der Graf von Paris in Begleitung des Prinzen de Ioinoille ohne Aufenthalt von Paris nach Wien ging. Dem Grafen von Ehambord war nichts von den Absichten seines Vetters mitgelheilt worden, um seinerseits eine neue Erklärung zu oerhin» dern, sowie um zu beweisen, daß der Besuch ein ganz freiwilliger und lediglich aus der Initiative der Prinzen ,00m Hause Orleans hervorgegangen sei Es ist absolut gewiß, daß der Herzog von Aumale, als er von seinem Neffen in dieser Angelegenheit vor etwa zehn Tagen zu Rathe gezogen wurde, ihm empfahl, die Reise zu machen. Nachdem er die Zustimmung seines Oheims erhalten, i entschioß sich dl«, Graf von Paris zur Reise, deren ! Hauptzweck ist, dem Versprechen gerecht zu werden. ^tlch:s er stmen Freunden am 8. Juni 1871 ertheilte. Es handelt sich um Vergeltung für die Abstimmung der Legitimisten bei der Frage über Abschaffung der Verban« nungsgesetz?. Nachdem der erste Versuch, diesen Besuch in Ehambord abzustatten, gescheitert war, hauptsächlich infolge de« Briefes, in welchem der Graf von Ehamdord die weitze Fahne hochhielt, beschlotz der Graf, da« seinen Freunden ertheilte Versprechen nach Schluß der Session za löscn. Als er im Begriff.: war, abzureisen, äußerte sich der Graf von Paris folgendermaßen: „Ich frcue nnch, daß ich im Stande bin, eine Pflicht zu erfüllen und ein Versprechen zu lösen, das meine Frelmde in meinem Namen erlheiit haben. Ich weiß nicht, was das Ergebnis dieser Reise sein mag; allein seien Sie versichert, ich untcrnehme sie nicht, um einen Bruch herbeizuführen." Nach einer Depesche aus Wien wurde der Prinz am 5. d. um elf Uhr vom Grafen von Ehambord empfangen. Der Prinz von Ioinv>lle'war tagszuvor bei ihm gewesen. Der Graf von Paris wünschte selber, daß die Reise nicht bekannt werden solle, bis er von seinem Vetter empfangen worden sei, denn für den Fall, daß dieser nichts von einer Zusammen« lunft hören wollte, wäre die Aussteiiung ein genügender Grund für die Anwesenheit des Grafen von Paris in Wien gewesen. Uebrigens glaubt man nicht, baß bei dem Besuche viel Politik erörtert wurde. Dcr Gesuch selbst war nach acr Ansicht vieler Fusioniften unvermeidlich geworden, um eine Verständigung über eine gemeinschaft» liche parlamentarische Action zu ermöglichen. So viel ist sicher, daß die Reise schon Gegenstand des lebhaftesten politischen Interesses geworden ist und bereits von allen Parteien, welche gegeil die Fusion find, aufs heftigste angegriffen wird." Die französische Presse bearbeitet daS Fufionspio« ject mit großem Eifer. Das „Journal des D6batS" schreibt: „Jedermann kennt heute den Brief, welchen der Graf von Ehambord unterm 28. Juli von Frohsdorf an Herrn Eazcnove de Pradine, Mitglied der Nationalversammlung, gerichtet hat. Diejenigen, welche sich der Manifeste, fowi« der früheren, von demselben Prinzen an nerschiedtne Personen, namentlich aber an den Bi« schuf von Orleans gerichteten Brief erinnern, haben hoffentlich über die Neigungen seines Geistes und die Richtung seine« Gedankens leinen Zweifel mehr. Dieser Gedanke ist die beinahe absolute Ausschließung des mo» dernen Geistes in dem freisinnigen Frankreich; der Widerstand gewissen untviderrufllchen Thalsachen gegenüber, wie die Unabhänglichteit Italiens und die Unterdrückung der welllichen Herrschaft des Papste«, endlich aber und vor allem das Bekenntnis einer religiösen Unduldsam« leit, welche in den bittersten Klagen »hren Ausdruck sin« det. Der Graf non Ehanbord, dessen Mulh in dem gefährlichen Kampfe des alten, abgesetzten Regimes gegen den neuen siegreichen Geist man seine Bewunderung nicht versagen kann, der Graf von Chambord schreitet i so von einer Abdankung zur andern; einmal gilt seine Abdankung den Reformen und Eroberungen der französischen Revolution, indem er seine Grundsätze und Meinungen bis hinter 1789 zurückdatiert, ein anders« mal gilt sie, wie in seinem jüngsten Griefe an Herrn von Pradine, seiner eigenen Partei, beinahe der ganzen »monarchischen Partei zugunsten einer vorübergehenden Minorität, indem er sich den Besiegten anschließt (weS-halb wir ihn nicht tadeln), besonders aber ihre mit der Gewissensfreiheit unvereinbaren Ansprüche sich aneignet. Mit diesen Volanten vom 24. Juli also, welche in der Nationalversammlung „besiegt" wurden, wie sie überall in Frankreich besiegt worden wären, mit dieser winzigen Fraction seiner eigenen Partei schließt der Graf von Chambord ».inen politischen Bund gegen diese seine Partci selbst. So schasst er allmälig um sich heru« '^eine Einsamkeit, in welcher Frankreich ihn nicht auf> suchen wird, eine wahre Thebaide. wo er sich als gt' träntter und erzürnter Einsiedler von der heuten Welt abschließt. Aber der Zorn in der Pollm, «,»qe sein Ursprung noch so achtenswerth sein, führt zu nicht« un> taugt nichts. Die Prinzen von Orleans haben bei aller Verehrung für das Oberhaupt ihrer königlichen Familie das Recht, mit dieser Politik — wenn es überhaupt eine ist — nicht vermengt zu werden. Es ist dies«rtaa.e viel von einer Reise des Grafen von Paris nach Frohs" dorf die Rede gewesen. Der Brief an Herrn Cazenove war dazu angethan, die Ausführung dieses Projtcts ill Frage zu stellen. WaS aber auch geschehen mag, der älteste Sohn de« Herzog« von Orleans wird sich nicht von den Prinzipien lossagen, welche sein erlauchter Vater ihm > nicht nur mit dem Blute in seine Adern gegossen, sondern in seinem letzten Wlllen als Elbe vermacht hat." e/emssellm. Die Zigeunerin. Novelle von Fanny Klinck. (Fortsetzung.) „Alle Menschen lieben!" rief der junge Mann spottend aus, indem sein schöne« Gesicht von einem häß» Nchtn Zuge entstellt wurde. „Ja, di? Lehre mag schön und gut sein, für mich findet sie keine Anwendung; ich habe die Menschen hassen und verachten gelernt." Fsan^sl, wand!? sich fast entsetzt von ihm ab. Gie, die üU< Menschen liebte, tonnte den Haß diese« Mannes incht vechchen; er schien ihr ein unnalUrlicher, das Erzeugnis eine, bösen Herzen«. ..Zürnen Sie mir nichl. Franziska," bat er mit we,ch«r, flehender Stimme, ..beurtheilen Gi« mich nicht zu hart." ..Ich beutthMe Sie nicht hurt— ich bedauere Sie nur. Wie unglücklich müssen Sie sein!« ..Jetzt nicht mehr. Franziska." entgegnete er fast freudig. "?b" '« bin unglücklich gewesen — entsetzlich unglücklich I Ich habe alle« gclMen. was ein Mensch zu leiden vermaa, trotz meine? I^nd. und «s gab eine Feit für mich, N" nur der Tº,> emt Erlösung gewesen »äre, wo ich manchmal in Versuchung war, mir eine «ugel —" Er hielt erschrocken inne, Franziska war leichenblaß geworden und hatte krampfhaft seicen Arm ylfatzt. „Eprcchcn 5ic nicht so," murmelte sie. ..ich ,«nn <º etwa« n,Ht anhören. O, Sie müssen viel, viel ge« litten habm!" «Verzeihen Sie mir, Franziska, eS war unrecht, daß ich so zu Ihnen sprach, aber die Erinnerung packte mich mit grausamer Hand, und ich habe noch leinen Menschen in der weiten Wtlt gefunden, dem in mein übervolles Herz hätte ausschütten können. Ich fühle bei Ihrem Anblick, baß ich noch nichts von dem vergessen habe, daß die schrecklich verlebten Stunden noch so beut» lich vor mir stehen wie zur Zeit, wo sie mich an die Grenzen des Wahnsinns brachten. Verzeihen Sie, Fran« zisla, ich dachte nicht da»an. daß Ihr Ohr vielleicht noch nie etwas entsetzliches vernommen Hot, aber Sie wissen noch nicht, welche Wohllhct es für ein gequällls H:rz ist, wenn es sich aussprechen, sich Vuft machen lann, und ich fühle mich so slhr zu Ihnen hingezogen!" „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen," flüsterte Franziska, «und wenn e« wahr ist, dah e« Zi« erlelch» lern würde, wenn Sie Ihren Kummer aussprüchen. so lheilen Sie «hn mir getrost nnt." ler junge Mann sah das liebliche Mädchen mit leuchtenden Blicken an, aber in diesem Augenblick bogen sie auf den Weg ein. der durch da« Dorf führte. «Heute werde ich llne Zeit mehr dazu haben, Fran» zista," sagte er; .«« ist «,71« lange, traurige Geschichte. Wcrde ich Sie w-edersehen?' ..Ich hoffe eS", entgegnete Franziska schüchtern. „Wenn Sie villleicht längere Zeit hier bleiben?" ..Ten ganzen Sommer", sagte der junge Mann. »Gehen Sie oft durch da« Gehölz?" .Visweilen — an warmen T"gen", versetzte Fran. zlska. „Es ist dort so schattig, so wunderbar schön." „Sie sollten nicht allem ausgehen", sagte der junge Mann; ..wer weiß, ob nicht der Bursche Ihnen dort auf der Alm ein tteid« zugefügt halte, wenn er Sit so haßt, »je Sie mir sagen." „Sie haben recht," sagte Franziska, «ich werbe künftig nicht mehr so einsame Wege machen." «Ich wüßte schon Rath, wie Sie e« dennoch thuv könnten, Franziska," sagte der junge Mann beinahe schüchtern. „Ich gehe gleichfalls gern ins Holz, und wenn Sie Vertrauen zu mir haben, so werde ich Sie mit Erlaubnis Ihrer Muller, die ja, wie Sie selber sageN/ so gut gegen Sie lst. abholen." »Meine Mutler wird nicht« dagegen haben," «n^ gegnete Franziska unbefangen. „Sie hat es so wie l" nicht gern, wenn ich allein meine emsamen Wanderunges antrete." Mit diesen Worlen nahm sie «bschied von ihm, u^ beide schritten in entgegengesttzter Richtung gedanlenv^ ihrer Wohnung zu. —- Es war ein gar liebe«, freundliches Bild, als bf ich also wirklich von ihrer srlaubw Gebrauch machen?« fragte er endlich. „Und sie º>"" mir mcht zürnen. Franziska, wenn ein Wort des Hass" der Verachtung meinen kippen entschlüpft? Sie w"" sich darum nicht mit Abscheu von mir wenden?" »Fürchten sie da« nichl. Herr Vöheim," entge< Franziska sanft, .ich begreife vollkommen, daß S't ^ l gelitten haben, und oah der Schmerz den Mensche" " ^ »291 Die «Gazette de France" sagt: ..Der so oft an-gekündigte und verschobene Gesuch des Grafen von Pari« beim Grafen Ehambord hat am 5. August in Frohsdors stattgefunden. Es ist eine vollendete Thalsache: Das Haus Gourbon hat seine Einheit wieder gefunden. Alle Welt hat die Tragweite dieses Ereignisses begriffen. Frankreich tann fortan ohne Furcht in die Zukunft oli-tig, als nun auch die «ömiutlit unter allen Franzosen ^zustellen? l Eme neue Aela 0ff«>ct sich flir uns, eine »era der ! zegenstitigen Annühtiung m.a de« Frieden«, und auch ! eine Aera aemeinsamer Arbeit aller Gutgesinnten zur ' Genesung von den beiden, welche so lange und so schmerz« liche Trennungen über uns gebracht haben." Politische Übersicht. Laibach, I I. August In Sachen der Reorganisierung der un-garifchen Municipien nehmen die Arbeiten — wie .Reform" millheilt — >m Mmislerium des Innern einen rafchen Foitgang. Der Minister nimmt selbst lerechl ma^en lann. Das wird aber vorüber gehen, ich «nützte mich sonst sehr in Ihnen tauschen." .O. Franziska. Sie sind ein Engel!" rief Vilhtim btgeistttt aus, indem er innig ihre Hand ergriss. .Vei Ihnen in Ihrer holden Nähe würde ich meinen Men-lchtnhaß gewiß von mir schleudern, ich tann nicht anders, ^«nn mir ein solch leuchlllides Beispiel vor Augen ftlht." Franziska entzog ihm errdthend ihre Hand und "ohle lüchelnd. „Das ist gegen unsere Verabredung, Herr Vb-"iv." rief sie Heller aus. „Sie dürf n dieselbe nicht "beschreiten l" ..Sie führen mich in die Wirklichkeit zurück, Fran» "sla," jagte er bitter, und leise fügte er hinzu: ..Da« war ihre Sprache — ihr neckender Ton l" — Aber Franziska halte die Worte dennoch verstanden, «le beugte ihren Kopf lief auf die Arbeit nieder, um "tte Verlegenheit zu verbergen. bal^ "^ !º"" ^ º^" wissen. Franziska, »eil ich "^ "ºn hier fortgehe und weiß, daß ich niemanden s«,, , b" ^jtll finden lann. dem ich mein Vertrauen º?,?!" b"^' Ich Hütte es Ihnen lange sagen können. Ire»«^"/'"'" "! "e Furcht. Ihre Achtung. Ihre Kundschaft zu verlieren, fesselte meine Zuge. Werogc llul m"º^' ""b 'ch werde von hier fortgehen, vielleicht zu ent!!ü?."^^^ "" º""" über fein Sch.cksal Entscheiden Mügl.ch auch, daß ich im nächsten Jahre luck,n ^' "'s" «izende, idyllische Dorf wieder auf. ist ^"«' ""^ º^n? "^ ^"" '" llin. Fran-'"º. Ste sind m,r eine liebe Freundin aeworo n Sie lºU«n die Mitwisserin meiner Leiden sein'und m'« tt ' "". wenn Sie mich nicht von sich stoßen." -. ( 8«nlsttzung soln wenig mehr autonomes Recht gelassen, als die Marktflecken mit geordnetem Magistrate besitzen. — Da« l. ungar. Landesvertheidlgungswlnifterium hat in einem Rescript die hauptftitdtische Eommune davon verftündigt. bah der Gefetzentwurf zur Regelung der Mllitürbequartierungsgebühren vollendet ist und im Herbste dem Reichstage unterbreitet werben wird. Die Stadt, welche diese Regelung seit Jahren urgiert hat, wlrd angewiesen, die Verhandlungen der Legislative geduldig abzuwarten. Die „Ostdeutsche Ztg." meldet, oah die (kriminal. ! deputatiol! des Kreisaerlchte« aejchlossen habe, auf die persönliche Vellirhwung des Erzbischof« Leoo» chowsli zu verzichten und iu oontuumtiaui zu verhandeln. Malschall Mac Mahon hat von den verschiedenen Eorpscommanoanlen vertrauliche Berichte erhalten, welche ell»cncn, daß die Armee, mit Ausnahme einiger Eavalerieregimenler, sich «reiuern würde, die weiße Fahne anzunehmen. — Unter den liberalen Orleanisten in den Departements und in der Gourgeoifte herrscht allge-meine Enllüstlmu gegen den G r afe n von Pari«. -Die in Versailles anwenden Deputierten der Rechten und des rechten Zentrum« find entschlossen, den Plan einer mcnarchlfchen Restauration mit der Regentschaft Mac Mahons aufrechtzuerhalten. Die Republikaner verhalten sich allen diesen Inlrigucn gegenüber auf den Rath ThlerS, vollständig gleichmütig. — „Le Francis" glaubt, daß die auf die Reorganisierung der Artillerie bezugnehmenden Fragen demnächst gelöst werden. Die Privatindustrie werde in ausgedehnter Welse bci der Fl,br»calion des Materials betheiligl sein. Eine Note im ..Journal de« 56dats" bestätigt die Bedeutsamkeit de« frohsovlfer Ereignisses und de» hüll der Nationalvrsammlung ihr« Rechte hinsichtlich der Feststellung der »ttedin^ungen für eine Restauration vor, erwartet jedoch. Franllelch »erde jedelifaU« da« Frankreich von 17«9 bleiben.. Man betrachtet diese Note als einen Absall der „D6bals" von ihrem jungen npublitanischen Programme. — «La Presse" schreibt: Die Antwort dts Grasen Chambord auf die Ansprache jdes Grafen von Paris war hauplsüchlich der Uus« druck eilles herzlichen und fleund>chasllichcn Willlomm» gruhes. Man besprach in blidcn Zusammenlünslen die allgemeine politische Vage Frankreich«»; doch wurde nicht darüber hinausgegangen. Die beiderseitigen Veziehungen haben denn auch einen wahrhaft intimen Eharakler an» genommen. Die Herzoge von Nemours und Numale werden den Grafen von Ehambord gleichfalls besuchen. Angesichts neuer tlericaler Demonstrationen, an denn Spitze abgesihte Geistliche de« Iura stehen, hat die deiner Regierung das Stallhaller-amt in Delsberg angewiesen, gegen die betreffenden die administrative Untersuchung einzuleiten und fernere Pro» zesilonen zu oeihindern. Au« Spanien meldet der Telegraph, dah die Regierung ftarl genug zu jein scheint, den rolhen Aufstand ohne auswültige Hilfe zu bewülligen. Valencia hat sich ergeben, und die übrigen Slüble, in denen der rothe Aufstand noch herrscht, werden voraussichtlich bald nachfolgen. Gegen die Eommune operieren die spanischen Generale weil glücklicher, als gegen die Earllstcn. weil sie mit genügenden Mitteln von der Regierung zu diesem Kampfe vllsehen werden. Man wird sicherlich nicht zö» aern, nach Bewältigung des communistischen Aufftandes die freiwerdenbnl Truppen als Velstürlung d?r gegen die Larlisten operierenden Armee nach dem Norden zu sen« den; und daß dann die Anhünger de« Don Earlos in kurzer Heil besiegt sein »erden, steht wohl außer Frage. Lagesneuigkeiten. — (vom wiener Gelbwarllej berichtet da« ,N. Fremobl." folgendes: „Der llüftige Aufschwung, den die Vörse nach matten Tagen genommen, ist ein Be weis, daß sich die Verhältnisse allmälig dauernd zu konsolidieren beginnen. sim«ftischen Anschauungen hingebend, den Rückschritt der Industrie, angeblich durch Ueber-production und den ,Krach" erzeugt, ferner die Lohnfrage, betont die Abhaltung verfchiedener Kongresse der Fabrikanten und Arbeitgeber anläßllch der wiener Wellausstellung angeblich zu dem Zwecke, u« gegen die Arbeiter Front zu machen. Der Redner erwähnt, daß unttr den wiener Arbeiterführern ein nicht zu unterschätzender Zwiespalt Wurzel gefaßt habe; eine Folge dessen sei, daß alle bisherigen Opfer und Errungenschaften der Arbeiter verloren gehen dürften, wenn sich die Arbeiter in den Provinzen nicht selbständig stellen würden. Redner bemerkt, es fei mit dem Arbeiter aus Kosten de« Arbeiter« ein falsches Spiel abgekartet worden; die Arbeiter lernen jedoch allmälig einsehen, daß sie derzeit selbst etwa« lernen und auffassen müssen, um ihren offenen und verlarvten Feinden um Elfolg entgegentreten zu können. — (Sanitäres.) Die'Ausnahme blatterniranllt Personen in das hiesige Eivilspital wurde eingestellt, nach-dem in der genannten Unftalt derzeit fämmtliche Plätze be< legt sind. — (N»nenerlichle«eufStaat«gy«nafi«l» in Gottschee) wurde das erste Schuljahr 1872/73 N« 2. d. M. in feierlicher Weife geschlossen. Der LehrMpel und die Studierenden, die Herren Beamten. Gemeinderätht und eine zahlreiche Schar von Schulfreunden wohnten de» Gottesdienste bei. Der Herr Gymnastaldireclor hielt ein« kurze Ansprache, in der er die bisher erzielten erfreulichen Resultate betont nnd den Wohlthätern dieser Lehranstalt öffentlich Dank gesagt wurde. Hiernach wurde die Besichtigung der Lehrmittel — größtenlheil« Spenden von Pri" vaten — vorgenommen. — Die erste Klasse besuchte« ls Schüler; hievon erhielten 3 Stipendien k 22 und 86 st, 5 die ganze und 5 die halbe Schulgeldbefreiung. — Del Lehrkörper zählte 1 Direclor und 3 Lehrer. Der Vehrpl»» war couform jene« der deutsche» Nbtheilung de« laibachel Gymnasiums, vermehrt durch den Unterricht im Freihand-zeichnen. Mit de» Gymnastalunlerrichte steht seid 26. Iß^ ner l. I. auch ein Fachcur« für newerbliches Zeichnen ill Verbindung. — Der sanitäre Instand der Sl»vie«nd« war ein durchaus günstiger. — Am 1. Oktober l. I. will die zweite Klasse eröffnet. — Die Aufnahm«prüfn»gen flll da« nächste Schnljahr finden am «9. »nd 30. September l. I. statt. — (Weltausstellung.) Der am Samstag de« 9. d. von Trieft nach Wien abgegangene Ertrazug w«rd von Trieft aus von 94 und von Laibach au« von 81 Pe»' fonen benützt. Die nächsten Gitrazüge gehen a» 14. uill 16. d. M. nachmittag« u« 2 Uhr 55 Min. von Laibaä nach Wien ab. — (OberbergrathTrl»ler)istam Sa«s< tag den 9. d. ln Klagenfurt gestorben. Neueste Post. Wien, 11. August. 2 Uhr. Schlußcurse: Erebit 239 «nalo, 198. Union l.32. Flancobanl 86. Handel«' banl 120, Vereinsbank «0, Hypolhelarrentenbalik bs, allgemeine Vauqefellschaft 120, wiener Vaubanl !38V,' Unionbaubant 79'/,. Weedelerbaubanl 24'/.. VriaMn-auer 36'/.. Staalsoahn 335, Lombarden 186. Fest. Madrid, 10. August. Die revolutionäre Junta und die aufständischen Soldaten Valencia« flüchteten nach !dtm Einzug der Truppen nach Eartagena. Die Uebtk-nabe Nranaba« bestätigt sich. Die Eolonne Salcebsl schlug die von Galvez und Eontreras befehligte Insurgent band« bei LhinchMa, zerstreute dieselbe unter Wegnahm , der Artillerie und machte 400 V'sanaene. sontreras ! und Galoez sind entkommen. — Di« Mlnorl»»» des Cottts beschloß die Verfassung nicht zu berathen. wenn ^ Reglerutig nicht eine allgemeine «mneftir ertheilt. — V" , Preußen verweigerten den Marineoffizieren die Heraus gäbe d«r Fregatten. Telegiaphischer Wechselkurs vom 1l. Vuguft. Pavier-Rente ««70. — S,lber»»ente 73—. — 18s0el Ata«t«-«nl-hm 10275. — Vanl.Ucrim 9«?. — «redit-Nclit» 2g« 50 — London l l0 W. — Silber 105 75. — «. l. Nun,-D«' caten. Navollonsd'or f< 85'/, itottoziehnngen von, v. August. Wien: 22 87 74 bl 77. Graz: 74 4 69 86 48. Meteorologische NeohaHlunyen m Laibach^ 6 U. Mg. 739.,, ,^.7.« , windstill Nebel , N. 2 „ N. ^ ?«»,«! »^204 ! O. milhig Halbheit« 0o« 10 ,. «b., 738 ,« I >14.« j O. schwach !meist bewlllktj Morgennebel, vormittag« heiter, nachmittag» zunehnleiH Newöllung. Da» Tagtsmiltel der Wärme -j- 141*. n» s'» unter dem Nonnale. ^ ' «erautwarllxber Redaclnu: Igna»^ «llann. «fterr. «odeucrebit . . 100.— 100.50 dt« w 3« Jahren 87— 87H0 «alillnalbanl ». «.....90.80 90.90 Un«. Vodencredtt.....»1— t>1b0 Vvioritsten. «lilabeth-V. 1. «m.....95.25 9575 ! Ferd.-«ºrºb. V......106- 1^.25 Frºn,-Iºleph-V......10325 103.b0 »al ltarl i!udwill.?.. 1. Vm. . IM 50 103- Oenerr sioidweft-».....10175 Isy —' Vieb'nbur««..... «5 75 86 25> «t«atHb«hn.......i»6- 13«.b0 ! Geld «^ «üdb«tzn ». 3',......N0.— l'03 5'/......8«.Ü0 vsH G«db»hu. Von«.....N0.Ü0 2«l A Ung. Oftbahn......69.25 6s^" V»<»«tlVse. «r«Ut«e.........176.- - ^ «ud,lse-e........13.^ 14.^ Wechsel. ^, «u««dnrg........9320 AH »rai lsnrt........93.W ^.^ Hamburg........—.^ -^ ,g liºlººn . . . N0 90 ,ll^ Pari« ... «H0 " «eldsorten. «eN> »"< ^ Ducattn . - st. - «r. - si.-.. ?tapºl«n,d'ºr . . » ^ »bi ^ 2 - 2 - Preuß. «afftnscheine 1 ^ 6b, ^ 1 - "» , Silber ... 105 . 80 ^106 . ^ ! «rainische «lnnben»l»stun««,Obligºttonech ! Pri, »v 50. Ware 90"'