Bezugspreise Ziir Vsterreich-Ungarn ganzjährig K4-halbjährig K 2' — Ziir Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Zur das übrige Ausland ganzjährig K 5 - 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Sntffdjm Dole Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwattung des Kottscheer Daten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftteitung des Hottscheer Daten in Gottschee. Anzeigen (3n|erate) werden nach Tarif be-rechnet und von der Ver-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Wr. 12. KotLschee, am 19. Juni 1909. Jahrgang VI. Die Lürgermeistertmse in Gottschee und ihre Lösung. Wie wir in der letzten Nummer unseres Blattes mitgeteilt haben, hatte Herr kaiserl. Rat Alois Loy infolge der Vorgänge bei der Sitzung am 19. Mai auf seine Ehrenstelle als Bürgermeister der Stadtgemeinde Gottschee verzichtet. Diese Verzichtleistung bildete den Gegenstand der Tagesordnung bei der am 4. d. M. abgehaltenen Gemeindeausschußsitzung. Bei dieser wurden die rein persönlichen, verletzenden Angriffe, die den Herrn Bürgermeister zur Verzichtleistung bewogen hatten, vom Vorsitzenden Herrn Bürgermeister-Stellvertreter Robert Braune aufs schärfste getadelt, Herrn Bürgermeister Loy für seine 20jährige, sehr ersprießliche und wiederholt von allerhöchster Stelle ausgezeichnete Tätigkeit der wärmste Dank und das uneingeschränkte, vollste Vertrauen ausgesprochen und der Herr Bürgermeister gleichzeitig ersucht, das Bürgermeisteramt noch weiter zu führen. Sohin begab sich die ganze Gemeindevertretung (mit Ausnahme von drei Virilisten) zum Herrn Bürgermeister, um ihm die gefaßte Resolution mitzuteilen. Herr kaiserl. Rat Loy verhielt sich anfänglich ablehnend, insbesonders mit Rücksicht auf seine Gesundheit, die durch die mit dem Bürgermeisteramte verbundenen Aufregungen Schaden leide; da aber die Bitten immer dringender wurden und ihn die Versicherung des allgemeinen Vertrauens und der ungeteilten Zuneigung tief bewegte, entschloß sich Herr Loy endlich doch, seinen Verzicht zurückzunehmen und die Stelle eines Bürgermeisters weiter zu führen. Die „Deutschen Stimmen" schreiben hierüber unter dem 10. Juni folgendes: „Die Nachricht vom Verzicht des Herrn A. Loy auf die von ihm durch 20 Jahre ehren- und aufopferungsvoll bekleidete Stelle eines Bürgermeisters der Stadt Gottschee rief überall das größte Aufsehen hervor. Herr A. Loy hatte nach den letzten Gemeindeausschußwahlen auf vieles Bitten und Drängen nur unter dem Vorbehalte, daß er bei wichtigen Abstimmungen auf eine verläßliche Mehrheit rechnen könne, seine Einwilligung gegeben, wieder als Bürgermeister im Amte zu verbleiben. Damals herrschte heller Jubel über diesen Entschluß, weil sich jedermann sagen mußte, eine so tüchtige, erfahrene, schon durch ihr Erscheinen, ihr Benehmen und Auftreten gewinnende Persönlichkeit ließe sich durch niemanden ersetzen, und die Gemeinde sei zu beglückwünschen, diesen charaktervollen, einflußreichen Mann an ihre Spitze stellen zu dürfen. Leider sollte es anders kommen, leider sollten ganz unerwartete Ereignisse das schöne Verhältnis zwischen der Gemeinde und ihrem Oberhaupte unterwühlen und es aus niedrigem Parteiinteresse zum Falle zu bringen versuchen. Am 19. Mai fand die erste Sitzung des neuen Gemeindeausschusses statt, die zugleich die erste Probe geben sollte für die Zuverlässigkeit gewisser Stadtoäter. Nachdem die Wahlen in die verschiedenen Sektionen (Rechts-, Finanz-, Bau-, Wasserleitungs-, Schul-, Sanitätssektion usw.) anstandslos vorgenommen worden waren, schritt man auch zur Wahl des Sparkasseausschusses. Die gewählten Mitglieder des Gemeindeausschusses wie die mit ihnen gehenden Virilstimmeu hatten früher in zwei Vorbesprechungen, einer engeren und einer erweiterten, neben anderen Listen auch die Liste der in den Sparkasseausschuß zu entsendenden Mitglieder ohne jede Einflußnahme des Bürgermeisters in gegenseitigem Einverständnis festgesetzt, die der Herr Major d. R. Albert Braune, wie die anderen, die ohne Einwendung zum Wie gewonnen, so zerronnen. Eine Auswanderergeschichte. (Schluß.) In Hamburg harrte Minnas eine große Überraschung. Als fte nämlich mit Putre und den Kindern das Schiff verließ, kaufte dieser eine Zeitung, die unter den Nachrichten von Amerika folgende Mitteilung brachte: „Ein Deutscher, Alois L., wurde gestern m der Behausung eines Irländers im Streit erstochen. Alois L. hatte in Gemeinschaft mit einer Verwandten des Irländers einen ^uwelendiebstahl in der Behausung der Fainilie, bei welcher das Mädchen diente ausgeführt. Um die Verteilung der Beute entstand cw-'k^' ^er endete, daß Alois L. von dem angetrunkenen Länder, welcher der Hehler der gestohlenen Juwelen gewesen war, niedergestochen wurde. Der Mörder, seine Frau und das diebische Dienstmädchen sind in Haft." So war also auch der letzte Schatten, der auf Minnas Dasein ruhte, geschwunden; ihre Unschuld war wieder hergestellt. Herr und Frau Richter hatten unterdessen Nachricht von der Heimreise Minnas erhalten und sie staunten nicht wenig, als sie eines Tages statt der erwarteten unglücklichen Minna eine glückliche Braut bei sich eir,treten sahen. „Sie haben recht gehabt, Frau Richter," sagte Minna bei ihrem Eintritte. „Amerika ist das Land der Enttäuschungen. Ich danke Ihnen vom Herzen für Ihre Hilfe. Sie haben mir durch das gesandte Reisegeld eine große Wohltat erwiesen, die ich nie werde vergelten können; Sie haben mir mehr als das Leben gerettet." Die ersten Tage nach der Ankunft Minnas galten natürlich der Schilderung der Erlebnisse in Amerika und auf der Heimreise, denn Frau Richter war nicht wenig neugierig. Minna "blieb bei Richters, bis Putre sich einen passenden Wohnsitz gekauft hatte. Als dann eine fröhliche Hochzeit gefeiert wurde, waren Richters die Ehrengäste des jungen Paares und der Richter hielt bei der Tafel eine Rede, in welcher er bald ernst, bald launig das Thema behandelte: Wie man in Amerika sein Glück macht. Wieder war ein Jahr verflossen. Das junge Ehepaar verlebte die seligsten Stunden auf dem Landgute und es hatte den Anschein, als könnte des Glückes kein Ende mehr sein. Doch das Unglück reitet schnell. Eines Tages entstand — man weiß heute noch nicht, ob durch Unvorsichtigkeit der Hausbewohner oder durch Bosheit neidischer Menschen — im Hause Putres eine Feuersbrunst welche sich in rasender Geschwindigkeit auch auf die Nebengebäude Beschlüsse erhoben wurden, zur Annahme vorschlug. Da erhob sich der Virilist Herr Anton Hauff d. Ä. und beantragte unter verletzenden Ausfällen auf deu Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Loy, die Annahme einer anderen Liste, die auch Herrn Dr. Karnitschnig enthielt. Sonderbarerweise fiel es niemandem in der Gemeindevertretung ein, gegen eine derartige unwürdige Beleidigung des Bürgermeisters Verwahrung einzulegen; man war wie auf den Mund gefallen und fand kein Wort der Erwiderung I In der allgemeinen Verwirrung beantragte Herr Forstmeister Schadinger die Vornahme der geheimen Wahl. Dieser Antrag bot mehreren Gemeindeausschußmitgliedern die, wie es scheint, willkommene Gelegenheit, abzuschwenken und ihrem früheren Entschlüsse untreu zu werden, denn zur allgemeinen Überraschung wurde tatsächlich Dr. Karnitschnig gewählt. Nach der unmittelbar vorhergegangenen Schmähung seiner Person mußte Herr kaiserl. Rat Loy eine gegen ihn gerichtete Demonstration in dem ganzen Vorgänge erblicken und fand sich deshalb veranlaßt, auf seine Bürgermeisterstelle zu verzichten. Der Vizebürgermeister Herr R. Braune, der sich auf Reisen befand, während sich diese beklagenswerten Ereignisse abspielten, kehrte schnell zurück, als er davon die Verständigung erhielt, und beriet mit Partei- und Gesinnungsgenossen, wie die Folgen dieser für die Stadt Gottschee tief beschämenden Vorgänge vermieden werden könnten. Es handelte sich darum, dem Bürgermeister Herrn A. Loy eine feierliche Genugtuung dadurch zu geben, daß man ihn in öffentlicher Sitzung des vollsten Vertrauens versicherte, ihn überzeugte, daß ähnliche Vorfälle von Fahnenflucht durch Gründung eines Klubs künftighin ausgeschlossen seien und ihn hierauf zum weiteren Verbleiben im Amte in aller Ergebenheit ersuchte, zugleich aber Herrn Hanf die gerechte Entrüstung kundzugebeu. Zu dem Zwecke berief der Vizebürgermeister Herr Robert Braune am 4. Juni eine Sitzung ein, deren Tagesordnung nur einen einzigen Punkt, die Resignation des Bürgermeisters, enthielt. Herr Robert Braune eröffnete die nahezu vollzählig besuchte Sitzung mit folgender Ansprache: „Meine Herren! Es widerfährt mir heute zum erstenmale die Ehre, in einer Sitzung des Gemeindeausschusses der Stadt Gotrschee das Präsidium zu führen, wobei ich nur wünschen möchte, daß es auch das letztem«! wäre. Wie Ihnen allen bekannt, hat unser verehrter Bürgermeister Herr A. Loy auf seine Stelle verzichtet und mich ersucht, Ihnen das amtlich mitzuteilen. Die Gründe, die ihn dazu bewogen, wissen Sie; er sah sich unerwartet den heftigsten, rein persönlichen Angriffen ausgesetzt, die zudem an einem Orte erfolgten, der keineswegs das zuständige Forum für solche gehässige, jedes Grundes entbehrende Ausfälle ist. Herr Hauff hat sich für seine Herausforderungen eine öffentliche Sitzung des Gemeindeausschusses gewählt, und in diesen Räumen, wo wir heute verbreitete und in wenigen Stunden das ganze Anwesen Putres einäscherte, so daß bei der Ankunft der mehrere Stunden weit herbeigeeilten Feuerwehren nur mehr verkohltes Gebälk und kahle, rauchgeschwärzte Mauern emporstarrten. Unglücklicherweise hatte Putre in der Verwirrung auch seine ohnehin stark zusammengeschmolzene Barschaft im Hause vergessen, die somit auch ein Raub der Flammen wurde. Außerdem hatte er beim Rettungswerk seine Kräfte übermäßig angestrengt und sich an jenem Unglückstage den Keim des Todes geholt. Er war von da an nie mehr recht gesund, er kränkelte immer mehr, bis er nach halbjährigem Siechtum gottergeben starb, tiefbetrauert von seiner treuen Gattin und seinen lieben Kindern. So stand nun Minna da, verlassen von allen, gebeugt vom Schmerz, entblößt aller Mittel, ärmer sogar als vor ihrer Auswanderung nach Amerika, wo sie ihr Glück zu finden gehofft hatte. Wieder schrieb sie an die Frau Richter und klagte ihr das große Leid, das sie drückte; und wieder war es die Familie Richter, welche ihr tatkräftig beisprang in der Not. Im Namen ihres Mannes schrieb ihr Frau Richter einen teilnamsv ollen Brief, in welchem sie chr Trost spendete und ihr die Zusicherung gab, daß versammelt sind, so unerhörte Beleidigungen gegen unseren hoch-geschätzten Bürgermeister ausgestoßen, daß es unmöglich ist, auch nur bei der Erinnerung daran ruhiges Blut zu bewahren. In der Aufregung, die sich damals aller Herren vom Ausschüsse bemächtigte, blieben die leidenschaftlichen Wortergüsse leider ohne gebührende Ahndung, und es wird unsere Aufgabe sein, diesen aufs entschiedenste entgegenzutreten. Da die Beleidigung öffentlich erfolgte, muß dem Herrn Bürgermeister Loy, der durch seinen Rücktritt die Folgen zog, auch öffentliche Sühne geboten werden. Ich hoffe, daß die Herren damit einverstanden find, und erwarte für den Herrn Bürgermeister eine volle, feierliche Genugtuung! Herr Albert Braune hat sich bereits früher zum Worte gemeldet, das ich ihm hiemit erteile." Nach einigen einleitenden Worten, welche die bereits mitgeteilte Vorgeschichte der Krisis behandelten, beantragte Herr Albert Braune folgende Entschließung: „Die Vertretung der Stadtgemeinde Gvttschee spricht Herrn Anton Hauff d. Ä. wegen der verletzenden, ungehörigen und gänzlich unbegründeten Angriffe gegen unseren verehrten Bürgermeister Herrn Alois Loy in der Sitzung vom 10. Mai l. I. die entschiedenste Zurückweisung und die schärfste Mißbilligung aus, wobei sie lebhaft bedauert, über keine anderen Mittel zu verfügen, um ihrer Entrüstung über das leidenschaftliche, rein persönliche Vorgehen des Herrn Anton Hauff d. Ä. genügend Ausdruck geben zu können. Unserem hochverdienten Bürgermeister Herrn Alois Loy, dessen Verzichtleistung nicht zur Kenntnis genommen wird, drückt die Gemeindevertretung für seine zwanzigjährige, sehr ersprießliche, uneigennützige, mühevolle und mit Opfern aller Art verbundene, erfolgreiche, an allerhöchster Stelle wiederholt ausgezeichnete Tätigkeit, als: Bahnbau, Schule, Wasser- und Elektrizitätswerk, Kirchenbau, Obergymnasium, Studentenheim usw. den wärmsten und tiefgefühlten Dank aus, versichert ihn ihres vollsten, uneingeschränkten Vertrauens und richtet an ihn die ergebenste Bitte, das schwierige, verantwortungsreiche Amt eines Bürgermeisters der Stadt Gottschee im Interesse der Gemeinde und des öffentlichen Wohles noch weiter fortzuführen." Die Resolution wurde unter Heilrufen auf den Bürgermeister von allen Anwesenden, bis auf die Stimmen der nichtgewählten Virilisten Anton Hauff, Dr. Karnitschnig und J. Krainer, angenommen. Herr Hauff wollte seine Haltung rechtfertigen, fand jedoch kein Verständnis dafür, weil jedermann die wirklichen Gründe des Zerwürfnisses zwischen ihm und dem Bürgermeister kennt und weiß, daß dieselben keineswegs in der Richtung des öffentlichen Wohles gelegen sind. Diese Tatsache schafft Herr Hauff durch keine Beteuerung, durch keine Schönfärberei aus der Welt! Nach Schluß der bewegten Sitzung begab sich die ganze Gemeindevertretung, mit Ausnahme der mißvergnügten Virilisten, zum Herrn Bürgermeister, um ihm die gefaßte Resolution mitzuteilen, ihn ihrer treuen Ergebenheit zu versichern und ihn um sein ferneres sie in ihrem Hause jederzeit freundliche Aufnahme und liebevolle Unterkunft finden werde. So kam Minna zum drittenmale zu Richters. Die beiden Kinder Rudi und Leni, die sie vom Putre geerbt, übergab sie zuvor den Klosterfrauen zur Erziehung im nächsten Waisenhause, sie selbst aber blieb von da an bei Richters, zwar nicht als Dienerin wie ehedem, denn dafür war sie zu schwach und zu kränklich, sondern mit Rücksicht auf die ehemaligen treuen Dienste als Ableberin, sozusagen als Hausfreundin. Über Amerika aber war Frau Minna Putre nie mehr gut zu sprechen. Sie nannte dieses von vielen so gelobte Land nie anders als das Land der Enttäuschungen, und erzählte zur Begründung dieser Benennung jedem, der es hören wollte, wie sie in Amerika um ihre mühsam erworbenen Ersparnisse, um ihre Gesundheit, um ihren guten Namen, um ihren ersten Bräutigam gekommen ist, wie auch das vom reichen Farmer in Pennsylvanien zusammengewucherte, von Putre geerbte Vermögen keinen Segen hatte und kein Glück brachte, und wie sie nach den traurigsten Erfahrungen und bittersten Enttäuschungen nun selbst sagen müsse: Wie gewonnen, so zerronnen. Verweilen im Amte zu Bitten. Herr Loy war sichtlich ergriffen und kämpfte einen schweren inneren Kampf, bevor er sich entschloß, zu erklären, daß er angesichts der ihm bewiesenen Zuneigung für seine Person, sowie des ihm entgegengebrachten Vertrauens es noch einmal versuchen wolle, seine Kräfte in den Dienst der Gemeinde stellen zu wollen. Unter Heil- und Hochrufen drückte hierauf der wiedergewonnene Bürgermeister jedem der anwesenden Gemeindevertreter warm die Hand und verabschiedete sich mit herzlichen Worten." Aus Stabt und Land. Hottschee. (Aus dem Volksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat den bisherigen Aushilfslehrer an der Volksschule in Reichenau Herrn Johann Stalzer zum provisorischen Lehrer und Leiter dortselbst ernannt. — Die Supplentin an der vierklassigen Mädchenschule in Gottschee Fräulein Adele Reven wurde zur definitiven Lehrerin an der fünfklassigen Volkschule in Mitterdorf ernannt. — Die definitive Lehrerin an der Mädchenvolksschule in Gottschee Frau Helene Petsche-Junowicz wurde über ihr eigenes Ansuchen krankheitshalber in den zeitlichen Ruhestand versetzt. — Herr Josef Erker, provisorischer Lehrer in Pöllandl, wurde auf seinem Dienstposten in definitiver Eigenschaft ernannt. — (Ernennung.) Der Direktor der deutschen Staatsvolksschule in Trient Herr Rudolf Sch lenz wurde zum Bezirksschul-inspektor für die deutschen Volksschulen, Kindergärten und Freikurse in den italienischen Bezirken von Südtirol (mit Ausnahme der Bezirke Cavalese und Cles) ernannt. — (Handelsgremium.) Die k. k. Landesregierung hat die Statuten des neuzuerrichtenden Handelsgremiums in Gottschee genehmigt. — (Promotion.) Am 16. d. M. fand im großen Festsaale der Universität in Wien die Promotion des Herrn Wolfgang Wolsegger zum Doktor der gesamten Heilkunde statt. — Unseren herzlichsten Glückwunsch! — (Verlo bung.) Herr Heinrich Hofholzer, Beamter des Wiener Bankvereines in St. Pölten, hat sich mit Fräulein Else Steinfeldt verlobt. — (Schulschluß am Gymnasium.) Das Schuljahr am hiesigen k. k. Staatsgymnasium wurde wegen baulicher Herstellung am Gymnasialgebäude heuer ausnahmsweise schon am 15. Juni geschlossen. — (Ein „verdienstvoller" Mann. — Frechheiten in den „Nachrichten".) In den „Nachrichten" vom 13. v. M. heißt es u. a., daß die Stadtväter in Gottschee eine „unglaubliche Dummheit begangen hätten, wenn sie einen solchen verdienstvollen Mann — gemeint ist Dr. Karnitschnig — nicht (in den Sparkasseausschuß) gewählt hätten". Wahr ist es: D e r Verdienst des Herrn Dr. Karnitschnig war groß, das Verdienst dafür umso bescheidener. Der Verdienst, insbesonders als Rechtskonsulent der städtischen Sparkasse, war so ausgiebig, daß man es vom kärglich besoldeten Notariatsbeamten zum vermögenden Notar, ja sogar zum Virilstimmeninhaber brachte, und das binnen kaum sieben Jahren! Und das Verdienst, mit dem geprotzt wird? Das Verdienst um die städtische Sparkasse findet man nicht einmal, wenn man mit der Lupe sucht. Es müßte denn höchstens das als Verdienst angerechnet werden, daß durch die bekannte Radaupolitik im Jahre 1907 so manche Spareinleger, die von dem Anhänge des Dr. Karnitschnig bei jeder Gelegenheit angeflegelt wurden, dem Institute entfremdet wurden. — Und da erdreistet sich der gewisse kleine Kreis um diesen Mann herum überdies, die Mitglieder des Gemeindeausschusses in dem nämlichen „Nachrichten"-Aufsatze sogar noch zu bespötteln und zu verhöhnen! Sie werden als Komödianten(I) hingestellt, die „in geschlossenen Reihen" als „Bittgeher" zum Herrn kaiserl. Rat Loy sich begeben, um von ihm die Wiederannahme der Bürgermeisterstelle zu erbitten; der Bürgermeister-Stellvertreter wird verächtlich „Vize-Robert" genannt usw. Und solche Liebenswürdigkeiten der „Nachrichten" sollen die Angeflegelten als Abnehmer des Blattes sogar noch mit ihrem eigenen Gelde bezahlen! Das ist denn doch eine starke Zumutung. — (Ein neuer Haust erg es etzeutwurf.) Der Handelsminister Dr. Weißkirchner hat im Abgeordnetenhause einen neuen Hausiergesetzentwurf als Regierungsvorlage eingebracht. Es wurde zwar, wie bekannt, in der XVII. Session des Reichsrates nach langwierigen Verhandlungen von beiden Häusern ein Gesetzentwurf, betreffend den Hausierhandel, beschlossen. Bevor jedoch dieser Gesetzentwurf zur Sanktion vorgelegt werden konnte, ist der die wechselseitigen Handels- und Verkehrsbeziehungen zwischen Österreich und Ungarn neu regelnde Vertrag (Gesetz vom 30. Dezember 1907) in Wirksamkeit getreten, wodurch eine neuerliche Umarbeitung des Hausiergesetzentwurfes notwendig wurde. Von der dem Artikel XV des Vertrages zugrunde liegenden Tendenz der grundsätzlichen Ausschließung aller fremden Hausierer von der Ausübung des Hausierhandels sollen zugunsten einiger auf den Hausierhandel in anderen Ländergebiete angewiesenen Gegenden in beiden Staatsgebieten Ausnahmen geschaffen werden. Als Ergebnis der in dieser Beziehung mit der ungarischen Regierung gepflogenen Verhandlungen stellen sich die Bestimmungen des § 29 der neuen Regierungsvorlage dar. Nach diesen Bestimmungen sollen die Hausierer aus einigen in den Komitaten Nagy-Küküllü, Neutra, Oedenburg, Trentschin, Eisenburg, Mvson, Modrus-Tieme, Agram und Varasdin gelegenen Gegenden zur Ausübung des Hausierhandels mit im § 29 für jede einzelne Gegend angeführten Artikeln in Österreich zugelassen werden, solange die Hausierer mit Spitzen, Stick- und Strickwaren aus dem böhmischen Erzgebirge, die Gottscheer (d. i. Hausierer mit Südfrüchten u. bergt, aus Gottschee usw.), die Reifnitzer Hausierer mit Holz-, Sieb- und Tonwaren und die Flitscher Hausierer mit Textil- und Galanteriewaren zur Ausübung des Hausierhandels in Ungarn zugelassen werden. Der jetzt angebrachte Hausiergesetzentwurf unterscheidet sich sonst im wesentlichen von dem in der XVII. Session des Reichsrates beschlossenen Gesetzentwürfe nur durch die neue Fassung des § 12. Es soll nämlich nach diesem Para-graphe allen Gemeinden (ohne Rücksicht auf die Einwohnerzahl u. dgl.) das gleiche Recht eingeräumt werden, auf Grund eines Beschlusses der Gemeindevertretung den Hausierhandel untersagen zu dürfen. Die Genehmigung solcher . Beschlüsse soll in die Kompetenz der politischen Landesbehörden fallen. Diese Bestimmungen tragen den seitens der autonomen Behörden und der gewerblichen Korporationen konsequent geäußerten und in den Abgeordnetenkreisen nachdrücklich vertretenen Wünschen Rechnung, ohne andererseits für den Fortbestand des den gegenwärtigen volkswirtschaftlichen Interessen angepaßten Hausierhandels bedenklich zu sein. Denn der Gesetzentwurf sieht die Ausfertigung lokaler Hausierbewilligungen in vom Hausierhandel ausgeschlossenen Ortschaften (§ 12) und die Verlängerung der vor Erlassung eines Hausierverbotes erlangten Hausterbewilli-gungen (§ 30) vor; außerdem werden die Hausierer aus den im § 16 genannten Gegenden auch in für den Haust er Handel sonst gesperrten O rten hausieren dürfen. — (Wo ist der Sitz des Übels?) Die jüngsten Vorkommnisse in der Gemeindevertretung hätten fast dazu geführt, daß die Stadt Gottschee ihren sehr verdienten Bürgermeister verloren hätte. Hiedurch wäre auch die Verständigungspolitik und Verständigungsaktion in Gottschee schwer gefährdet worden, zum Schaden unseres Ländchens. Wenn wiederum neue Zwistigkeiten in Bürgerkreisen entstanden sind, wenn vielleicht sogar gerichtliche Nachspiele, Ehrenbeleidigungsklagen und bergt, zu befürchten, oder mittlerweile vielleicht bereits erfolgt sind, wenn unsere Stadt nie zur Ruhe kommen kann, so fragt man sich unwillkürlich: Wo ist denn der Sitz des Übels? Wer trägt die Hauptschuld an diesen ewigen Zerwürfnissen? Die Antwort darauf ist nicht schwer: Es ist derselbe Mann, der im Jahre 1903 die Bürgerschaft in religiöser Beziehung verhetzen wollte, es ist derselbe Mann, der im Jahre 1907 durch seine Radaupolitik den guten Ruf unserer Stadt arg gefährdete. Mit diesem Manne, der schon so viel Böses über unsere Stadt gebracht hat, sollte endlich einmal gründlich abgerechnet werden. Hinaus mit diesem Schädling, den wir nicht erst zu nennen brauchen; es kennt ihn ohnehin jedermann mehr als genug! Dann, aber auch nur dann wird wieder Ruhe und Friede bei uns einkehern. — (Industrielles.) Über Ansuchen des Herrn Benjamin Muzzolini um Bewilligung der Errichtung eines Zubaues zu seinem Ringofen fand am 14. d. M. um 11 Uhr vormittags die kommifsiouelle Lokalverhandlung unter Intervention eines Staats« baulechnikers der k. k. Landesregierung an Ort und Stelle statt. — (Todesfall.) Am 13. d. M. starb hier nach langem, schwerem Leiden Herr Schuhmachermeister Johann Darowitsch in seinem 31. Lebensjahre. R. I. P. — („Gottscheer Nachrichten.") Wie wir kürzlich in einem Grazer Blatte lasen, ist Herr Re in h o fer, der bis vor ein paar Wochen Schriftleiter des „Landboten", bei uns „Gottscheer Nachrichten" benamset, war, ein „Los von Rom"-Gegangener. Da darf es denn freilich nicht wunder nehmen, daß dieser „Los-von Rom"-Mann mit besonderer Vorliebe Artikel aus dem Kar-nitschnigkreise in Gottschee aufnahm. Die „Nachrichten" haben längst schon die Fühlung mit der öffentlichen Meinung in Gottschee, und zwar auch mit der öffentlichen Meinung in den liberalen Kreisen, verloren, sie vertreten eigentlich nur mehr die Ansichten einer einzigen Kanzlei in Gottschee. Daß hierin auch nach der Berufung Reinhofers nach Wien keine Änderung eiugetreten ist, beweisen die letzten Nummern der „Nachrichten". In der Bürgermeisterkrise stellten sich die „Nachrichten", im Gegensätze zu den Anschauungen der weitüberwiegenden Mehrheit der Bevölkerung in Stadt und Land Gottschee, auf die Seite Karmtfchmgs und die Mitterborfer Notizen stud ja sicherlich auch nichts anderes als gehässige Ableger aus dem Karnitschmgschen Kreise. — (Schülerkonzert.) Sonntag den 13. Juni fand im Saale des Hotels „Stadt Triest" die Schlußprüsung der Schüler der städtischen Musikschule statt. Das reiche Programm enthielt folgende Nummern: I. Abteilung. (Schüler des I. Jahrganges.) 1. Streichquartett mit Klavierbegleitung von Gebauer. 2. a) Melodie aus der Oper Lucretia Borgia von Douizetti, für Klavier, vorgetragen von Josefine Kropf, b) Die Forelle, Lied von Fr. Schubert, für Klavier, vorgetragen von Elsa Terpotitz. 8. In froher Laune, Walzer-Rondo von W. Wlassak, vorgetragen von Biolinschülern des I. Jahrganges. II. Abteilung. (Schüler des II. Jahrganges.) 4. a) Schweizers Heimweh, Melodie für Klavier, vorgetragen von A. Schwarzer, b) Der Alpenjäger, Klavierstück, vorgetragen von Marie Schwarzer, c) Beim Fensterln, Klavierstück, vorgetragen von Stephanie Höuigmann. d) Du schönes Kärntnerland, Melodie für Klavier, vorgetragen von Justi Loy. 5. a) Künstler- I Konkurrenz, Potpourri, vorgetragen von Biolinschülern des II. Jahrganges. b) Ein Spaziergang im Walde, vorgetragen von Otto Cernstein. Klaviertrio von Haydn. Finale, vorgetragen von Frl. G. Göderer, H. Kreuzmayer und ***. III. Abteilung. (Schüler des III. Jahrganges.) 6. Der Freischütz, Potpourri von Weber, vorgetragen vom Salonorchester. 7. a) Ans der Alm, Klavierstück, vorgetragen von R. Golf, b) Aus den Karawanken, Klavierstück, vorgetragen von Erna Stöckl. c) Am St. Wolfgangsee, Melodie, vorgetragen von Auguste Eliner. d) Phantasie aus der Oper Norma, ^vorgetragen^ von Sofie Hanika. 8. Musikalische Illustrationen, Potpourri für Zither, vorgetragen von Schülerinnen der Zitherschule (Schefchark, Kreiner, Tomaschek, Bajc.) 9. a) Phantasie aus der Oper Nachtlager von Granada von Kreuzer, vorgetragen von Anna Hönigniann. b) Unser Heimatland, vorgetragen von Antonie Kropf, c) Jägers Freud', Melodie, vorgetragen von Marie Kropf, d) 's Bögerl, Klavierstück, vorgetragen von W. Petsche. 10. a) Fra Diavolo, Potpourri, vorgetragen vom Salonorchester, b) Älplers Morgengruß, vorgetragen von Irene Kaucky. c) Alpenrose, Melodie sür Violine und Klavier, vorgetragen von Hermann und Stephanie Oblak, d) Glöcklein im Tale, vorgetragen von Marie Marek, e) Die Spieluhr, Imitation für Klavier, vorgetragen von Justi Hofmann. 11. a) Frühlingszauber, Phantasie für Salonorchester. b) Das Vöglein im Baume, Salon-Mazurterzett, vorgetragen von G. Satter. IV. Abteilung (Salonorchester). 12. a) Türkischer Marsch, b) Wlassak: Krönungsfest-Ouvertüre, c) Vergangen-heits-Notizen, Salon-Walzer, d) „O mein Österreich", Schlußmarsch. — Das Konzert war sehr stark besucht, jedes Plätzchen im Saale war besetzt. Die Darbietungen wurden mit großem Beifalle ausgezeichnet und viele Stücke mußten wiederholt werden. Allgemeines, ungeteiltes Lob wurde dem Leiter der städtischen Musikschule Herrn W. Wlassak zuteil, dessen eifrigen, verständnisvollen Bemühungen der sehr anerkennenswerte Unterrichtserfolg und das schöne Gelingen des Konzertes zu verdanken ist. — (DieSchwnrgerichtsverhandlnngeninRudolfs-wert) dauerten vom 1. bis inklusive 3. d. M. Es gelangten drei Strasdelikte zur Verhandlung. Alois Koretic, 22 Jahre alter Wagnergehilfe ans Landstratz, wurde wegen Verbrechens des Totschlages zu 2.72 Jahren schweren Kerkers verurteilt, weil er am 28. März d. I. anläßlich eines Streites dem Karl Plautz aus Gottschee einen tödlichen Messerstich beigebracht hatte. — (Brauerei Kosler in Laibach.) Die bedeutendste Brauerei in Krain, I. Kosler & Komp. in Unterschischka bei Laibach, wird unter Führung der Laibacher Filiale der Kreditanstalt und unter Teilnahme hervorragender Finanzkräfte aus der Brau-brauche in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Es ist in Aussicht genommen, größere Kreise in Krain für das neue Unternehmen zu interessieren und ihm noch andere krainische Brauereien anzugliedern. Diesbezügliche Unterhandlungen sollen bereits eingeleitet und dem Abschlüsse nahe sein. — (Vom Postdienste.) Versetzt wurde die Postoffiziantin Fräulein Završnik von Möttling nach Gottschee und die Post-offiziantin Gabriele Kamensek von Gottschee nach Möttling. —; (Jahresbericht des Staatsgymnasiums.) Soeben ist der vierte Jahresbericht des k. k. Stautsgymnasiums zu Gottschee erschienen. Den Schulnachrichten geht voran ein wissenschaftlicher Aufsatz des Herrn k. k. GymnasialdirektorS Dr. Franz Riedl: „Anton Alex. Graf v. Auersperg (Anastasius Grün). Ein Bild feines Lebens und Dichtens." Der mit dem Titelbilde des Dichters geschmückte Aufsatz bietet zunächst ein allgemeines Charakterbild des Dichters, den der _Herr Verfasser den größten deutschen Dichter Krams und den größten kraimschen Dichter überhaupt nennt, schildert sodann seine Jugendjahre und Jugenddichtungen (S. 1—16),' würdigt dessen politische Dichtungen (S. 17 — 25), erzählt feine Reise- und Zeiterlebnisse (S. 25—31) und führt uns nach der Besprechung seiner anderen erzählenden Dichtungen schließlich auf des Dichterlebens Höhepunkt und Ausgang (S. 31—39). — In den Schulnachrichten wird zunächst der Kaiserjubiläumsfeier gedacht. Den früheren Mitgliedern des Lehrkörpers, Herrn Regierungsrat Gymnasialdirektor Peter Wolsegger und Herrn Schulrat Prof. Josef Obergfön, die nach 34-, bezw. 33 jähriger verdienstvoller Tätigkeit am hiesigen Gymnasium zu Beginn deš nunmehr beendeten Schuljahres in den bleibenden Ruhestand getreten waren, werden als den früheren Hauptstützen der Anstalt Worte warmer Anerkennung gewidmet. Das Wirken der beiden genannten Schulmänner sei in den Annalen der Anstalt mit goldenen, unvergänglichen Lettern verzeichnet. Der Lehrkörper zählte im Schuljahre 1908/9 außer dem Direktor 10 Professoren, einen Lehrer der Vorbereitungsklasse und 2 Nebenlehrer. Von den 147 Schülern der Anstalt (124 in den sechs Klassen des Gymnasiums, 23 in der Vorbereitungsklasse) verblieben, nachdem während des Schuljahres 19 (17 + 2) ausgetreten waren, zu Ende 1908/9 131 (109 -j- 22). Bon diesen waren 11 (4 -}- 7) vorzüglich geeignet, in die nächste Klasse aufzusteigen, 84 (70 + 14) waren geeignet, 6 waren im allgemeinen geeignet, 24 (23 -|- 1) nicht geeignet; zu einer Wiederholungsprüfung wurden 5 Schüler zugelassen. 15 Schüler waren im Genüsse von Stipendien (Gesamtbetrag 1572 K). Die Gesamtausgaben des Gymuasial-Unterstützungs- Vereines für Schülerunterstützungen betrugen 1258'24 K. Anläßlich der Ausgestaltung der Anstalt zu einem Obergymnasium — Heuer zählte das Gymnasium sechs Klassen — bewilligte das Unterrichtsministerium außerordentliche höhere Beträge für die Vermehrung der Lehrmittelsammlungen. — (Nicht nach Amerika!) Das in Amerika erscheinende Blatt „Ave Maria“ des Raphaelvereines warnt eindringlich vor der Auswanderung nach Amerika. Auf Grund eingelangter Berichte über die Arbeiterverhältnisse in Amerika bezeichnet es dieselben als überaus traurige. Insbesondere in den Städten herrscht großes Elend. Die Fabriken haben ihren Betrieb ganz oder teilweise eingestellt. Hunderttausende von Arbeitern lungern herum ohne Arbeit, ohne Verdienst. Man gebe sich nicht dem Wahne hin, Amerika für eine Goldgrube zu halten, in der man die goldenen Dollars nur so haufenweise zusammenscharren könne, um dann über kurz oder-lang als reicher Mann in die Heimat zurückzukehren. Etwas besser geht es den weiblichen Dienstboten; aber auch diesen gelingt es nur in den seltensten Fällen, einen anständigen Dienstposten zu finden und auch dann müssen sie ihr Geld unter vielen Entbehrungen, schweren Arbeiten und großen Gefahren für die Sittlichkeit sauer verdienen. Das sollen die Eltern reiflich erwägen, bevor sie ihre Töchter nach Amerika ziehen lassen. Witterdorf. (Von der Schule.) Die zur definitiven Besetzung ausgeschriebene Lehrstelle an unserer Schule hat die provisorische Lehrerin in Gottschee Frl. A. Reven erhalten. — (Ernennung.) Der Landesausschuß hat den Obmannstellvertreter des Gottscheer Bauernbundes Herrn Georg Petsche zum Mitgliede der Stierlizenzierungskommission für den politischen Bezirk Gottschee auf die Dauer von drei Jahren ernannt. — (Trauung.) Am 1. Mai wurden in Mitterdorf der Besitzer und Gastwirt Alois Perz aus Windischdorf Nr. 5 und Maria Krobath aus Windischdorf Nr. 26 getraut. — (Sterbefälle.) Am 18. Mai starb in Wien der aus Obrern gebürtige, ehemalige Kaufmann Josef Stine; am 25. Mai Margaretha Händler aus Koflern Nr. 8, 67Jahre alt; am 27. Mai Anna An) chIot>ar aus Neuloschin Nr. 5, 67 Jahre alt. ™ (Vom Zuge überfahren.) Die schon mehrere Jahre an Fallsucht leidende 39 jährige Besitzersfrau Maria Köstner aus Kerndorf Nr. 14 wollte am 7. Juni abends noch zum Krahwirt, um Krautpflanzen zu holen. Beim Überschreiten des Bahndammes müssen die Anfälle wieder so heftige gewesen sein, daß sie auf das Geleise stürzte. Das Unglück wollte es, daß in diesem Augenblicke ein Lastenzug daherkam, der die Daliegende erfaßte und gegen 10 Meter weit schleuderte. Dabei erlitt sie mehrfache Arm- und Beinbrüche und Verwundungen im Gesichte. Herr Dompfarrer und Kanonikus Erker aus Laibach, der eben auf Besuch in der Heimat war, ging zufällig an der Unglücksstätte vorüber. Er konnte der Verunglückten noch die Lossprechung erteilen. Wenige Minuten darauf war sie eine Leiche. — (Vereinsversammlungen.) Am 6. Juni hatten der Zweigverein für Bienenzucht und die Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines hier ihre Hauptversammlung. Während bei elfterem alle bisherigen Vorstandsmitglieder wiedergewählt wurden, ergab die Wahl der Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines eine Veränderung, indem die Herren Peter Lobisser zum Obmann, Alois Perz und Johann König als Stellvertreter des Kassiers und Schriftführers neugewählt wurden. — (Christlichsoziale Wahlsiege.) Der Gottscheer Bauernbund darf stolz darauf sein, daß er von Anfang an auf christlichsozialer Grundlage gebaut hat und seinen Grundsätzen unerschrocken treu geblieben ist. Mit fast verschwindenden Ausnahmen steht ja heute die deutschösterreichische Bauernschaft im christlichsozialen Lager und hat am letzten Bauerntage deutlich zu verstehen gegeben, daß dem Freisinn kein Einlaß gewährt wird, mag er auch nach außenhin ein bauernfreundliches Mäntelchen umhängen. Ein weiteren Beweis für das siegreiche Vordringen der christlichsozialen Idee .bieten die jetzt in den Alpenländern Vorarlberg, Salzburg, Ober- österreich, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten vorgenommenen Landtagswahlen. 109 Abgeordnete zusammen hatten in diesen Ländern die Bauern zu wählen und sie wählten nicht weniger als 95 christlichsoziale Landtagsabgeordnete. In Vorarlberg, Salzburg. Oberösterreich und Niederösterreich brachten die liberal sein wollenden Bauern nicht einen einzigen Abgeordneten durch; in Steiermark muß sich die liberale Bauernpartei mit drei Abgeordneten zufrieden geben, während sie früher sieben hatten. Dafür ist die Zahl der steirischen christlichsozialen Abgeordneten von 8 auf 18 gewachsen. Kärnten ist das einzige Land, in dem sich der Freisinn unter den Bauern mit Hilfe der Sozialdemokraten noch behauptet. — (Aus der Gemeindestube.) Bei der letzten Ausschußsitzung wurde vorerst Jakob Pouše bezüglich einer geldlichen Forderung abgewiesen, dann dem Matthias Högler aus Koflern Nr. 24 das Heimatrecht zuerkanut, das Verlangen der Gemeinde Malgent um Aufnahme der Magdalena Tscherne in den Gemeindeverband Mitterdorf wurde vorläufig nicht berücksichtigt, die Josefa Krobath von Windischdorf mit ihrem Gesuche um Unterstützung auf spätere Zeiten vertröstet, für das Kind der Theresia Jaklitsch ein monatlicher Erziehungsbeitrag von 6 K bewilligt und schließlich die Einreichung eines Gesuches um Errichtung eines Gendarmeriepostens in Mitterdorf beschlossen. Das war einmal ein zeitgemäßer Beschluß, von dem man nur wünscht, daß er bald Erfolg hätte. Daß zu den bisherigen, in der Tagesordnung vorgesehenen Punkten noch ein schon zur Mode gewordener achter Punkt hinzugefügt ward, der Christlichsoziale treffen sollte, ist ohnehin den Lesern bekannt; wir können daher ruhig darüber hinweggehen. Altkag. (Trauungen.) Seit Neujahr sind in Amerika folgende Altlager, bezw. Altlagerinnen getraut worden: Am 23. Jänner Johann Jonke von Weißenstein Nr. 5 mit Fanny Rauch von Tschermoschnitz; Franz Kikel von Neubacher mit Maria König von Kletsch Nr. 15; am 7. Februar Rosa Rom, geborene Kump von Kuntschen Nr. 7 mit Gustav Waik aus Baden (Deutschland); am 17. Februar Anna König aus Kletsch Nr. 12, und Heinrich Klander; am 19. April Veronika Morscher aus Neulag Nr. 1, und Johann Lauer; am 24. April Josef Hoge aus Neulag Nr. 4 mit Klara Hutter aus Altlag Nr. 74. — (Hundswut.) Am 16. Juni kam ein wutkranker Hund vom Lande herein, der sich mit den meisten hiesigen Hunden raufte. Er entfernte sich in der Richtung gegen Langenton. Auf dem Wege dahin biß er auch eine Kuh. Die Gendarmerie verfolgte ihn ohne Erfolg. Da an der Wutkrankheit nicht zu zweifeln ist, dürfte unter unsere Hunde ein großes „Sterben" kommen. Die Behörde wird hoffentlich ihre Pflicht erfüllen, auch gegen einen Altlager Wirt, der sich gegen das Kontumazgesetz gröblich verging und durch sein schwindelhaftes Vorgehen die behördlichen Anordnungen vereitelte. Er lieferte statt des Hundes, der sich in der Hauptmannschaft Rudolfswert, wo die Hunde mit Maulkorb an der Kette gehalten werden müssen, aufhielt, deswegen auch dem Schindler übergeben werden sollte, einen ändern aus. Kein Wunder, daß diese schreckliche Krankheit nun auch in unserem Bezirke zum Ausbruche kommt. Langenton. (Studentenfutter in den „Nachrichten".) Daß der frühere Schriftleiter der „Gottscheer Nachrichten", der Los von Rom-Mann Reinhofer, nach Wien übersiedelt ist, um sich bei Herrn von Hohenblum ein warmes Plätzchen in der Zentralstelle zu sichern, haben die Leser des „Boten" wahrscheinlich in anderen Zeitungen gelesen. Weniger bekannt ist es wohl, daß an Reinhofers Stelle in die Schriftleitung der „Nachrichten" ein verbummelter Student aus unserer engeren Heimat eingerückt ist und so eine gewisse kümmerliche Versorgung gefunden hat. Jetzt wird's also in den „Nachrichten" Studentenfutter geben ad maiorem Karnitsch-nigii gloriam! Schmackhafter wird dieses kaum sein als das frühere. Den Gottscheern ist ohne Unterschied der Partei der Geschmack an dieser „Nachrichten"-Kost schon längst gründlich vergangen. Kinteröerg. (G e m e in d e v o r st a n d s w a h l.) Am 22. v. M. fand hier die Gemeindevorstandswahl statt. Gewählt wurden: Herr Johann Springer abermals züm Gemeindevorsteher; dann als Gemeinderäte die Herren: Georg Maichin (Hinterberg), Postmeister Georg Skiber (Stalzern) und Johann Sturm (Mrauen). Kiefentat. (Straße.) Die gemeinschaftliche Buchenholzparzelle, genannt Grube Tiefental, wurde um 2000 Kronen verkauft. Es wurde beschlossen, um dieses Geld von der „Kapelle" bis zum „Klumps" eine neue Straße, die ungefähr 700 Meter lang sein dürste, anzulegen. Die Arbeit wurde dem Straßenbaumeister Divanic übergeben. Mnterwarmöerg. (Straßenangelegenheit.) Fast regte sich der Neid in uns, als neulich im „Boten" zu lesen war, daß die Ebentaler eine Straße bekommen. Jahrelang petitionieren auch wir schon um Anlegung einer neuen, bequemeren Straße, aber vergeblich! Bon unserer Gemeindevorstehung sind schon wiederholt Gesuche an den Landesausschuß abgegangen mit der Bitte um Trassierung der Gemeindestraße von Langenton nach Unterwarmberg. Im Jahre 1903 war die Sache schon so weit gediehen, daß Herr Oberingenieur Oskar Englisch aus Laibach dem Gemeindeamte Langenton mitteilen konnte, er werde Mitte Juni in Unterwarmberg eintreffen, um zufolge Auftrages des hohen Landesausschusses die Strecke Langenton-Unterwarmberg zu trassieren. Da man nun endlich einem längst gehegten Wunsche und tatsächlichen! Bedürfnisse entsprochen hätte, traf uns einige Tage nach dieser Freudenbotschaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Hiobspost, daß, nachdem dringendere Trassierungen zu machen seien, die Trassierung der Strecke Langenton-Unterwarmberg als nicht dringlich auf unbestimmte Zeit zurückgestellt werden müsse. Wir vermuteten damals, daß man durch diese Verfügung auf die interessierte Gemeinde nur einen Druck ausüben wollte, sich selbst zu helfen. Ja, freilich wäre es das einfachste, damit die Sache gefördert und diese Verbindung den Ortschaften gesichert werde, daß die interessierte Gemeinde die Sache selbst in die Hand nehmen würde und die Trassierung auf ihre eigenen Kosten vornehmen ließe. Aber woher soll denn unsere bettelarme Gemeinde die Geldmittel nehmen, um die Trassierungskosten zu bestreiten? Der Ingenieur beanspruchte per Kilometer Straßenprojekt ein Honorar von 160 K; da die Strecke ungefähr 5 Kilometer lang ist, würde somit das Honorar 800 K betragen, eine Summe, die die Gemeinde Langenton unter den herrschenden mißlichen Verhältnissen unmöglicher schwingen könnte. Man gebe uns das Geld samt Zinseszinsen zurück, das wir seit dem Jahre 1840 an Straßenumlagen schon eingezahlt haben, und wir werden mit Freuden die Trassierungs- und Baukosten der Straße bestreiten. Htteg. (Beim Steinschießen verunglückt) ist am 12. d. Georg Loser jun. aus Eieg. Als er den Stein mit Pulver füllte und etwas Papier auf die Ladung schlagen wollte, ging der Schuß los und verletzte ihn im Gesicht und an der Brust. — (Trauungen.) In der letzten Zeit fanden folgende Trauungen statt: Am 20. Mai Johann Zimmermann aus Händlern mit Maria Paskutti aus Stalzern; am 24. Mai Johann Dulzer mit Josesa Gerbitz, beide aus Rieg; am 31. Mai Franz Reischl aus Oberwetzenbach mit Magdalena Michitsch aus Rieg; am 7. Juni Johann Krisch mit Gertrud Michitsch, beide aus Rieg. Kotscherl. (Altarreparatnr.) Herr Georg Seemann aus Wien hatte im Vorjahre einen größeren Betrag behufs Reparatur unseres Altares letztwillig vermacht. Diese Arbeiten hat nun Herr Alexander Götzl, Bildhauer in Laibach, übernommen. Werdreng. (Feuerwehrwahl.) Die im Februar l. I. gegründete Feuerwehr nahm am 17. d. M. in Anwesenheit des Gemeindevorstehers Josef Verderber die erste Chargenwahl vor. Es wurden gewählt die Herren: Josef Lackner aus Verdreng zum Hauptmann; Johann Staudacher aus Verdreng zum Hauptmannstellvertreter; Gemeinderat Josef Verderber aus Verderb zum Schriftführer; Paul Jonke aus Verdreng zum Kassier; Bernhard Maichen aus Verdreng zum Steiger-Obmann; Josef Schemitfch aus Verdreng zum Steiger-Obmannstellvertreter; Johann Lackner aus Verdreng zum Spritzen-Obmann; Michael Lackner aus Verdreng zum Spritzen-Obmaunstellvertreter; Franz Hiris aus Verderb zum Schutzmann-Obmann; Karl Schuster aus Verdreng zum Schutzmann- Obmannstellvertreter, Rudolf Weiß aus Verdreng zum Requi-siteumeister. Höttenih. (Todesfall.) Am 11. d. M. ist hier nach langwieriger Krankheit Frau Gertrud Gliebe, die Mutter des Herrn Pfarrers Josef Gliebe, gestorben und unter großer Beteiligung der Bevölkerung zu Grabe getragen worden. Sie ruhe in Frieden I — (Feuersgefahr) war Anfang Juni auf der Dampfsäge in Kaltenbrunn. Beim Maschinenhause war ein Feuer zum Ausbruche gekommen, das nur mit Mühe und Not von den Arbeitern gedämpft werden konnte; ein größerer Schaden ist nicht zu verzeichnen, die Arbeiter kamen mit dem bloßen Schrecken davon. Wessettak. (Anerkennung und Dank.) Zufolge Erlasses des k. k. Ackerbauministeriums vom 24. Mai d. I., Z. 19060/1378, wurde dem Pfarrer in Nesseltal, Herrn August Schauer, die Anerkennung und der Dank des Ackerbanministeriums sür seine bisherige Tätigkeit als Saatenstandsberichterstatter ausgesprochen. Küchel. (Trauung.) Am 6. Juni l. I. hat sich Matthias Rabuse Nr. 7 mit Katharina Skibar von Kummerdors verehelicht. Mtfriesach. (Die Einweihung) der neuen Feuerspritze findet am 27. Juni statt. Möüandt. (Eine gesunde Gegend) ist unsere Pfarre. Obwohl sie fast 1000 Seelen zählt, ist seit November vorigen Jahres doch nur 1 Todesfall voraekommen. Geburten aber gab es in derselben Zeit 12. Wir denken also noch lange nicht daran auszusterben. — (Die Vorschriften der Hundesperre) werden mit aller Schärfe gehandhabt. Jeder Hund muß einen Maulkorb tragen angekettet sein und darf den Hof nicht verlassen. Ein hiesiger Hundebesitzer führte seinen Hund an der Kette, wohlgemerkt, nur ins Haus zum Fressen. Ein Auge des Gesetzes, deren es jetzt hinter jedem Zaun und Strauche gibt, erspähte dies. Anzeige, Bestrafung und Abholen des Hundes durch den Schinder war die Folge Nur der Schinder darf Hunde ohne Maulkorb, nur an der Leine, tagelang herumführen! Daß der verfluchte Amtsschimmel nicht bald zu Schanden geritten wird! Hraz. (Ein Sitzredakteur.) Nach neunjährigem, leider erfolglosem Studium an der hiesigen Hochschule ist H. K. aus A. bei Gottschee Sitzredakteur der „Nachrichten" geworden. Schade um die verlorenen Jahre und das viele Geld! Herr K. wurde von seinen Eltern sehr, vielleicht zu sehr unterstützt. Den Mißerfolg dürften sie schwer empfinden. Genossenschaftswesen. Hottschee. (Generalversammlung.) Die ordentliche Generalversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines Gottschee findet Montag den 28. Juni im Gasthause des Herrn Anton Kresse in Schalkeudorf statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1908. 4. Ergänzungswahl in den Vor-fiartb. 5. Wahl des Aufsichtsrates. 6. Allfällige Anträge. Beginn um 4 Uhr nachmittags — Im Falle, daß diese Generalversammlung nicht beschlußfähig sein sollte, findet eine halbe Stunde später am selben Orte und mit derselben Tagesordnung eine zweite Generalversammlung statt, welche bedingungslos Beschlüsse fassen kann. Der Vorstand: Anton Kreffe, Obmann. Messettal. (Die Generalversammlung) des Spar-und Darlehenskassenvereines in Nesseltal findet am 29. Juni um 2 Uhr Nachmittag in den Gasthausräumlichkeiten des Herrn A. Agnitsch in Nesseltal Nr. 17 mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1908. 4. Wahl des Aus-ftchtsrates. 5. Freie Anträge. — Im Falle der Beschlußunfähigkeit findet eine halbe Stunde später eilte zweite Generalversammlung statt, welche im Sinne der Satzungen unbedingt beschlußfähig ist. Aktl'ag. (Einladung) zur ordentlichen Generalversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines Alllag, reg. G. m. und. H., welche am 27. Juni 1909 um halb 5 Uhr nachmittags bei Herrn Franz König in Altlag Nr. 33 abgehalten wird. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 1908. 3. Ersatzwahl des Vorstandes. 4. Änderung der Statuten. 5. Freie Anträge. — Im Falle, daß diese Generalversammlung nicht beschlußfähig wäre, findet eine halbe Stunde später am selben Orte und mit derselben Tagesordnung eine zweite Generalversammlung statt, welche bedingungslos Beschlüsse fassen wird. Witterdorf. (Von der Raiffeisenkasse.) Das erste Geschäftsjahr unserer Darlehenskasse hat über Erwarten gut abgeschlossen. Bei der am 13. Juni abgehaltenen Vollversammlung konnten die Herren Georg Petsche als Obmann und Oberlehrer Georg Erker als Kassier die erfreuliche Mitteilung machen, daß gleich im ersten Jahre K 133.826"28 eingelegt wurden und ein Reingewinn von K 282'26 erzielt wurde. Nach Genehmigung der Jahresrechnung wurden die bisherigen Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates einstimmig wieder gewählt. Die Hauptversammlung war recht gut besucht und beehrten durch ihr Erscheinen auch Herr Dechant Erker und Schulrat Prof. Josef Obergföll, sowie sämtliche Mitglieder des Vorstandes der Raiffeifenkasse in Mosel die Versammlung. Herr Pfarrer Erker aus Mosel hatte die Güte, in einem beifälligst aufgenommenen Vortrage Zweck und Nutzen der Raiffeisenkassen darzulegen. Weg. (Jahreshauptversammlung.) Am Petri- und Paulitage, d. i. am 29. Juni, findet im Gasthause des Herrn Jolj. Krisch in Ri eg die Generalversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 1908. 3. Wahl des Aufsichtsrates. 4. Allfälliges. Unterlag. (Einladung) zu der ordentlichen Generalversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines in Unterlag, reg. G. m. unb. H., welche am 27. Juni um 2 Uhr nachmittags in den Amtslokalitäten in Unterlag stattfindet. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1908. 4. Wahl des Aufsichtsrates. 5. Freie Anträge. Im Falle, daß diese Generalversammlung nicht beschlußfähig wäre, findet eine halbe Stande später am selben Orte und mit derselben Tagesordnung eine zweite Generalversammlung statt, welche bedingungslos Beschlüsse fassen wird. — (Ausweis für den Monat Mai.) Einnahmen K1284; Ausgaben K 1280; Geldumsatz K 2564; eingezahlte Spareinlagen K 1170; ausbezahlte K 230. Laufende Rechnung mit dem Verbände: Abgesandt K 850. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Rleindruckzeile oder deren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes 3ahr • wirb eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Nechnungsabjchluß des Spar- und Darlehenskastenvereines in Mitterdorf. registr. Genossenschaft mit unöesch. Kaftung für das I. Geschäftsjahr 1908. Kinnahmen. Umsatz. Ausgaben. K h K 1 ■ h Eingezahlte Geschäftsanteile 118 Behobene Spareinlagen 11.039 60 Spareinlagen mit den kapitalisierten Zinsen . . 133.826 28 Ausgezahlte Zinsen von Spareinlagen . . . 38 21 Zurückgezahlte Darlehen 5.270 25 Gegebene Darlehen . 15.200 — Laufende Rechnung mit dem Verbände . . . 3.238 05 Laufende Rechnung mit dem Verbände . . . 114.280 05 1 ■' Eingezahlte Darlehenszinsen 448 57 Zinsen der laufenden Rechnung 1 01 Verwaltungs- und Amtskostenbeiträge .... 48 24 Bewegliches Inventar 421 92 Beitrittsqebühren . 59 — Verwaltungs- und Amtskosten 93 99 Provisorische Anlehen 1.038 07 Kapitalisierte Zinsen der Einlagen 3.173 85 | Vergütung für Büchel ........ 42 — Provisorische Anlehen 1.038 07 Zinsen der laufenden Rechnuna 2.610 05 Anteil dem Verbände 200 — Bücher und> Drucksorten 317 68 p Kassastand am 31. Dezember 1908 .... 894 13 1 146.698 51 146.698 51 Aktiva. Bilanz. Uafstva. K h K h Darlehen 9.929 75 Geschäftsanteile 118 _ Laufende Rechnung mit dem Verbände . . . 111.670 — Spareinlagen mit den kapitalisierten Zinsen . . 122.786 68 Bewegliches Inventar 411 22 Rest vom beweglichen Inventar 35 — Wert der Drucksachen 116 84 Reingewinn 282 26 v Geschäftsanteil beim Verbände 200 — Kassestand am 31. Dezember 894 13 123.221 94 123.221 94 Mitgliederzahl 59. verein der Deutschen a. ßottschee —........— in Wien....................... Zitz: I., Nauhenstemgajse Nr. 5. wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Weremskokake „Zum roten Igel", I., Zkörechtspkatz Mr. 2. Landwirtschaftliche Maschinen-= fabrik üeeeü sucht tüchtige, solide Agenten. Gefällige Offerte unter „U U 5" an Keinrich SchaöK, Wien, I. 25off$cifc 11. Mit „Keil-Lack" streiche ich seit Jahren Den Fußboden — denn das heißt sparen; Und für Parketten reicht 'ne Büchse Alljährlich von K e i l's B o d e n w i ch s e. 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