nü»reist: Für L aiv a »illKiährig . . .» fl. 40 Ir. H-kS-^brig . . . « . -0 . ^«r-.ljö-rig. . . 2 » 10 » ^SN2ttiS . . — , 70 . i!t l l eer Post: 4ai,^,-hr:g . . . 11 fl. — kr. H. djähri; . . .5.5«. «. ljährig. . . L . 7S. <>«r j!a^ellu»g Haus visrtel-'LhfiH 3ö kr„ iiouarlich 9 kr. 4'N-lur Kammer» « kr. Laidacher L r d a k 1 > o ii: Bahi>bci-;aiie Äi. I,. Lkxediiioii und Jusrraten Üllrca»: Songretzpla? Nr. 81 (Buchhandlung vou I. ».Lileinmayr L F. Bamberg), Zuscrliousvrrisr: Für die einivaltige Peliizeile s kr bei zweimaliger «kinschaliung -> 5kr dreimal L 7 Ir. Julertionsiiemxcl jedesmal ZS kr. Bei größeren Jnierareu und üsterer Tinlchaltung enlikrech-nder Rabarl. Nr 169. Anonyme Mittheilung-n werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgescndet. '26. Juli 1872. — Morgen: Pantaleon. ^ahrgaug. Das preußische Generalstabswerk. Lor kurzem wurde die lang erwartete erste Lieferung des Mvltkc'schen Werkes über den deutsch-srauzö-sischcu Krieg ausgegebe». In der historischen Literatur stellt sich das Erscheinen dieser epochemachenden Arbeit als ein Ereignis dar, und zwar hat der große Generalstab der deutschen Armee nicht blos den Kriegsleuten vom Fach etwas zu studiren geboten, sondern nach Form und Inhalt will deö „großen Schlachtendenkers" Werk von allen beachtet sein, die den welterschütternden Ereignissen der jüngsten Vergangenheit einen empfänglichen Sinn enlgegen-tragen. Die schlichte, aller Phrasen ledige Darstellung, die bei aller Ruhe.und Objektivität dennoch viel Gemüthstiefe und Menschenkenntnis bekundet, spricht den Freund geschichtlicher Studien und den gebildeten Laien gerade so an, wie den Soldaten von Beruf das hervorragende strategische Genie. Das Werk beginnt mit einer Darstellung der Wiener Verträge von 181b und verbreitet sich so» dann über die Ursachen deö gewaltigen Volkerkampfes. „Mit dem Sturze Napoleon s I.," heißt es, war die Reihe großer Kriege geschlossen, welche die Staaten Europa's erschüttert und eine neue Ordnung der Dinge begründet hatten. Dennoch konnten die Wiener Verträge, von denen dieser Zeitabschnitt seinen Ausgang nahm, den Völkern keine Befriedigung bieten. Roth und äußerste Gefahr hatten in Deutschland die einzelnen Staaten vorübergehend zum gemeinsamen Haiweln gezwungen. Aber die Sonderinteressen ihrer Politik wirkteü schon während des Befreiungskrieges anf die Führung des Feldzuges lähmend ein und traten bei den Friedensschlüssen entscheidend hervor. Zweimal zogen die deutschen Heere als Sieger in Paris ein, ohne daßs von dem Besiegten die Rückgabe der deutschen Länder verlangt worden, welche dem Reiche iu Zeilen seiner Ohnmacht entrissen waren. Kein Wahrzeichen der Einheit, keine Sicherheit der Grenzen blieb den deutschen Stämmen, die zum ersten male seit Zahvhundcrien wieder als Macht nach außen austraten; im Volke aber lebte das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit sort, aus deren Geltendmachung die Politik verzichtete." Niemand wird die schneidende Wahrheit dieser Worte verkennen, aber nicht minder irahr ist, daß das damalige Preußen ebensowenig auf die Worte deutscher Patrioten, wie Stein, Arndt, Jahn u. s. w. hörlc, als Oesterreich und Rußland, daß Preußens König und Staatsmänner nicht geringere Schuld an deu traurigen Zuständen tragen, die nach den Befreiungskriegen über Deutschland kamen, als die übrigen Mächte. Mit vollster Berechtigung wird sodann der Chauviuismus der französischen Nation, der von leichtfertigen Schriftstellern und Rrgieruugsmänucrn genährte nnd großgezogene Drang, den Glanz des ersten Kaiserreiches und die Herrschaft desselben über die Rheinlande wieder herzustellen, als die eigentliche Ursache des Krieges bezeichnet, eine Sehnsucht, die unter der Regierung Napoleon's Hl., welche dem Lande Ruhm nnd Vergrößerung (Savoyen und Nizza), großen materiellen Aufschwung und wie es den Anschein halte, die erste Rolle in Europa eingebracht, aus vollste Befriedigung rechnete. Da kamen nun die glänzenden Siege Preußens von l866, und mit Rücksicht aus dieselben heißt es eben so wahr als schonungsvoll für Oesterreich: „Deutschland konnte nur dann von politischem Einfluß werden, wenn die beiden Neben- buhler sich verständigten, oder wenn einer von ihnen -ein ändern völlig unterlag. Bedenklich war daher (snr Frankreich) schon ihre Vereinigung zu einem Feldzug gegen Dänemark; folgenreich auch für Frankreich konnte der Kampf werden, in welchem sie bald darauf ihre Waffen gegen einander kchrsen. Anderseits mochte man hoffen, daß bei fast gleichen Kräften Oesterreich und Preußen sich gegenseitig erschöpfen würden und daß dann ein vermittelndes Einschreiten neuen Gewinn bringen werde. Nur aus die so schuellc und so vollständige Niederlage Oesterreichs war man nicht gefaßt. Das Ereignis kam dem kaiserlichen Cabinetlc um so unwillkommener, als man eben erst den etwas abenteuerlichen mexikanischen Fcldzng beendet hatte, de* nicht nur die Hilfsquellen Frankreichs erschöpft, sondern auch große Mängel seiner Organisation bloßlegte; zwar nicht dem Auslaude, in dessen Augen das Ansehen Frankreichs trotz jenes Mißerfolges uuverduukelt blieb, auch nicht der Nalion, der man die Wahrheit nicht enthüllte — wohl aber dem einsichtigen Kaiser und seiueu vertrauten Räthen." In der gedrängtesten Kürze wird sodann ein Uebcrblick über die diplomatische Lage, die Herauf-befchwörung der spanischen Throncandidatnr, die kein Gegenstand der Mittheilung an die preußische Regierung gewesen und an welcher dieselbe völlig un-betheiligt war, und die durchaus herausfordernde und zudem höchst widerspruchvolle Haltung Frankreichs in der Zeit vom 3. Juli bis zur Kriegserklärung am 19. gegeben. „Alles im persönlichen Verkehr zwischen dem König Wilhelm und den französischen Botschaften verhandelte war privater Natur und konnte eine internationale Bedeutung nicht haben. An die Regierung des Königs war bis jetzt Feuilleton. Das amerikanische Zeitungswesen. In einer Besprechung der Bedeutung, welche der neulich verstorbene Redacteur des „New-Aork Herald," I. G. Bennelt für die Entwicklung des amerikanischen ZeituugSwesens gehabt hat. macht der „Anzeiger des Westens" die folgenden geistvollen und zutreffenden Bemerkungen: Als Sammlerin und Verbreiterin von Neuigkeiten sicht die amcrikamschc Presse unerreicht da iu der ganzen Welt. Und zwar umfasse» diese Neuigkeiten nicht blos bedeutende Thatsache» aus wenigen Gebieten, sondern es erscheint geradezu als Ziel der doriigen Presse, alle Neuigkeiteu aus alle» Gebiete» mitzuthcileu. Nimmt mau in der That iu einer der größere» amerikanischen Zeitungen alles, was sie Enthält — vom ersten Leitartikel und deu großen Specialdepe-schen bis zu den Localnachrichlen und Anzeige» — uud betrachtet eS als ein Ganzes, so scheint es fast, als sei es das Jdcal einer solchen Zeitung, den ganzen Weltlaus und alles, wckö am Himmel und auf der Erde in de» letzten 24 Stunden geschehen oder bekannt geworden ist, in einem einzigen Zeilungs-blalte zu condensiren. Von den Bundes-, Staatsund Mnnicipalwahlen uud Angelegenheiten augefan-gen, bis zu de» lumpigste» Vorfällen iu den niedrigste» Kneipe»; von deu politischen Zuständen in fremden Ländern und den Entdeckungen in fremden Weltgegendcn bis zu den aus der Ferne angekün-digten Reisen bedeutender uud oft sehr unbedeutender Personen; von Entdeckungen, die am Firmamente gemacht werden, und den atmosphärischen Zustände» im allgemeinen bis zu de» von einem Windstöße eingeworfenen Fensterscheiben in irgend einein Dorfe; vou der Geburt, der Verheiratung und dem Tode in vornehmen Familien bis zu denselben Ereignissen oft in den niedersten Regionen; von der Beschreibung der erstaunlichsten Bauten bis zur Errichtung einer Dorfkirche oder der Nachfrage eines Dienstmädchens um Arbeit; vou der Erwähnung neuer wisscnschastlicher Systeme bis zu deu Local-berichteu über das Schulwesen nnd ue» eingesührte Lehrbücher; von de» größte» Handelöconjuiiciurcn bis zum Fallisement eines Älcinkrämers; von den größten Verbrechen bis zn den lumpigsteu Raufereien böser Baben; vou deu Gesuudheitszustüuden, dem Geldmärkte, de» Verkehrswege» überall in der weite» Welt fehlt nichts, was gestern noch unbekannt war, und das heute die millionenköpfigen Zeituugs-lefer interessireu könnte. In allen diesen Beziehungen reicht die europäische Journalistik der amerikanischen, wie sic sich seit der Gründung des „N. H, Herald" durch Ben-nett entwickelt hat, nicht bis an die Knie. Was hier eine Zeitung lhut, das verlheilt sich in'Europa auf mehr als fünfzig Blätter, und zahllose Diuge werden dort in all den fünfzig Blättern nicht erwähnt, weil eö theils der Lesekreis nickt sucht uud nicht erwartet und weil andererseits die Profite ans deu Zeitungs-Geschäften nicht so groß sind, daß sie ähnliche Anstrengungen, wie sie unsere Zeitungen machen, gestalten. Der Hanptgrnnd für die erstaunliche Mannigfaltigkeit und das bis ins kleinste gehende Detail unserer Zeituugsbcrichte in alle» Richtungen liegt aber in der demokratischen Natur des amerikanischen Volkes uud in dem klassenlose», uivellirten Charakter uuserer Bevölkerung. Was sich auf dieser unge> heureu Ebene auch nur um eine Linie über das allgemeine Niveau erhebt, wird beachtet und verlangt Beachtung. Das Vehikel, durch welches alle mit allen uud mit allem bekannt werden, ist die Zeitung. Dies erkannte Bennet zuerst iu seiner vollen Bedeutung, uud auf die Natur des amerikanischen irgend welche Mittheilung von dein fran;ösischen Gouvernement überhaupt nicht gelang!." Gras Be-neüctti konnlc sich, als er am >4. Juli nach Paris zurückkchrlc, ruhig vom König verabschieden. „Das Verfahren des sranzösischcn CabinetS war ein im diplomatischen Verkehr bis dahin unerhörtes ge wesen. ES begann mit einer Drohung, schritt danu erst zu dem Versuch einer Versläudigung und stellte dabei Bedingungen, welche nur zwischen Dcmülhi-gung oder Krieg die Wahl ließen." Dazu die über-müthige Sprache der französischen Presse, welche umer dem Beifallgcjohlc der Meuge geführt wurde, noch bevor der erste Schrill für eine Aufklärung der wahren Sachlage gethan war, der offene Appell an die Leidenschaften der Masse, die frechen Lügen Grammont's in der Nationalversammlung von einer Beleidigung Benedetti's dnrch Verweigerung einer Audienz bei König Wilhelm, von welcher Ziefer selbst nichts wußle, von den angebliche» Rüstungen Preußens, von der Parteinahme ganz Enropa's für Frankreich u. s. w. Der Verfasser macht überhaupt für den Krieg mehr das französische Volk als das kaiserliche Gouvernement verantwortlich, wohl im Hinblick auf die erbitterte Fortsetzung des Kampfes nach dem Zusammenbruche des Kaiserreiches bei Sedan. Napoleon III. scheint ihm in der ganzen Angelegenheit mehr eine passive, man möchte sagen, willenlose Rolle gespielt zu haben. Freilich in oen Vordergrund traten mehr Eugenik, ihr Günstling Le Boeuf, Grammont und Ollivier, von denen übrigens Aenßeruugen angeführt werden, die das Kaiserreich aufs schwerste belasten. (Schluß, folgt.) PMM Rundschau^ Laibach, 26. Inl-. Inland. Unter den Czechen ist gegenwärtig eine Agitation im Gange, welche die Theilung der prager Universität in eine deutsche und czechische zum Zwecke hat. Bezeichnend für die Herren Föderalisten, wenn sie sich Fragen der Gesetzgebung gegenüber befinden, ist das stereotype Auskunfts-mittel der „Petition an den Kaiser." An den ..absolute» Willen" eines Monarchen appelliren diese braven Musikanten aber schlechten Politiker stets, wenn es die Entscheidung des gesetzgebenden Körpers oder einer verantwortlichen Regierung gilt. Der prager Stadtrath hat die Agitation bereils in seine Hand genommen, und zwar, wie nach der Zufam-mensetznng dieser reaktionären Körperschaft nicht ander« zu erwarten war, nach der von den Altcze-chen ansgegebenen Parole. Der Chefredakteur des „Pokrok", Zeithammer, beeilte sich im Stadtrathe j Volkes, als eines in fast allen Beziehungen auf demselben Niveau der Bildung und der Wissensbedürs-nisse stehenden Volkes baute er seine Zeitung auf. Dadurch ward der Kreis der zu berichtende» Neuigkeiten über alle bisher bekannten Grenze» der Zeituiigsobjecte ausgedehnt, bis er sich am Ende über alle nur denkbaren Berichte erstreckte und das gesanimte politische, sociale, kirchliche, geschäftliche, wissenschaftliche, künst-lerische Leben, das Leben der ehrlichen Leute und der Spitzbuben, Abenteurer und Hallunken aller Arten in sich ausgenommen hatte. Die g^c amerikanische Zeitung ist daher Füllhorn un Pandä-monium, Panacee und Quacksalberei, VerkUudigerin aller wissenschaftlichen und sectirerischen Neuigkeiten, aber auch Verbreiterin aller Thorheiten, Abgeschmacktheiten, Moden und Phantastereien. Sie ist für alle bestimmt und unter allen finden sich des lieben Herr, gott sonderbarste Kostgänger nicht weniger als seine edelsten Geschöpfe Dazu kommt aber noch ei» anderer, nicht we-niger eigenthümlicher Umstand. — Nicht was die Häupter der Regierung thun und was in Cabinetten und auf großen Versammlungen geschieht, ist e» wesentlich, was das amerikanische Volk interessirt, sondern e» sind die Ansichten, dir sich in allen Lan- die Initiative zu ergreifen, damit ihm »icht in dem etwas mehr jnngczechischen Stadtverordneten Collegium einer der Redakteure der „Narodni Listy" zu-vorkommc. Und so werden den» in den nächsten Tagen vo» den meisten czechische» Gemeinden und Körperschaften des Landes Petitionen an den Kaiser abgehcn, in welchen die Trennung der alten prager Universität in eine deutsche und eine czechische Hochschule angestrebt werden wird, ein Verlangen, das, würde es im gesetzlichen Wege gestellt, die Deutschen in Böhme» gewiß mir befürworten werden. Zu ihrem Schaden wird die Trennung nicht ausschlagen, Las Hai sich beim Polytechnicum erwiese»; die deutschen Hörsäle sind stelS überfüllt, während die czechischen größtentheils leer flehen. Ein Object des großen AemterschacherS, womit jetzt in Kroatien die Nationalen gewonnen werden, wird auch, wer sollle cs glauben, das Erz-bisthum Agram bilden. Dasselbe soll Herrn Stroßmayer als Preis für feine politische Haltung verliehen werden. Aber der jetzige Erzbischof Mihajlovic" verlangt, daß ihm als Loh» für die Preisgebnng des Seelenheils feiner Schaflein bare hunderttausend Gulden gezahlt werden. Wir Laien, die wir meinten, die Besorgung der bischöflichen Geschäfte geschehe au) religiösen Gründen, nicht nm des Geldprofits willen, wir waren darauf vorbereitet, daß die ultramonlanen Blätter vor sittlicher Entrüstung sich das Herz aus dem Leibe reißeu möchte». Statt desseu ist das „Vaterland" darüber zornig, daß man um der „Bagatelle" von 100.000 fl. willen de» Bischosstausch verzögert. „Eiue halbjährige Sedisvacan; macht ja alles glatt!" ruft das Organ Leo Thun'S wörtlich. Woraus für u»s Laie» zu lernen: erstens, daß ein Bischofssitz nicht eine kirchliche Würde, sondern ein Erwerbs-Institut nach Art unserer Promessengeschäste ist — es werden Promessen anf das Paradies sehr vartheilhaft verkauft; zweitens, daß der agramer Erzbischof jährlich 200.000 fl. verdient; drittens, daß selbst das infallibilistischeste Gemüth kein Bedenken darin findet, wenn eine Diöcese sich ein halbes Jahr lang ohne Bischof behelfeü muß. — Da könnten wir ja die Herren Rndigier, Schwarzenberg, Zwerger und an-dere — das Stück zu 100.000 fl. — aufkaufen, und Oesterreich würde auch ohne Bischöfe nicht Schade» an seiner Seele nehmen. So lehren uns die Unfehlbaren! Die Wahlbilanz der ungarischen Wahlen steht jetzt folgendermaßen: 383 Bezirke, von denen bisher 219 deakiftifch und 164 oppositionell vertreten waren, wählten 240 Deakisten und 143 Oppositionelle. Die Rechte gewann 52 und verlor 31 Bezirke. Der Reingewinn der Deakpartei beträgt im Ganzen 21 Bezirke. destheile» herausbilden, die Aussprüche der Bürger über dieselben und die aus tausend und aber lausend feinen Fäden gesponnene öffentliche Meinung, deren WachSthnm und Colorit das Volk jeden Tag aus seinen Zeitungen entnehmen will. In den Ver» einigten Staaten repräsentirt keine Stadt das ganze Land. Weder Washington noch New-Aork, Boston oder St. Louis ist das Paris der Franzosen oder das London der Engländer. — Diese öffentliche Meinung entwickelt sich hier vielmehr gleichzeitig in vielen Centren, und unsere Landbevölkerung namentlich hat ein Eigenleben, das fast ausschließlich auf sich selbst beruht und sich aus sich selbst entwickelt. Zahllose Correspondenten erstehen dadurch den große» Zeitungen in allen Staaten, CountieS, Städten und Landstädtchen, und wie wir Riegelspalter, Schneider, Gerber, Schuster und Soldaten zu Präsidenten machen, so drängt sich aus allen Gegenden und aus allen Schichten des Volkes alles in die Zeitungen, um dadurch allen bekannt und ins Gewebe der öffentlichen Meinung und Thätigkeit des Landes mit ausgenommen zu werden. Selbst in Wien, der Hauptstadt Oesterreich-, wo die Zeitungen sich dem Charakter der amerikanischen Presse am meisten nähern, selbst in den Ausland. Die p rc n ß ische Regierung kritt sehr nachdrücklich gegen die polnische Propaganda in Posen auf. So hat dieselbe in Betreff ver Sprache, in welcher auf den Kreis-Lehrer-Con-ferenzen der Provinz Posen verhandelt werden muß, unter den, N. Juli d. I. folgend- Verfügung au einen dec Oecane u»d Kreis-SchuL-'Impectoren der Provinz erlassen: „Nach dem uns überbrachten Bericht über die diesjährige Kreis-Lehrer-Conferenz müssen wir aunchmen, daß bei derselben in polnischer Sprache verhandelt worden ist. Dies ist nicht statthaft. Wir veranlassen daher Euer rc., streng darauf zu achten, daß sowohl die Themata, mit Aufnahme der aus de>n Gebiete der Religion entlehnten, nur in deutscher Sprache behandelt, wie auch die ganze sich daran anschließende Discuffion ausschließlich in deutscher Sprache geführt werde." — Herr Propst Chybicki in Stenschewo war seitens der Regierung ansgefordert worden, aus dem von der polnischen Agitationspartei gegründeten, in Sten-schewo bestehenden polnischen landwk'thschaftlich-ge-werblichen Vereine auszuscheiden, widrigenfalls ihm die Schul-Jnspection entzogen werden müsse. Der Herr Propst ha: nun der königlichen Regierung erklärt, jener V-rein verfolge durchaus keine politisch-nationalen, sondern lediglich wirthschaftliche Interessen, und se!>e er sich demnach auch nicht veranlaßt, das Schul-Jnspectorat niederzulegen ; in keinem Falle werde er ans dein Vereine ansscheiden. Da dem Herrn Propste also der Verein lieber ist als das Schul-Jnspectorat, so wird er wohl veranlaßt werden, das letztere anfzngeben. Daß die Anleihe nunmehr in eindringlichster Weise von den französischen Blättern befürwortet wird, ist selbstverständlich. Nur die echt ;;e-färbten royalistifchen und klerikalen Blätter zeigen sich etwas lau, nicht etwa weil sie die Nothwendig-keit dieser kolossalen Finanz-Operation nicht begreifen oder nicht begreifen wollen, sondern weil sic chefürch-en, daß ein allzuglänzender Erfolg zur Stärkung der republikanischen Sache, unter deren Firma die Anleihe ausgeschrieben und effectuirt wird, im In- und Auslände allzuviel beitrage. Hauptsächlich wirken die republikanischen Organe darauf hi», daß iu Frankreich selbst die Zeichnungen möglichst bedeutend ausfallen, um der übrigen Welt einen recht imposanten Begriff von den „unerschöpfliche»" Hilfsmitteln nnd dem unzerstörbaren Credit des Landes beizubringen. Die „Röpublique Fran-?aife" rechnet vornehmlich auf die Betheiligung der kleinen Leute, auf die Minimums-Zeichnungen von fünf Francs Rente, mehr natürlich der republikanischen Kundgebung der Nation als der Ueberzeich-nung der Anleihe wegen. „Die Zeichnung der kleinen Ersparnisse und der Arbeit, die demokratischen großen englischen Zeitungen, die in Bezug aus für das englische Volk wichtige Neuigkeiten keine Ausgabe» scheue», fehlt noch unendlich viel zur Breite und detaillirten Vollkommenheit der Nachrichten aus alle» Regionen in den amerikanischen Zeitungen. Was die besten deutschen Zeitungen betrifft, so gereicht ihnen ein bei weitem nicht genug gewürdigter Umstand zu großem Nachtheile. ES ist die Unleserlichkeit der deutschen Typen in ihrer kleinsten Form, während die kleinste» englischen Typen immer »och leserlich sind und dem Auge bei weitem nicht so viel Anstrengung zumuthen, als bie deutschen. Es läßt sich daher rein materiell viel mehr Lesestoff in eine englische als in eine deutsche Zeitung zusammendrängen. Dieser Umstand, sowie die Nothwendigkeit des UebersetzenS gehören z» den äußer» Ursachen, warum die deutsche» Zeitungen in der Union den englisch geschriebenen so oft nachstehen. Es ergibt sich aus allem diesem, daß Absicht und Geld nicht genügen, um die europäischen Zeitungen auf den Fuß der großen englischen Blätter zu bringen. Es fehlt dazu das Bedürfnis darnach und vor allem das gleichartig gebildete, demokratisch aufgebautr amerikanisch^ Volk. Zeichnungen", sagt die „Rvpubliqne", „werden der Anleihe ihren wahrhaften Charakter verleihen ; solche Zeichnungen wird das Vaterland mit größter Freude und Dankbarkeit entgegennehmen." Thiers scheint übrigens von dem absolut glänzenden Ergebnisse der Anleihe jetzt schon völlig überzeugt zu sein. „Die der Regierung zugekommenen Nachrichten", schreibt die osficiöse „Correspondance Havas", „bekräftigen die Hoffnungen, die man hinsichtlich der Zeichnung des Anlehen; hegte. So rechnet man in der Finanzwelt darauf, daß England ungefähr anderthalb Milliarden, Oesterreich, Belgien und Deutschland zwei Milliarden, Italien, Spanien und die übrigen Staaten Europas eine halbe Milliarde und Frankreich endlich vier Milliarden zeichnen werde, was eine Totalsumme von acht bis neun Milliarden ausmachen würde. Viele Kapitalisten haben daher auch ihre Subscription in Voraussicht riner Reductiou von 2'/z bis 3 sestgestellt." Wie die Mailänder „Perseperanza" schreibt, sollen die letzten Berichte, welche die im Haag und in München residirenden Nunlien der Curie eingesendet haben, nicht sonderlich gut lauten. Die Anrede des Papstes an den katholisch-teutonischen Cirkel hat einen sehr bösen Eindruck gemacht und dem Vatican die Herzen vieler gottessürchtiger Katholiken entfremdet. Bezüglich des französischen Gesandten bei der Curie bemerkt die „Perseveranza" : „Herr de Bourgoing war höchst zufrieden, sich auf einige Zeit von seiner schwierigen Stellung in Rom entfernen zu können; er konnte buchstäblich nicht mehr. Er ist ein sehr vorsichtiger Mann und voll würdiger Zurückhaltung. Aber trotzdem muß ihm seine Stellung unerträglich werden, in welcher er nichts findet als Schwierigkeiten, indem er zum Verkehre mit Leuten gezwungen ist, welche jeden als lauen Freund oder als Gleichgilligen ansehen, der nicht mit ihnen die wahnsinnigsten Selbsttäuschungen theilt,-und denen derjenige schon als Feind gilt, welcher nicht bereit ist, alle Maßlosigkeiten milzumachen." Ueber die intellectnellen Urheber, die Anstifter des madridrr Attentates tappt man noch immer im Finstern ; nur so viel ist sicher, daß man bei de» Mördern Geld in so hohem Betrage gefunden hat, daß über ihre Erkaufung gar kein Zweifel obwaltet. In Toledo wurde auch ein Jndividium arretirt, welches der Theilnahme am Attentate verdächtig erscheint. Die madrider Journale verdammen einmüthig das Attentat, die Oppositions Organe tadeln jedoch die Regierung, dasselbe nicht verhindert zu haben, wenn sie wirklich von dem Vorhaben zwei Stunden vor der That Nachricht erhalten hatte. Die spanischen Conservativen beabsichtigen, nach 'dem „Jmparcial," in den Journalen das Ministerium aus Tod und Leben zu bekämpfen. Sie beschuldigen dasselbe, mit de» Republikanern gemeinsame Sache zu mache», um in der nächsten Session die Einberufung einer constituirenden Versammlung durchzuketzcn in-der Absicht, die Artikel der Constitution hinsichtlich der Beziehungen zwischen Staat und Kirche abzuändern. Die Conser-vativen klagen ferner Zorrilla an, sich von den Republikanern beherrschen zu lasse», nennen Martos einen Ketzer und gebe» vor, daß die Dynastie den Boden verliere, weil sie sich zum Werkzeuge von „demagogischen und irreligiösen Ministern" mache. Der „Jmparcial" hat jedoch Vertrauen in die öffentliche Meinung und hofft, es werde hinreichend sein, diese Projecte aufzudecken, um sie zu vereiteln. Zur Taljesgeschichte. — Ueber die politischen Fragen, welche aus Anlaß der bevorstehenden Papstwahl aufgetaucht sind, ist in Berlin eine Schrift unter dem Titel: „Em Wort über die Papstwahl" erschienen, von der die „Nar.-Z,g - meint, sic sei bestimmt, die in preußische» Re-gierungSkreisen bereit» erörterten Gedanken Uber diese Frage vor die Oesfenllichkeit zu bringen. Diese Schrift knüpft an die in der „Nordd. Allg. Ztg." schon wie. derholt geltend gemachte Thaisache an, daß der selbstständige Episkopat beseitigt und der Papst in allen Ländern, wo es Katholiken gib!, zum eigentlichen Bischof geworden ist. Aus dieser Thatsache folgert die Schrift, doß der bisher zur Sicherung des Friedens zwischen Staat und Kirche genügende staatliche Einfluß auf die Bischofswahlen jetzt nicht mehr genügend sei. „Nachdem diese Voraussetzung" — der selbständige Episkopat — „gefallen ist," so heißt eS in der Schrift, „triu an das Deutsche Reich und namentlich an die preußische Staatsregierung die Verpflichtung heran, für die hinfällig gewordene Garantie, welche früher durch den Einfluß auf die Bischosswahlen erzielt werden sollte, entweder durch einen entsprechenden Einfluß auf die Papstwahl eine andere Garantie zu erlangen, oder die Frage mit rücksichtsloser Entschiedenheit aufzuwerfen, inwieweit jene Vereinbarungen mit dem päpstlichen Stuhle unter wesentlich veränderten Verhältnissen für die weltliche Macht heule überhaupt noch verbindlich sein können." Die „Nordd. Allg. Ztg." nimmt sehr ausführlich Noiiz von der Schiifi, constatirt deren llebereiustinuming mit ihren Artikeln und hebt namentlich folgendes hervor: Der Verfasser spricht über das Exclusivrechl und widerlegt die Meinung, daß dasselbe nicht von einem protestantischen Fürsten ausgeübt werden köm e, indem er sagt: „Nicht die katholische Religion der Fürsten hat das Exclustvrecht begründet, sondern die Interessen der katholischen Unterthanen, welche von diesen Fürsten regiert wurden. Oder würde wohl jemand daran denken, ein derartiges Recht einem katholischen Fürsten beizulegen, von welchem katholische Unterthanen überhaupt nicht oder doch nur in geringer Anzahl regiert werden?" — Ein Geständnis Napoleons. Herr Saint-Genest, ein ehemaliger Officier, der seit einiger Zeit in den pariser „Figaro" schreibt uud sich als Wortführer jener Partei von Conservativen, welche monarchisch und reaclionär ans Ueberzeugung, aber ohne besondere Vorliebe für diesen oder jenen Kronprätendenten ist, rasch einen Namen gemacht hat, erzählt heute, wie vor einigen Tagen ein Kammerherr des Ex-Kaisers Napoleon, Graf ^ ihm ein Rendezvous gegeben und, als er demselben Folge geleistet, eine Broschüre zur Besprechung überreicht hätte. Aus der ersten Seile dieser Broschüre standen folgende, von der Hand des Kaisers geschriebene Worle: „Herr Saint-Genest Hot in einem bemerkenswerlhen Artikel, welcher im „Figaro" erschien, behauptet, das „Ver-brechen" des Kaisers Halle darin bestanden, daß er den Krieg in einem Augenblick erklärt hätte, da er doch hätte wissen müssen, daß Frankreich nicht bereit war, ihn durchzusühren. Es wäre gerechter, zu sagen : Das Unrecht des Kaiser« hat darin bestanden, auf die Richtigkeit der amilichen Aufzeichnungen über die Situation der Armee und auf die Möglichkeit zu zählen, in wenigen Tagen die verschiedenen Elemente, aus welchen die Atmeen zusammengesetzt sind, zu vereinigen. Napoleon." — Schweizer Schützenfest. Die „Neue Züricher Zeitung" veröffentlicht nachstehendes treffliche Gedicht: Sch ütze u g r u ß. Dort, wo der Flaggenwald sich hebt, Vom Gabenthurmc überragt, Da ist'g, wo nun das Lchwcizervolk Im Schmuck der Landeswaffe tagt. Der Gäste Schar von fern und nah Den erste» Gruß mit klarem Wein, Mit Ehrenwein — doch daß er's sei — Mnß in dem Weine Wahrheit sei». Und Frankreich naht; so sei's gegrüßt: Was fesselst Dn die eig'ne Hand? Mit Deinem Schutzzoll schützest Du Nicht einen Zoll von Deinem Land! Gib Deinem Kaiser über's Meer Auch seine Pfafsen in den Kails Und richt' fiir'S kommende Geschlecht Mit Soll und Muß die Schule auf! Stell' wahrhast, und nicht nur zum Schein, Ein wehrhaft Bolk in Massen her, Statt „Rache" auf Dein Banner schreib' Mit gold'nen Lettern: „Landeswehr." Und nun zu Euch, dort aus dem Reich: Verwandte sind's, die ihr besucht, Ein Feld reift unser beider Brot, Ein Baum trägt unsres Geistes Frucht. Gleichwie ihr and'rer Rechte ehrt, So schütz' Euch Gott die junge Sat — Frei sei und ist nur groß ein Land — Ihr habt's erprobt, durch eig'ne That. Wie golden auch die Spitze glänzt, Wie tapfer sie auch trotzt dem Sturm, Nur auf der Freiheit breitem Grund, Nicht auf der Spitze ruht der Thurm. Nun zu uns selbst: O Schweizerland! O weißes Kreuz im rothen Feld! Laßt seh'n, wie unser eigen Feld, Das Vaterland, wie's heut' bestellt? Das Kreuz, Las Schwyz uns einst gebracht, Wir haben's treu und rein gehegt, Nur hat die Schweiz das schwyzer Kreuz Grad' mitten in ihr Herz verlegt. Nun streiten wir — wie oft und oft — Doch um den Weg nur, nicht um's Ziel, Um's Schweizerhaus, das dieser so Und jener so behüten will. Doch still! das Wettkampszeichen tönt! Schütz! Nun die Waffe fest zur Hand Und triff, sei's Welti oder Dubs, Den rechten Schuß im Vaterland! Local- und Provinzial-Angelegenheitev. Local-Chrom!. — (Die Laibacher Sparkasse) hat ihren, den Zeitraum vom 1. Jänner bis 1. Juli 1872 umfassende» Rechnungsabschluß der Oesfenllichkeit übergeben. In der Erwägung, als das genannte Institut innerhalb sechs Monaten mit 12.333 Parteien ver-kehrte, nahezu 900.000 Gulden eingelegt und nahezu 1 Million Gulden rückgezahlt wurden; in der Erwägung ferner, als das unter sparkassemäßiger Verwaltung stehende Gesammtvermögen den hohen Betrag von nahezu 8^/2 Millionen Gulden erreichte; in der Erwägung endlich, als diese Vermögenschaslen größtentheilS pu-pillarmäßig sichergestellt oder in sicheren Grundent-lastungs-, Nationalbank- und Bodencredit-Esseclen fruc-tisicirt wurden, muß die Gestion und Action der hiesigen Sparkasse von Seite de« Publicums als eine bedeutende und höchst beruhigende erkannt werden. — (Die Sommerliedertasel), welche der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft de» Mitgliedern dieses Vereines alljährlich zum Besten gibt, ging vorgestern abends im Easinogarten, der zu diesem Ende geschmackvoll decorirt und von einem eleganten Publicum in allen Räumen dicht gefüllt war, in wahrhaft erhebender Weise vor sich. Dareiche und höchst gewählte Programm, ans welchem wir „die Macht der Musik," „die Muttersprache," „Traum der Liebe," „Mein Oesterreich," „Mainacht," besonders hervorheben, wurde vom Männerchore, dessen Leistungen unter der seinsühligen Leitung seine- ausgezeichneten Chormeisters Anton Nedved aus eine hohe Kunststufe erhoben wurden, in so feiner Nuancirung, fo weihevoller Stimmung und so tadelloser Vollendung dxrchgesührt, daß es uns einen hohen und reinen Kunstgenuß gewährte. Die edle Begeisterung, welche die Sänger beseelte, pflanzle sich auch auf das Publicum sorl, das in einmüihigen, nicht endenwollenden Beisallsbezeugungen den Sängern seinen Dank sür das Gebotene aussprach Jede Nummer wurde stürmisch zur Wiederholung verlangt, welche auch auf das liebenswürdigste gewährt wurde. Nicht unerwähnt dürfen wir die hervorragenden Leistungen der trefflichen Solisten Herren Dr. Keesbacher, Schulz, Ra-zinger, Ledenig. Bisknp und Till lasten, welche sich kein geringes Verdienst um die schöne Durchführung dieses Festes erworben, sowie die gelungene Mitwirkung der tüchtigen Musikkapelle des Graf Huyn Jnf.-RegimeutS. Herrn Ehrfeld gebührt das Verdienst, trotz de- enormen Andranges allen Anforderungen des Publicums entsprochen zu haben. Wir sind Überzeugt, daß alle Freunde des Gesanges, und daß es deren in Laibach sehr viele gibt, hat der vorgestrige Abend bewiesen, die Gelegenheit, einen so herrlichen Abend wie den vorgestrigen nochmals zu durchlebe«, umsoweniger werden vorübergehen lasse«, als da» Reinerträgni« der Gründung eines Fondes zur Erbauung eines Vereins« >nd SchulhauseS gewidmet ist. — (Programm der Liedertafel), welche Samstag den 27. Juli, 8 Uhr abends im Casino-Garten vom Männerchore der philh. Gesell» schaft zum Besten des Fondes zur Erbauung eines Vereins- und SchulhauseS unter freundlicher Mitwirkung der löblichen k. k. Graf Huyn Jnfanlerie-Regi-mentS-Kapelle veranstaltet wird: 1. Nevved. „Sän- gers Gebet." Chor mit Solo, letzteres gesungen von den Herren Ledenig und Schulz. 2. Hermes. „RöS-lein im Thale." Chor. 3. Gurlitt. „Der Jager Heimkehr." Chor mit Orchesterbegleitung. 4. Engelsberg. „Die Muttersprache." Chor mit Solo, letzteres gesungen von Herrn I. Schulz. 5. Witt. „Abschied." Soloquartett, gesungen von den Herren Razinger, BiSkup, Schulz und Till. 6. Beriot. Concert siir die Violine mit Orcheslerbegleituug, gespielt von Herrn Gerst-ner. 7. Abt. „Gute Nacht." Lied für eine Tcnor-stimme mit Orchesterbegleilung, gesungen von Herrn Razinger. 8. Storch. „Grün." Chor mit Solo und Begleitung von vier Blasinstrumenten. Solo gesungen von den Herren Ledenig, BiSkup, Schulz und Till. 9. Schubert. Marsch und Chor mit Begleitung des Orchesters aus der Oper: „Die Verschworenen." — (Schulangelegenheit.) Ein bekannt gewordener Fall, in welchem ein reprobirter Lehr-amtScandidat für Volksschulen den Versuch machte, die Prüfung entgegen dem §21 der Prüfungsvor. fchrift vom 15. November 1869, beziehungsweise vom 5. April 1872 vor einer anderen PrüsungS-Com Mission abzulegen, beweist, daß nicht alle Prüsungs Commissionen zur Kenntnis der anderwärts reprobw ten Candidaten gelangen. Es wurde demnach angeordnet, daß künstig sämnuliche Prüfungs-Commissionen für allgemeine Volks- und Bürgerschulen unmittelbar nach Schluß jedcS Prüsungstermincs Verzeichnisse der reprobirten Candidaten der LandeSschulbehörde zusew den, welche dieselben allen übrigen Prüsungs-Commis sionen der im ReichSraihe vertretenen Länder ab schriftlich mitzulheilen hat. — (Schnlfchlußfcier.) SamStag den 27 d. M. wird an der I. städtischen vierklassigen Volksschule zu St. Jakob die Schuischlußseier staiifinden. Um 9 Uhr vormittags wird in der Stadlpfarrkirche zu St. Jakob eine Dankmesse gelesen und dann im Land-tagssale die Schulfestlichkeit abgehalten werden, wozu Elter» und überhaupt Schulfreunde eingeladen werden. — (Zur Lotterie der philharmonischen Gesellschaft) wurden bis zum heutigen Tage 828 Gewinnstücke angemeldet. — (RudolfSbahn.), Nach den öffentlichen Ausweisen beträgt die Gesammteinnahme der Rudolfsbahn im 1. Semester 1872 um 22 Procent mehr als die Gesammteinnahme im 2. Semester 1871. Diese Erhöhung der Einnahme kommt selbstverständlich dem Staatssäckel, aus dem die garantirten Zinsen ergänzt werden müssen, zugute. — (Eint hränen des Marienbild.) Aus Cilli wird geschrieben: „Die Lazzaristen auf dem Josesibcrge haben ein neues Zugmittel für ihre gläubigen Schoflem gefunden. Ein Marienbild vergießt nunmehr Thränen über den Untergang der Welt am 12. August 1872, angeblich, wie eS den Gläubigen gepredigt wurde, deshalb, weil Christus sich bis jetzt noch nicht gegen den-drohenden Kometen ins Mittel gelegt hat. Die Gläubigen ziehen scharen-weise zum Madonnenbilde, dessen Thränen unversiegbar zu sein scheinen. Daß Opfer zur Erweichung unseres Herrn reichlich gespendet werden, ist selbstverständlich. Geht nun die Welt am 12. August nicht zu Grunde, so haben dies die reichlichen Wunder bewirkt. Dies Mittel ist sehr geeignet, die Opferspenden wieder gehörig in Schwung zu bringe». Unsere Echwindelbanken könnten sich an diesem lucrativen Unternehmen ein Muster nehmen." — (Ein Thema für den Lehrertag.) Der Reichsraths-Abgeordnete von Böhmen Dr. Ruß veröffentlicht in den Journalen folgende Aufforderung an die Lehrerrereine: „Eine iheilweise Revision der! Schulgesetze steht bevor. In welchem Geiste der nächste Landtag an diese Arbeit schreiten wird, bedarf keiner Kennzeichnung. Allein viel Material ist erwünscht, namentlich zur Beunheilung der Revision des Gesetzes vom 7. Februar 1870. ES wäre daher ersprießlich, wenn auch die Lehrervereine demnächst über zweckdienliche Aenderungen dir Gesetze discutiren und ihre ausführlich mvtiviric» Ansichten aussprechen würden." Wir sind der Meinung, daß es eine der Aufgaben des diesjährigen allgemeinen österreichischen Lehreriages wäre, die verschiedenen Dnrchjührungsgesetze des ReichS-schulgesetzes einer principiellen Erörterung zu unterziehen, welche den einzelnen Landesvertrelnngen als Richtschnur bei beabsichtigten Revisioneü dienen können. Wirthschaftliches. (Die Maul- und Klauenseuche) tritt wiederum in manchen Theilen Oesterreichs und Deutschlands auf. Bei den großen Verheerungen und dem unermeßlichen Schaßen, die sie vor einigen Jahren bei unseren Rmderheerden angerichtet hat, ist eS wohl kaum nöthig, die größte Wachsamkeit den Landwirthen zu empfehlen. Einige Worte dafür können aber hier nicht schaden. Vor allem sei aufmerksam gemacht, daß die Gefahr der Ansteckung wie die Bösartigkeit dieser Krankheit in demselben Verhältnisse zunimmt, je länger dieselbe in einem Bezirke auhält. Darum soll man -nie unterlassen, sofort bei ihrem Auftreten energische Maßregeln dagegen zu ergreifen. In den meisten Fällen aber wird die Krankheit durch Unvorsichtigkeit und Gleichgiltigkeit seitens der Landwirthe oder ihrer Arbeiter verursacht. Würde» stall dessen allge-meine Regeln der Vorsicht beobachtet und zumal auf das von auswärts kommende Vieh scharf vigilirt, dann vermöchte die Seuche sich keineswegs in der oft beklagten Art und Weise auszudehnen. Besonders gefährlich für die Ansteckung sind natürlich die Transportwagen an Eisenbahnen, deren Desinsection trotz der hohen Beträge, die dafür einkaffirt werden, noch immerfort eine sehr mangelhafte zu nennen ist. Witterung. Laibach, 26. Juli. Anhaltend beiter, schwacher Nordost. Wärme: Morgens 6 Uhr 20.4', nachmittags 2 U-r 27.4" 6. <1"7I 21.0°; 1870 -j- 20.9".) Barometer stationär: 736.93 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 21.8°, um 2.2° über dem Normals__________________________ ÄlMlommene Fremde. Am 25. Jnli. KI»!'«»,«. Seeling, Dechant, Leoben. - Brl, Kanfm., Untcrkrai». — Geher, Gurkfeld. — Groag, Reifender, Wien. -- Frau Zanardi, KausmannSgaltiu, Trieft. — Cell-gvi, Fiume. — Smrekar und Gebel, k. k. Obcr-lienlcnant, Stein. — Baron und Baronin Tanfrer, Wei-xelbnrg. 8»^«»« S . weutner und Schmidt, Kaust., Wien. — Wagner, Fabrikant, Hannover. — Schmidl, Ingenieur, LcSdorf. — Frhr. Ritter, Gutsbesitzer, Gör;. II»t»I Segnian, Konfm., und Koschar, Triest. --- Masalini, Italien. — Barg, Kausm., Finnie. — Hribermg, Adelsberg. — Sleiner. Kansm., Graz. II«»!'. Kellner, PostmeiNer, Sa^or. — Sinek, HandelSm., Böhmen. - Holzapfel und Ofli'vii, Private, Olviac. — Smola, Bahnbeamte, Rndolfrwcrth. Riol»Pacipic, Post-Directer, Jablanac. — Rosenthal, Sisfek. - - Boßaro, Jtaliek. Telegramme. Versailles, 2ö. Juli. Heute wurden vier wegen Ermordung von Geißeln zum Todc verur-t heilte Communisten hiugerichtet. Nrw-Bvrk, 2ö. Juli. Der Präsident Juarez in Mexico ist am Schlagflnsfe gestorben. - , -_>>> - >,—«.m.«-—^ Wiener Börse vom 25. Juli. ÄiQLiLFvQÄV. Geld §4.45 >rv. dto. jin.ru lvilb. 71.20 1654 . . . <«4 — von 1860. 103 80 ö-ie von 1860, FüuN. 12/75 güämiLmfch. v. . 144 _ Z.n.TKLsLLL.-vdj. StrlLLmark rubtz'Lr ^ Ware 64.50 71.L! 94.50 104.-128 85 144 25 91.50 92.— 82.- 85.- 79.50 Lännen. üra'.L -r. Küstenland 5 . razarn. r zu5 ^ -coar. n. Slav. 5 , Siebenbürtz. , 5 . Nationalbanl . . . Creditanstalt . . -t. 0. 89. 85.75 81.-0 84.- 79.- 848. 273.50 328.80 10H0 303.-254.— 98.-262. -127.-! 20L5 207.60 248.— 243.-182.— 335.- 217.50 165.-I8l'.50 Geld Wa« O-S. Hsporh.-BoLl ? »l.rs SS.7S Sr1db..Ses.zn500yfr. 113.25 113.75 dtv. BonS6pEt. —— - N-rdb. (100 sl. LM.) 103.10 104^-Gi;b.-L.(200fl.ö.W.) 93.50 93.75 Staatsbahn Pr. Stück 130.50 131.50 StaatSb. pr. St. 1867 126.— 127.-RudolfSb.(30'.'fl.ü.W.) 98.75 98. -Fran4-Ios.(200fl.S.) 101.30 101.50 850 — 274.-329.-1030 »05.25 256.— 102. 263. - 127.50 2' 80 207.k 250. 243.50 183.-336.-218.-186.-181.— I Sredtt 100 st. ö. Lk-. . 188.50 189.-DvN.-Lampfsch.-Grj.> ^ ^zu iOO ft. LM. . . 99.-< r,:ster 100 fl. CM. . 120.50 dto. SO st. ö.W. .58.-^ fener . 40 fl. S.W.! 31.50 Sa.'A . , 40 , Pa^fsy . » 4.0 ^ ^arv . ^ 40 ^ Sr. Genoi4„ io „ Windrschgrätz 20 . Waldstein . 20 ^ Kegievil- . io 40 - 28.50 36.— 29.— 24.— 22 50 16.- 14.50 99.50 121.50 59. -33-41 — L9 — 38.-30.— 25.— 23 — 17.-15 50 RudolföMr.' 100.LV (3M-o.)! ^atztrb.lOOq.südd.W. 93.75 93.85 H-ankf.lOOst. ^ ^ ! 93.50 93.65 -sudon 10 Pf. 8tcrl.!11!.60 111.70 100 Francs > 43 45 43.70 ! 5 35 5.37 itO-FrancA.rLü . ^ 8.90 8.91. . 165 75 166.- , 1109.15'l03.35 Telegrafischer Cnrsbericht der Lilialc !>cr Steiermark. Escomptebailk in Laibach» von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 26. Juli. Schlüffe der Mittagsbörse. Sperz. Metalliqnes mit Mai- und November-Zinsen 64.50. — 5perz. National-Anleben 71 30. — 1860er StaatS-Anlehen 103.90. — Bankactien 849. — Credit 328.70. — Anglvbank 302.50. — Francobank 126.75. — Lombarden 207. — Univnbank 272.75. — Wechslerbank 305. - Bau^ bauk 126.—. — Auglobanbank 208. — Tramway 348.—. Vcreinsbank 164.25. —London l ll.60. — Silber >09 25. — K. k. Münz-Ducaten 5.36. — 20-Franc-Stücke 8.89. — Geschäftslos. (432) An Wilhelm! Als Zeichen Deiner Liebe Erhielt ich Deinen Stranß, Zum Dank' mit gleichem Gefühle Stell' ich ihn vor's Fenster hinaus; Dort soll er steh'n und Zeugnis geben Von der Lieb', wie ich Dir treu ergeben. Ivvi«« ^ . Bei t bestes Pergamentpapier zum Obsteiudnnsten per Elle (342-8) 24 kr. Senspapier, 1 Packet....................7^ „ englisches Wichtpapier, 1 Bogen - 12 „ „ Flienenpnpier, l Bogen....................4 „ Mottenpapier, > Blait .... 10 „ Verstorbene. Den 25. Jnli. Dem Herr» Anlon Jiirmann, l. k LandcSgerichl» - Ofsieial, sei» Sohu Bicior, alt 8 Jahre, i» der Stadl Nr. 177 an der Ab,ehr»ng. -- Dem Gregor Kun;, AinISdienerSgchilfc, sein Kind mönnlichen Geschlechtes, alt eine halbe Stunde, uoth-getanst, in der Stadt Nr. 102. Gedenktafel über die am 29. Juli 1872 stattftndendcn Lici-tationen. I. Feilb., Klanzhnik'sche Real., Krainburg, BG. Krain-burg. rc Das D Sörsen-Comptoir und die Wechselstube D .der Wiener 6omm>88ion8-8snl<, 8e!wt1vnrtn^ 18, A übernimmt alle wie immer Namen habenden Ilnnlt-, ZL ;r ZZk SZ LL 8kl, und ^ Die Anflräge am hiesigen Plahe und aus der Provinz werden sehr rasch, ^ reell nnd prompt ansgesiihrt und die dnrch das Börse-Comptoir angekansten K Werthpapiere nnd Valuten mit Rücksicht auf die jeweilige Lage des Geldmarktes U U unter den billigsten Bedingungen belehnt. -Vk Die Geschäftslocalitäten bleiben täglich von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends ohne Unterbrechung dem Publicnm geöffnet. (101—4) ^ Or»ck vo» g,«. v. Llrin«ahr » grd. »a«ber, in Lawach. Lerleger und für dir Redaction verantwortlich: Ottomar «amberg.