!Laer Preußische Handel leidet durch die Sperrung diefeS Stroms ungemein. Vald zst nun in ganz Frankreich kein Dcpartes ment mehr, das nicht eine mehr, oder weniger bedeutende Summe zur Landung in England bewilligt hatte. Einige derselben geben sehr starke Beyträge, als z. B. das Departem.nt ber Gironde i Million nnb 600,000 Livres, andere 3,6, bis 800,002 öiv.le. Das Aubs-Departement hat noch besonders eine Prämie von 15,020 Livres für dasjenige franz. Schiff bcstimmt, welches zuerst die Küsten von England erreichen würde. Die vorhabende Landung wird eins der wichtigsten und fol« genreichsten Ereignisse in der neuern Geschichte weiden. Es he»ßt, der erste Konsul wolle nach seinem Aufenthalte in Belgien die franz. Küsten von Vliessingen bis Voulogne noch cin< mal bereisen, alle Landungsanstalten neuerdings in Aiigcnschem nehmen, und Befehle zur Be-schi.un gur.g d-rsclbcn ertheilen AufGesckwins digkilt kommt hierin sehr vkl an; denn je we-«ig^r Ze»t man den Engländern laßt, desto weniger silld sir im Ocande, ihre Vertheidlgungs-anstalttn zu vollenden. Brüssel, den 20. Iuly. Gestern Abends find die Minister Talley-rand und Chaptal unter dem Donner der Kanonen hier angekommen. Heute Abends, zwischen 7 und 8 Uyr, kommt der erste Kon-sul von Mttwerpcn hler an. Der Mamelucke, der dieser Tagen einen hiesigen Bürger mit seinem Dolch in dn:. Kopf gestochen hat, ist auf Befehl Bonapatte emem Kriegsgericht, unterworfen, aber von demselben freygespro-' chcn worden. Großbritannien. Man sieht aus dcn Parlamcntsdebattcn, und «us cMcn ZuscdUftm bis 9ten v. von London, daß die angetragene Vermittelung Rußlands bls, hcr keine weitere Kolischritte aemacht hat, und daß die beharvlicke Politik Frankreichs auf die Zurückgabe der Insel Malta keine annehmliche Vermittelung von Seiten Englands erwarten läßi. Die tticgsührcndcn Mäckic schcn also ihre Vorbereitungen fort, abcr auch jene Mächte, dic nickt im^ Kriege begriff-n sind, suckcn alle Mntel hervor, um sich mit einer Sicherheit auf alle mögliche Fälle zu umgeben. , Die Anno i8c>l. am l?. Iuny errichtete Neutralität«,Akte zwischen Rußland und England erscheint nuc mil einer politischen Bedeuten» bcil zur Forsetzung des Kommerzes, und zur Auflcchlbaltung dcr Handlung«, Kommunikation. Je mehr Mächte dazu bcttreten , um dcNobcdeu» tender vnd siä^er wird sie werden. Die Kom-munilaiion zwischen Dännemark und England durch Tonningen wird ibr zugeschrieben. Man lugt, daß nun auch Preußen derselben bellrelen werde, und nach gewissen Verbanblungen mulh< maßet man, daß auch die kaiserliche Flagge von Venedig, Trieft, Fiume und Dalmalien unter der nemlichcn politischen Firma auf dem Msece wchen solle. Die englischen Blätter vom Hten dieses haben zwar das Gerücht aufgebracht, daß Frankreich ans Haus Oesterreich eine Allianz angetragen habe, und daß diese neue politische ! Erscheinung einen Hof iu Nerden in eine Art ^ von Uubehaglichteit versetzt babe. Aber die englischen Blätter verdienen in Rucksicht ihrer gewagten Nachrichten selten Beifall, und dienen nur dazu, die politischen Knttler in dem Loidschen Kaffeehause zu neuen Spekulationen zu reizen- In der Reihe der politischen Tröstungen suhl len die Hlindermachtia.cn allezeit eine Wonne,1 wenn sich die Ueberwiegenden schwächen. Ein " Krieg zwischen Frankreich und England ist ein Kampf zwiscken zwei stärksten Titanen dcr Erde> Man wicd sich wohl buten, diesem oder j>,-nenl zu helfen; dcn einen oder dcn anderen zu erheben. Man wttd rasten, zusehen, und warten. Aber warten olme V.rlutt — besonders in Rücr> ficht der Handlung — ist eine See Neutralität der ansehnlicheren Mächte die willkommenste Ett scycinung. Daß der Londner Hof das russische Kablnct durch Versprechungen einiger Kolonien in anderen Weltcheilen in sein Interesse ziehen will, behaupten englische Blätter. Sie sagen,, daß man solche Verbeissungen schon der unsterblichen Kaiserinn Katharina qcmacbt, und sie Paul dem ersten wieder erneuert habe: daß dadurch vie Wünsche d s Petersburger Hofes am kräftigsten rege gemacht werden. Aber dies smd vermuth« lich nur cillc Wünsche dcr englischcn Politiker. Sollte aber durch die Verwickelungen dcr Ercig« nisse Rußland heut oder morgen auf 5ie Site Englands treten, so verlöre freylich die See-Nemraklät ihre große Stütze.— Aber die Aussichten einer solchen Veränderung sind rttch weit entfernt, um in Erfüllung zu kommen, ur.d di< biskniqen Am abcn sind gar nicht dat,u aecignet. Nun sind aenl^ttcN in Rücksicht der Ncutralilät des Köntgs von Neapel beendigt. Dcr russische und der Wiener Hof gaben sich alle Mühe bei diesen Angelegen* heilen , um die dabei vorfallenden Schwierigkeiten zu beseitigen. ANcs ist glücklich ausgefallen« Schon, wie man vom 5tcn Iuly schreibt, ist dcr französische General St Cyr in Neapel ange^ kommen , und nachdem er von dem dortigen Hofe und Ministerium die ausgezeichnet. st>- Behandlung erfahren balle, ist er mit seiner Gcmahlln nach dcr Provinz Apulicn abgereist, woselbst nur ein Theil dcr ftenzösisch« italienischen OblervationS-Armce steht, wäbcend der andere Theil in dcr Provinz Avruzzo zurückgeblieben ist,