Nbacher^^eituuV -?. »--------.—----^ _______ ^ Donnerstag den 32. Janner 1829. AunVmaG ll n 3. ^sm Nachhange der hicrortigen Kundmachung Vom 20. November 1828 wird hiemit bekannt gc-niacht, daß der heute Vormittags versammelte . Bank"- Ausschuß, dk Dividende für das zweite S", wester 1626, mit drei und dreißig Gulden Bank- Valuta für jede Actie bestimmt habe. Dieser Betrag, von 33 fl. B'. V. pr. Actie, kann vom i5. Jänner l. I.an, entweder gegen die hinausgegebencn Coupons, oder gegen classen-mäßig gcsiämpelte Quittungen in dsr hierortigen Actien ^ Casfc behoben werden. - ^ FürdasIahr 1828 werden übrigens 125.67! st. ,5 kr. B. V. in den Reserve «Fond des Institutes hinterlegt. Wien, am 12. Jänner 1629. Melchior Ritter von Steiner,- Bank-Gouverneurs - Stellvertteter. ^ Bernhard Freiherr von Eökele5, Bank-Director., -^ Joseph Edler von Wayn-a, Wank-Director. gachrichtcn vam UricgsschHupIatze. Aus TifliZ wird (in der St. Petersburgischen Zeitung) vom 27. November gemeldet: „Da der Graf Paskewitsch es, thunlich gefunden , dcn größten Theil der Truppen in dem Gebiete von K h c i ,mter Befehl dcs General' Majors Pan kratjew gegen die Türken zu gebrauchen, so hat er demselben aufgetragen, nach dem PaschaMvon B aj asid zu marschiren, und das dcN agircnde Dctaschcment zu »fssiöfken. Tss commando über die inKh 0 i zu- rückbleibenden Truppen und die Verwaltung de» dortigen Gebietes ist dem Oberst Schw^zow anvertraut worden. Am 2I. November erreichte Ge-ncral Pankratjew, Bajasid, und übernahm den Befehl dos linken Flügels der activen Truppe«. Die Ankunft frischer Streitkräste im Paschalik B<^ jasid, hat die Türken bewogen, unserm Detaschf--ment zu weichen, und ihr Hcer nach Or serum und M u sch zurückzuziehen. Dic türkischen Trup^ pen werden, wie man vernimmt, dcrzunchmenden Kälte wegen, in die WintcrcMrticre entlassen wer^ den» Aus dcn übrigen türkischen Gebieten, die den russischen Waffen unterworfen sind, erhält man die befriedigendsten Nachrichten, hinsichtlich der bisher daselbst herrschenden vollkommenen Ruhe." St, Pctersburgische Blätter vom 3. Icinm? melden: »Zufolge der letzten Berichte aus Var-na war dort nichts Neues vorgefallen, EmMix-ter-Feldzug in den bulgarischen Wüsten scheint füc die Türken nocb größere Schwierigkeiten als für unsere Truppen zu haben. Sin bloßes Schneegestöber hat hingereicht, um ein feindliches Corps zu zerstreuen, welches sich in der Gegend von ParaVadi g: . zeigt hatte. Seitdem ist kein türkischerSolHat wieder erschienen. In unsern sämmtlichen tZHntont'c-mcnts ist Alles ruhig, und unsereVorpofien halten ungestört die Ufer dcs Kamtschick, Paravaöi unö Kos lid scha besetzt. Unsere sämmt.'^'?^ Truppen auf dem rechten Donau < Ufer sieben, ^m^ dem Befehl des Generals Roth, dessen e<.^^'t^ Fähigkeiten und ausgezeichnete Thätizkcitein gerech, tes Vertrauen einflößen. Ein Ausfall der Garni, son von Giurgewo ist kräftig zurückgewiesen wor^ den.« (Orst. B.) 2ss GeutschlanV. Zu Hamburg sind im, verflossenen Jahre H»25 Schiffe aus der See angekommen, und 2067 gr!ße und kleine Schiffe nach verschiedenen Hafen abgegangen. Der Güterzug auf dem Rheine war in der letz« t,'« Hälfte des Novembers und im December sehr lebhaft. Es langten nämlich fast zu gleicher Zeit eine große Menge Schiffe von Rotterdam, Antwerpen, Dsrtrecht und Amsterdam, die durch anhaltende Südostwinde und niedrigen Wasserstand längere Zeit auf dem Niederrheinß und der Schelde zurück-gehalten waren, in dem Kölner Hafen an. Da» eurch befand sich binnen acht Tagen daselbst eine Maße von 62,00a (Zentnern. Die preußisch-rheinischen Dampfschiffe hatten ihren Dienst eingestellt, - und begaben sich am 14. December in den Sicher» heitshafen zu Düsseldorf, um die nöthigen Repa/ raturen zu erhalten. Dagegen setzten die niederlän. bischen Dampfschiffe ihren Dienst'noch fort, weil ein tieferes Und bequemeres Fahrwasser sie begünstigt, und ihre Fahrt erst bei Eintritt des Froiles Hemmen wird. (A!lg. Z.) Frankfurt den 5. Januar. Laut Briefen aus Berlin vom 1. d. haben mehrere bedeutende ^ Häuser daselbst mit der polnischen Regierung ein Lotterie-Anlehen (in fl. 3aa Losen) von zwei und vierzig Mi-llioncn polnischen Gulden (oder sieben MUlionen Thalern Prcuß. Eour.) abgeschlossen. Dieses Anlehen soll im Laufe von fünf und zwan« zig Jahren mittelst jährlicher Ziehung amortisirt werden. (Prag. Z.) OroMrMthum Toskana. Floren;, den 7. Iän. Es ist hicr bestimmte Nachricht eingetroffen, daß der Graf von Rideau-pierre am 7. December von Porös auf dem russischen Kriegsschiff Konstantin abgesegelt ist, um sich nach Malta, und von dort nach Neapel zu begeben, wohin sich auch die zwei andern Botschafter von England und Frankreich verfügen werden. Die Gräfinn ^' von Riheaupierre die sich seit einiger Zeit hier befindet, wird in acht Tagen mit ihrer ganzen Fami« lie nach Neapel abreisen. (B. v. T,) Uimigreich Aarvinien. , Turin, den27.December. Am n.d° Abends entstand in den Waldungen von Scandosio, in der Gemeinde Nonco, Provinz Ivrea, ein Waldbrand, welcher nut Blitzesschnelle um sich grissund bis jetzt 5«, Tagstrecken verwüstend durchlaufen hat und noch nicht gesättiget ist; doch scheint seine größte Wuth gebrochen zu seyn, wenn anders nicht neue Windstöße ihn wieder anfachen. Mehrere Dörfer ksnn« ten nur mit der größten Anstrengung gerettet werde«. (B. v. T.) Frankreich» Der König hat den Hrn. AchilleS Rohan zum Residenten und Generalconsul bei der provisorischen Regierung Griechenlands ernannt. DasAviso de la Mediterranse schreibt aus Toulon vom 27, Dec»: «Durch einen ganz be^ sondern Umstand befindet sich gegenwärtig nur das Linienschiff Provence vor Algier. Alle Schisse, die zu dieser Station gehörten, liegen jetzt in .unserm Hafen. Einige sind mit Depeschen an die Regie« rung hierhergekommen, andere bessern sich aus. Der Handel hat allen Grund sich über eine so .lacherliche Blockade zu beschweren. Man spricht zwar von Unterhandlungen, wir glauben aber nicht, daß sie günstig für uns ausfallen werden. Die algieri« sche Eskadre soll zwar abgetackelt seyn, aber sie könn« t< sich leicht in zwei oder drei Tagen wieder ausrüsten und auslaufen. Man arbeitet im Kabinett an der Thronrede, und glaubt, sie werde sehr einfach ausfallen und dat Ministerium in keiner entscheidenden Frage verpflichten. Man wird darin die Rückkehr der Expedition von Morea und den Tractat für die Begrän-zung Griechenlands ankündigen; vielleicht auch noch eine Expedition gegen Algier, In Bezug auf die russische Frage wird man die sirengste Neutralität bewahren, aus der Frankreich nur dann treten könn. te, wenn seine Ehre oder sein Ansehen in Europa bedroht würden. In Bezug auf das Innere wjrv sich die Thronrede nvr auf die Ankündigung det Gemeindcgesetzes, eines Militairgesetzbuchs und einiger Dlsciplinarordmmgetl beschränken. Am 6. Jänner als am Dreikönigstage gab der König eine Faräilientafel von 17 Gedecken, wozu, die ganze Familie Orleans geladen war. Man vertheilte nach altem Brauch dcn Königskuchen; De» moisclle de V^lois, zweite Tochter des Herzogs von Orleans, erhielt dic Bo^ne, und wählte Earl X. zu ihrem Könige. — Am 7, Jänner fuhr der Kö^ nig mit seiner Familie in feierlichem Zuge nach der Kirche Sainte Genevicve. (Allg. Z.) Portugal. Die Einwohner von Terceira haben folgende Adresse an die Königinn Dona Maria erlassen: „S.enhora! Die Insel Terceira, dieser kleine TheK dcö Gebiets der Ajoren, ist unter dni zahlreichen 2? Besitzungen der Krone Portugal die einzige, wel. 1 che den Ruhm hatte, den Lockungen der Regierung < des Usurpators zuwiderstehen, und welche nicht , durch Verletzung der Eide, die alle Portugiesen frei« : willig dem erlauchten Vater Ew. Maj. geschworen, slch eines Meineides schuldig machte. Die Feinde Ew. Maj. haben vergebens versucht unsere Treue zu bestechen, und jetzt, von der Ägide Ew. Maj< bedeckt und entschlossen, niemals mit Ihren Fein-den zu unterhandeln, wird der Tod des Letzten von uns das einzige Mitte! seyn, ihren Triumph vollständig zu machen. Geruhen Gw, Maj. diese auf« richtige und treue Erklärung unserer Gesinnungen zu genehmigen. Angora 6. Dec. 162g." (Folgen dk Unterschriften.) falle 8c>o M<^nn. Ihr Anführer, Achmct Prevista, »< und viele andere Offiziere rrurdcn gefangen, «n> 23 unter anderer reicher Beute sselenauch mehr als 4ao Mäulthicre und Pferde in die Hände der sieg- , reichen Griechen. Am 5» Nov. ergab sich Lwadia ^ durch Kapttulation an den griechischen General. Die 100a Mann starke Garnison zog sich nach Zci-uni und Negroponte zurück." Lord Cochrane ließ sich zu Napoli di Romania ein Haus zurichten, brachte seine meisten Effecten an's Land, und ließ sein Dampfschiff bis in's Innerste des Hafens führen, welche Anstalten, auf «nen längern Aufenthalt in dieser Stadt schließen äffen. — Der GrafAugusiin Oapcdistnas musier« te bei seiner Rückkehr nach Morea die Armee von Megara, versprach den Soldaten einen zweimonatlichen Sold, und befahl ihnen, sich marschfertig zu halten. Er theilte sodann die Armee in drei Korps; eines derselben marschirte nach dem Golf von Pre-vesa; das andere wird die Thermopylcn besetzen, um Verstärkungen und Lebcnsmittcl abzuschneiden? und das dritte beseht die Gegend von Korinth, um sich anfälligen Versuchen OmerPascha's auf dieser . Seite zu widersetzen. (B. v. T.) Da.sDiario di Rom2, enthält ein Schreiben aus Corfu vom i3. December, in welchem Griechen ein hitziges Treffen mit den Mo harr em-Bey, welcher zur Unterstützung des Eastclls von Lepanto herbeigeeilt war, unweit Salona bcstan< den, und nach einer hartnäckigen Gegenwehr einen vollständigen Sieg davon getragen hat. Unter den Gefangenen, be.fin.det sichM 0 harrem - Bei selbst. Briefe auKMitika vom i5. v. M. enthal. ten die Nachricht, daß die griechischen Truppen un-ter dem Commando des Generals Ehurch in d« Nahe von Paradisi und Zaverda standen, und eine Abtheilung derselben zur Bescdützung dcr Küsten deta'chirt lst. Man glaubt, daß in. wenigen Ta-Kcn seine Streitkräftc eiue.ansehnliche Vermehrung durch die Vereinigung einiger (5orps erhalten dürften deren Kapitäne sich bisher noch an keine Par-thei angeschlossen hatten. Dieselben Briefe melden «un auch die bevorstehende Ankunft Tsavella s zu Vcllto, durch die sich Letzterer der starken Stel« lungeu bei Makrinoro und Langada, bemächtigt. Dik Ttadt Münsterberg lMlrdc am 12» Dec. iurch c»li? Explosion in Schrecken geseht, indem in derMittagsstunde plötzlich ein fürchtttlichcrKnass gehört, und auch sogleich Feuerlärm geblasen wur» de, denn aus einem am Platze siehenden Hause qualmte Dampf aus Thür und Fenster heraus, und man fand den Besitzer desselben, einen Schmied, von einer zehnpfündigen Granate getödtet und im Blute schwimmend liegen. Neben ihm lag ein glü' hendes Giscn, womit er die Öffnung einer verw« steten Granate, welche in früherer Zeit als Gewicht gedient, seit mehr als 3a Jahren aber unbenutzt in einem Winkel gelegen hatte, hat ausbrennen wol< len, um sie an einen Brunncnschwengel zu befe« siigen. Das Nord. Amerikanische Packctboot Edward Bonasse, ist binnen sechzehn Tagen aus New-Vork zu Havre angekommen. Dieß ist die schnellste Über« fahrt, welche bis jetzt die Packetboote zu machen vermochten, die seit sieben Jahren zwischen Havre und den vereinigten Staaten von Nord » Amerika regelmäßig den Postdienst thun. Bloß das Schiff Orozimbo liefert das Beispiel einer eben so kurzen Überfahrt. Die Entfernung von Ncw-Vork nach Havre beträgt in gerader Linie 1075 Meilen, und um den« Weg in 16 Tagen zurückzulegen, muß ew Schiff, cinen. Tag in dem andern, 67 Stunden Wegs in gerader Richtung zurücklegen. Das zu Paris unter dem Namen der Omnibus bekannte neue Fuhrwerk ist jetzt in ein ambulirendel Lese-Kabmett verwandelt worden.. Ein Jeder, der sich. desselben bedient, erhält nämlich für seine 5 Sout Fuhrlohn überdieß noch zur Recreation einen Anzei^ ger, der den Titel: „Merkur in denOmnibus" führt. Vor Kurzem fand man auf Cuba, zwölf Mei» len von Havann.ih, beim Graben eines Bnmne« 5w Vares oder beinahe iao französische Fuß ticf eix vollkommen erhaltenes Gefäß, das mit hierogly phischcn Zeichen bedeckt ist, und worauf einige Fi« guren gemalt sind. Eine derselben hat Ähnlichkeit, mit dem Schützen in unserm Thicrkreis; sie schießt eincn Pfeil auf zwei Menschen ab, die gefesselt sind oder sich bei den Händen halten. Dies? Figuren erinnern lebhaft an die ägyptischen. Wie veich die Zuyder-Sec (Holland) an Fischen seyn müsse, läßt sich daraus abnehmen, daß am 5. v. M. allein in Monikendamm 400 Last) d. h. mehr als vier Millionen Stück) in jener Bay gefangene Harrnge veckauft wurden. An der afrikanischen Westküste sollen jetzt mehr als 5o, spanische Schiffe sich aufhalten, welche den Sclaven Handel treiben. NsV»tteur: F^r. Vav. Mrinrich. Verleger: Ignaj M- CMer v. Uieinmav»'