Bezugspreise Zur Vstereichr-Ungarn ganzjährig K 4'-halbjährrg X 2' — Zur Amerika: ganzjährig D. 1 25 ziir das übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Anzeigen (Inserate) Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe' eines jeden Monates. Übernimmt die Verwaltung des Hotlscheer Daten in Gottschee dir. 121. '■ rimAtf fiifhx’zu senden an die SKriftteitung des Kattsiheer Moten in Gottschee. werden nach Tarif bpgl rechnet und von der Ver^d waltting des Blattes® übernommen. .^g Die „Wandermappe" ttLggS nur als Beilage be§.®ottr"~* scheer Boten erhältlich., Postsparkassen-Konto dir. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. KotLschce, am 4. Jänner 1911. Jahrgang VIII. Danf Nlit der heutigen Nummer eröffnen wir den achten Jahrgang unseres heimatlichen Blattes. Indem wir unseren -freunden für die bisherige Gewogenheit danken, bitten wir zugleich um ferneres N)ohlwollen und tatkräftige Unterstützung. Lin guter Freund ist in allen Lagen des ^ Lebens eine große Wohltat: int Frieden ein treuer Berater, in Kriegszeiten eine kräftige Stütze. Lin solcher aufrichtiger Freund ist uns der „Bote". Die (Einrichtung des Blattes bleibt im allgemeinen dieselbe wie bisher. In diesem Jahre werden wir die Geschichte der Gott-scheer Landschulen, die in letzter Zeit unterbrochen wurde, wieder ausnehmen und fortführen, wobei wir den Stoff aus durchaus authentischen Quellen schöpfen werden. Auch besteht die Absicht, kurze Lebensskizzen unserer berühmten Vorfahren zu bringen, die es durch Fleiß und Tüchtigkeit zu Ansehen gebracht haben. Damit uns aber alles das möglich und die Arbeit leichter werde, bitten wir um Unterstützung und möglichst weitgehende ^ Verbreitung unseres Blattes. Der Bezugspreis beträgt auch für das kommende Jahr nur vier Kronen. Damit in der Zusendung keine Störung eintrete, bitten wir um sofortige Bezugserneuerung. Gott gebe uns allen ein glückliches neues Jahr! Die Verwaltung. Mädchenhandel von Kram nach Nordamerika. Cölestine Truxa, Generalfefretärin der österreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels, schreibt im „Auswanderer (Mitteilungen des österr. St. Raphaelvereines): „Es dürfte nur den wenigsten bekannt sein, daß zwischen Kram und Nordamerika ein nicht unbedeutender Mädchenhandel floriert, der in den krainischen Niederlassungen in Pueblo im Staate Colorado und in Cleveland im Staate Ohio seine Ausgangspunkte hat. Während es in den meisten nordamerikanischen Staaten den Kneipwirten nicht gestattet ist, weibliche Bedienung zu halten, erfreuen sich die Krainer in den oberwähnten Niederlassungen dieser Spezialität dank des Umstandes, daß ihre „saloonkeeper" (Kneipwirte), gewöhnlich ebenfalls Krainer, in der Regel auch ein „boarding-house" (Speisehaus) besitzen, in welchem ihre Landsleute für einen verhältnismäßig geringen Pauschalpreis Kost, Quartier und Wäsche erhalten. Für ein derartiges „boardinghouse" ist nun die Mädchenbedienung zulässig, damit ist aber auch schon die Grundlage für eine Art Bordell gegeben, noch dazu schlimmster Sorte, da die Wirte ihren Verdienst in dem Alkoholkonsum finden, den sie mit Hilfe der als Kellnerinnen engagierten Landsmänninnen erzielen. Der Import der Mädchen erfolgt gewöhnlich auf folgende Weise: Der Wirt fragt jeden Neuangekommenen Kostgänger nach seiner Familie und seinen sonstigen privaten Angelegenheiten, er- kundigt sich nach den Verhältnissen in seinem Heimatsdorf, wobelLS er sich hauptsächlich dafür interessiert, ob daselbst schöne Mädchen vorhanden sind. Kennt der betreffende Neuankömmling solche, so erbietet sich der Wirt, ihnen das Reisegeld vorzustrecken, welches sie sich dann bei ihm abverdienen könnten. Das Anbot wird den auf solche Weise ins Auge gefaßten Mädchen entweder schriftlich oder noch häufiger mündlich durch eine Mittelsperson m der Heimat gemacht, welche dann auch für eine unbehinderte Überfahrt nach Amerika Sorge trägt. Der Weg, den diese meist aus Unterkrain stammenden Bauernmädchen nach Nordamerika nehmen, geht über Innsbruck und die Schweiz ab Marseille, wo den Mädchen, welche vorschützen, zu Verwandten zu reisen, auch daun keine Schwierig, fetten bereitet werden, wenn sie, wie dies ja zumeist der Fall ist, keine Pässe haben. Die Mädchen erhalten, an ihrem Bestimmungsort angekommen, per Woche 4 bis 5 Dollars und was sie sich sonst verdienen, aus folgende Weise: Der galante Gast fragt das Mädchen, was es trinken wolle, worauf es sich natürlich einen recht teueren Schnaps wählt, der dem Gast auch aufgerechnet wird, während sich das Mädchen irgend eine billige Limonade geben und die Differenz gutschreiben läßt. Dies ist aber noch ein verhältnismäßig anständiger Verdienst; daß es dabei nicht bleibt, liegt aus der Hand. Dabei sind die Mädchen ihren Dienstgebern in jeder Beziehung ausgeliefert, da sie ja der englischen Umgangssprache nicht mächtig sind und im Verkehr mit ihren Landsleuten auch keine Gelegenheit haben, sie sich anzueignen. Manchmal kommt es ja freilich vor, daß sich das eine oder andere dieser Mädchen mit einem Landsmann verheiratet oder sich auch so ein hübsches Stück Geld erspart, eventuell noch Geld nach Hause schickt; solche Ausnahmsfälle machen dann daheim die Runde und bestimmen manche noch Schwankende, den Sprung ins Ungewisse zu wagen, der leider zumeist nicht nur ein Sturz in den Abgrund des Lasters, sondern, wenn die Tage der Jugend nur zu rasch vorbei sind, auch des Elends ist. Vielleicht finden diese Zeilen auch nach Kram ihren Weg und veranlassen die kompetenten Faktoren, ich denke hiebei zunächst an die Bezirkshauptmannschaften und die Landpfarrer, welch letztere infolge ihres ungleich größeren Einflusses bei der bäuerlichen Bevölkerung wohl am meisten ausrichten könnten, für eine diesbezügliche Aufklärung der gefährdeten Mädchen und ihrer Angehörigen Sorge zu tragen." Wir möchten diesen dankenswerten Ausführungen der Frau Truxa hinzufügen, daß es sich hiebei in der Regel wohl um Mädchen handeln dürfte, die nicht aus dem Gottscheer Gebiete stammen, da unseres Wissens eine regelmäßige Auswanderung von Gottschee nach Pueblo überhaupt nicht stattfindet und unsere nach Cleveland wandernden Mädchen dortselbst wohl kaum bei einem „saloonkeeper" (boardinghouse) in Dienst treten. Immerhin halten wir es jedoch für angezeigt, daß obige Warnung euch in unserem Ländchen nicht ungehört und unbeachtet bleibe. Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Kie Kchxke ix Me,. Die Spuren eines mehr oder weniger organisierten Schulunterrichtes in Rieg taffen sich nicht gar weit zurückverfolgen. Die erste Erwähnung einer Schule und eines Kinderunterrichtes alldort geschieht im Jahre 1793. In diesem Jahre mußten nämlich von allen Pfarrern der Diözese Berichte über den Zustand der einzelnen Pfarren verfaßt und im Wege der Dekanatsämter der kirchlichen Diözesanbehörde vorgelegt werden. Für diese Berichte waren genau bestimmte Fragen zur Beantwortung vorgelegt, darunter zwei die Schule betreffend, erstens wieviel schulfähige und zweitens wieviel schulbesuchende Kinder es in der Pfarre gibt. Auch über die Pfarre Rieg wurde im genannten Jahre ein solcher tabellarischer Bericht an das (damals fürsterzbischöfliche) Ordinariat in Laibach gesandt. In demselben beantwortete der Pfarrer Ignaz Karl Romutha die erste der die Schule betreffenden Fragen folgendermaßen: „Es gäbe in dieser Pfarre wohl mehrere für den Schulbesuch geeignete Kinder, aber bei der großen Entfernung der Dörfer voneinander, müßten sechs Lehrerstellen errichtet werden, um den Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen." Offenbar hatte der Berichterstatter hier nicht nur i die Pfarre Rieg nach ihrem heutigen Umfange im Auge, sondern auch die Expositur Morobitz und die Lokalie Göttenitz, welche beide damals zur Pfarre Rieg gehörten und ebenso wie Rieg eines regelrechten Schulunterrichtes entbehrten. Auf die Frage, wieviel schulbesuchende Kinder es alldort gebe, antwortete der Pfarrer: „Nur vier Kinder im Pfarrdorfe besuchen eine Art Schule, in der ihnen das Lesen und Schreiben beizubringen gesucht wird!" Man braucht hiebei nicht gerade an das Alter von sechs Jahren, mit dem heutzutage die Schulpflicht beginnt, zu denken, da bei der Ungunst der damaligen Zeiten manches Kind erst mit zwölf Jahren oder auch später eines Schulunterrichtes teilhaftig werden konnte. Die vier vorerwähnten schulbesuchenden Kinder waren wahrscheinlich: Georg Jurmanu, der spätere Oberrichter von Rieg, Johann Kosler, der nachherige Inhaber der Herrschaft Ortenegg, Matthias Kusole, in der Folge Dorfrichter von Rieg, und Peter Loser, der Großvater der späteren Firma-Inhaber Gebrüder Loser in Pest und Arad. Aus diesem Berichte geht also hervor, daß gegen das Ende des 18. Jahrhunderts in Rieg noch keine systemisierte Schule bestand, kein Lehrer angestellt war, kein regelrechter Unterricht erteilt wurde, wohl aber das Bedürfnis nach einem solchen sich geltend gemacht hatte, weshalb einige wenige von den sogenannten besseren, d. i. vermöglicheren Familien ihren Kindern Privatunterricht wenigstens in den allernotwendigsten Fächern, im Lesen und Schreiben, zu verschaffen bemüht waren. Wer waren nun diese Privatlehrer? Wie in Altlag, Mösel, Tschermoschnitz und an anderen Orten Gottschees außer der Stadt, so waren auch in Rieg die Priester diejenigen, welche in Ermangelung anderer Lehrer den Kindern den Elementarunterricht erteilten. Damals wirkten in Rieg nebst dem bereits erwähnten Pfarrer Romutha der Kaplan Anton Jauth und der Kurat Franz Mo ratsch er, alle drei gebürtige Gottscheer. Diese waren also auch die ersten Lehrer der wißbegierigen Kinder zu Rieg. Wie es gegen Ende des 18. Jahrhunderts war, so blieb es bis in die zwanziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts. In einem Berichte der Schuldistriktsaufsicht vom 22. Februar 1814 wird der Geistlichkeit von Rieg folgendes Lob gespendet: „In den letzten Jahren haben einige Seelsorger ihre von seelsorglicheu Geschäften erübrigten Stunden zum Privatunterrichte einiger Kinder wohltätig verwendet, worin sich die Geistlichkeit in der Pfarre Tschermoschnitz und in der Pfarre Rieg besonders ausgezeichnet hat." Von Romuthas Nachfolger Leonhard Prenner, Pfarrer in Rieg 1801 —1825, heißt es ausdrücklich, daß er den Kindern Privatunterricht (wahrscheinlich im Pfarrhofe) erteilte: „Der dortige Pfarrer Leonhard Prenner war von jeher für den Unterricht der Kinder eingenommen und hat sich darin schon in früheren Jahren ausge- zeichnet. Gegenwärtig beläuft sich die Zahl der Schüler auf achtzehn." Daß dieses im Berichte vom 14. März 1815 dem Pfarrer ausgesprochene Lob nicht etwa für den Unterricht in der Religion, sondern für die Unterweisung in anderen weltlichen Schulgegenständen gespendet wurde, erhellt daraus, daß dem Pfarrer für die Christenlehre im nämlichen Berichte noch spezielle Anerkennung ausgedrückt wird. Um das Jahr 1812 soll ein gewisser Buchsthaler den Kindern in Rieg Unterricht erteilt und als Entlohnung dafür die Kost von den Bauern, jeden Tag in einem ändern Hause, erhalten haben. Es scheint jedoch, daß er sich nicht lange in der Pfarre aufgehalten hat, da in den folgenden Jahren seiner keine Erwähnung geschieht. Ein eigentliches Schulhaus gab es damals noch nicht. Die Annahme, daß das Rieger Schulhaus schon im Jahre 1812 erbaut worden sei, widerspricht einem amtlichen Berichte der Distriktsschulaufsicht vom 23. August 1819 an das Kreisamt in Neustadt!, in welchem es heißt, daß in Rieg der Lehrer Piefl den Schulunterricht in einem Privathause erteile, sowie einem heute noch erhaltenen Privatschreiben vom 2. Juli 1820 des Pfarrers Prenner, in welchem dieser dem Schuldistriktsaufseher Johann Tsch in kl, Dechanten von Gottschee, mitteilt, daß der Oberrichter Georg Jurmanu „eine neue Wohnung sucht, in welcher die Schule könnte gehalten werden." Es war also damals, wie anderswo in Gottschee, so auch in Rieg: in Ermangelung eines eigentlichen Schulhauses wurden Privatwohnungen gemietet und für den Unterricht der Kinder notdürftig eingerichtet. Allerdings wurden schon am 23. Juli 1818 Verhandlungen in Betreff des Baues eines Schulhauses und der Feststellung der Lehrerdotation gepflogen, aber dieselben zerschlugen sich an dem Widerstande der Pfarrinsassen wegen der übermäßigen an diese gestellten Anforderungen. Es blieb somit alles beim alten. (Fortsetzung folgt.) Aus Stabt und Land. Hottschee. (Die MilitLrtaxpflichtigen) seien hiemit erinnert, daß die Meldung im Jänner zu erfolgen hat. — (Todesfall.) Am 18. v. M. ist in Großlaschitsch der in weiten Kreisen bekannte dortige Bürgermeister, Großgrundbesitzer und Postmeister i. R., Matthias Hočevar, im 71. Lebensjahre gestorben. — (Spar- und Darlehenskasse.) Jahres-Ausweis: Im Jahre 1910 betrugen die Einnahmen 99.285'23 K; die Ausgaben 99.184'47 K; Geldumsatz 198.489'70 K. Eingezahlte Spareinlagen 39.33719 K; behobene 35.166.49; gegebene Darlehen 38.820, rückgezahlte 12.510; laufende Rechnung mit dem Verbände: Erhalten 42.300 K, abgesandt 22.400. — (Volksbewegung,) In der Stadtpfarre Gottschee gab es im Jahre 1910 189 Geburten, 92 Sterbefälle und 33 Trauungen. — (Eine unbegreifliche Entsagung) üben jene Gemeinden, die gegen die Wasserleitung sind. Ihre Insassen müssen auch für den 50 % igen Staats- und 30 °/otgen Landesbeitrag (letzterer ist schon stärker zu spüren!) aufkommen, ohne jedoch einen Nutzen davon zu haben. Sie müssen also die Wasserleitung mitzahlen helfen, ohne dafür Wasser zu bekommen. Sehr klug ist das gewiß nicht! —■ (Einen üb len Eindruck) hat die Haltung einzelner Gemeinden in der Frage des Wasserleitungsbaues beim Landes-ausschusse gemacht. Unsere Landsleute pflegen sich doch mit Vorliebe als „fortschrittlich" zu geben; nun aber erwiesen sich ein paar Gemeinden in einer so wichtigen Frage des gesunden Fortschrittes so wenig einsichtsvoll! Angesichts dieser unerwarteten Haltung ist mit Grund zu befürchten, daß der Landesausschuß es sich künftig überlegen wird, in Fragen des Straßenbaues (z. B. Straße von Malgern nach Tiefenreuter) mit den betreffenden Gemeinden bald in Verhandlung zu treten. Jose lang Iah' schär Gott zu 1 Neu Wor Er netei Par: Hofs leidi assiß Bla: bot rouri der weit „Er: Rid Unsk wie Krcn Bert seine Her, nicht Geb tens allgi grüß wer lang Das kirch eines zur auf 9 staai Sub zwei bewi nos anstl 1. b bild, 10 , gelt! Vor Best amt Auf, anzr auch gern Har sch et Ver — (Todes fall.) Am 19. v. M. ist in Rudolfswert Herr Josef Žabkar, k. k. Bezirksförster i. R., im 64. Lebensjahre nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Der Verstorbene war vor Jahren in Gottschee bedienstet. — (Unerhört). Der Kaplan Kopitar hatte die unverschämte Frechheit, am Neujahrsfeste von der Kanzel herab den Gotlscheern die Vernunft abzusprechen und sie zu Schnapsbrüdern zu stempeln, indem er dem üblichen diesjährigen pfarramtlichen Neujahrswunsche „Gott gebe unserer Pfarre den Frieden" die Worte hinzufügte „und mehr Vernunft, aber weniger Schnaps". Er spielte damit auf den Ausspruch des steierischen Abgeordneten Dr. Koroschetz an, den dieser am 3. Dezember v. I. im Parlamente tat: „Der Schnaps ist das Kulturzeichen der Deutschen". Hofft denn der Herr Kopitar, daß das Gottscheer Volk solche Beleidigungen ruhig hinnehmen wird l — (Spende). Herr Georg Pischkur, k. k. Linienamtsassistent in Jaule bei Triest spendete durch die Verwaltung unseres Blattes dem Gymnasial-Unterstützungsverein 10 K. Besten Dank! — (Die Abhaltung der Viehmärkte tn Laibach verboten.) Bei einem aus Bosnien eingelangten Rindertransporte wurde die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Die Abhaltung der Viehmärkte in der Stadt Laibach wurde infolgedessen bis auf weiteres verboten. — (Richtigstellung.) In dem Aussatze unseres Blattes „Erwerbssinn und Geschäftsgeist der Gottscheer" wurde Herr Alois Richter in Retz irrtümlicherweise als nicht mehr lebend erwähnt. Unser um das öffentliche Wohl sehr verdiente Landsmann hatte, wie man uns mitteilt, im Jahre 1906 wohl eine langwierige schwere Krankheit durchgemacht und infolgedessen alle ihm übertragenen Vertrauensstellungen aufgegeben. Seit zwei Jahren hat sich jedoch seine Gesundheit wieder in sehr erfreulicher Weise gebessert, so daß Herr Richter zwar seine frühere verdienstvolle öffentliche Tätigkeit nicht wieder aufzunehmen in der Lage war, dafür jedoch auf dem Gebiete der Numismatik sich eifrig betätigte und hiebei sehr beachtenswerte Erfolge erzielte. — Wir freuen uns, unfern sehr geehrten, allgemein hochgeschätzten Landsmann als rüstig tätigen Mann begrüßen zu können. Möge sich an ihm das Sprichwort erfüllen, daß, wer irrtümlicherweise totgesagt worden ist, Aussicht.hat, noch recht lange zu leben. — (Staatssubvention für die Stadtpfarrkirche.) Das Ministerium für Kultus und Unterricht hat dem Pfarrkirchenausstattungsvereine in Gottschee anläßlich der Errichtung eines künstlerischen Hochaltars in der hiesigen Stadtpfarrkirche bezw. zur teilweisen Tilgung des für die Herstellung dieses Hochaltares aufgenommenen Darlehens eine einmalige Subvention aus dem staatlichen Kunstkredite von 2000 K und ferner eine außerordentliche Subvention aus dem Religionsfonde im Betrage von 3000 K in zwei auf die Jahre 1911 und 1912 verteilten Raten zu 1500 K bewilligt. — (Kurs zur Heranbildung von Viehzuchtgenossenschafts-Revisoren.) Der krainische Landesausschuß veranstaltet an der Molkereischule in Oberlaibach in der Zeit vom 1. bis Ende Februar 1911 einen vierwöchentlichen Kurs zur Heranbildung von Viehzuchtgenossenschafts-Revisoren. Ausgenommen werden 10 Zöglinge. Dieselben erhalten für die Dauer des Kurses unentgeltlich Unterkunft und Verpflegung. Die Petenten müssen einige Vorkenntnisse in der Viehzucht besitzen, was womöglich durch eine Bestätigung der dortigen Viehzuchtgenossenschaft, des Gemeindeamtes oder durch anderweitige Zeugnisse nachzuweisen ist. Dem Aufnahmsgesuche ist der Heimatschein nebst den Schulzeugnissen anzuschließen. Gesuche sind bis zum 10. Jänner an den Landesausschuß in Laibach einzusenden, und zwar, wo eine Viehzuchtgenossenschaft besteht, im Wege der letzteren. — (Studentenheim) Aus dem in der kürzlich stattgehabten Hauptversammlung des Vereines „Deutsches Studentenheim in Gottschee" erstatteten Bericht ist zu entnehmen, daß die Empfänge des Vereines seit dessen Gründung die Summe von 113.970'08 K aus- weisen. Das Vereinsvermögen besteht gegenwärtig aus der Studentenheim-Realität (vormals Johann Weberscher Besitz) in Gottschee im Kaufwerte von zusammen 89.629"90 K, einem grundbücherlich fichergestellten Realitäten-Kausschillingsreste von 8800 K und einer Barschaft von 888218 K (Sparkassebüchel). Dem gegenüber steht ein Sparkassedarlehen von 25.59117 K, welcher Schuldbetrag durch Verkauf von entbehrlichen Grundstücken der Realität demnächst abgestoßen werden wird. In den neuen Vereins-ausschuß wurden gewählt die Herren: Bürgermeister Alois Lop, herzogl. Forstmeister R. Schadlnger, Obmann-Stellvertreter; Notar Dr. Moritz Karnitschnig, Schriftführer; Rechuungsführer Ferd. Schwarzer, Säckelwart: Gymnasialdirektor Dr. Franz Riedl und die Professoren Dr. Hans Gröbl und Peter Jonke zu Ausschüssen; Josef Barteime und Robert Braune zu Ersatzmännern. Zu Rechnungsprüfern wurden die Herren Dan. Ranzinger und Franz Oswald gewählt. Das Studentenheim soll mit Beginn des Schuljahres 1911/12 eröffnet werden. — (Gymnasial-Unterstützungsverein.) Am 19. Dezember 1910 fand im Saale des Hotels „Stadt Triest" die Hauptversammlung des Unterstützungsvereines für dürftige Schüler des Staatsgymnastums in Gottschee statt. Der Vereinsobmann, Gymnasialdirektor Dr. Franz Riedl, begrüßte herzlich die Erschienenen, erläuterte die wichtigsten Punkte der neuen Vereinssatzungen und sprach allen Wohltätern und Gönnern des Vereines den wärmsten Dank aus. Diesem Danke schlossen sich die Anwesenden durch Erheben von den Sitzen an. Aus dem vom Schriftführer Schulrat Jos. Ob erg füll erstatteten Jahresbericht und dem vom Zahlmeister Prof. Dr. Andreas Krauland vorgetragenen Kassaberichte ist zu entnehmen, daß im Vereinsjahre 1909/10 die Einnahmen 2116 36, die Ausgaben 215412 betrugen. Es spendeten: Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, 1000 K, der Deutsche Schulverein 400 K, die „Süd mark" 100 K, die Trifailer Kohlenwerksgefellschaft 200 K, Reinerträgnis der wissenschaftlichen Vorträge am hiesigen Staatsgymnasium 260°76 K, Mitgliederbeiträge 140 K, kleinere «spenden 15 60 K. Die Hauptposten der Ausgaben entfallen, und zwar auf den Ankauf von Schulbüchern und Schulrequisiten 30510 K, für Wohnungsbeiträge, Kleidung, Beschuhung usw. 701 K, für die Studentenküche 111819 K. Das Vereinsvermögen beträgt 255310 X. Die Berichte wurden beifällig zur Kenntnis genommen. Zu Rechnungsprüfern wurden durch Zuruf Gemeinderat D. Ranzinger und Kaufmann Matthias Rom gewählt. In den Vereinsausschuß, dessen Obmann der jeweilige Gymnasialdirektor ist, wurden stimmeneinhellig durch Zuruf gewählt die Herren: Dechant und Stadtpfarrer Ferdinand Erker, Prof. Dr. Hans Gröbl (Bücheroerwalter), Prof. Dr. Andreas Krauland (Zahlmeister), kais. Rat und Bürgermeister Al. Loy (Obmann-Stellvertreter), Schulrat Jos. Ob er-gföll, Drstriktsarzt Dr. Georg Röthel, Herzogs Forstmeister Rudolf Schadinger, Professor Ludwig Schmidt (Schriftführer). Ferner als Ersatzmänner die Herren: Gemeinderat Robert Braune, Prof. Dr. Eltl und Gemeinderat Dan. Ranzinger. Im Jahresberichte wurde auch ein Rückblick geboten über die Entwicklung des Vereines in den 30 Jahren seines Bestandes. Wegen Raummangels werden wir diesen Rückblick erst in der nächsten Nummer bringen. — (Kopitar und kein Ende.) Stadtkaplan Kopitar hat sich in Gottschee unmöglich gemacht und wird auch anderswo ein Auskommen mit ihm ein schweres Ding werden. Zu diesem Urteile gelangt, wer das rücksichtslose Vorgehen dieses Herrn beobachtet,. Auffällig war es, daß er sich gleich anfangs von jedem Verkehre mit Berufsgenossen abschloß, und obgleich er erst seinen ersten Posten innehcck und ein Jahr erst seelsorgerisch tätig ist, jedes Rates seiner Amtsbrüder entbehren zu können glaubte. Daß bei solch selbstgewünschter Abgeschlossenheit die Gefahr falscher, nicht zutreffender und einseitiger Beurteilung bestehender Verhältnisse und Bedürfnisse naheliegt, ist leicht einzusehen. Sehr schwer aber gelingt es, solchen Charakteren beizubringen, daß dieser oder jene Schritt unzweckmäßig, schädlich sei. Justament tu ich es! So hat auch Kaplan Kopitar die von niemandem sonst noch bewiesene Behauptung aufgestellt, die da und dort unter den Gottscheern zerstreut lebenden Slowenen würden national bedrückt und seelsorglich vernachlässigt. Diesem Übelstande abzuhelfen, sei er berufen. Nun konnte ihm zwar vorgehalten werden, daß am Kohlengewerke, dem einzigen Orte, wo Slowenen in größerer Zahl sich aufhallen, slo-wenische Predigt eingeführt und von einem Vorgänger Kopitars ein slowenischer Arbeiterverein gegründet worden und so den Slowenen in religiöser und nationaler Beziehung entsprochen worden sei. Doch hiemit ist Herr Kopitar nicht zufrieden. Die Scheidung müsse noch genauer durchgeführt, die Kluft zwischen Deutschen und Slowenen vergrößert werden, koste es, was es wolle. In Ärasenseld, wo die wenigen Slowenen bisher in schönster Eintracht mit den Deutschen lebten, mußte ein durchaus überflüssiger „Bildungsverein" für Slowenen gegründet werden. Kopitar wurde gewarnt, auch von Slowenen. Man hielt ihm vor, die wenigen slowenischen Inwohner in Grafenfeld und Lienfeld seien in religiöser Beziehung mindestens so gut versorgt als die Deutschen in Semitsch, Tschernembl, Suchen, Aßling, Neumarktl usiv. Was wohl geschehen würde, wenn ein deutscher Priester an diesen Orten ähnlichen radikalen Nationalismus treiben würde? Kopitars Antwort ist starrsinniges Beharren auf dem betretenen Irrwege. Ist es da zu verwundern, daß die Erbitterung über ein solches Treiben schon alle Kreise ergriffen hat? So kann und darf es nicht weitergehen. Es ist eine Irreführung der öffentlichen Meinung, wenn der „Slovenec" in Laibach Herrn Kopitar als nationalen Märtyrer preist und den Christlichsozialen es zum Vorwurfe macht, daß sie die Verschrobenheiten dieses Mannes nicht gutheißen. Man wird doch von uns nicht verlangen wollen, eine Sache zu verteidigen, die total verfehlt ist. — (Geld ins Land) wird durch den Bau der Wasser, leitung kommen, ourch die den Bewohnern die Erwerbung einer Verdienstsumme von etwa 600.000 K ermöglicht werden wird. Mehr als die Hälfte dieser Summe wird auf die beteiligten Gott-fcheer Gemeinden entfallen. Die Leute werden durch Arbeitslohn, Zufuhr usw. so reichlichen Verdienst haben, daß ihnen hiedurch die jährliche Abgabe für das Wasser gleich im voraus sür 10 bis 20 Jahre, ja vielleicht noch darüber ersetzt werden wird. Auch die Wirte und Handelsleute werden im Baujahre, wo überall reges Leben herrschen wird, gute Geschäfte machen. Nur in jenen Ge-meinden werden die Insassen von dieser Erwerbsgelegenheit ausgeschlossen sein, die gegen die Wasserleitung gestimmt haben. Kein Wasser und kein Verdienst! Traurig genug! — (Gemeindevoranschlag.) Das Erfordernis der Gemeinde Gottschee für das Jahr 1911 beträgt 37.275 K 20 h, die Bedeckung 12.691 K 22 h, es ergibt sich also ein Abgang von 24.583 K 98 h, der eingebracht werden soll: a) durch eine 5 % ige Mietzinsauflage von allen der Hausklassen- und Hanszins-steuer unterliegenden Objekten nach ihrem Mietwerte im Sinne des Gesetzes vom 12. August 1910, L. G. Bl. Nr. 26, mit einem an-genommenen Ertrage von 6000 K; b) durch die Einhebung eines Branntweinzuschlages mit einem Ertrage von 2400 K; c) durch eine 54% ige Gemeindeumlage von allen umlagepflichtigen Steuern in der Gesamtvorschreibung von 30.000 K mit einem Ertrage von 16.200 K. Von den 54 Gemeindeumlagen erfordern die Gemeindebedürf-niffe 19 9 %, die Schulerfordernisse für die Volksschule 25°6 %, die Verzinsung und Amortisation des Kirchenbaudarlehens 8'5 %. Das Erfordernis der Stadt Gottschee, das von dem der Gemeinde Gottschee zu trennen ist, beträgt 6525 K 24 h, die Bedeckung 2317 K 64 h; der Abgang von 4207 K 60 h ist zu decken durch einen 15%igen Zuschlag zur Verzehrungssteuer auf Fleisch, Wein usw. mit einem Ertrage von 1900 K, dann durch eine Bierauflage im Gebiete der Stadt Gottschee mit einem Ertrage von 2020 K; der Abgang von 287 K 60 h wäre durch unvorhergesehene Einnahmen oder durch verminderte Ausgaben zu decken. — (Nutzen der Wasserleitung.) Im Jahre 1855 starben in der Pfarre Gottschee allein 202 Personen an der Cholera. Ähnlich war es auch in den Pfarren Mitterdorf, Altlag usw. Ein« Hauptschuld an dem raschen Umsichgreifen und an der starken Verbreitung der Cholera bildete damals das schlechte Trinkwasser. Die Cholera herrscht jetzt trotz des Winters noch immer in Ungarn, Italien und am Balkan. Es ist nicht ausgeschlossen, daß 'diese fürchterliche, menschenmordende Krankheit in den nächsten Jahren auch nach Äottschee ihren Weg findet. Haben wir aber überall gutes Wasser, so wird der Sensenmann keine so reiche Ernte halten wie im Jahre 1855. Oder nehmen wir den Fall eines Brandes. Jetzt ist in manchen Ortschaften nicht einmal genügend Wasser zum Löschen vorhanden, oder wo Wasser da ist. muß es erst mühsam herbrigeholt werden, während das Feuer unheimlich schnell um sich greift. Hat man die Wasserleitung im Dorfe, so brauchen nur die Hydranten geöffnet zu werden, der kräftige Wasserstrahl aus ihnen löscht rasch das Feuer oder verhindert wenigstens ein Weitergreifen des Brandes. Wird selbst nur ein Haus gerettet, so wird ein Schaden verhütet, der Tausende von Kronen beträgt und in gar keinem Verhältnis steht zu der geringen Steuerauflage, die selbst durch 30 bis 50 Jahre für das Wasser zu entrichten sein wird. Und dann die große Zeite rsparnis in der Wirtschaft, die durch die Einleitung des Wassers in das Haus und in den Stall erreicht wird. Man braucht das Wasser nicht mehr lange zu pumpen oder von weitem her zu holen. Man berechne nur ziffermäßig, wieviel Zeit und Arbeit hiedurch im Jahre erspart wird und was diese ersparte Zeit für einen Geldwert hat, wenn die Arbeitskraft für andere Wirtschaftszwecke verwendet werden kann! Man denke da z. B. nur an die Zeit der Ernte. — Und dann noch an die bessere Pflege des Viehes, die leichtere Verhütung von Viehkrankheiten! Wer möchte da die gebotene Gelegenheit nicht dankbar ergreifen! — (Kampf gegen die Bodenspekulanten.) In Oberfranken haben die meisten Raiffeisenkaffenvereine beschlossen, daß derjenige keinerlei Darlehen vom Vereine mehr erhalten soll, der nachgewiesenermaßen von einem gewerbsmäßigen Güterhändler (Güterschlächter) Grundstücke (Parzellen) gekauft hat; die an ihn bereits ausgeliehenen Darlehen sollen gekündigt werden, außerdem hat jeder Verstoß gegen das Verbot des Güterankaufes von Güterhändlern eine Konventionalstrafe von 50 Mark zur Folge. Ist aber ein Besitzer aus irgend einer Ursache gezwungen, sein Anwesen zu verkaufen, so wird dasselbe von den Raiffeisenkassen angekauft und mit Gewinn weiterveräußert. Um den Anschein der Spekulation zu vermeiden, zahlt der Darlehenskassenverein nach Abzug seiner Auslagen und eines geringen Gewinstanteiles den Reingewinn an die ehemaligen Besitzer. — Auch in Oberösterreich ist dank der Bemühungen der christlich)ozialen Abgeordneten ein erfreulicher Fortschritt auf dem Gebiete der Bekämpfung des gewerblichen Güterhandels zu verzeichnen,^ der hoffentlich bald Nachahmung finden wird, indem durch die Schaffung eines Gesetzes der Güterschlächterei ein Riegel vorgeschoben wird. Das Gesetz wird, wenn es einmal sanktioniert ist, nicht nur bei den staatlichen Organen, sondern auch bei der bäuerlichen Bevölkerung ausgiebige Unterstützung finden. Die Raiffeisenkaffen werden dort auch in dieser Beziehung zum Segen des Bauernstandes wirken können. — (Maul- und Klauenseuche.) Da die Maul- und Klauenseuche in den meisten Kronländern sich ausgebreitet hat und auch in Kärnten, Steiermark und im Küstenlande zum Ansbruche gekommen ist, hat die Landesregierung verfügt, daß die Erleichterungen, betreffend die Beschau von Tieren, sofern sich dieselben auf den Verkehr mit anderen Kronländern beziehen, bis auf weiteres außer Kraft gefetzt werden. Es hat demnach die Beschau von Klauentieren (Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen), welche in den Eisenbahnstationen von Krain aus anderen Kronländern einlangen, bei der Ausladung ausnahmslos und ohne Rücksicht auf die Entfernung der Verladestation und ohne Rücksicht auf die Stückzahl der Tiere stattzufinden. — (Der Bauernwald) bildet, wie Sohnreg richtig bemerkt, eine Art sebsttätiger Zwangssparbüchse, denn in ihm können die Ersparungen, wenn sie in einem oder-mehreren Jahren nicht benötigt werden, zinstragend angelegt werden, indem eben in guten Erntejahren den Waldungen keine Nutzungen entnommen zu werden brauchen und bis zu einer schlechteren Zeit verschoben werden können, wo sie dann umso besser zu statten kommen. Der Wald stellt für den Bauern ein Reservekapital dar, welches ihm über die Zeiten der Not und des erhöhten Geldbedarfes hinweghilft, den Kredit erhöht und die Möglichkeit gewährt, bei Elbauseinandersetzungen usw. eine Überschuldung und Zertrümmerung der Hube hintanzuhalten. Kommt über den Bauernhof ein Unglück, eine Seuche im Stall, oder vernichtet ein Unwetter die Ernte oder eine Feuersbrunst das Haus, wie gut ist es da, wenn im Walde etwas zu holen ist, um die trotz des Unglückes fortlaufenden Auslagen zu decken, oder das Holz zum Wiederaufbau des abgebrannten Hauses bei der Hand zu haben. In solchen Unglückstagen möge der Wald herhalten und ruhig etwas stärker mitgenommen werden. Jedenfalls muß aber darauf gesehen werden, daß wieder ausgeforstet werde. Es darf nicht so gewirtschaftet werden, als wenn die Bäume über Nacht wachsen könnten. Der Wald ist eines der höchsten materiellen Güter; eine Mißwirtschaft mit dem Walde ist eine Art Versündigung des Besitzers nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen die Nachbarschaft und gegen die Heimat. Zum Glücke, muß man sagen, haben bei uns viele Wirtschaftsbesitzer bereits ein richtiges Verständnis für die Waldwirtschaft, wenigstens insoweit, daß sie sür die Aufforstung Sorge tragen, wozu auch der Bezirksforstgarten wesentlich beiträgt. — (Errichtung eines Wohnungsfürsorgefonds.) Das Abgeordnetenhaus nahm den vom Teuerungsausschuß im Einvernehmen mit der Regierung beantragten Gesetzentwurf an, wonach behufs Verbesserung der Wohnungsverhältnisse der minderbemittelten Bevölkerung ein vom Arbeitsministerium verwalteter Wohnungs-fürsorgesonds errichtet werden soll, welcher durch zehn Jahre mit jährlich steigenden staatlichen Beiträgen dotiert wird, welcher insgesamt die Höhe von 25 Millionen Kronen erreichen soll. Der Wohnungsfürsorgefonds ist bestimmt, an Gemeinden, öffentliche Körperschaften sowie an gemeinnützige Vereinigungen, wie Baugenossenschaften zum Zwecke des Baues von kleinen Wohnungen, Kredithilfe zu leisten, und zwar durch Übernahme der Bürgschaft für anderweitig aufzunehmende Darlehen und durch unmittelbare Dar-lehensgewährung. Die Gesamtsumme der von dem Fürsorgefonds übernommenen Bürgschaften darf jedoch den Betrag von 200 Millionen nicht überschreiten. Für diese Verbindlichkeiten des Fonds haftet der Staat subsidiär bis zu diesem Höchstbetrage. — Dieser Fonds könnte auch für Gottschee in Anspruch genommen werden. — (Lebensversicherung und Entschuldung des ländlichen Grundbesitzes.) Die Erkenntnis von der Bedeutung der Lebensversicherung bricht sich in der Landbevölkerung nur langsam Bahn. Die Lebensversicherung wirkt erzieherisch, da sie Pflicht- und Pietätgefühl gegenüber den Familienangehörigen stärkt und zu Sparsamkeit und Mäßigkeit im Genuß führt, wie auch zur Wertschätzung des Eigentümers. Durch das beruhigende Bewußtsein, über das Grab hinaus für die Familie gesorgt zu haben, wird auch die Arbeits-sreudigkeit gestärkt. Die Lebensversicherung der Landwirte ist, wie Sohnrey betont, ein vorzügliches Mittel zur Entschuldung des Grundbesitzes, dann zur Verhütung der Verschuldung und Zerstückelung des Grundes, indem sie die Erbauseinandersetzung erleichtert, endlich ist sie auch ein Mittel, um die Übergabe bei Lebzeiten des Besitzers zu erleichtern und den Auszügler (Altenteiler) den Kindern gegenüber unabhängiger zu stellen. Für die Entschuldung des ländlichen Grundbesitzes wird das tilgungspflichtige (amortisierbare) und unkündbare Darlehen bekanntlich als das geeignetste betrachtet, weshalb auf eine möglichst allgemeine Umwandlung der nicht tilgbaren Jntabula-tionsdarlehen in unkündbare Tilgungs-Grundpfanddarlehen hingewirkt werden müsse. In vielen Fällen nun wäre die Lebensversicherung geeignet, die Schuldentilgung wirksam zu fördern, insbesondere die etwa auf das 65. Lebensjahr abgekürzte einfache Lebensversicherung, wie sie in Deutschland bereits vielfach sowohl zur Vor- beugung einer künftigen Verschuldung etwa bei Erbabfindung, als auch zur Beseitigung einer schon vorhandenen Verschuldung in bäuerlichen Kreisen benutzt wird. Da die Erhaltung des Grundbesitzes in der Familie besonders von der Beseitigung der Nachhypotheken abhängt, empfiehlt es sich in solchen Fällen, die Lebensversicherung nur für diesen gefährlichen Teil der Schuld abzuschließen, da eine Lebensversicherungsprämie für die ganze Schuld von einem stark verschuldeten Landwirt nicht gezahlt werden kann. Der Schuldner verzinst sein Schuldkapital, schließt aber daneben eine geeignete Lebensversicherung in der Höhe der Schuld ab, die er dem Geldgeber zediert. Die Lebensversicherung kann aber auch dazu dienen, weiterer Verschuldung und Grundzerstückelung vorzubeugen. Eine weitere Verschuldung und Überschuldung des Grundbesitzes kann bei allen nicht schon zu hoch belasteten Bauerngütern vermieden werden, wenn im Falle der Notwendigkeit, eine neue Hypothek auszunehmen, gleichzeitig eine Lebensversicherung in der Höhe der Hypothek abgeschlossen wird. Der Grund der starken Verschuldung der Landwirtschaft und der daraus sich ergebenden Notwendigkeit zum Verkauf und zur Parzellierung von Bauerngütern ist zum größten Teile in der Belastung der Grundstücke bei Ecbauseinandersetzungen zu suchen. Die vom Erben des Grundbesitzes an seine Geschwister und Verwandten herauszuzahlenden Erbanteile belasten, wenn nicht bares Geld genügend vorhanden ist, den bäuerlichen Grundbesitz in unerträglicher Weise. Die Lebensversicherung bietet nun dem Besitzer die Möglichkeit, seinen Erben den Grundbesitz zu überlassen, ohne diese zu zwingen, neue Schulden aufzunehmen, da durch das Versicherungskapital die übrigen Erben abgesunden werden können. Auch die Übergabe bei Lebzeiten würde durch die Lebensversicherung erleichtert werden; sie ist nur zu oft eine Quelle von Zank und Streit, ja von Gemütsroheit. Besitzt aber der Auszügler durch die Versicherung aufs Erleben bares Geld, so wird er nicht so rücksichtslos behandelt werden. Der Abschluß einer Lebensversicherung stellt den Vater, der seinen Besitz dem Sohne übergeben hat, diesem gegenüber mehr selbständig; der nunmehrige Auszügler wird gewiß von den Kindern besser behandelt, wenn er noch etwas zu „vererben" hat. — Durch die geplante Altersversicherung der Kleinbauern (Zwangsversicherung) würde ja etwas Ähnliches erreicht werden. Wann aber wird diese zum Gesetze werden? — (Prämie zur Aufzucht von Kälbern.) Statt die schönen und kräftigen Kälber aufzuziehen, verkauft sie der Bauer im Drange der Not und verlockt durch die schönen Preise dem Fleischhauer, der sie sofort der Schlachtbank überliefert. Auf solche Weise muß der Viehstand von Jahr zu Jahr abnehmen. In richtiger Erkenntnis dieser Tatsache haben die Landtagsabgeordneten Zwetz-6 ach er, Bauchinger und Genossen in der letzten Tagung des niederösterreichischen Landtags folgenden Antrag eingebracht, der auch für alle anderen Kconländer von Bedeutung ist: Es ist eine bekannte Tatsache, daß in den Großstädten, Märkten und Industrial-orten der Konsum von Kalbfleisch von Jahr zu Jahr zunimmt. Es werden jährlich Tausende und Abertausende von Kälbern zur Schlachtbank geführt, die zur Aufzucht verwendet werden könnten, und zwar gerade die schönsten und kräftigsten. Leider müssen viele Bauern die schönen Kälber um jeden Preis verkaufen, da sie durch die Geldnot gedrückt sind und zudem nach guten Mastkälbern eine große Nachfrage ist. Der Verbrauch von Kälbern würde eine bedeutende Einschränkung erfahren, wenn den Bauern für die Aufzucht von Kälbern entsprechende Prämien gewährt würden. Es würde dann nicht nur mehr Zuchtmaterial vorhanden sein, sondern es würde insbesondere auch die Zahl der mastfähigen Ochsen bedeutend zunehmen, was für die Versorgung des Schlachtviehmarktes von großer Bedeutung wäre. Damit unsere Gebirgsbauern durch die hohen Kälberpreise nicht weiter gelockt werden, die schönsten Kälber der Schlachtbank zu überliefern, sondern sie wieder mehr zur Aufzucht zu verwenden, stellen die Gefertigten folgenden Antrag: „Ist der niederösterreichische Landesausschuß geneigt, einen Betrag von 25.000 K zur Gewährung von Aufzuchtprämien für Kälber zu bewilligen und diesen Betrag schon in den Voranschlag für das Jahr 1911 einzustellen?" — In Krain könnte vielleicht der Ertrag der neuen Jagdsteuer oder wenigstens ein Teil derselben hiefür verwendet werden. — Im Abgeordnetenhause (Sitzung vom 30. November d. I.) beantragte Abg. Dr. Weideuhoffer eine Ent-schließnng, betreffend die Eindämmung des übermäßigen Kälber-schlachtens. — (Mietzins- und Mi etwertsauflage.) Nach dem am 3. August v. I. sanktionierten Landesgesetze ist der Stadtgemeinde Gottschee die Einhebung einer 5 %'igen Auflage von den der Hausklassen- und Hauszinssteuer unterliegenden Objekten nach ihrem Mietwerte auf die Dauer von 10 Jahren (bis einschließlich 1919) bewilligt worden. Der Mietwert dieser Objekte ist durch eine besondere Gemeindekommission in einem hiefür vorgezeichneten Veranlagungsverfahren zu erheben und sind die diesbezüglichen Ausführungsbestimmungen in einem von der Gemeinde verfaßten und vom Landesansfchusse im Einvernehmen mit der Landesregierung zu genehmigenden Regulative zu erlassen. — Nach dem Erlaß des Črnini)chett Landesausschusses vom 18. August v. I. sind in dieses Regulativ vor allem aufzunehmen: 1. Bestimmungen über die Bildung einer Gemeindekommission, der die Erhebung der Mietwerte und die hieraus sich gründende Festsetzung der Auflage übertragen wird. (Die Kommission aus etwa 3 Mitgliedern wird vom Gemeinde« ausschusse eingesetzt). 2. Bestimmungen über das von der Kommission einzuhaltende Verfahren. (Bei vermieteten Gebäuden hat die Kommission den jährlichen Mietzins zu erheben, die nicht vermieteten Gebäude, bezw. Gebäudeteile werden nach Anhörung der Parteien einer Schätzung unterzogen. Auf Grund der festgestellten Mietwerte ist sodann die von den Parteien zu entrichtende Gemeindeauflage festzusetzen und im Wege des Gemeindeamtes den Parteien mit dem Zahlungsauftrage bekanntzugeben.) L. Bestimmungen über die gegen Die Feststellungen der Kommission und gegen die gemeinde-amtlichen Zahlungsaufträge den Parteien zustehenden Rechtsmittel (Beschwerde an beit Gemeindeausschuß und gegen dessen Beschluß an den Lmidesausschuß). — Mißlich ist, daß die neue Steuer in der gegenwärtig herrschenden Teuerung als eine neue unerwünschte Belastung empfunden werden wird. Es soll allerdings diese neue Belastung baburch erträglicher gemacht werben, daß gleichzeitig bie Gemeindeumlagen um 10% herabgesetzt werben. Die neue Auflage erstreckt sich auf bas ganze Gemeindegebiet von Gottschee, also auch auf Mooswalb. (Aus bem Finanzgesetze für das Jahr 1911.) Der Staatsvoranschlag für bas Jahr 1911 weist n. a. auch einen Baubeitrag für bas Gymnasium in Gottschee, ferners einen Beitrag 8500 K für die Brücke über bie Kulpa bei Fara auf. Mitterdorf. (Tobesfall.) Der ans Ort Nr. 3 gebürtige Alois Perz ist am 3. Dezember in Clevelanb an Herzschlag plötzlich gestorben; am 25. Dezember ber 75jährige Mesner Andreas Hönigmann in Kerudorf. — (Einer gegen zwei.) Vor kurzem arbeitete der Straßenräumer Zupančič aus Windischbors aus ber Straße ober bem Gast-hanfe Kren in Oberlofchin in der Nähe des Grenzsteines. Da kamen zwei Handwerksburschen daher und ließen sich mit dem Straßenräumer in ein Gespräch ein. Schließlich trug der eine der Reisenden dem Straßenräumer seinen langen Überrock zum Verkaufe an. Er verlangte 15 K. Dieser aber meinte, er könne den Rock nicht kaufen, da er nur 2 K bei sich hatte. Nach längerem Gespräche gab ber Strolch nun feinen Rock um 2 K her. Der Kauf war abgemacht und der Straßenräumer hing den langen Überrock über die Achsel und wollte sich davon machen. Die Strolche folgten ihm nach, der eine ein paar Schritt vor ihm, der andere hinter ihm. Nicht lange, so riß ber Hintere Bursche bem Straßenräumer ben Rock von ber Achsel. Dieser verlangte 2 K zurück, jener aber weigerte sich. Zupančič, voller Zorn, sprang hinzu, warf ben Strolch nieder und riß ihm die Uhr samt Kette ans der Tasche. Bevor sich dieser erholte, sprang ber zweite Landstreicher mit einem Stecken herbei. Zupančič aber schlug im Nu mit umgekehrter Schaufel diesem auf die Arme, so daß er den Stecken fallen ließ. In diesem Momente hörten die Strolche einen Wagen kommen und gingen in Ruhe die Straße weiter gegen Niederdorf, Zupančič aber ging, die Uhr in der Tasche, heimwärts. Wäre nicht ein Wagen gekommen, die Sache hätte einen gefährlichen Verlauf nehmen können. — (Wie steht's mit der Wasserleitung?) Die Zustimmungen zur Wasserleitung mehren sich auch hier, ba bie gegen biefelbe gemachten Einwendungen größtenteils recht bumme sind. In Oberloschin und Unterloschin ist die Mehrheit für die Wasserleitung, was auch in Neuloschiu bald Eintreffen dürfte. Ernstlicher Widerstand geht nur von einigen Besitzern aus, die besonders darüber erbost sind, daß sie auch von ihrem Gewerbe mitzahlen sollen. Nun, wir meinen, wenn ein Gewerbe so schlecht geht, daß es ein paar Kronen Auflage nicht mehr erträgt, dann löhnt sich für den Betreffenden die Ausübung überhaupt nicht mehr. Geht das Gewerbe gut, so werden die paar Kronen niemandem wehe tun. — (Von der Viehzuchtgenossenschaft.) Der Besitzer König in Kerndorf hat jetzt auch den Genoffenschaftsstier zur Haltung übernommen. Jene Besitzer, die ihren Beitritt zur Genossenschaft angemeldet, die Beiträge aber noch nicht eingezahlt haben, werden ersucht, dies demnächst zn tun. Mitglied kann selbstverständlich jedermann werden. — (Zuchtkühe), und zwar reinrassige aus Vorarlberg haben durch Vermittlung des Lanbesausschusses bie Besitzer Georg Petsch e in Mitterdorf und Johann Kump in Kerndorf erhalten. Ein Drittel des Preises trägt der Landesausschuß. — (Landwirtschaftliche Kurse) von ein- nötigenfalls mehrtätiger Dauer beabsichtigt der Landesausschuß im April in Mitterdorf, Altlag, Nesseltal und Mosel zu veranstalten. Göttenitz. (Von ber Wasserleitung.) Am 18. Dezember würbe bie im heurigen Herbste ausgebaute Wasserleitung unter Pöllerschüssen ber Bevölkerung zum Gebrauche übergeben. Drei Auslaufbrunnen sowie mehrere Hydranten bei einer eventuellen Feuersgefahr funktionieren sehr gut, bie Ausstellung von vier anderen Auslaufbrunnen erfolgt im künftigen Frühjahre. Bei dieser Gelegenheit sei auch eines Mannes in hiesiger Gemeinde Erwähnung getan, der bei dem Projekte der neuen Wasserleitung zuerst mit einem diesbezüglichen Ansuchen sich au ben hohen Lanbesausschuß gewenbet hat, nämlich bes Johann Weber Nr. 55. Als Gemeindevorsteher begab er sich vor fechs Jahren zum hohen Lanbesausschuß und der damalige Referent in diesen Angelegenheiten, der christlichsoziale Abgeorbnete Povše, hatte bie Güte, unter ben vielen vorliegenden. Bittgesuchen das Anliegen ber Gemeinde Göttenitz besonders zn berücksichtigen. Dem hohen Lanbesansschuffe sowie allen jenen Kreisen unb Personen, bie sich um bas Zustanbekommen der Wasserleitung bemüht haben, sei hiemit der Dank ausgedrückt. Die Wohltat der guten Wasserleitung, deren Mangel die hiesige Bevölkerung infolge Abfaulens der alten hölzernen Röhren bereits einige Jahre arg fühlen mußte, werden nun wohl mehrere Generationen genießen können. Wenn man überdies die Angst und ben Schrecken vor Augen hat, in welchen die Bevölkerung durch die Fenersbrmtst auf Nr. 5 vor zwei Jahren versetzt war, als bei ber herrschenden Trockenheit und bem Wassermangel fast bie ganze Ortschaft einer Katastrophe zum Opfer zu fallen brohte, so wird man die Freude über die Vollendung der neuen Wasserleitung begreiflich finden. — (Ein Erdbeben) wurde hier am 27. Dezember um halb 10 Uhr vormittags verspürt. Mcherrnoschnih. (Verschiedenes.) Die Gottscheer in unserer Gegend, diesseits der Berge, sind wohl nicht zu beneiden. Von den anderen Gottscheern sind sie vollkommen abgeschnitten, von allen Seiten von Slowenen umgeben, kommen aber mit diesen leicht aus; man hört nie, weder auf der einen noch auf der anderen Seite, ein beleidigendes Wort fallen. Aber nach oben haben sie niemanden, der sich ihrer annehmen würde. Beweis dessen die Eisenbahn, bei der Staat und Steuerzahler Millionen verlieren werden. Beweis dessen unsere Wasserleitung, für die das Geld hinterlegt ist und durch das Wachsen der Löhne um eine hübsche Summe teurer geworden ist. In der neuesten Zeit haben wir im Straßenausschufse wieder einen Schlag bekommen. Für die ganze Strecke der so stark befahrenen Straße von Töplitz bis Semitsch ist nach dem Tode des Herrn Petschauer von Pöllandl kein Vertreter im Straßenausschuß. In Hönigstein, wo sie eine Reichsstraße und eine Eisenbahn haben, also keinen Ausschuß benötigen, sind zwei gewählt worden. Die Gottscheer werden gut tun, sich dessen zu erinnern, wann sie nach Rudolfswert fahren. — Das Neueste bei uns ist eine sogenannte „Portugiesische Stimme", aber wohl gemerkt vereinzelt. „Die Portugiesen haben alles Schlechte ausgetrieben, nur das Gute haben sie behalten." Geschmacksache: Der Staat wäre im Vorteil, wenn er solchen Leuten das Reisegeld vorstrecken würde, damit sie in ihr himmlisches Eldorado Hinreisen könnten; es gibt eben nicht nur Cholera- sondern auch noch andere Bazillen. Freilich würden sie in ihrem neuen Paradiese große Augen machen, denn die Portugiesen haben nicht nur die Geistlichen und Klosterleute vertrieben, sondern auch die Pensionisten aufs Trockene gesetzt. Als guter Freund würde ich ihm die Verse des Kikeriki mit auf die Reife geben: Bist du beim Diner Mitesser, Halte Gabel recht und Messer Und den Mund, den halt noch besser. Wieg. (Volksbewegung 1910.) Im abgelaufenen Jahre gab es in der Pfarre Rieg 8 Trauungen, 35 Geburten und 36 Sterbefälle. — (Sterbefall.) Am 29. Dezember ist hier Herr Peter Schneider, Gemeindevorsteher, an einer Lungenentzündung im 36. Lebensjahre gestorben. Meffettak. (Zur Volksbewegung.) Geboren wurden im verflossenen Jahre 38 (im Vorjahre 38); davon war eine uneheliche Geburt. Gestorben sind 37 (im Vorjahre 28); getraut wurden 7 Paare (im Vorjahre 5 Paare). — (Zum Volkszählungskommissär) ist für unsere Pfarrgemeinde Herr Matthias Petschauer, Schulleiter in Lichtenbach, bestellt worden. — (Unser Spar- und Darlehenskassenverein) hatte im Jahre 1910: Einnahmen 66.408 93 K; Ausgaben 56.746'09 K; Geldumsatz 113.155'02; eingezahlte Spareinlagen 37.768 23 K; ausbezahlte 26.367 26 K; gegebene Darlehen 10.340 K; laufende Rechnung mit dem Genossenschaftsverbande: abgesandt (eingelegt) 19.500 K, erhalten 15.100 K. Mitgliederzahl 52. — (Die Vieh- und Schweinezucht ge nosfenscha ft) hat am 17. Dezember 1910 vom hohen Landesausschusse einen prächtigen Zuchtstier der Montafoner Rasse (Vorarlberg) um den halben Ankaufspreis erhallen. Derselbe wurde vom 1. Jänner 1911 an den Obmannstellvertreter der Genossenschaft, Johann_ Kump, Besitzer in Reichenau Nr. 30, zur Haltung und Pflege Um jährliche 636 K übergeben. Die von Genossenschaftsmitgliedern zu entrichtende Sprungtaxe beträgt 1 K, Nichtmitglieder haben 2 K und für jeden Nachsprung (innerhalb eines Monates) 1 K als Sprungtaxe zu zahlen. Wraue«. (Todesfall.) Paul R ö t h e I, Besitzer in Mrauen Nr. 22, gewesener Kaufmann in Wien, ist nach langem, schwerem Leiden und nach Empfang der heil. Sterbesakramente Donnerstag am 22. Dezember im 58. Lebensjahre gestorben. Mit Paul Röthel schied wohl einer der besten aus den Reihen der Ortschaft. Streng katholischer Gesinnung, ist es seiner eifrigen Wirksamkeit zu danken, daß vor mehreren Jahren die Renovierung der Kirche und des Turmes ermöglicht wurde. Auch als mehrjähriger Ortssuppan hat sich derselbe mit seiner stets wohlwollenden Gesinnung ein bleibendes Andenken geschaffen. Er ruhe in Frieden! Weintat. (Richtigstellung.) Die Notiz im Gottscheer Boten von 4. Dezember v. I., daß Peter Stefandel aus Reintal feine Hausierpaßverlängerung auf die Fürsprache des Herrn Dechanten erhalten habe, wird hiemit dahin richtig gestellt, daß Stefandel auf Anraten des Herrn Dechanten den Rekurs an die Landesregierung ergriff, welche deshalb neue Erhebungen veranlagte, die dann eine Entscheidung im günstigen Sinne zufolge hatten. Aus Amerika. South Hit Kity. (Arbeitsgelegenheit — Todesfall.) Man schreibt uns: Von hier nicht viel Erfreuliches. Die Zeiten sind ziemlich schlecht, Lebensmittel alle teuer und Arbeit wenig I Am 9. Dezember v. I. sind 600 Personen von Pittsburg weg nach der alten Heimat gefahren, in den letzten zwei Monaten find von Pittsburg 11.000 Personen zurückgewandert, meistens Slowaken, Ungarn, Kroaten und Italiener. — Andreas Meditz aus Büchl 32 ist am 28. November v. I. gestorben. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile ober deren Raum s0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. | Vorzugspreise für die hochwürdige Geistlichkeit! 5? von bester Qualität in allen Größen, vorzüglich brennend, mit feinst präparierten, selbstverzehrenden Dochten, welche nie abtropfen, aus garantiert reinem Bienenwachs sende franko letzter Bahnstation das Kilogramm mit 4 K, nehme Tropfwachs mit 2 K in Rechnung. feinster iUeibraucfo kg 2 40 k. Kircbenmillykerzen jeder Größe, per Paket mit 50 Gramm 92 h. Mit der Versicherung nur guter, reeller und prompter Bedienung zeichne mich hochachtend ergebenster Aranz Oert Keözelter und Wachszieher in Waröurg a. d. Drau. 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