Bezugspreise jiir Gstereichr-Ungarn ganzjährig K 4' — halbjährig K 2' — jiir Amerika: ganzjährig D. 1*25 ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 5"20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Jerwaktuug des Gottscheer Noten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Gottscheer Noten in' Gottschee. Anzeigen Qr.jerate) werden nach Tarif be-rechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. P ostsp arkass en-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Wr. 3. Kottschee, am 4. Aeöruar 1911. Jahrgang VIII. Zur Abwehr. Unter dem Titel „Die jüngsten Vorfälle in Gottschee" brachte das „Vaterland" (14. Jänner 1911) einen Artikel, in welchem die Gottscheer gröblich beleidigt und beschimpft werden. Wir protestieren auf das schärfste dagegen, daß die Gottscheer-Ansiedlung als „Strafkolonie" bezeichnet wird. Bei einem mit der Geschichte des Gottscheer Ländchens nicht vertrauten Leser muß dies den Anschein hervorrufen, als wäre Gottschee eine Art Verbrecherkolonie wie z. B. Cayenne für die Franzosen. Das Gottscheer Ländchen wurde im 14. Jahrhunderte von deutschen Bauern aus Kärnten, Tirol und schwäbischen Gebieten besiedelt, die Graf Orten-bürg in diese Gegend von Krain verpflanzte. Diese Ansiedler waren alle' ehrenwerte Leute und es ist eine unverschämte Dreistigkeit, sie gewissermaßen als Sträflinge zu brandmarken. Auch die 300 fränkischen und thüringischen Familien, die einer Sage oder unsicheren Überlieferung nach etwas später ins Ländchen geschickt wurden, waren nicht „Sträflinge", also persönliche unehrenhafte Leute. Wenn die Sage von ihnen erzählt, daß sie wegen eines Aufstandes in ihrer früheren Heimat nach Gottschee verpflanzt worden seien, so ist das einerseits durch keine geschichtliche Urkunde beglaubigt, andererseits würde die Teilnahme an einem politischen Aufstande keinen Makel an der persönlichen Ehrenhaftigkeit der betreffenden Teilnehmer bedeuten, denn sonst wären auch die Ungarn, die Wiener usw. unehrenhaft, weil sie im Jahre 1848 Revolution gemacht haben. Die „Strafkolonie" sollte offenbar nur die gehässige Folie bilden zu den „banditenartigen Schandtaten"(I), von denen im „Vaterland"-Ariikel später gesprochen wird. Die Gottscheer haben bis heute zum großen Teile von der Gastfreundschaft und Aushilfe ihrer slowenischen Landesgenossen gelebt, behauptet der Artikelverfasser. Damit soll wohl nichts anderes gesagt werden, als daß die Gottscheer in Krain nur geduldete Gäste seien, die ihren slowenischen Landesgenossen gewissermaßen stets zur Last gefallen und von ihnen aufs reichlichste unterstützt worden seien I In Wirklichkeit sieht die Sache freilich ganz anders aus. Die Gottscheer sind nicht „Gastfreunde" auf dem Boden, den sie ihr Eigen nennen. Im Schweiße ihres Angesichtes haben sie ihre jetzige Heimat, die bis ins 14. Jahrhundert eine Waldwildnis war, gerodet und urbar gemacht. Das Gottscheer Gebiet ist also von Anfang an deutscher Boden. Ein deutscher Graf war es, der die deutschen Gottscheer in ihre jetzige Heimat verpflanzt hat. Weder bei der Besiedlung, noch späterhin haben die Gottscheer die Gastfreundschaft ihrer Nachbarn in Anspruch genommen. Ebenso ist es grundfalsch zu behaupten, die Gottscheer hätten „von der Aushilfe ihrer slowenischen Landesgenossen" gelebt. Die Gottscheer waren vielmehr stets und immer darauf angewiesen, sich selbst zu helfen, und haben dies auch zustande gebracht. Als der wenig ergiebige, karstige Boden ihrer Heimat nicht mehr hinreichte, die wachsende Bevölkerung ernähren zu können, suchten und fanden die Gottscheer bereits im 15. Jahrhundert einen Nebenverdienst und Nebenerwerb im Handel mit ihrer selbsterzeugten Lein- wand und Holzware, an deren Stelle späterhin der Hausierhandel mit Südfrüchten trat. Und als der Hausierhandel seit Beginn der achtziger Jahre immer mehr zurückging und immer weniger einträglich wurde, da wußten die Gottscheer wieder sich selbst zu helfen, indem sie massenhaft nach Amerika auswanderten, um dort ihr Brot und ihr Fortkommen zu suchen. Es wäre ja gewiß sehr schön und löblich von den slowenischen Landesgenoffen gewesen, wenn sie den Gottscheern materiell so ausgiebig geholfen hätten, wie dies der Artikelschreiber behauptet; allein ein Armer kann dem anderen wenig helfen; die slowenischen Landesgenossen mußten wegen der Erwerbsarmut in der Heimat vielfach ebenso zum Wanderstabe greifen wie die Gottscheer. Bekanntlich weilen gegenwärtig über 100.000 Slowenen und 6000 Gottscheer in Amerika. Und hat sich das Land Krain bisher übermäßig für Gottschee angestrengt? Wir brauchen da nur auf den Zustand mancher Straßen unseres Ländchens, die diesen Namen eigentlich gar nicht verdienen, hinzuweisen, um darzutun, daß da die „Aushilfe" noch sehr stark im Rückstand ist. Durch viele Dezennien, meint der Artikelverfasser weiter, habe das Hausierkörbchen und der Spielbeutel für die Gottscheer eine Goldgrube gebildet und gar mancher Hausierer habe sich „zu einem protzigen Kapitalisten" emporgeschwungen. Demgegenüber möchten wir erstlich bemerken, daß gegenwärtig die Zahl der slowenischen Hausierer in Krain bereits größer sein dürfte als die der Gottscheer. Ueberhaupt ist nicht jeder, der sich draußen als „Gottscheer" gibt, wirklich ein Gottscheer, manchmal sind unter diesen sogenannten Gottscheern sogar sehr zweifelhafte Elemente, die weder mit Gottschee noch mit dem Lande Krain etwas zu tun haben. Daß es einzelne Hausierer aus Gottschee durch ihre Tüchtigkeit und ihren mit Ausdauer und Ertragung von Entbehrungen gepaarten Erwerbssinn zu Ansehen und Vermögen gebracht haben, gereicht unseren Landsleuten nur zur Ehre. Soviel uns übrigens bekannt ist, haben auch die Millionäre, die aus Gottschee stammen, trotz ihres Reich-tumes sich nicht als „protzige Kapitalisten" gebärdet, sondern eine einfache, anspruchslose Schlichtheit des Charakters bewahrt. So hat z. B. der Stipendienstifter Johann Stampfl, dem für seine vielen hervorragenden Wohltätigkeitsakte eine kaiserliche Auszeichnung zugedacht war, diese Ehrung bescheiden abgelehnt. Daß der Gottscheer auf dem Gebiete der Landwirtschaft von seinen slowenischen Nachbarn Instruktionen bekomme, weil er selbst den Landbau zu wenig verstehe, ist wiederum eine Behauptung, die zurückgewiesen werden muß. Wir dächten, daß man in Krain im allgemeinen noch so manches in der Landwirtschaft wird lernen müssen; daß aber die Nachbarn unseres Ländchens dazu berufen sein sollen, hierin die Lehrmeister und „Instruktoren" der Gottscheer zu sein, das werden sie sich wohl selbst kaum einbilden. Und nun geht's über den Deutschen Schulverein her. Ein Kübel voll Schmähungen wird über ihn ausgegossen und dabei werden auch die Gottscheer mit Unrat bespritzt, ja der Artikelschreiber vergißt sich in seiner fanatischen Gehässigkeit so weit, daß er die Gottscheer eine „willenlose Meute" (J) des Deutschen Schul- Vereines nennt. Ist das eine Explosion lange verhaltenen ingrimmigen Hasses oder hat der Schimpfbold in jüngster Zeit so viel Gift und Galle schlucken müssen, daß sich bei ihm ein krankhafter Zornerguß einstellte? Der Deutsche Schulverein ist nach ihm der „Schürteufel", durch den nationale Reibungen, Gehässigkeiten und Verhetzungen ins Ländchen importiert worden seien. Von den Söldlingen des Deutschen Schulvereines aufgestachelt, heißt es weiter, habe der Gottscheer angefangen, mit seinem Deutschtum zu flunkern, mit seinem deutschen Blut zu renommieren. Der Deutsche Schulverein habe eine provokatorische Tätigkeit entwickelt, habe slowenische Kinder rücksichtslos germanisiert und seinen germanisatorischen, alldeutschen (!) Einfluß im ganzen öffentlichen und sozialen Leben des Ländchens fanatisch geltend gemacht! Sonderbar! Ein Mann, der, nach seiner galligen Schreibweise zu urteilen, selbst von slowenischnationaler Verbissenheit förmlich durchtränkt ist, nimmt sich heraus, über angeblichen deutschen Fanatismus Klage zu führen! Er gehört wohl zu jener Gattung von Heißspornen, die es als etwas ganz Selbstverständliches und sehr Lobenswertes betrachten, wenn sie ihr nationales Slowenen tum. bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit recht dick unterstreichen; sobald aber ein Deutscher für sein Volkstum Eintritt, dann speien sie Gift und Galle, schreien über alldeutschen Hochverrat und wissen sich vor nationaler „Entrüstung" kaum zu fassen. Begreifen denn solche Leute nicht, daß dasselbe nationale Recht, das sie für sich in Anspruch nehmen und in ihren nationalen Schutzvereinen betätigen, auch den Deutschen zusteht? Oder sollen die Deutschen in Krain Landesgenossen zweiter Güte und minderen Rechtes sein? Es gibt bekanntlich Leute, die an Gespensterfurcht leiden. Zu diesen scheint auch der Artikelschreiber zu gehören. Sowie Kranke, die an einem gewissen Delirium leiden, schwarze Männchen, Mäuse und anderes kleines Getier sehen und wütend auf diese vermeintlichen Spukgestalten losschlagen, so ergeht es auch dem offenbar an nationalem Delirium leidenden Artikelverfasser. Zur Steuer der Wahrheit sei hiemit festgestellt, daß der Deutsche Schulverein in Gottschee nie verhetzend oder provokatorisch aufgetreten ist, sondern in durchaus korrekter, vornehm ruhiaer und sachlicher Weise seiner satzungsgemäßen Aufgabe nachgekommen ist, die in der Unterstützung der deutschen Schulen des Gottscheer Gebietes besteht. Hiedurch hat sich der Deutsche Schulverein den wärmsten Dank unserer Heimat erworben. Wir stellen ferner der Wahrheit gemäß fest, daß der Deutsche Schulverein in Gottschee bisher noch nie, sei es in konfessioneller oder politischer Hinsicht, unkorrekterweise für Nebenzwecke mißbraucht wurde oder sich mißbrauchen ließ. Bezeichnend in dieser Beziehung ist, daß bei dem heißen Wahlkampfe im Jahre 1907 von den Freiheitlichen nicht der Deutsche Schulverein gegen die Christlichsozialen ins Treffen geschickt wurde, sondern hiezu ein anderer Schutzverein gewählt und mißbraucht wurde. Ganz unzutreffend ist der Anwurf, daß der Deutsche Schulverein in Gottschee slowenische Kinder rücksichtslos germanisiere. Wann und wo soll so etwas geschehen sein? Es ist im Gegenteile Tatsache, daß der Deutsche Schulverein seine Tätigkeit stets nur auf die deutschen Schulen unserer Sprachinsel erstreckte und die Zumutungen, er möge für die slowenischen Kinder aus Orten, die an der Sprachgrenze liegen. Schulen mit deutscher Unterrichtssprache errichten, rundweg ablehnte. Dies geschah z. B. vor nicht gar langer Zeit, als an den Deutschen Schulverein slo-wenischerseits das Ansinnen gestellt wurde, er möge in Bresowitz für die benachbarten slowenischen Ortschaften eine deutsche Schule errichten. Der jüngsten nationalen Hetze in Gottschee steht der Deutsche Schulverein vollkommen ferne; überhaupt fällt die Schuld an dieser bedauerlichen nationalen Hetze, die erst jüngsten Datums ist, ausschließlich nur jenen Personen und Kreisen zu, die für ihre Friedensvernichtung im Artikel des „Vaterland" sogar Lob und Beifall ernten, während man andererseits sich erdreistet, die „Bildungsfähigkeit" der Gottscheer in Zweifel zu ziehen. Über die vorgekommenen Demonstrationen haben wir uns bereits in der vorigen Nummer unseres Blattes („Die Kopitar-Affäre") erschöpfend geäußert. Wir mißbilligen jeden Terrorismus, mag er in was immer für Erscheinungsformen auftreten. Wir verurteilen aber ebenso aufs schärfste eine rücksichtslose, fanatisch betriebene Hetze, durch die die Leidenschaften mit Absicht und Vorbedacht und unter Anwendung sittlich verwerflicher Mittel zur Siedehitze gebracht wurden. Wer Wind sät, darf sich nicht wundern, wenn er Sturm erntet. Es war wahrlich kein gutes, kein christliches Werk, dort Haß, Zwietracht und Streit anzufachen und anzuschüren, wo bis vor kurzem noch Friede und Eintracht herrschten. Bittere, sehr bittere Gedanken steigen in uns auf, wenn wir an all die vielen Abmahnungen, Warnungen und Vorstellungen denken, die in dieser Angelegenheit, leider ganz nutzlos, verschwendet worden sind. Wer das Verhängnis mit Gewalt heraufbeschwört, verliert das Recht, sich über die selbstverschuldeten Folgen gar zu maßlos zu entrüsten. In der Stadtpfarre Gottschee wurde es sehr schmerzlich empfunden, daß wegen eines überflüssigen oder wenigstens unnotwendigen Vereines und wegen eines fanatischen Agitators der Friede und die Ruhe der Bevölkerung schutzlos preisgegeben wurde. Verdienen nationale Flausen, an die früher nie ein Mensch gedacht hat, mehr Berücksichtigung als das Wohl und der Friede einer ganzen großen Pfarre? Der Artikel im „Vaterland" kündigt an, daß der in Gottschee nun entbrannte nationale Kampf weitergekämpft werden werde bis zur Entscheidung, man werde das slowenische Element in Gottschee nicht verkümmern lassen. Bekanntlich ist es überall das Schicksal kleiner nationalen Minderheiten, daß sie von der sie umgebenden Mehrheit im Wege eines ganz natürlichen Prozesses aufgesaugt werden. So ist es in früheren Jahrhunderten den deutschen Siedlungen in Oberkrain ergangen, so ist auch, und zwar erst im vorigen Jahrhunderte, die deutsche Sprachinsel Zarz ihrem unausweichlichen Schicksale anheimgefallen. In den Dorfschaften des Gottscheer Gebietes gibt es nun aber nirgends national lebensfähige slowenische Sprachinseln, sondern nur Zuwanderungen von einzelnen Familien, die früher teils durch die niedrigeren Hubenpreise nach Gottschee gelockt worden sind — gegenwärtig fehlt dieser Anreiz, da die Bodenpreise sich bedeutend erhöht haben, weshalb auch die vereinzelten Zuwanderungen beinahe ganz aufgehört haben —, teils durch die Verdienstgelegenheit (Fuhrwerk). Das naturgemäße Schicksal solcher zugewanderten Familien ist, daß sie, ohne daß es hiebei eines Zwanges oder besonderer Vorkehrungen bedürfte, national assimiliert werden. Geradeso geht es ja auch jenen Gottscheer Familien, die in slowenische Gebiete wandern. In früheren Zeiten hat man an diesem selbstverständlichen natürlichen Prozesse nie etwas gefunden, worüber man sich aufregen müßte. Selbst ältere slowenische Politiker waren, wie uns bekannt ist, bisher der Ansicht, man solle derlei Dinge gegenseitig ans sich beruhen lassen. Nun versucht es jüngere, grüne und erfahrungslose Weisheit, ältere gediegene Anschauungen über den Haufen zu werfen, und verlangt bei dieser „Schutz- und Wehrarbeit" sogar die Unterstützung der Landesverwaltung. Das Ende vom Liede wird sein: Parturiunt montes . . .! Es kreißen die Berge und hervor kommt ein winziges Mäuslein! * In obiger Angelegenheit sind uns auch zwei Proteste zugekommen, die wir im folgenden veröffentlichen. Wrotest. Das „Vaterland" brachte in der Nummer vom 14. Jänner l. I. einen Aufsatz („Die jüngsten Vorfälle in Gottschee"), in welchem die Gottscheer gröblich beschimpft werden. Indem die deutschen Priester des Gottscheer Gebietes gegen diese den Gottscheern zugefügten Beleidigungen hiemit schärfsten Protest erheben, können sie nicht umhin, ihrem starken Befremden darüber Ausdruck zu geben, daß ein katholisches deutsches Blatt sich dazu hergegeben hat, seine Spalten solchen Schmähungen der Bewohner der deutschen Sprachinsel Gottschee zur Verfügung zu stellen. Gottschee, am 30. Jänner 1911. Im Namen der deutschen Priester des Gottscheer Gebietes Aerdinand Krker m. p., Dechant. Iah der de „aus i aus te enthält Deutsä usw. g schees und E Vertret geforde wahrm ( ist. G Ortend und au verpfla i eines S später sollen, Haupt sondern Karl I' ( Gastsre leben." Bodens hatten, 3 seit bei quelle i ein grc in die dienst z ä Nischen wesen, gründe ß Bezirk gehört, einmal auch h< Pfarrer ß sloweni vielmeh Heimat die Go nehmen. X findet, 3 Deutsch Gotisch nach G liert w wenn t Vereines 3 Deutsch m unsei : ver-h be-Vor-5tebe= wenn liches Ären, Itere, II die )ie in sind, das ls zu rzlich nnot-•rtebe Verdacht einer schee bis schee icksal nbeit augt iied- igen chen Ge- ische tien, chee die ein- urch cksal ebei mal Fa- lten vas we- icht, lun ge- mgt der unt iin- lge- I. >em ster ten icht )aß ine ich- Protest der deutschen Gottscheer Gemeinden gegen den Artikel des „Vaterland" über die jüngsten Vorfälle in Gottschee. In der Nummer 21 des „Vaterland" erschien ein Aufsatz „aus Krain" über „die jüngsten Vorfälle in Gottschee", der durchaus tendenziös gehalten ist und schwere Beleidigungen der Gottscheer enthält, die als Strafkolonisten, als Sippe, als Flunkerer mit dem Deutschtum und als willenlose Meute des Deutschen Schulvereines usw. gebrandmarkt werden. Dieser Aufsatz hat in allen Schichten der Bevölkerung Gottschees ohne Unterschied der Partei mit Recht die größte Empörung und Entrüstung hervorgerufen und es wurde der Unterfertigte von Vertretern der deutschen Gemeinden des Gottscheer Gebietes aufgefordert, gegen den beleidigenden Artikel öffentlich scharfe Verwahrung einzulegen. Es ist unwahr, daß das Gottscheer Gebiet eine „Strafkolonie" ist. Gottschee wurde im 14. Jahrhundert durch die Grafen von Ortenburg besiedelt, welche deutsche Kolonisten aus Kärnten, Tirol und aus schwäbischen Gegenden nach dem jetzigen Gottscheer Ländchen verpflanzten. Kein einziger von diesen Ansiedlern kam strafweise oder wegen eines Verbrechens nach Gottschee und auch die 300 Familien, die später aus Franken und Thüringen nach Gottschee gekommen sein sollen, waren, falls diese Notiz eines krainischen Chronisten überhaupt glaubwürdig ist, nicht etwa Sträflinge oder Zuchthäusler, sondern sollen wegen eines Aufstandes in der Heimat vom Kaiser Karl IV. nach Gottschee geschickt worden sein. Es ist ferner ganz unwahr, daß die Gottscheer „von der Gastfreundschaft und Aushilfe ihrer slowenischen Landesgenossen leben." Die Gottscheer, die wegen der geringen Ergiebigkeit ihres Bodens schon vor Jahrhunderten wirtschaftlich schwer zu kämpfen hatten, sahen sich vielmehr stets auf die Selbsthilfe angewiesen. Mit Erlaubnis der österreichischen Regenten betrieben sie schon seit dem Jahre 1492 den Hausierhandel, und als diese Erwerbsquelle durch die Ungunst der Zeiten immer mehr versiegte, wunderte ein großer Teil der Bewohner des Ländchens — etwa 6000 — in die Vereinigten Staaten Amerikas, um dort Erwerb und Verdienst zu suchen. Wären die Gottscheer allein auf die „Aushilfe ihrer slowenischen Landesgenossen", bezw. des Landes Krain angewiesen gewesen, es hätte ein großer Teil von ihnen schon längst völlig zugrunde gehen müssen. Es ist ja zur Genüge bekannt, daß gerade der Gottscheer Bezirk zu den bisher am meisten vernachlässigten Gegenden in Krain gehört. Bis vor etwa 30 Jahren besaß der Gottscheer Bezirk nicht einmal eine Landesstraße wie sämtliche anderen Bezirke in Krain und auch heute noch gibt es Ortsgemeinden in Gottschee, die Sitz von Pfarren und Schulen sind, aber trotzdem keine fahrbaren Straßen haben. Es geht auch nicht an, die Gottscheer als „Gastfreunde ihrer slowenischen Landesgenossen" zu bezeichnen; die Gottscheer haben vielmehr vor mehr als einem halben Jahrtausend den Boden ihrer Heimat selbst gerodet nnd urbar gemacht, ohne damals oder späterhin die Gastfreundschaft ihrer slowenischen Nachbarn in Anspruch zu nehmen. Unrichtig ist es ferner, daß man kein einziges Gottscheer Dorf sindet, worin nicht zugleich Slowenen hausen. Der Artikelschreiber des „Vaterland" behauptet, daß der Deutsche Schulverein als Schürteufel den nationalen Hader in Gottschee entfacht habe und daß mit dem Deutschen Schulverein nach Gottschee auch nationale Reibungen und Verhetzungen importiert worden seien. Es heißt der Wahrheit ins Antlitz schlagen, wenn von einer provokatorischen Tätigkeit des Deutschen Schulvereines in Gottschee gesprochen wird. Jeder Kenner der hiesigen Verhältnisse weiß, daß es der Deutsche Schulverein immer auf das gewissenhafteste vermieden hat, m unserem Ländchen nationale Verhetzung zu betreiben. Der Deutsche Schulverein, der in Gottschee auch die deutschen Priester zu seinen Mitgliedern zählt, hat sich vielmehr stets streng sachlich an seine satzungsgemäße Aufgabe gehalten, die in der Unterstützung der deutschen Schulen des Ländchens besteht. Hiefür gebührt dem Deutschen Schulverein gerechterweise Lob und Anerkennung, aber kein Wort des Tadels. Die jüngsten Demonstrationen in Gottschee und Grafenfeld hat Kaplan Kopitar durch seine verhetzende Tätigkeit und durch sein die deutsche Bevölkerung gröblich herausforderndes Benehmen (wobei sogar die Kanzel mißbraucht wurde) selbst verschuldet. Die Gemeinden der Pfarre Gottschee haben die zur Abhilfe berufene Stelle in Laibach wiederholt auf die wachsende Erregung der Bevölkerung aufmerksam gemacht. Leider wurde nicht rechtzeitig eingeschritten und der Verhetzung Einhalt geboten. Wenn schließlich der Unwille und die gewaltige Erregung der Bevölkerung sich in Demonstrationen Luft machte, so trägt die Schuld daran einerseits die oben angedeutete skrupellose Verhetzung, anderseits das Gewährenlassen dieser Hetze durch jene Faktoren in Laibach, die dagegen einzuschreiten berufen gewesen wären. Wenn anläßlich der vorgekommenen Demonstrationen den Gottscheern „Roheit und Unverstand" vorgeworfen, an ihrer „Bildungsfähigkeit" gezweifelt und über ihre „verkehrte Bildung" ge-spöttelt wird, so möge der Herr Artikelschreiber sich nur an die Septemberereignisse in Laibach im Jahre 1908 erinnern, die die Entrüstung der gesamten gesitteten Welt hervorgerufen haben. Gegenüber diesen rohen Ausschreitungen waren die Demonstrationen in Gottschee nur eine harmlose Äußerung des Volksunwillens, zu deren Unterdrückung das Aufgebot von 52 Gendarmen wahrlich nicht not war. Gottschee, am 26. Jänner 1911. Im Namen der deutschen Gemeinden Akois Loy m. p., Bürgermeister der Stadtgemeinde Gottschee. Aus Stabt und tand. Hottfchee. (Personalnachricht.) Der Kaiser hat den Forstrat Herrn Wilhelm Pu ti ck in Laibach zum Oberforstrat ernannt. — (Semesterschluß.) Der Schluß des ersten Semesters erfolgte am hiesigen Staatsgymnasium am 31. Jänner, das zweite Semester begann sofort darauf am 1. Februar. — (Ein Monument für Kopitar?) Ein auswärtiger Freund unseres Blattes schreibt uns: „Mit großem Interesse habe ich in den Zeitungen die Kopitaraffäre gelesen und es freut mich, daß dieselbe bereits wieder beigelegt ist und daß auch die deutsche Geistlichkeit gegen die importierte Hetze sich gestellt hat. Bei Euch ist im Ländchen wohl wieder Ruhe eingekehrt, allein in den slowenischen Blättern wird er noch immer verherrlicht und vielleicht bekommt er noch ein Monument(I). Nun daß die Slowenen für Kopitar Partei genommen haben, finde ich ja begreiflich, daß aber auch das „Vaterland" in dieses Horn bläst und dabei die deutschen Gottscheer in einer niederträchtigen Weise verunglimpft, ist mir ein Rätsel, denn bis jetzt habe ich das „Vaterland" immer für ein hochanständiges konservatives deutsches Blatt gehalten, jetzt aber bin ich ganz anderer Ansicht geworden." — (Deutsche Gemeindeämter, Achtung!) Wir erhalten folgende Zuschrift: „Kaplan Kopitar ist fort, nun heißt es aber auch, die schädlichen Folgen seiner Wühlarbeit verschwinden machen. Er hat es nämlich verstanden, die wenigen hiesigen Slowenen für die Volkszählung in der Weise zu bearbeiten, daß sie anstatt ihrer Umgangssprache ihre Muttersprache angaben. Manche Slowenen haben für ihre hier geborenen Kinder, die kaum ein Wort Slowenisch verstehen, diese Sprache als ihre Umgangssprache bezeichnet, all das auf die Agitation Kopitars hin. Nun ist die Umgangssprache diejenige, deren man sich beim täglichen Verkehr mit der Ortsein- wohnerschaft bedienen muß, um verstanden zu werden. Alle anderen Angaben sind gesetzwidrig und werden behördlicherseits unter Umständen sogar bestraft. Es ist ja Aufgabe der Ortsvorsteher, in die Volkszählungslisten Einsicht zu nehmen — das Recht dazu ist ihnen gesetzlich verbürgt — und sich alle jene zu notieren, welche unkorrekterweise Slowenisch als ihre Umgangssprache bezeichnet haben. Man möge erheben, ob die betreffende Person die Wahrheit gesprochen hat, das heißt, ob sie tatsächlich im täglichen Verkehr mehr slowenisch als deutsch spricht. Ist das nicht der Fall, spricht sie hauptsächlich deutsch, so kann bei der Bezirkshauptmannschaft die Anzeige wegen falscher Angabe gemacht werden und man kann die Durchführung einer Untersuchung verlangen. Dies geschieht nicht nur, um dem Gesetze Recht zu verschaffen, sondern weil wir auch unsere Kirche und Schule vor Utraquisierung schützen müssen, Ziele, die eben Kopitar und seine Hintermänner bei ihrer Agitation vor Augen hatten." -— (Handelsgremium.) Sonntag des 22. v. M. fand im Gasthause des Herrn Josef Verderber in Gottschee die diesjährige Hauptversammlung des Handelsgremiums statt. Der Obmann, Kaufmanu Herr Matthias R o m, begrüßte herzlich die Erschienenen. Hierauf wurde der Tätigkeitsbericht erstattet und genehmigt. Auf Antrag des Herrn Josef Bartelme wurde dem Ausschüsse und insbesonders dem Obmanne Herrn Matthias R o m, der die Hauptlast der Gremialgeschäste zu tragen hatte, der Dank und die Anerkennung ausgesprochen. Der sohin vorgetragene Kassabericht weist folgende Posten auf: Sammelergebnis der Kaufmannschaft in Gottschee anläßlich des im Jahre 1908 veranstalteten Handelsballes, bzw. Reinertrag dieses Balles K 675'72; von 25 Mitgliedern ans der Stadt Gottschee eingezahlte Mitgliedsbeiträge (zu K 20) K 500; von 49 Mitgliedern ans der Umgebung (zu K 10) K 490; Aufnahmsgebühr für 18 Lehrjnngen (zu K 4) K 72; für sechs Freisprechungen von Lehrjnngen (zn K 5) K 30; für Vertragsabschriften K 3; für eine Ordnungsstrafe K 2; Zinsen des angelegten Kapitals bis 31. Dezember 1910 (in der Sparkasse der i&tadt Gottschee) K 74'77; Zinsen von der Postsparkasse K 2'46; Summe der Einnahmen K 1849 95. Hievon ab die Auslagen für Drucksorten usw. K 479'54; somit Kassastand am 1. Jänner 1911 K 1370'41. Der Kassabericht wurde genehmigt. Der k. k. Fachschule in Gottschee wurden für das Schuljahr 1910/11 für Prämien an Handelslehrlinge, die die kaufmännische Abteilung der gewerblichen Fortbildungsschule besuchen, K 30 überwiesen. An Stelle des im vorigen Jahre verstorbenen Mitgliedes Herrn Josef G. Jonke in Mosel wurde Herr Anton Kresse von Schalkendors stimmeneinhellig durch Zuruf in den Ausschuß gewählt. Es wurde weiters beschlossen, daß das Schiedsgericht im Bedarfsfalle vom Ausschüsse zujammenzustellen und von einer Vertretung der Gehilfen im Ausschüsse vorläufig noch Abstand zu nehmen sei. Der Antrag des Herrn Peter Petsche, es mögen die noch rückständigen Jnkorporationsgebühren entschieden eingefordert werden, wurde genehmigt. Ferners wurde beschlossen, bezüglich des Handelsgeschäftes im Posojilnica-Gebäude Erkundigungen darüber einzuziehen, ob dasselbe gegenwärtig noch berechtigt ist, das Gewerbe auszuüben. Schließlich wurde der Antrag des Herrn I. Macher angenommen, daß bei Erteilung neuer Gewerbe aus die Erbringung des Befähigungsnachweises gesehen werden möge. — (Wackere Tat eines Gymnasialschülers.) Am 17. v. M. brach der Gymnasialschüler I. Eisenzopf aus Altlag beim Schlittschuhlaufen auf der Rinnfe in der Nähe der Romfchen Badehütte, wo das Wasser sehr tief ist, ein, da dort die Eisdecke trotz der herrschenden großen Kälte sehr dünn war, indem der Müller in Mooswald seine Mühle in Gang gesetzt hatte, wodurch das stärker fließende Wasser das Eis dortselbst stellenweise durchbrochen hatte. Sein Mitschüler Viktor Petsche, ein Sohn des Gastwirtes Herrn Ernst Petsche, hatte die Geistesgegenwart, sich platt auf das Eis zu legen und feinen um Hilfe rufenden _ Kameraden unter Lebensgefahr aus dem Wasser zu ziehen. Um hiebet sicherer vorzugehen, hatte Petsche vorher mit den Schlittschuhen ein Loch ins Eis gestoßen und sich mit dem Schlittschuhe darin eingehackt, um nicht von dem Verunglückten mit in die Tiefe gezogen zu werden. Gymuasialschüler Petsche verdient für seine wackere Tat die Lebens-rettungstaglia. — (Besitzwechsel.) Herr Josef Hönigmann, Sohn der Frau Christine Hönigmann, Gastwirtin in Gottschee (Gnadendorf), hat von Herrn Franz Altenreither, Gastwirt und Hausbesitzer in Gottschee Nr. 180 (Gnadendorf), dessen Hausrealität um 29.000 K käuflich erworben. — Frau Maria Petsche hat ihr Haus (Gasthaus) in Gottschee Nr. 102 („Dalmatiner") um 19.000 K an Herrn Alois Hönigmann, Fleischhauer in Gottschee, verkauft. — (Städtischer Vermögens Verwaltung sausschuß.) Am 19. v. M. fand die Neuwahl statt, bei welcher gewählt wurden die Herren: Joses Kreiner, Realitätenbesitzer, Josef Oswald, Kaufmann, und Josef Röthel, Kaufmann; als Ersatzmänner die Herren Johann Rankel, Tapezierer, und Josef Schober, Kaufmann. — (Todesfall.) Am 15. v. M. starb in Oppeln (Preußen) Herr Johann Leschitz, Hausbesitzer in Gottschee Nr. 78, im 67. Lebensjahre. Er war schon kränklich, als er wie alle Jahre nach Oppeln auf den Handel ging, und wurde plötzlich vorn Tode ereilt. — (Geschworenenauslosung.) Für die am 20. Februar beim k. k. Preisgerichte in Rudolfswert beginnenden Schwurgerichtssitzungen wurden aus dem Gottscheer Gebiete folgende Herren ausgelost: Josef Bachmayer, Schlossermeister in Gottschee; Franz Mauser, Besitzer und Wirt in Unterwarmberg. — (Volkszählung.) Nach der neuen Volkszählung hat die Stadt Gottschee 2530 Einwohner, samt den zeitlich Abwesenden (Waisenhauszöglingen und Gymnasialschülern) 2730; Mooswald zählt 300 Einwohner. Gegen das Jahr 1900 entspricht das einer Zunahme von im ganzen 409 Personen. Mit slowenischer Umgangssprache wurden 360 Personen gezählt, wovon rund 300 auf das Kohlenwerk entfallen. Die Zahl der Gebäude ist seit 1900 von 260 Hausnummern (Gottschee und Mooswald) ans 309 gestiegen. (Bauernball.) Der deutsche Theaterverein in Gottschee veranstaltet Samstag den 11. Februar im Saale des Hotels „Stadt Triest" einen Bauernball. Eintritt für Mitglieder 80 h, für Nichtmitglieder 1 K 20 h. — (Handwerkerkränzchen.) Am 19. Februar findet im Hotel „Stadt Triest", das Handwerkerkränzchen unter Mitwirkung einer Abteilung der Militärkapelle des Jnft.-Rgmts. Nr. 27 aus Laibach statt. Diesertage werden die auf Namen lautenden Einladungen verschickt werden. Sollte jemand ungewollt übersehen werden, so sind Einladungen beim Herrn Josef Tomitsch, Uhrmacher, Hauptplatz, erhältlich. — (Raiffeisenkasse.) Wie wir vernehmen, wird gegenwärtig von gewissenloser Seite leichtgläubigen Leuten eingeredet, daß die Raiffeisenkassen den Einlegern zu wenig Sicherheit bieten. Auch in gegnerischen Blättern („Nachrichten") erschienen Notizen, in welchen die bewußte Lüge zu lesen war, daß der „klerikale" Verband der Sparkassen zugrunde gehen werde. Dies ist ganz und gar unrichtig! Nicht der Genossenschaftsverband, dem die Raiffeisenkassen angegliedert sind, ist in irgend einer Gefahr, sondern die slowenisch-liberale Glavna Posojilnica, die mit den Raiffeisenkassen nicht das geringste zu tun hat, steht vor dem Ruine. Personen, die ihre Spareinlagen den heimatlichen Raiffeisenkassen anvertraut haben, brauchen nicht die geringste Furcht zu haben, da die Einlagen in den Raiffeisenkassen um so sicherer sind, als die Mitglieder dieser Sparkassen — die Einleger selbst sind als solche nicht Mitglieder — mit ihrem gesamten Vermögen haften. — (Zehrgeld für die Geschworenen.) In der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 24. v. M. brachte Abg. Kienzl (christlichsozial) einen Antrag ein, in welchem die Regierung aufgefordert wird, den Geschworenen für die Dauer ihrer Anwesenheit bei den Schwurgerichten ein tägliches Zehrgeld in der Höhe von 5 K zu gewähren. — (Neue Arzneitaxe.) Seit 1. Jänner d. I. ist eine neue Arzneitaxe in Kraft, nach der bei 80 Artikeln eine Preisermäßigung und bei 61 Artikeln eine Preiserhöhung eingetreten ist. eben — (Andrew Carnegie als Mensch.) Aus Anlaß der iens= Millionenstiftung, die Andrew Carnegie gemacht hat, wird ein Charakterbild besonders interessieren, das einer seiner Freunde aus ; der intimer per önlicher Kenntnis heraus in einem englischen Blatte von >orf), dem Manne entwirft, der bereits 700 Millionen Kronen geschenkt fftzer Mt Das erste, was man von Carnegie sagen muß, ist, daß er 30 K in keiner Weise dem gewöhnlichen Bilde eines gelangweilten, ewig Zast- unruhigen Millionärs gleicht. Die ungeheuren Reichtümer, die er )emt besitzt scheinen in seinen Gedanken gar keine Rolle zu spielen. Wenn Carnegie in seinem großkarierten Sportkostüm mit kurzen Hosen uß) aus seinem Schloß Skibo auszieht, die Angelrute oder den Golf- trben stock in der Hand, dann bietet er das prächtigste Bild eines jung alb, und vergnügt gebliebenen Siebzigers. Er hat sich all seine Be- - die aeisterungsfähigkeit bewahrt und besitzt noch jene elementare Hingabe, iann. das gesunde ursprüngliche Empfinden für die Schönheit der Welt, rßen) Stets ist um ihn eine eigene Stimmung, ein besonderer Duft, wie i 67. er von Amerikas Jugend und Jugendkraft ausgeht. Es ist ein nach Teil dieser seiner angeborenen Einfachheit, daß er ein Demokrat ist reilt vom Scheitel bis zur Sohle. Man kann nicht einen Tag in Skibo iruar verweilen ohne das Gefühl, daß es nicht der Millionär ist, der hier iebts- Ansehen genießt, sondern der Mensch selbst, mit seiner Zugänglichkeit, ans- seiner Sympathie und Menschenfreundlichkeit für alle die, die ihn cram umgeben und von ihm abhängig sind, mit seiner Liebenswürdigkeit, den alle Leute um ihn her lieben. Es gibt eine Fülle von Herr-,t die liehen Dingen in Skibo, ein Heer von Automobilen, ein wundernden bares Schwimmbad, die schönsten Fischereien, ein prächtiges Jagdwald revier, einen Golfplatz, eine Jacht, eine Orgel, die ein musikalisches . Ru, Wunderwerk ist, usw. —, aber das Beste ist doch der kleine, weißes, haarige, blauäugige Mann mit dem rosigen Gesicht und dem kraft- das vollen Kinn, so berühmt und doch so einfach, so reich und dabei von ganz frei von jeder Eitelkeit, so gewaltige Unternehmungen leitend eqen- und dabei doch stets bereit, sich für alles zu interessieren, was den fMw ändern anqeht." _ „, ~Jbt — (Neue Konsularämter in Amerika.) Mit Rücksicht [>i*t. auf die große Zahl der nach Amerika Ausgewanderten Österreicher ’' und Ungarn beabsichtigt das Ministerium des Äußeren mehrere neue >t im Konsularämter in den Bereinigten Staaten zu errichten, So soll 'kuna in St. Paul im Staate Minnesota, wo etwa 180.000 Österreicher rtlIs und Ungarn wohnen, ein Konsularamt und in Johnstown in Penn« (§iu- sylvanien, wo etwa 25.000 Auswanderer aus Österreich-Ungarn rben leben, eine Konsularexpositur ins Leben gerufen werden. In An- «nit- betracht der immer mehr anwachsenden Agenden der Konsulate sollen ■'' in New York und Chicago Vizekonsulstellen und in New York und lärtifl Philadelphia Kanzleisekretärstellen systemistert werden. Ferner soll q bei dem Konsulate in Pittsburg vorläufig probeweise ein Rechts« * i„ anwalt engagiert werden, welcher gegen ein fixes staatliches Jahres- lchen 6eld die Angelegenheit des speziellen Rechtsschutzes unserer Aus« ;bnnb Wanderer durchzuführen hätte. qar Mtterdorf. (Trauung.) In Kamenitz bei Peterwardein fand eisen- ftm 22. Jänner die Trauung des Feldwebels Joses Jaklitsch aus - slo- Mitterdorf 2 mit Stephanie Klemm statt. stssen — (Ernennung.) Herr Berthold Bartel, der vor fünf : die Jahren hier als Kaplan wirkte, ist zum Pfarrer für Zeltmlje er« aben, nannt und auf den neuen Posten auch schon installiert worden. Ein- _ — (Sterbefälle.) Gestorben ist die 70jährige Magdalena lieber Hönigmann in Kostern 6 und Berta Perz in Ort 1; am 23. Jänner Mit- verschied bei ihrer Tochter in Sagor nach längerem Leiden die Pfarrmesnerswitwe Magdalena Haberle aus Mitterdorf 30 im Alter tzunq ”0tt 58 Jahren. Sie war eine in allem rechtschaffene, fromme Frau christ- und gute Nachbarin; am 31. Jänner starb die 66 Jahre alte wdert Maria Verderber in Rain 9. i den — (Kassagebarung im Jänner.) Eingelegt wurden K zu K 3718-53, behoben K 2569-40; Darlehen gegeben K 140, rück« gezahlt K 140; der Monatsumsatz betrug K 8963'08, die Mitneue gliederzahl 92. ^ r . , , aunq — (Jagdergebnis.) Im Jahre 1910 wurden auf dem Mitterdorfer Jagdgebiete erlegt: 91 Rehe, 45 Hasen, 2 Auerhähne, 20 Haselhühner, 2 Wachtelschnepfen, 20 Wildenten, 24 Füchse, 1 Fischotter, 3 Dachse, 10 Eichhörnchen und 2 Uhu. — (Von der Schule.) Frl. A. Reven hat krankheitshalber Urlaub genommen und wird deshalb jetzt in zwei Klassen Halbtagsunterricht erteilt. — (Wasser und Wein.) Für die Wasserleitung hätte die Gemeinde Mitterdorf dnrckr 50 Jahre alljährlich K 3786, die Ortschaft Malgern ohne Kletsch gegen K 700 zu zahlen. Diese Beiträge seien zu hoch, die Gemeinde werde dadurch an den Bettelstab gebracht. Mit diesen Einwürfen meinen die Gegner der Wasserleitung noch am ehesten die in Aussicht stehende Einwilligung der Gemeinde zu hintertreiben. Doch auch dieser Einwurf verliert sehr viel von seiner Schrecklichkeit, wenn man ihn etwas genauer betrachtet. Wir haben nämlich Dinge bei uns, die viel leichter zu entbehren sind als das Wasser, für die man aber ganz freiwillig in einem Jahre mehr ausgibt als die Wasserleitung in 16 Jahren kosten würde. Wir beschränken uns da nur auf die Auslagen für Wein. Im abgelaufeneu Jahre wurden an Wein allein, mit Ausschluß des Bieres und Branntweines, in der Gemeinde Mitterdorf samt der Ortschaft Malgern 850 Hektoliter versteuert, nebstbei aber noch mindestens 350 Hektoliter unversteuerter Wein von Privatparteien, im ganzen also 1200 Hektoliter verbraucht. Den Liter nur zu 60 h gerechnet, ergibt das die Summe von 72.000 K; in drei Jahren und zwei Monaten macht das 228.000 K. Die Wasserleitung hingegen wird in 50 Jahren für die Gemeinde Mitterdorf und die Ortschaft Malgern erst 224.300 K kosten. Und der Schluß aus dieser Berechnung? Wenn für Wein allein alljährlich freiwillig sechzehnmal mehr ausgegeben wird, als für die Wasserleitung zu zahlen wäre, und wenn die Gemeindeinsafsen auch in Zukunft die Auslagen für Wein aufzubringen gedenken, ohne fürchten zu müssen, daß sie dadurch an den Bettelstab kommen, wie sollte dann die Wasserleitung, die sechzehnmal geringere Auslagen erfordert und Menschen und Tieren Nutzen bringt, die Leute um Haus und Hof bringen? Der Wein hat wohl schon manchen von der Hube gebracht, das Wasser noch niemanden. — (Koflern und das Wasser.) Wir haben in Überfluß Wasser, redete man in Koflern noch vor einer Woche. Und heute nach einer Woche ist schon Mangel daran. Von 4 Uhr in der Früh warteten letzten Dienstag in der grimmigen Kälte die Leute beim „Mörtschbrunnen". Da das Warten dort zu lange dauert und der Zugang zum Brunnen gefährlich ist, will man noch das Eis beim „Stiegenloch" aufhacken, um zu Wasser zu kommen. So sieht es also mit dem Wasserreichtum bei uns aus. Schakkettdorf. (Todesfall.) Am 28. starb hier nach kurzer Krankheit (Lungenentzündung) Matthias König von Nr. 30 im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene war ein bekannter Freund junger stellungspflichtiger Dorfgenossen und war als tüchtige Arbeitskraft allgemein geschätzt. An dem Begräbnis nahm viel Volk teil, auch die Feuerwehr von Schalkendorf. Er ruhe in Frieden! — (Vieh-und Schweinezuchtgenossenschaft. — Volkszäh lung.) Bei der am 19. v. M. abgehaltenen Hauptversammlung wurde Herr Anton Kresse, Gastwirt und Realitätenbesitzer in Schalkendorf, zum Obmann und Herr Ernst Petsche, Gastwirt und Realitätenbesitzer in Gottschee, zum Obmann-Stellvertreter ge« wählt. — Nach der jüngst vorgenommenen Volkszählung hat Schalkendorf 399 Einwohner. — (Feuerw ehr-Kränzch en.) Sonntag am 5. Februar findet im Gasthause des Herrn A. Kresse in Schalkendorf das diesjährige Kränzchen der freiwilligen Feuerwehr in Schalkendorf statt. Anfang um 3 Uhr nachmittags. Eintritt für die Person 50 Heller, Familienkarten 1 K. Für gute Speisen und Getränke wird bestens gesorgt. Zu zahlreichem Besuche ladet ein: Der Wehrausschuß. Ein allfälliges Reinerträgnis fällt der freiwilligen Feuerwehr in Schalkendorf zu. Wertschih. (Feuerwehrgründung.) Auf Anregung des Herrn "Lehrers Rom wurde am 22. v. M. hier ein Feuerwehrverein gegründet, dem 35 Personen beitraten. Seele. (Ergebnis der Volkszählung.) Nach der im vorigen Monate vorgenommenen Volkszählung zählt die Ortschaft Hohenegg 183, Schdkendvrf 399, Klindorf 177, Seele 259 Seelen. Die gesamte Ortsgemeinde Seele somit 1299 Einwohner, und zwar 1276 mit deutscher, 24 mit slowenischer Umgangssprache. — (Unglücksfall.) Am 17. v. M. stürzte der 72 Jahre alte Besitzer von Seele 60 Johann Kikel, vulgo Stöffel, auf der Horn-walderstraße samt seinem mit Klötzen schwer beladenen Fnhrschlitten und den Pferden an einer Straßenwendung über die Straßenböschung. Seine linke Hand geriet unter den Schlitten; zum Glücke .verhinderte die Schneedecke ein größeres Unglück und kam der Verunglückte mit einer starken Abschürfung der Haut des Unterarmes davon. Die Pferde konnten nur dadurch gerettet werden, daß die Stränge sofort durchschnitten wurden. Giesenbach. (Von der Leiter gestürzt.) In Ober-Tiefen-bach stürzte kürzlich der dortige Inwohner Peter Mallner aus eigener Unvorsichtigkeit von der Leiter und zog sich eine schwere Verletzung des rechten Armes zu. Wösek. (Schulgartenremuneration.) Der k. k. Landesschulrat hat im Einvernehmen mit dem krainischen Landesausschusse von der aus dem Normalschulfonds zur Förderung und Pflege der Schulgärten für das Jahr 1910 zur Verfügung stehenden Summe mehreren Volksschullehrern Remunerationen (je 90 K) zugewendet, darunter auch unserem Herrn Oberlehrer Matthias Krauland. Maser«. (Volkszählung) Bei der vom 21. bis25. Jänner vorgenommenen Volkszählung wurden in Masern 262, darunter 5 Slowenen, in Masereben 44, darunter ein Slowene, zusammen 306 Personen gezählt. Abwesend sind gegen 150 Personen. Bei den Dampfsägen in Hirschgruben und Karlshütten wurden 194 Personen, zumeist Kroaten und Slowenen, gezählt. Die Pfarre Masern zählt demnach rund 600 Seelen. ■—• (Todesfall) Am 18. Jänner starb hier die verwitwete Auszüglerin Marie Manßer im 57. Lebensjahre. Kiuteröerg. (Volkszählungsergebnis.) Hinterberg zählt jetzt 198, Stalzern 138, Mrauen 168, Hornberg 110, Suchenräuther 35, Hirisgrubeu 8 Einwohner, die ganze Gemeinde 657. Samt den zeitweilig abwesenden Hausierern und „Amerikanern" würde die Gemeinde gegen 800 zählen. — In Mrauen wurde wegen der Umgangssprache von gewisser slowenischer Seite ein förmlicher Fanatismus entwickelt. Wöset. (Ausweis für das Geschäftsjahr 1910.) Einnahmen: K 38.918'56. Ausgaben: X 38 711'35. Geldumsatz: K77.629'91. Eingezahlle Spareinlagen: K15.932‘29; ausbezahlte: K 10.258‘19. Gegebene Darlehen: K 13.870'—; rückgezahlte: K 5138"07. Laufende Rechnung mit dem Verbände: Erhalten: K 16.81542; abgesandt: K 13.49342. Gesamtzahl der Mitglieder : 43. — (Todesfall.) Am 8. Jänner starb die Auszüglerin Maria Ostermann Nr. 44 im Alter von 78 Jahren, die Mutter des Ortsvorstehers Johann Ostermann. — (Heirat.) Am 30. Jänner hat der Witwer Josef Pet-schauer Nr. 78 die Witwe Helena Marintsch aus Oberflieaendorf Nr. 7 geheiratet. Alltag. (Zur Wasserleitungsfrage.) Wohin immer jetzt ein Altlager kommt, hört er die Frage: Wie steht's mit der Wasserleitung? Und kommt einer oder der andere von der Stadt, so redet und schwätzt er nur von der Leitung, und wenn er noch ein erfahrener oder studierter Mann ist, will er uns auch glauben machen, wir werden uns reuen, wenn ringsherum, nur in Altlag nicht, Wasserleitungen sein werden. So sind diesen „Beratern" die Ebentaler schon auf den Leim gegangen; mit Stimmenmehrheit haben sie sich sür ungesalzenes, ungefärbtes Quellenwasser ausgesprochen! Die Armen! Diesen „Beratern" muß man geradezu ins Gesicht sagen, sie reden von einer Sache, die sie nicht verstehen. Hat schon einer von diesen zudringlichen Ratschlägern in eine K sterne geschaut? Ja, wenn Bier drinnen wäre I Und doch würde so ein Naseweis ein bierähnliches Getränk erblicken, das aber Millionen Wafserlänse, die sich pfeilschnell an die Oberfläche erheben, um wieder langsam und gelassen zu Boden zu sinken, und ebensoviele rote und weiße zollange Würmchen, zart und dünn wie Seidenfäden, bevölkern. Allerdings finden sich hie und da auch Wasserkäfer^ aber die wollen wir zur Strafe — sie atmen mit dem Hinterleibe ■— unerwähnt lassen. Dem Treiben dieser muntern Tierchen zuzuschauen, dürfte einer Theatervorstellung gleichwertig sein. Weiters wird uns vorgeschwefelt, durch die Leitung werdet ihr eine Feuersbrunst ersticken können — ja zu was zahlen wir dann Assekuranz, zu was haben wir eine Feuerwehr? Und wenn unsere Zisternen leer werden, was sich doch nicht alljährlich ereignet, der Ubrich und der Rosenbrunnen haben Wasser genug und in einem Tage führen wir doch ein Faß heim! Tags darauf können wir ja wieder ein zweites holen! Und wenn im Lande überall Leitungen errichtet werden, im Möttlinger Boden sollen sogar kroatische Quellen ausgenützt werden. Himmel Herrgott! Das wird kosten! Was verschlägt das uns, wir zahlen unsere 30 Prozent dazu und verzichten' ans eine Leitung für Altlag (für die wir 20 Prozent zu zahlen hätten). Die 50 und 30 Prozent des Staates und des Landes zahlen wir fleißig mit und bleiben bei nnferm Waffer, das uns tränkt und durch seinen insektenreichen Inhalt sättigt. Zum Schluß haben wir einen tüchtigen Gemeindevorsteher, der nicht ohne Grund spricht: Weiber, ich bin gescheit, wenn ich nicht dagegen wäre, hättet ihr die Wasserleitung bekommen! Hoch soll er leben! Dreimal hoch! Die Zisternenwürmer stimmen begeistert ein! — (Volksbewegung.) In unserer Pfarre gab es im Jahre 1910 60 Geburten, 13 Trauungen nnd 32 Sterbefälle. — (Sparkasse.) Spareinlagen im Jahre 1910: 60.83249 K; behobene Spareinlagen: 51.283'85X; gegebene Darlehen: 33.075 K; zurückgezahlte Darlehen: 14.225 K; Einnahmen: 120.912'83 K; Ausgaben: 122.008'50 K; Umsatz: 242.921'33 K; Reingewinn: 746'51 K. Im vergangenen Jahre wurde von der Sparkasse eine Obstmühle um 125 K angekauft. Aessettal. (Ergebnis der Volkszählung.) Altfriesach zählt 88, Brunnsee 14, Büchel 167, Grodetz 30, Knmmerdors 41, Sichtenbach 85, Mitterbuchberg 41, Nesseltal 296, Neufriesach 48, Oberbuchberg 13, Oberdeutfchau34,Oberkatzeudorf10, Reichenau 198, Schäfleiu 36, Schlechtbüchel 16, Suchen 7, Tanzbüchel 15, Taubenbrunn 46, Unterbuchberg 66, Untersteinwand 46, Warmberg 42 Einwohner. Die Gesamtzahl der Einwohner ist 1339, die der Nummern 399, die der Häuser 374; von den Häusern stehen 30 leer (Auswanderung nach Amerika!) UchermoschniH. (Vo lkszäh lung. — Weingärten. -Teuerung.) Die heurige Volkszählung hat uns wieder ein trauriges Ergebnis geliefert: wieder 200 Seelen weniger als vor zehn Jahren I Die Geburten sind nicht Schuld daran, wir verzeichneten gewöhnlich alle Jahre um die Hälfte mehr Geburten als Sterbefälle bis aufs vergangene Jahr, wo sich ausnahmsweise Geburten und Sterbefälle — 51 gegen 51 — das Gleichgewicht hielten; es ist die unglückliche Auswanderung nach Amerika, natürlich wandern lauter junge, arbeitskräftige Leute aus; und zu Hause Mangel an Arbeitern, die gar nicht zu bekommen sind; und die da sind so enorm teuer, daß ein Besitzer, der mit fremden Kräften arbeitet, unmöglich auskommen kann. Wir haben gehofft, daß die Eisenbahn in unsere Wälder frisches Leben bringen wird, unterdessen haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Noch eine zweite Schattenseite! Mitten in den Semitscher Weingärten beim Weinkeller des Herrn Franz Klemen steht eine kleine Tafel mit der Überschrift „Überfuhr". Da soll die neue Eisenbahnlinie die Straße kreuzen. Freilich, der schöne Weinkeller ist zum Tode verurteilt, und schaut man rechts und links, gerade in der Diagonale werden die schönsten und besten Weingärten verwüstet. Freilich würde matt den Schaden,. den trotz durch die schmerzen, wäre das Nutzen, d christlichsoz in ihre Ti einem zun seine Wein herum, er Der Mam eines Wer gärten doi Abschlag c nicht nur Lächeln vc Zahl ist c unbedeuteu Zeit ein ; einer Gen mir ein $ Vieh in i Ganz glei Frage: W haben wir im Stalle, umsomehr, fort im § Fleischtetm Unterschied Lande und und geschei Uöll Sterbefälle (Mudlarfch Jahren, i auch den 9 im gleichet (Wiglafefo) (der alte G jetzt aber t jähen Tod. nächst der schaffen. D Schlage ge Tage rouri Das Begrc überzeugün Richter gef wurde übe Men hm trotz Ablösung die Besitzer doch haben werden, denn gerade te ai durch die Bahn gewinnen die Weingärten an Wert, leicht ver-rde so schmerzen, wenn man ihm nicht hätte ausweichen können; und doch Wäre das so leicht geschehen, sogar mit einem doppelten positiven ! um Nutzen, der Billigkeit und Rentabilität. Gewisse Vertreter der e rote christlichsozialen Partei in Srnin haben sich da kein schönes Blatt rüden in ihre Tätigkeit eingelegt. Noch eine dritte trübe Nachricht: Von ckäfer' einem zum Schätzmann erwählten Semitscher Besitzer, der freilich ■rleibe seine Weingärten nicht verlieren wird, geht die auffallende Nachricht zum- herum, er verkaufe alle seine Weingärten, die Rebe um 1 Krone. Seite« Der Mann weiß wohl, was für Mühe und Geld die Anpflanzung mers- eines Weingartens erfordert. Rechtmäßig müßte man die Wein-m ' gärten doch so ablösen, daß die Zinsen den reinen Ertrag nach erneu Abschlag aller Bebauungskosten abwerfen. Leider gibt es Männer d und nid)1 nur hier, sondern im allgemeinen, die um ein freundliches übren Lächeln von oben die Interessen ihrer Mitbauern verraten. Ihre >r gin Zahl ist gar nicht gering; der Schaden, den sie anrichten, nicht eichtet unbedeutend, oft sehr empfindlich. Mit Recht hat vor nicht langer aus- Z"t ein wirtschaftliches Blatt geschrieben: Die großen Männer ckläa't einer Gemeinde sind oft ihre ärgsten Feinde. Unlängst erzählte t auf um ein Mann: Wir haben vor nicht langer Zeit 70—80 Stück jftgjt) Vieh in unserem Dorfe gehabt, jetzt haben wir nicht einmal 30. i wir ®on3 gleich auch der Besitzer aus einem anderen Dorfe. Auf die . utA Frage: Woher dieser Rückgang? Früher haben wir frei weiden dürfen, s, mjr haben wir leicht soviel Vieh halten können. Jetzt jahraus jahrein ,ricut, im Stalle, geht's nimmer I Eine Illustration zur modernen Kultur, ,t L umsomehr, was der gesunde Verstand zugeben muß, da das Vieh ß0|J I fort im Stalle nicht gesund ist, und auch eine Illustration zur Fleischteuerung. Wenn schon in zwei Dörfern gleich ein solcher . Unterschied von 100 Stück ist, wie muß es dann gar im ganzen 4 lm Lande und im Staate seinl Nicht alles, was modern ist, ist gesund e- und gescheit. 9 K; Wssandk. (Sterbefälle.) Seit Neujahr haben wir bereits drei f5K; Sterbefälle: Am 10. starb der Elisabeth Schusteritsch von Kleinriegel 3 K; (Mudlarsch) das vierte Kind seit Jahresfrist, ein Mädchen von zehn mm: Jahren. Da die schwergeprüfte Frau zu Lichtmeß vorigen Jahres eine auch den Mann verlor, gab es also in einem Jahre fünf Leichen im gleichen Hause. — Am 13. Jänner wurde Josefa Persche ie?ach (Wiglasefo) von Neuberg begraben und am 23. fand Johann Tellian f 41. (ber alte Ggaggl), der seinerzeit einmal Gastwirt in Krapflern war, ) 48, H* nber mit seiner Familie als Auszügler in Neuberg lebte, einen 19g jähen Tod. Er wollte nämlich am besagten Tage von einem Keller lben- ""chst der Kirche am Bühel einen alten Pressestock nach Pöllandl i 42 schaffen. Dabei ward er, vielleicht infolge zu großer Anstrengung, vom f,er Schlage gerührt und auf der Stelle eine Leiche. Erst am nächsten I ieer Tage wurde er aufgefunden und in die Totenkammer überführt. Das Begräbnis fand am 16. statt. Der so Verunglückte war ein überzeugungstreuer Christ, wird im Jenseits sicherlich einen gnädigen . — Richter gefunden haben. trau- — (Die Wasenmeister) brauchen wieder Geld. Darum zeyn wurde über den ganzen Gerichtsbezirk Rudolfswert neuerdings die erbe- uten ; es dem I an i, so :itet, >ahn rben len-des hrift: zen. ;aut sten Den,. Hundesperre (-Kontumaz), und zwar gleich die verschärfte, verhängt. Da ist es nicht genug, daß der Hund einen Maulkorb trägt, er muß auch angekettet sein und zwar, wie es in der Verordnung heißt, an einem Orte, wohin andere Hunde, Menschen und sonstige Tiere nicht gelangen können (am besten auf dem Monde, Anm. d. Schriftltg). Jetzt knallt es in der Umgebung lustig darauf los, denn die meisten Hundebesttzer machen den Qualen ihres Lieblings durch eine Kugel ein Ende. Wien. (Gottscheer Kränzchen.) Die deutsche Sprachinsel Gottschee steht jetzt wieder so recht im Mittelpunkte nationalen Interesses durch den erbitterten Ansturm, den die Slowenen gegen dieses Bollwerk des Deutschtums in Krain gerichtet haben. Aber dieser zähe, arbeitsame, deutsche Volkssplitter da unten ist deutschbewußt durch und durch und weiß sich zu wehren. Auch in der Ferne wissen sich die Gottscheer stramm zu behaupten und schafften sich, zumeist als kleine Kaufleute, von kleinen Anfängen herauf eine geachtete Stellung. Sie halten auch in Wien, im Verein der Gottscheer, treu zusammen, der nun schon seit 20 Jahren besteht. Sonntag war das Faschingsfest des Vereines im Hotel Monopol (Savoy), das einen recht animierten Verlauf nahm und sich zu einem landsmannschaftlichen Feste herzlichster Art gestaltete, Bet dem der Heimatgedanke lebendig war. Komiteeobmann Paul Michitsch verstand es mit seinem rührigen Komitee, auch das diesjährige Faschingsfest zu einem recht fröhlichen zu gestalten. Unter den zahlreich erschienenen Festgästen waren neben Vereinsobmann Josef Wüchse eine Reihe der bekanntesten Firmen im Delikatessenhandel, die zu großem Teile in Händen der rührigen Gottscheer sind, doch auch alle anderen Gesellschaftskreise, so auch Offiziere vertreten. Von der akademischen Jungmannschaft waren die „Carniolen" erschienen, die natürlich stramm das Tanzbein schwangen. Eröffnet wurde der Abend durch folgende Paare: Betti Händler — Paul Michitsch, Mizi Grammer — Rudolf Petschauer, Mizzi Michelitsch — F. Verderber, Mizzi Marek —■ Johann Schuster, Orelie Schober — L. Marschal, Mizzi Schauer — Erich Mikerka, Jolantha v. Kaldy — Hans Wrbka, Hansi Tropp — Rudolf Köstner, Betti Glaswinkler — Robert Dimek, Karoline Brenik — Anton Wrga, Anna Schober — Josef Klaus, Marie Perz — Josef Wüchse, Käthi Groß — Rudolf Groß, Josefine Pächtrager —• Rudolf Weiutrit, Stephanie Filip — Alois Filip, Irma Müller ■— Josef Suva, Hilda Michelitsch — Andreas Schuster jun., Leopoldine Skibar — Hans Jonke, Mary v. Kaldy — Adolf Kahal, Elsa Penischek — Erwin Grabner, Mizzi Wichman — Karl Hahn, Agnes Richter — Hans Grösnig. Briefkasten. I. S. in Malgern. Wenden Sie sich an das Patentamt in Wien um Auskunft. E. K. in L.: Für diesmal zu spät. Kommt das nächstemal. «* Mt Sorten Südfrüchte i offerieren zu den billigsten Tagespreisen i Wir § 6o.> CrRst 1 Südfrüchtm-Import, -Export, Agentur und Kommifstonsgefchäft. ’ 12-7 Aurea« und Magazin: via Gioachino Mossinr Wr. 20. 1 Telephon Ar. 1571. 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