vuatjlfimiai! CTlns rclr begrhren oon 6 et Zukunft ftmtnu ü Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, fi unsc unsere Kinder in der Schule lernen Und unser« Greise nicht mehr betteln gehen. G. Herwegh Telephon Nr. 2823. 9er SÄeKonto 88.418. isenbah Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. Sprechstunden .6$.federt Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von IV Uhr - vormittags bis 1/a4 Uhr nachmittags. JnserLionspreis: 'Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahresauftrag Rabatt, Siebaltion: Wien VA, Sentagaffe Nr. 8. Medaktiourschluß: Zwei Loge vor dem Erscheine» de« Blatte». Abonnements-Bedingungen: $albjdf)rlid) ............... Kr. 2*88 Ganzjährlich............>. . . I. . . 5-76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. erscheint leben 1., 10. unb 20. im Monat. It. 21 Wie», den 20. Sttl! 1913. 21. 3o6tg. Sem schuldigen Men* geht'- Im Schweiße ihres Angesichts plagen sich die ehrenwerten Reichsbündler, nachzuweisen, daß die Ablehnung des Antrages T o in s ch i I natwendig war, um für die Eisenbahner doch „etwas" heraus-zuschlagen. In langen, allzulangen Artikeln des „Deutschen Eisenbahner", in einem Flugblatt, in der ganzen natianalverbändlerischen Presse wird den Bediensteten vorerzählt, wie unmöglich die Annahme des 17 Millionen- Antrages war, da die Negierung sich absolut geweigert habe, den Antrag zu akzeptieren. Wie taktisch klug und energisch der Nationalverband als Vertreter der Eisenbahncrintercssen gehandelt habe, als er die Ratenzahlungen annahm, die die Regierung Vorschlag. — Tam, kam, tarn! — Aber der Zuhörer werden immer weniger bei diesem Gaukelspiel und ans den Reihen derer, die noch zu-hören, gibt's sehr unwillige Zwischenrufe. .... Man glaubt ihnen einfach nicht in ehr. Und wenn nicht jahrelang gezüchteter politischer Haß gegen die „Internationalen" noch den Rest zuriick-hielt. gewerkschast l ichh.niinM kein denkfähiger deutscher Eisenbahner die Leute mehr ernst, die unfähig zu ernster, zielbewusster gewerkschaftlicher Arbeit sind, weil sie im Troß jener Kreise nachschleichen, gegen die unsere ganze gewerkschaftliche Arbeit gerichtet Zein muß. Und weil sie fühl e n, daß sie Troßknechte sind, deshalb winden und plagen sie sich, die Wahrheit zu verhüllen, nehmen Heldenposen an und schreien, schreien.... Doch all der Lärm kann die Stimmen jener ehrlich denkenden Elemente in ihren eigenen Reihen nicht überleiten, die sich nicht beirren lassen und sagen: „Wir glauben nicht, daß der Nationalverband, die stärkste politische Partei des Parlaments, die eigentliche Regierungspartei, die Regierung nicht zur restlosen Bewilligung der 17 Millionen gebracht hätte, wenn er gewollt hätte. Wir glauben es nicht, weil wir wohl wissen, daß die Regierung einem entschlossenen Druck des Nationalverbandes hätte weichen müsse n, weil sie den guten Nationalvcrband zur Bewilligung jener Hunderte von Millionen braucht, die dem Militarismus neuerdings geopfert werden sollen, bis die Regierung die ehrenwerte Majorität für genügend präpariert hält. Wir glauben es nicht!" Zur Beschwichtigung dieser Anhänger reicht das „Wörterbuch zum täglichen Gebrauch" nicht aus, dessen sich die „Reichsbündler" bedienen, lind da wird aus dem gelben Unratkübcl alles herausgeholt, was noch als letztes Aufgebot zur Verfügung steht: Eine Fülle von Lügen, Verdrehungen, Entstellungen wird in die Welt hinausgeschleudert. Hilf, was helfen kann! Sie wittern aber auch, daß w i r, nicht sie, wie die ertappten Sünder, mit schlotternden Knien da-stehen! Lest, Eisenbahner, wie schauderhast schlecht es uns geht! „Deutscher Eisenbahner" vom 1. Juli: „Sonderbar, die Sozi geben kein Flugblatt heraus, sie aalten keine Versammlungen ab, sie stellen an die Reichs-bündler keine neugierigen Fragen, Wie geprügelte Schulbuben thu!) weichen sie auf einmal den NeichSbündlern aus!" Damit sich die ohnedies so geplagten Leute nicht noch weiter den Kopf zu zerbrechen brauchen, wollen wir auf die indirekte Frage mit deutlicher Antwort auswarten: Ob wir ein Flugblatt herausgcben oder nicht, darüber haben w i r nachzudenken. Und wenn es kommt, werden es die Reichsbündler sicherlich zu lesen erhalten. ... Wegen V e r s a m m ! u n g c n, da brauchen die Herren nur die Feder wegznlegen und in die Stationen hinauszuschauen. W i r halten Ver-s a m tu I u n g ett a b u n d über s ch l e ch t c n Besuch h a b e n wir to ah r l ich ui ch t z u klagen.... Und daß wir den „Reichsbündlern" wie die „geprügelten Schulbuben" ausweichen, haben wir erst aus dem „Deutschen Eisenbahner" erfahren. Wir halten ununterbrochen öffentliche Versammlungen ab und halten die Reichsbündler nicht fern. W i r weichen nicht aus. — Genügt dies? Die braven Reichsbündler gehen aber nicht nur auf Entdeckungen aus. Sie kommen mit csfektcren Fälschungen. So berichtet der „Deutsche Eisenbahner" vom 1. Juli, daß Abgeordneter Heine in der Sitzung des Budgetausschusses vom 11. Juni einen Antrag auf Regelung der Quartiergeloer für die Unter-Beamten und Diener eingcbracht habe, der als Acqui-valent für die Zurückstellung der zweijährigen Vor-rückungsfristcn der Diener zur Durchführung gelangen sollte. „Nach Ablehnung des Antrages Tom-schik wurde unser Antrag auch angenommen". Möchte man nicht glauben, daß dieser Antrag Heine den festen Entschluß der Mehrheit des Budgetausschusses brachte, den Dienern ein Aequivalent für die hartnäckige Verweigerung der zweijährigen Vorrückungsfristen zu bieten? Es liegt aber nur eine reichsbündlerische Fälschung vor. Der „Antrag" Heine war eben kein Antrag, sondern eine zu nichts verpflichtende Resolution, die die Majorität ohncweiters annahm, nachdem sie den klaren und deutlichen Antrag T o m s ch i k abgelehnt hatte! Ist eine solche Fälschung jesuitisch oder talmudistisch, deutscher Eisenbahner? In derselben Nummer klagt der „Deutsche Eisenbahner" scheinheilig, daß gerade für die Arbeiter so wenig geschehen sei. Schuld daran tragen natürlich die — Sozialdemokraten. Die Arbeiter — meint der „Deutsche Eisenbahner" — seien doch größtenteils in der sozialdemokratischen Organisation. Warum haben sie so wenig erreicht? Das erfrecht sich dasselbe Pack niederzuschreiben, dessen parlamentarische Vertreter alles getan haben, um die im Antrag Tomschik klar umschriebenen Mindestforderungen für die Arbeiter zu Falle zit bringen! Die Wahrheit ist, daß die sozialdemokratische Organisation, im Einverständnis mit den Vertretern des definitiven Personals, die Forderungen der Arbeiter direkt in den Vordergrund gestellt hat. Daß sic gegen jede, durch Hintertüren in die Bestimmungen hineingcbrachte. Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Arbeiter schärfstens Stellung nimmt und unermüdlich bestrebt ist, die Lage der Arbeiter zu verbessern. Vergebliche Mühe, die Arbeiter in Verwirrung zu bringen! Das Gros der Arbeiter ist von sozialistischem De u ke n erfüllt, cs weiß ehrliche Gewerkschaftspolitik wohl zu unterscheiden von dem zweck- und ziellosem Getue der Nationalen. Oder glaubt der „Deutsche Eisenbahner" wirklich, daß die Arbeiter sich einer Richtung zuwenden könnten, die die Proletarier durch nationale Phrasen zu willfährige Sklaven des Unternehmertums machen will. D i c Zeiten find vorüber. Und noch eine Stichprobe reichsbündlcrischer Verleumdungstaktik. Ebenfalls in der Nummer vom 1. Juli des „Deutschen Eisenbahner" wird angeführt, daß am 17. Juni das Subkomitee des Staatsangestcllten-ausschusses getagt habe, um über die Aufteilung der 3 Millionen, die in diesem Jahre für die Eisenbahner verwendet werden sollen, zu beraten. Alle Mitglieder des genannten Komitees seien anwesend gewesen, nur der Vertreter der Sozialdemokraten nicht. — Also, die Sozialdemokraten hätten wieder einmal die Eisenbahner „verraten". Die Wahrheit ist: Im Subkomitee des Staatsangestelltenausschusses sitzt auch Genosse Rudolf Müller und gegen diesen richtet sich auch die tückische Verleumdung. Der Hergang der Sache ist folgender: Für den 17. Juni war tatsächlich eine Sitzung für 10 Uhr vormittags ausgeschrieben worden. Unser Genosse M ü l l e r war auch zur richtigen Zeit im Lokal. Der Saaldicncr gab ihm aber bekannt, daß mit Rücksicht darauf, daß zur selben Zeit die Plenarsitzung des Hauses beginne, die Sitzung v e r-s ch oben sei. Am 1 8. Juni wurde vom Bureau des Hauses eine neuerliche Sitzung für den nächsten Tag, alfo_ für 19. Juni, 9 Uhr vormittags, anheranmt. Diese Sitzung wurde aber wieder abgesagt und für 3 Uhr einberufen. Auch diese Sitzung wurde, aber mit Rücksicht auf die Sitzung des P l e u u m s, die an diesem Tag bis 1 Uhr nachts dauerte, abgesagt. Und nun folgende speziell für Herrn K c m etter bezeichnende Tatsache. Herr Kemetter, der Obmann des Subkomitees, berief, trotz der Absage der Sitzung am 1 7. Inn i (die um 10 Uhr hätte stattfinden sollen-), plötzlich eine Sitzung für 10 Uhr 42 Minuten ein. A ber weder Genoss e Müller noch die Abgeordneten R a u ch (P o l e) und S i lt-galievics (Ruthene) wurden von di esc r neuerlichen Einberufung v e r st an d i g t, so daß in dieser Sitzung nur Herr Kemetter und die Abgeordneten Held, Heine und Bukival anwesend waren. Also, nur die Vertreter der nationalen Koalition wurden v c r st ä n d i g t. Begreift man, was mit dieser illoyalen Vorgangsweise bezweckt werden sollte? Wahrlich, der „Deutsche Eisenbahner" zeigt doch nur die Schande seiner eigenen Parteigänger ans. Und mit solchem Pack müssen wir uns herumschlagen! Man kann verstehen, daß die Nationalen nichts unversucht lassen, um ihre Haltung zum Antrag Tomschik zu rechtfertigen. Und es wundert uns nicht, daß sie, unfähig, das eigene Verhalten den Eisenbahnern plausibel zu machen, uns mit Schmutz bewerfen. Denn die Ablehnung des Antrages Tomschik hat die letzten Schleier weggerissen, die die perfide, volksfeindliche Politik des Nationalvcrbandes verhüllten. Hunderte von Millionen wurden dem Militarismus in die Fänge geworfen, kaum daß die Nationalvcrbändler es überhaupt der Mühe wert fanden, darüber zu debattieren. Aber wegen dieser, fast hätten wir gesagt, lumpigen Summe von 17 Millionen haben die bürgerlichen Parteien gefeilscht/ gemogclt, gegen einander intrigiert — Christlichsoziale gegen Nationalverband — und haben, fast sinnlos vor Schreck und Angst, endlich das Auskunstsmittel der ratenweisen Einstellung von 15, Millionen ins Budgei gefunden. Jnwohl, fast sinnlos vor Schreck und Angst-lind speziell die Nationalvcrbändler rennen bei solchen Gelegenheiten immer herum, als ob der Satan hinter ihnen her wäre. Die Eisenbahner sind W ä h I e r und sogar in manchen Bezirken ausschlaggebend. Da heißt es alles mögliche tun, um nicht auch den Rest von ihnen ins sozialdemokratische Lager zu drängen. Daher dieses Geflenne, Gezeter, diese Entstellungen und Fälschungen. Willfährig gibt sich zu diesem Zweck auch das nationale Eiscnbahnerblatt her. Denn:. .„Wenn der Purpur fällt, muß der Herzog nach".... Es graust den Reichsbündlern vor jeder Abstimmung des Nationalverbandes, sie wissen, es gibt dann P e i t-s ch enhieb e. lind sie alle zusammen machen daS unbedingt Notwendige aus, weil sie uns Sozialdemokraten f ü r ch t,e it. Nicht nur wir sind dieser Ueberzcugung, die nationatverbänd-lerischen Abgeordneten selbst gestehen dies ein. Welch herzbewegender Appell an die Regierung, doch „etwas'* zu machen, sonst läuft alles zu den „Sozi!" Das ist die trockene Wahrheit, und aus dem ängstlichen Geguitsche ersehen wir doch immer wieder, daß wir auf dem rechten Weg sind. Zielbewusste, kraftvolle Arbeit leisten, unsere Organisation stärken, das werden wir so wie bisher auch weiterhin tun. Wobei wir immer noch Zeit finden werden, die Peitsche um die Ohren der Natioiialperbändler und ihrer Troßknechte knallen zu lassen. Beides zu Nutz und Frommen aller Eisenbahner. |jjgjr Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auslage von 50.000 Exemplaren. MW < "Beite 2 Tv—— „Eine lleberraschmm". Das Flugblatt des Rcichsbündes. „Eisenbahner! Ihr habt eine Ueberraschung er-lebt!" Sodbeginnt ein Flugblatt, das ein besonders geist-reicher Witzbold von der Hauptleitung des Reichsbnudes deutscher Eisenbahner Oesterreichs zusmumengepsesfert hat, und das jetzt in Tausenden Exemplaren unter den Eisenbahnern verteilt wird. Das Flugblatt ist natürlich nur für die ganz Dummen geschrieben. Ist doch der Inhalt so, das; davon eine alte Kuh den Lachkrampf kriegen könnte. Jeder Laie weiß, wie verräterisch sich die Nationalverbändler im Parlament bis zum Schluß der Session gegenüber den Forderungei: der Eisenbahner, der Staatsbeamten und Staatsarbeiter Verhalten haben. Jeden, auch den Reichsbündlern, ist das geradezu gehässige Verhalten der Nationalverbändler und der Christ-lichsozialen dem 17 Millionen-Antrag der Sozialdemokraten gegenüber wohlbekannt. Haben doch die Reichs-bündler selbst in einer Anwandlung von Ehrlichkeit gegenüber denen, die sie zu vertreten vorgeben, bittere Worte über das arbeitet- und speziell eisenbahnerfeindliche Verhalten des Nationalverbandes gefunden. Natürlich haben die Großen des Nationalverbandes sich das nicht gefallen lassen und den Neichsbundhelden zu kuschen befohlen. Und weil der große, reiche Onkel ernstlich über die ungeratene» Säuglinge seines Geldsackes böse war, so haben diese auch sofort etngcleuft und sind brav geworden. Und nun die Ueberraschung! Die Nationalverbändler und Christlichsozialen, die noch kurz vorher gesinnt waren, für den Antrag Tomschik zu stimmen, da sie feinen anderen Ausweg sahen und sich vor dem Urteil der Wähler fürchteten, haben für den Regicrungs-emtrag, der die etappenweise Durchführung der Auf- besserung der Bezüge der Eisenbahner vorsieht, gestimmt. Wirklich eine Ueberraschung! Dieselben Herren, die schon vorher für das Bessere waren, haben auf einen Wink der Regierung sofort das Schlechtere apportiert! Im Flugblat steht die Frage: „Wer hat diesen Erfolg er. rungert?" Antwort: „Nur die Nationalen!" Und diese taten es, „weil sie von den Neichsverbändlern durch unermüdliche ernste Aufklärung dazu bewogen wurden". Schau, schon, die Nationalverbändler und Christlichsozialen int Parlament mußten also erst „aufgeklärt" werden, daß es den Eisenbahnern schlecht geht. Ja, warum setzt sich denn dann der Reichsbund bei den Wahlen für solch ganz „unaufgeklärte" Leute ein, mit denen man sich dann unermüdlich abmühen muß, bis sie endlich Vernunft annehmen? Aber die Reichsbündler mögen nur noch weiter die Abgeordneten des Nationalverbandes „aufklären", denn das tut wirklich not. Schön ist auch von den Reichs-bündlcrn, daß sie in ihrer Flugschrift zugeben, daß der Nationalverband und die Christlichsozialen zusammengeholfen haben, den Antrag der Sozialdemokraten abzulehnen, ja, daß sic die Mithilfe der Christlichsozialen sogar anerkennen. Natürlich wird dann nur für den „Reichsbund" die Trommel gerührt; dabei leistet sich der „Schriftsteller" des Flugblattes folgenden Witz: „Brüder sind wir nicht als Eisenbahner. Brüder aber sollten wir als deutsche Eisenbahner sein." Das ist wohl reichsbündlerisch verdeutscht und heißt, nicht gegen den Unternehmer Staat sollen sich die Bediensteten als Eisen-bahnet bereinigen, sondern national zerspalten sollen sie sich, damit gewisse Herrschaften lachen können. Und diesen Mahnruf, ein solcher soll es wohl sein, richten die Flugblattschreiber „an die Zersplitterten"! Was doch der Nationalismus für Purzelbäume verursacht! _ Daun kommt im Flugblatt eine Verleumdung der Sozialdemokraten. (Ein Flugblatt der Gelben ohne Verleumdung des Gegners wäre ja auch eine Ueberraschung.) Da werden Leimspindeln ausgesteckt, an denen die Unterbeamten und Diener hängen bleiben sollen. Es handelt sich da um einen Vorschlag, der das Quartiergeld bei diesen Kategorien regeln soll. Das Ganze ist natürlich ein Schwindel der- Nationalen, der im „Eisenbahner" ja entsprechend ^aufgeklärt wurde. Im Flugblatt heißt es nun:, „Die, Sozialdemokraten sind dagegen und darum ist auch die Regierung dagegen." Die Reichsbündler stellen da der Regierung, in der doch die Nationalen sitzen, eilt schönes Armutszeugnis aus! Wie wacker sie sich doch mit ihren eigenen 'Lügen blamieren! Dann werden die Sozialdemokraten fälschlich denunziert, sie hatten ait der Beratung des Subkomitees des Staatsangestelltenausschusses nicht teilgenommen, wo über die Verteilung der den Eisenbahnern bewilligten Beträge beraten wurde. Die Reichsbündler glauben, wenn sie die Sozialdemkraten verleumden, auch schon damit die Eisenbahner ciuzusangen. Diese Art ist aber schon bekannt und zieht nicht mehr. Die Eisenba h.n er und Staats-n ii g c st e I I t e n h aben die V e r r ä t e r e i e it d e r Nationalen, welche diese in der Zeit vom Oktober 1911 bi s Dezember 1912 verübten, n ich t v e r g essen. Sie werden über das Verheilten der Regierungsparteien, und das sind die Nationalen und Christlichsozialen, nie „überrascht" sein, denn daß dies ihre Feinde sind, das wissen sie. Wenn sie jetzt wieder den Schafspelz entziehen und die alten Schandtaten vergessen machen wollen, ist dies ja begreiflich. Der Eisenbahner bekommt eben wieder einmal eilten Stimmzettel, und das ist der einzige Gegenstand, vor dem die um ihre Mandate zitternden Herrschaften Respekt haben. Die Aufrichtigkeit der Arbeiterkind«. Zur Zeit der liberalen Herrschaft in Oesterreich ging eine gewisse Scham gegenüber den Arbeitern durch die herrschenden Klassen. Man war sich des Unrechts bewußt, welches das Bürgertum durch seine Privilegien dein Arbeiterstand gegenüber verkörperte, und wich daher, wo es ging, den Arbeitern scheu aus dem Wege. Traten die Arbeiter in Lohnkämpfe ein, war im Bürgertum sogar noch das öffentliche Mitleid für sie tätig und adelige uud bürgerliche Frauen entsetzten sich über das Elend und suchten durch Sammlungen für die Arbeiter gntzumachen, was ihre Männer an der Ausbeutung an ihnen verschuldeten. Unternehmer selbst konnten sich des Mitleids in einzelnen Fällen sogar selbst nicht ent-schlagen, ließen die Streikenden in den Quartieren und gaben ihnen aus dem Fabrikkonsum Vorschuß an Waren. Klagten die Arbeiter über Rechtlosigkeit, so wichen die Liberalen der Antwort scheu aus, hielten ihre Versammlungen in Konveittikeln ab und entschuldigten sich vor den Wählern wegen ihrer bevorzugten Stellung, wobei sie äußerst selten zum’ Angriff auf die stürmenden Wahlrechtskämpfer übergingen. Bürgerliche Abgeordnete traten im Abgeordnetenhause als Ankläger der Regierung auf, weil diese die Arbeiter in ihren Bestrebungen verfolgte und die Schilderung der Verfolgungen und der Rechtlosigkeit machten eilten sichtlichen Eindruck auf das Haus, so daß die Regierung die Zügel nachlassen mußte. Die liberale Partei hatte sich auch den altkonserva-tiven Grundsatz angeeignet, daß Adel verpflichtet, und da es in ihren Reihen noch führende Geister gab, die etwas bedeuteten, fühlten sie, daß ihre Privilegien sie gegenüber den Arbeitern zum Anstand verpflichteten. Diese Zeit ist nun für immer vorbei. Die liberale Partei ist wegen Mangel an Prinzipientreue und Volkstümlichkeit vernichtet und durch die christlichsoziale und nationale Demagogie abgelöst worden. Auf der anderen Seite ist die Arbeiterschaft aus primitiven Anfängen zu einer machtvollen Organisation aufgosticgeit, welche den Unternehmern durch die Gewerkschaften immer mehr Vorteile abringt, den Staat zur Aufhebung der Privilegien im Reichsrat gezwungen hat und Mandate der bürgerlichen Parteien bedroht sowie dem Lebensmittelwucher durch eine starke genossenschaftliche Bewegung entgegentritt. Diese Kraft und dieser Ausstieg der 9Ir< beiterklasie hat in den herrschenden und mtsbeutenbcit Klassen das Klassenbewußtsein geweckt und reißt sie hinein in die wildesten Orgien des Klassenhasses. Geschlossen stehen nun Klassenstaat, Unternehmertum und bürgerliche Parteien gegen die Arbeiterklasse aus. und lassen uns ab und zu mit ihrem Klassenhasse zurück, wenn sie die Arbeiterbewegung in ihrem Interesse fälschen und vergiften wollen. Unternehmerverbände, zünftlerische und agrarische Genossenschaften, Parteiorganisationen mit nationaler und christlichsozialer Färbung, giftgeschwollene Zeitungen, privilegierte Körperschaften, das sind ihre, Geschosse gegen die Arbeiterklasse, die sie täglich spielen lassen, um erbarmungslos über die Rechte und Interessen der arbeitenden Menschen hinwegzuschreiten. Zwar leugnen sie heuchlerisch alle den Kkassenkampf, zwar mahnen sie die Arbeiter, der Sozialdemokratie den Rücken zu kehren, weil dieselbe eine revolutionäre Klassenkampfpartei sei, aber niemand geht mitleidsloser und brutaler über Leben, Existenz und Wohlfahrt der Arbeiter hinweg als sie. Während sie Harmonie predigen zwischen Kapital und Arbeit, um Me Arbeiter zu kampfunfähigen Eunuchen zu stempeln, organisieren sie die Aussperrungen, schwarze Listen, Maßregelungen, bereiten sie Ausnahmegesetze gegen die Arbeiter vor, verlangen sie den Schutz der Streik- und Sperrebrecher, reichen sie Sturmpetitionen zum Verhot ,des Streikpostenstehens ein, suchen sie einfache Koalitionsübertretungen unter das Verbrechen der Erpressung zu stellen, sammeln sie Fonds gegen die Arbeiter, fälschen sie Wählerlisten, üben sie Wahlerpressnngen aus und schlagen obendrein noch fromm die Augen zum Himmel, um über sozialdemokratischen Terrorismus zu klagen. Selbst der wildeste Anarchist ist versöhnlicher als der Kapitalismus, der sich durch die Arbeiterklasse in seinem Profit und seinem politischen Besitzstand gefährdet sieht. So sehr sie den Terrorismus der Hilflosen und Schwachen verurteilen, so stark sie den Klassenkampf der Proletarier verdammen, steigern sich bei ihnen doch die Gefühle des Klassenkampfes und des Terrorismus zu unerreichter Wut. Sie lassen sich gegen die Arbeiter so weit gehen, daß sie sogar zur professiansmäßigen Lüge und zu Verleumdungen greisen, um, wie das Beispiel des deutschen Reichslügenverban-des beweist, wider besseres Wissen systematisch Unwahrheiten gegen die Sozialdemokratie zu verbreiten. Ganz zügellose kapitalistische Parteien mit der schärfsten Klassenkampfnote sind in Oesterreich die Christlichsozialen und die Deutschnationalen. Obwohl sie vergeben, Volksparteien zu sein, sind sie doch die rem» jten kapitalistischen Klopffechter, die durch ihren zunst-lerischen und agrarischen Einschlag noch widerlicher werden. Trotz alledem ziehen wir die unanständigen Christlichsozialen und Deutschnationalen den anständigen Liberalen vor. Warum? Weil es für die Arbeiterbewegung besser ist, wenn sich die kapitalistischen Feinde vor den Arbeitern in ihrem brutalen Klassenhaß enthüllen, als wenn sie ihre kapitalistischen Tendenzen hinter liberaler Wohlanständigkeit verbergen. Nichts ist im Leben gefährlicher als die Täuschung. Sie mag für den Bequemen angenehm sein, aber für den Arbeiter, der nur dann emporsteigen kann, wenn er mit klaren Augen seine Feinde sieht und gegen sie den Kampf aufnimmt, ist die brutale Wirklichkeit lehrreicher und besser als die schone Täuschung. Die kapitalistischen Unternehmer und Parteien und die Regierungen, welche sich als deren Vollzugsorgane fühlen, treiben der Arbeiterschaft die Untugenden, die in der Gleichgültigkeit und im mangelhaften Klassenbewusstsein bestehen, gründlich aus. Da heißt es, entweder die Reihen schließen und denken und schauen lernen oder im Elend und in der Rechtlosigkeit versinken. Kreise, wie die Finanzer, die Postbediensteten und Eisenbahner, die sich haben narren lassen, können ein Lied von den Folgen ihrer Sorglosigkeit singen. Sie sind int Erwachen bc- Feuilleton. Ae Fortschritte der drahtlosen TelegrMie. Seitdem Marconi, die vielfachen Versuche erfolgreicher Vorgänger zusammenfassend, im Jahre 1896 sein erstes Patent auf feine Apparate zum Austausch von Funkentelegrammen nahm und im Golf von Spezia auf zwölf Kilometer Entfernung das erste Marconigramm zwischen der Küste und einem Schiff austauschte, hat sich zwar der Ruhm dieser Erfindung gewaltig ausgebreitet, man vernimmt aber wenig von ihren neueren Fortschritten, noch weniger von ihrer wachsenden praktischen Nutzung. Die Wissenschaft von den Junkensprüchen gehört eben zu den vielen menschlichen Großtaten, die in aller Stille ohne den marktschreierischen Aufputz und Lärm, mit dem etwa sich die volksbeglückenden Regierungshandlungen vollziehen, der menschlichen Gesellschaft dienen und mit einer Selbstverständlichkeit in tausend Beziehungen des täglichen Lebens eindringen, die einen Undank gegen ihre Urheber bedeutet. Die letzten Jahre haben sehr wesentliche Verbesserungen und vor allem eine Ausbreitung der drahtlosen Telegaphir mit sich gebracht, die man nie erhofft hat. Der wesentlichste Nachteil: die Langsamkeit des funkentelegraphischen Verkehrs ist nun endlich aufgehoben, seitdem es Marconi gelang, durch eine geniale Verbindung seines mit einer Saite versehenen Galvanometers mit einer photographischen Platte ein eigenes Alphabet sus den Bewegungen dieser Saite zusammenzustellen, mit dessen Hilfe, wie die „Elektrotechnische Zeitschrift" (1913) soeben berichtet, zwischen Irland und Kanada bereits 65 Worte in der Minute ausgetauscht wurden. Ein zweites praktisches Erfordernis war cs, die Entfernung zwischen Geber und Empfangsstation bedeutend zu vergrößern. Man trachtete ursprünglich, dies durch die Wahl möglichst großer Wellenlängen zu erreichen und die größte deutsche derartige Station zu Norddeich, gegenüber der Insel Norderney, arbeitet mit elektrischen Wellen von 1650 Meter Länge. Aber zu deren Herstellung gehören Maschinen, deren Bau große technische Schwierigkeiten bereitet. Daher trachtet man nun die Wellenlänge auf andere Weise zu steigern, und es gelang auch wirklich, wie die „Nature" (1918) berichtet, durch Verbindung der Antennen, von denen die Wellen ausstrahlen, mit einer Spulenleitung die Wellenlänge bereits auf das Mehrfache zu erhöhen. Von Vorteil ist es hiebei auch, die Antenne möglichst hoch und umfangreich zu gestalten. Daher wählte man die Matze des vor kurzem eingestürzten. Nauener Turmes, wie jedem Berliner geläufig, so gigantisch;' darum geht man soeben an die Verwirklichung einer so „phantastischen" Idee, wie der, im Departement Jsöre in Frankreich die eigentümliche Anordnung der fünf dicht nebeneinander stehenden Berge der Grande Chartreuse für die Zwecke der Funkentelegraphie dadurch auszunutzen, daß man zwischen ihnen zehn Drähte in 25 Kilometer Länge ausspannen will, so daß diese Riesenantenne nach dem Bericht der „Nature" aus nicht weniger als 250 Kilometer Draht ihre Strahlen in die Lüfte sendet. Außerdem hat sich durch den deutschen Forscher Braun nun auch die Möglichkeit ergeben, unbegrenzte Energiemengen auszusenden und trotz kurzer Antennen die Wellenlänge auf 8000 Meter zu steigern. Die Erfolge der drahtlosen Telegraphie sind denn auch neuestens enorm gestiegen. Die Norddeicher Station sendet ihre Funkensprüche nunmehr bei Tag im Umkreis von 1800 Kilometer, des Nachts 4500 Kilometer umher. Der grotze Unterschied dieser Zahlen wird, dadurch bedingt, daß die Luft tagsüber die elektrischen Wellen stört und absorbiert. Die Station am Eiffelturm, der durch die drahtlose Telegraphie eine bei seiner Erbauung ungeahnte Nutzbarkeit erlangt hat, sendet Fünkensprüche weit über' Europa hinaus, in einem Radius von 8000 Kilometer, des Nachts sogar von 7000 Kilometer. Aber auch das sind noch nicht die höchsten Ziffern. Am 4. März 1918 wurden, wie „Elektrotechnik und Maschinenbau" mitteilt, auf der Station Ncuport Zeichen ausgenommen, die aus 11.000 bis 12.800 Kilometer Entfernung herkamen. Die bloßen Ziffern geben aber von diesen Wegstrecken keine richtige Vorstellung. Man wird erst dann die erstaunlichen Leistungen der Funkentelegraphie richtig ermessen, wenn man auf der Karte diese Entfernung nachweist und ^ dabei sieht, daß in einem Radius von 7000 Kilometer von Paris aus Tibet und Neuyork erreicht werden können und daß der Weg von Kairo nach Kapstadt durch ganz Afrika nicht länger ist, auch schon zum Teil von Funkensprüchen überflogen wurde. Es gelang sogar jüngst den Engländern, durch ganz Afrika einen Funkenspruch mit Bona (in den französischen Kolonien am Aequator) von Aden ans zu wechseln, obwohl die tropischen Urwälder der Verbreitung elektrischer Wellen viele Hindernisse entgegensetzen. In gleichem Maße wie die Anwendbarkeit des Funkenspruches zunahm, hat sich auch seine Anwendung gesteigert. Nur in Deutschland hat man sich daran gewöhnt, auch diese Erfindung ausschließlich vom militärischen Gesichtspunkt aus zu beurteilen, in anderen Ländern sind Handel und Weltverkehr schon längst därangcgartgcii, sie sich in größtem Maßstab dienst- bar zu machen. Nach der amtlichen Statistik von 1912 waren in diesem Jahre 2881 Schiffs- und 435 Uferstationen tätig, von denen auf Deutschland nur 824 entfielen, während auf England und Nordamerika mit 1329 der Löwenanteil kam. Bis zum Jänner 1918 waren schon wieder 106 neue Stationen errichtet, darunter auch solche in Tibet und in der Mongolei, so daß binnen kurzem der ganze Erdball mit einem Netz von Funkenspruchstationen überzogen ist und das alte prophetische Wort vom Menschengeist, der seine Stimme über die ganze Erde hin erschallen wird lassen, zur buchstäblichen Wahrheit werden wird, da im Gefolge des Funkenspruches, wenn auch in bescheiden weitem Abstand, die drahtlose Telephonie nachrückt. Es ist namentlich die Schiffahrt, der diese Erfindung dient. Von Rußland bis England befindet man sich ununterbrochen Im Bereich der Funkenspruchstationen und eine aus ihren Meldungen zusammengestellte Zeitung wird täglich den Passagieren der Cunard-Linie überreicht. Welche Bedeutung aber der Funkenspruch bei einem Schiffsunglück haben kann, ist von der „Titanic"-Katastrophe her jedermann noch frisch int Gedächtnis. Frankreich arbeitet gegenwärtig daran, an seinen Küsten einen ununterbrochenen Funkenspruchdienst zu organisieren, der in Intervallen von 10 und 80 Sekunden feine Signale aufs Meer hinaussendet, um die Schiffe in ständiger Verbindung mit dem Lande, zu erhalten und so vor allem die noch immer größte Gefahr des Seedienstes, nämlich die des Zusammenstoßes bei unsichtigem Wetter, zu verringern. Aber auch auf dein Lande dehnt sich der Funkenspruch-verkehr rapid aus. Für ihn wird die Form der Telephonie natürlich stets bedeutungsvoller sein als die der Depesche, und heute, da die Italiener zwischen dem Kriegsministerium zu Rom und dem tripolitanischen Kriegsschauplatz drahtlose Ge* spräche geführt haben, da man von Berlin aus auf 400 Kilometer Entfernung Zeitungsberichte auf gleiche Weise telephonierte und bereits bis 1000 Kilometer gekommen ist, bei dem auch noch die Stimme der Sprechenden wieder erkannt werden kann, ist auch dieses Problem mitten im Siegeslauf feiner praktischen Verwendbarkeit. London hat den Funkenspruch schon in den Feuerwehrdienst einbezogen, die Neuhorler Börsianer haben bereits ihre „Privatantennen" ausgestreckt, und so hoffen wir noch alle den Tag zu erleben, da jedermann von seinem Heim aus durch die geheimnisvollen elektrischen Wellen der Lust verkehrt. Die Technik hat uns daran gewöhnt, daß heute das verwirklicht ist, was gestern noch als Jules Vernesche Phantasie erschien,. Sorget dafür, daß der «Eisenbahner" anch vom reiserrden Pnbliknrn gelesen.werde! griffen, denn der Kapitalismus erzieht mit der Nilpferdpeitsche in der Hand und treibt die gleichgültigen Massen dorthin, wo sie die herrschenden Klassen mit im-gernsten sehen, in die Arme der Sozialdemokratie. Zwar kann der Kapitalismus zeitweilig auch mit dem Zuckerbrot arbeiten, wenn er abLr sieht, daß der Schwindel noch weniger zieht als brutale Machtentfaltung, greift er wieder zur Peitsche und knallt in die Arbeiterschaft hinein. Es kann und darf auf beiden Seiten kein Pardon fein, denn die Entwicklung drängt zur Organisation hüben und drüben. Je besser es die Arbeiter perstehen, ihre Organisation auszubauen und ihre Kampfstellung zu beziehen, um so kürzer wird der Leidensweg sein, den sie durchzuschreiten haben. Tie Aufrichtigkeit der Arbeiterfeinde duldet kein Zögern und kein beschauliches Anhalten, vorwärts geht es in den großen Entscheidungskampf zwischen Kapital und Arbeit, der nur mit dem Sieg der Arbeit endigen kann. Die Arbeiter haben im Reiche patriarchalischer Gemächlichkeit nichts mehr zu suchen, ihre Zukunft liegt im Klassenkampf, in welchem die Barbarei des Kapitalismus so gewiß überwunden werden wird, wie im Kampfe des Bürgertums in den Revolutionen der Vergangenheit der Feudalismus überwunden wurde. Aug um Aug, Zahn um Zahn! EetoMitiBlelt Als die moderne kapitalistische Entwicklung mit ihren Widersprüchen und Gegensätzen zwischen Kapital und Arbeit sich langsam Bahn brach, da waren es nur wenige erleuchtete Geister, die ihre Bedeutung für die Zukunft der Arbeiterschaft klar erkannten. Ganz unten in der Tiefe, unter Tränen und Schmerzen der Entbehrung und der Not. begleitet von dem Haß und der Verfolgung der Herrschenden, rang sich die neue Erkenntnis durch. Ein Saint-Siinon, ein Fourier und Owen wiesen darauf hin, daß das künftige Jahrhundert der Industrie gehöre und für die Gesellschaft große soziale Reformen dringend notwendig seien. In langer ob-mühender Geistesarbeit erforschten Karl Marx und sein Freund Friedrich Engels die Gesetze des Kapitalismus und riefen ihr Donnerwort in die Welt der Arbeit: „Proletarier aller Länder vereinigt euch!" lind ein Ferdinand Lassalle, der kühne, tapfere Agitator, gepanzert mit der ganzen Wifsenschast des Jahrhunderts, sah von den Bergen der Wissenschaft das Morgenrot einer neuen Zeit heranbrechen, in der man das Prinzip des Arbeiterstandes zum allgemein herrschenden in der Gesellschaft machen werde. Aber nur langsam, schrittweise und auf verschiedenen Umwegen kam es der Arbeiterklasse zum Bewußtsein, welch gewaltige Kulturmission ihrer harrte. Sie mußte erst die überlieferten Vorurteile abwerfen und init klarem Sinn und freier Entschlossenheit erkennen lernen, was die Zeit von ihr forderte. Zwei Menschenalter sind seitdem verflossen; eine kurze Spanne Zeit! Und in allen entwickelten Kulturländern ist heute die Arbeiterbewegung ein Faktor geworden, dessen segensreiche Kulturarbeit sich mit jedem neuen Tage neu betätigt. Und wenn wir auf Deutschland blicken, so sehen wir, daß die Arbeiterklasse Großes und Gewaltiges geleistet hat. Was einst graue Theorie, kühne Phantasie war, ist heute Wirklichkeit geworden, lieber vier Millionen Stimmen scharen sich um das siegreiche Banner der Arbeiterpartei. Aber trotz alledem hat die Arbeiterschaft keine Veranlassung, müßig zu fein. Die Siege, die Erfolge haben neue Kämpfe heraufbeschworen, Kämpfe, die an Erbitterung und an Umfang alles frühere in den Schatten stellen. Mißtrauisch haben die Reaktionäre die Arbeiterschaft immer betrachtet. Und was ihnen ober am meisten Besorgnis verursacht, das ist der Augenblick, in dem es der Arbeiterschaft klar wird, wie groß ihre Macht als Wertschöpfer in der Gesellschaft ist. Noch in den Vierzigerjahren wollte man „dem Bruder Arbeiter die milde Hand reichen", und wenige Jahre später war den Arbeiterfeinden schon der Schrecken in die Knochen gefahren. Da sagten sie wie einst Schultze-Delitzsch: „Wecken sie die Bestie nicht!" Und heute bilden sie eine geschlossene Phalanx, in der nur der eine Wille lebendig ist, die Arbeiterschaft in Fesseln zu schlagen, sie ohnmächtig zu istachen. Angesichts dieser Tatsachen ist es für jeden organisierten Arbeiter ein Gebot eherner Notwendigkeit, mit der größten Aktivität am Kampf um seine angeborenen Menschenrechte teilzunehmen, das Bleigewicht der Lauheit, der Gleichgültigkeit abzuwerfen und seine ganze Kraft in den Dienst der großen Sache zu stellen. Es ist wohl kaum notwendig, darauf hinzuweisen, daß es nur antisoziale Elemente sind, die sich heute bewußt von den Klassengenossen fernhalten oder diese schädigen, und an diesen mag man achtlos vorübergehen. Aber wie groß ist heute noch die Zahl der Indifferenten, die ihrer sozialen Lage nach alle zur Arbeiterklasse gehören. Und was diese verhindert, sich der Organisation anzuschließen, ist meistenteils die Gleichgültigkeit, das Fehlen jeglicher Einsicht in die Forderungen der Zeit. Da schätzt mancher irgendein vermeintliches Vergnügen, meist recht sonderbarer Art, dem man ost Zeit und Geld opfert, höher. Ja und selbst in den Kreisen der organisierten Arbeiterschaft findet man manchmal jenes schleichende, einschläfernde Gift der Gleichgültigkeit. Heute empfindet es jeder Arbeiter am eigenen Leibe, daß die Lohnarbeit wohl kaum eine Lichtseite lnlfzuweisen hat. Da geht es Tag für Tag immer den gleichen Gang, wie die Eimer einer Baggermaschine; das Leben des Arbeiters ist ein einziger langer Arbeitstag, der nur durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit — und das bedeutet immer Not und Elend — unterbrochen wird. Und dabei wissen die wenigsten Arbeiter, wie sie alles entbehren müssen, was ihnen von den Gütern dieser Erde, vorenthalten wird. Der Kampf ums tägliche Brot füllt das Menschenleben aus; kommt nun noch die Gleichgültigkeit dazu, dann erscheint das Leben öde und sinnlos. Es ist ein bitteres, aber wahres Wort, das einmal von dem Vorläufer des Sozialismus, GamPaueüa, gesprochen worden ist: „Das Volk ist ein großes, träges Tier, das seine Macht nicht kennt." Und in der Tat, das Machtbewußtsein ist noch nicht so stark entwickelt, wie es der Stellung der Arbeiterklasse in der Gesellschaft entsprechen müßte. Wäre das der Fall, so würde oftmals eilt Holmlachen grimmig um die Erde hallen, wenn der großen Maste des Volkes Zumutungen gestellt werden, die an Ungeheuerlichkeit kaum iibertroffen werden können. Es ist ja nun eine geschichtliche Tatsache, die fast paradox klingt: eine unterdrückte Klasse fühlt sich nie machtloser als auf der Höhe ihrer Macht und eine herrschende Klasse glaubt nie machtvoller zu fein als kurz vor dem Zusammenbruch. In Frankreich genügten nur wenige Worte der Gewalthaber, um einen Menschen in die Bastille zu bringen und ihn aus den Reihen der Lebenden zu streichen. Und vls dann die Bastille gestürmt und das Volk Herr von Paris war, kam es ihm erst zum Bewußtsein, welche Macht es repräsentierte. Und so ähnlich war es ja auch nach der Achtundvierzigerrevolntion in Deutschland. Die Kämpfe der modernen Arbeiterklasse unter-fcheiden sich von allen anderen weltgeschichtlichen Ereignissen darin, daß sie mit vollem Bewußtsein auf ein Ziel gerichtet sind, das aus dem Schöße der Zeit heraus-geboren worden ist. Deswegen ist es ja so dringend notwendig, daß jeder einzelne die Erkenntnis der neuen Zeit in sich trägt. Dann kann er sich auch über den Jammer der kapitalistischen Welt erheben; das Leben hat dann einen Inhalt und einen Zweck, und je mehr man mit Bewußtsein lebt, um so teurer wird die Gegenwart, teurer um der Zukunft willen einer besseren Zeit. Und jede Arbeit für die Organisation ist Bewußtsein für das Massenleben, für die Stadt, die einst goldene Zinnen tragen soll! Die Organisation macht den Menschen frei, und es ist eine Tatsache, daß wir nur durch sie zu aufrechten Eharaktem der Gesellschaft gegenüber werden können. Sie zeigt ihm die Mittel zum Handeln und macht des Menschen Willen zum obersten Gesetz. Damit aber treiben wir die Entwicklung vorwärts und werden selbst zu einem Teil des geschichtlichen Wirkens, der Ewigkeitswert besitzt. Und wenn wir heute große Arbeiterorganisationen vor uns sehen, so sehen wir damit, daß an Stelle der Gleichgültigkeit mehr und mehr das klare Bewußtsein getreten ist, daß wir vereinzelt nichts, vereinigt aber alles sind. Und wenn immer davon gesprochen wird, daß unsere Zeit in ihrem rohen Materialismus keine Ideale hat, so haben wir in dem Organisationsgedanken der Arbeiterschaft alle hohen sittlichen Werte zu einer Einheit zusamiuengesaßt. Und fürwahr, nur derjenige kann sich Kulturmensch nennen, der mit klarem Bewußtsein die Ideen der Zeit mit verwirklichen hilft. Wer aber zaudernd, zögernd oder gleichgültig abseits steht, der hat seine Zeit nicht begriffen, der vernimmt nicht daS Rauschen des Zeitenstromes und entbehrt alles, was das Leben erst lebenswert macht, das Kämpfen und Streben für eine wirklich große Sache! Das aber soll und darf nicht sein! Die Besten der Arbeiterklasse opfern ihr Herzblut int Kampf für die Arbeiter. Und wer nun den Willen zur Tat in sich hat, hat auch tausendfache Gelegenheit, ein Miiltiirkmiipfcr werden zu können. Welche Fülle von Belehrung bieten beispielsweise die Versammlungen der Arbeiterschaft, welch schneidige Waffe ist heute die Arbeiterpresse und welch tiefgründige Wissenschaft finden wir in den Arbeiterbibliotheken. Werden alle diese Dinge benützt, wie sie es verdienen, dann wird der stumpfen Gleichgültigkeit der Boden entrissen und die leuchtende Fackel der Erkenntnis bringt auch den letzten Geist zum Erwachen, daß es eine Lust zum Leben sein wird. Aus der klaren Erkenntnis heraus ober wird der Wille zur Macht erwachsen, der Wille zur Macht, der der Arbeiterklasse ihre angeborenen Menschenrechte erringt. Deswegen hinweg mit der Gleichgültigkeit! EGülMWSpÄM bei ben I. l. Staats* bahnen. Von der amerikanischen Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway Company laufen seit 1. Juli in den Strecken Wien-Westbahnhos—Salzburg—Triest und Innsbruck—Buchs sogenannte Aussichtswagen mit 33 Sitzplätzen. Diese Pacificwägen werden am Schlüsse des Zuges angehängt: das Bruttogewicht eines solchen Wagens beträgt r>0 Tonnen (500 Meterzentner). Auf der Strecke Innsbruck—Buchs werden in den Aussichtswagen keine zehn Personen in der Woche befördert; während der Rückfahrt sind meistens die Wägen leer. Die Staatsbahndirektion Innsbruck läßt für die amerikanische Gesellschaft bei voll gezahlter 1. oder II. Klasse-Karte eine Extrasitzgebühr von 5 Kr. von jenen Fahr* gasten einheben, welche sich in den Pocificwngcn begeben. Nachdem bei den Schnellzügen 301 und 302 durch die Beigabe des Pacificwagens die Belastung in der Bergstrecke Landeck—St. Anton und Bludenz—Langen überschritten wird, müssen diese Züge geschoben, das heißt mit zwei Lokomotiven befördert werden. Nachdem aber durch die Schublokomotive die Aussicht aus dem Pacific behindert ist, ließ die Staatsbahndirektion Innsbruck eilten langen Wagen mit niederen Bordwänden mit Steinen beladen und daran eine durchgehende automatische Bremse anbringen. Dieser Wagen dient als sogenannter Einschubwagen und hat ein Bruttogewicht von 20 Tonnen. Somit schleppt die Staatsbahn täglich zweimal 70 Ton n e n n nt f o n st ü b e r d e n A r 11> e r g. Dazu sind notwendig zwei Lokomotivführer, zwei Heizer, Verschieber, Wagenputzer it. s. w. Wenn auf solche Art und Weise sich die Betriebsausgaben erhöhen, macht es nichts, weil der Gedanke, jenen, die in Oesterreich bei den Staatsbahnen reisen, 5 Kr. Sitzgebühr für eine amerikanische Gesellschaft abzuknöpfen, in dem Gehirn eines hohen Herrn entstanden ist. Daß die Wägen der Pacific für die Staatsbahnen nur schwere Ausgaben bringen, ihr Einstellen somit geschäftlich unbedingt ver«. werfüch ist, beweist, daß die L-chweizer Bahnen-die bekanntlich kaufmännisch und nicht wie bei uns bureaukratisch verwaltet werden, das Mitschleppen dieser Sitzkästen rundweg ablehnteu. Auch die Süd bahn hat aus den gleichen Gründen auf die amerikanischen Kästen verzichtet. Ganz anders verhält sich die StaatsbahiwerwaltnnA gegen ihr Personal. Im Herbst 1911 hat sich bei Beteiligung aller Staatsbahndirektoren in Wien eine sogenannte Ersparungskommission konstituiert, die ihre Tätigkeit besonders den Unterbeamten, Dienern und Arbeitern fühlen läßt. So stehen jetzt an der Tagesordnung: Per* sorialreduzicrimgett, Verlängerung der Arbeitszeit, Verschlechterung der Fahrturnusse. Verschlechterung der Vor« rüiiungsfristcn bei allen Arbeitern. Diese Verschlechterungen der Dienstverhältnisse werden mit großem Eifer betrieben, denn was bei diefen Kategorien erspart wird, beziehen die Herren Ober-beamten für Erhebungen an Diäten! Wie diese Kommission „arbeitet", beweist das Folgende: Der christlichsoziale Wagenmeister Gechter in Bregenz, der bereits 60 Jahre alt, sehr gebrechlich und infolgedessen über Arbeitsleistungen alles andere als urteilsfähig ist, hat bei der Staatsbahndirektion den Antrag eingebracht, es fei die dritte Verschubpartie^ in Bregenz aufzulassen, weil, wie der christlichsoziale Herr meint, sic „überflüssig" ist. Gechter haßt von der dritten Partie den Wagenmeister; dieser Haß war der alleinige Grund, daß er diesen sauberen Antrag einbrachte. Mau möchte meinen, daß bei der Staatsbahndirektion derartige Anträge ohneweiters in der Papierkorb wandern, oder daß sie bestenfalls an die Stationsvorstehung in Bregenz zur Begutachtung abgetreten würden. Die „Ersparungskommission" handelte anders; sie fuhr ohne-weiters nach Bregenz am schönen Bodensee und hat dort drei ganze Tage die Durchführbarkeit des aus bloßer Rachsucht gemachten Vorschlages des edlen Gechter beraten. Trotz aller „Erhebungen" mußte die Kommission zu beut Schlüsse kommen, daß der Vorschlag Gechters undurchführbar ist. Sie ist also umsonst nach Bregenz gefahren, die aus f ü n f Oberbeamten vom Eiseubahn-mimsteriirm und der Innsbrucker Staatsbahndirektion bestehende Kommission. Einen schönen Schippe! Geld haben die Herren an Diäten bezogen. Und das alles, weil ein Stationsmeister aus Rachsucht einen dummen Vorschlag machte. Ja, diese „Ersparungskommissionen", die machen sich „verdient'' in unserem Oesterreich! Protokoll der Sitzungen der Sektion „Diener" des Zentralaul* schusses für allgemeine Personalangelegenheiten der Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen. (Fortsetzung.) !* Mitglied Eliska stellt fest, das; sowohl hinsichtlich der Ansfassuirgstermine als auch hinsichtlich bc5 BeteilungSaus-maheö seit der Verstaatlichung der Nordwestbahn eine Verschlechterung zu verzeichnen sei und tritt für die Belastung der lluiformstüdc an jene Bediensteten ein, welche aus ihrer bisherigen Verwendung wegen minderer Dienstuntauglichkeit zu Tor- oder Nachtwächtern überstellt worden sind. Desgleichen beanstandet er die Wegnahme des Pelzes bei den Magazinsauf-fehern. Bei der. Beratung über die allgemeinen UniformierungS-ftrogen ergreifen noch die Mitglieder B e l e i k und Faul-h a in in e r das Wort, worauf der Vorsitzende mit Rücksicht auf die Anwesenheit eines Vertreters des die Unisormangelegen-heiten behandelnden Departements die anschließende Behandlung der besonder» Wünsche einzelner Dienerkategorien anregt. Sodann treten die Mitglieder Andrae, Sommerfeld, Weiser, P f a t s ch b a ch er, F l a s ch b e r g e r, Blatkiewicz, EliSka, T o u S e k, Beleik und P i o n k a für die in nachstehendem Gutachten enthaltenen Wünsche einzelner Kategorien ein, wobei sich einzelne Mit» glieder auf die zu den Anträgen schriftlich angebrachten Begründungen beziehen. Zu diesen Ausführungen bemerkt der Vorsitzende, —, das; unborgreiflich der weiteren Behandlung der vorgebrachten Wünsche — zahlreiche Uuiformverbesserungen sehr bedeutende Aufwendungen erfordern würden, welche angesichts dringenderer Wünsche nicht zu rechtfertigen wären; vor allem verdiene der Antrag auf Beteilnng der Heizer mit blauen Leinenanzügen, die größte Beachtung und werde er denselben daher auch kräftigst unterstützen. Sodann geben die Zentralausschuhmitglieder zu diesem Punkt nachstehendes Gutachten ab: „Genaue Einhaltung der vorgeschriebenen Ausfas-sungstermine für Dienstkleider. Es soll den Direktionen überlassen werden, die Lieferung qualitativ und gut passender Dienstkleider an verläßliche und in den Direktionsbezirken seßhafte Firmen zu übertragen. Verkürzung der Tragzeit der Dienstkleider für alle in Tuunels verwendeten Bediensteten ohne Unterfchied der TuuNellänge für die ganze Zeit der Tuunelbcschäftiguug; desgleichen für das gesamte Maschinen- und Zugbegleitungs-Personal, das auf Strecken mit zahlreichen und langen Tunnels den Dienst versieht." (Es folgen nun die aus den Berichten der Konferenzen der einzelnen Kategorien bekannten Anträge betreffs der Uniformbetsilung der Kanzleidiener, Bahnrichter, Brücken-schlossen, Wächter, Blocksignaldiener und Wächterkontrollore. Kondukteure, Stationsdiener, Verschieber, Ladescheinschreiber und Magazinsdiener, Wagenputzcr, Lampisten, Wagenaufseher. Lokomotivführeranwärter, Lokomotivheizer, Oberheizer und des Werkstätten- und Heizhauspersonals.) Fahrbegünstigungen. t" Antragsteller Weiser betrachtet die Fahrbegünsti-gungen der Eiscnbahnbediensteten als einen SUcbenbezug, der nicht geschmälert werden solle, nnd wendet sich gegen diejenigen Vorstände, welche bei Ausstellung von Freikarten den Bediensteten Schwierigkeiten machen, wenn die Ansuchen in rascher Folge angesprochen werden. Er bittet mit die pragmatische Festlegung des Anspruches auf eine bestimmte Anzahl der Freifahrtscheine für die Bediensteten und mit die gleichzeitige Erweiterung des Bezugsrechtes für die Bediensteten selbst und ihrer Angehörigen, damit dieselben nicht von' der' Gnade der Dienstvorstände abhängig seien. Zur Begründung des Antrages auf sreie Benützung der Lokalzüge gegen bloße Vorweisung der Legitimation führen die Mitglieder Weiser und P l o n! a als Beispiel Neusandee an, wo täglich «fl* Besucht nur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" anfliegt! Arbeitszüge Verkehren, welche die Bediensteten und ihre Angehörigen zu benützen pflegen. Infolge des Andranges bei der Kasse sei es oft nicht möglich, die Karte rechtzeitig zn Besorgen. Wird nun ein solcher Bediensteter oder dessen Angehöriger im Zuge ohne Karte betreten, verfällt er einer ausgiebigen Strafe; dem wäre ein für allemal abgeholfen, wenn die Bediensteten gegen Vorweisung der Legitimation beziehungsweise Identitätskarte die Arbeitszüge benützen dürsten. Mitglied Sommerfeld befürwortet die Gleichstellung der ehelichen und der unehelichen Kinder hinsichtlich der Fahrbegünstigungen als auch die Ausdehnung der Reiselegitimation an die im Haushalt lebenden Eltern von Eisen-bahnbedienstcten. Auch erhofft er sich ein Entgegenkommen der Verwaltung nach der Richtung hin, daß den Kindern, die zwar nicht im gemeinsamen Haushalt mit den Eltern wohnen, jedoch von denselben größtenteils erhalten werden, Fahrbegünstigungen zum Zwecke des Besuches ihrer Eltern gewährt werden. i Die Mitglieder Weiser, Mühlbergcr, Andrae und Fau lh a m m e r begründen die beantragte Abänderung bet Bestimmungen b& Instruktion Nr. XII, wonach dem Bahnmeister für seine Strecke eine Anzahl von Freikarten übergeben werden sollen, um in Erkrankungs- und dringenden dienstlichen Fällen dieselben sofort seinen zugeteilten Bediensteten autzfolgen zu können. Mitglied Weiser anerkennt zwar die große Wohltat der Lebensinittslfreischeine, bedauert jedoch, daß dieselben nur in einer beschränkten Zahl zur Ausgabe gelangen, was bei den gegenwärtigen Teuerungsverhältnissen gerade von den Eisen-bahnbedieNstxten, die für jedes Nahrungsmittel auf die billigste Einkaufsquelle angewiesen sind, hart empfunden wird. Er verspricht sich von dieser Maßnahme erst dann einen vollen Erfolg, wenn die Lebensmittelfreischeine nicht nur in genügender Anzahl, sondern auch nach beliebigen Orten, ohne Rücksicht, ob in denselben Lebensmittelmagazine sich befinden, ausgestellt werden. An dieser Stelle bringt Mitglied Weiser die Betei-hing der Zentralausschuß- und Personalkommissionsmitglieder mit temporären Freikarten zur Sprache, welche zur Vermeidung eines etwaigen Mißbrauches beim jeweiligen Dienstvorstand hinterlegt werden könnten. , Schließlich gibt Mitglied Blatkiewiez seiner Enttäuschung Ausdruck, daß die östlichen Direktionen, insbesondere Lemberg, ihren Bediensteten die Gewährung der Schnell-zugSbegünstiguüg versagen./ Der anwesende Vertreter des die Fahrbegünstigungcn behandelnden Departements gibt zu einzelnen Anträgen erläuternde Aufklärungen und verweist hiebei daraus, daß den Bediensteten zur Benützung von Lokalzügen ohnehin temporäre Freikarten ausgefolgt werden, daß jedoch die Angehörigen in diesen Fällen von der Entrichtung des Regiepreises nicht Befreit werden könnten; des weiteren gibt er bekannt, daß den unehelichen Kindern bei Zutreffen der Voraussetzungen, welche für die ehelichen Kinder gelten, die gleichen Begünstigungen eingeräumt sind. Der Abgabe von Kartenternions an die Bahnmeister könnte schon wegen der Ueberbürdung derselben mit Schreibarbeiten nicht beigepflichtet werden. Auch sei diese Angelegenheit durch einen Erlaß hinreichend geordnet, demzufolge die Stationsvorstände in Krankheitsfällen und dergleichen Anlässen auch den dem Bahnmeister unterstellten Bediensteten Fahrlegitimationen auszustellen verpflichtet sind. Bei dienstlichen Fahrten bedürfe cs für die Bahnerhaltungsbediensteten nur einer vorherigen Meldung und Vorzeigcn einer Bestätigung des. Bahnmeisters beim diensthabenden Beamten, welcher die genaue Anzahl der Regiebediensteten im Stundenpaß vorzumerken hat. Dis Lebensmittelfreischeine anlangend, sei darauf Hirt« zuweisen, dgß dieselben für die Bediensteten jener Stationen bestimmt sind, in welchen sich keine Lebensmittelmagazine befinden. . . . Sodann werden bk Anträge in ihrer ursprünglichen Form zu Gutachten erhoben: - „Erweiterung des Bezugsrechtes der Frqikirrten. . In den Strecken, in denen Lokalzüge verkehren, soll den Bediensteten bewilligt werden, diese Züge nur, gegen Vorweisung der Legitimation (ohne Fahrkarten) benützen zu können. Ausdehnung der Reiselegitimationen auf die im Haushalt lebenden Eltern und unehelichen Kinder. Die Fahrbegünstigungen sollen auch auf solche Kinder auSgedehnt werden, welche zwar nicht im elterlichen Haushalt leben, aber teilweise von den Eltern erhalten werden. Die entsprechenden Bestimmungen der Instruktion Nr. XII wären in der Weise zu ändern, daß jeder Bahnmeister für feine Strecke mit einer Anzahl Freikarten beteilt werden fall, um in Erkrankungs- oder dringenden Fällen dieselben, den Bediensteten sofort einhändigen zu können. . Bewilligung von Lcbensmittelfreifcheinen mit Gültigkeit für wenigstens zwei Direktionsbezirke an jenes Personal, das sich in.Orten befindet, wo Lcbensmittclmagazine bereits bestehen. Beteilung der Perfonalkommissions- und Zentral-auSschußmitglieder mit temporären Freikartenlegitimationcn." Diverse Anträge. „Die Vorgesetzten und Aufsichtsbehörden haben im dienstlichen Verkehr alle Bediensteten der Gruppe »Diener« mit »Hert« anzusprechen. Beisetzung des Prädikates »Herr« auf allen Drucksorten, Mit welchen die Bediensteten ad personam beteilt werden." Dieser Antrag, welcher vom Antragsteller Weiser bereits vor der Personalkommission in Linz vorgebracht worden ist, bezweckt die Anwendung der überall im bürgerlichen Verkehr üblichen Ansprache im dienstlichen Verkehr und die Gleichstellung der Diener in diesem Belange mit den Unterbeamten. Der Antrag wird angenommen. „Aufhebung des Tabakrauchverbotes in den gedeckten Werkstättenräumen und Heizhäusern." Bei Begründung dieses Anträge? stellt Mitglied Weiser fest, daß die Skodawerke diesem Wunsche des rauchenden Personals in ihrem Etablissement bereits Rechnung getragen haben. Der Antrag wird angenommen. „Das Ausmaß des Brennstoffbezuges der Diener ist dem der Unterbeamten gleichzustellen. Gewährung des Bezuges von Scheiterholz zum Regiepreise." Mitglied Weiser bezeichnet den Unterschied zwischen den Ausmaßen des Brennstoffbezuges für Unterbeamte und Diener bei einer vergleichenden Gegenüberstellung der Wohnungen der Unterbeamten und Diener unverhältnismäßig groß und ersucht um eine Erhöhung des Bezugsausmaßes für ,die Diener, wobei, vor allem auf die Heizkraft einzelner Kohlengattungen Rücksicht zu nehmen wäre. Mehrere Mitglieder nehmen hiebei die Gelegenheit wahr, über den naffen Zustand des Schwartenholzes zu klagen und ersuchen die Eisenbahnverwaltung um die Wiedereinführung von Scheiterholz. Der Antrag wird angenommen. . „Sämtliche ständigen Bezüge haben am letzten Wochentage des Monats im vorhinein zur Auszahlung zu gelangen. Bei Auszahlung der Gehalte wären den Bediensteten Auszahlungszettel einzuhändigen, in denen detailliert die Einnahmen und Ausgaben ausgewiesen erscheinet." Mitglied Weiser begründet den Antrag dom Gesichtspunkte des Werkstättenpersonals aus und findet keine Erklärung, weshalb bie Verwaltung einen Unterschied Bei der Auszahlung ber Bezüge zwischen Sonntagen und Feiertagen mache; insbesondere ersucht er um die Berücksichtigung dieses Antrages für Allerheiligen und Neujahr. Der zweite Antragsteller Faulhammer betont, daß es ein alter Wunsch ber Bediensteten sei, einen schriftlichen Beleg über bie ins Verdienen gebrachten Bezüge in die Hand zu bekommen. Der Antrag wird angenommen. „Aenderung der Vorschriften, über die Untersuchung des Seh- und Gehörvermögens auf Grundlage ber Durchführung im praktischen Dienstverhältnis, wobei die Be st im mung eingehakten werden muß, daß derjenige, der die UeberPrüfung einmal ohneAnstand abgelegt hat, von jeber weiteren Ueberprüsung des Farbensinn.es z u befreien ist. Aenderung der bestehenden Signalisierung der Strecke durch Abschaffung ber farbigen Signale und Einführung zw eck -entfprechenber Signale mit weißem Sicht. Jene Bediensteten, die wegen Farbenblindheit, Schwäche des Hör- und Sehvermögens vom Exekulivdienst abgezogen wurden, sollen auf solchen Dienstposten verwendet werden, wo sie in ihren bisherigen Gesamtbezügen keine Einbuße erleiden und soll denselben die Erreichung höherer Dienstposten gewährleistet bleiben." Antragsteller Mühlberger findet die gegenwärtigen Normen über die Untersuchung der Sinnesorgane viel zu streng und bringt in Vorschlag, daß die Bediensteten, welche wegen minderen Farbenunterscheidungsvermögen von ihrem Dienst abgezogen werden sollen, vorher einer praktischen Prüfung jn Bezug auf das Wahrnehmen und Erkennen von Signalen zu unterziehen wären. Mitglied Belcik spricht sich ebenfalls für die Vornahme der Überprüfung auf der Strecke aus und wendet sich gegen die Verwendung der die Bediensteten verwirrenden Stilling-schen Tafeln. Die Mitglieder Pfatschbacher, Smejkal treten dafür ein, daß die wegen verschlechterter Sehorgane Überstellten Bedien st eten in ihrem Fortkommen nicht beeinträchtigt werden sollen, zumal sie ohnehin durch den Verlust an Nebenbezügen empfindlich geschädigt, erscheinen. Der Vorsitzende bemerkt, daß die Frage, wie die Überprüfungen vorgenommen werden sollen, nicht vorn Laienstandpunkt, sondern nur von medizinisch-wissenschaftlicher Seite beurteilt werden könne. Das Eisenbahnministerium habe es sich ohnehin sehr angelegen sein lassen, daß die Überprüfungen mit größter Gewissenhaftigkeit durchgeführt werden und es könne konstatiert werden, baß in vielen Fällen, in welchen Bebienstete vom Exekutivdienst abgezogen werden sollten, im Eisenbahnministerium selbst Überprüfungen vorgenommen wurden, welche teilweise auch zu einem für die betrcffenben Bediensteten günstigen Resultat geführt haben; Die Anträge werden angenommen. Zur Einbringung des Antrages auf Abänderung der Normen über die Behandlung von Fundgegenständen sah sich der Antragsteller wegen der offen zutage tretenden Diskrepanz, welche zwischen den Bestimmungen beS § 20 ber Instruktion Nr. XIII, betreffend die Behandlung von Fundgegenständen, und den diesbezüglichen Bestimmungen des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches besteht, bewogen. Die Aufhebung dieser Einschränkung wäre seines Erachtens aus Billigkeitsrücksichten durchzuführen unb wäre auch den Eisenbahnbediensteten, welche Fundgegenstände abgeben, der ganze Erlös nach Abzug der Spesen auszufolgen. Sodann wird der Antrag angenommen und lautet: „Regelung der Behandlung der Fundgegenstände, so daß dem Finder nach einem Jahr entweder ber Fundgegenstand oder der Erlös vom Verkauf unbehobener Fundobjekte gegeben wird." II. Abschnitt. Anträge, einzelne Verwendungskategorien betreffend. Vor Eingang in die Besprechung regt der Vorsitzende die dienstzweigweise Behandlung der bie einzelnen Verwendungskategorien betreffenden Anträge an; diesem Vorschlag stimmen die Mitglieder zu und erklären unter Berufung auf die in der Sitzung bes Zentralausschusses im Juni 1010 motivierten Gutachten von einer weiteren Begründung aller jener Anträge abzusehen, welche entweder gelegentlich der vorgedachten Tagung oder aber im allgemeinen Teile der gegenwärtigen Sitzung bereits zur Diskussion gelangt sind. Sodann werden die erübrigenden Anträge der einzelnen Verwendungskategorien in fortgesetzter Beratung, an welcher sich außer den Antragstellern auch die anderen Zentralausschußmitglieder beteiligen, begründet und zu nachstehenden Gutachten zusammengefaßt: (Es folgen die Anträge für die einzelnen Bediensteten-kategorien, die wir mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehenden Raum nicht in ihrem vollständigen Wortlaut wiedergeben können, zumal sie ohnehin aus den Berichten über die Konferenzen der einzelnen Kategorien bekannt sind. Die Redaktion.) Kanzleigehilfen. Automatische Ernennung zu Offizianten. Auflassung der Kanzleigehilfenposten „alten Stiles". Zuerkennung einer Arbeitszulage. Kanzleidiencr. Befreiung von den Bureaureinigungsarbeiten. Aenderung des Diensttitels in „Amtsdiener". Ernennung fähiger Kanzleidiener zu Kanzleigehilfen. Ueberstellung in die Dienergruppe A. Gleiche Amtsstunden als für die Beamten gültige. Ein wöchentlicher freier Tag. Substitutenbeistellung in Krank-heits- und Urlaubsfällen. Bezahlung ber Ueberstunden, Sonn-und Feiertagsarbeit mit 1 Kr. per Stunbe. Erhöhung bes Kanzlei- und Schreibpaufchalcs. Drucker. Definitivernennung der im Taglohn stehenden Drucker. Automatische Ernennung gelernter und der älteren Drucker zu Unterbeamten. Regelung der Arbeitszeit entfprechenb der des Kanzleipersonals. Abschaffung der Ueberstunden und des Sonn- und Feiertagsdienstcs. Bezahlung desselben in dringenden Fällen mit 1 Kr. per Stunde. Bahnrichter. Ueberstellung in die Dienergruppe. A. Einbeziehung der Visierer in die Bahnrichterkategorie. Zulassung zur Bahnmeisterprüfung. Genaue Diensteinteilung und Gewährung freier Tage. Bezahlung von Ueberstunden. Einführung eines Streckenpauschales nebst dem Zehrgeld von 1 Kr. bei Entfernung über zwei Kilometer vom Domizilort. Schaffung einer Instruktion. Beteilung mit Dienstfreifahrkarten. Gewährung von Tunnelzulagen. Signal schlosse r. Trennung des elektrotechnischen vom mechanischen Dienst. Erhöhung der Normierung von Posten. Automatische .Ernennung zu Unterbeamten. Festsetzung der Arbeitszeit und Bezahlung der Ueberstunden. Erhöhung bes Reisepauschales im allgemeinen und außerdem auf Strecken von mehr als 100 Kilometer. Eintragung der Tagesleistung durch die Signalschlosser selbst. Brückenschlosser. Scheidung des Brückendienstes vom BahnerhaltungS-dienst. Erhöhung ber Postennormierung. Stabilisierung in ber dem JahreslohnLetrag (Taglohn X 865) nächst höheren Gehaltstufe. Erhöhung des Zehrgeldes. Besetzung der Brückenmeisterposten nur durch Brückenschlosser. Gleichstellung der Arbeitszeit der der Hauptwerkstätten. Zehrgeld bei Exponie--rungen. Uebernachtungsgebühr. Einrechnung der Fahrzeit als Arbeitszeit. Hygienische Werkstätten. Schutzhütten. Dienstfreifahrkarten. Wächter, Blocksignaldiener, Wächter-kontrollore. Befreiung vom Gras.iusjäten, Schneeschaufeln und Wechselreinigen. Abschaffung bes Frauendienstes. Prüfung aus ber ganzen Instruktion XVIII. Befreiung von ber Verpflichtung, bie Instruktionen XVIII unb XXII mit sich zu tragen. Aenderung der Diensttitel in „Streckenaufseher", „Weichenaufseher", „Rampenaufseher", „Platzkontrollore" und „Blockaufseher". Desinitivanstcllung nach einjährigem Provisorium, Ernennung zu Aushilfswächtern bei dauernder Verwendung im Wächterdienst. Berücksichtigung der Dienstjahre in der Rangliste für Blocksignaldienerposten. Automatische Ernennung der Blocksignaldiener unb Kouirollwächter in größeren Bahnbetriebsämtern zu Unterbeamten. Kürzungsjahr für mit 676 Kr. angestellte Wächter, die bisher keinen Härtenausgleich erfuhren. Kürzung der nächsten Vorrückungsfrist um ein Jahr für alle in den Gehaltstusen von 648, 650 und 700 Kr. stabilisierten Wächter und Blocksignaldiener. 12/24stiinbiger Dienst in allen Verschubstatiünen und in den Wiener Lokalstrecken, 16/24ftündiger Dienst in den übrigen und 16/16stündiger Dienst in den Strecken mit achtstündiger Nachtruhe. Entsprechende Urlaubseinteilung. Gewährung der Urlaube und dienstfreier Tage an die Wächter. Attgcmcmc Erhöhung der Schnellzugsprämie. Nachtdienstzulage im Betrag von 1 Kr. für das gesamte Wächterpersonal. Schuhpauschale für die Streckenambulanten und Weichenwächier. Schreibpauschale für die ambulanten und Rampenwächter. Tunnelzulage, Gewährung der Untergrundprämie an die ambulanten Wächter der Gürtel- und Vorortelinie der Wiener Stadt- und Verbindungsbahn. Dienst-raumreinigungspauschale von 2 Kr. monatlich. Unentgeltliche Zustellung des Brennmaterials an die Streckenwächter. Erhöhung des Brennstoffbezuges und Pauschalierung analog wie für das Stationspersonal. Vergrößerung ber alten Wächterhäuser. Herstellung von Diensthütten unb Ausrüstung berselben mit Waschtischen, Handtüchern und Spucknäpfen. Beistellung von Matratzen und Decken für die Diensträume. Anbau von Aborten an die Diensthütten. Einlösung der den Wächtern gehörenden Nebengebäude. Kondukteure. Erhöhung der Postennormierung und dem tpirklichen Bedarf entsprechende Ernennung von Aushilfskondukteuren. Beistellung von Manipulanten zu allen Fern- und Manipulationszügen. Die Manipulanten sind ausschließlich dem Kondukteur-stand zu entnehmen. Ernennung der ständigen Rcservezugs-sührer zu Oberkondukteuren. Automatische Ernennung der Manipulations- unb Gepäckkonbukteure bei Ablegung ber Zugsführer»- und Oberkondukteuröprüfung zu Unterbeamten. Berücksichtigung der Manipulationskondukteure der Oe. N. W. B. behufs Ernennung zu Unterbeamten. Erhöhung des Endgehaltes für alle Manipulation?’- und Gepäckkonbukteure, die nicht Oberkondukteure werden können und Kürzung von Vorrückungsfristen für dieselben. Erhöhung des AnsangSgehaltes für Kondukteure. Automatische Ernennung der Kondukteure zu Ober-kondukteuren. Einführung einer Dienstranges nach näher bezeich. netert Grunbfätzen. Vertretung ber Oberkondukteure und Kon-deuktcurc durch Beisitzer bei den Prüfungskommissionen. Erstellung der Turnusse im Einvernehmen mit dem Personal nach den Grundsätzen 30 Prozent Dienst, 25 Prozent Ruhe auswärts und 45 Prozent Ruhezeit zu Hause. Zweimal monatlich ein 86stündiger Ersatzruhetag. Jn der. Reserve minimal 40 Prozent Ruhezeit zu Hause und ein 86stündiger Ruhetag. Gleichstellung des Stundengeldes bei Güter-, dem Stundengeld bei Personen-zögen unb bas ber Manipulationskondukteure dem der ZugS-führer. Erhöhung des Stundengeldes für Manipulationskondukteure auf 80 H. unb für bie Kondukteure unb Bremser ber Güterzüge auf 20 H. für bie. Fahrstunde; für die Wartezeit auswärts für Zugsführer und Manipulationskondukteure 10 H., für Kondukteure und Bremser 8 H. für die Stunde. Verspätungen sollen als Dienstzeit verrechnet werden. Einführung der Stundengelder auf den Lokalbahnen. Bezahlung der Manipulationszeit für Bremser und Kondukteure, Zugspausen bis zu zwei Stunden sind als Dienstzeit zu verrechnen, ebenso längere UebernahmS- und Übergangszeit in den Stationen. Reservehalten ist mit 10 H. für de« Kondukteur und mit 12 H. für den Zugsführer zu bezahlen. Für die Nachtstunden ist ein 50prozentiger Zuschlag zu gewähren, Schulstunden sind als Dienststunden zu verrechnen. Verwendung der wegen körperlicher Gebrechen abgezogenen Kondukteure als Portiere und Kanzleidiener. Behandlung des Verlustes an Hör- und Sehvermögen als Betriebsunfall. Hygienisch einwandfreie Kasernen. Geeignete Dienstwagen. Nichtbenützung offener Vorwärtsbremsen. Instandsetzung der Bremshüttel. Verlegung von Drehscheiben. Auflassung ber Vioo Tonnenberechnung bei ber Taraermittlung. Übersichtliche Bezeichnung ber Wagenmerkmale. Erstellung ber Turnusse im Einvernehmen mit ber vom Personal gewählten Turnuskommission und Einhaltung der Tu:» nuffe. Vom Personal gewählte Inspektoren zur Ueberwachung der Turnuseinhaltung unb der Kasernenzustände. Alleinige Verantwortlichmachung der Wagenaufseher für Wagengebrechen. Enthebung ber Verpflichtung zur Korrektur von Dienstvorschriften. (Fortsetzung folgt.) Inland. Die „drei Häuser des Abgeordneten Tomschik". Zu dem von uns bereits besprochenen Gerichtsurteil, aus welchem die Nationalverbändler die „drei Häuser des Genossen Tomschik" fabrizierten, schreibt, die „Arbeiter-Zeitung": Wie ist nun dieses alte Urteil, das die Verurteilung eines Verleumders des Abgeordneten Tomschik ausspricht, plötzlich zur Verbreitung gekommen? Auch das verdient erzählt zu werden! Der Verdacht lag nahe, es hätte die verlogene Ausbeutung der Verurteilte veranlaßt, obwohl es gleich sehr merkwürdig schien, das; er das erst nach fast zwei Jahren unternommen hätte. Der Rechtsfreund des Abgeordneten Tomschik hat ihn nun vorgeladen, worauf der Betreffende folgende Erklärung abgab: Information vom 11. Juli 1913, aufgenommen in der Kanzlei des Advokaten Dr. Leopold Katz. Erscheint Herr Johann W., Portier der Stadtbahn- . station ... in Wien, und gibt an: Das Urteil des Bezirksgerichtes Margareten vom 11. September 1911, mit welchem ich wegen Beleidigung 3(r. 21 Wien, «bomitcfl «Der Etselriiahncr.- 20. Juli 1913 Seite bc5 Abgeordneten To in sch i k zu einer Woche Arrest . verurteilt und von einem Teil der Auflage freigesprochen wurde, weil diesfalls eine Beleidigung nicht angenommen wurde, have ich vor ungefähr sechs Wochen dein Stations-vorstnnd Leopold Schaffarz der Station Mcidling-Hanpt-straßc auf sein Verlangen ausgcfotgt und er hat es mir nach einigen Tagen zurückgestellt. Die tu den Zeitungen enthaltenen Veröffentlichungen dürften daher von dein Oie-nannten herrühren. Ich bemerke übrigens, das; er mir bei der Rückstellung sagte, dah sich jemand für die Sache interessiere. Ich bemerke, daß die Veröffentlichung dieses Urteils nicht auf meine Veranlassung erfolgt ist, und benütze diesen Anlatz, um den Herrn Abgeordneten Josef T o ut schik m c i n Bedauern über die ihm seinerzeit z u-gefügte Beleidigung sowie darüber auszusprechen, datz obiges Urteil von mehreren Zeitungen z u tendenziösen und ganz u n z n-i reffenden Artikeln aus genützt wurde. Die Veröffentlichung jenes Urteils war mir schon deshalb unangenehm, weil hiedurch meine Abstrafung zu einer Woche Arrest puhlik gemacht wurde. Von uns: Dr. Leopold Katz m. p. 1 Dr. Oswald 2 c V c 11 m. p. Johann W. m. p. als Zeugen. Man wird zugcbcn: eine hübsche Beschäftigung für eilten iut Dienste des Staates stehenden Stationsoorstand, seine dienstliche Autorität als Vorgesetzter zur Herauslockung eines Urteils, das ihn einen Schmarren angeht, zu benützen, und das entlockte Urteil in einem privaten Rechtsstreit, ohne Wissen desjenigen, dein das Urteil gehört, fremden Leuten zu Zwecken schuftiger Verleumdungen auszuhändigen! Wahrhaftig, ein ausgezeichneter Beamter, dieser Stationsvorstand, der bei den Untergebenen herum-schnüffelt, ob er bei ihnen nicht „Material" für seine deutschgelben Freunde ausfindig machen könnte! Wir missen nicht, ob diese Herauslockung des Urteils und. Diese Hilfeleistung bei seiner verlogenen Ausbeutung zum dienstlichen Wirkungskreis des Vorstandes zu zählen sei oder ob sie in den Bereich der Freiheit seiner politischen Betätigung falle: aber daß darüber eine Untersuchung schon sehr notwendig wäre, wird vielleicht auch der Herr Eisenbahnminister einsehen. Jedenfalls ein hübsches Exempel aus der Ordnung unserer Eisenbahnverwaltung! Run möchten wir noch wissen, wer den Herrn Stationsvorstand auf diese zur verlogenen Ausbeutung so geeignete, ja sie vorbedenkende Urteilsbegründung wohl aufmerksam gemacht habe. Jener Verurteilte, wie wir vernehmen, nicht; ihm war von dem Urteil überhaupt nur bewußt, daß er damals zu acht Tagen Arrest verurteilt worden ist. Einen Rechtsfreund hatte er auch nicht; eigentlich hat, da sich natürlich auch Tont-schik um die alte alberne Geschichte nicht bekümmerte, von der wundersamen Logik jener Urteilsbegründung nur doch der Richter selber gewußt. Schon damit, daß rein unbesonnener Verdacht entstehe, daß das Augenmerk auf diese Begründung von dieser Seite gelenkt worden ist, sollte die in dem Richter und in dem Stationövorstand kompromittierte Staatsgewalt die saubere Geschichte mit allem Nachdruck untersuchen. Was aber die infamen Verbreiter dieser Verleumdung betrifft, so können wir nur das alte Wahrwort zitieren: Und mit einem solchen Gesindel müssen wir uns herumschlagen! '* Eine „Arbeiterpartei" gegen die politischen Rechte der Arbeiter. Aus Dien meldet die bürgerliche Presse: „Die Parteileitung der Deutschen Arbeiterpartei beschloß nach einem Referat des Abgeordneten Fahrner gegen das angekündigte Oktroi einer neuen Landtagswahlordn u n g in Böhmen z n protestieren. Die Deutsche Arbeiterpartei lehnt die Errichtung einer neue n K n r i e aus nationalen und politischen Gründen mit aller Entschiedenheit ab und fordert alle deutschen Abgeordneten Böhmens auf, die Verwirklichung dieses Regierungsblattes zu verhindern." — Vielleicht veranstalten die Deutschgelben demnächst sogar Demonstrationsversammlungen für die Rechtlosigkeit der Arbeiterschaft. * Trottelstumpfsinn. In dem Protokoll der Parlamentssitzung vom 23. Mai finden wir in einer Rede folgende herrliche Stilblüten: Wir stehen wieder vor einem Provisorium. Ich frage, zum wievieltemnal? Jährlich nimmt der Staatsboranschlag Veit Anlauf zu seiner ordnungsmäßigen Behandlung, und jährlich strandet er an der Sandbank unserer Verhältnisse, st ö tz t er auf jenen toten Punkt, der in uns sitzt und mutz schließlich in den Notbehelf des Provisoriums münden. . . Der Obstruktionszustand ist in Wahrheit die Signatur unserer Lage und dazu hat sich dieser Zustand im Laufe der Jahre zu einer Ausweitung entwickelt, die nicht mehr übcrboten werden kann . . . Das, was als Reif auf unserer Arbeits-freudigkcit liegt . . . Die Zuckungen des Balkankrieges zeigen sich nicht mehr auf dem Balkan, sondern in dein asiatischen Stammreich der Türkei, wo zwei Ententemächte die Not des Besiegten benützen, um daraus ihre Riemen zu schneiden...., während wir. die Nahen, die Nächsten, aus der Hand der berauschten Sieger unsere Interessen zu empfangen haben Die vierte Ententcmacht ist zerronnen, zerronnen mit dem gemcinsämcn Interesse gegen den gemeinsamen Feind. Und an die Stelle des Bundes tritt das neue Schachbrett mit sechs Staatsfiguren und gegeneinander gekehrtem Expansivnstricb. Aber auf diesem Brett wird es sich für die panslawistische Hand schwerer spielen, und ich habe den Glauben, daß die z u s a m m e n g e-brochene Türkenherrschaft auf dem Balkan dieser Hand eher die Folie und den Boden entzieht, unter welchem und auf welchem sie bisher ihr Werk betrieb. Was die Erklärung des Ministerpräsidenten über die auswärtige Lage betrifft, so hat diese Erklärung unsere Er, Wartungen nicht erfüllt. Sie hat weder nach rück, wärts noch nach vorwärts unsere Zweifel unj> die Bejoxgnijje zerstxeutz noch Pas Dunkel mancher Punkte auch nur andeutungsweise nufgehcllt Es sei dahingestellt, ob d'c Machtstellung der Monarchie im Einklang steht mit dem zitternden Erfolg Albaniens... Die handelspolitische Stellung, welche die Monarchie durch vier Jahrhunderte und in blutigen Kriegen gegen die Türkei errungen hat und welch e außerdem in der dreifachen Klammer des Meeres, der Landesgrenze und der Donau eingebettet liegt, kann denn doch nicht durch die neue Lage einfach a u s g c l ö s ch t sein. Aus das auch schon berührte Axiom, daß die Monarchie mit dem neuen Balkan durch zwei Stränge wirtschaftlich und politisch verknüpft werden müsst, auf der einen Seite durch -den Strang der industriellen Ausfuhr und auf der anderen Seite durch den Strang der l a n d-wirtschaftlichen Einfuhr, glaube ich, bei dieser allgemeinen Betrachtung der Lage nicht entgehen zu sollen. So glaube ich, datz das freundschaftliche Verhältnis zu Rumänien sich auch zu den anderen Balkan st aaten schlagen uni entwickeln wird. Der Mann der diesen ungewollten Stumpfsinn geredet, ist der Abgeordnete Waldner, ein Doktor und Professor gar! Ueberdies eine Leuchte des Nationalver-bandes innerhalb und außerhalb Kärntens! Ausland. Ausbeutung der Staatsbahncn durch die Kartelle. Das Deutsche Eisenbahnachsenölkartell ist dem „Hannoverschen Courier" zufolge zum 22. September 1913 gekündigt worden. Vermutlich werden den Eisenbahnen aus der Sprengung des SchmierölSkartclls nicht unerhebliche Vorteile erwachsen, da eine Verbilligung der Schmierölpreise wahrscheinlich ist. Die Herrschaft des Schmierölkartells hat zu der heftigsten Kritik Anlaß gegeben, und zwar richtete [ich die Kritik auch gegen den preußischen Fiskus, ohne dessen Unterstützung das Kartell sich längst nicht hätte behaupten können. Im Früjahr 1911 vergab das preußische Eisenbahnzentralamt an das Schmierölkartell und die Mineralölwerke von Albrecht n. Komp. in Hamburg die Lieferung von je 9 Millionen Kilogramm Schmieröl, dagegen blieben die von den außerhalb des Kartells stehenden Fabriken eingereichten Offerte unberücksichtigt. Dabei hatten die Mitglieder des Kartells, wie damals das ge-nannte Hannoversche Blatt berichtete, Preise für Mineralöl gefordert, die die bisher erzielten hohen Preise noch mit 0-90 MF. überschritten. Von den Außenseitern des Kartells, unter denen sich neben verschiedenen leistungsfähigen deutschen Fabriken große Importeure amerikanischen, rumänischen und russischen Oels befanden, waren dagegen Preise abgegeben worden, die diejenigen des Kartells um 4 bis 5 Mk. unterboten. Bei den Preisen der Außenseiter würde die preußische Verwaltung bei ihrem Bedarf von etwa 20 Millionen Kilogramm Schmieröl etwa 800.000 bis 1 Million Mark gegenüber den alten Preisen erspart haben. Als dem Kartell seinerzeit bekannt wurde, daß die Konkurrenzofferten erheblich billiger sind, soll es nachträglich die Preise nnt 2 Mk. per 100 Kilogramm ermäßigt haben, die Preise des Kartells waren aber auch nach dieser Herabsetzung noch immer um 2 bis 3 Mk. höher als die der außenstehenden Werke. Im Gegensatz zu Preußen zeigten die süddeutschen Eisenbahnverwaltungen dem Kartell weniger Entgegenkommen, sie vergaben schon 1911 8 bis 10 Millionen Kilogramm an die außenstehenden Werke. Auch die Reichsbahnen sollen gegenüber den früheren Preisen Vorteile von 25 bis 30 Prozent durch Vergebung von Schmieröllieferung an zwei außenstehende Werke erzielt haben. Von dem Kartell war die Organisation so eingerichtet, daß die ihm angeschlossenen Raffinerien verpflichtet Untren, ihren gesamten Bedarf an Schmieröl bei der Deutschen Tiefbohraktiengesellschaft und der Firma A. Saigge u. Komp. zu decken. Mit den erwähnten Mineralölwerken Albrecht it. Komp. in Hamburg hatte das Kartell früher einen Vertrag geschlossen, nach dem diese Firma, die sich mit der Lieferung russischer Oele befaßt, sich verpflichtet, bei den Submissionen der deutschen Staatsbahnen keinerlei Offerte für _ Schmieröl direkt oder indirekt abzngeben, als Gegenleistung verpflichtete sich das Kartell, der Firma Albrecht it. Komp. einen bestimmten Anteil von den Gewinnen zu zahlen. Schon 1910 ist dieser Vertrag zwischen dem Kartell und der Firma Albrecht nicht erneuert worden, aber es konnte auch nach dieser Zeit von einer Konkurrenz zwischen diesen beiden Gruppen nicht die Rede sein. Die Kündigung des Kartells wird auf die Deutsche Erdölaktiengesellschast zurückgeführt, die, nachdem für sie die Möglichkeit besteht, billiges Schmieröl aus Rumänien zu beziehen, das Kartell jetzt entbehren zu können glaubt. Nach den Vorgängen bei den Verhandlungen der Petroleumvorlage kann man zu der Annahme kommen, daß die Auflösung des Schmierölkartells doch noch andere Anlässe hat. Die Deutsche Tiefbohraktiengesellschaft, von der neben der Firma Saigge die Raffinerien des Kartells verpflichtet waren, ihren gesamten Bedarf von Schmieröl zu decken, ist inzwischen in die Deutsche Erdölaktiengesellschaft übergegangen. Durch ihre Differenzen mit der Gruppe der Deutschen Bank in der Petrolenmfrage ist die Deutsche Erdölaktiengesellschast bekanntlich auch in Gegensatz zu dem preußischen Fiskus gekommen. Vielleicht nahm sie an, nunmehr auch bei dem Fiskus auf weitere Sympathien für ihre Schmierölpolitik verzichten zu müssen. Aus dem Gerichtssaal. Das beleidigte Eisenbahnministerium. Genosse Adolf Müller von der Eisenbahnerorgani-fation war vor einigen Tagen vor dem Bezirksgericht Joscf-stadt wegen Beleidigung des Etscnbahnministeriums angeklagt. In einer kürzlich im Hotel Union abgehaltenen Eiscn-bahnervcrsammlung hat Müller eine längere Rede gehalten. Wie der Regiernngsvertretcr Dr. M a n d a anzcigte. soll Müller gesagt haben, das Ministerium habe an den Bediensteten einen Schwindel begangen, habe die Dienstpragmatik nicht eingehaltcn sowie Erpressungen an einzelnen Angestellten verübt und kümmere sich um das Gesetz überhaupt nicht; die Normierungskommission erkläre die Eisenbahner fite pvgclsrci. - • x , Kürzlich war die Verhandlung. Da Genosse Müller bet« I reist ist, erklärte sein Verteidiger Dr. Leopold Ä a tz, daß im Bericht des Regicruugsvcrtreters einzelne Stellen der Rede aus ihrem Zusammenhang gerisie» wiedergegebcn werden. Müller habe allerdins von Schwindel gesprochen, jedoch damit nicht das Eisenbahnministerium gemeint. Er habe damals ausdrücklich erklärt, datz die bürgerlichen Parteien behaupten, sic hätten die gerechten Forderungen der Eisenbahner durchgsctzt und diese Behauptung habe er als Schindel bezeichnet. Das Wort „Erpressung" habe er unter Hinweis auf eine vorn Abgeordneten Tomschik angebrachte Interpellation gebraucht, in der das Vorgehen der Eiscnbahnbehördc in Tctschcn gegen einen fix angestelltcn Eisenbahnbediensteten in einem bestimmten Falle als Erpressung bezeichnet werde. Ter Verteidiger stellte unter Beweis, datz Müller nur eine berechtigte Kritik geübt, nicht aber das Ministerium beleidigt habe. Nach Einvernahme des Konzeptspraktikanten Doktor M a »da gab BczirkSrichtcr Dr. Schwarz m a h c r den Anträgen des Verteidigers Folge und vertagte die Verhandlung zur Vorladung von Zeugen sowie zur Herbeischassung der Interpellation und der Dienstordnung. Zuerkennimg eines Fünfjahreszuschlages zur Pension. Der Kondukteur Albrecht R o d l a u c r hatte das Unglück, bei dem Zusammenstoß in Rottenmann am 20. September 1910 als Stockmann des Schnellzuges Nr. 102 eingekeilt zu sein. Als der Schnellzug sich der Station näherte, verlangsamte sich das Tempo, so daß es den Anschein hatte, daß er in der Station enthalten werde. Er fuhr jedoch durch die Station langsam durch und in erhöhtem Tempo weiter. Bald nach Verlassen der Station fand der schreckliche Zusammenstoß mit dem Schnellzug Nr. 101 statt, bei welchem, wie erinnerlich, mehrere Personen, unter anderen der Lokomotivführer Makotta und der Zugsführer Nuffer getötet und viele Paffagiere und Bedienstete schwer verletzt wurden. Der Kondukteur Alois R o d l a u r. r wurde bei dem Zusammenstoß an die Waggonwand geschleudert und erlitt einen schweren Ncrvcnchock, in dessen Folge er immer kränkelte. Am 1. Oktober 1911 wurde er mit einer Pension von Kronen 805"12 jährlich in den zeitlichen Ruhestand versetzt. Sein Begehren, ihm fünf Jahre zur Pensionsbcmcssung zuzuschlagen, wurde jedoch von der Staatsbahndirektion Villach und dann auch vom Eisenbahnministerium abgcwiesen. Albrecht R o d l a u c r ließ nunmehr durch seinen Anwalt Dr. Leopold Katz beim Landesgericht Graz eine Klage gegen das Provisionsinstitut für Diener und Htlfsvedienstete der Staötsbahnen auf Zahlung einer JahreSpravijion von Kr. 16820 als Zuschlag zu der ihm bewilligten Provision überreichen. Gegen diese Klage erhob die Finanzprokuratur die Einwendung, daß die statutenmäßigen Voraussetzungen fttr einen Fünfjahreszuschlag fehlen. Nach dem Provisionsstatut sei es notwendig, daß der Unfall ein unabwendbares Ereignis sei, Rodlauer habe jedoch als Kondukteur des Schnellzuges Nr. 102 die Verpflichtung gehabt, den Zug, welcher in Rottenmann fünf Minuten hätte anhalten müffcn, an der Durchfahrt durch Betätigung der automatischen Bremse zu hindern. Deshalb sei Rodlauer auch im Disziplinarwcg mit einem Verweis bestraft worden. Ferner fehle auch die Voraussetzung, daß das Leiden Rodlauers eine Folge jenes Unfalles sei. Die Finanzprokuratur legte mehrere Gutachten dcS Bahnarztes Dr. Schick cl-berget von Amstetten vor, welcher sich über Rodlauer in abfälliger Weise äußerte und meinte, Rodlauer sei schon vor seinem Unfall sehr nervös gewesen und seine jetzige nervöse Krankheit sei durch den Unfall nicht herbeigcfsihrt worden. Gegenüber diesen Einwendungen beantragte Dr. Katz die Durchführung von Beweisen durch Zeugen und Sachvcr ständige darüber, daß der Zusammenstoß für Rodlauer kein unabwendbares Ereignis gewesen sei und daß dt« Behauptungen des Dr. Schickelberger durchaus unrichtig seien. Nach dem viele „Zeugen bei mehreren Gerichten im Requisitionsweg einvernommen wurden, fand am 3. Juni die Verhandlung vor dem Landesgericht Graz statt, in welcher als Sachverständige des Verkehrsdienstes die Herren Inspektoren Bracic und Zatloukal der Südbahn einvernommen wurden. Beide gaben übereinstimmend an. daß cS zwar laut Instruktion Pflicht jedes Kondukteurs sei, darauf zu achten, daß der Zug in Stationen, wo fahrplanmäßig anzuhalten ist, tatsächlich an halte. Die Sachverständigen erklärten aber auch, daß Rodlauetals Stockmann in allerletzter Reihe in Betracht käme und datz er bei der langsamen Fahrt des Schnellzuges annehmen konnte, daß die Wciterfahrt zufolge Verständigung des Lokomotivführers und Zugsführers mit dem Stationsbeamten geschah. Der medizinische Sachverständige Dr. Di G a s p c r o widerlegte die Angaben des Bahnarztes Dr. Schickelberger in allen Punkten und sprach sich für die Annahme eines Zusammenhanges des gegenwärtig noch bestehenden schweren Nervenleidens mit dem Unfall ans. Nach mehr als fünfstündiger Verhandlung verkündete der Vorsitzende Obcrlandcs-gerichtsrat R. Eisclc, daß das Urteil den Parteien auf schriftlichem Wege bekanntgegcben werden wird. Nunmehr ist das Urteil dem Anwalt Dr. K a tz zugestcllt worden, wonach das Provisionsinstitut schuldig erkannt wurde, dem Kläger Albrecht Rodlauer den eingeklagten Betrag von jährlich Kr. 168-20 als Zuschlag zu seiner Jahrcsprovision zu bezahlen sowie die Kosten zu ersetzen. In der Begründung wird hcrvorgehobcn, daß der Zusammenstoß für den Stockmann Rodlauer unabwendbar war, weil dieser nicht annehmen konnte, daß die Wciterfahrt des Schnellzuges ohne Verfügung des diensthabenden Beamten erfolgte. , • Rentenerhöhung für einen Verkehrsunfall. Johann Wrobel, Wcrkgchtlfe der k. k. Staatsbahn, erlitt am 8. Februar 1911 in der Station Jägerndorf einen Unfall. Bei», Schieben eines Löschwagens im Heizhaus stieß dieser Löschwagcn an eine schwere Leiter, die umfiel und im Sturze Wrobel nicderschlug. Wrobel erlitt bei diesem Unfall Verletzungen am Kopfe und mutzte nach einjährigem Krankenstand pensioniert werden. Die Berufsgenossenschaftliche Unfall-Versicherungsanstalt erkannte nach Einstellung des Heilverfahrens Wrobel unter Annahme einer Einbuße von 83'/, Prozent eine 20prozcntige Rente zu, wobei der Unfall als Betriebsunfall qualifiziert wurde. Gegen die Bemessung brachte Wrobel durch Dr. Anton Braß beim Schiedsgericht der Bcrufsgcnosscnschaftlichen 11 n fallVersicherungsanstalt die Klage ein. Bei der am 4. Juli 1913 vor dem Schiedsgericht unter Vorsitz des Oberlandcs-gerichtsrates Dr. Cap durchgcführte» mündlichen Verhandlung gaben die Sachverständigen Professor Stejskal und Dr. Bischof ihr Gutachten dahin ab, daß die Einbuße von der Anstalt genügend hoch geschätzt sei und die zuerkannte Rente entspreche. In seinem Schlußvortrag führte Dr. Bratz hierauf aus, datz dem Kläger jedenfalls eine Rentenerhöhung aus dem Titel gebühre, daß sein Unfall kein Betriebsunfall, sondern ein Vertehrsunfall im Sinne des Ausdehnungsgesetzes sei. Der Unfall habe sich im Bahnhofrayon durch rollendes Material ereignet. Der Klageanwalt verwies daraus, datz vor Inkrafttreten des Ausdehnungsgesetzes der Oberste Gerichtshof Unfälle von Eisenbahnern im Bahnhofrayon ständig als Verkehrsunfälle klassifiziert hat und daß nach wiederholten Entscheidungen des Schiedsgerichtes Unfälle durch rollende-Material als Verkehr-Unfälle gelten, ohne Rücksicht, durch welche Kraft der Verschub bewirkt tojirbc. Auch die Einwendung der beklagten Anstalt, datz der Kläger den Heilverfahrens» renlenbescheid. in welchem der Unfall ebenfalls nur als Betriebsunfall klassifiziert wurde, nicht angefochten hat und in Rechtskraft erwachsen ließ, daher in dieser Frage ein Präjudiz fic|dinffen sei, sei nicht stichhältig, da jeder Bescheid der be-tlagtcn Anstalt innerhalb eines Jahres in allen Teilen selbständig angefochten werden könne und die Unterlassung der früheren Anfechtung sicher nicht als Konsens des Klägers zur Klassifizierung seines Unfalls angesehen werden könne. Nach längerer Beratung verkündete OberlandesgerichtL-rat Dr. Cap das Urteil des Gerichtshofes dahin, das; dem Antrag des Klägers slattgegeben und in Anerkennung des Unfalls als Verkehrsunfall die Rente auf 80 Prozent monatlicher Kr. 4 74 6 erhöht wurde. Gleichzeitig wurde die Anstalt zu einer Nachzahlung v on Kr. 2 5 3'1 2 und zur Zahlung der GcrichtSkosten verurteilt. In der Urteilsbegründung führt Oberlandesgerichtsrat Dr. Cn p aus, das; das Schiedsgericht mit Rücksicht darauf, daß der Unfall sich durch rollendes Material, welche- auf Schiene» fortbewegt wurde, sowie durch einen für den Eisenbahnverkehr besonders konstruierten und spezifischen Wagen ereignet hat, den Unfall als Verkehrsunfall angesehen habe. Zur Frage der Unterlassung der Anfechtung des Heil-verfahrenörcntcnbescheides bemerkte der Vorsitzende, bnfo das Schiedsgericht schon wiederholt entschieden habe, daß eine solche unterlassene Anfechtung dein Kläger nicht schaden dürfe, weil jeder Beschere der Anstalt für sich selbständig in allen Teilen anfechtbar sei. Rentenerhiihung. Lorenz Wergles erlitt am 7. Cf» lober 1010 in der Station Pöltschach einen schweren Unfall. Er war am genannten Tage beim Entlade» eines tÄüterzuges tätig und insbesondere mit der Entladung schwerer Bretter-bunde beschäftigt. Als er nun gerade einen solchen schweren Bund von der Erde aufheben wollte, warf von der Höhe des Waggons ein Mitarbeiter einen solchen Bretterbung im Gewichte von zirka 40 Kilogramm derart unvorsichtig herunter, daß dieser Bretterbund Herrn Wergles, der in gebückter Stellung war, auf Kreuz und Rücken fiel. Wergles erkrankte infolge dieses Unfalles schwer und erwies sich in der Folge als nicht mehr zum Dienst fähig. Die Berufsgenossenschaftliche UnfallversicherungSanstalt hat Herrn Wergles nach Einstellung der Heilverfahrens-reute eine Rente von 67’5 Prozent monatlicher Kr. 58-20 unter Annahme von 75 Prozent Einbutze an ErwerbSfähigkeit zuer-faunt. Gegen diese Bemessung brachte Wergles durch Dr. Leopold Ehrlich Klage beim Schiedsgericht ein. Bei der am 30. April 1913 vor dem Schiedsgericht unter Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Dr. Cap durchgeführten Verhandlung gab der Sachverständige Herr Professor Doktor v. S t e j 81 a I sein Gutachten dahin ab, daß der Unfall ein sehr schwerer war und das; der gegenwärtige Gesundheitszustand Wergles ihn kaum zu irgendeiner Arbeit fähig erscheinen lasse. Alls Grund dieses Gutachtens erklärte sich die beklagte Anstalt bereit, dem Kläger die Rente für volle Erwerbsunfähigkeit uttd die Pro^eßkosten zu bezahlen und kam sohin vor dem Schiedsgericht ein Vergleich zustande, inhaltlich ressen Wergles eine OOprozentigc Rente monatlicher Kr. 76°80 sowie die Nachzahlung für die gauze Zeit des früheren Bezuges erhielt und die Prozeßkosten zu bezahlen sind. Ungarisch-Hradisch. (Die Verantwortlichkeit des W e i ch e n w ä ch t e r s.) Am 2. Mai d. I. sollte in B. rin Waggon mit Flaschen Mineralwässer beladen werden. Der Waggon führ an das Magazin an und wurde von diesem auf ifin eine Brücke gelegt und über diese Brücke wurde» die Flaschen auf einem kleinen Wagen zugeführt. An diesen Waggon war ein Zug von etwa BÖ Waggons angcrciht, von denen nachmittags sieben weggeführt werden sollten. Um 'S I llfir ging der den Verschub leitende Wächter 2 rt i g I c r zu dem betreffenden Waggon, schaute hinein und war dieser leer. Nichtsdestoweniger riet er vorschriftsmäßig: „Achtung, cs »i i r d verschöbe n." In der Annahme, daß die Arbeiter zum Mittagessen gegangen sind und da ihm Zeit Mangelte, schaute er nicht in das Magazin. Er ging weiter, hntißtc ab, nttbrcniste und ging wieder zurück. In dem Augenblicke wurden auch die Bremsen bei de» Waggons an der Maschine geöffnet und durch die verursachte Entspannung und Ausdehnung des Zuges entstand ein Anprall an den vor dem Magazin stehenden Waggon. Die Brücke, über welche im selben Moment die Arbeiter fuhren, stürzte*um und ein Arbeiter erlitt schwere Rlppeubrüche. Die Staatsanwaltschaft tlagtc den Wächter 2 a i fl I e r wegen Vergehens nach $ 337, begangen dadurch, daß er in ungenügender Weife die Arbeiter von der Vornahme der Verschiebung verständigte. Das Gericht sprach den von Dr. A m b r o s vertretenen Angeklagten konform dessen Ausführungen frei mit der Begründung, daß er seinen Pflichten vollkommen entsprach, wenn er bei dem Waggon mit lauter Stimme auf die vorzunchineiide Verschiebung aufmerksam machte, zumal keine Vorschrift bestehe, daß er hätte in das Magazin hincinschauen, beziehungsweise die Arbeiter sucheu müssen, und daß ferner der Anprall zufolge der Ausdehnung des Zuges von ihm nicht vorauSgefeheu und auch nickt abgewendct werden konnte, weshalb der Unfall mit seinem PflichtcnfreiS in gar keinem Zusammenhang siehe. t Ein «»gegangener Ehrabschneider. Bei der am 8. Juli Ix I. beim k. k. Bezirksgericht in Kufstein stattgefundenen Verhandlung unseres Genossen Christian M a n d l c r gegen den Lokomotipführercmwürter Franz Ober lei l ue r wurde O i> e r l e i t u e r zu 20 Kr. Geldstrafe und zur Tragung der Gerichtskosten verurteilt. Streiflichter. Die Personi»lrrdu,ierungen bei den DkanlSbnhnen, die Anlionalverbändler und Reichsbiindler. Die naiionaltzerbänd-lerischc Presse, so schreibt der „Nordböhmische Volksbote", weiß wieder einmal über eine große Aktion zu berichten, die einige Nationalv«rbäudler mit de» Vorständen des Rcichsbuudes deutscher Eisenbahner zur Retiuug der Eisenbahner unternommen haben. Die Maßnahmen, die von der Staatscifenbahnver-waltung vor kurzem zur Verringerung des Personalstandes getroffen wurden, wurden einer eingehenden Erörterung unter-zogen. So hei hl es in der Erklärung, die über die Aktion versendet wurde. Die Reichsbiindler, so heißt eS wörtlich, betonten ferner, „baß durch diese Maßnahmen die Zugeständnisse, 4U welchen sich die Eiseubahnverwaltung in der letzten Paria-mentStagung bereit gefunden hat, bereits vollkommen >v e t f g t m a ch t worden s i n d". Also die Zugeständnisse find bereit« wettgemacht, dieselben Zugeständnisse, die mit dem größten Kräfteaufwand als ein Riesenerfolg der Realpolitik des Nationalverbandes und der unermüdlich ernsten Auf» 1 Inrung de« ReichSbundeS hinausposaunt wurden. Der Nationalverband wurde in tönenden Worten gefeiert, daß es ihm gelang, den Widerstand der Regierung zu bezwingen. Der Nationalverband war der Held Siegfried, der den Drachen Regierung niederrang und der ReichSbund blies stärkere Po. saunen, als die waren, mit denen die Mauern Jerichos nieder-geblasen wurden. Die Sozialdemokraten haben zu viel verlangt und deswegen nichts erhalten, der Nationalverband aber hat viele« erreicht. So und ähnliches wurde der staunenden Welt erzählt, die mau mit ungezählten Zeitungsartikel» und Flugblättern von den Taten der Nationalverbändler in Ä;tnntni6 \&tr —..■■■■■■ ■ > > —....................... setzte. Der größte Held in der gewonnenen Schlacht gegen die Regierung war wie immer der Herr Heiner der treue Kamerad der reichsbündlerischeu Eisenbahner. Und nun betonen die Reichsbündler, daß alle diese Zugeständnisse bereits wieder wettgemacht sind, das Heißt also, daß so gut wie nichts durch die unermüdliche ernste Aufklärungsarbeit und nichts durch die Politik des Nationalverbandes erreicht wurde. Die Widerspruche werden immer größer und größer und die Schwindel-Politik des Nationalverbandes samt dem Reichsbund tritt immer offener zutage. Bei der Besprechung, die Mitglieder des Nationalver-bandes mit Reichsbiindlern Hatten, waren anwesend die Abgeordneten Hummer, Pacher, Richter, Teufel und Wolf. Der treue Kamerad Heine fehlte und dieses Fehlen muß sicherlich auffallend erscheinen, denn wenn derjenige fehlt, der die Eisenbahnern fortwährend rettet, so sollte dioS auch seinen Nachläufern zum Denken geben. Heine hatte nun tatsächlich genügend Grund, der Besprechung ans dem Wege zu gehen, und wenn man in der Zeit etwas zurückgeht, findet man die Sache schon erklärlich und wir wollen schon mit dpr notwendigen Aufklärung dienen. Es war am 7. November 1911, als der Staat Sange-stelltenausschuß den Bericht des SubkomUees für die Eifen-Bahner in Beratung zog. Referent war der Abgeordnete Heine, und dieser Heine unterbreitete den Antrag, 38 Millionen Kronen für die Eisenbahner, rückwirkend auf den 1. Oktober 1011, aufzuwenden. Heine führte dabei ans, „daß für die Bedeckung der beantragten Aufwendungen keineswegs neue Steuern notwendig sind, die Bedeckung könne vielmehr mit durchgreifenden Ersparnissen und Persoualver mindern ii gen gefunden werden." Herr Heine hat also der Staatsbahnverwaltung ausdrücklich Person olberminderung empfohlen, und diesen Vorschlag Hab die Staatsbahnverwaltung jetzt zur Durchführung gebracht. Die außerordentliche Erregung, die unter den Eisenbahnern darüber herrscht, ist somit nur eine Frucht der Politik des Herrn. Heine. Man wird nun begreifen, daß Heine bei der Besprechung fehlte und sich an der Vorsprache beim Eisenbahnminister nicht beteiligte. Schließlich wäre Freiherr von Förster so boshaft gewesen und hätte erklärt: „Ja. meine Herren, was die Staatsbahnverwaltung durchführt, ist ja nur dasselbe, was uns der Herr Abgeordnete Heine empfohlen hat." Das ganze jämmerliche Gaukel- und Komödienspiel, das mit den Reichsbündlern aufgeführt wird, wäre dadurch allzu sinnfällig aufgedeckt worden. Heine hatte, wir wiederholen dies nochmals, wirklich alle Ursache, der Besprechung und der Verhandlung mit dem Eisenbahiiminister aus dem Wege zu gehen, er kann sich ja nur behaupten, wenn es ihm auch weiterhin gelingt, die deutschbewußten Eisenbahner am Narrenseil zu führen, Qualifikation, Ein Eisenbahner schreibt uns: „Gefreiter, bringen Sie mir Ihr Grundbuchsblatt", herrschte mich der Kompagniegewaltige, ein alter, manchmal wunderlicher, aber grundanständiger Haudegen, an. Gehorsamst präsentierte ich ihm alsbald das Blatt mit der Konduite. Aufmerksam, wiederholt den Kopf schüttelnd, las er: „Leichtlebig, trotzig, braucht lieber« Weichling." „Sie," schnarrte er mit mühsam bezwungenem Humor, „da schaucne her, Sie müfsens schön g'forat haben. War war Ihr Kommandant?" Die Auskunft fiel wie Zunder ins Pulverfaß. Mit der Faust auf den Tisch schlagend, ohne ein Wort zu sprechen, zerknüllte er mit langsamen Griffen meine Konduite. Nach langer reiflicher Uebeiiegung entstand mein neues moralisches Konterfei. „Lieber Vater, wie hast du dir verändert." Es lautete: „Ernst, fester Charakter, im Dienste eifrig mit entsprechendem Erfolg." Sechs Wochen erst war ich transferiert und schon war ich ein anderer geworden. Teils weil ich in anständige Hände gekommen, teils weil man uns Schreiber dayials brauchte. Von diesen paar Warten hing mein weiteres Wohl und Wehe ab. Genau so ging’s mir später bei der Bah». Des Lebens Schifflein schwankte in Stürmen, bis es strandete, die Eisenbahn nahm mich auf. Voll Zuversicht, durch energisches Fachstudium weiterzukommen, legte ich die Prüfungen ab unter fast übermenschlicher Anstrengung aller Kräfte. Jahre kamen und gingen; aber ich blieb sitzen samt meinen Prüfungen, trotz aller schönen Worte, und schuftete fort als junger Eisenbahner voll froher Hoffungen. Ich wurde wieder einmal „qualifiziert". So ähnlich wie das erstemal beim Militär. Als ich das Ergebnis in die Hand bekam, konnte ich mich der Wut kaum erwehren. Wie, anderthalb Jahre Studium, Entsagung und Fleiß wird so belohnt? Bloß wegen eines geringen Wortwechsels mit einem nervösen, schon überempfindlich gewordenen Vorstand? Meine Tatkraft, ja meine Lebensfreude sank auf den Nullpunkt. Also unverläßlich, unverwend-bar — was noch? Rekurrieren — wozu? Besser sich drein ergeben, vielleicht kommt Rettung wie einst. „Sie. wie heißt der $crl, der dort mit dem Zivilisten tratscht, ich kann mir seinen Namen nicht merken", so rief mich mein moralischer Henker an. „Ach, das ist ja der, der vor drei Wochen den Wechsel hat aufschneiden lassen, nicht?" „Nein, Herr Vorstand, das war der N. N." „Ja richtig, die zwei verwechsle ich immer." (Wer kann sich denn auch unter 1)00 Sitltagsgesichtern alle merken, dachte er und auch ich.) Als er seinem Nachfolger übergeben hatte, mußte selbstverständlich alles „nntreten", um die Leutseligkeit ins rechte Licht zu fetzen. Ein etwas beschränkter, aber sonst harmloser Verschieber, der durch seinen unfreiwilligen .Humor schon öfters wahre Lachsalven entfesselte, lourdc vom scheidenden Vorstand ermahnt, so wie bisher rechtschaffen weiter zu dienen. In feiner treuherzigen Art antwortete er: „Wir bleiben die Alten; es ist uns recht leib um Ihnen, es kommt ja selten was Besseres nach." Von nun an war der arme Kerl auch schon qualifiziert und das wie. Ein unbedachtes Wort, ein Versehen kann auch einem minder Einfältigen schweren Schaden bringen, wenn sich zufällig ein Vorgesetzte^ seinen Namen merkt. Bei einer Versetzung kam der Januskopf in Bewegung, mein besseres Ich wurde wieder einmal entdeckt. Durch einen Zufall kam ein gerecht denkender Chef auf meinen schwarzen Punkt. Sofort griff er zur Feder, in einer Viertelstunde war ich reingewaschen und in acht Tagen waren alle Sünden verziehen, ich war wieder eine „verwendbare Kraft, nüchtern und verläßlich re." Aber leider, die Freude dauerte gar nicht lange. Denn mit einer abermaligen Versetzung ging alles wieder in die Brüche, aus der 1 war wieder eine 4 geworden und dabei bleibt's, es will sich kein Retter mehr finden. Seitdem sah ich viele, viele Sternschnuppen am Quali-fikationshimmel. Glänzend außertourlich Beschriebene kamen zu Fall, Lieblinge mußten zu Gericht, wo es, ach. meist nicht mehr ging mit dem Reinwaschen. Die Absicht aber wurde erreicht: Neid und Zwietracht gesät und Vorrückungen gehemmt, wo „man" jL nicht haben wollte. Alles aber ist vergänglich; die Fußangeln der Qualifikation verfangen nicht mehr; nur zu oft entstehen dauernde Schäden, die gerade die Besten, die Aufrechten treffen und mit ihnen den Dienst, jene höhere Freudigkeit, ohne die nun einmal keines Menschen Werl recht gedeihen kann. Die Mängel der Qualifikation sind so offenkundig, die Resultate so von rein persönlichen Gesichtspunkten beeinflußt, daß es nur eine Frage der Zeit fein kann, wann dieser burcau* kratische Wechsclbalg verschwindet. Erreicht wurde nichts als Blamagen. Erst in jüngster Zeit ist ein Fall vorgekommen, da ein wegen seiner besonderen Liebhabereien für frische Molkerei-Produkte, „Butterseff" getaufter Denunziant, der als Liebkind eines höheren Beamten stets außertourlich beschrieben war, und zwar trotz seiner Vorliebe für fremdes Eigentum, endlich der Nemesis in die Hände fiel. Des Diebstahls überwiese», erhängte sich der in Haft befindliche „Außertourliche" im Arrest. Wie viele solche Blamagen aber wird unser lieber Amts -schimmel noch über sich ergehen lassen, bevor ein anständiger Mann wieder einmal mit der Faust auf den Tisch haut und den Kram dorthin schleudert, wo er hingehört — in den Papierkorb. Jeder Lehrer in der Dorfschule hat eine bessere Methode, seine Schüler zu qualifizieren. Er richtet sich Nach den Arbeiten der Schüler und nach den Vorzügen oder Fehlern in sachlicher Beziehung; wenn schon qualifiziert sein muß, so darf es doch nicht so geschehen, wie obige Skizze es andeutet, und daß das oft noch piel krasser geschieht, das wissen wir alle. Für den Vernünftigen, Erfahrenen bedeutet die heutige Methode eiu durchsichtiges Mittel, den Mißliebigen auf legalem Wege beizukammen, sie an die Vorstände auszuliefern. Daß aber damit der Dienst gefördert wird, kann nur Unverstand behaupten. Und der Wahrheit die Ehre, auch die charakterfesten Vorstände wünschen, daß die Qualifikation abgefchafft wird, weil sic nur einen Haufen Schreibereien und Diäten kostet, den Vorstände» abe^ihr williges Personal unnützerweise ausregt und dienstmüde macht. Die Verwaltung beherzige die Mahnung des Dichterfürsten : Teil' und herrsche — starkes Wort! Verein' und leite — bess'rer Hort. Dr. Wilhelm Ellenb»«en 50 Jahre alt. Vergangenen Sonntag feierte unser Genosse Dr. Wilhelm Ellenbogen im intimen Kreise seinen 50. Geburtstag. Die Brigittenauer Genossen hatten es sich trotz des Sträubens des Jubilars nicht nehmen lassen, diesen Tag festlich zu begehen. So fanden sich denn die engsten Freunde und Partcignossen zusammen, um dem jugendfrifchen Jubilar den Dank für die unermüdliche, rastlose Arbeit zu sagen und ihm zu versichern, wie lieb sic ihren Freund haben. Die Brigittenauer politische Organisation, der Wahlbezirk des Genoffen Dr. Ellenbogen, überreichte ihm ein prachtvolles Album, in welchem auch ein sinnreiches Gedient enthalten war, in welchem die dortigen Parteigenossen ihre Gefühle zu ihrem Abgeordneten zum Ausdruck brachten. Doktor Adler als Festredner feierte Ellenbogen als Schriftsteller, Politiker und als Agitator. Es ist wohl selbstverständlich, daß auch die Eisenbahnerorganisation zu dieser intimen Feier ge laden wurde, und sic entsendete hiezu ihren Obmann, Genossen Schwab und den Abgeordneten Rudolf Müller. Genosfr Müller, der die Glückwünfche im Auftrag und im Namen der Organisation dem Jubilar überbrachte, sagte unter einem, daß man die Verdienste des Dr. Ellenbogen in der ihm zur Ver 'ügung stehenden Zeit kaum andcutcn, geschweige den« besprechen könne. Genossen Dr. Ellenbogen verdanken die Eisen bahner unendlich viel. Er hat uns schreiben, er hat uns sprechen gelehrt, er war unser Redakteur und Agitator. Unermüdlich fuhr dieser Mann von einem Ende des Reiches in das andere, um i>ic Eisenbahner über ihre Organisation und ihre Kampsmittel auszuklären, und mit derselben Unermüdlichkeit war er in den Anfängen unser eifrigster Mitarbeiter. Zur Zeit der ärgsten Reaktion, wo unsere Organisation aufgelöst wurde, war Dr. Ellenbogen im Verein mit Dr. Verkauf unser schneidigster Anwalt im Parlament gegen die Badenisten. Als eines seiner größten Verdienste muh wohl angesehen werden, daß er es war, der den ärgsten Eisenbahnerfeind, den Jesuiten und Eisenbahnminister Mittel, zum Sturze brachte. Als er damals im Parlament feine wohldurchdachte Rede gegen den Wittek beendet hatte, da hatte jeder das Gefühl, daß sich Mittel nicht mehr als Minister halten könne und am anderen Morgen demissionierte Wittek. Das war damals eine Freude unter den Eisenbahnern, und hätten wir damals Ellenbogen habhaft werben können, so würde er von taufenden Eisenbahnern umarmt worden sein. Wenn irgendeine Arbeiterkategorie dem Doktor Ellenbogen zu danken hat, so sind dies die Eisenbahner. Wir werden daher unserem Lehrer nicht nur die vollste Wertschätzung entgegenbringen, sondern ihm auch stets dankbar sein. Seine Broschüren: „Der Sturz Badenis", „Die Auflösung der Eisen-bahnerorganisation im Parlament", „Ebenhoch auf der SBaucnu jagd" gehören zu den meistgelesensten Parteischristen. Wir bringen nun auch an dieser Stelle Dr. Ellenbogen unsere beste Gratulation und zugleich unseren Dank für sein bisheriges Wirken in den Reihen der Eisenbahner dar. Zum Wechsel in der Stnatsbnhndirektion Linz wird uns aus Eisenbahnerkreisen geschrieben: Zur Abschiedsseiei des Herrn Hofrates Dr. M e s s e r f l i n g e r wollen wir auch einige Worte widmen. Wir werden uns in unseren Betrachtungen des Grundsatzes des Herrn HofrateS bedienen, den er in Erwiderung auf die Ansprache des Herrn Oberinspektor«, Eck l bei der Abschiedsfeier am Freitag den 27. Juni geäußert hat. nämlick: „Einem jeden offen und ehrlich die Wahrheit sagen." Auch wir wollen das Verhältnis des Personals zum Herrn Hofrat Dr. Mcsscrklingcr ganz offen und ehrlich schildern, weil wir keine Anhänger von Sentimentalitäten und heuchlerische» Redensarten sind. Wir stimmen mit dem Herrn Oberinspektor Eckl überein, wenn er in seiner Ansprache die Fähigkeit, Arbeitslust und den Diensteifer des Herrn Hofrates rühmend hervorgehoben hat. Auch wir als die Vertreter de?, Personals sind sehr oft mit Herrn Hofrat in Personal- und dienstlichen Angelegenheiten in Fühlung gewesen und hatten sehr oft Gelegenheit, feine Kenntnisse über die ganze Materie des Eisenbahnwesens zu beobachten. Wir sind auch an dieser Stelle mit dem vollen Lobe Über seine Tüchtigkeit hervorge treten und haben einigemal erklärt, daß der .Herr Hofrat als leitender Beamter der tüchtigste Staatsbahndirektor war. Die Bahnverwaltung verliert an Herrn Hofrat Dr. Mcsscrklingcr einen sehr tüchtigen und fähigen Beamten. Zur Abschiedsfeier hatten sich ungefähr 700 Personen eingefmiden. Die verschiedenen Festredner Überboten sich in tiefempfundener Dankbarkeit und sonstigen bei derartigen Anlässen gebräuchlichen Lobhudeleien. Ernster jedoch wie die diversen Lobredner hat Hofrat Tr. Mess erklinge r diese Feier selbst aufgefaßt, indem er in seiner Abschiedsrede antwortete: „Wir wollen einanda V Nr. 21 z SBfeti, Sonntag ..Dev Mfenbahnev. y^2or5fürri9i3' z^EetfeT ehrlich und offen die Wahrheit sagen." In , 'r Erwiderung äußerte sich Hofrat Dr. Messcrklinger u>tfc folgt: „Meine lieben Leute! Da? Abschiednehmen macht Ihr mir leicht, weil Ihr zu mir gekommen seid. Den Abschied aber macht Ihr mir sehr schwer durch Eure Liebenswürdigkeit, mit der Ihr mich auszeichnet. Es ist fast so, als ob ich es bedauern sollte, daß ich in den Ruhestand treten will, nachdem ich so Viel Liebes und Erfreuliches erfahre. Es ist in der Tat schwer, Don einem solchen Körper scheiden zu müssen. Ich schätze cs sehr, wenn alle Eisenbahner, besonders die einer Direktion, fest zusammenhalten, sich als einen Körper fühlen und stolz darauf sind, diesem Körper anzugehören und auch zu ihrem Direktor treu stehen, wissend, daß er sie Vertritt und schätzt. Ich kann mit ruhigem Gewissen behaupten, daß ich alle Kategorien schätze und daß Stolz eine Eigenschaft war, die ich nie besaß. Jeder war mir gleichwertig, auf welchem Posten er immer sich befand, wenn er nur ganz und Voll seinen Posten ausfüllte und seine Pflicht tat. Von diesem Gesichtspunkt aus ist es mir besonders wertvoll, Vertreter von allen Kategorien versammelt zu sehen und danke ich für diese Kundgebung und für das Versprechen, auch fürderhin meiner zu gedenken. Der Kitt der gleichen Arbeit, des gegenseitigen Vertrauens ist nicht zu lösen und wenn ich auch nicht mehr an Ihrer Spitze stehe, so werde ich mich jederzeit mit Ihnen eins fühlen und stolz darauf sein, mit Ihnen gearbeitet zu haben. Es schwirrten oftmals Gerüchte herum, daß ich auf einen anderen Posten komme; vielleicht hätte ich eine andere Karriere gemacht. Ich bin mit meiner zufrieden. Aber da§ eine hätte mich immer gekränkt, daß ich nicht mehr in Ihrer Mitte hätte arbeiten dürfen und daß ich nicht mehr in meinem geliebten Heimatland Oberösterreich hätte sein können, für welches gewirkt zu haben mir eine ganz besondere Genugtuung bereitet. Ich bin auch überzeugt, daß ich hier als Ihr Direktor am besten am Platze war. Ich scheue auch nicht davor zurück, über den Sozialismus zu sprechen. Was heißt es, den Kopf in den Sand zu stecken, die Richtung ist einmal da und ich wünsche, daß alle Kategorien der Bediensteten das erreichen, was ihnen gebührt. Es hat eine Zeit gegeben, in der für den Beamten ein Gehalt von 800 Gulden das erreichbare Endziel bildete. Wie es heute ist, wissen die Herren selber; ich vergönne es Ihnen vom Herzen. Endlich ist es auch bei allen anderen Kategorien besser geworden. Eines möchte ich aber lobend hervorheben, daß die etwas vordringlichen, unartigen Manieren, die die Sozialistenbewegung anfangs gezeigt, sich später bedeutend, gemildert haben. Es wäre mir eine Genugtuung gewesen, wenn ich es hätte verhindern können, daß fremde Einflüsse allzusehr sich im Personal breit-machen. Es ist mir leider nicht gelungen. Die heutige Zeit-strömung ist eine andere, ich bin vielleicht zu alt geworden, um zu verstehen, daß man alles durch fremde Vermittlung anstreben soll, nicht durch die eigenen Vorgesetzten. Ich danke daher allen für Ihre treue Mitarbeit, für Ihr Vertrauen und Ihre Zuneigung, ich danke Ihnen dafür, daß Sie gekommen sind und mir die Möglichkeit böten, Ihnen herzlich Lebewohl zu sagen und Sie zu versichern, daß ich Sie immer schätzen werde." _ AuS den Ausführungen des scheidenden Hofrates war deutlich düs Geständnis herauszühören, daß er in den letzten Jahren seines Wirkens den Bestrebungen und Forderungen unserer Organisation und deren Vertreter zugänglicher und einsichtiger geworden ist. Dank dieser Einsicht ist auch da» Verhältnis zwischen der k. k. Staatsbahndirektion und dem Personal ein besseres geworden und hat oft und viel zur Beilegung und Schlichtung bestehender Differenzen beigetragen. Wenn Hofrat Dr. M e s s e r k l i n g e r bei Erörterung und Durchführung wirtschaftlicher Verbesserungen oft sehr zurückhaltend war und zum allgemeinen Erfolg in einzelnen Fragen sehr wenig beigetragen hat, so war es doch dem Personal durch ihre starke Organisation Möglich, ganz bedeutende Erfolge im Direktionsbezirk Linz zu erkämpfen. Unsere älteren Genossen und Kollegen werden sich gewiß noch an so manche? kleine Scharmützel zu erinnern wissen. Die sozialistische Idee und ihre Bewegung hat trotz aller früher angewendeten Abwehrmaßregeln unter dem Personal im Direktionsbezirk Linz so großen Anhang gefunden, daß wir heute mit Freude und Genugtuung auf unsere geleistete Arbeit in Oberösterreich blicken können. Nun wollen wir Abschied nehmen. Aller in allem waren wir mit Herrn Staatsbahndirektor Messerklinger in den letzten Jahren seines Wirkens zufrieden und hoffen, daß wir auch mit dem neuen Herrn Direktor friedlich die Arbeit fortsetzen wollen zum Wohle des gesamten Personals und des Dienstes selbst. Wien, Aspangbahn. Wie in verschiedenen Blättern berichtet, verunglückte am 28. Juni in der Station Maria-L a nz e n d o r f der Aspangbahn der Kondukteur Josef Malet. Dem Genannten wurde ein Fuß zermalmt und nach Ileberführung in das Rudolfsspital abgenommen. Wie nun sestgejtellt, ist die Ursache dieses Unfalls in der Ueberbürdung des Fahrpersonals zu suchen, und trotzdem das Personal die Generalinspektion auf die Uebelstände aufmerksam machte und deren Abstellung verlangt hat, wird das Personal weiter gehunzt und geschunden; man wartet wahrscheinlich, bis noch einige zu Krüppeln gemacht werden. Wenn aber die löbliche Direktion glaubt, daß die Geduld des Fahrpersonals unerschöpflich ist, so irrt sie sich gewaltig, denn die Leute sind bereits an der Grenze ihrer Geduld angelangt. In zwei in den letzten Tagen abgehaltenen Versammlungen haben die Zugsbegleiter ihre Lage besprochen und sind zu der Erkenntnis gelangt, daß eine Turnusänderung unter allen Umständen, und zwar in der kürzesten Zeit durchgeführt werden müsse. In der am 14. Juli stattgefundenen Versammlung wurde auch ein von den Vertrauensmännern ausgearbeiteter Turnus einstimmig für gut erklärt und drei Vertrauens, männer beauftragt, diesen Turnus der Direktion vorzulegen und dessen unverzügliche Einführung zu fordern. Die Ver-sammlung beschloß weiter, aus einer eventuell ablehnenden Haltung der Direktion die Konsequenzen zu ziehen und auch vor einem aufgezwungenen Kampf nicht zurückzuschrecken. Im übrigen erwarten wir, daß die Generalinspektion ihre Pflicht erfüllen wird, an Ort und Stelle Erhebungen pflegt und von dem ihr zustehenden Recht auch Gebrauch machen wird. Aus der k. k. Nordwestbahndirektwn. Durch die Erz nennung des Oberinspektors Herrn Gustav Rieder zum Vorstand der Verkehrsabteilung bei der L I. Nordwestbahn, direktion verliert das B. I. O. seinen langjährigen Chef. Dieser Anlaß regt zu einigen Betrachtungen an. Für die k. k. Nordwestbahndirektion, bei der die wirklichen Talente so dünn gesät sind, bedeutet der Abgang Rieders einen eminenten Verlust. Im Trubel nach der Verstaatlichung hat er zur Herstellung geordneter Verhältnisse wesentlich beigetragen. In seinem engeren Wirkungskreis übernahm er eie Leitung unter den schwierigsten Verhältnissen, nach dem Zusammenbruch des System» Moraw und seiner Adjunkten, mit einem Rest des denkbar schlechtesten Beamtenmaterials. ES oblag ihm damals, einen Augiasstall zu reinigen- Auch dieses schwere Stück ist ihm gelungen, wenngleich mancher Rest hinaufgejchobeu werden mußte, mn abgeschoben M sein. Wir müssen uns heute schier an den Kopf greifen, bedenkend, wie ein einzelner, unbedeutender Mensch in der eigentlich subalternen Kompetenz eines Betriebsinspektors, welche eben nur der Bureaukratismus einer großen Aktiengesellschaft so schrankenlos ausarten ließ, daß er die Existenz von Tausenden willkürlich beeinflussen konnte, wütete, und können nur Ekel darüber empfinden, daß die Garde feiger und verkommener Subjekte ihm den Nachruhm des Gerechten sang, weil er eben gegen allesamt gleich grob war. Erst die Aera Rieder brachte den Umschwung. Weil er sein Amt hochgehalten hat. Er war ein Mann, in jeder Hinsicht tadellos. Und das unterscheidet ihn von seinen Vorgängern. Schikane und Bedrückung des untergebenen Personals waren ihm fremd. In die Art modernen staatlichen Eisenbahnbetriebes fand er sich darum leicht hinein, wobei ihm auch die Erfahrung zustatten kam, die er sich als Vorstand des Verkehrsbureaus erworben hatte. Nicht so glücklich war die Mahl der Nachfolge. Herrn G e l i n e k kann man wohl nicht eine Koryphäe nennen, aber er wird sich so schlecht und recht machen, cs fehlt ihm nicht an Fleiß, und Nachteiliges haben wir über ihn noch nicht gehört. Ungleich bestimmter lautet unsere Meinung über seinen Stellvertreter. Man kann über die sonstigen Qualitäten der früheren Dignitäre bei dieser Dienststelle denken wie inan will: ihr Metier hatten sie im kleinen Finger, ob es nun geistige Kapazitäten waren wie Swieczynski und K o in« pach oder nur Routiniers wie Keßler oder. Teliöka — und nun kommt ein Wewerka! Wer lacht da nicht? Als ob im ganzen Netz der Staatsbahnen nicht ein erfahrener Verkehrskontrollor zu finden gewesen wäre. Auch von absolvierten technischen Studien spricht das Amtsblatt bei der Ausschreibung solcher Stellen. Ernannt aber wird Herr Wewerka, der nur in einer Dispofitionsstation Dienst versah, dann ein paar Jahre bei der Telegraphenkontrolle vertrödelt hat und bei Kollegen wie sonstigem Personal unbeliebt ist. Die Coulcurbrüder-fchaft muß alles wettmachen. Das ist der Wertmesser neuester Mode bei Einberufung zur Dienstleistung im Ministerium wie auch bei Besetzung von Stellen in der Exekutive. Bei einiger Selbsterkenntnis hätte sich Herr Wewerka gewiß bemüht, seine Versetzung nach Sigmundsherberg nicht rückgängig zu machen. Dann wäre schließlich mit ihm auch eine bekannte Affäre der Vergessenheit anheimgefallcn. Vereinsmeierei bei den Eisenbahnern. Man schreibt uns: Bei keiner. Kategorie in der Arbeiterschaft hat die Vereinsmeierei so tief Wurzel gefaßt als bei den Eisenbahnern. ES ist gerade zum verzweifeln, daß die Intoleranz unter den Eisenbahnern immer • mehr an Boden gewinnt, und sollte man glauben, daß denn doch die Eisenbahner Gelegenheit genug hatten, um zu sehen, daß die soziale Frage der Eisenbahner nur durch den Zusammenschluß aller Kategorien in eine große Organisation am ehesten gelöst werden kann. Freilich, die Dummen werden nicht alle; und so kann man sehen, daß in demselben Moment, als die Unternehmer sich alle ohne Unterschied der Nation und Konfession in große Verbände organisieren, um mit aller Wucht den Feind des Kapitalismus erfolgreich bekämpfen zu können, die Eisenbahner ihre mächtig gewordene Organisation zerschlagen wollen, um in Separatismus 'aufgehen zu können. Gewiß hat die Negierung dadurch eine leichtere Position erlangt, braucht nicht mehr den Büttel zu spielen und die Eisenbahner durch Gewaltmatzregeln zu drangsalieren. Die letzte Lohnbewegung hat sicher nicht alle Eifenbahner befriedigt, und da sollte man denn doch annehmen können, daß unter den Bediensteten so weit die Erkenntnis sich durchgearbeitet hat, um zu wissen, daß man die Organisation auszubauen und nicht zu zertrümmern hat. Wenn die Bediensteten einen Blick auf die Beamtenschaft werfen, so können sie sehen, daß es dort nicht Kategorienvereipe gibt, in denen Afsistenten, Adjunkten, Offiziale, Inspektoren re. re. sich einkasteln würden, wie dies jetzt im niederen Personal der Fall ist, sondern daß die Beamtenschaft solche Gschaftlhuberei verwirft, obwohl sie auch nicht in einer Organisation gegliedert erscheint und sich mit Hilfe der bestehenden Organisationen der übrigen Bediensteten ihre Lage verbessert. Nun haben also die Eisenbahner nach den bestehenden politischen Verhältnissen nicht besondere Forderungen zu stellen, sondern müssen ihr Hauptaugenmerk darauf richten, daß ihnen nicht das Errungene genommen wird. Daß aber nicht alle diese Auffassung teilen, zeigt gerade in der hochernsten Zeit die Gruppe der Magazinsdiener und Lade-scheinschreiber auf den k. k. Staatsbahnen, welche sich an-fchicken, einen eigenen Verein zu gründen; doch will man sie mit ihrem Separatismus auch seitens der Christlichsozialen und Deutschnationalen nicht anerkennen, und fanden bereits zwei Versammlungen statt, welche aber nicht den gewünschten Erfolg hatten. In Wels befindet sich das Gründungskomitee unter Führung eines Herrn Ertl, welches seine Weisheit in einem Zirkular an alle Direktionskollegen auf den k. k. Staatsbahnen leuchten ließ und den 1. Mai l. I. in Wels für eine neuerliche Versammlung auserkoren hat. Doch auch diese Versammlung brachte nicht den gewünschten Erfolg, hatte doch das Gründungskomitee nicht einmal eine Tagesordnung festgesetzt, was zur Folge hatte, daß ein ganzer Durcheinander, eine förmliche Streiterei auSbrach und schließlich die vernünftigeren Kollegen die Versammlung auf ein „Nimmer-wiederkommen" frühzeitig verließen. Die Leiter sowie einige Komiteemitglieder gaben ihren Mißmut dadurch Ausdruck, daß sie ein paar Gläschen Bier mehr nahmen, als ihre Germanennatur ertragen konnte, und so kam es, daß die Versammlung mit einem Fiasko und allgemeinen Rausch endete und sogar einige ganz Radikale den heiligen Ulrich um Hilfe anflehten. Wahrlich, würden die Zeiten nicht so hoch ernste sein, man könnte diese Erscheinung nur von der heiteren Seite nehmen. Eines muß aus der Diskussion dieser Versammlung notiert werden. Ein besonders begeisterter Radikaler aus Salzburg schalt die ganze Unterbeamtenkategorie als Analphabeten, welche die Magazinsdiener besonders korrigieren müßten und als Dankbarkeit werden die Magazinsdiener vom Magazinsmeisterverein isoliert gehalten; auch verstieg sich dieser Held so weit, daß er den bestehenden Organisationen das Mißtrauen votierte. Ein anwesender Genosse fragte den Herrn, von wem denn die Magazinsdiener die Erhöhung ihres Anfangsgehaltes und Endgehaltes sowie die Automatik erhielten. Das anwesende Personalkommissionsmitglied Schnepfer mußte gestehen, daß ganze Stöße von Anträgen für Verbesserung der Lage der Magazinsdiener und Ladescheinschreiber im Ministerium liegen und Wochen in Anspruch nehmen bezüglich des Studiums, und da wollen diese Helden den Organisationen ein Mißtrauen votieren, daß für sie nichts geschehen ist. Wenn die Herrschaften ihre Lage verbessern wollen, müssen sie sich an die großen Organisationen anschlietzen und selbst mitkämpfen, dann werden sie auch etwas erreichen. Sehr richtig äußerte sich ein anwesender Genosse, daß ihm der momentane Radikalismus der MagazinSdiener und Ladescheinschreiber nicht imponiere sowie auch die Auffassung nicht, daß sie sich, weil die Christlich sozialen ihre Wunsche nicht erfüllten, dem Allgemeinen Rechtsschutzverein korporativ anschließen, denn auch diese Organisation kann den Herrschaften nicht innerhalb ein paar Jahren alle ihre Wünsche erfüllen« > - ■ > - ' ' - . !17 (bahr. All-flau). Zahlreiche Dankschreiben von Geheilten, insbesonbere von solchen, bie jahrelang alle möglichen Schmier-kuren ohne seben Erfolg angewandt. Von aufgelöster Tischlerei Beste Gelegenheit für Brautpaare u. Möbel-käuier. MÖBEL Fünfhauser Möbelniederlage M. Eisenhammer fi/n Wien XV, Mariahilferstrasse ■ * ^ (neben der Löwendrogerie). Polilierle Kimmereinrichtunge Kücheneinrichtungen von 40 S )tn von 140 Sr. auswärts; - itungen von 40 Sr. auswärts; mobetne Küche», weiß, von 70 Sr. auswärts: Schlas- unb Speisezimmer von SiHO Sr. auswärts; Plüschblwan von (10 Sr.: Betteinsätie von 9 Sr.; Matrazen von 13 ffr.; einzelne Möbel billigst. Kleiner Preiskatalog sür Provinz gratis. Großes Möbelalbum für DO Heller in Briefmarken sranko. Briefliche Bestellungen streng reell wie bei persönlicher Auswahl. Ausuhr in alle Bezirke unb Bahnhöfe frei. Achten Sie genau auf meine Finna _ Fünfhauser Möbelniederlage unb meine ®Automarke. „Kondukteur', welche als Neun,eichen meine» Geschältes in Vcbcnegrdfic in meinem Schaufenster ausgestellt ist. Lassen Sie sich nicht irrefühten, Sie sinb erst bann beim richtige» Geschäft, wenn Sie »ebige Schutzmarke, Firma unb Namen auf gelben Schilbern vor bei» Gcfchäs ts-lokal sehen. Warnung! Herr» M. Eisenhammer, Wien. Da ich voriges ftohr von Ihnen Möbel bestellte unb sehr zufrieden war, fo ersuche ich Sie sreundlichst, auch für meine Schwester Folgende» zu fenben u. s. w. Achtungsvoll Sllbin Watzin. Pontafek. 18. Mai 1913. Wassersucht Nierenleiden, Herzbeschwerden, Blassnkatarrh, Tand und Wricel, Zuckerkrankheit, geschwollene Fiipe beseitigt mau rasch durch Or. Nevlllos Herz- und Walierluchtstee. Preis 4 Kronen, 3 Pakete 10 Kronen. Alleiniger Bersanb: Stadtapotheke Pfaffenhofen a, d. Ilm 10 (Bayern). 0e die infolge schlechter JngcndgewoTm-hejten, Ausschreitungen und dergleichen an dom Schwinden ihrer besten Kraft zu leiden haben, wollen keinesfalls versäumen, dio lichtvolle und aufklärende Schrift eines Nerven-nrztes über Ursachen, Folgen und Aussichten auf Heilung der Nervenschwäche zu lesen, illustriert, neu bearbeitet. Zu beziehen für K l'öü in Briefmarken von Dr. Ruinier» Heilanstalt, Genf 881 (Schweiz). ! 500 Kronen! zahle ich Ihnen, wenn mein Wurzel-vertilger Riü.Qalho“ Ihre Ilühncr-,,nia Odiue äugen, Warzen, Hornhaut, nicht in il Tagen schmerzlos entfernt. Preis eines Tiegels samt Garantiebrief 1 Krouc. KEMENY, Kaschau >., Postfach 12 115, Ungarn. %ialten,Mm(iii|ten Fußleiden (offenen ffüßen, eiternde» Wunden sc.) hat sich bas Bellsche «niversal-Heil. utittel, bestehenb au» Salbe, Gaze, Blutreinigungstee (Breis komplett Sroneii il'OO inklusive Zollspese», vorzüglich bewährt. Schmerzen Ber» schwinben sofort. — Anerkennungsschreiben laufe» forlwährenb ein. — Das Unlversal-HeUuiittel, prämiiert mit vier goldenen Medaillen, ist echt nur allein zu beziehen durch bie Sellsche Apotheke, Osterhofen B 25 (Niederbahern). Sells Universal - Heilsalbe, Gaze und BlutreinigungKtee sind gesetzlich geschützt. 01LMÖÜ1 beste existierende Marke für Herren und J&/) Damen, per Dutzend K» 4, 6, 8 und 10 Kronen. > Neuheit furfferrzn dauernd zu gebrau- r Kronen. Frauenschutz, jahrelang haltbar, per Stück S, 6 and 10 Kronen. Preisliste der neuesten Schutzmittel, verschlossen, gegen 20 h-Marke. S. GRÜNEM Wien V/2, Schönbrunnerstr. 141 /E. Adresse aufheben, es wird Sie nie reuen. Von Versatzämtern Elegante Anzüge von K 14'—, Sport-und Tourlftenanzüge K 16—, Modo-Uoberzleber K10 —, Salon-, Frack- und Smooklnganzug K 20'— feine Herrenhemden, Unterhosen K 1"40, Oamen-hemden, Korsetten, Hosen K l'BO, Bett. Wäsche K 4'50, Leintücher K 1'äO, Vorhänge K 2 20 etc., alle« erstaunlich billig. Auen Klelderlelhanstalt, per Ajozug K 2'—. Zahlungserlelohterung wird gewährt. Einzig In Wien nur bei Goldstein, Kaiserstrasse 40. mit jedem tage werden die Ansprüche größer, die man an das Können des Einzelnen stellt. Nur mit gediegenen Kenntnissen kommt man heute vorwärts and besteht siegreich den harten KamplumsDaseln. Bedienen Sie »ich daher der weltberühmten Selbst-Unterrichtewerke „System Karnack-Hachfeld“ zu Ihrer Weiterbildung. GrtlndL Ausbildung zum Monteur, Maschinisten, Werkmeister, Betriebsingenieur, Werkzeug - Maschinenbauer, Maschfnenkonstrukteur, Ingenieur, Former u. Gießer-melster, Gießerei-Techniker, Bauschlosser u. Installateur, Kunstschlosser und Kunstschmied, Lokomotivheizer un't -Führer, Eisenbahn-Techniker, Elektromonteur, Elektromechaniker, Elektro-uhrmacher, Elektroinstallateur, Elektroingenieur. Ausführliche Prospekte and eine 62 Seiten starke Broschüre -Karnack-Hachfeld“ mit Probetafeln werden aut Verlangen jederm. kostenlos rugesanilt. Schallehn & Wollbriick Wi«o XVU, Schwenderg. 59. daher ohne Risiko, sende ich an jede» Eisenbahner eine Auswahl meiner berühmten Gummisvezialitäten zur Ansicht. Karle genügt an I. Weisiel. bergtr, Wien VI, Gumpendorfer-strafte 180. II. Stiege. DAS EINZIGE Brot, das man Jeden Tag mit Genuss essen kann, Ist unser HAMMER BROT Verkaufsstellen tragen Schilder mit dieser Schutzmarke Hammerbrotwerke UND DAMPFMUHLE Skaret, Hanusch & W . rjSR v.";',../..-!-:,.,,,;, Kronprinz mit und ohns Trichter allen voran I E« ist eine Tprechmaschine von reinster, harmonischer, shmbalhischer Tonsülle, woraus Sie jedes existierende Platlensabrikat spielen können unb. nicht wie bei solchen ohne Nadelwechsel aus eht Platlensabrikat angewiesen sind. — Einzig ist .sie bi» zur kleinsten Schraube vaterländische» Fabrikat, von höchster Präzision, wird mit dreiiflhriger schristlicher Garantie, ohne Anzahlung, a» solvente Kunde» in Monatsraten von K 5" an d'r-kt «n die Privatkunde geliesert. Fabrikskassapreise bei Barzahlung. Keine Soll», ssracht- und SüodttngSftjefen, welche ausnahmslos bei jedem anderen ffabrrkat im 'JSreife. inbcgrtffen sind. Borführung ohne «aus. zwang. Apparat und Plattenkatalog gratis durch die Einzige Sprechnlaschin-nfabrik Oesterreich« H. Mmpink, Wien VII, «aiserstratze Nr. 65. ©cßtiindct 18%. Gegründet 1898. Reparaturen, Umtausch und Umänderungen aller Systeme. Hotzvkeifen/Strapazpfeisen, Munbüisse, Weichselrohre unb alle Rauchrequistten^ FernerEiiglerSGesundheitSpseifen ZÄifc Photographien auf Porzellanaeqenstanden in liner* reicfjtcr Ausführung. Schönfter