Bezugspreise jiir Gsterreich-Ungar» ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — jnr Amerika: ganzjährig D. I 25 das übrige Ausland ganzjährig K 5 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Gottscheer Moten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriltleitung des Hottsckeer Meten in Gottschee. Anzeigen (Zrg-rate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotische er Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Wr. 4. Kottschee, am 19. Aeöruar 1915. Jahrgang XII. Jer Krieg. Wild tobt der Krieg an unfern Marken Und richtet gar viel Unheil an, Er streckt zu Boden manchen Starken Und bricht dem Elend neue Bahn. Zu Wüsten macht er die Gefilde, Wo Gottes Segen einst geblüht; Verschont auch nicht der Kunst Gebilde, Für die manch edles Herz geglüht. Wohin sein Wüten nicht kann reichen, Dorthin schickt er drei Furien aus, Die Teuerung, Hungersnot und Seuchen, Mit Jammer füllend Haus um Haus. Wer wird die Kinder nun ernähren, Die ihren Vater eingebüßt, Der Witwe trocknen all die Zähren, Die um den Mann sie nun vergießt? Vergeblich harrt die Braut des Lieben, Der scheidend ihr gedrückt die Hand. Ist tot am Schlachtfeld er geblieben? Weilt schmachtend er in Feindesland? Genug, o Herr, ist Blut vergossen, Genug gesühnt der Sünden Schuld, Der Tränen sind genug geflossen, Laß walten wieder Deine Huld! Lei unseren 30 5-Zentimeter-Mörsern in Leigien und Frankreich. (Nach den Erzählungen eines Landsmannes.) Die österreichisch-ungarischen 30'5-Mörserbatterten bildeten in diesem Kriege eine große Überraschung für die ganze Welt und es ist zweifellos, daß ihnen ein entscheidender Einfluß auf den Verlauf der Kriegsereignisse auf beiden Kriegsschauplätzen (Frankreich und Rußland) zugesprochen werden muß. Der Fall der als uneinnehmbar bezeichneten Festung Antwerpen ist bekanntlich hauptsächlich ihr Werk. Die so vorzüglich konstruierten Motorbattenen sind nicht bloß ein Ruhmesblatt der Skodawerke, sondern auch ein Beweis für den technisch-fortschrittlichen Geist, der in der österreichisch* unaarischen Artillerie herrscht. Die Schußwirkung unserer 8O'6-Mörser kommt der der deutschen 42-Zentimeter-Mörser, die aus Schienen laufen müssen, während unsere schweren Mörser von den Motoren aus der Straße befördert werden, oft so nahe, daß in wiederholten Fällen Fachleute bei einem zerstörten Objekte im Zweifel waren, ob es sich um ein 42er- ober ein 30'5-Geschoß handelte. Abgesehen von der geringeren Abnützung besitzen unsere Mörser den großen Vorteil, daß sie leicht und fast in jedem Gelände fortzubringen sind und ihre Aufstellung bis zur Schußfertigkeit kaum mehr als eine Stunde in Anspruch nimmt, während für den Einbau und die Aufstellung der 42er mehr als ein Tag benötigt wird. In der ersten Zeit wurden unsere 30 6 cm-Morser ausschließlich in Belgien und Frankreich verwendet, seit einiger Zeit nun aber auch auf dem russischen Kriegsschauplätze. Ihre großartigen Eigenschaften und Leistungen wurden gleich von Anfang an von den Deutschen in vollem Maße anerkannt und gewürdigt. Dieser Weltkrieg hat auch die Entscheidung in dem Wettstreite zwischen der Befestigungskunst und der ihre Werke, die Festungen, bekämpfenden schweren Artillerie zugunsten der letzteren gebracht. Keines der modernen Festungswerke vermag der zerstörenden Wirkung der 42er-und 30'5-Zentimeter-Mörser zu widerstehen. Das Aussehen unserer Riesenmörser ist aus den Abbildungen in Zeitungen ohnehin bekannt. Steil, scheinbar senkrecht ragt das kolossale Geschützrohr beim Abfeuern gegen den Weltraum empor Die Richtung, nach der das 380 kg schwere zuckerhutförnuge Geschoß (Spitzbombe) fliegt, ist nur aus der (Stellung des Unterbaues zu erkennen. Ein betäubender Krach! Und nun ist es,^ wie ein Kriegsberichterstatter mitteilt, als ob Satanas in höchsteigener Person gegen den Himmel führe. „Ein schrilles, tremolierendes Aufschreien bricht los, wie aus einer riesigen Stimme, ein heiseres, ungeheueres, hallendes Lachen in den höchsten Tonlagen, das sich schnell, aber nur aus ganz kurze Sekunden zu Andeutungen einer Baßstimme senkt ein Schlagen, Heulen und Pfeifen, als sei tatsächlich die ganze Hölle losgelassen." Nach jedem Schuß kriecht ein Artillerieoffizier in den Unterstand, in dem ein Fernsprecher angebracht ist, von dem aus das Feuer dirigiert wird, und regelt nach den Angaben, die ihm aus lichter Höhe gemacht werden, das Feuer Auf 9 bis 10 km ist die beste Schußdistanz, die größte Treffsicherheit und die stärkste Wirkung Das Geschoß wird unter einem Winkel bis zu 75 empor-geschleudert und steigt bis zu 4000 Meter Höhe. Es wäre also nur eine Spielerei, vom Gottscheer Tale bis ins Hinterland hinüber* zuschießen. ^ ^ ^ ejne geradezu ungeheuerliche, elementare. Die Geschosse schlagen die stärksten Panzer-Stahlplatten und drei Meter dicke Betondecken glatt durch. Die in das Dach eines Gebäudes einschlagende Ekrasit-Spitzbombe durchschlägt nicht nur alle Stockwerke, sondern selbst auch noch die gewölbte Kellerdecke wühlt sich dann im Erdboden ein und reiht beim Explodieren das Haus in Trümmer auseinander, wie etwa ein heftiges Erdbeben. Andere Gebäude werden buchstäblich halbiert oder stürzen vollkommen in sich zusammen, bei anderen wieder werden die Vorder* wände herausgeschlagen, so daß man von außen in die einzelnen Stockwerke sehen kann. Auf diese Art wird man es begreiflich finden, daß bei manchen Forts zwei bis drei Schüsse genügten, um sie vollkommen zu zerstören. Roda-Roda berichtet vom nördlichen Kriegsschauplätze, daß eine einzige gut gezielte Bombe eine russische Lokomotive zerstörte. Aus den Aussagen der Gefangenen geht hervor, daß die Russen unsere Motormörser für unerträglich halten. Es wurde festgestellt, daß russische Infanterie in Schützendeckungen, ohne selbst beschossen zu werden, einen fluchtartigen Rückzug antrat, als über ihren Köpfen die heulenden Geschosse unserer Dreißigeinhalb-Zentimeter-Mörser dahinsausten. Kein Wunder denn auch, daß unsere schweren Mörser bei Franzosen und Russen ein Gegenstand besonderen Hasses geworden sind. Wo sie nustauchen, werden sie von den Feinden auf das eifrigste gesucht; Flieger und Kundschafter aller Art leisten darin sehr viel — und dann vereinigt sich ein konzentriertes Feuer aller schweren feindlichen Batterien, um sie außer Gefecht zu setzen. Vergebliche Mühe I Die Franzosen sollen sogar eine Prämie von 80 Franken auf jeden Kopf der österreichischen Motormörser-Artille-risten gesetzt haben. Dies zunächst im allgemeinen über unsere 30'5-Zentimeter-Mörser. Wir haben schon früher einmal kurz berichtet, daß bei den österreichisch-ungarischen Riesenmörsern in Belgien und Frankreich auch Gottscheer tätig sind. Sie dienen beim k. u. k. Festungs-ariillerie-Bataillon Nr. 8 (Mörserbatterie), und zwar sind dies Kanonier Josef Samide aus Hohenberg bei Altlag bei der ersten Kompanie, Vormeister Adolf Stampfl aus Seele (Gottschee), Kanonier (Ers.-Res.) Richard Kraul and aus Geschwend und Kanonier Julius Mn ich in aus Stritt bei der zweiten Kompanie. Sie machten die Belagerung von Namur, Givet, Maubeuge und Antwerpen mit. Herr Bormeister A. Stampfl, der sich gegenwärtig im Reservespital in Gottschee in Pflege befindet, hat uns kürzlich seine Kriegserlebnisse erzählt, die wir nachstehend schildern. Nun sind es über sieben Monate, begann Herr Vormeister Stampfl, daß wir die Heimat verließen, ahnungslos, wohin die Eisenbahn uns hinführen würde. Wie freuten wir uns, daß unsere Riesengeschütze endlich aus ihrer Verborgenheit hervortreten und der Welt zeigen sollten, was sie zu leisten vermögen! Von H. im Küstenlande brachen wir am 10. August 1914 auf. In G. war großartiger Empfang; unter jubelnden Zurufen der Bevölkerung wurden unsere blitzblanken Mörser reich mit Blumen und Kränzen geziert wie eine Braut, die zur Hochzeit geschmückt wird. Am 12. August ging es dann weiter über A. in Oberkrain nach Salzburg und von da über Nürnberg und Frankfurt nach Köln am Rhein. Volle fünf Tage und Nächte waren wir im Eisenbahnzuge gefahren. Erst in Köln wurde ausgestiegen und ich wurde mit ein paar Kameraden bei einem wohlhabenden Arzt einquartiert, dessen Familie uns die größte Aufmerksamkeit erwies. Die Leute hatten eine wahre Freude, daß sie Österreicher ins Quartier bekamen; wir speisten wie in einem Fürstenhause. Unsere Riesenmörser machten überall ein kolossales Aufsehen und wurden von den deutschen Offizieren und Soldaten sowie von den Zivilisten mit größtem Interesse besehen und bewundert. Nach zweitägigem Aufenthalt in Köln fuhren wir mit der Bahn nach Aachen und Herbestal. In letzterem Orte wurde von uns das Geburtsfest Seiner Majestät unseres allergnädigsten Kaisers festlich begangen. Hauptmann ©Hellen hielt eine patriotische Ansprache, es wurde ein donnerndes Hoch auf unfern allerhöchsten Kriegsherrn ausgebracht und mit Begeisterung die österreichische Volkshpmne gesungen. Dann stiegen wir wiederum in den Zug ein, der uns über die reichsdeutsche Grenze bis eine Station vor Lüttich brachte. Knapp vor Lüttich luden wir unsere 30'5-Zentimeter-Mörser aus. Leider war Lüttich bereits ohne unser Zutun gefallen. In der Station vor Lüttich empfingen wir die ersten Kriegseindrücke: In Brand geschossene Ortschaften, zersprengte Brücken, geplünderte Häuser, gefangene belgische Soldaten und Zivilisten (Freischärler) usw. Der bittere, blutige Ernst des Krieges trat uns zum erstenmale eindrucksvoll vor Augen. (Schluß folgt) Aus Stabt und £anb. (Friedensandächt.) Wie in allen katholischen Kirchen Europas wurde Sonntag den 7. d. M. auch in der hiesigen Stadtpfarrkirche auf allgemeine Anordnung des Heiligen Vaters eine feierliche Friedensandacht abgehalten. Während des Tages war das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt. Um halb 6 Uhr abends wurde nach Abbetung des Rosenkranzes das vom Papste verfaßte Gebet um baldige Erlangung des Friedens verrichtet, worauf die Litanei gebetet und der sakramentale Segen erteilt wurde. Am Schlüsse der Andacht wurden das Herz Jesu-Bundeslied und die Volkshpmne gesungen. Die Beteiligung der Bevölkerung war groß. — (Aussieichnende Ernennung.) Der Kaiser hat den Major im Verhältnis der Evidenz Karl Fürsten Auersperg in Würdigung verdienstvoller Leistungen und tapferen Verhaltens vor dem Feinde zum Oberstleutnant im Verhältnis der Evidenz ernannt. — Heil dem Herzog von Gottschee! — (Zum ziveitenmale ausgezeichnet) wurde Herr Hauptmann Richard Hönigmann, IR 20. Es wurde ihm für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde die kaiserliche belobende Anerkennung bekanntgegeben. — (Ein ausgezeichneter KriegsHeld.) Der Kaiser hat dem Herrn Hauptmann Josef Ranztnger (Gottschee), IR 29, den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit der Kriegsdekoration in Anerkennung tapferen und erfolgreichen Verhaltens vor dem Feinde verliehen. Herr Hauptmann Ransinger ist bereits früher einmal verwundet worden, rückte nach seiner Herstellung wieder ins Feld, kommandierte seit Anfang Dezember das IR Nr. . . und hatte mit den Braven dieses Regimentes große Erfolge. Kriegsberichterstatter Roda-Roda berichtet hierüber in der „Neuen Freien Presse": „Anfang Dezember drückten die Russen uns über Hamonna nach Süden ab. Da begann die Gruppe des Generals Krautwald ihre Operationen und zwang die Russen, eine starke sibirische Division, zu eiligem Rückzug. Wir verfolgten sie in einem Atem bis an den San. Jede Stunde brachte uns neue Gefangene. Im ganzen hat die Gruppe dem Gegner wohl 5000 Mann abgenommen; die sibirische Division war aufgerieben. Hauptmann Ran-zinger, damals Kommandant eines Regiments, stand mit neun Kompanien auf einer Höhe dicht am San. Unterdessen halten die Russen drei Divisionen ihrer Przempsler Belagerungsarmee mit Eisenbahntransporten herangezogen und warfen sie mit einer wohl zehnfachen Übermacht auf die Höhe. Das isolierte Regiment mußte beide Flügel stark abbiegen, um der Umgehung zu begegnen. Nun wollte am zweiten Tag ein russisches Halbbataillon hinter unseren westlichen Flügel eindringen; man ließ es geschehen, sperrte den Rückzug des Halbbataillons durch eine Reserve ab und fing Mann und Maus: 5 russische Offiziere und 300 Muschiks. In der Nacht darauf — die feindlichen Linien waren zur Flut geschwollen — hielt Hauptmann Ranz ing er immer noch den Berg. Seine Front war geknickt, zu einem Keil znsammengezwängt. In dieser Nacht sah der Hauptmann im Wald vor sich die Herdfeuer russischer Fahrküchen. Auf der Stelle stieß er dahin vor und erbeutete 200 Mann, zwei Maschinengewehre, neun Fahrküchen und soundsoviel Pferde. Die Unsrigen ließen sich das Abendessen der Russen schmecken. Das Telephon trug dem tapferen Hauptmann den Rückzug auf. Rückzug? Er wollte es gar nicht glauben; seine Soldaten fühlten sich aus ihrem Berge sehr wohl, versicherte er. Das alles erzählte mir der Generalstabsosfizier und noch viel mehr von seinen prachtvollen Leuten, denselben, die jetzt da jenseits des kleinen Hügels auf dem Kamm seit sieben Tagen im Feuer stehen." — Der bewiesenen außerordentlichen Tapferkeit, mit der Herr Hauptmann Ransinger sich gegen eine zehnfache russische Übermacht nicht nur hielt, sondern derselben überdies große Verluste beibrachte, entspricht nun auch der hohe Grad der ihm verliehenen Auszeichnung. In einem neuerlichen heißen Kampfe wurde das Pferd des Herrn Hauptmanns zweimal verletzt. Eine russische Ekrasit-Granate, die in der nächsten Nähe einschlug, warf ihn infolge des Luftdruckes zu Boden. Ja Links durch Herr leutm Feint Fähu liger tourl k. u. komn Aller neral studii man! wurd Mili liehet zirkss u. a. Nr. ! Arm dem Aner Juli Wol berei Herr Nad enge wird es i Ju! halt gefu eine: Eng der ruht feste ent]' zu 1 den so Stl scha den zu Uni Mc end Go vor er Fm der den kan Ce uni Kü An ihn trä 2,nks und rechts gab es Tote, der Herr Hauptmann aber kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon. — (Auszeichnung mit der Tapferkeitsmedaille.) Zerr Artillerie-Fähnrich Richard Fab er, Sohn des Herrn Oberstleutnants Rudolf Faber, ist für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet worden. Fähnrich Richard Faber diente im Vorjahr als Einjährig-Freiwilliger in der 22. Landwehr-Feldhaubitzen-Division und wurde außer-tourlich zum Fähnrich ernannt. , _ , — (Kriegsauszeichnung.) Herrn Alois Zobernig, k u. k. Hauptmann des Generalstabskoips beim 15. Gebirgsbrigade-kommando, wurde für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde die Allerhöchste belobende Anerkennung bekannigegeben. Der Herr Generalstabshauptmann hat seinerzeit am Gymnasium in Gottfchee studiert. — Dem Herrn Hauptmann Abolst Jeršin ovič, Kommandanten der Radfahrerkompanie des Feldjägerbalaillons Nr. 29, wurde in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde das Militärverdicnstkreuz dritter Klasse mit der Kriegsdekoratio» verliehen. Hauptmann Jersinovic ist ein Sohn des verstorbenen Be-zirksschulinspektors Jersinovic in Tfchernembl. — (Vom Kommando der Balkanstreitkräfte) wurde u a dem Zugsführer Titular-Feldwebel Josef Kren des LdstJR. Nr 27 die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe verliehen. Vom Armee-Oberkommando wurde dem Zugsführer Florian Perz und dem Inf. Anton Grabner, beide des LdstJR. 27, die belobende Anerkennung ausgesprochen. . ^ . •— (Julius Fornbach er P.) Am 16. Oktober hat Herr Julius Fornbacher von Gottfchee, akademischer Bildhauer, bei Wolczi bolna in Galizien den Heldentod gefunden, worüber wir bereits kurz berichtet haben. In oen „Deutschen Stimmen" widmet Herr Prof. Peter Jonke dem Gefallenen einen warmemptundenen Nachruf, aus dem wir Nachstehendes entnehmen: „Wo man im engeren Raume beisammen lebt, wie die Deutschen in Kram, da mird auch der Verlust eines werdenden Großen doppelt empfunden; es ist daher begreiflich, wenn sich im Goltscheer Lande dem Falle Julius Fornhachers die besondere Teilnahme zuwendet. Kaum hatte man sich in den Verlust des Wissenschaftlers Dr. Josef Stalzer gefunden, da kam die Kunde, daß der Künstler Julius fornbacher einer feindlichen Kugel erlegen ifl. ©in äJJcinn uiit tiefem künstlerischen Empfinden, aber auch Können, war er ja, wie jener auf dem Gebiete der Wissenschaft, in der bildenden Kunst berufen, seinen einst sicher ruhmvollen Namen an den feines geliebten Goltscheer Landes zu fesseln. Gleich jenem ein Ringender, dem harten Boden Gottschees entsprossen, war er mit zäher Ausdauer daran gegangen, ein Meister zu werden über dem Alltagsdutzend. Hatte es jenen hingezvgen zu den Büchern, dem toten Buchstaben beglückendes Leben abzuringen, so zog es Fornbacher von den Büchern weg, um dem leblosen Stoffe leibhaftes Leben einzumeißeln, Sichtbarliches, Greifbares zu schaffen. Auf entgegengesetzten Pfaden wandelnd, wollten beide zu dem gleichen Ziele gelangen, die Menschen über die schwere Erdenlast zu erheben zu den lichten Roheit des -Dchönen und Unvergänglichen. Und nun zählen beide Strebende wie irgend zwei andere als zwei Mann der Verlustliste! Der rauhe Krieg hat beide vor der Vollendung gebrochen. — Julius Fornbacher ist der Sohn des m Gottfchee hochgeachteten Tischlermeisters Johann Fornbacher. Schon von Jugend auf hatte er Vorliebe zum schnitzen und darum kehrte er dem Gymnasium bald den Rüden und wandte sich der Gottscheer Fachschule und hierauf der Staatsgewerbeschule in Graz zu. Nach deren Beendigung zog er hoffnungsfroh nach den Kmfftstatten Suddeutschlands, besonders München und Nürnberg. Sein Oheim, der bekannte Ingenieur und Erbauer verschiedener Tunnels Europas Gras Cecconi, erkannte gar bald die künstlerische Begabung seines Neffen und schickte ihn auf eigene Kosten auf die Akademie der bildenden Künste wo er nicht nur freundliche Aufnahme, sondern auch lebhafte Anregung erhielt. Sein Schaffen fand allseits Anerkennung und trug ihm ehrenhafte Preise ein. So erhielt er für eine meisterhafte, porträtgetreue Büste den Heinrich Friedrich Fugger-Preis und Pro- fessor v. Hellmer, der Schöpfer berühmter Denkmäler Österreichs, nahm ihn in seine Meisterfchule auf. Nach einer Studienreise nach Rom, Florenz, Padua. Venedig trat er im Herbste 1912 mit Prof. Georgi Zala in Ofen-Pest in Verbindung, in dessen Atelier er zur vollsten Befriedigung seines Meisters an einem ungarischen Denkmale mitschuf. Da kam der Krieg. Ein kurzer Besuch i„ seiner geliebten Heimat Gottschee sollte sein letzter sein. Er nickte zu semeni Regimente Nr. 17 ein und ging gleich mit der Felokompanle ms Feld. Ein ganzer Mann, wie er war, ein erprobter Turner, hielt er alle Mühen und Fährnisse des besonders im Anfänge wechselvvllen russischen Feldzuges durch, geachtet von seinen Offizieren, geliebt von seinen Kameraden. Nach zwei Monaten harten Ringens ereilte ihn am 16. Oktober v. I. eine feindliche Kugel auf einem Streifwachen-gange bei dem Jägerhause von Wolczi dolna zwischen Novi-Miasto und Dobromil. Schon am Vortage war er dort gewesen, fand aber darin nur einige verwundete Russen, tie er mitnahm. Da er die Örtlichkeit schon kannte, erhielt er am 16. den Auftrag, nochmals die Gegend auszukundschasten. Da traf ihn aus dem srei-qeglaubten Hause eine tückische Kugel, daß er sofort tot hinfiel. Bis auf einen Mann fielen alle seine Leute um ihn. Da russische Verstärkung heranrückte, war an eine Bergung nicht zu denken. Fornbacher, der am 4. September 1880 geboren war, stand knapp im 35. Lebensjahre." Der akademische Bildhauer Robert Mayer aus Wien schreibt in den „Deutschen Stimmen" u. a. folgendes: „Kollege Fornbacher, ein ernster, ruhiger Charakter, war haupt-ächlich als Bildhauer tätig. Er studierte zunächst an der allgemeinen Bildhauerschule des Professors Bitterlich. Schon in den ersten vier Studienjahren leistete er Treffliches, was ihm die Achtung feines Lehrers sowie seiner Kollegen emtrug. Ich weiß, daß eine von ihm geschaffene prächtige Akifigur „Sandalenbinder" (im dritten Jahrgange) von Professoren und Kollegen sehr gelobt und vielfach als besonders tüchtige Leistung hervorgehoben worden ist. Dasselbe kann wohl gelten von seiner im vierten Jahrgange geschaffenen überlebensgroßen Figur „Kain", für die er nicht nur allseitige Anerkennung, sondern auch einen schönen Studienpreis erhielt. Zur weiteren Vervollkommnung seines künstlerischen Strebens, das zu den schönsten Hoffnungen berechtigte, besuchte er die Spezial,chule des Prof R. v. Hellmer. Von Werken aus dieser Zeit mochte ich besonders nebst hübschen Porträts eine Steinfigur „Faun" als sehr gelungen bezeichnen. Großes Lob erwarb er sich auch mit seiner letzten künstlerisch bedeutenden Arbeit an der Akademie; es ivar dies eine überlebensgroße Gruppe, einen Greis darstellend, der in den Armen seiner traurigen Kinder den Geist aufgibt. Wer hätte gedacht, daß Fornbacher selbst, den wir als lebeus- und sangesfreudigen Menschen kannten, so bald würde von uns scheiden muffen. Es ist traurig in diesem Ringen, gerade so viele von unseren Besten hingeben zu müssen. Ehre seinem Andenken!" — (Fachschule.) An Stelle des zur Kriegsdienstleistung einberusenen Werkmeisters an der hiesigen Fachschule Herrn Rud. Fr au b erg er wurde der Fachlehrer ander Staatsgewerbeschule in Laibach Herr Tratnik der hiesigen Fachschule zur Dienstleistung zugewwsen.^o^ ^^schuldienste.) Der k.k.Bezirksschulrat in Gottschee hat den provisorischen Lehrer Herrn Franz Scheschark zum Supplenten an der Volksschule in Unterlag bestellt. — (Vom k. k. Staatsgymnasium.) Der Lehrkörper der Anstalt übermittelte dem Kriegshilssbureau in Wien weitere X 25°70 als Kriegsspende. Im ganzen wurden bereits K 205 23 eingesendet. — (Trauung.) Am 13. d. M. wurde Herr Josef Schober, Kaufmann, Inhaber der Firma Ed. Hofmann in Gotlschee, mit der Rechtsanwaltswitwe Frau Anna Golf, geb. L.omilsch getraut Die Trauung fand in der Domkirche in Laibach statt. Unseren herzlichsten Glückwunsch! — Das Brautpaar spendete für den neuen Marienaltar in der Stadtpfarrkirche in Gotlschee den Betrag von 40 K. Herzlichen Dank! ^ — (Landsturmmusterung.) Am 10. und 11. d. M. fand in Gottschee die Musterung der Landsturmpflichtigen statt, die im Jahre 1891 und 1895 geboren wurden und aus dem Gerichtsbezirke Gottschee stammen. Von den Vorgesührten wurden fast sämtliche als zum Waffendienste geeignet befunden. — (Hochwa s ser.) Hochwasser im Februar! Die ältesten Leute wissen sich nicht zu erinnern, daß es um diese Jahreszeit in Gottschee jemals einen so hohen Wasserstand gegeben hätte. Zuerst war der riesige Schneesall gegen Ende Jänner und zu Ansang Februar, dann trat ein Regen ein, der mit geringen Unterbrechungen mehr als eine Woche dauerte; dazu noch die Schneeschmelze. Die Rinse stieg immer mehr, die Niederungen waren gegen Mitte des Monates alle überschwemmt, ebenso auch der Eisenbahndamm bei Lipowitz. Nun ist das Wasser wieder zurückgetreten. — (Ein Feldpostbrief unseres Herrn Reichsratsabgeordneten.) Der Reichsratsabgeordnete von Gottschee, Herr Graf Barbo, ist auf dem nördlichen Kriegsschauplätze als Rittmeister einem Brigadekommando zugeteilt, und zwar seit Kriegsbeginn bei der stets siegreich gewesenen 1. Armee. Er sendete nach Gottschee nachstehendes vom 10. Februar datiertes Schreiben: „Wenn ich hier in Feindesland des Abends in meinem Quartier sitze und sich meine Gedanken der Heimat zuwenden, so richten sie sich dabei auch oft nach dem armen, schönen Lande Gottschee, welches ich kennen und lieben gelernt. Wie mag es da wohl jetzt ausschauen? Bei wie vielen Familien mag die Trauer eingezogen sein, in wie vielen zittert man um die ins Feld gezogenen Angehörigen! Kaum, daß es gelungen, die allernotwendigsten kulturellen Arbeiten nach langjähriger Versäumnis in Angriff zu nehmen, kam der Krieg und brachte den Stillstand jeglicher Friedensarbeit! Aber ich weiß, die treuen Gottscheer sind ein würdiger Teil der großen, treuen deutschen Nation und sie tragen die schwersten Opfer jetzt, wie sie es immer getan für Kaiser und Reich. Sie können aber auch überzeugt sein: Wir mit unseren Bundesgenossen werden siegen! Und dann werden auch sie teilhaben müssen an den Früchten des Sieges. Nicht vergessen wird man dürfen, wie sich Gottschee bewährt hat, wie heldenhaft feine Söhne kämpfen. Mir selbst war es leider bisher nicht vergönnt, mehr als einmal am Kriegsschauplatz mit Gottscheeru zu-saminenzukonimeu. Dieses eine Mal war es Mitte Dezember. In unserer Brigade war auch das 14. Landsturmmarschbataillon eingeteilt. Der Kampf in der Umgebung von Krakau bis Limanowa war im heftigsten Gange. Wir kamen in ein elendes Dorf, wo wir nur sehr notdürftig Unterkunft fanden. In 3—4 km Entfernung von uns donnerten die Kanonen und dazwischen war das Gewehrfeuer wie das Brodeln in einem Schweinekochkessel anzuhören. Ich ging in dem Dorfe herum, um die Wagen und Pferde des Brigadestabes zu dirigieren, und da begegnete ich mit dem einmarschierenden 14. Bataillon dem Oberarzt Dr. Röthel, der demselben zugeteilt war. Sehr erfreut begrüßten wir uns, und während wir im Gespräche standen, grüßte mich ein Mann aus der Kolonne. Auf meinen Zuruf konnte er nur noch antworten: „Aus Graflinden!" und schon war er mit der Kolonne weitergezogen. — Die nächsten Tage wechselten wir beständig unsere Quartiere, ich sah das Bataillon nicht mehr. Wir zogen hinter den Russen her und kamen eines Abends in ein Dorf, welches die Russen durch 17 Tage besetzt gehabt hatten und das infolgedessen von unseren schweren Batterien beschossen werden mußte. Ich hatte die Aufgabe, vorauszureiten und Quartier zu machen. Keine leichte Sache! Ganz elende Baneru-hütten, an den besseren Gebäuden kein Fenster ganz, einige Häuser halb eingestürzt, kein Stroh, außer solches, welches die kurz vor unserem Eintreffen abgezogenen Russen benützt hatten und welches daher gewiß „sehr bewohnt'' war. Mit schwerer Mühe und einigen Kronen gelang es mir, so viel reines Stroh aufzutreiben, daß wir 6 Offiziere auf demselben Platz fanden. Vergnügt über diese reinliche Liegerstatt schliefen wir auf derselben ein. Da weckten uns um halb 1 Uhr Nacht zwei Ordonnanzoffiziere, welche den Befehl überbrachten, daß die Brigade aufgelöst und die einzelnen Bataillone zu verschiedenen Korps verteilt würden. Ich kam dann als Ordonnanzoffizier zum Kommando der 1. Armee. Wo mag jetzt das Bataillon 14 und mit ihm der Graflindner sein?" — In einem gleichzeitigen Schreiben an Herrn Bürgermeister faiferl. Rat Loy teilt Herr Gras Barbo mit, daß er sich wohl befinde und der besten Zuversicht sei auf nuferen endgültigen Sieg. Diese seine Zuversicht stärkt unsere entschiedene Zuversicht, baß Österreich siegreich hervorgehen werde aus dem ihm aufgedrungenen Kampfe für eine durchaus gerechte Sache. — (Wildkatze.) Am 13. d. M. wurde in der Berggasse eine gänzlich abgemagerte — nur Haut und Knochen — Wildkatze gesunden, die der Hunger vom Berge herab in die Stadt getrieben haben dürste. Sie wurde hier wahrscheinlich von einem Hunde zu Tode gebissen. — (Für das Rote Kreuz.) Aus dem 16. Verzeichnis über die beim k. k. Landespräsidium eingelaufenen Spenden: Studentenverein in Gottschee 80 K, Hochw. Herr Pfarrer Josef Eppich 4 K. —■ (Stützstöcke für fußkranke Verwundete.) Im Gottscheer Gebiete wurden bis 10. Februar 10.000 Stützstöcke und Krücken erzeugt und an 90 Spitäler, Refonualcszentenheiine, Krankenhaltestellen in Bahnhöfen usw. als Spenden gesendet. Alle Anerkennung verdient, wie die „Laibacher Zeitung" schreibt, die Landbevölkerung, die die Stöcke größtenteils unentgeltlich schneidet und in die Stadt Gottschee bringt, wo sie in einfacher, dem Zwecke jedoch entsprechender Weise bearbeitet, verpackt und in Versand gebracht werden. Noch liegen Ansuchen von mehreren Sanitätsanstalten um Tausende von Slützstöckeri vor und man hofft, auch diesen ohne Belastung der Mittel des Roten Kreuzes gerecht werden zu können, wenn Opferwillige hiezu ihr Scherflein beitragen. — (Kriegsfürsorgekreuz.) Wir machen hie mit aus das offizielle Kriegsfürsorgekreuz aufmerksam, welches im Wege der k. k. Bezirkshauptmannschaft um den Preis von 2 K das Stück beim Kriegshilfsbüro des k. k. Ministeriums des Innern erhältlich ist. ■— (Warnung.) Vor dem Verkaufe von Pferden an Zwischenhändler (Agenten) sei hiemit ausdrücklich gewarnt. Sie kaufen die Pferde zu billigen Preisen ein, um sie dann an die Heeresverwaltung um einen übertriebenen Schätzungspreis zu veräußern. — (Der Unterseebootskrieg gegen England.) England will mit der Hungerpeitsche Deutschland und Österreich zu Boden werfen. Die ganze deutsche Nation ist davon tief durchdrungen, daß die deutsche Admiralität ihre Pflicht tut, wenn sie jetzt mit äußerster Energie alle Mittel gebraucht, die ihr zur Verfügung stehen — vor allem alfo die durch die Tauchboote zu bewerkstelligende Verhinderung der Lebensmittelzufuhr nach England —, um den heimtückischen englischen Plan zu vereiteln, der daraus abzielt, die Bevölkerung Deutschlands und Österreich-Ungarns, also gegen 110 Millionen Menschen, einfach auszuhungern. Die Überzeugung ist allgemein, daß die Gegenzüge der deutschen Admiralität wirksam sein werden. Wer ändern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Möge das perfide Albion die verdiente Strafe bekommen! — (Auf S. M. S. „Kaiserin Elisabeth"), das an der heldenmütigen Verteidigung Tsingtaus gegen die Japaner und Engländer teilnahm, befand sich auch Herr Marinekommissär Johann Skušek, der seinerzeit am Gymnasium in Gottschee studiert hatte. Er dürfte gegenwärtig in japanischer Gefangenschaft sein. — (Theatervorstellung im Marien hei m.) Am 11. d. Mts. fand im hiesigen Marienheim zu Gunsten der Verwundeten unseres Reseroespitals eine Theatervorstellung statt, die sich eines sehr zahlreichen Besuches erfreute. Das reichhaltige Programm wies folgende Darbietungen auf: 1. Die eiserne Zeit. Deklamation. 2. Der Honved-Hnsar. Deklamation. 3. Der Doktor und sein Vertreter. Schwank. 4. Heil Österreich! Deklamation. 5. Die interessanten Kaffeetanten. Komisches Duett. 6. Aus der Zeit, für die Zeit. Bilder aus dem Kriegsleben. 7. Fabiola. Schauspiel in sechs Abteilungen. 8. Am Telephon des Himmels. Zeitgemäße dramatische Szenerie. — Es wurde sehr gut gespielt und die Darstellenden ernteten reichen Beifall. — (Der Unterricht am hiesigen Staatsgymnasium) mußte, weil gegenwärtig sechs Professoren Kriegsdienste leisten, im zweiten Semester in mehreren Gegenständen gekürzt werden (verminderte Unterrichtsstundenzahl); anderseits hat jeder der Herren aus Professoren, um die weitere Erteilung des Unterrichtes in allen Klassen und Fächern zu ermöglichen, mehrere Stunden über das Höchstmaß der Verpflichtung übernommen. Hvchw. Herr Dechant F. Erker erteilt in mehreren Klassen den Unterricht in der Religionslehre. — (Sorgt für Frühgemüse!) Die Frauenhilssaktion im Kriege (Sektion Obst und Gemüse) veröffentlicht einen Aufruf, in dem gesagt wird, es sei ein patriotisches Werk, den Bestand an Lebensmitteln zu vermehren. „Folgende Arten von Gemüsen lassen sich schon sehr frühzeitig mit Erfolg anbauen: Karfiol, Kohl, Kohlrüben, Salat, Sommer-Endivien und Rettich. Karotten, Petersilie, Schwarzwurzel, Zwiebel, Spinat kann man bei günstigem Wetter fchvn frühzeitig auch im freien Grund anbauen." — Auch auf den Anbau von Frühkartoffeln soll nicht vergessen werden. Vielleicht könnte in dieser Beziehung auch die Filiale der k. k. Landwirtschafts-gesellschaft anregend und fördernd wirken. — (Sicherung des Anbaues.) Wie vermögen wir Heuer im Frühjahr den Anbau zu sichern? Der schwierigste Punkt ist die Arbeitskraft. Wegen der starken Auswanderung hat unser Läudchen auch in normalen Jahren weniger Arbeitskräfte. Heuer muß es wegen des Krieges die besten Arbeitskräfte entbehren. Um über diese Hauptschwierigkeit hinwegzukommeu, muß in allen Ortschaften wohlorganisierte gegenseitige Ackerhilfe geleistet werden. Auch die Heranziehung der Schulkinder wird notwendig sein. Mittellosen Landwirten, die kein Saatgut haben, wird man hilfreich unter die Arme greifen müssen. — Der Unterhaltsbeitrag wird hoffentlich kein Hindernis bilden bei der Gewinnung von Arbeitskräften (weiblichen), da bei Weigerungen, Arbeit zu leisten, unter Umständen die Gefahr der Herabsetzung oder Entziehung des Unterhaltsbeitragcs bestände. _ (Ziege über die Russen.) Über 50.000 Russen neuerdings bei den masurischen Seen von Hindenburg gefangen genommen! Siegesjubel in Berlin! 35.000 gefangene Russen in den Karpathenkämpfen I Die Russen räumen nicht nur die Bukowina, sondern auch die Karpathenpässe. Heil unserem tapferen, heldenhaften Heere und unseren siegreichen Verbündeten! — Der russischen Dampfwalze ist offenbar das Heizmaterial ausgegangen. Darüber große Betrübnis bei den Weltbrandstiftern an der Newa, Themse und Seine. Je mürber unsere Feinde werden, desto entschlossener müssen wir bleiben, durchzuhalten bis zum vollen Erfolge. — (Verwundete, tote, kranke, kriegsgefangene Krieger.) Die k. u. k. Reservespitalsfiliale in der Ursulinenkloster-fchule in Laibach beherbergte nach dem Stande vom 19. Jänner u. a. folgende Soldaten: Jäger Alois Turk, FJB. 7, Ers.-Komp., aus Gotlschee (Land), Schußverletzung des linken Oberschenkels; Jäger Michael Lunder, FJB. 7, 2. Komp., aus Fara, Bez. Gottschee, Schußverletzung des rechten Unterschenkels. — Inf. Kleiner, JR. 27, 14. Komp., verw.; Gesr. Tit.-Korp. Franz Kleiner, JR. 27, 16. Komp., verw.; Inf. Franz Kösel, LstJR. 27. verw.; Inf. Johann König, JR. 17, kriegsgefangen, Atkarsk, Reg.-Bez. Saratow, Rußland; Inf. Johann Maichen, LstJR. 27, verw.; Inf. Johann Schauer, LstJR. 27, verw.; Inf. Johann Stauda che r. LstJR. 27, verw.; Inf. Peter Kapsch, LstJR. 27, tot; Ins. Matthias Skulj aus dem Bez. Gottschee (26. Nov.), tot; Kadett-Feldwebel I. Laurich Gottschee, Kohlemverk, bh. JR. 4, erkrankt (bereits wieder eingerückt); Inf. Anton Plut, LIR. 27, kriegsgefangen (Atkarsk, Rußland); Ersatz-Res. Tit.-Gefr. Franz Schleimer, JR. 17, 7. Komp., verw.; Komp.-Horttist Ernst Stalzer, LJR. 27, kriegsgefangen (Elabuga, Reg.Bez. Wjatka, Rußland); Inf. Josef Stimpfel, JR. 17, 10. Komp., tot; Inf. Verderber, JR. 17, 7. Komp., verw. (Schleimer, Stimpfel und Verderber wurden von uns bereits früher gemeldet, jedoch ohne Anführung der Kompanie); im Reservespital im städtischen Lyzeum Mladika in Laibach befindet sich in Pflege Ldst.-Jnf. Josef Racki, LJR. 27, aus dem Bezirk Gottschee, Schuß im linken Oberschenkel. — Inf. Viktor Loy, JR. 17, Sohn des Herrn Kaufmannes Franz Loy in Gottschee, wurde am nördlichen Kriegsschauplatz verwundet. Sein Bruder Josef Loy befindet sich, wie wir bereits mitgeteilt haben, in russischer Gefangenschaft. — Tit.-Korp. Peter Turk, LJR. 27, kriegsgefangen (Atkarsk, Reg.-Bez. Saratow, Rußland); Gefr. Jakob Hirschel, JR. 17, aus Kositzen bei Unterlag, Erfrierung beider Füße (im Rekonvaleszentenheim in Littai); Korp. Johann Grill, JR. 17, verw.; Inf. Josef König, JR. 17, verw.; Inf. Josef Krainer, JR. 17, verw.; Inf. Peter Plut, JR. 17, verw.; Ers.-Res. Rudolf Ost er mann, JR. 17, kriegsgefangen (Aschabad, Rußland). — (Einkaufsverein.) Wir erhalten folgenden Bericht: In der Generalversammlung des hiesigen Einkaufsvereines am 31. Jänner d. I. wurde zuerst der Jahresbericht erstattet. In den Vorstand wurden gewählt (Ergänzungswahl) die Herren Uebungs-schullehrer Miklitsch und Prof. Naser, in den Aussichtsrat die Herren Mich. Zurl aus Hasenfeld Nr. 2, Franz Rankel in Rain 6 und Karl Test in. Müller in Mooswald. Es wurde beschlossen, die Anteile (für 1914) mit 4% zu verzinsen und jenen Mitgliedern, die im Jahre 1914 für mindestens 100 K eingekauft haben, auf eilten weitern Anteilschein 10 K gutzuschreiben. Der Jahresabschluß wird mit Ende Juni vorgelegt. Der Vorstand wird unter Dank nach Genehmigung des Rechnungsabschlusses entlastet. — Bilanz: Aktiva: Handkassensaldo und Wechselgeld K 279 90, Waren K 18.194‘58, Außenstände K 2018-24, Inventar nach erf. Abschreibung K 9639 56, Einlagen in der Postsparkasse K 146 56, Einl. beim Verband K 100, Zinsen für Wechselvorausbez. K 20; Summe: K 30.398'84. Passiva: Genossenschaftsanteile K 6212, Reservefond K 33 60, Aulehen K 10.645, Bankanlehen K 751*79, Warenschuld K 9528'42, noch zu zahlende Miete und Löhne K 57'58, Gewinn vom 1. Jänner 1914 K 43'09, Gewinn am 31. Dezember 1914 X 3187 36. Summe: K 30.398-84. — Da gegenwärtig alle Waren bar oder im voraus bezahlt werden müssen, muß der Verein den Kredit, den die Kundschaft beansprucht, auf einen Monat einschränken und für Überschreitung dieser Frist 6V3°/o Zinsen berechnen. Die Mitglieder werden ersucht, dem Vereine möglichst viel Geschäftseinlagen zur Verfügung zu stellen, die mit 5% vom Tage der Einlage verzinst werden. — (Fürsorge für dienstuntauglich gewordene, er« werbs- und subsistenzlose Soldaten.) Laut Erlasses des Ministeriums für Landesverteidung vom 18. Jänner 1915 hat das Kriegsministerium im Einvernehmen mit dem Ministerium für Landesverteidigung hinsichtlich der vorläufigen Unterkunft und Verpflegung der wegen Krankheit oder Verwundung nicht zum Militärdienste verwendbaren Mannschaftspersonen folgende Verfügungen getroffen: 1. Mannschaftspersonen, die in die Privatpflege bei Angehörigen entlassen wurden, haben Anspruch auf in der Form eines täglichen Verpflegspauschales zu erfolgende militärische Bezüge. Dies gilt auch für jene Mannschaft, die vor Hinausgabe dieser Verfügung aus der Spitalspflege entlassen worden ist. Diesen Personen sind die gebührenden Tagespauschalbeträge, wenn sie darum ansuchen, von jener Sanitätsanstalt nachträglich zu erfolgen, von der sie entlassen worden sind, sonst vom Ersatzkörper, bei dem sie sich nach Ablauf des Urlaubes zu melden haben. Mit Superarbitrierungsantrag entlassener Mannschaft ist von der Sanitätsanstalt das Tagespauschal von 2 K für vier Wochen im vorhinein zu erfolgen. Wird die Superarbitrierung vor Ablauf dieser vier Wochen durchgeführt, so verbleibt die Mannschaft im Besitze des erhaltenen Betrages. Erfolgt die Superarbitrierung erst zu einem späteren Zeitpunkte, so ist das bis zum letzten des Monats der Superarbitrierung gebührende Tagespauschal vom zuständigen Ersatzkörper zu erfolgen. Übrigens hat sich das Kriegsministerium bemüßigt gesehen, die Beurlaubung erkrankter und verwundeter Mannschafts-personen in die Privatpflege mit 29. Dezember 1914 ganz einzustellen, derlei Personen werden in Hinkunft in eigenen Rekon-valeszentenabteilungen in ärarischer Unterkunft und Verpflegung wie auch in ärztlicher Behandlung verbleiben. — (Der Briefverkehr von Amerika.) Während des Krieges unterliegen Briefe, die vom Auslande kommen, bekanntlich der behördlichen Zensur. Briefe, die Bemerkungen oder Ausführungen enthalten, die antipatriotisch oder geeignet sind, die patriotische Ge- sinnung im Jnlande zu beeinträchtigen, werden nicht bloß in Österreich, sondern auch in allen kriegführenden Staaten beschlagnahmt. In unseren Bezirk gelangen in manchen Wochen gegen 600 Briefe aus den Vereinigten Staaten Amerikas. Unsere Landsleute halten bekanntlich treu und fest zu ihrem alten Vaterlande. Da es aber doch Vorkommen könnte, daß einer aus Mißverständnis oder infolge des Einflusses der englandfreundlichen Presse in Amerika in einen Familienbrief Bemerkungen einfließen lassen könnte, die man bei uns nicht passieren lassen dars, so machen wir hiemit auf die bestehende Zensur der Briese besonders aufmerksam. Briefe mit politisch ungehörigem Inhalt gelangen nicht an ihre Adresse. — (Die Haltung Italiens.) Die „Kölnische Zeitung" läßt sich aus Kopenhagen melden: Der Redakteur der römischen „Tribuna" hat von einer hervorragenden politischen Persönlichkeit Italiens die Versicherung erhalten, daß Italien bis April ruhig bleiben werde, zu welcher Zeit eine der kriegführenden Mächte jedenfalls die Oberhand erreicht haben werde. Dann werde Italien für den Friedensschluß intervenieren. Den Feldzug für die Beteiligung am Kriege haben geheime Gesellschaften in Szene gesetzt. Der überwiegende Teil des italienischen Volkes wünsche nach einem solchen Schlag wie das jüngste Erdbeben nur noch den Frieden. — (Superarbitrierung und Versorgung von Militärpersonen.) Anläßlich vorgekommener Fälle, daß dienstuntauglich gewordene, einer besseren Pflege zwar nicht mehr bedürftige, aber noch nicht im Vollbesitze der Erwerbsfähigkeit stehende Mannschaftspersonen im Superarbitrierungswege ohne Jnvalidenpension beurlaubt, beziehungsweise entlassen wurden, bat das Kriegsmini-sterium mit Erlaß vom 22. v. M. verfügt: 1.) Mannschaftspersonen, die infolge Verwundung oder Erkrankung vorübergehend oder dauernd dienstuntauglich superarbitriert werden, dürfen nur dann als bürgerlich erwerbsfähig bezeichnet werden, wenn die vorübergehende ober dauernde Verminderung der Fähigkeit zur Ausübung ihres bürgerlichen Berufes weniger als 20 Prozent beträgt. 2,) Die Super» arbilrierungs-Kommissionen sind anzuweisen, den Grad der Erwerbs-sähigkeit von nun an in Prozenten zu bestimmen und hiebei mit größter Bedachlnahme auf alle in Betracht kommenden Verhältnisse vvrzugehen, damit eine Schädigung zuversichtlich vermieden werde. — (Die 20Millionen Deutschen und die 13 Millionen Iren in Amerika Hand in Hand.) Dem „Berl. Tageblatt" zufolge berichten die „New-Dork-Times" vom 18. Dezember v. I. über eine Riesenversammlung in New-Aork, die sich zu einer Sympathiekundgebung der Deutschamerikaner und Irländer für Deutschland und Österreich gestaltete. Die Deutschamerikaner und die Iren, die einander bisher feindlich aegenüberstanden, wollen jetzt Zusammengehen. Die 20 Millionen Deutschamerikaner und 13 Millionen Iren können die Regierung der Bereinigten Staaten zwingen, die wahre Neutralität durchzuführen. Dadurch, daß Deutsche und Iren sich aneinanderschließen, wächst die antienglische Bewegung in Amerika, welche einen starken Einfluß auf das Parlament bezüglich eines Schiffsankaufsgesetzes und des gesetzlichen Verbotes der Ausfuhr von Kriegsmaterial an die Verbündeten (England, Frankreich, Rußland) ausübt. Eine Folge der englischen Politik ist auch ein im amerikanischen Senate eingebrachter Antrag, den Präsidenten zu bevollmächtigen, den Handel mit jeder Nation zu hindern, welche die amerikanische Schiffahrt wider das Völkerrecht unterbricht (England). Der Antrag des amerikanischen Kongreßmitgliedes Lobeck gegen Englands Seeräuberpolitik, der das Handelsverbot mit Mächten bezweckt, die in völkerrechtswidriger Weise die amerikanische Schiffahrt hindern, findet anch in anderen neutralen Staaten Beifall. „Stockholms Dagblad" schreibt: „Dieser Vorschlag ist zweifellos geeignet, gründliche Abhilfe zu_ schaffen. Wird er durchgeführt, so würde er aus England den wirksamsten Druck ausüben. Der Gedanke, den englischen Handel zu boykottieren, isi nicht nur auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans vorhanden. So hat ein Stockholmer Kaufmann bereits ein Übereinkommen zwischen den Kaufleuten und Reedern der neutralen Länder angeregt, alle Fahrten nach englischen Häfen einzustellen, bis England seine seeräuberische Politik geändert habe; das würde das einzig wirksame Mittel gegenüber Großbritannien sein." — (Ein Kaiserbrief an die Kinder.) Der „Alpenländische Bote" veröffentlicht folgendes Schreiben des Kaisers an die Kinder: „Wenn ich an der Schwelle des Grabes in so ernster Stunde an Euch mich richte, geliebte Kinder, geschieht es aus mehrfachen Gründen. Einmal wäret Ihr immer die Freude, der Trost, ja oft in schweren Zeiten meines langen Lebens der einzige Trost und die einzige Freude Eures Kaisers und Königs. Wenn ich Euch sah, traf mich in den Schatten meines Daseins wieder ein Sonnenstrahl. Ihr seid es, Kinder, die dem Herzen Eures Kaisers und Königs am nächsten stehen, die Blumen meines Reiches, die Zierde meiner Völker, der Segen ihrer Zukunft. Aber nicht bloß Eurem Kai,er und König steht Ihr am nächsten, noch einem, vor dem auch die Mächtigsten dieser Welt hilflose Geschöpfe sind — Gott unserem Herrn — in Eurem Auge strahlt noch das Licht des Schöpfungsmorgens, um Euch ist noch Paradies und Himmel. Gott ist allmächtig. In seiner Hand liegt das Schicksal aller Völker. Seinem Willen beugt sich alles, nach ihm lenken sich die, Sterne und die Menschen. Daß diese allmächtige Gotteshand Österreich-Ungarn hüte und bewahre, es über seine zahlreichen Feinde siegen und im Siege erstarken lasse zu Gottes Ehre r.nd Verherrlichung, das ist noch das einzige, was mir nach einem an Trübsal reichen Leben, zu wünschen übrig bleibt. Es war mein Wunsch, als ich so jung und hoffnungsselig auf den Thron meiner Väter stieg. Es wird der Wunsch sein,' der bald vielleicht auf meinen sterbenden Lippen als das Wort der letzten Liebe und Sorge für meine Länder, meine Völker verweht. Gott lenkt alles und so wie er es will. Wir Menschen vermögen nichts außer ihm und ohne ihn. Da Ihr, liebe Kinder, Gott zunächst steht, bittet Euch Euer Kaiser und König, betet, daß er uns segne und unserer Sache seine Gnade schenke. Gott erhört das Gebet der Unschuld, weil er sie liebt, in ihr sein. Bild erkennt. Darum lasset nicht ab zu flehen mit gefalteten Händen, Ihr Kleinen und ihr Kleinsten! Wenn des Reiches Kinder sür ihr Vaterland beten, weiß ich, unser Stern steht gut. Dann seid Ihr mit teilhaftig am Sieges- und Ehrentag des Reiches. Ihr habt den Segen herabgefleht auf unsere Fahnen, auf unser Heer. Liebe Kinder, vergesset nicht das Reich, dein Ihr aus Erden zugehört, und seinen alten Kaiser." Witterdorf. (Jahresrechnung.) Die hiesige Raiffeisenkasse hält ihre Hauptversammlung Sonntag den 28. Februar um 3 Uhr nachmittags beim Obmanne Herrn Georg Petsche mit folgender Tagesordnung ab: 1. Jahresbericht des Vorstandes und des Äufsichtsrates, 2. Prüfung und Genehmigung der Rechnung, 3. Wahl des Vorstandes und des Aussichtsrates, 4. Allfällige Anträge. Sollte zur angesagten Zeit die zur Beschlußfähigkeit nötige Zahl von Mitgliedern nicht gegenwärtig sein, findet eine halbe Stunde später die Hauptversammlung am gleichen Orte und mit der gleichen Tagesordnung statt, wobei bei jeder Anzahl von Mitgliedern gültige Beschlüsse gefaßt werden. — (Eine hart mitgenommene Familie.) Die vier Kinder des Häuslers Franz Perz in Malgern 56 — das älteste 8 Jahre, das jüngste 7 Monate alt — haben vor vier Monaten die Mutter durch den Tod verloren. Vorigen Montag ist auch der Vater zum Militär eingerückt. Für die armen Kinder ließ sich bis zum letzten Tage niemand finden, der sie versorgen wollte. Man fürchtete die Pflege des kleinsten und kranken Kindes. Nun hat sich dieses seiner Geschwister erbarmt und ist wieder zurück zum lieben Gott. Montag Nachmittag ist es begraben worden ohne Beisein des Vaters, der am gleichen Tage in der Frühe einrücken mußte. Die übrigen Geschwister haben jetzt eine Pflegerin. Kletsch. (Todesfall.) Am 2. Februar d. I. starb hier Frau Maria König, die fromme Mutter des Gastwirtes Herrn Alois König Nr. 2, nach einer Krankheit von wenigen Tagen im 72. Lebensjahre. Am Sterbetage empfing sie die heil. Sakramente mit großer Andacht; nach wenigen Stunden war die fromme Seele in. ber Ewigkeit. Ach wie gerne hätte sie noch das Antlitz ihres Sohnes aeschaut, der seine Ankunft auf den 4. Februar angekündigt halte! Zs sollte nicht sein. Die frohe Hoffnung, den lieben Sohn in der Ewigkeit wiederzusehen, und daß er sie, wenn auch tot, auf dieser Welt noch sehen werde, war ihr ein großer Trost. Ihr Sohn Alois kämpfte seil Beginn des Krieges in Polen und in Galizien. In bm letzten Wochen wurde ihm die linke Hand durchschossen und er weilte in einem Spitale Ungarns, von wo er ins „Marienheim" nach Gottschee geschickt wurde. Am 3. Februar kam er in Gottschee an und eilte sofort heim, um nach so vielen Todesgefahren Mutter, Frau und Kinder wiederzusehen. Auf dem Wege wurde an ihm ein Sarg vorbeigeführt; und da er von der Krankheit seiner Mutter nichts wußte, hatte er keine Ahnung, daß dieser Sarg die letzte Wohnung seiner guten Mutter sein wird. Den Schreiber dieser Zeilen ersuchte die Verstorbene, nachdem er ihr die heil. Sakramente erteilt und von ihr für diese Welt Abschied genommen hatte, ihren Tod im „Boten" — der „Bote" war bei ihr hoch in Ehren — zu veröffentlichen, auf daß auch ihre Kinder in Amerika ihr Ableben er- ^retl|trtfag. (Sterbefall.) Am 13. Februar starb hier Frau Magdalena'König fast plötzlich; doch war sie am Sonntag noch in der Kirche am Tische des Herrn. Köttenitz. (Den Tod fürs Vaterland) starb Johann Putre" aus Göttenitz Nr. 38, beim JR. 17, laut der amtlichen Verlustliste Nr. 109. — (Kriegsgefangen) ist Ferdinand Lunder, JR. 17, aus Kaltenbrunn. Laut amtlicher Bekanntgabe wurde er nach At-karsk Gouvernement Saratow in Rußland, gebracht. — (Kriegssürsorgearbeit) verrichteten mit Freude auch die hiesigen Schulkinder und fertigten etwa 1000 Stück Papiersohlen an. Stalzer«. (Sterbefall.) Im Spitale der Barmherzigen Brüder in Kandia ist am 2. Februar Johann Köstner aus Stalzern im Alter von 69 Jahren, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, gestorben. Hverwetzenvach. (Todesfall.) Am 10. Februar ist Josefa Erschen als junges Weib im Alter von 26 Jahren gestorben. Ihr Mann ist im Kriege. Kinterverg. (R o t e s K r e u z.) Für das Rote Kreuz wurden in der Ortschaft'Hinterberg 87 K gesammelt und der Betrag der Bezirkshauptmannschaft in Gottschee abgeführt. Kölschen. (Todesfall.) Josef Wittreich, Kaufmann in Kremsier, ist am 5. Februar 1915 plötzlich gestorben. Der Verstorbene stand im 65. Lebensjahre. _ f Woroöitz. (Erkrankt) sind die Reservisten Johann Verderber von Morobitz und Josef Hutter von Obertiesenbach. Beide befinden sich in häuslicher Pflege Etzen. (Todesfall.) Die Auszüglerin Gertrud Kusche Nr. 7 ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Sie ruhe in Frieden! Mösek. (Sterbefälle.) Am 24. Jänner starb nach längerem beiden die Postmeisterswitwe Maria Lackner in Obermösel, 60 ^zahre alt. und wurde neben ihrem im Jahre 1911 verstorbenen Gatten Postmeister Johann Lackner feierlich unter allgemeiner Beteiligung zur letzten Ruhe bestattet. — Am 25. Jänner starb der stebzigsährige Gemeiudearme Johann Hiris in Obermösel Nr. 6. (Das Alter der Verstorbenen 1914.) >;n der Pfarre Mosel samt Oberskrill starben im vergangenen Jahre 28 Personen, darunter 4 Kinder, die anderen waren fast alle sehr eilte Leute, 70 und 80 jährige, und ergibt das Alter der Verstorbenen zusammenqerechnet die schöne Summe von 1806 Zähren. >zm Älter obenan standen Johanu Kosar aus Dürnbach und Gertrud Stalzer aus Reintal mit 89 Jahren. — (Von den Kriegssoldaten) befindet sich Ferdinand Wittine von Otterbach Nr. 16 in russischer Gefangenschaft. Vermißt werden Johann Verderber aus Oberpocksteiu Nr. 7. ^ohann Verderber aus Reintal Nr. 32, Peter Pischkur aus Remtal Nr. 12, Johann Kapsch aus Obermösel Nr. 74. Josef Verderber aus Nieder« mösel Nr. 4 befindet sich in der von den Russen belagerten Festung Przempsl in bester Gesundheit und hat erst vor Kurzem die schönsten Grüße durch die Fliegerpost nach Hause übermittelt. In russischer Gefangenschaft ist auch Matthias Marinzel aus Oberskrill. Gegen die Franzosen, Engländer und Belgier kämpft bei den österreichischen Mörserbatterien im deutschen Kriegsheere Julius Maichin aus Küchlerv. Im Kampfe gegen die Russen ist am 11. Dezember gefallen Franz Sürge, Feldkauonier-Korporal aus Niedermösel, 32 Jahre alt, Besitzer und Familienvater. — (An Winter kleidungs sachen) wurden an der Schule in Obermösel unter der Leitung der Lehrerin Fräulein Maria Palouz 5 Paar Handschuhe, 29 Paar Pulswärmer. 22 Paar Wadenstutzen und 20 Schiteehauben verfertigt und an die Naturalspenden-Sammel-stelle des k. k. Kriegsfürsorgeamtes in Laibach abgeliefert. — (Die Kälte) betrug am 31. Jänner 17° Celsius. — (Von der Feuerwehr.) Am 13. d. M. wurde die Generalversammlung der freiwilligen Feuerwehr in Obermösel abgehalten und der Rechnungsabschluß für das Jahr 1914 gemacht. Die Einnahmen sind erfreulicherweise gewachsen. Ende 1913 betrug die Barschaft K 167 65, Ende 1914 aber K 236-89. An Stelle des zum Kriege einberufenen Schriftführers Franz Monte! wurde Heinrich Meditz, Tischler, gewählt. — (Der Postverkehr) geht infolge Überschwemmung des Bodens von Obermösel bis Schwarzenbach, Hasenfeld über Niedermösel, Katzendorf, Gottschee. Meffettal. (Kriegsfürsorgearbeit in der Schule.) Unsere Schulkinder haben unter Leitung des Fräuleins Lehrerin Amalia Erker für die Soldaten 4620 Papiersohlen und 346 Papiersocken angefertigt. Hievon wurden 2100 Papiersohlen und 346 Papiersocken an das k. k. Kriegsfürsorgeamt in Laibach, der Rest an im Felde stehende Soldaten unserer Gemeinde abgeliefert. — (Landsturmmusterung.) Bei der am 11. Februar in Gottschee durchgeführten Musterung der Landsturmpflichtigeu der Geburtsjahrgänge 1891 und 1895 aus der Gemeinde Nesseltal wurden fast alle tauglich befunden. — (Spenden für das Rote Kreuz, für die Familien einberufener Soldaten und für die Pflege von Verwundeten in Gottschee.) Fortsetzung: Die italienischen Kohlenbrenner im Gemeindegebiete Nesseltal 12 K, Johann Sedler, Georg Stiene, Maria Stieue, Karl Köstner, Johann Köstner, Johann Ramor, Matthias Stiene, Johann Kump, Emanuel Stalzer, Maria Petsche, Josef Gramer, Josef Stiene, Karl Kump, Matthias Gramer aus Reichenau, Georg Mille, Josef Mille, Johann Wittine, Rosalia Schneller, Matthias Kraker, Gertrud Meditz, Johann Stalzer, Matthias Petschauer, Matthias Jonke, Josef Kump, Joses Rabuse, Julie Jonke aus Lichtenbach, Johann Fink. Franz Schmderschilsch, Ulrich Bukowitz, Bartholomäus Fink aus Taubenbrunn, Matthias Deulschmann, Josef Stonitsch aus Oberdeutschau, Peter Rauch, Franz Novak, Ursula Erker, Maria Maurin, Georg Kump aus Kummerdorf, Matthias Stalzer, Johann Hiris, Joses Lüalzer, Matthias Stalzer, Josefa Stalzer, Karl Stalzer, Franz Schmuck aus Untersteinwand, Josef Kump, Maria Kraker, Magdalena Stalzer, Johann Lackner, Matthias Stalzer, Georg Weiß aus Altfriesach, Johann Hiris, Maria Kollmann, Josef Stiene, Johann Rotier, Johann Kraker, Betti Röthel aus Neufriesach, Josefa Mille, Josef Butsch er aus Brunnsee, Johann Kump, Maria Kump, Franziska Roschitsch, Maria Kump, Peter Kump aus Wamberg, Josef Ko-beütsch Matthias Nick, Andreas Hiris, Johann Jonke, Anton Nick, Johann Jonke sen. aus Schäflein, Johann Agnitsch, Matthias Kump, Josef Roschitsch aus Groditz, Johann Kraker aus Tanzbüchel, Matthias Deutschmann, Gertraud Deutschmann, Josef Kump, Franz Kump, Andreas Maurin, Matthias Meditz aus Mitterbuchberg, Matthias Kump, Johann Kump aus Unterbuchberg je 1 K. Summe ber hier verzeichneteu Spenben 93 K. Gesamtsumme aller bisher uerzeichneten Spenden 1332 K. (Fortsetzung folgt.) — (Kriegsfürsorge.) Vor einigen Tagen haben unsere fleißigen Strickerinnen wiederum 11 Paar Wadenstutzen, 13 Paar Kniewärmer und 13 Paar Fäustlinge an das Kriegsfürsorgeamt in Wien abgeschickt. Wieg. (Ein Feldpostbrief.) Herr Lehrer RudolfHögler schreibt am 22. Jänner: „Nehmen Sie meinen Dank hin für den erhaltenen Brief, aus welchem mir so glühende Vaterlandsliebe entgegenwehte, daß auch mir das Herz höher schlug, die Muskeln zuckten und unwillkürlich die Faust nach dem so geliebten Stutzen griff. Begeisternde, eherne Worte, wie tun sie dem Krieger so wohl, wenn sein Mut zu sinken droht. Indessen sind auch unsere Pflichten hart, so daß nur eiserner Wille sie erfüllen helfen kann: „durchhalten" ist unser Losungswort, „Sieg" unsere Parole. Daß man auch zu Hause die Schwierigkeiten, mit denen wir zu kämpsen haben, richtig einschätzt, läßt uns mit Dankbarkeit Eurer gedenken. Mit Staunen stellen wir fest, welchen Opfermut die Liebe zum Vaterlande in Euch geboren hat. Die massenhaft eingelangten Liebesgaben aus alleu Landesteilen beweisen es und zwingen auch jenen Bewunderung auf, welche an der Opferfrendigkeit unseres Volkes zweifelten. In Bezug auf Kleidung sind wir für den Winter gut versorgt und ich bin überzeugt, daß wir ihn leichter ertragen werden als die Russen. Die Behauptung, daß die Russen, weil die Kälte mehr gewohnt, einen Winterkrieg leichter überstünden als wir, ist meiner Ansicht nach nicht gerechtfertigt Ganze Patrouillen kamen ohne Gewehr und Munition zu den Feuern unserer Wachen. Sie möchten sich wärmen, gaben sie an; bereitwillig ließen sie sich zum Kommando führen, wo oft Wichtiges erfahren werben konnte. Anfangs zeigten sie Angst vor dem Ohren- und Nafenabfchneiden; als sie aber sahen, daß sie gut behandelt wurden, zeigten sie große Freude darüber, daß für 'sie nun der Krieg zu Ende sei. Manchmal sagten wir ihnen, wir könnten sie hier nicht brauchen, sie sollten nur wieder zu ihren „brati" zurückkehren. Ein heftiges Kopfschütteln und die Bitte, wir möchten sie doch hierbleiben lassen, war die Antwort. Besonders ein Jude zeigte, als er sah, daß er gewiß hier bleiben dürfe, große Freude darüber, daß er wieder einmal unter die „taifche Lait" gekommen sei; die Russen hätten ihn oft geschlagen. Man erlebt mannigfaches hier. Nur tut mir leid, daß ich mein begonnenes Tagebuch wegen gänzlichen Mangel an Papier nicht weiter führen konnte. Jetzt ist 'es in allein etwas besser geworden; Gott gebe,, daß ich den heimatlichen Boden nochmals werde betreten können. Bis zum ersten Bienenschwarm wird das schwerlich noch der Fall sein; um diese Gefälligkeit werde ich meine nächsten Bienenfrennde ersuchen . . . Herzlichen Gruß Ihr Rudolf Högler." — Johann Michitsch schreibt am 4. Februar: „Ich gebe bekannt, daß wir heute ein russisches Geschütz total hingerichtet haben. Um Russen zu fangen, brauchen wir feilt Pulver und Blei mehr, sondern nur Zigaretten und Schnaps. Heil und Sieg!" (Folgt eine Reihe Unterschriften.) ävsss: Hw»»«*»«. e.? -MKLsLDRZ SPä! s^vstsstÄ sä /lHZCigCn. f s” “ **• eine zwanzigprozenttge <£ aßigung gervahri. " E 428/14 6 Uerein der Deutschen a. tiotischee Uereteigerungsediki. Am 16. März 1915 vormittags 9 Uhr findet bei diesem Gerichte, Zimmer Nr. 3, aus Grund der genehmigten Bedingungen die Versteigerung folgender Liegenschaft statt: Einl. Z. 369, Katastralgemeinde Gottschee, und zwar Bauparzelle Nr. 157 samt dem darauf stehenden Hause Nr. 99 und dem eingebauten Benzinmotor, sowie dem gesamten Mühl- und Sägewerke. Schätzwert 27.058 K 50 h. Geringstes Gebot 20.000 K; unter dem geringsten Gebote findet ein Verkauf nicht statt. K. K. Bezirksgericht Gotisches Abt. II, am 27. Jänner 1915. — in Wien. — Zitz: i., Himmelpfortgasse Hr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren. Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinslokale „Au« roten Igel", I., Alörechtsplatz Wr. 2. Wen Sie Kaninchen züchten so wenden Sie sich nicht an unreelle Händler oder Exporteure, sondern am den Kkemtierzuchtvereli» Mndoöona, Wien, Klieverg 3. Senden Sie 50 h in Briefmarken und Sie erhalten die neue, ausführliche, illustrierte Anleitung zur Kaninchenzucht mit allen Rassebildern, Stallbauanleitung usw. und Preisliste gratis. Jeder Landwirt bestelle das sehr interessante illustrierte Buch: „Durch Bildung und Fleiß 'zum Wohlstand." In diesem Buche sind alle Fächer der Landwirtschaft in Form einer spannenden Erzählung aus dem Bauernleben in populärer Weise behandelt unH:e§ sollte dasselbe auf keinem Bauernhöfe fehlen. Preis 2 K, Franko/ zü beziehen durch die Administration des „Landwirt", Chroustow P. Bohdalau, via Polna. . ... —o- ' "m fassen gut weingrüne, alte und neue, große und kleine, sind zu verkaufen bei Johann Muggenig, Jaßöindermeilter Laiöach, Rudolfsbahnstraße 5. 6 Reparaturen werden billigst berechnet. Berantwortlicher Schriftleiter C. Erker - Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.