PrikuumerationS-Preise: S It r Laibach: SanzjShrig ... 8 ft. 40 Ir. Hslbjiihrig ... 4 „ 20 „ Birrteljiihrig . . 2 „ 10 „ M«vl>tlich . . — „ 70 „ Laidacher jicsacaoii: - Bahnhofgafle Nr. 182. Mit d er Post: Gvnzjilhng... 11 fl. — kr. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ Sikrieljiihrig . 2 „ 75 „ g2r Austellnng in« Haus bier* t^Shng 25 kr., monatl. 9 kr. Kiisjeine Slummcm 6 kr. Expedition- & Jufrraten - Bureau: -ongrehplas Nr. 81 (©ud)» Ijanbhtnfl Don 3gn. b. Slcino mayt & Fed. Bambero Jnscrtionspreise: Wr bit einspaktige Pct:>. • * h 4 kr., bei ^weimaliger C'.-.* fchaltnng k 7 kr., fcrtitna a 10 kr. IrisrrtionSstempel iebtSmel 30 It. Lei grijtzeren 3nfctc,. 'i unb Bfttrer Tinschaltung ::ufpkk» chender Rabail. Rnonywe Miltheilungcn tottbtn nicht berLlkflchtiqt; Manuscripie nicht zurLckqesendei. Nr. 238. Donnerstag, 16. Oktober 1873, — Morgen: Hedwig. 6. Jahrgang. Der preutzische Kirchenconflict steht, trotzdem beinahe hundert Prozcsse gegen die widerhaarige Hierarchic aller Rangstufen schwebend oder schon erledigt find, erst in seinem Ansangs-stadium, bentt es werden nach unb nach zahllose, unter bem Schutze ber BischSfe begangene Mis-brauche aufgebeckt, welche bad gerichtliche Verfahren gerabezu herausforbern. Die Kirchengesetze forbern unter anberm auch, bah erlebigte Pfarrstellen inner« Halb ernes Jahres com Tage ber Erlebigung enb-giltig zu besetzen finb. Die Errichtung von Seel-forgeamtcrn, beren Jnhaber unbebingt abbcrufen werben butsen, ist nur mil Bewilligung bes Kultus-ministers znlassig, unb es fallen unter biese Gesetzes-bcstimmung ausbriicklich bie Succursalpfarren fran-zosischen Rechts in ben Rheinlanben, fur welche bie Genehmigung schon vom ersten Mai an emzuholen war. Dieser Succursalpfarren finb nicht weniger als zwolhunbertcinunbvierzig unb beren Jnhaber haben seit bem ersten Mai alle ihre Functionen rechtswibrig ansgeiibt, so bah sammtliche Acte null unb nichtig finb. Welche unabsehbare Reihe von Conflicten sich da croffnet, ist leicht einzusehen. Die Ultramoutanen selbst gewinnen ben Einbruck, bah die Regirrnng keinen Spah versteht. Sie geht gegen bie ultramoutanen Agitationen mit einer Derb-heit unb Bestimmtheit vor, bie nichts zu wunscheu Lbrig lassen. Die bem Minister von Eulenburg unterstehende..Provinzialcorresponbenz" rnuh siir ben Kultusminister Falk Artikel vorbereiten, bic als officiclle Auslassungen wegen ihrer schars ausgeprag-ten kirchlich freisinnigen Richtung bie hochste Beach-tung verbienen. Dabei halt sich ber jiultusminister von jeber Ueberstiirzung fern, unb bie Ruhe, womit er seine Gegner abfertigt, imponiert ganz besonbers. Falk vertheibigt seine Kirchengesetze mit meisterhastem Geschicke; er laht nichts weiter als bas Recht gel-ten, er ist barin ber Vertrctcr bes guten preuhischen Beamtenthums, bas sein Lebtag nur in bicfer Weise gcwirkt hat. Falk muhte lange thatig sein, ehe er sich voll unb ganz in alien Kreisen zur Geltung brachte; jetzt ist ihm bies getuitgen. Seine Freunbe bewunbern ihn, seine Gegner halt er in Respect. Der letzte ber erwahnten Artikel ber „Pro-vinzialcorresponbenz" ist ber Stellung bes Staates zu ber Unbotmahigkeit ber romisch-katholischen Bi-fchofe gewibmet unb liiht keinen Zweifel fiber ben Entschluh ber Regierung, bie Rechte bes Staates gegen die Auslehnung ber rSmischen Pralaten zu ronhren, welche, wie mit Recht hervorgehoben wirb, nicht nur bie AutoritSt, sonbern auch ben Frieben bes Landes gesahrden. Der ganze Artikel bestStigt bit schon anberweitig gebrachte Nachricht, wonach in nachster Zukunst weitere entfchicbcnc ©chritte gegen bie wiber-spanstigen Bischiife bevorstehen. (Aleichzeitig hat bet Artikel augenscheinlich ben Zweck, bie besonnenen Katholiken vor ber stattgehabten Wahlagitation ber ultramoutanen Partei zu women. Unter anberm heiht es ba: „Die Bischiife haben ber Wirksamkeit der neuen Gesetze nicht blos in ben Fallen, beren Eintritt nnvermeidlich war, Wiberspruch entgegengesetzt, sonbern in herauSsor-bernber Weise bie Falle bes Ungehorsams unb Gegensatzes gehiinft. Sie haben enblich nicht blos selbst ben ©esetzen unb ber Obrigfeit ben Gehorfam verweigert, sonbern theilweise auch bie Bevvlkerung zu Schritten ber offencn Auflehnung angeregt unb ennuntert. Wenn hiernach bie von ber Regierung bes KonigS ausrichtig gchegte Hoffnung auf cine frieb-liche Durchfuhrung ber neuen Gesetze vereitelt wor-ben ist, so versteht sich both von selbst, bah hiex-burch bie ftste Entschlossenheit unb Zuversicht in bezug auf bie Durchfuhrung ber Gesetze in ihrem gonjen Umfange unb mit allen Folgen nicht einen Augenblick erfchuttert werben kann. Die Gesetze haben ber Regierung ben festen Boben gegeben, auf welchem fie bie Jnteressen unb bas Ansehen be« Staates nach alien Seiten zu wahren im Stanbc unb zugleich unbebingt verpflichtct ist. An ber Hand ber Gesetze geht sie gegen BischSfe unb Priester, welche bem Staate ben Gehorfam verweigern unb ben offentlichen Frieben gefahrben, fichcrn SchritteS vor, unb wirb, wenn es sein muh, auch von ben ftrcngften unb burchgrcifenbften gesetzlichen Mitteln Gebrauch machen, um ben rSmischen Uebermuth auf preuhischem Boben entwtber zu beugen ober zu brechen. Die BischSfe wiffen sehr wohl, bah es sich bei ben Vorfchriften ber Gesetze unb ben Slnorbnungen ber Obrigfeit, benen sie sich wibersetzen, nicht im allerminbeften um bie ©runbffltze bes Glauben Ieuilleton. Eine verborgene Munde oder Schatten des Glanzes. Erzahlung von Anton Leipnik. II. (Fortsetzung.) Die Nacht war obe unb sinflcr; befto greller ftochen bie glonzenb erleuchteten Fenster bes graflich wellenborfischen Palastes von ber Duiikelheit ab. GlSnzenbe Kutschen hielten abends um 10 Uhr vor ber Hausflur; nach unb nach fammette sich bas Heer ber Gaste, welches in bem gastfreunblicheu Palaste immer freunblich aufgenommen wurbc. Der Palast war ftets ben luftigen Gefellfchaf-ten geoffnet. Wochentlich zwei ober brci Concerte, Svir^en unb Belustigungen bis in ben helleu Tag. Die Hausfrau selbst war nicht mehr jung^ rtwa 35 Jahre alt, aber nvch Immer schon, geistreich Und von sprudelnder Laune. Sie tanzte noch lebhast und war immer von den elegantesten Courmachern «mlagert. Einige behaupteten, sie ware eite(,{ fofctt, °"dere aber fagten, bah fie lebensluftig unb sehr in-teressant sei. In jeber vornehmen Gesellschast war fie zu fchen; sie tam fruh unb entfernte sich split. Der Graf war mehr als 40 Jahre alt; er liebte bie Untcrholtungen nicht, befto mehr aber seine Frau, beren Wunsch ihm immer tin Befehl war; es gesiel ihm sehr, bah seine Frau noch immer siir so interessant gehalten warb,' wie vor 16 ober 20 Jahren. Grči fin von Wellenborf war eine schlanke, schone Frau, mit seinen regrlrnahigen Gesichtsziigen. Wenn sie nicht lachelte, lag eine liefe Melancholic auf diesen blassen Ziigen, aber sie lachelte fast immer unb bann wurden dicfe Ziige ausdruckvoll belebt. Einige, unb besonbers bie Damen, behaupteten, bah sie Schonheitsmittel zur Wahrung ber interes« fanten Blasse anwenbe, anbere aber meinten, bah sie biese Blasse ber bruckcnben Salonluft zu ver-banken Habe. Heute war sie wieber in ubersprudelnder Laune. Fur jeden ihrer Gaste hatte sie ein begluckendes Worts ein beseligendeS Liicheln. Nach Mitternacht enlfetnte sich ein Theil ber Giistr; fie aber blieb in unverwirstlicher Laune, selbst bann noch, wenn bie ersten Strahlen ber Sonne burch bie Garbinen bes FensterS schimmerten unb ben blenbenben Schein bet Lustres erbfoffen mochten. Der letzte ber Gaste hatte sich entfcrnt, unb als fie in bem teeren Saal um sich bickte, enlrang sich ein tiefer schwerer Seufzer ihrer Brust, ber schone Kops fenfte sich, bas intereffonte Antlitz warb burch innern tiefcn Schmerz entstellt. „Wieber tin Tag, eine geriiuschvolle Nacht in bie Ewigkeit gesunfen. Die Morgenrothe schimmert burch ben Saal — ach! bas Gerausch wirb sich balb wieber erneuern unb mich in ben Strubel ber theucr trfausten Genusse reihen! Wann, oh! wann wirb bieses Leben beenbet sein? Wer solite e» ahnen, bah bieser strahlenbe Glanz so finftere Schatten besitzt?" Seise Schritte naherten sich; es war ber Graf; fie erhob ben Kopf unb lachelte fanft. «Bist bu nicht mubt Charlotte?" Sie fchiittette verneinenb bas schSne Haupt. Er reichte ihr ben Arm unb geleitete sie bi-zu ihrem Bouboir. Dort kuhte er fie auf bic Stirne unb entfernte sich. Die Zofe erwartete fchon ihre Herrin; bic Grasin sank ermattet in einen Lehnstuhl; bie Zofe lvste ihr bas schbne lange Haar. Du bist so schweigsam, Jeanette; ich Itebe baS nicht — erzahle mit etwas. „Jch bachte, bah Sie schlafrig sinb, gnSbige Ftau." oder um die von dem Erliiser den Glaubigen auf-erlegten Vorschriften handelt. Was hat es mit den Grundsatzen des christlichen Glaubens zu thun, wenn der Staat verlangt, datz zu Geistlichen in Preutzen nur Deutsche und nur Manner von einer gewissen allgemeinen Bildnng zngelassen werden sollen? — tvelche Vorschrift uuseres Erlosers wird verletzt, wenn die Obrigkeit verlangt, datz ihr von jeder An-stellung oder Versetzung von Geistlichen Kenntnis gegeben werde? Wenn die Bischofe sclbst darauf hinweifen miissen, datz gewisse geistliche Amtshand-lungen nach den bestehenden Einrichtungen „rechtliche Folgen auch im burgerlichen Leben" haben, so miitzten sie im Geiste des Erlosers, welcher gesagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt", und „®ebet dem Kaiser, was des KaiserS und Gott, was Gottes ist" — unbedingt anerkennen, datz die Regierung unseres Kaisers das Recht hat, bei der Anstellung derer, beren Amtshandlungen auch rechtliche Folgen im Rciche dieser Welt, das heitzt im burgerlichen Leben haben, auch gewisse biirgerliche gesetzliche Burgschaften zu fordern . . ." Politische Rundschau. Laibach, 16. Oktober. Inland. Mit den trsten Wahlresulta-t c n barf die Verfassungspartei zufriedcn sein. Der Ausfall der Landgemeindewahlen in Bohmen hat die gefestigte Stellung der Versassungspartei den Czechen und Ultramontanen gegenuber dargethan. In Karn-ten hat die Versassungspartei den Ansturm der Klericalen siegreich abgeschlagen. Die schlecht verhiillte Schadenfreude, welche die klericalen Organe nach deit erftert ungunstigen Nachrichten Liber die Wahl-mannerwahlcn in Karnten zeigten, war jedensalls vcrsruht. In N i e d e r o ft e r r ei ch find die Wahlen der Landgemeinden, wie zu erroarten stand, zu gun-sten der Versassungspartei ausgefallen. In den 10 Wahlkreisen wurden 9 Versassungstreue und ein Klericaler gewahlt; letzterer mit geringeret Wtajo-ritat und nur durch ein unwiirdiges Manover der sogenannten Conservativen, die den liberalen Candidate« im letzten Momente einen Gegencandidaten in der Person cities obskuren Beamten des Herrn v. Stremayr entgegenstellten. Die Wahlen der berosterreichisch enLandgemeindenftetenleider Lberwiegend klerical aus. Nur imWahlbezirke Gmun-den-Kirchdvrs siegte Dr. Edlbacher, die itbrigett sechs Bezirke wahlten die Hauptkampfhahne der oberoster-reichischcn „Rechtspartei", von denen es noch zweifcl-haft ist, ob sie in den ..Reichsrath" geheti werden. »Merke dir mein Kind, datz der Schlas nicht von utisercin eigctten Willcn abhangt. Erzci hle etwas." Jeanette war geschwatzig und kramte die Tages. nenigkeiten aus, wahrend sie das Haar der Grafin kamnite. Plotzlich zischte die Grafin schmcrzlich. „Du rcitzt mir das Haar aus!" rtef fie zornig. ..Entschnldigcn Sic, Frau Grafin, es war ein graues Haar." „Ach leider ist es nicht das erste! Pflegst du mir die graven Haare immer auszureitzen?" Die Zofe schwieg. „Warum antwortest du nicht?" ,,Jch habe eine Pomade, welche dieselbcn schwarzt." „Und die beniitzest du? Vergebens, die Haare werden doch grau. Glaube mir, Jeanette, die Welt weih schon langft, datz ich grave Haare habe." „Oh! Frau Grafin, datz konnen Sie nicht sagen; Sie find ja so schon — so jung..." „Genug Jeanette — genug! Ach! erst vier Uhr? Wird die Zeit auch so tange — eine Etoig-leit schcint mir diese Nacht zu sein." „Sie haben sich wahrschcinlich schlecht unter-halten." „Du magst recht haben! Unterhalte mich du. Lis ich einschlase." Das Ministerium beabsichtigt, in alien Fallen, wo Recurse gegett die Staathalterei-Enlscheidungen bezuzlich der Eintragung gcistlichcr Nutznietzer in die Wahlerliste des Grotzgrundbesitzes vorlicgen, sich der Entscheidung zu cnthalten, da es den Reichsrath als compctcntcs Forum in dieser Frage bctrachtet. Beziiglich der am 1. Januar in Wirksamkeit tretenden Institution der Geschwornenge-r i ch t e schreibt ein officioser Correspondent der ..Bohemia": „Es ist nur eine knrze Spannc Zeit, fauttt 11 Wochen, welche uns von dem Beginne der Jury trennt und noch schweigt alles iiber diesen wichtigen Wendepunkt im Justizwesen — beinahe konnte man es Thcilnahmslosigkeit ttctitten, welche in atleti Kron-landern dieser Errnngenschast des Liberalismus cnt-gcgcngebracht wird. Die Hauptlisten der Gcschworcncn licgcti bereits aus und das einzige Lebenszcichcn, welches von den Betheiligten gegeben wird, find — Gcsuche urn Bcsreiung. Die Instruction siir die Gcschwornen isi unter der Presse und wird dieser-tage erscheinen. Bereits werden Anweisungeti zur Bchebung derselben ersolgt. — Mit den Rcclama-tionen ware sich vonseite der Staatsbiirgcr zu bi> eilen, da aus der Hauptliste die Jahresliste und aus dieser erst sur die einzelnen Falle die Dienst-liste versatzt wird, was jedensalls Zeit in Ansprnch nimmt, besonders bei der ersten Anlage. Der u n g a r i s ch e Justizminister hat, wie der „P. Cl." mcldct, dicscrtagc dem Ministerprasiden-ten eittcn Gesetzentwurf iiber die Schadcncrsatzpflicht der Eisenbahnen fiir Todtungcn und korpcrlicheVer-lctzungen, welche durch Eisenbahnungliicke verursacht werden, iiberreicht. Der Ministerprastdent hat nun diesen Gcsctzcntwurf den andern intcressierten Mini-sterien bchufs Bcgutachtung iibersendet. „Wir wissen nicht", sagt der ..Pestcr Lloyd", „zu welchen Schritten sich Graf A n d r a s s y durch den Zwischensall mit der tiirkischen Denkschrist iiber die b o s n i s ch e n Dinge veranlatzt fchen wird. Entscheidend werden dasur ohne Zwcifcl die Aufkla-rungeti sein, welche in Constantinopcl iiber die aller-dings sehr befreundcte Mtittheilung der Denkschrist erfolgen werden. Es ist iniSglich, datz die tiirkische Regierung dem Actenstiicke jede officielle Bcdcutung abcrkennt und es gewissermatzen nur als eine halb-amtliche Zusammenstellnng der ihr durch ihre Re-gierungsorgane zngekommenen Erhebungen bezeichnet. Selbst in diesem Falle wird das Unverbindliche und der diplomatischen Courtoisie so wenig Entsprechende der Form nicht ohne gewisse Consequenzen bleiben konnen. Aber in keinem Falle kann Umgang davon genommen werden, datz den in ihrer Amtsehre so Die Grafin begab sich zu Bette. ..Schraube die Lampe hoher . . . cs ist hier so finstcr — ich fiirchte mich! Dann crzahle mir etwas, singe odcr trcibe Possen; du hast eine hiibsche Stimme, Jeanette." Die Kammerzose begann ein Marchett — die Grafin heftete ihre Augen aus die Lampe und lauschte so der Erzahlung. Endlich schlotz sie die Lider; Jeanette bemertte es nicht und setzte die Erzahlung fort. Die Grafin schlies, ihre Brust hob sich kramps-hast, sie muhte unatigenehme Traume haben. Jeanette bemertte, datz ihre Gebieterin schlase und wolltc sich entfernen. Die Grafin fchreckte plotzlich auf, offnete die Augen und erhob den Kopf. „Bist du da, Jeanette? Du kannst gehen! Warte! Britige mir Bucher und die heutigen Blatter; ich kann nicht fchlafett und werde zu lesen ver-suchen." Jeanette besolgte die erhaltenen Besehle und entfernte sich. Die Grafin war allein; sie saltete die Hande und wandte' die Augen nach oben. Dann Matterte sie, gelangweilt, in den Biichern, wars dieselben fort und nahm die Blatter zur Hand. (Fortsetzung folgt.) schwer beleidigten osterreichisch-ungarischen Funclio-naren der Schutz werde, auf den sie Anspruch er-heben konnen und datz die vollkommene Grundlosig-keit der erhobenen Beschuldigungen in a tier Form zur Anerlettnung gelatige." Ansland. Das Ausgchen Preutzens in D e u t s ch l a n d s, d.h. die Trennung der Reichs-behorden von denjenigen Preutzcns, dtirftc binncn kurzem einen bedentenden Schritt nach vorwarts ntacheii. Der Plan einer Umwandlung des beutfchett answartigen AmtcS in eine Reichsbehorde fteht nach einer offictofen Correspondenz in nahcr Aussicht. In dem Umstande — heitzt cs da — datz der Letter des auswartigcn Amtcs eitiem Nichtpreutzen, dem Mecklenburger v. Bulow, den Unterstaatssecretar-posten anvcrtrantc, datz fertter in vcrhaltnismatzig kurzcr Zeit vier baierische Asscssorcn im auswiir-tigcn Amtc angcstcllt wurden und endlich mehrere Nichtpreutzen tin Eonfutardienste Verwendung fan* den, glanbt man eine Bestatignng der gedachtcn Ab-sicht des Reichskanzlcrs zu finden. Jntercssant fur die Stellung des Reichskanzlcrs zu den Dingen, welche sich in Frankreich vorbereiten, ist folgende Correspondenz der ..Elberselder Ztg." Fnrst Bismarck soll nemlich einem diplomatischen Freunde solgendes crklart haben: Aus seine Veran-staltnng Hitt wurde die franzosische Nationatversamm-lung $uitt Zwccke des Friedcnsschlusscs gewahlt. Er habe daher ein Recht zu sragen, wie diese Bolksver-tretung dazu fame, ihre Competenz selbst zu andern und die Monarchic zu troctamieren. Es fci das nach der Auffaffung des Fiirsten cin parlamentark scher coup d’etat und die Manner des Gottesgna-denthnms in Frankreich feien somit unter die Re-volulionare gegangen, ohne zu bedenfen, datz sic nic-mand einen grotzercn Schadcn als den Orleanisten znfngen. Man habe nemlich die Frage ansgewor-sen, wcr der nachste Erbe Chambords ist, darauf antwortetc er: die dem Throne zicmlich fcrnc stchcn-dett Orleans feien dupiert, benit bie fpanischen Bourbons feien zwar von der Thronsolge in Frankreich durch den Pyrenaensrieden ansgeschlossen, batlltt die Kronen von Frankreich und Spanicn nic auf einem Schcitcl ruheti; wenn aber diese spanischen Bourbons an Spanicn verzweiseln und anshoren, Jn-fanten und Pratendenten zu sein — dann feien fie wicdcrum franzosische Prinzen von Gebliit und stcin-bett zwischen Heinrich V. und ben cntfernteren Vct-tern von Orleans. Dann hatten Don Carlos ober Alfonso inchr Chanccn in Frankreich — weggejagt zu werden, als in Spanicn Aufnahme zu finden. Es geht hieraus wohl hervor, datz Bismarck nur auf die Republik in Frankreich rechnet. Angesichts der Dinge in Frankreich und ihrer Riickwirknng auf die Schweiz verlangt die „St. Gallener Ztg.", falls die s ch w e izc r i s ch en Bi-s ch ii s e glcich ihren sranzosischen Collcgcn die romisch-katholische Kirchmorganisation zu politischen Zwecken misbranchen sollten, die sofortigc Auflosung dieser Organisation durch Bruch der Mittelglieder zwischen Rom und dem schweizerischen Klerns. Es schcint, datz dieses Blatt den Nagel aus den Kopf gctroffcn hat. Ein katholifchcr Klcrus ohne Bischofe hort auf, eine romifche Armee zu sein. Eine anscheinend aus den Regierungskreiscn deS Cantons B e rn stammende Correspondenz des „Jour-nal be Geneve" gibt sehr intercssante Auffchlusse iiber die sofortigc Neubefetzung der ncunundfechzig Pfarrcicn im berner Jura durch altkatholische Geistliche. Es wird zuniichst ausgesiihrt, datz man bie Absicht habe, die neununbsechzig Psarreien in achtundzwanzig zusammenzulegen. Zur Verwaltung derselben habe die Regierung bereits die nothigen Geistlichen bei der Hand. Man tootle ubrigens dieselben dem Volke nicht aufdrangcn, ihre Berufung toerbc nur proviforifch sein bis zur Bestatigung durch Gemeindewahlen, welche ein neues Gesetz regcln soll. Einigc der Gcwahltcn kommcn aus der dcut-schen Schweiz, da mehrere Gemeinden des Jura deutsch sprechcn. Unter den Candibaten sranzosischer Zunge besinden sich ein ehemaliger Grotzvicar, ein rhemaliger Domherr, brci oder diet Doctoren der Theologie u. s. w. Alle diese Manner kommen mil regelrechten Weihen bekleidet, durch eine regelrechte Autoritat der altkatholischen Kirche eingesetzt, und werden einen geistlichen Verband unter der Leitung eines von ihnen bilden, der eine durchauS canonische Vollmacht haben wird. Jm Vatican beunruhigt man sich nicht wenig, datz der sonst immer so gut gelaunte P a p st von Tag zu Tag melancholischer wird; die einen sagen infolge der schlechten Berichte, die Cardinal Bonnnechose aus Mankreich mitgebracht hat; bentt sowohl ber Marschall Mac Mahon wie Heinrich V. sollen erklart haben, bag bie Wieberherstellung ber weltlichen Macht ber Papste unter ben gegenwcirti-gen Umstanben schlechterdings keine Aussichten hade; die anbern behanpten noch dazu, datz man bettt Papste von alien Seiten rathe, sich mit ber italienischen Regierung auszufohnen, unb bah selbst im Carbinalscollegium Stimmen in biesem Sinne taut geworben sinb. Wie bem auch sei, Thatsache soll es sein, batz in ber klericalen Partei gegen-wartig nicht ntehr bie seitherige Siegesfreubigkeit herrscht. Wie vorauszusehen roar, hat Marschall B a -zaine in seinem crftcn Verhore jebe Verantwor-tung fur bie der am 14. August ftattgehabten Schlacht von Borny Dorangegangenen Ereignifse ab-gclehnt und die Schnld fur die bei Saarbrucken und Forbach begangenen Fehler auf ben verftorbcnen Louis Napoleon unb auf seine Collegen, die Mar-fchallc unb Generale bes Kaiserreichs, geschoben. Der mexicanische Congreh hat bie Gesetzentwurfc fiber bie Trennung ber Kirche vom Staate, fiber bie Aufhebung bes gibes, fiber das Berbot der Errichtung von Klostern und die Aus-treibung ber Jesuiten angenommen. Zur Tagesgeschichte. — A us bem gernttthlichen Wien, ©in wiener Blatt berechnet, batz bie „Borten" — bie vom Schaum ausgefliHten leeren RLume in ben Bierglasern — zu Wien jahrlich eine Summe von 3.140,000 fl. ausmachen unb find bacon: 33 Perzent Staatseigen-thurn, 18 Perzent Eigenthum ber Gemeinben. — Stein-Glanzkohlenlager. GrotzeS Aufsehen erregen bie erst vor roenigen Tagen burch ben H-rrn Oberlieutenant Ritter Jakic von Kaiserswehr der Weltausstellung (ungarisch, croatische Abtheilung) eingesenbeten Glanzkohlen, sowohl wegen ihrer vor-zitglichen Oualitat, soroie autzerordentlichen Ouantitdt halber. Die Kohlenlager warden durch Herrn Ritter bon Kaiserswehr in ©roatien in einer Ausdehnung bon fast 10 geographischen Meilen ausgcsunben. Die I^ugst zur Beurtheilung entsenbeten Geologen consta-tierten 3 abbauwtt'rbige Kohlenflotze. Dieselben tauscn 5 respective 8 Meilen fast ununterbrochen nebeneitt* anber unb enthalten ein so bebeutenbes Kohlenquantum, batz selbst bet einer jahrtichen Ausbeute von 5 Mill. 3entnern die Sager in hunberten von Jahren noch Nicht erschopst mllrben. Ritter von Kaiserswehr hat Dvbre gegeben, bie Kohlenlager sogleich in grotzartigster Weise auszubedten. Diese Entbeckangen werben nicht ohne vortheilhafte Einwirkung auf die Industrie von ganz Oesterreich-Ungarn bleiben. Die Jesuiten-Moral ist Spitz-buben-Moral." «us Mainz wirb bem ,Fr. I." unterm 10. b. M. gesdjriebett: „Vor bem hieftgen BezirkSgerichte fanb heute unter grotzem Zudrang bie «erhandlung ber Klage bes Dr. Moufang als RegenS Priesterferninars gegen Dr. Krumm, evangelischen ,-pfarrer zu Grotz-Winternheim, statt. Letzterer hatte einer Polemik mit bem Jefuiten-Blatt zu Gan-"tgegheim iiber ben von bem befannten Pater Roh ®it 1000 Thlr. ptdmiietten (abet niemals bezahlten) ^kweis, batz in ben Werken bet Jesuiten ber Satz: ti'Oer Zweck heilizt bie Mittel" — gelehrt werbe, ichlietzlich bie Moral ber Jesuiten, wie fte namenlltch m Gury'schen auch am hieftgen Seminar eingeftthtten ”9rb«che gelehrt wirb, eine ,Spitzbuben-Motal" ge» n««nt. Auf Grunb be« Zufatzes, batz biefe Moral „leiber auch im hiesigen Seminar gelehrt werbe", hatte ber RegenS Klage auf Beleibigung beziiglich ber Au«» iibung feines BerufeS erhoben. Dc. Kcumm betonte auch heute wieber, „bie Jesuiten-Moral sei eine toahre Spitzbuben-Moral", fUhrte ben Bewei« ber Wahrheit biefer Behauptung in einem langern Vortrage, in wel-chem, belegt mit zahlreichen Stellen auS ben Moral« Theorien ber Jesuiten, es an brastischen Argumenten nicht mangelte. Die StaalSbehSrbe hielt formett bie Klage fttr begrttnbet, wogegen fte materiell ben BeweiS ber Wahrheit jener Behauptung, bie noch festzustellenbe Richtigteit unb Aulhenticitdt Der angeftihrten Stellen aus ben Jesuilenwerken vorauSsetzenb, fttr erbracht, bie Freisprechung bes Beklagten als angezeigt erachtete. DaS BezirkSgericht wirb am 7. November sein Urtheil sprechen. Herr Moufang war nicht erfchienen." — Grotzet Brand in ©Harlow. Ruf* sische Blatter enthalten Tclegramme ttber einen gtotz-artigen Branb, ber biefer Tage in ber Stabt Chatkow (Sttdrutzlanb) burch brei Tage gewlithet unb grotze Lerheerungen attgerichlet hat. Da« brennenbe Object war ber grojjartige Hdusetcomplex bet „Rjaby bes Paschczenko-Trjapkin", ber mit feinert ausgebehnten vier Stockwerke hohett Fronten ein ganzes Viertel ber Stabt einnimmt. Die Kathebtale, bie Univerfitdt, bas reiche Stift Pokrow, ba« ®ouvernement«gebdube, bas LanbeSgericht unb bie Kanzleien anberer Behbrben schweblen in grotzier Gefahr unb fonnten nut mit auf* opfernber Mtthe gerettet werben. Die Hitze wurbe in ber Ntihe bes FcuerherbeS absolut unertrdglich, bie Pompiers mupten mit Wafset bespritzt werben. Waten* vorrdthe von tolossalem Werthe wurben vernichtet, aus hunberten von VerkausSgewolben, worunter viele Juwe-tierldben, wurbe gar nichts gerettet, bie jttbische Kauf-raannfchaft vetlor ihte gesammte Habe, Tausenbe tour* ben obbachlo«. Set Schaben wirb auf Dutzenbe von Millionen vetanschlagt, wovon nur ber geringste Theil bes Werthes versichert war. Unter ben Bettoffenen, welche bie Utsache be« Branbes fttr keine zufallige hatten, vrohen Unmhen auSzubrechen. Local- unb Provinzial-Angelegenheiten. Die Wahleu in dea Landgemeindeu. Die heutigen ReichSrathSwahlen in ben Lanbze-meinben ergaben folgenbe Resultale: 1. Jm Bezirk Laibach, Oberlaibach, Littai, Sit-tich, Reisniz, Grotzlafchiz ethielten, unb zwar: a) Wahlort Laibach mit Oberlaibach bei 110 obgegebenen Stimmen : Peter KoSler 30, Graf Barbo 80 Stimmen; b) Wahlort Littai mit Stttich bei 76 abgegebenen Stimmen: Peter KoSler 2, Graf Barbo 67 Stimmen; c) Wahlort Reifniz mit Grotzlafchiz bei 44 abgegebenen Stimmen: Peter KoSler 24, Graf Barbo 20 Stimmen. Gewcihlt etfcheint baher ber klericale Graf Barbo mit 167 Stimmen, roahtenb gegen 56 Stimmen auf Peter KoSler entfieten. 2. Jm B-zirk AbelSberg, Senosetsch, Wippach, Feistriz, Planina-Lvitsch, Jbria, LaaS, unb zwar: a) Wahlort AbelSberg bei 92 obgegebenen Stimmen : Dr. Razlag 65, Graf Hohenwart 27 Stimmen; b) Wahlort Loitfch bei 67 abgegebenen Stimmen: Dr. Razlag 37 unb Graf Hohenwart 30 Stimmen. Es etfcheint fomit hiet Dr. Razlag mit 102 (Stimmen gegen 57 Stimmen, bie auf Hohenwart entfielen, gewdhtt. 3. Ira Bezitke Ktainburg, Bifchoflack, Neuraarktl, Stein, Egz, Rabraannsbotf, Ktonau, unb zwar: a) Wahlort Stein mit Egg bei 94 abgegebenen Stimmen: Baton Otto Apfaltrern 12, Graf Hohenwart 81 Stimraen; b) Wahlort Rabraannsbotf mit Ktonau, unb c) Wahlort Kcainburg mit Bifchoflack unb Neu-morltl sinb bie Detailergebnifse nicht befannt, wohl abet bas Hauptresultat be« ganjen Be-zirkes, wonach Baton Otto Apfaltrern 36 unb Graf Hohenwart 200 bon 237 im garizen abgegebenen Stimmen erhielt. Graf Hoh-nwatt, bera Dr. Poklukar fomit im letzten Augenblicke roeichen mutzte, etfcheint alfo in biefern, ben Klericalen unbebingt etgebenett Bezitke gewdhlt, wdhtenb er in Jnnerkrain grotzartig burchfiel. 4. Im Bezitke RabolfSwerth, Gurkfelb, Lanbstratz, Tfchernernbl, Mbttling, unb zwar: a) Wahlort RabolfSwerth bei 47 abgegebenen Stimmen: ber vetfaffungSfreunbliche Canbibat Zagorc 13, ber jungslvvenische Pfeifer 9 unb ber klericale Jrkilfch 25 Stimmen; b) Wahlort Gurkfelb mit Landstratz ist bas De-tailcrgcbnie noch nicht befannt; c) Wahlort Tschetnembl, Mdttling bei 55 abge. gebenen Stimmen: Zagorc 13, Pfeifer 28, Jrkitsch 14. Ein Gefammtresultat ist hiet noch nicht befannt unb unter Umstanben vielleicht eine engere Wahl noth-wenbig. 5. Jm Wahlbezirke Gottschee, Treffen, Seifenbetg, Ratschach, Nassensutz, u. z.; a) Wahlort Gottschee bei 39 abgegebenen Stimmen : Deschrnann 39 ; b) Wahlort Treffen mit Seifenberg bei 35 abgegebenen Stimmen: Deschrnann 20, Kaplau Slerbenz 15; c) Wahlort Ratschach mit Naffenfuh bei 42 abgege* benen Stimmen: Deschrnann 31, Stetbenz 11. Deschrnann erscheint fomit mit bet gldnzenben M ajoritat von 90 gegen 26 Stimmen bes klericalen Candidaten gewdhlt. — (Ernennung.) Der Minister fttr KnltuS unb Unterricht hat ben Supplenlen am Staatsreal-gyranasiura in Krainburg, Anton Artel, znm wirklichen Lehrer an berselben Anstalt ernannt. — (Die Abbranblet in Witsche n» b o r f) ethielten auS bem krainifchen LanbeSfonbe einen UntersttttzungSbeitrag von 400 fl. — (Der Frau Pauline Ulaga) au8 Luttenberg wurbe bie ©telle einer Hebamme in ber krainifchen 8anbe«gebdranstalt unb in bet ©chute fttr Hebammen vom LanbeSauSschuffe verliehen. — (Der Missiondr P. Pirc) ist vor einigen Tagen in seine Heimat — Stain — zurttdf* gekehrt. Det wttrbige Mann steht in bent hohen Alter von 88 Jahren unb wirb bem Vernehrnen nach bie Stabt Stein zura Aufenthalt wdhlen. — (ZurWahlberechtignng d e r Nutz « nietzer geistlicher Stiftungen.) So wie seiten« fdmmtlicher LanbeSstellen in ber itufnahme ber geistlichen Stimmen in bie Wdhlerlisten be« Grotz-grunbbesitze« mit Uebereinstimmung borgegangcn wurbe, so scheint auch ben bagegen erhobenen Reclamationen ein gleichsormige« Schicksal, nemlich bas ber Ablehnnng, bereitet werben zu sollen. Die Reclamation bes Dr. Rutz gegen bie fteben geistlichen Stimmen in ber Wahler-liste be« bohntifchcn Grotzgrunbbesitze« wurbe von bet ©tatthalterci unter HinweiS auf ben biehetigen Usu« unb auf ben Umstanb, batz toeber bie neue Lanbes-Wahlorbnung eine Aenbetung an bem frttheten gesetz. lichen Zustanbe herbeigestthtt habe, abgewiesen. Dr. Rutz hat ttbrigens auch gegen bie Einbtingung ber Nutz-nietzet geistlicher Gtttet in bie LanbtagS-Wdhletliste beS GtotzgtunbbesitzeS eitte Reclamation an bie Statt* halterei gerichtet. Uebtigens haben biefe Abweisungen nichts ttbettoschenbe«. Werben ja boch bie Wdhlet. listen von ben LanbeSstellen angefertigt. Jnbera bie letzteten bie beslrittenen Stimmen aufnahmen, gabe« fie schon zu etfennen, von welchet RechtSauffasiung sir geleitet find. E« ist fchwet zu erwatten, batz ihte An* fchauung plLtzlich eine anbere werben solite. Wohl abet follte ber Recur« an eine htihere Jnstanz — baS Minislerium — crgrtffen werben fSnnen; benn inbera matt biefe MLglichfeit beflreitet, fchafft man bie Ano* malic, batz biefe Behorbe nicht blv« Richter in eigencr Angelegenheit, fonbern fogat einziget unb ausfchliejj* lichet Richter witb. Wie es heijjt, ist ba» Ministe- turn der Ueberzeugung, datz cine authentische AuSle-gung deS betteffenden GesetzeSparagraphen nur der ReichS-ralh selbst geben kSnne, datz also ein Recurs an diesen gerichtet werden mUfle. — (AuS dem VereinSleben.) Sonntag den 19. d. nachmittags findet cine Lffentliche Versamm-lung deS FachvereineS der Schuhmacher fiatt, bei welcher Lber cine an die Meister zu richtende Denkschrift Beschlutz gefatzt werden foil. Die Meister werden darin ersucht werden, cine den gegenwiirtigen TheuerungSverhiiltniffen cntsprcchende LohnerhLhung ein-treten zu laffen. In dieser Denkschrift wird angefiihrt, datz die Schuhmachergehilfen taglich 14 bis 16 Stun den arbcitcn mUflcn; datz sogar im Hochsommcr bei Licht gearbeitet werden mllffe; datz es bei den Schuh-machern bereitS AlltagSfache fci, in der Woche cin paar NSchte hindurch zu arbeitcn, und ungcachtct dieser gesteigerten ArbeitSleistung werde nur ein durch schnittlichcr Wochenlohn von 3 bis 5 fl. angefetzt. Diese Denkschrift spricht die Hoffnung auS, die Meister mSgen sich bcstimmt finden, der berechtigten Bitte der GewerbSgehilfen willfahrend Folge zu geben. Ein grotzer Theil der Meister fei von der Wahrheit deS in dieser Denkschrift dargestelllen SachverhalteS Lberzeugt. — (Ein Schadenfeuer) entstand am 7. d. abends 9 Uhr aus bisher noch unbekannter Ur-fache in der SiigemLhle deS GrundbesitzerS Josef Novak zu Mitterkonomla in Unteridria, Bezirk Loitsch, wodurch der genannte Befitzer einen Verlust im Ge sammtwerthe von 200 sl. erlitt. — (Der Verbrauch an Bauholz.) Ei dUrfte nicht vielen bekannt sein, welch riesiger Antheil am Bauholzverbrauche den Eisenbahnen zufLllt, so datz fiir die Befchaffung dieses wichtigen Materiales immer grLtzere Geldsummen nothwendig werden, und eisrige Studien Uber ein Ersatzmaterial stir die jetzt so uni versell gebrauchten HLlzernen Bahnschwellen gepflogen werden. Nach verliitzlichen SchLtzungen belauft sich die Zahl fdmmtlicher im Betriebe stehender Bahnschwellen auf 150 Millionen Stiick, und wenn man erwagt, datz meist jungeS Bauholz hiezu verwendet wild, und annimmt, datz ein englischer Acker Wald im Durch-schnitte chcr weniger alS mehr denn 200 Schwellen zu liefern vermag, so waren 750,000 Aecker gut bewal-deten Landes nothwendig, urn den Bedars an Schwellen zu decken. Rechnet man die Haltbarkeit einer Schwelle wit siinf Jahrcn, so werden jahrlich 30 Millionen Schwellen alS Ersatz ersordert, zu deren Production 150,000 Aecker WaldlandeS nothwendig sind. Nun erfordcrt aber die Herstellung des BetriebSmatcrialeS aller Eisenbahnen daS Product weiterer 350,000 Aecker, also im Ganzen ungesahr 500,000 Aecker WaldeS per Jahr, ein Verbrauch, der jahrlich im Eteigen begriffen ist, und den Waldstand der Lander zu vernichten droht. — (ReichsgrafWelSperg-Raitenau^.) Am 12. d. M. ist in PurkerSdorf in Niederosterreich der Geheimrath und Mmmcrcr Karl RcichSgraf zu WelSperg-Raitenau und PrimLr im 95. LebenSjahre, nach kurzem Krankenlager, an LungenlShmung ge fiorben. Folgende Parte wurde auSgegeben: „Un terzeichneter, alS Senior der Familie, gibt in deren Namen Nachricht von dem Ableben seines hoch-geehrten Herrn VaterS, Sr. Exeellenz des k. k. wirk-lichen GeheimrathS und KammererS, jubilierten V i z e -priisidenten deS illyrischen GuberniumS, Herrn und Landmanns, dann Erbland-Kllchen- und StabelmeisterS von Tirol, Karl ReichSgrafen zu Wels-perg-Raitenau und PrimLr, welcher im Alter von 95 Jahren, nach kurzem Krankenlager, versehen mit den heiligen Sterbesacramenten, am 12. d. M., morgens 6 Uhr, an LungenlShmung verfchieden ist. Die ent-feelte HUlle des theuren Verblichenen wird DienStag, den 14. d. M., nach erfolgter Einfegnung nachTaisten nach Tirol iiberfiihrt, um in der dortigen Familien-gruft beigefetzt zu werden. In der dortigen PatronatS-pfarrkirche werden auch die feicrlichen Exequien abge-halten werden. PurkerSdorf, am 12. Oktober 1873. Richard Graf zu WelSperg-Raitenau und PrimLr, k. k. Feldmarschall'Lieutenant." Literarisches. — Erinnerung an Wien WeltauSstellung. In Waldheims Verlag ein prachtvoll ausgestaltetes WeltauSstellungsalbum er-schienen, welcheS ein recht vollstandiges, auch fiir jene, welchen Zeit und Umstande eS nicht erlaubten, in diesem Jahre Wien zu besuchen, interesianteS autzereS Bilv der wiener Weltausstellung und des auf derselben ! Gedenktafel und b i e | fiber' bic am 18. Oktober 1873 stattfindenden ist Licitationen. 1. Feilb., Kock'sche Real., Krainbnrg, 33®. Krainbnrg. 3. Feilb., Rakovc'sche Real., Sterscheu, BG. Krainburg. Telegramme. Wien, 16. Oktober. Die „Wr. Ztg," meldet, herrschenden Lebens und Treibens bietet, wahrend es^ Plener fci zum lebenslanglichen Herrenhaus- ganz geeignet ist, den Besucher der letzteren das flUchtig' mitgliede ernannt. Gesehene immer wicder ins Gediichtnis zu rufen. Die>. Salzburg, 15. Oktober. In den salzbnrger vielen zicrlichen Pavilions, die LaudhLufer der ver- Landgemeindebezuken tourben zwei Klericale gewahlt. schiedenen Nationen und alle in irgenb einer Art bemerkenswerthen Baulen ber WeltauSstellung met ben in 73 reizenben, von ber Mcisievhanb B. KatzlerS gezeichneten Jllustralionen wiedergegeben, wahrend der geniale Zeichner des „Figaro", E. Juch, zwei grotze, mit liebenswiirdigem Humor entworfene Szenenbilder („Szencn vom WeliauSstellungsplatze" und „Wiener Stratzenleben") stir das Album geliesert hat. Die siimmtlichen 75 Jllustralionen sinb burch einen kurzen erkliirenden Text verbunben. Im Verhciltnis zu bem Gebotenen ist ber PreiS von 1 fl. 20 kr. gerabezu Uberrofchenb billig. Singefendek. Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry oou Coition. Seine Krankheit vermag der belicaten Raralescičre da Barry >» mil elite., en, und befeitiot biefelte ohne Medizin und ohne Kosten alle tJlaJCT «>»*•*«»- ". fl. 4'50, 5 Psd. 10 fl., 12 Pfb. 20 fl., 24 Psd. 36 fl. — Ke-ral cioro-BiscNiJ an in Biichsen b. fl. 2-50 unb fl. 4-50. — Bevalesci6re Chcolr.tže m Pulvcc unb in Tabletten fill 12 Taffen fi. l-so, 24 Tasse« fl. : 50, 4. Lassen fl. 4-50_, in Pulver siir 120 Tassen fl. 10, flic 888 Cafftu fl. 20, sur 676 Tasser fl. 86.— Zu beziehen burch Barry b u " arry & Comp, m Wien, WaUflsohgesse Nr. 8, inLalbaoh bei E. Stahr, fotoie in alien ©tabten bei guken Apothekern unb Sxe-leteihinblei.t; auch berfenbet ba8 wiener yauS nach alln ®eacnbec g-gen Poftann^isung obet Nachnahme. Witterung. Laibach, 16. Oktober. Nachts durch einige Stunden Rcgen, spater Rebel, vormittags bewMt. Warme: Morgens 6 Uhr -f- 13 0', nachmitrags 2 Uhr + 18 2° <£. (1872 + 13 8", 1871 + 84".) Barometer 73427 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der W8rme + 14-8°, um 3'2° iiber dem Normale. Paris, 15. Oktober. „Paris-Journal" meldet geruchtweise: Chambord Habe die Verfassung von 1814, die Tricolore und das allgemeine Stimmrecht angenommen. Petersburg, 15. Oktober. Das Miindungs-delta des Amudarjaflusses (Chiwa) wurde Rutzland einverleibt. Theoretisch-praktischer Clavierunterricht. Ilnterzcichnete zeigt hiemit an, datz selbe in rate auger bem Hause Clavierunterricht erlheilt, und sowohl Knaben als Madchen, raelche nock feinc mnsikalischen Kenntnisse haben, foroie auch Frauleins siir die hohere Ansbildnng bereitwilligst iibernimmt. (540—1) Rahere Anskunst hieriiber am Hanptplatz Nr. 13 im erfieit Stock. ________________Josefine Kaiinger. Sogleich zu vermiethen: Ein fchones Mugazin in der Mitte der Stadt, auch zu einer Werkstatte bestms geeignet. Anskunft erlheilt ans Gefalligkeit die Expedition dieses Blattes. (529—3) Jichtenpflanzen aus Saatschulen pr. Mitte 4 fl. werden beim Forstamte zu Gradaz in Unter-train abgegeben. (^31—2) Wiener BSrse vom 15. Oktober. Angekommene Fremde. Am 15. Oktober. Hotel Stadt Wien. Clerck, Cronenberg. — Sterh und Wieling, Holland. — Szailer, A fin.; Eggenberg, Inspector des Kohlenvereines. und Schnh, Reis., Wien. — Nathan, Kfm., Grotzkanischa. Hotel Elefant. Somosi, Circussecretar, Pest. — fugo Therese, Gutsbes., s. zwei Sbhnen, Verona. — Jessich, Jnsp, Friedan. — Sailer, Bahnbeamter, Siofock. — Bohulinsky, Hoff. — Frau Wicic, Realitatenbes., s. Tochter, und Fran Valenčič, Jll.-Feistriz. - Sengyl, GetreidehLndlcr, Grotzlaschitz. — Sportitz, Gntsbesitzer, Studviz. Steriiwarte. Skraber, Professor, Sittich. Balrleielier Hof’. Mandič, Regimentsarzt, Triest. ■ - — Kebert, Kfm., Gonowitz. — Grabner. — Dr. Lorange, s. Fran und 2 Tochter, Wien. — Panlit, Gntsbesitzer, Wippach. - Iglič, Aich. Rainer von Oesterrelclt. Krasovic, k. k Be-zirksrichter, Sessana. mohren. Weselka, Kfm., Graz. - Metz, Lehrer, Karn-ten. — Rozmann, Holzhandler, Triest. — Gorischek, Kfm., Cilli. — Grotzman, Lillach. Berstorbene. Den 15. Oktober. Josef Malek, Werffiihrer, 73 I., Eivilspital, Erysipelas faciei capitis. — Johann Marn, Musikant, 35 I.; Helena Merhar, Arbeiterin, 69 I., Eivilspital, und Valentin Dovik, Hvrer der Theologie des 3. Jahrgauges, 26 I, St. Petersvorstadt Nr. 98, alle drei Lungentnbercnlose. — Anton Peternel, k. k. Berzehrnngs-steuereinnehmer, 69 I., Stadt Nr. 97, Entkriiftung. Staatsfonds. Spere. Rente, ijst.PaP. bto. bto. oft. in Silb. Lose von 1854 . . . . Lose von i860, ganze Lose von i860, Fiinst Priimiensch. v. 1864 Grnndcntl.-Obl. Eteiermark zu 5 pCt, Rdrnten. Strain, u. Kiistenland 5 „ llngarn ;u . . 5 „ Kroat.n.Slav.5 „ Biebenbiitg. zu L „ Aeticn. Natiovalbank Union - Bank $retitanftalt 9t. o. ESeompte-Ges. »nglo.-osterr.Bank . Den. Bobenereb.-A.. Dtp. Hypoth.-Bank. Etkier. Escompt.-Bk. Franco - Austria . . Kaif. Ferb.-Norbb. . Elldbahu-Gesellfch. . lkais. Slisabktb-Bahn. Ikarl-rubwig.Bahn. Siebenb. elsenbohn etaatebahn . . . - ~ ~ • i«b.. Oelb 68. 72.25 93.-100.— 106 50 107.-133 50|l34.— Ware G8.G0 72.30 93.50 101.— 89.50 89.50 75 74.— 73.— 951.-117.— 218.— 900. 146.- 16!- SS!— 1010 158.50 213.— *11.— 324.--0 207.— 14*.'- Pfandbricfo. {Ration. IM. verloib. 258- Sbt.r«tebitanft. TOg. ist, Bob.-Lrebit. dto. in 88 3. rfldj. . 90.50 90.50 75.75 74.50 73.60 953. 118.— 218.50 910.-147.- wise .40 2015 159.— 214. 212. 325. 208.— 143!— 89.85 83.— 100.— 87. Oefl. Hypoth.-Bank. Prioritats-Obl. Siibb.-Ges.zu 500 Fr. bto. Sons 6 pCt. Norbwb.