VrSnumerations - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 .. 20 „ «'nteljährig . 2 .. 10 „ Monatlich ... — .. 70 „ Mit der Post: ^ 'nzjähriz..............12 fl. H'ibjährig................ 6 „ »!>rt«lji>hrig 3 Rrdactio« Bahnhofgaffe Nr. ISS. Zustellung ins HanS ^Melj. 2ü kr., monail. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Tagblall Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. 4- Ex-editionS- L Inserate«-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Klein» mayr L Fed. Bambergs JnsertionSt» Für die einspaltig! L 4 kr., bei wieder! schaltnng L Anzeigen bis 5 Zeile Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 172. Samstag, 29. Juli 1876. - 9. Jahrgang. Abonnements -Umladung. Mit 1. August 1876 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende August 1876: Für Laibach..............................— fl. 70 kr. Mit der Post.......................... i fl — kr. Bis Ende Oktober 1 876: Kür Laibach..............................2 fl. .10 kr. Mit der Post.............................3 fl. — kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. MU" Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich abonniert werden, doch muß das Abonnement immer mit Schluß eines Monates ablaufen. Zur inneren Lage. Mit voller Befriedigung können wir aus die Resultate der c on st itutio ne ll en Tätigkeit in der cisleilhanischen Reichshälfte während der letzten drei Jahre zurückblicken. Seit jenem Zeitpunkte, als die Wahl reform den im österreichischen Reichsrathe vertretenen Provinzen Fleisch und Blut geworden, sehen wir und verfassungsfeindliche Opposition all-malig erlahmen. Die Privcipien der Verfassung faßten sxjt diesem Zeitpunkte mehr und mehr kräftige Wurzel und, ungeachtet die volkswirthschaftliche Kr«>e noch fortwüthet und alle Zweige des Handels, der Industrie und Gewerbe in arges Mitleid zieht, wird der Glaube auf die Verfassung von Tag zu Tag gestärkt, die Hoffnung auf ein baldiges Verschwinden der Krise gewiunk mehr und mehr Boden, das Banner der österreichischen Verfassung wiro mit festen Händen hochgehalten nnd das einheitliche Bewußtsein in allen Gaue» der cisleilhanischen Reichshälsie wesentlich gekrästiget. Das Versassungssystem in Oesterreich hat durch den Ausbruch des unseligen Krieges in den türki schen Vasallenstaaten hart an den Grenzen Oester. reich-UngarnS, durch das Auflodern der slavischen Bewegung in beiden Reichshälften, durch das Wiederauftreten nationaler Leidenschaften bisher keine Schädigung erfahren. Unsere Minister, unsere Volksvertreter haben ruhigen GemütheS die Sommerfrischen bezogen; gönnen wir ihnen die nöthige Ruhe und Erholung. Czechen, Slovenen, Kroaten und Serben wur-den wieder einmai von der slavischen Strömung erfaßt und in verhängnisvolle Untiefen gezogen; sie alle träumten wieder einmal von einem großen, unabhängigen Slavenreich, Auch diesen gönnen wir den süßen Traum. Mögen sich die Hitz-köpse aus Böhmen, Krain, Südungarn und Dalmatien auf dem Kriegsschauplätze unter dem Kugelregen und Donner der Kanonen abkühlen; die Ver-faffungspartei fühlt durchaus kein Bedürfnis nach solcher Abkühlung. Gönnen wir den erregten Slaven aus Oesterreich, die als Freiwillige in den Reihen der Insurgenten kämpfen, die blutige Excursion auf dem Kriegsschauplätze; wenigstens Hetzen sie nicht auf heimatlichem Boden, stören nicht die ruhige Ent- wickelung des Versassungslebens und dürften vielleicht nach gemachten bittren Erfahrungen und er-litienen Täuschungen in der Erkenntnis des Bessern und von ihrem Wahne geheilt in ihr Heimatsland zurückkehren. Die deutsche, verfassungsfreundliche Partei in Oesterreich mußte es gewöhnen, ron erhitzten Führern der slavischen Partei als .Unterdrücker" geschmäht zu werden; die verfassungstreue Partei mußte bereits vor langer Zeit den Kampf mit den politischen Gegnern im Lager der Slaven, in deren Reihen sich auch die reactionärcn Feudalen ui d Klerikalen zahlreich einfanden, aufnehmen. Bisher galt das Losungswort „Verfassung": „lu koc si^no viuess", und sie hat thatsächlich bis heute den Siegeskranz davongetcagen. Die Anhänger der Verfassung geben die Hoffnung nicht aus, daß im gegnerischen Lager, sei eS in zwölfter Stunde, doch Ernüchterung eintreten werde, daß die slavischen, vom politischen Sonnen, stich geiroffenen Agitatoren aus ihrem Großmachtstraume aufwachcn, der Erkenntnis des Besseren Gehör geben, die Rechtsordnung und Entwickelung der Verfassung nicht weiter mehr stören und ihre nationalen Sondergelüste der österreichischen ReichSein» Heits-Jdee unterordnen werden. Die nationalen Führer müssen den Gedanken auf Gründung eines groß« slavischen Reiches endlich aufgeben; die Ausführung dieser aus schwindelnder Höhe gebornen Idee würde den Bestand der europäischen Staaten, namentlich die österreichische Reichseinheit und den europäischen Frieden, in den Grundvesten erschüttern. Jeuilleton. Coeur-Dame. Novelle von Fr. Willibald Wulff. (Fortsetzung., >>> ^lckle Röthe färbt- aus einen Augenblick dte bleichen Gesichtszüge des Barons. Eine heftige Entgegnung schi-n auf seinen Lippen ru kckweb n »°>u- Sie lassen sich da in ein Wort- gefecht ein und vergessen darüber die zweite Historie " unterbrach die Generalin den Streit. "V"ö"hung, meine Gnädige. Die zweite Geschichte welche ich Ihnen mittheilen werde, ist nur sur die mteressant, welche die handelnden Persönlich-Damen, befindet sich eine unter dessen von Thurneck oder dessen einzige Tochter persönlich bekannt ist?" Niemand antwortete. „Gleichviel," ließ sich nun die Generalin vernehmen, „der Name Thurneck ist uns allen bekannt. Was ist mit dem Grafen und dessen Tochter geschehen?" „Ich wäre glücklich, wenn ich Ihnen darüber Auskunft geben könnte," entgegnete der Rath geheimnisvoll. „Alles, was ich weiß, ist, daß der Graf infolge seiner übermäßigen Verschwendungssucht und, wie es heißt, durch seine rasende Leidenschaft für Hazardfpiele vollständig ruiniert aus Aachen, wo er sich längere Zeit aufgehalten hatte, entflohen ist und sich hieher gewendet hat. Bis an dir Thore unserer Stadl haben die getäuschten Gläubiger seine Spur verfolgt, dort aber hört jede Spur auf, und trotz dei gründlichsten Nachforschungen ist es bis jetzt noch nicht gelungen, seinen Aufenthaltsort zu entdecken, obschon man mit ziemlicher Sicherheit ver-muthet, daß er sich noch in unserer Stadt verborgen hält." „Sie sprachen von seiner Tochter, Herr Rath," unterbrach ihn Frau von Simmern. „Seine einzige Tochter hat ihn begleitet." ,Jst das alles, was Sie uns mittheilen können?" .Leider bin ich nicht imstande, mehr zu sagen. Aber da fällt mir ein, daß sich in unserem Kreis jemanv befindet, der den Grafen kennen muß." „Wer ist es? Reden Si«>!" „Herr von Waldheim," sagt« Leseld. Der Cousin der Generalin, welcher nur mit Mühe seiner Bewegung Herr wurde, erhob sich von seinem Sessel. Ein seltsames Zittern durchlief seinen Körper, aber es dauerte kaum eine Secunde, dann hatte sein ganzes Wesen die Ruhe wiedergewonnen, welche dasselbe stets, einem undurchdringlichen Panzer gleich, einhüllte. Es war so schnell verschwunden, daß selbst der aufmerksame Rath die Veränderung in seinen Zügen nicht bemerkt hatte. Aller Augen hafteten neugierig auf dem Antlitze des Barons. „Ich lernte den Grafen Thurneck in Karlsbad kennen," sagte dieser. „Unsere Bekanntschaft war jedoch nur oberflächlicher Natur. Von seinen Verhältnissen weiß ich nichts, und seine Tochter erinnere ich mich nur flüchtig gesehen zu haben." Der Ton seiner Stimme ließ keine weitere Frage zu. Erstaunt blickten die Damen ihn an. Sie fühlten, daß er mehr wiffe, aber nicht gefragt fein wollte. Sie theilten sich flüsternd ihre Bemerkungen darüber mit. Die wahren Freunde der südöstlichen Slaven können nur Eins wünschen, daß eben die Teilnahme der europäischen Cabinette an der Lösung der Orientfrage für die Entwicklung de« politischen Gebens der Christen der Balkanhalbinsel einen möglichst günstigen Charakler zeige, Für diesen galt wird bei den Beralhungen der europäischen Cabinette die Glimme Rußlands eine entscheidende Bedeutung haben. Die Angelegenheit der türkischen Slaven liegt uns so nahe, unsere wichtigsten politischen Interessen sino so ganz mit ihnen verknüpft, daß bei den in Reoe stehenden Beralhungen Rußland keine andere Rolle als die eines feurigen Beschützers ter Rechte derselben durchführen kann. Jetzt, wo dcr Kampf Serbiens und Mvnlenegro's für die Unabhängigkeit und politische Autonomie der Herzegowiner, Bosnier und Bulgaren schon eine vollzogene Thalsache ist, kann und wird unsere Diplomatie nicht zugrben, oaß die Debatte auf den Boden der Frage nach der Legalität der Initiative übertragen werde, welche Serbien übernommen hat. Selbst im Falle eines volle» Sieges der türkischen Truppen, welcher sich bis auf die Einnahme Serbiens und Moiiienegio's erstreckte, können wir nicht die geringste Abweichung von dem Programm zulassen, im Namen dessen die Slaven den Kamps begonnen haben. Besiegt oder Sieger — die Slaven müssen aus diesem Kriege als gleichberechtigte Glieder der currpäischen Familie hevorgehen. Es ist nolhwendig, in allen europäischen Cabinette» die Ueberzeugung wachzurufen, daß nur auf diesem Bo-den eine friedliche Entscheidung der Orientfrage, ebenso envünscht für das westliche Europa wie für Rußland, möglich ist . . . Eine Revision des pariser Tractats ist oer einzige Boden, von welchem aus eine Intervention Europa'« in den orientalischen Angelegenheiten statt-finden kann, wie sie bereits bei der Vereinbar ung in Reichstadt vorgesehen wurde, und offenbar wird diese Intervention nicht lange auf sich warten lassen . . . Alles, was bis jetzt Gutes im europäischen Osten erreicht worden, stand im Gegensatz zu dem paciser Tractat. Es ist Zeit, ihm ein Ende zu machen; es ist Zeit» aus dem feierlichen internationalen, in Paris Unterzeichneten Vertrage den Nutzen zu ziehen, welchen er ohne Zweifel im Sinne einer Garantie für die Rechte der türkischen Christen gewähren kann. Eine Revision des Tractats von 1856 in diesem Sinne ist nicht nur wünschenswenh, sondern positiv notdwendig. Eine andere friedliche Entscheidung der Orienlfrage existiert nicht, wenn man in dieser Entscheidung eine endgiltige verlangt. Rußland sucht keine Eroberungen im Orient — das ist allbekannt. Stark durch die Reinheit und Uneigennützigkeit seiner Absichten, kann es alle möglichen Vorsichtsmaßregeln gegen seine angeblichen „Pläne" zulassen, wenn dieselben sich nur nicht ungünstig auf das künftige Schicksal unserer Brüder auf dem Balkan äußern. Dieses Schicksal ist unse-e ein» zige Sorge in der orientalischen Frage." Politische Rundschau. Laibach, 29. Juli. Hulknv. Das österrreichische Handelsministerium hat von der wiener Handels- und Gewerbekammer ein Gutachten, betreffend die Erneuerung der Handelsverträge mit Deutschland und Frankreich, abverlangt, und die genannte Kammer gab nach einer ebenso eindringlichen wie umfangreichen Motivierung ein solches ab. Es gipfelt darin, daß die Kammer mit entschiedenen Worten ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck gab, daß die bisher abgeschlossenen Zollverträge durchgehende! in weitaus überwiegendem Maße zugunsten der sremden Slaaten und zum Nachtheile Oesterreichs ausgefallen seien, und daß daher bei den demnächst zu uniernehmenden handelspolitischen Schritten in wesentlia, anderer, die Interessen Oesterreichs berücksichtigender Weise vorgegangen werden müsse. Die Kammer macht darauf aufmerksam, daß die von ihr bei früherm Anlässe vorgeschlagenen Tarif-Positionen als Minimalzölle aufzusassen seien, und einigle sich einstimmig in dem Beschlüsse, daß über« Haupt nur ein einziger Zollvertrag, und zwar mit dem deutschen Reiche, abzuschließen sei, dessen Zollsätze für die übrigen, uns als Meistbegünstigte behandelnde» Staaten gelten sollen. Weiter wurde beschlossen, daß bei dem Abschlüsse neuer Verträge Fachmänner aus kaufmännischen un>> industliellen Kreisen den Vorverhandlungen beizuziehen, und end< lich, daß in Zukunft die Einfuhrzölle in Gold einzuheben seien. Im grazer Gemeindeiathe wird demnächst die RechtSsection desselben folgende Petition in Vorschlag bringen: „Der Gemeinderath von Graz erblickt in der Fortdauer des probeweise auf zehn Jahre festgesetzten staatsrechtlichen Verhältnisses zwischen beiden österreichischen Reichshälften, das ist in der bisherigen Zusammensetzung der Delegationen eine fortwährende Gesahr der Mehrbelastung für Ci«' leühanien und richtet daher die Bitte a» beide Häuser des NeichsratheS, dieselben wollen bei Erneuerung derAuSgleichsverhandlungen solche Proposilionen entschieden ablehnen, als deren Basis die gleiche Anzahl Vertreter in den beiderseitigen Delegationen bei so schreiendem Mißverhältnisse der Beitragsleistungen zu den gemeinschaftlichen Ausgaben angenommen erscheint; ferner wolle der Reichs- LM- Fortsetzung i» der Beilage. -WL Die Feudalen und Klericalen basierten ihr Reac>ion«programm auf russische Patronanz. Ein Project, welches die slavische seudal-klericale Partei gebraut, kann und wird der Verfassungspartei niemals munden; ein derartiges Getränk würde dem Liberalismus, dem freiheitlichen Fortschritte, der Verfassung großen Schaden bringen. Die feudalen Ritter und reactionslustige» Klericalen werden ihre lühnen Hoffnungen auf eine Beseitigung der Verfassung .aufgeben müssen, denn diese Hoffnungen find qnilerechtigt, sie tragen den Stempel der Re> action, des freiheitlichen Rückschrittes an sich. Die reaktionäre Partei wird nie auf die Unterstützung Vonseite der Regierung rechnen können, denn letztere wird die liberale Partei nicht zu ihren Gegnern rechnen wollen. Die österreichische Regierung darf weder nach außen noch nach innen slavische Politik treiben; eine slavische Regierung würde auch slavische Staatsmänner ans Ruder führen, und Gott bewahre uns und die Verfassung vor den Clam-Marlinitz und den Hohenwarths. Die österreichische Regierung wird die Harmonie der Politik des Aeußeru und Innern auf Grundlage der sanclionierten Verfassung ausrecht zu erhallen wissen. Die Erfüllung der Wünsche und Sondergelüste der reactionären Partei in Oesterreich würde dieses Reich mit dem Leben zu bezahlen haben. Zwei Bilder präsentieren sich unseren Augen: deutsch-ungarische Ministerien mit Hochhaltung der Verfassung und mit entsprechender Politik nach außen und innen oder reactionäre Ministerien mit einer auf flavischem Programme ruhenden Politik nach außen und innen. Die VerfassungSfreunde greifen sicher nach elfterem; letzteres wird in liberalen Kreisen keinen Käufer finden ; das erste bringt Licht und Aufklärung, das zweite Schallen und Nacht. Zur Lösung der Orientsrage. Einige Blätter befürworten die friedliche Lö sung der orientalischen Frage durch eine Revision des pariirr Tractatee, namentlich sagt der „Golos" : „Gegenwärtig bringt niemand mehr bei Beur> theilung des möglichen Ausgangs der Angelegenheiten des Orients die Fortdauer der Türkei als europäische Macht in Rechnung. Dem Wesen nach hat sie schon in diesem Sinne aufgehört zu existieren. Niemand denkt mehr an das, was man in Konstan-ttnopel wünscht, was man dort gewähren oder verwerfen wird. Dieser Eindruck, welcher sich fast unbemerkt und wider Willen derjenigen, welche unter ihm stehen, geltend gemacht hat, ist nichts desto» weniger so gewaltig, daß selbst ein vollständiger Sieg der Türken über die Slaven nicht imstande wäre, denselben zu paralysieren . . . Das Eintreten mehrerer alter Herren, Freunde des verstorbenen Generals, unlerbrach die Unterhaltung. Waldheim wurde von dem Zwange, mit drn beiden Damen zu spielen, durch einen greisen, invaliden Major, der für ihn eintrat, befreit. Kaum von seinem Sitze aufgestanden, suchte er den Ralh auf und vertiefte sich mit diesem in ein angelegent-licheS Gespräch über die neuen Kammerverhand-lungen; er wollte offenbar nicht weiter über den Grafen von Thurneck befragt werden. Schon nach einer Stunde verabschiedete er sich von der Gesellschaft. II. ES war eine Stunde vor Mitternacht. Der Schneesturm halte nachgelassen und durch das zerrissene Gewölk blickte von Zeit zu Zeit ein Strahl des Mondes. Ein einsamer Spaziergänger schritt lang, sam durch die öden, menschenleeren Straßen. Die Laternen und Lichter in den Häusern waren fast alle erloschen und nur hier und da flackerte ein matter Lichtschimmer. Die großen, sonst im Sonnenlichte so majestätisch prunkenden Paläste, an denen «r vorüberkam, glichen jetzt ungeheuren Grabmonu» menten, dir finster in die Luft hineinragten. Der nächtliche Wanderer schien keine Furcht zu kennen. Eingehüllt in einen Pelz, der sein Antlitz halb verdeckte, schritt er rüstig vorwärts. Bei einer Laterne, der einzigen in der Straße, welche nur noch einen matten Lichtschein verbreitete, blieb er stehen und zog seine Uhr hervor, indem er den Pelz zurückschlug. Der Schein des Lichtes streifte in diesem Moment sein Gesicht, und wir erkennen den Cousin der Generalin von Simmern, den Baron Waldheim. „Elf Uhr," murmelte er. „Um diese Zeit finde ich ihn in seinem Hause." Mit diesen Worten drang er in das Straßen, labyrinth ein, obschon seine Wohnung in einem anderen Theile der Stadt lag. In einer kleinen, ab gelegenen Straße hielt er inne. Durch das schmale, blinde Fenster eine- hohen, alten Hauses, welches die Aufmerksamkeit des Baron« in hohem Grade in Anspruch zu nehmen schien, brach ein matter Schim-mer, der vielleicht da« Bett eines Todtkranken zum letztenmal erhellte oder die mühselige Arbeit er-leuchtete, mit welcher eine arme Nätherin ihr Dasein kümmerlich fristete. Vor diesem Hause schritt Waldheim auf und nieder, nachdem er dreimal in die Hände geklatscht halte. Es schien, als ob er auf ein Zeichen harre, um in das Haus einMreten. Wir wollen ihn seinen Erwartungen überlassen und uns indessen nach den Bewohnern des erwähnten Hauses umsehen. In einem kleinen Zimmer des eisten Slock-wecke« saß vor einem Tische, auf welchem eine Lampe stand, deren Schein aus die Straße fiel, ein noch junger Mann mit eingefallenen, verlebten Zügen. Seine «tagen tagen tief und eingesunken in ihren Höhlen. Eine wilde, verzehrende Glut brannte darin. Seine elegante schwarze Kleidung bildete einen auffallenden Contrast zu der Blässe seines Gesichts. Er hielt ein Spiel Karten in der Hand, mit denen er verschiedene Kunststückchen pro* vierte, bei deren nicht seltenem Mißlingen er die Stirn kraus zog und manches nicht eben erbauliche Wort zwischen den Zähnen murmelte. Mehrere Minuten mochte er wol bei dieser Beschäftigung zugebracht haben, als er sich durch das Eintreten eines schon bejahrten Mannes gestört sah. Der Ei»' getretene schien der Herr des Hauses zu sein. A war vielleicht doppelt so alt, als der am TW' Sitzende, und sein scharsgeschnitteneS Antlitz den kleinen unruhigen, glühenden Augen, sein schwer« Beilage MM „Laibacher Tagvlatt" «r. 172 vom 39. Juli 1876. raih auch jeden Versuch einer ändern Mehrbelastung der diesseitigen Reichshülste, sei es in der Zoll-, sei r« in der Bankfrage, energisch zurackweisen." Eine für den 28. d. M. einberusene allgemeine czechische Volksversammlung i» Prag, be-huf« Berathung über die Unterstützung verwundeter Serben, wurde behördlich verboten. Die „Presse" bemerkt hierzu: „Das Unwesen mit den demonstrativen Volksversammlungen, das während der Sechziger-Jahre bei den Ezechen in Flor stand, hat sich schon längst abgenützt; die Masse selbst war des Mcklosrn Zusammenlaufens und des Anhörens der stereotypen Phrasen müde geworden, und seit dem Ausbruche des ParteizwifteS hüteten sich sowol Alt- Jungczechen, an solche öffentliche Meetings zu , appellieren, weil sie fürchten mußten, daß die nationale Einheit der czechischen Nation sich in einer blutigen Schlägerei zwischen den beiderseitigen Anhängern kundgeben würde." Der „P. Lloyd" äußert sich über das in unserem gestrigen Blatte mitgetheilte serbische Memorandum wie folgt: „Dieses Exposö ist «ne Verhöhnung der Autorität der Mächte, und nur blind-dreiste Abenteurer vom Schlage eines Ristik können es wagen, die Cabineite mit einer Auslas-M behelligen, welche die serbische Politik, die serbische „Humanität" und die serbische „Civili-sation" der Politik, der Menschlichkeit und der Ge Europa'« gegenüberstellt. Wol wissen wir, vag in letzterer Zeit der Verdacht an Ausbreitung gewonnen hat, eine destructive, aus neue Lösungen und Verbindungen abzielende Politik Rußlands im Orient stünde nicht mehr isoliert da, sondern könnte sich auf die Mitwirkung coaliierterCabinette stützen Dieser Verdacht hat an Ausbreitung gewonnen — nicht trotz sondern zufolge der in Reichstadl neuer-besiegelten Übereinstimmung. Wir können diese Besorgnis nicht theilen, denn uns dünkt es absolut unmöglich, daß in den maßgebenden Kreisen nach allen den peinlichen Erfahrungen, die man gemacht, die Neigung bestehen könne, ein Ziel zu verfolgen, welches weitab von den Wünschen der Völker Oesterreich Ungarns tiegt. Es ist aber eine Thatsache, die sich Tag für Tag mit nicht mißzu-verstehender Deutlichkeit kundgibt, daß die Völker dieser Monarchie eine Orientpolitik des Umsturzes, der Experimente und Abenteuer aufs entschiedenste ablehnen. Dieser Widerwille könnte nicht einmal durch einen großen Erfolg beseitigt werden, und man wird sich daher hüten, etwas zu unternehmen, wobei doch auch die Chancen des Mißerfolge« nicht ausgeschlossen sind. Nur der Wahrung des konservativen Gedankens kann daher die Übereinstimmung der Mächte dienen und — diesen Trost möchten wir unsererseits Herrn RistiL geben — aus der conservativen Politik kann auch Serbien in seiner Bedrängnis Nutzen ziehen. Das Walten dieser Politik wird es verhindern, daß Serbien „untergehe", wenn es im „ungleichen Kampfe" unterliegt." Ausland. Die französische Kammer trat am 27. d. in die Berathung des Budgets ein. Die Generaldebatte wurde rasch beendet. Die bona-partistischen Deputierten protestierten gegen das Budget, indem sie bemerkten, daß das Budget der Re-publik höher sei als die Budgets der Monarchie. Der Finanz min ist er erwiderte, das Budget sei allerdings gestiegen; allein es werde nicht zur Befriedigung von Launen verwendet, sondern sei nützlichen Ausgaben gewidmet. Wenn das Budget gestiegen ist, so habe dies das Kaiserreich verursacht, welches die Schuld um 700 Millionen vermehrte. Im Ministerrathe drückte Marschall MacMahon den Wunsch aus, daß das Budget noch vollständig vor der Vertagung erledigt und daher die Session bis 20. August verlängert werden möge. Der Gesundheitszustand des Sultans Murad ist in rascher Abnahme begriffen und der Thron. Wechsel wahrscheinlich nahe bevorstehend. — „Kelet Nepe" erfährt, es sei der türkischen Regierung gelungen, sich in den Besitz von sechs wichtigen telegraphischen Depeschen JgnatieffS zu setzen, von denen drei an den Fürsten von Montenegro, drei an den Fürsten Gortschakosf gerichtet waren. Aus denselben geht hervor, daß Rußland schon seit dem Jahre 1870 an der Vernichtung der Türkei arbeitet und das Sultan Abdul Aziz von Jgnatieff eine — ständige Subvention bezog. Weiter wird dem genannten Blatte gemeldet, daß in Äthen an der Mobilisierung des Heeres rüstig gearbeitet werde. Der griechische Ministerpräsident KomunduroS sei bereits dafür gewonnen, daß das griechische Heer in Epirus und Thessalien einbreche: nach Eandia sollen 15,000 Gewehre mittelst Dampfer überbracht wor den sein, und sei dort alles zum Aufstande bereit. Die Griechen in Odessa zeichneten angeblich zu Revolutionszwecken namhafte Summen.__________________ nach Studenica. Beim Herannahen der türkischen Truppen zogen sich die Montenegriner, ohne Stand zu halten, in der Richtung auf Banjani zurück, viele Lebensmittel und Bich in den Händen der Türken zurücklassend. Die Serben beschossen BalokaöanS Turn (?) beiSjenica. Die türkischen Truppen gingen ihnen entgegen, brachten ihre Reihen in Unordnung und verfolgten sie bis an die Grenze. Im Gebirgspasse JankovaKlissura wiesen die serbischen Truppen eine Attaque der Türken zurück und behaupteten ihre Position auf türkischem Gebiete. Zach engagierte sich bei Kladnica in einem Artillerie-Gefechte, in welchem einige türkische Geschütze durch heftiges Frontfeuer der serbischen Geschütze demontiert wurden; die aus zwei Bataillonen bestehende, aus Sjenica herbeigeeilte Verstärkung des rechten Flügels wurde geschlagen, eine «ula und eine kleine Redoute genommen. Die „Turquie" bringt eine Zusammenstellung aller jener türkischen Truppenkörper, welche sich aus dem Kriegsschauplätze befinden. Der Obercomman-dant sämmtlicher Truppen ist.der Seraskier Abdul Kerim Pascha, und ist die Operationsarmee in folgende Corps und Divisionen getheilt: 1. Das Armeecorps der Herzegowina und von Bosnien unter Achmed Mukhtar Pascha. 2. Das Armeecorps von Novi-Bazar unter Derwisch Pascha. 3. Das Armeecorps von Nisch und Widdin, Commandant Achmed Ejub Pascha. 4. Das Armeecorps von Skutari in Albanien, Commandant Achmed Hamdy Pascha, 5. Das Armeecorps von Kossovo, Commandant Aly Saib Pascha. 6. Das Freiwilligencorps unter Abdy Tscherkeß Pascha.____________ Vom Kriegsschauplätze. Am 24. Juli wurden die mit den Montenegrinern verbündeten Stämme der Kutijaner von 15,000'Türken auf drei Punkten angegriffen. Die Montenegriner, von dem türkischen Angriffe avisiert, drängten nach einem mehrstündigen, bis in die Nacht dauernden Gefechte auf allen Punkten die Türken zurück und verfolgten sie bis unmittelbar vor Podgorica. Die Verluste der Türken in diesem Gefechte waren sehr bedeutend, die Montenegriner hatten 45 Todte und Verwundete. Achmed Mukhtar Pascha verfolgte die bei Neve sin je geschlagenen Montenegriner bis Zur Tagesgeschichte. — Der zweite österreichische Aerztetag wird am 31. d. M. in Wien eröffnet. Die Betheiligung der Aerzte wird eine sehr lebhafte sein; bl ärztliche Vereine haben die Beschickung des Vereinstages angemeldel, und werden deren Delegierte an 6000 Aerzte repräsentieren. Außer den Delegierten haben sich bereits an 200 Theilnehmer mit berathender Stimme angemeldet. Festlichkeiten finden keine statt, da die Zeit ausschließlich der ernsten Arbeit gewidmet wird. Sonntag den 30 d., um 8 Uhr abends, findet eine gesellige Zusammenkunft der Delegierten und Theilnehmer statt, wobei auch Vorberathungen gepflogen werden. — Landwehr-Aerzte. Die „Wiener Zeitung" publiciert einen Erlaß des Ministeriums für Landesverthci-digung, welcher die im Falle eines Krieges nothwendige Ergänzung des landwehr-ärztlichen Offizierscorps regelt. Diese Ergänzung geschieht durch Acquirierung von nicht mehr militärpflichtigen, die österreichisch^ Staatsbürgerschaft besitze«' den Civilärzte», die sich im Kriegsfälle freiwillig zur Dienstleistung melden und sodann je nach ihrem Wunsche entwede je«, struppiges Haupt- und Barthaar und seine hagere Gestalt mit den langen, knöchernen Händen vaben ihm ein wildes, unheimliches Aussehen, das wurde durch ein Grinsen, welches seinen Gesichtszüge verzerrte. Als er r ihn?re«^"??"°" l°h' "»Pfle er iyn freundlich auf die Schulter. macht den Meister. Sie L N 7. gelehriger Schüler. Schlagen Sie einmal ^ Blätter seiner und leichter angegriffen. So! Immer noch einmal!" Nachdem er ihm etwa fünf Minuten aus-hatte, nahm er gleichfalls am Lische Platz und zog aus seiner Rocktasche ein Spiel neuer Karten. ^ ^ ^ Wünschelruthe, die mir schon zu manchem Schatze verholseu hat und mir ein arbeitsfreies und sorglose- Leben sichert. Untersuchen Sie die Blätter, aber wenden Sie Ihren ganzen Scharfsinn an, ob Sie etwas Ver. dächtiges finden." Der Zweite besah alle Karten, er hielt sie eine nach der ändern gegen die Lampe, aber es gelang ihm nicht, irgend ein Abzeichen an ihnen zu ent decken. „Nun, was verbergen denn diese ganz einfachen Karten?" „Sie werden alles erfahren, Haben Sie nur Geduld. Lassen Sie uns zuvor einige Gänge machen." Sie begannen zu spielen. Eine Zeichnung dieser beiden Figuren wäre eines Hogarth würdig gewesen, der eine mit dem spöttischen Lächeln und dem stolzen Bewußtsein seiner unerreichbaren Ge-wandtheit die Karten mischend, und der andere mit den weit ausgerisseneu Augen, um jeden Kunstgriff seines Lehrers zu entdecken. Sie spielten wol eine halbe Stunde lang, der jüngere bekam fast immer schlechte Karten, besonders wenn der ältere Spieler die Karten gab. „Ist das Zufall, oder ist es deine Teufelei?" rief der erstere unwillig und sprang auf. „Geschicklichkeit! Herr von Norberg," rief der andere. „Die ist unerläßlich beim Spiel, wenn Sie zu etwas kommen wollen." Mit diesen Worten legte er seinem Schüler zwei Kartenblätter zur nochmaligen genauen Prüfung hin und rieth ihm, sie ein wenig zu biegen und mit den Fingern über ihre Oberfläche hin-znstreichen. „Ich hab's!" rief Norberg endlich. Er bemerkte nemlich, daß das eine Blatt, welches eine höhere Geltung halte, etwas steifer und rauher, das andere dagegen biegsamer war. „Sehen Sie, so wie dieses sind alle besseren Blätter und wie jenes alle schlechteren. Begreifen Sie nun, daß eine solche Karte unseren Zwecken herrlich entspricht? Der Gefragte bejahte mit einem Lächeln, welches deutlich zeigte, daß alle besseren Gefühle längst in seiner Brust erstorben waren. „Du bist ein Erzspitzbube!" sagte er. „Sie können Recht haben," entgegnete jener mit wohlgefälligem Grinsen, indem er an seinem Bart zupfte. „Ich war von Jugend auf nie ein Freund der Ehrlichkeit und bin doch immer so ziemlich glücklich durch die Welt gekommen." Während dieser Worte hatte Norberg versucht, die ihm gezeigten Kunststücke mit gleicher Geschicklichkeit nachzumachen, es wollte ihm aber durchaus nicht gelingen. Aergerlich warf er die Karten auf de» Tisch. „Ich habe kein Talent zum Spieler!' „Nur Geduld. Rom ist auch nicht an einem Tage erbaut worden," tröstete ihn der Aeltere. (Fortsetzung folgt.) als Landwehrärzte bei den Landwehrtruppen aus KriegSdauer eingetheilt oder in ihrer Eigenschaft als Livilärzte bei den in den Landwehr-Bataillonsstationen zurückbleibenden Land-wehrtruppen ihre Verwendung finden würden. Um die nöthigen Vorkehrungen nicht erst mit dem Eintritte des thatsächlichen Bedarfes treffen zu müssen, empfahl cs sich, schon dermalen jene nicht mehr militärpflichtigen Civil- und Wundärzte zu ermitteln, welche sich in rechtskräftiger Form bereit erklären, eine solche Dienstesverwendung aus Kriegsdauer zu übernehmen und die Eignung hiefllr besitzen. Ausgezeichnete. besonders als Operateure verwendbare Doctoren der Medizin oder Chirurgie werden in der Charge eines Regimentsarztes erster Klasse mit Hauptmanus-Lharakter, Doctoren der gesammten Heilkunde oder auch nur Doctoren der Medizin als Bataillonsärzte mit Oberlieutenants-Lha-rakter aus Kriegsdauer angestellt und erhalten bei ihrem über Aufforderung erfolgenden Eintritte in die k. k. Landwehr die chargemäßigen Gebühren und eine Gratification. Magister der Chirurgie und diplomierte Wundärzte könne» im Bedarfsfalle als Assistenzärzte mit Lieutenants-Charakter mit den chargemäßigen Gebühren ausgenommen werden und erhalten bei ihrem Eintritte eine Gratification. Graduierten Aerzten und Wundärzten endlich, welche mit Beibehalt ihrer Eigenschaft als Civilärzte ärztliche Dienste in der Landwehr übernehmen, wird der Bezug von Diäten, ferner bei einer Verwendung außerhalb ihres Domicils die Vergütung der ReiseauSlagen, sowie die Naturalwohnung, endlich, salls sie in dieser Dienstleistung das Leben verlieren sollten, eine Gnadengabe für ihre Witwen und Waisen in Anssicht gestellt. — Die großen Manöver im Marchselde und, bei Kaschau werden nach den neuesten Berichten doch stattfinden, und die Rücksicht auf die mit dieser militärischen Kraftübung verbundenen großen Auslagen war keineswegs mächtig genug, um gegenüber dem militärischen Interesse an solchen strategischen und taktischen Koloffal-Exercitien den Ausschlag zu geben. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Vriginal-CorrespondenM. Stein, 28. Juli. (Fremde Gäste. — Kröten-marsch. — Badeanstalt. — Raubmord.) Endlich wird eS in unserem Städtchen etwas lebhafter, in den letzten Tagen trafen hier mehrere Sommerfrischler aus dem Küsteulande und Italien ein. An dem Heuer spät erfolgten Einlangen trug die unbeständige Jahreszeit Schuld; die Saison dürste bei günstiger Witterung bis Ende September dauern. Vor acht Tagen war Stein von Millionen Kröten eigener Art belagert; vor drei Tagen langte die Karavane in Snamnje glücklich an und setzte die Reise nach Steiermark fort. Snamnje ist eine Stunde von Stein, gegen Feistrizthal gelegen, entfernt. Interessant ist die Reise dieser Thierchen. Vorerst erblickt man nur einige Kröten ans der Straße, in kurzer Zeit einige Hunderte und in nicht gar weiter Entfernung rückte das Gros dieser Armee, aus Millionen Köpfen bestehend, an. Der ganze Ing bildete eine wellenförmige Bewegung von wimmelnden nnd hüpfenden Kröten, die Straße war durch geraume Zeit über und über mit diesen Thierchen bedeckt. Diese Karavane kann ihren Marsch nur aus der Straße unternehmen, da sie am Wies-boden nicht weiter kommt. Eine Kröte mißt drei Centimeter, ist am Rücken grau gefärbt und warzig, der untere Theil der Körpers ist schmutzigweiß und glatt. Diese Thierchen kamen von der vodizer Gegend, u. z. aus den dortigen Sümpfen. Obwol von einigen Landleuten behauptet wird, daß diese Thierchen sich ans die Felder begeben und dort die Fisolensaat absreffen, so ist man doch jetzt dessen gewiß, daß diese Thierchen gar keinen Schaden auf dem Felde an-richten; das Gras, woraus sich die Krötenscharen bewegten, wird von dem Rinde und Pferden nicht gefressen. Es sehlt hier bei uns zu Lande nicht an Wahrsagern und Propheten, welche Voraussagen, daß die Türken eben in solcher Stärke und vielleicht sehr bald auf unseren Straßen marschieren werden, wie diese Kröten. Einige dieser Wahrsager behaupten, daß im Jahre 1836, vor dem Ausbruche der Cholera, hier ebensolche Kröten massenhaft gesehen wurden. Die Furcht ist hier groß vor diesem unheimlichen Waste! Die Arbeiten an der hierortigen Badeanstalt gehen Heuer etwas rascher vorwärts als im vergangenen Jahre, und wir können berichten, daß daS große Schwimm-Bassin demnächst ganz fertig ist und man längstens in 10 Tagen dort wird baden können. Am Annatage abends um 9 Uhr wurde, l>00 Schritte vor Moste nächst Stein, eine ledige, 64 Jahre alte Weibsperson, die mit Eiern und Dampseln handelte und in« Moste wohnte, von einem in dieser Gegend unbekannten Manne ermordet und der kleinen Barschaft, die nuch Aussage der Umgebung zwischen 3 »ud 4 fl. betragen habe» mag, beraubt. Diese Weibsperson wurde vorerst am Halse gewürgt »nd sodann, da sie sich ziemlich sest zur Gegenwehr setzte, was die vielen Verletzungen an den Händen und Füßen beweisen, ihr mittelst eines zerrissenen seidenen Tü-chels so lange der Hals znsammcngeschnürt, bis die Arme de« Geist aufgab. — (Das Be st kegelscheiben) zum Vortheile der Kranken- und Jnvalidenkafse für hiesige Buchdrucker beginnt auf der Kegelbahn im Gasthause „zum Siern" am 30. Juli und schließt am IS. August l. I. Das Scheiben dauert in diesen Tagen von 10 Uhr vormittags bis 12 Uhr nachts. Dieses Bestscheiben ist mit solgenden acht Gewin»-sten dotiert: 5, 4 und 3 Dukaten, 10, 8, 6 und 4 Silber-gnlden und l Juxbest. Preis einer Serie 20 kr. Der humane Zweck einerseits uud die werthvollen Gewinnste andererseits stellen eine recht lebhafte Teilnahme in sichere Aussicht. — (Verweigerte ärztliche Hilse.) Eine Original-Correspondenz ans Möttnig nächst Franz bei Cilli berichtet uns, daß sich am 24. d. M. ein siinfjähriger Knabe in Möttnig den Arm brach und ein dort zufällig anwesender Jmpsarzt zur Hilseleistnng bernsen wurde. Letzterer soll den Arm wol verbunden, jede weitere Hilfeleistung jedoch mit dem Bemerken abgelehnt haben, Laß er nicht wegen Vornahme chirurgischer Operationen, sondern zur Vornahme der Jmpsnng in Möttnig erschienen sei, überdies chirurgische Instrumente nicht mitgesührt habe. Das beschädigte Kind mußte, mit unsäglichen Schmerzen behaftet, bis in die späte Nachtstunde aus die Ankunft eines Arztes aus Franz warten, welchem es gelungen ist, in einer Hai-beu Stunde den gebrochenen Arm ohne Instrumente einzurichten. Wir verschweigen absichtlich den Namen des die ärztliche Hilfe angeblich verweigernden Arztes, nachdem wir dem uns erzählten Sachverhalte unbedingten Glauben nicht beimeffm können. , — (Aus dem Amtsblatte.) Kundmachungen, betreffend die: 1. Auslassung der Postämter in Ottok und Marialause»; 2. Anlegung neuer Grundbücher sürdie Steuergemeinden Kreuzdorf, Obertreffen, Skarutschua, Nepne, Stiascha, Mitlersdors; 3. Besetzung der Gesangenwach-Jn-spectorstelle in der hiesigen Männerstrasanstalt; ü. Besetzung der Postmeisterstelle in Landstraß; 6. Verleihung von Stipendien an landwirthschastliche Zöglinge; 7. Besetzung einer Concepts-Prakticantenstelle beim polit. Verwaltungsdienste; 8. Besetzung einer Steuereinnehmerstelle in Krain; 9. Besetzung der Notarstelle in Sittich; 10. Besetzung einer Forst-Adjnnctenstelle sür den politischen Verwaltungsdienst; II. Besetzung dreier Gesaugeuausseherstellen in der hiesigen Männerstrafanstalt; 12. Verpachtung der Gemeindejagden in Jgglack, Schwarzenberg und St. Beit bei Laibach; 13. Auf-nähme von Zöglingen in die Marine-Akademie in Fiume; 14. Besetzung von Lehrstellen in Gurkseld, Haselbach, Groß-dolina und Pöllandl; 15. Auflage der hiesigen Stadtkafle-Rechnung vom Jahre 1875. — (Die „LaibacherSchulzeituug") bringt in ihrer heurigen 14. Nummer an leitender Stelle einen Artikel „Ueber den Besuch österreichischer Muster-schulen." Der Verfasser desselben, Herr Johann Gruber zu Ried in Oberösterreich, hebt hervor, daß derzeit für die Fortbildung der Lehrer in Oesterreich so Mannigfaltiges nnd Ersprießliches geschieht, Lehrerbibliotheken geschaffen, Lehrer-conserenzen nnd Fortbildungskurse ins Leben gerufen nnd auch Stipendien zum Besuche von Musterschulen verliehen werden. Der Artikel empfiehlt ganz besonders den Besuch von Musteischulen, empfiehlt wärmstens die Entsendung der Lehramtskandidaten als Hospitanten an solche Landschulen, in welchen die Bestimmungen der neuen Schulgesetze genau besolgt werden. Niederösterreich gewährte zum Besuche solcher Musterlaudschulen in Oesterreich ausgiebige Stipendien. Der Artikel betont, daß es derzeit nicht mehr nöthig sei, in dieser Richtung das Ausland, namentlich Deutschland aufzusuchen; man besitze derzeit in Oesterreich, welches in der Verbesserung des VolkSschnlwesens riesige Fortschritte gemacht, eine ansehnliche Zahl des Besuches würdige Musteischulen. Dieser Artikel fordert die Angehörigen des Lehrstaudes aus, sich nicht zu sehr sremder Kultur Hinzuneigen und »itt l Auswärtiges dem Einheimischen vorzuzieheu; sie mögen als gute Oesterreicher das Gute iu Oesterreich aussuchen; ange« zeigt jedoch erscheine es, solche ausläudische Lehranstalten zu besuchen, die wir in Oesterreich noch nicht haben. — ^ zweiter Stelle finden wir eine» belehrenden und bereits i» unserm Blatte gebrachte» Artikel über den gegenwärtige» Stand der Sache des Sch » lgarte n s. - Weiter ent' hält diese Nnmmer eine Rundschau auf die Schulgebit« in Steiermark, Mähren, Böhme», Schlesien, Ungarn, Deckst' land, in der Schweiz, in Frankreich und Norwegen. — Vo» den L o k a l n a ch r i ch t e n citiere» wir eine, »emlich daß an den bierstädtischen Volksschulen das Schuljahr 1875/76 bereits geschlossen wurde. — Weiter finden wir in diesem Blatte Original. Correspondenzen aus Krain« bürg (welche die Tagesordnung sür die dort am lO. k. Di stattfindende BezirkSlehrerconferenz enthält), Tschernewbl, Kärnten; mannigfaltige Notizen über Schulgesetze u»t Wohlthäter der Schule; eine Revue über erledigte Lebr' stellen in Krain, Küstenland, Kärnten, Steiermark uni Niederösterreich. — (Ein Sonnenschirm) wurde in der Krakau« Vorstadt bei der Kapelle gesunden. Derselbe kan» in dem Hause Nr. 8 in der St. Petersvorstadt abgeholt werden Bei dieser Gelegenheit wollen wir aus die bestehende Ver> ordnuug Hinweisen, wornach gefundene Sachen bei der P°' lizeibehörde (hier Magistrat) abzugeben sind und dort nack Belieben des Finders ein Finderlohn anznsprechen ist. — (Aus denBädern.) In Bad Villach findet heute zu wohlthätigen Zwecken ein Concert statt, bei weläM» auch Fräulein Lina Galle aus Laibach mtwirken wirb — (Confcription militärpflichtige! B a h n b e d i e n st e t e r.) Sowol die österreichischen ali auch die ungarischen Eiseubahndirectionen wurden angewiesen sämmtllche StationssLefs anfzufordern. ihre Bediensteten, welche Reservisten, Urlauber, Landwehrmänner sind uud daher zum Waffendienste herangezogen werden können, namentlich und die für den Dienstbetrieb unentbehrliche Zahl anzugeben. — (Bon der Südbahn.) Der in der letzten Kc> neralverfammlnng der Südbahiigesellschast erstattete Bericht enthält folgende wesentliche Punkte: Das der Gesellschast concejsionierte Bahnnetz hat wie im Vorjahre eine Äe> fammtlänge von 569 7 Meilen; hievon sind im Betriede 559 2, noch auszuführen 10 5 Meilen. Auf das österreichisch' ungarische Netz entsallen 294 9 Meilen, anf das italienische Netz 466-5 Meilen. Die gesammten Baukosten betrugen mit 3l. Dezember 1875 660.436,510 fl. Da die der triebs-Ausgaben 14.511,010 fl., der Antheil an de» allgemeinen Kosten 823,384 fl., und es verbleibt demnach ein Reingewinn von 17.896,314 fl.; mit Hinzuziehung des Gewinnes der wiener Verbindungsbahn, der Wien-PotteU' dors-Wiener-Neustädter Bahn und der Leoben-Vordernberger Bahn stellt sich das Erträgnis auf 18.212,339 fl. Das Netto-Erträgnis des italienischen NetzeS betrug 12,857.942 fl., das Gesammt-Netto-Erträgnis demnach 31,070.281 fl. Benöthigt wurden zur Verzinsung uud Rückzahlung der Aulehen 30,902.255 fl., zur Bezahlung deS Pachtschillings sür Wien-Pottendorf 550.000 fl,, zur Deckung der Wechfelconrs-Verluste 1,749.579 fl., daher zusammen 33,058.850 fl. Es resultiert danach ein Deficit, welches durch Heranziehung der Betriebsreste früherer Jahre in der Höhe von 80.370 fl. und durch den außerordentlichen Reservefonds gedeckt wurde. Derselbe reduciert sich infolge dessen von 2,164 386 fl. ans 175.818 fl. Indem die Verwaltung dieses Resultat beklagt, gibt sie der Hoffnung Aus' druck, daß infolge Abschlusses der baseler Convention die allgemeine Lage der Gesellschaft sich von Grund aus anders Restalle» werde. Der schwerwiezente Beschluß der Verwaltung, vom 1. Januar 1877 an von dem halbjährigen Loupon einer jede» der ausgegebenen 4,054.438 dreiperzentigen Obligationen einen Abzug von 50 Cts zu machen, wird mit den der iLesellschast auserlegten italienischen und sranzösischen Steuern motiviert. Die zu der baseler Convention mittelst Vertrages vom II Juli 1876 abgeschlosse-»en, zu Paris gemachten Abänderungen werben in nachfolgender Weise von der Berwaltnng sliz;iert: „Erstens hat die Gesellschaft der italienischen Regierung einen Betrag von 12 Millionen italienische Lire zur Verfügung zu stellen, welcher Betrag zur Fortführung jener Arbeiten zu verwende» sein wird, welche die Staatsverwaltuug in der baseler Konvention iu ihren Lasten übernommen hat, oder welcher d°» jener summe abgezogen werden kann, welche die Re-ü^rirng aus Krund der Abrechnung über die nach dem 31. Dezember 1874 von der Gesellschaft bestrittenen Auslagen duldet. Zweitens übernimmt die Gesellschaft für höchstens iwei Jahre den Betrieb des odentalienischen Netzes. Die ^"Wallung ist sich der Verantwortlichkeit, welche sie hiemit übernimmt, wobt bewußt, sie besorgt aber für die Gesellschast hieraus leinen ^achlheil; im Äcgentheile wird diese Ueber-"ahme des Betriebes Len grüßen Lorlheil habe», daß sie gestattet, die Abwicklung der Geschäfte vorznbereiten. Dieses Zugeständnis war übrigens mit Rücksicht aus die Lage, in welcher sich das italienische Ministeüum befand, unerläßlich, um dasselbe zu bestimmen, die baseler Convention aufrecht SU erhallen." — (Aus den slovenischen Blättern. „Slo-venec" knüpsl au unser» Leitartikel „Ein Diener zweier Herren" die Bemerkung, daß Staatsbeamte mit Rücksicht auf ihre abhängige Stellung nicht gute Volksvertreter sein können und deshalb auch nicht in Len Äemetnberath zu wählen wären. Hätte „Stovenee" die Berichte über Sitzungen Le- hiesigen Gemeinderathes aufmerksam gelesen, lv hätte er die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß es gerade Staatsbeamte sind, welchen im Schöße unseres Gemeinderalbes bie schwierigste» nnL wichtigsten Referate in Rechts-, Finanz-, Schul-, Bau-, Polizei- und Sanitäts-"ugelegenheiten anvertraut werden i gerade diese Referate bilden den GrnnLstein zu wichtigen, für die Gemeinde heilsamen Gemeinderalhsbkschlüssen. Die in unserem Gemeinbesitze sitzenden Staatsbeamten erbringen den unbestreitbaren, erfreulichen Nachweis, daß auch der Staatsbeamte ein guter Volksvertreter sein kann, wenn er ein ganzer Mann ist und als solcher den Willen hat, die Rechte und An g"egenheileil des Volkes, seiner Mitbürger, offen und muthig zu vertreten und zu verlheidigen. — Der „Slovenec" bin-d" seinen srouiuien, sür Len PeterSpsennig enthusiasmier, ^n, leicht, und abergläubigen Lesern die Mähre auf, daß willens war, zu Ehren der türkischen eils Durchzügler w den hiesigen Lasinolokaliläten ein Banket zu arrangieren; "ur die schnelle Abreise der Internierten hinderte die Aus-iUhiilNg des Vorhabens. Wozu solche Lügen? Will der »Slovenec" durch solche Notizen den Kreis seiner Leser erweitern, erheitern oder aushetzen? Von solchen Tagesberich, ie» nehmen nicht einmal jene Ghmnasialschüler Kenntnis, welchen das klericale Blatt mittelst Postnachnahme aufge-^uilgku wird. - „Slov. Narod" gelangt in einer agra-Wer Lorrespondenz zu der Behauptung, daß an Lem Turner-"Muge nach Sagor nur zehn Turnvereinsmilglieder theil-genommen hätten und einige davon mit Revolvern versehen ^»ren. Mx möchten Lem „Slov. Rar." rathen, sich um mehr verläßliche Reporters umzusehen. Die Bevölkerung am Heili-genberge und in Sagor empfing die dentschen Turner, mehr als »n der Zahl, sehr freundticb und bestärkte durch diese» lreundliche,, Hoffnung, daß es den nationalen Hetzern nicht mehr gelingen dürste, dort das Unkraut des Hasses zu süen, wo bereits der üppige Weizen der Sym-^ie in der Blüte steht. — Wie der „Slovenski Narod" '^hrt, ist dje Liquidation der Bank „Slovenija" bereits beschlossene Sache. Die Bank „Slavia" soll sich im Prin-bereit erklärt haben, bas Bankinstitut „Slovenija" durchgesührter Liquidation zu übernehmen. — Das »'Nannte Blatt bespricht in einem Artikel „Die grüne Fahne 's Propheten" die angedeutete Annexion Bosniens durch esterreich und bemerkt, daß Deutsche und Magyaren gegen en LänderzuwachS protestieren, der auch einen Zuwachs " wischen Bevölkerung zur Folge hätte. „Slov. Narod« un« ' »Wir sind mit diesem Zuwachse zufrieden, da er wit der Zeit im slavischen Sinne nützlich wird; aber auch deswegen, weil wir bessere (?) Oesterreicher sind, als jene preußische Deutsche, die nach Lem Norden und nicht nach Oesterreich gravitieren." Wir wollen heute und an dieser Stelle die Frage, wer ein besserer Oesterreicher sei, ob jene Nationale, die ein grvßslavisches, von Oesterreich getrenntes Reich anstreben, oder ob jene Deutsch-Oesterreicher, welche deutsche Kultur, vereint mit echtem Patriotismus, in alle Gauen Les österreichischen Kaiserreiches tragen möchten, nicht erörtern, sondern nur constatieren, daß „Slov. Narod" die Annexion Bosniens nicht im Interesse Oesterreichs, sondern deshalb wünscht, weil dieser 'Zuwachs bem slavischen Elemente „mit der Zeit nützlich" werden kann. — Nationale Blätter melden, daß dem Wellpriester Pater Kljun das Baron Raubar'sche Beneficium verliehen wurde. Im Staatsdienste erhalten Beamte, welche den oberbehördlichen Anordnungen nicht entsprechen und den Verfügungen der Regierung mit Renilenz begegnen, entweder den „blauen Bogen", oder sie werden mit Amts- und Ge-haltSsuspeusion bestrasl. In klerikalen Regionen geschieht das Gegeniheil; renitente, gegen vberhirtliche Verfügungen sich anflehnende Priester werden mit gut dotierten Beneficien betheilt. Im schönen Alpen-LanLe Krain Hat wol der Klerus gutes Seinl______________________ Witterung. Laibach, LS. Juli. Anhaltend heiter, Hitze im Zuiiehmen, windstill. Wärme: morgens 7 Uhr 175-, nachmittags 2 Uhr -l- 28 6° 6. (1875 -s- 21-3-, 1874 -j- 27 8° 6.) Baro-meter im Fallen, 732.23 mw. DaS gestrige TagcSmittcl der Wärme -j- 22 8", um 3 2° über dem Normale. Neuester wiener Marktbericht. Baumwollegeschäft sebr schwach, nur aus den dringendsten Bedarf beschränkt; für Garne vviwöchentliche Preise; nach Gewürzen lebhafte Nachfrage; in Hadern geringe Zufuhren, MMelsorten begehrt; in Kaffee mäßiger Verkehr; in Kleefamen kein Geschäft; m Knoppern beLcuiungslojer Verkehr; Ledergeschäft lebhaft; nach Leim schwache Nachfrage; für Rüböl gute Preise; in Reis guter Abzug; in Oelfaaten belangloses Geschäft; in Schweinsborsten ruhiger Gang; sür Seide höhere Preise; in Spiritus starke« Angebot ohne Kauflust, gesunkene Preise; in Südfrüchten schwacher Be-dars; Unschlittpreise sest; sür Weinstein vorwöchentliche Preise; Umsätze in Rohzucker ohne Belang; Rindermarkt lebhaft bei Preissteigerung; in Borstenvieh schwacher Verkehr; sür Victualien ermäßigte Preise; für Mehlsortm niedere An-bote bei beschränktem Verkehr; Heu , Stroh-und Holzmärkte flau und weichende Preise; in Weizen lebhaftes Geschäft; sür Korn erhöhte Preise; in Gerste 'nn Absatz; Hafergeschäft gering bei billigeren Preisen. _______________________ Wiener Börse vom 28. Juli.___________________ StLLtskoLÜ,. ! Geld! Ware I'kLUilKrtvkv. ! Beld Ware 5perc. Rente, öst.Pap.! 65 85 LL-75,Wg. öst. Bod.-Lredit. 108-50 107.— dlo. dto. oft. in Eilt e von 1854 e von 1880, ganze ............. " st. r von 1880, ffünsi Pramiensch. v. 1884 ctrrui0fl. sübd.W. ^ an«. IOC Mark . . »mbnrg „ . London >o Pfd. Eterl. Pari« ! U0 Franc» . . »ais. Mün,-Ducat«n 20-Francsstück .... . «affenscheine. ilber 88-25 S7-75 85- 8S50 84-75 81 158 112-50 1555« 1SS0 80-30 80 80 124-30 4S IS ii'SS »-87 80-80 1025» 88 »o 97-S0 85 25 «« — 81 25 «1-50 157 -112 75 ISS — 14- «0 50 «oso «0-5« 124-5« 4» 20 5 85 S-8» «o-so l«2 70 Telegraphischer Lursdericht am 29. Juli. Papier-Rente 65 60 — Silber-Rente 69-20 — 1880er StaatS-Anlehen 112 80. — «ankactien 862. - «redit 142 — - London 123 20. — Silber 102-—. - K. k. Münz-dukaten 5 84. - LO-Franc« Stücke 9 79. - 100 «eich», mark 60 30. Bei KLr'ingvi' L Kasoli Pergament Papier Großer Älltzverkmis von (407) 3—2 Glas, Porzellan »nd Steingut wegen Lokalveränderung zu herabgesetzten Preisen. Alten Markt Haus-Nr. 23. Niitjmaschinen-Lager aller bestrenommiertesten Systeme und zu den billigsten Preisen, als: 8>8tsm Vlissls^ L Vilson complel mit allen Apparaten 50 fl. — i-iovvs-^Ltl- mssoklns 60 fl. — 0>'IginsI-IsvIol'-0<,oiiel8tspp«iloti-kilm:ken-^läkmasoliins mit 17 Bestaudtheilen 30 fl. 0oppsls1sppstioti-ttsnüms«otims 20 fl. ^.lloLui^s Hisäsrlaso kür Lrain der Original amerikanischen Waiyer-Nahmaschinen. Iks „t.i11Iv Wanror" zum Hand- u. Fußbetrieb, sür Familien und leichte Schneiderarbeilen. Iks „VVsnro»' 0" neueste und einfachste Erfindung, mit großem Arm, zum Fußbetrieb, sür Schneider, Kappenmacher, Tapezierer und leichte Lederarbeiten. Itis „Wsnrvr L" mit Radrücker und Roll» fuß, stärkste Maschine für Schuhmacher, Sattler und Geschirrarbeiten. Verkauf mit voller Haftung, sowie auch auf Naten)ahtmige». (694) 38 Ernst 8töckk8 Namen-Moilen-, Tonseciions- uilä Weißwaren- zum Hbfteinstedeu. 1 Bogen 20 kr. (390) k (k'klllsuvlit) tieiIt brisüieli äer8psoi»I»rrt vr vrestieu tüsetlssii). Vvrvtt» über 8000 mit krlolx dvdnuckolt. (1> 49 Mir W lüiiN L Kgks. äer beste bi» keute bekannte Magenkiliueur, befördert die Berdauung, begünstigt die Lirculation und gibt den verschiedenen Organen neue Kraft und neues Leben. (84) 10—5 m»« 80 . k Nur bet Q'D.'isriSl ^ Apotheker, Wienerstraße, Laibach. ENMUMUMMNM-UMAMUUUUUZ Natürliche inerakwä» M Füllung W rilckilisdie), 'la^Ior, OermLiii», ^ilcox L 6ibds, Lxxress, I.in-WE oolll, 6)Iinder Llastie, VLUi-mssekiiiell etc. DI I^LedgvLdnite oder zedrauclite LusgolLuiene Nascdiueii viireu unter Ilmstkuden um 20 di->Qx« 80 ker^. dillixer nu kadeu, er ^ scheinen dsder momentsn preis Die gefertigte Anstalt besorgt von heute angesangen und gegen mäßige Provision die neueu Coupons-Bögen der LZ. II 1 .. Srevenburger Laibach, 22. Juli 1876. (404) 2 Kramis^ie Eseompte-Gesellschaft Ankündigung. In der vom H. k. k. Ministerium des Unterrichtes mit dem Oefs--ntli»keitsrechte autorisierten Drwai-Lekr- unl! Trzie^ung8M^a!i für Mädchen der Vietor'ms I^slm in Ii3.ids.eli beginnt das I. Semester des Schuljahres 1876/77 mit 15. September. Im Kindergarten, den Knaben und Mädchen besuchen, beginnt der Unterricht wieder mit 1. August. Das Nähere enthalten die Programme, welche aus Ver langen portofrei eingesendet werden. Mündliche Auskunft ertbeilt die Vorstellung täglich von 10 bis 12 Ubr im Für fteiihos Nr. 206, I. Stock. (412) Die Kauptnieäerkage in Krain der Leinentsabrik in Markt Töffcr befindet sich zn Laibach am alten Markt Nr. IS (k. k. Tabak-Hauptverlag.) : pr. 100 Kilo ab obiger Niederlage 2 fl — kr. L. W. „ 100 „ „ Babu Laibach I „ 90 „ „ Alle Bestellungen siir direkten Bezug von Tüffer werden daselbst entgegengenommen, Muster ans Verlangen zugestellt und Auskunft bereitwilligst ertheilt. (167) 19 M'8 Graz, Neugasse 3, 2. Stock. Großes Lager von 8o«- cert-, Salon-uTtntz stliinel», Pianino's und HnrmoninmS bester Qualität. Concertflügel, Pianiuo^s und Dtiniaturflügel aus den kön. säcks. Hof-Fabriken von I. BliUhner L E. Kaps in Leipzig und Dresden (346) 8 7 Agentur der berühmten amerikanischen Nstetl-Orgeln lH°r-moniums). — Lager überspielter Instrumente, welche auch eiugetauscht oder gekauft werden. — Preislisten gratis und franco. — Jedes Instrument wird garantiert. ÄMmrlMS (Tivoli-Park, schönster Punkt Laibachs) morgens, nachmittags und abends frischer Kafsee, feine Mocolade, gutes Kosler-Eisbier, Weine und kalte Speisen. (385) 2-2 ^eder und dektigster Lrt dessitigt dauernd d»s ds-rüdmte pariser I ltni», venu kein »nderes Nittel dilktl klscoo L 50 Irr. dei Ilerru ^potdelrer (331) 6- 6 Ein Restaurateur wird für die neue Schietz- stätte gesucht. ,t>4> Schützenvorstehnng äe» k. k. prio. 8ct»i«I»ItumIe8 Lail^ack«. Bei (398, 3-2 Lsii V L LsÄ Erdbrerril- Pomadr frisch angelangt. ssün Xnain vinrig uncl sllöin svkt bvim Kvfsntigtvn! liebst cleu tt, ixji>»I-KIi»8 ll>>« «r-Nssedineo sind sdentülls Lus-«odllvssltvl» dei mir Oi-igina! - Zingen unl! Knoven L kaksi'- 2U kkbriksprsisen 6ll Zros L en d4tuil erdLltliod. L.us8er>Iem stets nur desto s,uMu-äisede Nssekinen ru i-edr der-»dgesetritell kreisen, und Lvar: VVdeeler L >Vilsnu, 6rover L I^r. 19, 1'de llttls V»u-auk V,'uns cd »me-! 6erm»ni», I^in- gedrüucdte Nktsediuen viiren um 20 dis > < vürdixsr, sind aber düxegeu um 50 kern, veniger vertd, als odeu Lugetudrte ^V»re. — Oktder Vorslekt in der ^uswüdl! "Wer also eine solide gute Nssodiue vünscdt, vende sied vertrauensvoll so mied, ied diu vie seit ^»dreu bemüdt, clured reelles Auftreten meiuen ^uteu Ruk LU vadren. ksravtie reell. — Lued auf iralell/alilunxeu. IlAupIplLl/ Air. 168 im UaII^'8ekvn Nau8e. kloedavdtunzsvoll Detter. ^usvLrts nimmt meiu keiseväer Herr Hut«» Vrvbvnr LuitrLze ^ dereitvillißst sntßsgen und ertdeilt »uod nugleied den erkoräer-^ licden vuterriedt. 8ellls, r«Irn, k^scleln, kpparste, Srustssltenstrslfsr etc. stets in xrösster ^usvadl dillixst vordanäeu. Franz HG r»i Vvrvd »UkLUis Li» Lväorvr YirsUv LvktLLvksLllo VSvrt« slsick-LLvaisvr ia»«vLi»vn dvUvdo »»a» »lvk Ltvdt irr« MkrvL -« 1»»»«», S«»s »vdoL äsr Svsuotl urslr»«« rsIcdkLltlGen I-»8vr, ^üräo «loa ! «v1»tLo.te»tvn ^Ldrkvitsbs^vl« über vssLGt«» liekvra Oi-r'r/6»' Crcdit-Vercin der krainischen Escompte-Gesellschaft. Zum Zwicke der Erledigung eiiigelaiifeiier Credit-Gesuche wird Tonnerstng aM Austnst d. I. eine Plenarversammlung des Creditvereins-Comitv iattfinden. Gesuche um Creditgewähruu^ werden im Bureau der Anstalt bis zum 2 August entgegeugenoinmen. (4N) 2 l Laibach, 27. Juli 1876. , Das Comltk. MM t. i. llif VsrlgV- m! liolil»,!» kt 7. ltulilinurlil 7. VnrnUIux in I>uiduell bei Ijx. V I «V W t l>. Ik» und in gllcn öuüll- und Xunstlilincüungkn: (xro8^6« ^Iduin <1( I' ^Vitrner Kin^8lra886. Vollendeter susgebsuier Ikeil. 8vkotien-king, 3trrIt-8sit6. 12. 81uben-Ning 8tuät-8sito. 8vlio1ten Ning, V0i8ti^ät-86its. 6. Xärnlner-Mng, 8trrät-8sit6. Itt. Park-Ning, 8taät-86it6. 12 >nsi«!>iten (juvr-^nüo-I'Virmgt, 56 0«ntim. 24 Lenliin. kocd, in I's.rdsn-dolisvlmitt »usxvludi'l. in elexanlkm livin«->n>tt)gnd mit 6o!(Ipni^un^ tl. 6 ledes Slstt ist elnreln für 50 Kr. ru liaben. 8«> wvrtlivn »estellunßLn xelÜIlißst gensue Lnxal-e, ob 8tsdl- odsr Vorstsdl-Leitv de» d«lr«n Idnxes j;emöint ist. lUese xvtreu nin k on Salon, «!n?.«ln ^«rsiimt rum Wgndsekmuick, j<; »onlis rusainmen-xvsteüt als 'I'sblesu in kioksn-lililxnon rur Zierde lür (^slös, Korridor», llolvl», dsnddiiuser. (401) 14-3 SÜSÜ 6sxsn?o»t-a»vst»«»x kr»»oo »soll «.uswLrts ^liiiiutur-.Vlbiim der v/isilsr ülllZstrasss. Ssxoa?o»t- kkanoo »aod au»v»rt». Oiesslben 12 liilder in dicdtdruek verkleinert, je 30 6snti,n. >»nß, 14 I'entim. iioed, in künstleriseken Linbsnd ole^gnt gelmnden, Preis 4 II. vss rierliolisto unll soliönste Andsnken SN lile Kslserstailt. Druck von Jg. v. Kleinmavr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.