Mbacher Nr. 193. Piänumeration« preis: Im «lomploir «anzj. fi. >,, halbj, fi, 5-50. Yür bi« Zustellung in« Hau» h<,,bj. «, lr. Mit der Post ganz», ft. ls>, halbj. ? 50. Freitag, 33. August. Inserlionsgebür: Für Nein« Inserat« bl« zu 4 Zeilen «b lr., größere per Zeile « lr.; be< öfteren Wieberholungen p« Zeile 3 lr. 1879. Ntchtaiütlichtt Theil. ! Der Rücktritt Andrassy's. Gegcnübcr der von verschiedenen Seiten gemeldeten Nachricht, daß über die Person des Staatsmannes, welcher dem Grafen Andrassy in der Lcilnng der aus-loärtigeu Angelegenheiten folgen werde, bereits eine Entscheidung getroffen sei, w,rd in ernsten politischen Kreisen die Ansicht festgehalten, daß alle diese Angaben verfrüht seien. Erst nachdem Graf Andrassy in Wien eingetroffen, dürste die Perjonalsrage in Fluß gerathen. Ob überhaupt sofort nnd in den nächsten Tagen dieselbe zum eudgiltigeu Abschlüsse gelangen wird, scheint noch fraglich zu sein. Die „Budap. Korr." bekämpft die in ungarischen Blättern immer wieder von nenem ventilierte These, daß die Demission des Grafen Andrassy im Zusammenhang stehe unt der Bildung des Ministrrinms Taäffe uno der Neugestaltung der' Dinge in Oesterreich. Sie schreibt hierüber unter auderin: „Es ist eine unleugbare Thatsache, daß Graf Taasfe mit dem Grafen Andrassy bezüglich der äußcru Politik im vollständigsten Einvernehmen gewesen; uud daß Graf Andrasw nie eme gefügigere österreichisch, Delegation aehabl hätte, als diejenige, welche jetzt aus dem Reichsrallie zu erwarten ist, bedarf wol lriner weitern Beweis-suhrung. ^il gouverneulenlalen kreisen ist man des-halb auch der entschiedeneu Allsicht, daß die Erneu-nung des neuen österreichischen Ministeriums und die vom Grafen Taaffe inaugurierte Politik die ungari-Mn Regicrungsverhältuissc in keiner Hinsicht altcrie-m, durften. Man glaubt m Wien, daß die ungarische «mgiemng ulld der ungarische Reichstag gewiß leinen wruno haben, weder dem bisherigen Ministerium, Welches sogar keine Stütze im Parlamente hatte, noch der völlig unzuverlässigen frühere» Verfassungspartei eine Thräne nachzuweinen, umsowemger, als ja die betauuteu, wenn auch verfchicdenen Programme der Versassungspartei bei deu Wahlen Ungarn gegenüber nicht so überaus zuvorkommend und freundlich waren. Graf Taaffe ist entschieden der Ansicht, daß angesichts der so überaus wichtigen, die wirthschasllichen Inter« essen so nahe berührenden Verhandlnngen mit Deutschland ein stetiges und vollständiges Einvernehmen mit der ungarischen Negierung doppelt nothwendig sei, und er wird in der Ueberzeugung, daß sich die uu-garifchc Negierung um die internen Angelegenheiten Oesterreichs nicht weiter kümmert, auch aufrichtig bestrebt fein, dieses Einvernehmen mit der ungarischen Negierung aufrechtzuerhalten. Das Kabinct Tisza hat wahrlich gar keine Ursache, dem Ministerium Taaffe > im vorhinein mit Mißtrauen zu begegnen. Es wird ja bald für die ungarische Regieruug Gelegenheit vorhanden sein, sich bei verschiedenen Anlässen zu über-zeugcu, mit was für Männern sie es jetzt in Oesterreich zu thun hat." Die Nachricht von dem eventuellen Rücktritt des Grafen Andrassy hat in Italien eine allgemeine Sensation erregt. Die italienische Presse spricht sich in sehr sympathischer Weise über die politische Thätigkeit des Grafeu. über seine hohe Begabung, die Ehrlichkeit und Ritterlichkeit sciucr Politik, seinen Takt uud Scharfblick aus und erkennt dankbar die Bemühun. gen desselben an, die freundlichen Beziehnngen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien zu Pflegen. Im Grafen Andrasfy, fo erklären die Blätter beinahe ausdrücklich, würde Italicu ciueu loyalen, ritterlichen, unbefangenen Frennd verlieren, wer weiß, ob es von seinem Nachfolger das Gleiche erwarten dürfe, und sie schließen mit dem Wnnschc uud der Hoffnung, daß sich die Nachricht von seinem eventuellen Rücktritte nicht bewahrheiten möge. Auch die übrige europäische Presse fährt fort, die Eventualität eines Rücktrittes des Grafen Andrassy in einer für diesen höchst ehrenden Weise zu-besprechen. Der „Hamburger Korrespondent" schreibt: „Kein größerer Erfolg kann einem Staatsmanne bc-schieden fem, als daß sein Werk ihn überlebt und daß die Aufrechterhaltung desselben für seine Nach-folgcr znr Nothwendigkeit wird. So ist es dem Grafen Andrassy mit der österreichisch-deutschen Allianz gegangen. Kann da zweifelhaft sein, daß alle, die es mit Oesterreich und mit Deutschland wohlmcincn, sich in dem Wnnschc vereinigen werden, den Mann, der sich um beide Staaten die größten Verdienste erworben hat, seinem Amte erhalten zu sehen?" — „Daily News" widmen der Thätigkeit des Grafen Andraffy einen Artikel, welcher mit folgenden Worten fchließt: „Kein Manu tonnte an einer fchwcren Anfaaoc mit mehr Geschick nnd Geduld arbeiten, als dies Gras Andrassy gethan, aber Europa tonn« es nicht wunder nehmen wenn er die Aufgabe ciues Tages zu schwer fand uud sich danach sehute, von ihr befreit zu werden. Das Abbrechen einer solchen Laufbahn an sich ist jchon ein Ereignis von europäischer Bedeutuna." -In einem Artikel des ..Memorial Diplomatique" heißt es: „Wir wuroeu für unseren Theil diesen Rücktritt bedauern. Graf Andrassy hat seinem Lande, hat dem ganzen Kaiserstaate uud seinem Sonveräne hervor« ragende Dienste geleistet. Unter schwierigen Zeit. Verhaltnissen führte er die Geschäfte mit fcltenem Tacte, hindnrch steuernd zwifchen den gefährlichen Klippen, mit denen die enropüischc Politik sowol als die Angelegenheiten seines Vaterlandes besäet waren." Handelspolitische Enquete. Das von der Wiener Handelskammer eingesetzte Comite zur Wahrnehmung unserer wirthschaftlichen Intcrefsen im Verkehre mit Deutschland hat beschlossen, die für diese Augelegenhcit veranstaltete Enquöte auch auf dcu Verkehr mit den westeuropaifcheu Staaten, namentlich mit Frankreich und England, dann mit den Ländern des Orients, insbesondere mit Serbien, Bulgarien nnd der Türkei, auszudehnen, da zwischen Oesterreich-Ungarn und einzelnen der genannten Länder noch im Laufe dieses Jahres handelspolitische Verein-barnna.cn stattfinden dürften. Die Schlußrcdactiou des Fragebogens wurde von dem engeren Eomitc am 12. d. M. vorgenommen. Sclt dieser Zeit hat der Kammercuucipist Dr. Zapf die erforderlichen grundlegenden Schriftstücke verfaßt, und ist der Fragebogen bereits an sämmtliche Referenten, beziehungslvelse Eor referenten, fowie an eine große Anzahl von Experten versendet worden. Die Expertise ist somit m Szene gesetzt und nimmt bereits »m Laufe dieser Woche ihren Anfang. Der mit Sorgfalt und Gründlichkeit verfaßte Fragebogen enthält zwanzig Fragen, deren gewissenhafte Beantwortung in der That geeignet fein wird, ein reichhaltiges Material zur Beurtheilung des Ein flusscs des neuen deutschen Zolltarifes auf unsere Verkehrs- und Absatzverhältulssc, sowie für die Wahrung uufcrrr handelspolitischen Interessen gegenüber dem Auslande überhaupt zu bieten. Nachstehend resümieren wir den wesentlichsten Inhalt der Fragen: Zunächst wird au die Experten die Anfrage gerichtet, ob die bisherigen deutschcu Zölle die Eoncurrenz der respective» Branche, welcher oer Experte angehört, auf dem deutschen Markte erschwert haben oder nicht; welchen Unterschied die neue deutsche Classification im Vergleiche mit jener des ncueu österreichischen Zoll tarifes z.ige; welchen Einfluß die neuen deutschen Zoll Veränderungen, respective Zollerhöhungcu, auf den Export des betreffenden Industriezweiges voraussichtlich übeu dürften und ob die Eoucurrenzfählgteit der t> treffcuden Branche eine Ermäßigung und welche El» Mäßigung der deutschen Zölle erforderu würde; welche Gcgenconcefsionen dafür Oesterreich-Ungarn dem deutschen Reiche gewähren könnte; ob sich andrerseits eine Erhöhung einzelner Sätze unseres Zolltarifcs als nothwendig herausstellt. Es wird ferner die Ansicht der Experten darüber verlangt, ob durch die Verdrängung der fremden concurrierenden Länder vom deutschen Absatzgebiete die Ucberproduction derselben einen Abfluß nach Oesterreich - Ungarn befürchten lassen; welche Rückwirkungen die Veränderungen un deutschen Elsenbahn-Tarifwefell auf unseren Handel und Verkehr nach Deutschland üben können. Der Experte wird JeM'eton. Die Zaubcrglocke von Kahlenberg. Eme Erzählung aus Kram. Von Harriet. (Fortschung.) „Ach, Kram nmschließt ja ein wahrer Saaen-nanz!" rief der Maler. „Sie haben uus in den letzten Tagen so viele reizende Märchen iiber Ihr Heimatland erzählt, daß, wäre ich ein Schriftsteller, uy dieselben m einen Roman hineinverwebcn würde Mit tlefem Bedauern verlasse ich das wirtlich reizende, an Naturschönheit so reiche Krain" Herr s,""Z legte dabei seine Hand auf die Schulter lemes Reisegefährten: „Ihr feid nm fo viel Lieblich-bei k Erhabenheit in der Schöpfung wahrlich zu Das sanfte Abcudroth war verglüht; nur über vas ehrwürdige, weiße Dreihaupt des Triglav wob rs noch spielt Rosenjchimmer, während der See nnd s,as friedliche Eiland mit dem Marienkirchlein in dem-',?"', sowie der grüne Uferkranz mit seinen Villen «no Landhäusern bereits im granblaucu Dämmerlichte ?"^ 6 kleine Schiff stieß an das Ufer. nnd die Mch ^Meßen es, um uach dem Gasthofe zurück- M,.„!^, war ein wundervoller Summerabcud. Der ^ ono stand voll am Himmel und ließ die Landschafl den er über sie breitete, noch ^irm^ Die große Nachtlampe am ""Mllment nnt ihrem wunderbaren Zauberlichte machte dem jungen Paare das Scheiden aus Veldes noch schwerer. „Wie ein lieblicher Traum wird mich stets das paradiesisch schöne Bild umschweben !" rief der Künstler, als er am späten Abend vor der Abfahrt aus Veldes noch einlnal auf die Terrafse des Gasthauses trat und zum letzten male den Blick über den See schweifen ließ. '^ ^ "Ueb' wohl. du Perle Krams!" flüsterte die Gattm des Maler» mit leiser Wehmuth in den fchönen Der letzte Ansflug der jungen Deutschen war das '""udl'che Städtchen Stein, das einige Stunden von ^mvach entfernt liegt uud vou dem die Steiner Alpen ihren Namen haben. Ein für das Gebirgsleben empfängliches Gemüth wird hier augeuehm überrascht. Das Städtchen liegt in einem Kessel, den die Fcistriz ausgehöhlt, ehe sie sich in die Ebene Bahn brach. Kingsnm von Bergen eingeschlossen, wo freundliche Gotteshauser neben Äcrgruinen auf das Treiben im Thale niedersctMlen. mahnt es fast an das reizende Meran. In der Ferne sieht man das Feistrizer Thal, welches sich m die Kalkgebirge hincinwindet. In den Ruinen der Kleinveste, wo auf einem Raume von fünf bis sechs Klafter drei Kapellen über einander erbant sind, angeblich seit dem dreizehnten Jahrhundert, erzählte Herr K. seinen Reisegefährten auch Steins nettes Märchen. Heidenthnm und Aberglaube mochteu vormals da zu Hause geweseu sein, denn es geht die Sage von einem heidnischen Frün-lem, welches von einem keuschen Jüngling durch drei Küsse vou einem bösen Zauber erlöst werden wollt' Nuu sei aber dieser Versuch mißglückt, und das heidnische Fräulein wurde in eine Wassernymphe verwandelt, deren Abbildung in das Stadtwappen von Stein überging. Der Maler nahm von dem reizend gelegenen Schloß Steinbüchcl aus das Städtchen in seine Mappe auf. Er war heute ungewöhnlich ernst und schweigsam. Die sechs Tage, welche er mit seiner Gattin in Krain verlebte, waren nnr all' zu rasch verflogen. Dem von großartiger Nalurschönheit verwöhnten, vielgereisten Künstler ging der Abschied doch sehr zu Herzen. Er hatte seinem liebenswürdigen Führer und Sagenerzähler wiederholt versprochen, ihm von Düsseldorf aus einen Gruß in das fchöne Alpenland zu senden. Mit einem schweren Seufzer schloß Herr Lüne-burg jetzt die Mappe sie hatte soeben das letzte Land-schaflsbild aus Krain empfangen: das reizende Stadtchen Stein mit seiner Umgebung. „Wir musst" nun aufbrechen," wandte er'sich an Herrn K., „wenn wir den Postzug in Laibach nicht verfäumen wollen. „Müssen Sie denn durchaus heute abre.sen/ wandte leerer ein^ ^ ^ter i„ Dussel- 2 M'U? «'-'» ^^1' ^ran des Malers hatte sich einen bunten ^lk m,d Wies"'blllmeustrauß zum Abschied aus dem romantischen Städtchen, m welchem ste emm genuß> reichen Tag verlebte, gepflückt. I61ss endlich darüber befragt, ob er den Abschluß eines Zoll» und Handelsvertrages oder eines bloßen Meistbegünstigungsvertrages mit Deutschland befürworte und welche Bemerkungen derselbe hinsichtlich des Appretur« Verfahrens vorzubringen habe. Schließlich werden die Experten aufgefordert, insoferne die vorstehenden Fra« gen auch auf den Verkehr mit anderen westeuropäischen Staaten, namentlich mit Frankreich, England u. s. w., dann mit den Ländern des Orients Anwendung finden, ihre Wünsche und Bemerkungen vorzubringen. Vorgänge in Frankreich. In Frankreich wurde am 18. d. M. die Session der Generalräthe eröffnet. Die erste Aufgabe derselben war die Erneuerung ihrer Vorstände und die Wiederwahl ihrer Präsidenten. Bisher waren von 90 Präsidenten 55 Republikaner und 33 Monarchisten; außerdem mußten zwei Präsidenten ersetzt werden, die Monarchisten waren und an deren Stelle Republikaner gewählt wurden. Diese beiden zu ersetzenden Präsidenten waren der verstorbene Herr de Venturou in den Hantes-Alpes und Herr Fontariiches im Gard, der seine Demission gad. In den Hautes-Alpes wurde Herr de Venturon von einer republikanischen Mehrheit aus Achtung vor seiner Person und seines lokalen Ansehens wegen gewählt. Im Gard wnrde der Legitimist Herr Fontaröchcs als Alterspräsident gewühlt, da sich der Generalrath in die Stimmen theilte, 20 gegen 20; aber seitdem hat eine neue Wahl die Mehrheit den Republikanern gegeben. Nach diesen Veränderungen zählen die 90 Generalräthe nunmehr 57 republikanische und 33 monarchistische Präsidenten. Angesichts der bevorstehenden Neuwahl in Bordeaux frischt das „XIX. Siücle", indem er di> Kandidatur Blanqui's bekämpft, eine zeitgemäße Re-miniscenz auf. Im Jahre 1848 veröffentlichte die von Herrn Tachereau herausgegebene „Revue Retrospective" unter anderen merkwürdigen Documenten, welche sie aus den Archiven der Juli-Regierung mittheilen konnte, ein dem Ministerium des Innern entlehntes Schriftstück, das aus dem Jahre 1^39 datierte uud dem damaligen Minister DuclMel ebenso genanc als compro-mittierende Aufschlüsse über die Pläne und Complotte der Führer der republikattischen Partei gab. Dieses Document trug die Unterschrift August Blanqni's, war aber nicht das Original, sondern nur eine amtliche Abschrift. Die Enthüllung erregte damals ungeheueres Aufsehen. Da Vlanqui das Schriftstück für eine nichtswürdige Fälschung erklärte, belangte ihn Tachereau wegen Verleumdung, und die angesehensten Männer - der Regierung Ludwig Philipps, unter ihnen der Kanzler Pasquicr und der spätere Premierminister der Republik, Jules Dufaure, bestätigten mehr oder weniger bestimmt und unter Beibringung vieler Einzelheiten die Echtheit dieser unglaublichen Denunciation. Noch mehr, als nun die republikanischen Klubs von Paris zur Prüfung des Falles ein Ehrengericht einsetzten, weigerte sich Älanqui beharrlich, vor demselben zu erscheinen, wahrend Varbüs und andere unverdächtige Männer der alten republikanischen Partei aussagten, jenes Schriftstück enthalte Thatsachen, welche außer ihueu selbst uur Blauqui bekannt sein konnten. Die Sache gerieth dann, als Vlanqui kurz darauf wegen seiner Theilnahme an dem Aufstande vom 15. Mai wieder ins Gefängnis wanderte, in Vergessenheit. BaMs, ein Mann von tadellosestem Charakter, zieh aber Blanqui bis an sein Ende des Verraths. Das „Mir wird das Scheiden recht schwer," sagte sie, indem ihr Blick über die lachende Sommerlaudschaft hinschweiftc. „O. ich werde recht oft an das schöne Kram denken." fügte sie hinzu. Die Fahrt vou dem unmuthigen Städtchen Stein bis nach Laibach ist höchst freundlich; doch sie wurde ziemlich einsilbig von der kleinen Gesellschaft zurückgelegt. Auch der jederzeit so gesprächige und anregende Herr K. fand heute nur mühsam irgend ein kurzes Thema, das die allgemeine trübe Stimmuug verscheuchen sollte. Der Abschied lastete bedrückend auf den drei Menschen, die sich in der Fremde gefunden uud eine Reihe von Tagen mit einander verkehrten. Die gemeinsamen Ausflüge in Gottes freier Welt hatten die oberflächliche Bekanntschaft der Reisegefährten bald zu einem fast freundschaftlichen Verhältnisse gestaltet. Nun wurde es rasch gelöst, nur die Erinnerung blieb allen als lieblicher Traum zurück. „Ich werde Ihnen Nachricht von uns geben, verlassen Sie sich darauf," rief der Maler noch einmal Herrn K. zu, als die dampfende Maschine sich bereits in Bewegung setzte und das junge Paar in seine ferne Heimat entführte. Auch die fchöne Fran winkte dem liebenswürdigen Sagenerzähler noch em freundliches, letztes Lebewohl zu, das er mit einem fort. gesetzten Hutschwenken erwiderte. „Scheiden thut dem Herzen weh," murmelte Herr K. vor sich hin: „O, ich hätte doch vlel darum gegeben, Frau Bertha's tiefen Seeleukummer zu ergründen !" (Fortsetzung folgt.) „XIX. Siöcle" fordert Blanqui, der sich ja nunmehr in voller Freiheit befinde, auf, diefe Anklage vor den Wählern von Bordeaux zu widerlegen. Zur Orientfrage. Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, haben die dortigen Botschafter der Mächte die an sie gerichtete Anzeige der Pforte von der erfolgten Ernennung der ottomanifchen Kommissäre für die Verhandlungen mit Griechenland mit der Eollectiv-mittheilung beantwortet, daß sie, nachdem sich die Ernennung der ottomanischen Kommissäre durch mehrere Monate verzögert hat, nunmehr die Anzeige des Tages für die Eröffnung der Verhandlungen innerhalb 48 Stunden gewärtigen. Am 15. d. M. wurde die bulgarifche Deputation in Zarskoje Selo dem Zaren durch den früheren Kommissär in Bulgarien, Fürsten Dondukosf Korsakoff, vorgestellt. Der Metropolit von Widdin, Ansim, ehemaliger Exarch der bulgarischen Kirche, überreichte dem Zaren die Heiligenbilder Cyrills und Methodius', wobei der Metropolit von Tirnovu, Kliment, folgende Anrede im byzantinischen Stil hielt: „Großer Herrscher! Unser durch Dich und Dein großes Volk gerettetes bulgarisches Volk hat uns zu Dir gesendet, damit wir die Gefühle seiner tiefen und ewigen Erkenntlichkeit und Ergebenheit für die große Wohlthat, die Du ihm erwiesen, zu Deinen kaiserlichen Füßen niederlegen. Du hast, großer Monarch, nicht das heilige Blut der Söhne Deines großen, geliebten Volkes, nicht Deine eigene Ruhe geschont, Du hast Dein eigenes Leben und das Leben Deiner erlauchten Kinder der Gefahr ausgesetzt. Thränen vergössest Du auf unferem Boden und alles das deshalb, um unfer vielduldendes Volk vom fchweren Joch zu befreien. Und Du hast es befreit, Herr und Kaiser. Doch Deiner großeu kaiserlichen Liebe genügte das nicht. Du wünschtest unser unglückseliges Volk nicht nur frei, sondern auch glücklich zu sehen. Du wünschtest unser verwüstetes Land geordnet zu sehen, und deshalb hast Du uach unserer Befreiung Deine Fuuctio-näre bei uns gelassen, die, beseelt von Deiner Liebe zu uns in Erfüllnng Deines Allerhöchsten Willens und des Wunsches Deines ganzen Volkes, weder Arbeit scheuten noch ihre Ruhe zu unserem Wohl schouten. Und unser Volk athmet frei, hat sein Unglück vergessen und seine Jahrhunderte dauernden Leiden, und sieht uun mit Vertrauen und Hoffnung feiner Zukunft entgegen, da auf Deinen Wink die Ruhe und die Ordnung bei nns hergestellt sind, wir eine nationale Verwaltung, eigene für nns wohlthätige Gefetze, ein eigenes Heer erhalten haben und schließlich unser Bulgarien aus Deinen kaiserlichen Händen und unter Deinem kaiserlichen Schntz seinen gotterwählten Fürsten empfangen hat, den es heiß liebt, dem es tief ergeben ist nnd auf den es als das heiligste und wetthvollste Unterpfand Deiner steten Liebe zu uns ficht. Für alles ist Dir, Herr und Kaiser, unser Volk tief ergeben uud erkenntlich. Für alles fegnet es und wird es ewig Deinen große» Namen und den Deines großen Volkes fegnen. Als fichtbares Zeichen seiner tiefen und ewigen Erkenntlichkeit und Ergebenheit gegen Dich wagt unser Volk, Dir dmch seinen ältesten Hierarchen dieses Hcilig-thum dmznbriiMli, n»d bittet Dich, mit cbcn derselben Liebe, mit der Du uns befreit hast, dasselbe entgegen-zunehmen." Der Kaiser dankte der Deputation und sprach mit jedem der Deputierten. An demselben Tage wnrde die Deputation auch von dem Großfürsten-Thronfolger empfangen. Die Zustände iu Ostrum elien sind nach wie vor wenig erquicklich. Der Rassenhaß zwischen Türken und Griechen einerseits nnd Bulgaren andererseits ist so tief eingewurzelt, daß er täglich in zahlreichen Conflicten zum Ausvruch kommt. Es ist dabei bemerkenswerth, daß trotz der ablehnenden Haltung der Pforte in der griechischen Grenzregnlierungsfrage die Griechen in allen die Beschränkung des bulgarischen Einflusses bezüglichen Angelegenheiten sich vollständig auf die Seite der Türke» stellen, während man in ganz Griechenland ungehalten über die Türkei ist, und auch die ostrumelischen Griechen lebhaft für eine Vergrößerung Griechenlands anf Kosten der Türkei schwärmen. Griechen und Bulgaren hassen sich eben gegenseitig noch tiefer als Türken nnd Bulgaren. Die in Philippopel fungierende internationale Kommifsion hat sich vcruiilaßt gefunden, die Regierungsaction Aleko Paschas einer namentlich bezüglich ihrer Verfassungsmäßigkeit unparteiischen Prüfung zu unterziehen. Dieser durch die Lage der Dinge immer dringender gewordenen Aufgabe hat sich die Kommission in drei auf einander gefolgten Sitzungen unterzogen uud das Resultat ihrer Berathungen in drei Erklärungen deponiert. Ueber den Inhalt derselben theilt man der „Pol. Korr." aus Philippopcl, II. d., Folgendes mit: „Die erslc Erklärung constaticrt ohne Umschweife, daß der Chef der Administration der autonomen Provinz durch den bei allen bis jetzt vollzogenen Beamten-Ernennungen beobachteten Vorgang den Artikel XXI des organischen Statuts auheracht gelassen hat. Der fragliche Artikel untersagt ausdrücklich zede Bevorzugung eines Bevölkerungs-Elementes vor dem anderen bei der Anstellung von öffentlichen Functionären nnd räumt allen Ostrumelioten gleiche Rechte anf alle Staatsstcllcn ein. was aber bekanntlich Aleko Pascha nicht hinderte, durchgehends in allen Brauchen der Verwaltung Bulgaren den Vorzug zu geben. Die zweite Erklärung hat den bekannten, bereits mitgetheilten Protest von 30 Notablen gegen Vitalis Pascha zum Gegenstande. In derselben wird ausgeführt, daß es dem Generalgouverneur im Sinne der Grundgesetze, welche dem Sultan das Recht der Ernennung der Militärkommandanten vorbehalten, durchaus nicht zustehe, Proteste und Klagen gegen diesen höchsten militärischen Würdenträger der Provinz anzunehmen; dabei wird von der Opporlumtätsfrage gänzlich abgefehen, welche dem Generalgouverneur die Entgegennahme des in Rede stehenden, in ganz uud gar uugcziemendeu Ausdrücken abgefaßten Schriftstückes hätte kaum als räthlich erscheinen lassen sollen. Die dritte Ertläruug endlich ist als Ausdruck der Ausichten der Kommission über mehrere Amts' Handlungen des Directoriumtz anzusehen, welches wenig geneigt zu sein scheint, die Bestimmungen des Statuts in vielen wichtigen Beziehungen zn respektieren. Die Frage, ob der auf den Namen Aleko Pascha lautende Ernennungsferman des Suttaus fo sehr ignoriert werden dürfe, wie es vonfeite des stets mit „Vogoridi" zeich' uenden Generalgouvcrucurs gefchicht, wurde ebenfalls angeregt. Man fand wol, daß dicfer anscheinend bloßen Formfragc allerdings eine gewisse Bedeutn»s inncwohne, da dadnrch auf die von gewisser Seite g^ hegten Velleitäten eingegangen werde, welche zur Co»' sulidierung der Situation keineswegs beitragen könM»' Ein formeller Beschluß wurde indessen in dieser SaO nicht gefaßt. Dagegen wurde der vom englischen Kommissär mit Rücksicht auf die bevorstehenden Vel-tretuugswahleu und in Gemaßhcit des Artikels 3?" des organischeu Statuts gestellte Antrag einstimnng angenommen: Die ostrnmelische Negierung möge frühe" stens eine allgemeine Volkszählung anordnen. Ob indessen diese immerhin schwer genug wiegenden Kund" gebungen der europäischen Kommission die beabsiclitigle Wirknng auf das vom Oeneralgouverncur befolgte Sistem ausüben werden, bleibt abzuwarten. In den der Regierung nahestehenden Kreisen begegnet man schon heute einer entschiedenen Opposition gegen die Tendenz uud den Sinn der erwähnten Declarationeü-Im Konak des Generalgouvernements selbst scheint man vonl Parteistalidpunkte dermaßen beherrscht zü sein, daß man dort in der eben gekennzeichneten Stellung der internationalen Kommission die versteckte Absi^ derselben erblickeil will, der Pforte behilflich zn fei"' die zur Occupation von Ostrumelien durch ottomainsO Truppen führenden Wege zu ebnen, wie sich ein ho<^ gestellter Beamter ausdrückte. Dem russischen Mlt/ gliede der internationalen Kommission behagten lne skizzierten Declarationcn der letzteren so wenig, daß t" seine Unterschrift verweigerte." Von den Kriegsschauplätzen in Südafrika und Südamerika. Vom südafrikanischen Kriegsschauplatze reiches die neuesten Nachrichten via Madeira bis zum 29stc> Juli. Danach sollte der Wiedereinmarsch der britisch"' Truppen am 3. August iu zwei Colounen beginne''' Die erste Colonne, die unter dein Befehle des Oil"'!'' lieutenants Clarke von Dnrnford aufbrechen soll, w»^ eine Batterie Gattling-Kanonen, ein Dctachemcnt Gen'-truppen, das 57. Regiment, das dritte Bataillon ^" 60. Regiments uud fünf Kompagnien des 80. M' ments, eine Schwadron der Nataler reitenden Schütz^ zwei Schwadronen von Lonsdale's Reitern nnd ^ Corps Eingcborner nmfassen. Die zweite Colonne, "„ von Norke's Drift unter dem Kommando des Obe^> Baker Rnfsell abmarschiert, besteht aus einer SO" dron Dragoner, einer Batterie Artillerie, eiuew,^, tachement Genietruppen, dem 94. Regiment, el" Trupp vou Lonsdale's Reitern, der gesammten O^Z kavallerie, der Transvaal Rangers und zwei /"^ Eingebornen. Die beiden Colonnen sollten sich ^, 0. August in Magnivonium ein Rendezvous ^^ Oberst Russells Colonne, das 17. Lancierregiment, ^^ zweite Bataillon des 3. Regiments und das erste . taillon des 24. Regiments umfassend, hat Befehl ^, Einfchiffung erhalten. Die Dragoner gehen '"A ^>l recht uud Prätoria. Cettewayo schickte'Abgesand"^ John Deun und ließ sich erkundigen, ob, weim/l^ übergäbe, sein Leben geschont werden würde. Die ^ wort lautete bejaheud. Kriegsgefangene sagen aus, ^, Cettewayo mit seiner Armee in den Sümpfen ^.^ Umvalosi stehe und zn kämpfen beabsichtigt ^.^i Chelmsford. General Wood uud Oberst Bull" H^ an Bord des Dampfers „German" nach ^' "stF-zurück. — Eine Zusammenkunft von Äocrs yai ' ^ gefunden, in welcher Beschlüsse gefaßt Mll0",^.. Oberst Lannyon und Sir Bartle Frere tadeln. ^ Ioubert, der ehemalige Präsident von Transom, gerte sich, Steuern zu zahlen. ,, Al Dem englischen Kriegöiuimsterimn lst " gM^ Garnet Wolseley folgende Depesche, dattert ^ t«45 mantzburg, 28. Juli, zugekommen: «Ich werde diesen I Urt am 60. d. M. verlassen, inich am 8. August Clarke's y.ololm: m Entonjaneni anschließen und unverzüglich auf Ulundt vorrücken. Ich hoffe am 10. August mit "en ^)Ulu-Häuptlingen eine Zusammenkunft zu habcu, "ni dle Angelegenheiten des Landes zu ordnen. Cette-wayo hat neuerdiligs Botschafter niedrigen Ranges an emige unferer Posten gesendet, welche die Meldung umbrachten, daß er sich zu unterwerfen wünsche; er Mchte mdeß für seiu Leben. Die ihnen ertheilten "Mwmten haben Cettewayu z»lr Uebcrgabe gerathen, !'"b,chin incht nur seiu Leben, sondern auch gute Be-^ V öMsagt. Ich habe Grund, zu glauben, daß i. l ^otschafter nur Spione gewesen sind, welche unjere Bewegungen auskundschaften sollten." Es ist bereits telegrafisch gemeldet worden, daß vle vtegierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika den in Südamerika ausgcbrocheuen Krieg ourcy ihre Vermittlung beizulegen sucht. Es wird da-ruver den „Tlmcs" ang Philadelphia unter dem Men o. M. telegrafiert: „Oderst Fischer, ein Spczialconrier oer ^el-einigten Staaten an die Regierungen von Chile und Penl, der der Träger von Depeschen ist, welche ^ guten Dlenste der Vereinigen Staaten znr Vel< mntlung m dem gegeuwärtigen südanieiltanischenKrieae ^bl,ten. a.n am l<). Juli in Callao au und ülier-relchte in Luna seiue Depeschen, worauf er uuueMg-Z zu dem elben Zwecke nach Chile abreiste. Die ,^omh Pacific Tlnies" glauben, daß dieses Anerbieten emem NaffenstWande resnltieren dürfte, u.u Zeit wmnen^"""« ^" Fuedeusbediuguugeu zu ge- Tarvis-Pontebabahn. furt^al^?n^ in Klaqeu- gäbe ^T' El«llk,n'^"V«7!" -, Mi. der Ein-?n«ly »°m d, A«N ^ "^Z"^ «'«'«ist« v, Ch>«. gebnug ungefähr 140, m TarviS 60 Waqgm dunam S«gschnlttart. el bestumnt, nm über Ponteba nach Italien ausgeführt zu werdeu. Italieuische Bestellunaen von Asenwaren m der sichern Erwartung der baldigen Eröffnung der Bahn wurden übernonimen uud ausgeführt, die Ware kann aber ohne Verlust für den Erzeuger mcht abgeschickt werden. Getreidesendungen nach Italien liegen bereit, uud anderseits können Holz-lohlm aus dem Kanalthal nicht mehr in Ta, vis zur ^erladuug gebracht werden, weil man mit Sicherheit erwar eu dur,te, daß doch iloch iu der ersteu Hälfte von August d,e osterreich'sche Bahnstrecke zu.n Betrieb g wugcn werde, die Ranlpcn in Tarvis gekündet wur-"m und bei dem Audraug auderer Güter dort sogleich enu andere Berweudnng fanden. Man war bereits ucwth.gt, fur den dringenden, Bedarf von Schüttware "l'Ul Wagenverkehr auf der Slrahe von Thörl uud «.a vis elnzunchten. und anderseits bleiben uene Be-ganz?us. Ungew.hheit der Aahuerösfuung ^p...?^ Jahreszeit ist in Kä'rnten heuer für deu ""^'"'" «"nstig. Gerade nach der neuen Rlchtuug ware der stärkste Andrang von Nei° dm ^^ V"artigen. Den Vurtheil der Einnahmen em>^ .s'"Ä^V^ conenrrierenden Bahnen, aber im "npftiidlicysten Grade die Staalsbahn Tarvis-Pontafel entbehren, mit auderen Worten, der Staat hat bei der ^udo'.fbahn deu Ausfall in der Zinseugarautie. bei "er eigenen iu der Verzinsung des Bailkapitals in «r ^"^ ^" ^"'' "u die öffentlichen Rücksichten die N s^"?"mkeit uud die wirthschaflichste Venntzilng nuer Emnahmsquelleu gebieterisch erheischcu. ^^ ^' Kanuner sind die Punkte nicht bekannt, au "neu Stlpuliernug bisher der Abschluß der Con-b .n.'l nut Italien scheiterte, wol aber ist allgemein ""."", daß für die Verhandluugen darüber schon mVl'l ^ ^"'"bt werden tonnten, und es wäre doch ^, "uzuuchnien, och man die Eröffnung der vster^ s"7/.'chen Strecke noch Monate hindurch aufschiebt, in ?, "Zrend dieser Zeit die fragliche Convention stan^r usterreichifcherseits gewünschten Weise nicht zu N! -"""' das heißt, daß sich Oesterreich das unr 2,. "^.,?°ll':n Maße auferlege, das Italieu doch "" zur Hälfte tresfcu tanu. ueuerl ^ "gebenste Handels- uud Gewerbekammer er-dnugliche Bitte, das hohe Handeln Gre P ^ c '.""Ue uundestens bis an die italienische denA triI. « Vahu Tarvis-Ponleba unverzüglich eu^etueb eröffnen. Wenn auch diesfalls der Kammer > unbekannte und unverzüglich nicht befeitigbare Hinder» nisse beständen, so wolle das h. Ministerium im In-teressc aller Vetheiligteu sogleich bekannt gebeu, bis wauu die Eröffnung des Durchzugsvertchrs oder we° uigsteus des Betriebes auf der österreichischen Strecke zu erwarten ist." Haffesneniqkeiten. — (Grillparzer.) Vor einigen Tagen wurden in aller Stille die sterblichen Ueberrcste Grillparzers aus dem Währingcr Ortsfricdhofc bei Wien ausgegraben und nach Hietzing in den dortigen neuen Ortsfriedhof gebracht. — (Das Revanche-Fest in Pest.) In danl-barcr Anerkennung der in Frankreich bekanntlich mit besonderen, Eifer betriebenen Sammlungen für Szegedin nnd speziell in Erwidcrnng auf das vom Pariser „Figaro" in der großen Oper in Paris mit so reichem Erfolge inszenierte Szcgedin-Fest, veranstaltete ein ungarisches Comite vorgestern auf der Margarethen-Insel in Pest ein glänzendes Fest zugunsten der im heurigen Früh jähre durch eine» heftigen Sturm verunglückten Bemannung des französischen Kanonenbootes ..Arrogante". Da3 Fest fiel in Anwesenheit von 20- bis 30.000 Menschen iu allen Theilen glänzend aus. Von früh morgens strömte eine große Zahl Besucher „ach der Margarethcn-Iusel. Um 2 Uhr fand das Bankett zu Ehren der zum Feste eigens ans Paris erschienenen französischen Schr,st. steller auf eiuein Schiffe während der Donaufahrt statt Zahlreiche Toaste wurden ausgebracht: vom General Türr auf Frankreich und dessen Präsidenten Grevy. uom französischen Aligeordneten Laurencon auf Ungarn und dessen König, vou Dr. Nemenyi auf die französische Presse, vou Armaud Gouzien auf das Comite. Ferner brachten noch Toaste aus die Abgeorducten Ivania und Pazmandy. Um 4 Uhr langte man an der Insel an. daselbst fand ein großes Konzert im Freien statt, es waren an 5- bis 0000 Menschen zugegen. Man hofft auf ein Ncinetträgnis vou 10.000 Francs. Von der Regierung war Finanzmiuister Graf Szapary. uom Militär Landcstommaudicrendcr Baron Edclsheim-Gyulai, FML, Szapary u, s. w. anwesend. Die französischen Gäste wurden beim Erscheinen mit lebhaften „Eljen"-Rufen empfangen. Abends fand großartige Illumination mit Tanz statt. — (Vor 300 Jahren!) Im Jahre 1577 gab Vrzherzog Carl II. von Stciermark eine eigene Kleidcrordnuug heraus, in welcher eS. einer Mittheilung der Grazer ..Tagespust" zufolge, unter anderem heißt: „Dic Bischöfe werden ersucht, ihre Geistlichen zu einer ihrem Stande angemessenen Kleidung zu verhalten i deu Bauern ist alles Gold und Silber zu tragen untersagt, den gemeinen Würgern zwei Ringe mit oder ohne Edel- eine. jedoch nicht über zehn Gulden im Werthe, gc-Nattet. Die Bürger vom Rath und altem Geschlechte, die Advokaten und Kanzlcivcrwandten. Offiziere u. s. w. b"Neu Tuch trage«, wovon die Elle zwei Gulden kostet, und sich einen Schmuck von zwanzig Gulden beilegen. Die Doktoren werden dem Adel gleich geachtet, welcher unbeschränkt ist." u «, u ^ «, — (Seltene Dankbarkeit.) Kürzlich tam der gcwlß äußerst sclteuc Fall vor. daß ein Zlichtling der böhmischen Landes-Correctionsanstalt deu, Direktor dieser Anstalt. Herrn Krcmann. eiu Legat von 3000 ft., den zwei Gcfangemiittrtern. welche als Testamentszeugen fuu. gierte», je 200 fl.. dau» der Austalt 400 fl. vermachte. Die Erbschaft wurde bereits eingeantwurtet. Der Zucht, liug ließ. ehe er starb, den Direktor zu sich rufen, welcher eingeuhändig das Testament auffetzen mußte. — (Dns Denkmal für Prinz Napoleo n.) Der Streit, welcher in London wegen Errichtung eines Denkmals für den Prinzen Louis Napoleon fo heftig eutbranut ist. hat jetzt fogar auf der slandiuavischcn Halbinsel einen Widerhall gefunden. Kein Geriugercr als der berühmte dänische Dichter Viornstjrrne-Njornson greift m einem Artikel im „Christiania Dagbl." den ttronprmzeu von Schweden nnd Norwegen a», weil dcr-' . '"England au der Neitraglcisiung zur Errichtung c.ncs Mouuments für den », Afrika gefallenen Kaiser Prinzen teilgenommen habe, Björnson findet, daß es stch sur den Krouvrinzen nicht paßt. Beiträge zu einem Monumente für einen Anvcrwaxdten zu zeichnen. ..welcher die Freiheit, die Gesetze nnd dcu Frieden Frankreichs bedroht, für diesen jnngen Tolllopf. welcher von der Zeit an. als er mündig wurde, leine höhereu Gebauten gehabt hat. als das Gesetz uud die Ordnung in seinem Vaterlaude umzustürzeu. welcher nicht nur für seme Person allem die Gesetze und die friedliche Entwicklung semes Vaterlandes hat krauten, sondern auch andere zu allgemeinem Aufruhr hat ausporncn wollen." Die französischen 3tcpublitancr stehen auf dem gleichen Standpuntte wie der berühmte europäisch? Dichter, dessen Sympathien sonst keineswegs für Frankreich sind. In Schweden hat sich das ..Aftonbladct" des Kronprinzen uud der napulrunischen Sache angenommen uud polemisiert auf das heftigste gegen Bjürusou, "T' (Petroleumgcwinnung in Amerika.) Sehr iutrressant sind die letzten Berichte über die Ar-wegung auf dem Petruleummarkte in Amerika. Es ist rein uubcgreiftich. wie es möglich war uud ist, daß die Amerikaner — ein Voll von durchaus praktischen und nachdenkenden Geschäftsleuten — es zuwege brachten, das Petroleumgcschäft dermaßen zu ruinieren, daß an eine Rentabilität desselben nicht mehr gedacht werden kann. Eine trotz allen Rügens unvernünftig große und noch immer wachsende Production trägt die Schuld daran. Es wurde sehr viel für Einschränkung der Production agitiert, und sogar auf dem Wege des Gesetzes wünschte man diesen Zweck durch Besteuerung des Rohöls oder der neu geborten Quellen zu erreichen, aber alles war umsonst. Die Producliou ist im Zunehmen und die Preise sind demgemäß im Abnehmen. Um den Transport des Petroleum» von den Gruben bis an die Küste zu ver-wohlfeileu, wurde von der Tidewater Pipe Line Company eine Nuhrverbindung von den Grubeu bis Williams-port mit einer Leistungsfähigkeit vou 6000 Faß täglich eröffnet. Kaum war die Betcicbserüffimug dieser Rohr-lcitnng erfolgt, fo erwarb die Standard Oil Company einen großen Theil der Actirn der New-Iersey Central-Railroad, um diese Bahn ebenfalls uuter ihre Controlle zu bringen und der Tidewater Pipe Line Company entgegenzuarbeiten. Um übrigens die genannte Rohrleitungs-Gcscllschaft möglichst bald zu ruinieren, haben die Eisenbahnen ihre Frachteii sämmtlich um circa 75 Perzent herabgesetzt und eine weitere Reduction in Aussicht gestellt, falls die erstere ebeusalls billigere Sätze einführen sollte Diese ungeheuere Frachtreduction rief natürlich neuerlich eiue erhöhte Speculationslust und ein bedeutendes Geschäft hervor, an welchem sich besonders ciil Consortium von Banquiers und Kapitalisten be« theiligtc. Dasselbe ließ durch einen speziell hiefür engagierten Maller fortwährend große Oelcinläufe macheu uud soll schon beinahe 10 Millionen Faß auf» gespeichert haben. Trotz alledem stehen die Preise nicht höher als früher. Merkwürdig bei der ganzen Sache ist, daß raffiniertes Petroleum unter einer größeren Ent-werthung leidet, als Rohöl. Eine kürzlich abgehaltene Verfammlung aller Oelproducenten, welche den Zweck hatte, ein Mittel zur vorläufigen Verhütung weiterer Bohrungen zu fiudcn, blieb erfolglos. Die Mehrzahl der Anwesende» beschloß, weiter zu arbeite». WaS die Production felbst aubclangt, so hat dicfe seit vielen Jahren gegenwärtig den höchsten Stand erreicht; sie ist seit 1872 um mehr als 200 Perzent gestiegen. Der Vor> rath in Pennsylvauien hat sich seit 1872 um 000 Perzent vermehrt, die Zahl der im Betriebe befindlichen Quelle» stieg um mehr als I(iU Perzent und die durchschnittliche Zutageförderung ciuer Quelle hat sich um 0 7 Perzcnt erhöht. fokales. — (Kaiserfcier in Rudolfswerth.) Das Allerhöchste Gcbuitsfest Sr. Majestät des Kaifers wurde heuer in Rudolfswerth, wie mau uns von dort mittheilt, in nachstehender Weise gefeiert: Am Vorabende brachte die Musitlapelle des Rubolfswerlher unifor micrten Bürgcrcorps dem Herr» BezirlShauptmanne Ekel und dem Herrn Gemeindevorsteher Albert v. Lchmaun eiuc Serenade dar uuo durchzog hierauf klingenden Spieles die Straßen der Stadt; in gleicher Weise ver« anstaltete dieselbe am eigentlichen Festtage um 5 Uhl morgens ciue musitalischc Tagrevcille. Um 10 Uhr vur^ mittags fand in der Stadtpfarr- und Capitellirche ein vom Herrn iufulicrten Propste» Ritter v. Wilfun unter zahlreicher geistlicher Assistcuz celebriertes feierliches Hochamt mit 'll; Ilttum lulili^ilili« statt, an dem sich fäinmtlichc Zivil, und Militärbehörde» fuwie zahlreiche Andächtige aus der übrigcu Bevöllcruug betheiligten. Vor der Kirche war das uniformierte Bürgercorpö ausgerückt, das während der tirchlichcn Feier die üblichen Salven abgab uud hierauf auf dem Hauptplatzr defilierte. (Guts verlauf.) Das unweit der Post station Püscudorf in Unterkrain gelegene Gut Wemea.li wird wegen Ablebens des Besitzers zum Verkaufe aufgeboten, Der Gruudcumplcx des Gutes besteht aub ')() Joch Aecker. 70 Joch Wiesen, 0 Joch Weingärte» und 455 Joch Wald. — (Gelungener Betrug.) Ein ähnlicher Aetrugsfall, wie er vor längerer Zeit im Gurlselder Aeziltc vorlam, ereignete sich im abgelaufene» Monate im Gcrichtsbczirlc Mottling. i»oem auch hier ein unerfahrener Bauer einem »lit werthlosen Spielmünzen umherziehenden Gauner zum Opfer fiel. Wie uns nämlich aus Mottling mitgetheilt wird. trug ein un-belannler. ungefähr 25- blS 30jähriger Man» auf der ! Straße Mottling - Slcindorf einem Grundbesitzer auö Aojansdorf drei glänzende Spielmüuzen zum Kaufe an. mdem er dieselben für Dulatcn im Werthe uon ie^ ft. ausgab. Der Bauer war wcnigsteus noch su vorsichtig, die drei Sp.elmüuzen oloS „in Versatz" zu «ehme» und dem Unbekannten 5 st. darauf zu borgen. Daß stch letzterer lemeswegs beeilte^ be t'"'. ""5 ': einen ^ ycutigenlages auf l^nen » ^„,„',,füaen Die , war.o>, brauch« ,"'< " »'« . Ä,° Ih'3 h°de« °«!ch.l,, einen Leite m,en d,° W,°l,c "^^>> ",^^^..^„,. Seiie einen Ziilüiu". I«l8 — (Ein Kind als Brandstifter.) Durch die Unvorsichtigkeit eines zehnjährigen Knaben, der in der Nähe einer Dreschtenne mit Zündhölzchen spielte, kam am 31, v. M. >'n Unterdorf bei Arch im politischen Bezirke Gurkfeld auf dem Besitze der Margaretha Amuk. der Mutter des unglücklichen Knaben. Feuer zum Allsbruche, welches die Wohn- und Wirthschaftsgebäude der genannten Besitzerin sowie jene ihrer Nachbarin Elisabeth Knafcl sammt allen Vorräthen und Hausgeräthschaften einäscherte und einen nicht versicherten Schaden von 1200 fl. anrichtete. — (Oesterreichischer Weinbaucongreß.) Infolge des vonseite des Centcalausschusses erlassenen Aufrufes zur Betheiligung an der im September d, I. in Wien stattfindenden allgemeinen österreichischen Weinbau-Ausstellung ist noch eine weitere Anzahl von Preisen dem Centralausschusfc übergeben worden. Das k. k. Acker-bauministcrium hat 15 silberne und 15 bronzene Staats-mcdaillen zur Preisvertheilung übersendet. Die n. ö. Statt« halterei hat sich bestimmt gefunden, zwei Preise von je 10 Dukaten für den besten weißen und besten rothen von nicderöstcrreichifchen Hauern erzeugten Wein zu stiften. Aus dem gleichen Anlasse hat der Gemeinde-Ausschuh von Gumpoldskirchen einen silbernen Ehrcn-bechcr im Werthe vun 20 st. als Weinpreis für den besten Gumpoldskirchncr Weißwein, welcher von Gum« poldskirchner Wcinerzcugern zur Ausstellung gelangt, zu widmen beschlossen. Ebenso hat das Präsidium der l. t. Gartenbaugesellschaft in Wien drei silberne Gesellschafts« Medaillen mit der speciellen Widmung für die Gruppe II. „Trauben" als Preise bestimmt. Endlich wird auch der Centralausschuß eine größere Anzahl von Preisen geben. — (Touristisches.) Bekanntlich hat der Alpenklub „Oesterreich" die Erlaubnis erhalten, der Schutz-Hütte, welche er gegenwärtig auf der Adleisruhe, 11,000 Fus; über dem Meere, erbaut, den Nameu des um die österreichischen Alpen und deren Bcwohner so hochverdienten Herrn Erzherzogs Johann beilegen zu dürfen. Dem Alpenllub wurde nun neuerdings die Auszeichnung zutheil, daß der Sohn des Herrn Erzherzogs, Franz Graf von Meran. das Protectory über den Bau dieses in den österreichischen Alpen höchst gelegenen Touristen-Hauses freundlichst übernommen hat. Der Bau schreitet rüstig vorwärts und dürfte Mitte September vollendet fein. — (Steuern und Abgaben.) Die städtische Vcrzchrungsstcucr in Trieft lieferte im Monate Juni d. I, ein Erträgnis von 170,482 01^ fi.; in demselben Monate wurden 2046 49'/« si- für städtische Mauthen und 272790 st. für Schlachttcixen und Veterinär-gebührcu eingehobeu. Beim städtischen Kassenamte sind uu Steuern im Juni 26,35060 si. für das städtische und 45,481-73'/, st- für das Staatsärar, im Juli 26,383-65 fl. für ersteres und 112,11353 fl. für letzteres eingegangen. Neueste Post. Orininal'Telegranlme der „Laib. Zeitung." Wien, 21. August. Graf Andrassy ist heute aus Terebes hier eingetroffen und nahm in Schönbrumi seinen Aufenthalt. Paris, 21. August. Waddington hielt in Laon eine Tischrede, in der er erklärte, die Regierung werde die Ferry'schen Unterrichtsvorlagen in den Kammern vertheidigen; die Amnestiefragc betrachte sie als de-finitw geregelt nnd werde der Wiederaufnahme derselben entgegentreten, und kündigte neuerliche bedeutende Steuccherabininderullgen fürs nächste Jahr an, falls nichts Unliebsames dazwischen kommt. Gegenwärtig herrsche vollkommener absoluter Friede, Frankreich sei mit allen Mächten in freundschaftlichsten Beziehungen. Christiania, 21. August. „Dagbladet" meldet: Zwei russische nihilistische Flüchtlinge, Studenten in Wadcoc. wurden auf Verlangen des russischen Konsuls verhastet; die russische Regierung fordert deren Auslieferung. ^________ Wien. 20. August. (Grazer Morgenpost.) Die felbst in Regierungskrisen angenommene Möglichkeit, Graf Andrassy werde auf kaiserlichen Wunsch noch im Amte verbleiben, wird nun von competenter Seite als ausgeschlossen bezeichnet, da Andrassy's Entschluß, zu demissionieren, unabänderlich feststeht. Prag, 20. August. (Prche.) Hier ist das Gerücht verbreitet, daß Fürst Carl Aueisperg das Präsidium des Herrenhauses niedergelegt habe. Der Fürst kommt zu Ende des Monates hieaer, um als Oberstlandmarschall betreffs des Landtages im Großgrundbesitze einen Compromiß auf ähnlicher Grundlage zu stände zn bringen, wie jener bei den Reichsrathswahlen geschlossen wurde. Der Reichsrath soll am 22. September eröffnet werden. Prag, 20. August. (N. fr. Pr.) Sladkovsky beruft auf Sonntag den 14. September einen allgemeinen Parteitag der Inngczechen zusammen. Nachdem die Frage der Reichsrathsbeschickung durch die politische Lage selbst gelöst erscheint, werden sich die Debatten hauptsächlich um die Frage bewegen, ob die Iung-czechen aus dem gemeinsamen Klub mistretcn sollen, wofür auf dem Lande eifrige Propaganda gemacht wird. Die czechischcn Univcrsitätshörer haben einen Ausschuß gebildet, der eine Petition an das Ministerium ausarbeitet, welche Creierung czcchischer Lchr-kanzeln für alle obligaten Fächer schon fill das nächste Semester, sowie die Ernennung czechijcher Prüfungskommissionen für alle Fakultäten verlangt. Serajewo, 20. August. (Fldbl.) Soeben reisten die ottomanischen Functionary außer Hnsni Pascha nach der Limlinie ab. Herzog von Württemberg begibt sich für's erste nach Foca. Das Bergwerks-Cunsortium Lambert ^ Comp. in Paris stellte durch seinen hiesigen Vertreter Desnc Faltner 50,000 Francs für die Abgebrannten zur Verfügung. Berlin, 20. August. Der rumänische Minister Boeresco ist gestern abends aus Petersburg hier eingetroffen und beabsichtigt, dein Vernehmen nach, abends nach Homburg vor der Hu'hc weiterzureisen. Nürnberg, 20. August. Dem „Fränkischen Courier" zufolge verweilte der italienische Ministerpräsident Cairuli gestern und heute in Nürnberg und reiste heute nach Straßburg ab. Paris. 20. August. (N.fr.Pr.) Alfonso's Braut-fchau findet morgen oder übermorgen in Arcachon statt, wo eine Vllla für ihn bereit steht. Der Besuch wird nur wenige Stunden dauern. Petersburg, 20. August. Kaiserliche Rescripte an Dondukow und Stolypin drücke» diesen beiden die Anerkennung für ihre Thätigkeit in Bulgarien und Ostrumelien aus. _______ Telegrafischer Wechselkurs vom 21. August. Papier'Rente «6 20. — Silber. Rente 68 10. — Gold» Rente 7890. - 1860er Staats'Anlchen 124 75. - Vanl-Actien 822. — Kredit«Actien 263-25. — London Nl! 70. — Silber — —, K. l. Münz. Dulaten 5 s,b. — 20 » Franken » Stücke 9 28. — lOO.Reichsmarl ü? 1ü Wien. 21. August, 2'/, Uhr nachmittags. lZchluklinsc.) Krcditactien 263 30. 18. üslerreichische ssrancobans --—, österreichisch,,'Amilulmnl 125 40, Lon,!'ardrn 89 -, Uniunbanl 85 80, ^»udnclirl! 582 —, türfischc Losr 2«»' -, (lommmlnl "I»l<>l,c,! 1132'.. Esiypüschc —, Goldrsüte?8 80, unnarischc lÄoldrcntc 9145. Ruhig, Verstorbene. Den 20. August. Josef Temcl, Südbahncondncteur,' 35 I,, Wicnerstraße Nr. 35, Uittcrbauchtuphus. — Maria Tli» var. Amtsdicnerswitwc. 47 I, Floriauigassc Nr, 25,, Plötzlich gestorben. — Varthclmä Grum. Arbeiter, 75 I,. Wicnrrstraftc Nr. 7. Lunacnläbmuua. Handel und Gol'kswiMchaMches. Laibach. 20. August. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 30 Wagen mit Getreide. 10 Wagen mit heu und Stroh, 25 Wagen uud 3 Schiffe mit Holz (36 Kubikmeter). Durchschnitts-Preisc, fl,,lr. fl. lr, st,>ll. ^.jlli Weizen pr.hcltolit, «77 U,50 Butter pr. Kilo . - 74-^ Korn „ 5 36 5 60 Eier pr. Stüct . . — 2------ Gerste (neu) „ 4 55 4 70 Milch pr. Liter . - 8 - ^ Hafer „ 2!?« 3 53 Nindflcisch pr.Kilo ->58----- halbfrucht „-------6 47 Kalbfleisch „ —56— - Heiden „ 5 20 4 67, Schweinefleisch „ — 62 - ^ Hirse „ 4 55 4 30! Schöpsenfleisch ,, —32—^ Kuluruh „ 5—5 29 hähndel pr. Stuck — 30 - ^ Erdäpfel 100 Kilo 3-----------Tauben „ — 17 - - Linsen pr. heltolit, 7 50-------heu 100 Kilo . . 1 51 Erbscu „ g-----------Stroh „.. 125 - Fisole» „ 8-----------holz. hart., pr. vier »imdsschmalz Kilo — 92------- Q.-Metcr------? - Schweineschmalz „ — 72------------ weiches, „ ------ b -^ Spect, frisch ., — 5«-------Wein, roth,. 100 Lit.-------20 - — geräuchert „ — «y - _ ^ ^iher ., -------16 - Anftekonllllene Fremde. Am 21. August. Hotel Stadt Wien. Vanstnwein. Mosbruggcr. Berges. Valler, Oberländer, husbauer uud .Uölbl. Kaufleute; Böhm, Mag'' slratsrath, uud Esscuthcr, Eisenbahnbeamter. Wien. — Popper, Nen-Fcistriz, Kauschen,,,, t. l. Slcucr-Obl'linspcltor. Stein- — Stcppau, Handelsmann, sammt Familie, Sauerbruun. ^ Salcrl, Kausin. Feldtirchcu. Hotel Elefant. Edler u Küttcl, Ingenieur, und Feil, Kausm' Wien. — Offcnhcimcr, Kausm,! Sustersich, Stud,; Carral«. Lehrer, sammt Frau; Frantovich. Lehrerin; Nullo Cäcilie un» Crafz saittmt Tochter, Trieft. Dr. Trcffcnschcd, Hof-Gericht advotat, Gleisdorf. Vesrl, Pfarrer, heil. Geist. liiaO' nig, Vertreter dcr l, f. priv. österr. Kreditanstalt für Handel und Gewerbe. Prag. - haudschuh. Obcrlieut,, Wr. Neustadt- Mohren, «ultet, Privatier, und Lampe. t. l. Obcrlirut.. Wie"' Naicrischer Hof. Icnto. handclsm., Flitsch. — Petranovic, Kaufm., Dclnicc. — Sanlbo, Pola. — Vcnienz, Fiume. Sternwarte, hudovcruil fammt Frau, Gutcnfeld. Lottoziehung vom 20. August: Brunn: 58 45 84 80 22. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7'U.Mg, 738 42 ^-15 5 windstill Nebel 21. 2 ., ?i. 736 68 -1.25 6 NW. schwach heiter «00 9 ., Ab. »735 76 4-w'V windstill heiter Morgens Nebel, vor» und nachmittags heiter, angenehm^ Tag. Das Tagesmittcl der Wanne -j- 203°, um 18° üb^ dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg. W Schlnerzgcbeugl allen Verwandten, Freunden W M und Vclanntcu die traurige Kunde, dafj unser in« W ^ nigst geliebter Vruder W > Äosef Pichler, > W absolvierter Mediziner, W W am 19. d. M. morgens zu Uandstraß in Untcrkrain D ^ nach langen Leiden selig im Herrn entschlafen ist, > >> Zugleich danken wir herzlich allen denjenigen, W ^ luelchc unsern armen Bruder zu Grabe geleitet ha W ^ ben. iusdcsondcrc den Herren Beamten und der W M Bürgerschaft unserer lieben Vaterstadt. W W Die trauernden Schwestern: W W ^N»lN6 (vudeliö, » W l ' 1864........157 50 158- 'wa. Prämien«««!.....101 — 101 25 Kredit-L..........168 — 16825 «udolss-L.........18— 1825 Priimienanl. der Stadt Wien 113-50 114 — Donau^cgulierungs'Losc . . 103 50 108 75 Domäne,:. Pfandbriefe . , . 144 25 144 75 Oeftrrr. Schahfcheille 1881 rück» zahlbar .......100U0 101 10 Oestcrr. Schatzscheine 1882 rückzahlbar ........10120 - - Ungarische Goldrente . . , . 91 70 9180 Ungarifchc Eifcnbahn.Anleihe , 11175 11225 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Cumulativstücke......111'- - 111 50 Ungarifche Schaßanw. vom I. ' 1874.......... - —'" ?!nlehen dcr Stadtgemeinde Wien in V. «......99-75 100' Held !waie Grundentlaftnngs Dbligatlsnen. Böhmen.........102 50 --- Niederijsterreich......105 - —-- Galizien.........90 75 9125 Siebenbürgen.......86 - 86'50 Temeser Nanat......8520 8570 Ungarn..........8650 87 — «letien vsn V«nlrn Velb .) 116 . 116 50 « .. « ld ^»6 . Gare - '— ,^ his Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 66 35 bis 66 45. Silberrcitte 68 20 bis 68 30. Goldrente 78 8b bis 78 95 Kredit 264 20 bis 264 30. Anglo 12" 12? —, London 116-75 bi5 117 05. Napoleons 9-23V, bis S 29. Silber 100 - bis 100' -.