pränumerations-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . s fl. 40 tr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig . . . 2 „ io „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . 11 fl. — tr. Halbjährig . . . 5 „ so „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Silt Zustellung ine Haus vierteljährig 25 tr., monatlich fl fr. Einzelne Nummern 6 tr. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt.' Manuskripte nicht zurückgesendet. H t i>«li 1 i i>» Bahnlwsgasje Di v. I •: «Btpebilion und Snftraieti-diirrnn: Kongreßplatz 3fr. Kl (Buchhaudlnuz von 3. ».$lcinm(ihr6ff. Bambergs 3uftrltOH»pmfe : Für die einspaltige Pctitzeüe '■> kr. bei zweimaliger Einschaltung ä 5 fr. dreimal ü 7 kr. ZnlertionSsiempel jebeCmal 30 fr. ttei größeren ^nseraien vv.b öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 74. Womtements-Einladung. Mit 1. April 1871 beginnt ein neues Abonnement auf das „tioibadjer Tagbiatt.' Bis Ende April 1871 : Für Laibach ..........................70 kr. Mit der Post..........................95 kr. B i S Ende Juni 1871: Für Laibach......................2 fl. 10 fr. Mit der Post.....................2 fl. 75 kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. DE" Auf das „Laib. Tagblatt" kam, täglich abounirt werden, doch muß das Abonnement immer mit Schürf; eines Monates ablaufen. Wie soll das ciibeu? In der „Stadt der Städte" kocht und gührt eö noch fortwährend wie in einem Hexenkessel. Wer hatte wohl im November des Jahres 1869, als so und so viele Zehntausende sich durch das Sprach' rohr des Plebiszits für Ruhe, Ordnung, innern «110 äußeren Frieden anssprachen, ahnen können, daß sechzehn Mmmtc später von alle» öffentlichen Gebäuden Paris' die rothe Fahne wehen wird? Auch die lebhafteste Fantasie hätte es sich nicht träumen lassen, daß Afft), Hauptagitator an dem Strike, der von den Arbeitern des weiland Präsidenten des Korps legislcttif, Schneider, in dessen Usengcwcrteii zu Kreuzot seinerzeit arrangirt wurde, Präsident einer Pariser Regierung werden, Blanqni, der sein halbes Leben im Gefängnisse und in der Verbannung zugebracht, die Seele derselben Regie- Freitag, 31. Äiärz 1871. — Morgen: Hugo. 4. Jahrgang. ruug sein, und Louis Blank bei einer Pariser Kommunalwahl dnrchsallen wird, weil er — zu gemäßigt ist? Selbst Viktor Hugo's mächtig gestaltende Einbildungskraft wäre kaum im Stande gewesen, so seltsames zu erdenken. Die Kommnualwahleu sind vorüber. Paris so heißt es - ist materiell ruhig. Es ist charakteristisch für die gegenwärtigen anarchischen Pariser Zustände, daß eine solche Nachricht der lauschenden Welt mittelst elektrischen Drahtes mitgethcilt werden muß. Köche behaupten, daß sich auch Krebse ans Gekochtwerden gewöhne», Paris wird sich beimmch wohl auch in seine traurige Situation hineingelebt haben, und unter der Ruhe, die aus der Hauptstadt der Zivilisation signalisirt wird, ist nichts anderes zu verstehe», als daß gegenwärtig keine Schliffe knallen, kein Blut vergossen, nicht geraubt, geplündert, gemordet, gelincht und gebraudschatzt wird. Die Ueber-schwemmuug der Stadt mit werlhlosen Scheinen, so wie die Requisitionen währen natürlich fort, denn unter fünf Franken Sold pr. Tag gibt'e der Epizier in der schreienden Uniform und dem Gewehre auf der Schulter nicht, und die müssen vom Zentralkomitee aufgebracht werden, sonst ist's mit feiner Herrlichkeit zu Ende. Nahezu eine Viertelinillio» Pariser haben das gegenwärtige Chaos fankiionirt. Unter den Männern der allernexeften, rotheu Aera finden wir die von allen mögliche» Regierungen zum Kerker und Tode Verurtheilteu: Flvnrens, Roguard, den Verfasser der „PropoS de Labienns", DeleSclnze, dessen Republikanismus wir für schlackeuloser hielten, Pascal Grousset, ein bekannter Demokrat von sehr windigem Charakter. Jules Miot, llmsturzinanu von Proses sion, Pyat, Blanqui, Hugo und einen ganzen Troß von unbekannten Größen. Wir stehen vor einer vollendeten Thatsache; auf dem Hotel de Bille Platz wurde die Kommune mittelst Kanonenschüssen feierlich proklamirt, die Pariser Regierung hat die Nationalversammlung zu Versailles „abgesetzt", und, um den Umschwung der Zeit auch kalendarisch zu maiii-festiren, datirt der „Pöre Dnchesne", ein unflü-thigeS Blatt, das mau mir mit Handschuhen an fasse» darf, nicht mehr vom „Miuz 1871", sondern -- an die erste Republik anknüpfend - vom „Germinal 79." Die in Paris tosende Fluth wirft nun auch in mehreren Proviuzstädten unheilvolle Blasen. In St. Etienne, beut Birmingham Frankreichs, ist die Kommune mit einer Mordthat inaugurirt worden, auch in Toulouse rast der See und will sein Opfer haben; in Lyon und Marseille soll die .kommunistische Bewegung bezwungen sein, doch fragt es sich, ob die Blamme der Zwietracht nicht von neuem auf« lodert? Unterdes; erlaßt Favre salbungsvolle Prokla-maticmeii, beschwört Thiers seine goldlautere, republikanische Gesinnung, und die lendenlahme, nnthätige National Versammlung ist im Begriffe, Fersengeld zn geben und ihren Sitz nach Fontainebleau zu vel legen. (V.-Ztg.) Die Krisis in Bukarest. Zu Bukarest entwickeln sich die Dinge sehr rasch. Am 22. fand die „Schlacht" vor dem Saale Slalineano statt, durch welche der Konflikt zwischen der Kammer und dem Fürsten einen volksthümlich revolutionären Ausdruck erhielt; am 23. Nachmittags erklärte der Fürst den diplomatischen Agenten der Jeuilleton. Die Kindergärten. Die Fröbel'scheu Kindergärten haben sich doch juietzt Bahn gebrochen, nachdem sie, wie alles neue gegen Vorurtheile aller Art zu kämpfen gehabt hatten! VXÄ md,t beT Oevtngsten Zweifel, baß diese beit ni* : e,lt wahrer Segen für die Mensch- ausüben wird «6*1 m? be" wesentlichsten Einfluß gärten noch immer xLvt ’ll1 ne*men bic Kinderei». Wohl d r ? fZ it,ncu S°bÜhrenden Rang «inbeSn ge ör “ iaft’efte? fb? ^öbel'schen LS L L"S den Namen, ohne von dem Zweck und den Mit-znftin Cr tmid)t ,uirb' gründlich unterrichtet «ufflä?mig’)?gebenn fUl"5Cm üei1ud,cn' darüber Grnndzweck der Fröbel'fchen Kinderaärten ift • toeto tCrftSV'UCl1et5Cs' U"b ^ar i" einer Weise! J Iche der Entwicklung des Kindes in körperlicher £ r/‘Jt,9T H.'"licl)t in viel höherem Grade widerlich ist, als dies in der Kinderstube ermög- licht ist, indem das Fröbel'sche Sistem anerkannter-maßen anregender auf die Kinder einwirkt, einen lebhafteren Trieb in der Kinderbrust erweckt. Ein Hauptvvrzug des SistemS besteht darin, daß die Kinder niemals der Langeweile anheimfallen, indem ihre Zeit stets mit anregenden Arbeiten und Spielen ausgefüllt wird, welche dem Kinde zugleich großes Vergnügen gewähren. Eltern wisse» aus Erfahrung, wie schwer es ihnen in vielen Fällen wird, die Kinder auf angenehme und nützliche Weise zu beschäftigen, ja, nur zu häufig ist es der Fall, daß es ihnen ihre Berufsgeschäfte geradezu unmöglich machen, den Kindern bis zur Schulfähigkeit und drüber hinaus die nöthige Aufmerksamkeit zu schenken, ihnen eine angemessene, der Entwicklung ihrer geistigen und körperlichen Anlagen entsprechende Vor-evzichuug, wenn wir »ns so auSdrücken dürfen, an-gebeihett zu lassen. Zedermann weiß, was mau unter dem Namen „verwildern" versteht. Ja, nur gar zu viele Kinder verwildern, und nicht immer ist es grobe Nachlässigkeit seitens der Eltern, sondern Mangel au Zeit, an Mitteln, nm dies Verwildern zu verhüten. Dagegen bietet nun das Fröbel'sche Sistem vollkommene Abhilfe. Die Kindergärten stehen unter der Leitung praktisch gebildeter Damen und wird es für unsere Leser nicht unintereffaut sein, den Lehrplan kennen zu lernen, nach welchem der Unterricht ertheili wird. Derselbe kann natürlich allen möglichen Modifikationen unterworfen werden und ist, wie nfleS in der Welt, der Verbesserung fähig. Da wir gerade einen vollständigen Lehrplan, wie er in allen deutschen Kindergärten mit wenig Modifikationen cinge führt ist, vor uns liegen haben, fo wolle« wir denselben wörtlich wiedergeben. Montag: „Bauen." Ze nach dein Alter und den Fähigkeiten erhalten die Kinder verschiedene Baukästen zum Spielen, wobei ihnen die Lehrerin, von den Kindern „Tante" genannt, Geschichten erzählt und Liedchen lehrt, die auf das Banen Bezug haben. Dienstag: „Falten." Die „Tante" theilt Papierstreifen von verschiedenen Farben und Größen aus und bald haben sie die Kinder zu den mannigfaltig' steil Figuren, als Vogel im Nest, Sterne, Salz« fäßchen u. s. w. geformt. Mittwoch: „AuSstecheit." Im Anfang werden bloS weiße Blätter mit bunten Linien vertheilt, worauf bic Kinder in geraden Reihen Punkte stechen, um das Auge einigermaßen an Siimnetrie zu gewöhnen, bald aber stechen sie schon Muftev aus ei geltet Fantasie, als Sterne, Grecque tt. f. w. Donnerstag: „Stäbcheulegeu." Stäbchen von verschiedener Länge und der Dicke eines Schwefel- Mächte, er sei angesichts dcr feiiidscligcn Haltung der Parteien entschlossen, abzndanken und habe bereits dem ehemaligen Statthalter Lascar Catargiu diesen seinen Entschluß in formeller Weise knndgegeben. Nur auf Catargius Bitten habe er sich vorderhand noch bestimme» lasse», vierzehn Tage auszuharren, um den konservativen Führern Zeit zu einem Versuche zu geben, die Ordnung wieder herzustelle». Das Ministerium Joan Ghika hatte mittlerweile zurückireten miissen. Lascar Catargin und Nicola Golesco machten nun den Versuch, ein Ministerium auf Grundlage eines halbwegs konservativen Pro-grammes und mit Hilfe der weißen Partei zu bilden. Männer von Ansehen und vo» einem gewissen Rufe der Charakter-Integrität, wie Cpnrcano, CretznleSco und General Teil übernahmen die angeborenen Portefeuilles. Damit war wenigstens die allererste Schwierigkeit gehoben. Nun galt es aber auch, mit der Kaminer sich anscinaiiderzusetzen und den Einfluß, welche» die rothe Partei mit Hilfe derselben ausübt, zu brechen, da ohne die Beihilfe des Parlamentes die große brennende Finanz- und Eisenbahnfrage, a» welcher die ganze rumänische Herrlichkeit Schiffbruch zu leiden droht, nicht erledigt werden kann. Das Abgeordnetenhaus muß die pro-jektirte Anleihe in verfassungsmäßiger Weise bewilligen, damit die fälligen Raten der Bahnpapiere ein-gelööt und die Ansprüche dcr Gläubiger befriedigt werden können. Dazu wollte aber das Abgeordnetenhaus feine Hand nicht bieten. Das neue Ministerium fa»d eine entschiede» feindselige Haltung vor. Man votirtc dem Kabinete das Mißtrauen der Kammer, überschüttete die Mitglieder desselben mit Hohn und Spott und richtete die Angriffe gleichzeitig auch gegen den Regenten. Am 28. kam cs endlich zu der unvermeidlichen parlamentarischen Krisis. Das neue Kabinet verhinderte ein rothes Pronunziamento durch die Auflösung des Hauses. Damit dieser Akt nicht zn einem neuen Krawalle führe, entfaltete man eine für Bukarest ungewöhnliche Energie. Die Garnison wurde aufgeboten, hielt mit scharf geladene» Waffe» die wichtigen Plätze der Stadt beseht »nd entsendete starke Patrouille» durch die Straßen. Gegenüber diese» handgreiflichen Anzeichen, daß die gegenwärtige Regierung sich nicht durch bloße Demonstrationen werde einschüch-tern lasse», unterblieb denn auch jede »eite revolutionäre Kundgebung und es ka»n das Ministerin»! sich vorläufig als Herrn der (Situation betrachten. Wie lange diese verhältnismäßig günstige Lage Vorhalte» wird, hängt freilich von Umständen ab, die sich aller Berechnung entziehen. Damit, daß die momentane Gefahr beseitigt ist, hat man freilich zunächst nur eine Vertagung, nicht eine Asnng der Holzes legen die Kinder zu allerlei Figuren ; dadurch gewinnen sie immer neue Anschauungen und üben ihren Denk- und Vergleichungssinn. Die „Erbsenarbeiten" bilden die Fortsetzung und Vollendung der Lege-Uebuugen. Freitag: „Thonarbeiteu." Hiezu gehört eigens von der Lehrerin präparirter Thon, da derselbe immer frisch »»d gefügig sein muß. Die Thonarbeite» sowohl als das Banen sind eigentlich mehr zum Ver gnügen der Kleinen, da sie des praktische» Nutzens entbehren. Nun komme» wir aber am Sonnabend zum „Flechten." Dies ist wohl die bekannteste und beliebteste Arbeit der Kindergärten zu nennen, da ihr Nutzen so vielseitig ist, wie ihn keine andere darbietet. Die in Weimar bei H. Böhlau erschienene „Flechtschule" gibt hinreichende Anleitung zur Fertigung der verschiedensten Gegenstände; auch in Wien im Verlage von Lechner's k. k. Universitäts - Buchhandlung ist eine „Flechtschule" von Louise Hertlein erschienen. Außerdem werden die Kinder noch abwechselnd mit Ausnähen, Ringelegen, Netzzeichnen u. s. w. beschäftigt. Die Arbeitsstunden nehmen gewöhnlich die Hälfte dcr Schulzeit in Anspruch, dann geht es zu den Spielen, deren jedem gleichfalls eine Bedeutung Schwierigkeiten erzielt. Diese hängt von de» Ergebnisse» der Neuwahlen für die Kammer ab. (Pr.) Politische Rundschau. Laibach, 31. März. Das Rekruteuges ctz gelaugt i» der heutige« Sitzung des Abgeordnetenhauses zur zweite» Lesung. Nach dem Stimmenverhältnisse im Hause ist die Annahme der Ausschußanträge kaum zu er-1 warten. Der klerikale „Bolksfrennd", bekanntlich das Organ des Kardinal-Erzbischofs Rauscher, äußert sich zu wiederholten malen sehr bitter und abfällig über das Treiben der katholischen Vereine nnd ihrer Organe. So beklagt derselbe auch in einer seiner ■ letzte» Nummern, daß durch die katholischen Vereine: und Organe für Idee» und Zwecke Propaganda1 gemacht wird, die weder mit dem Katholizismus noch mit dem konservativen und monarchischen Programm j etwas gemein haben. In Mähren verbreitet ina»' jetzt vo» bekannter Seite unter dem katholischen Landvolke Schriften über die „Herrlichkeit der böhmischen Krone", über die „Zusammengehörigkeit Mährens und Böhmens" u. s. w. Was hat das mit den Zwecken katholischer Vereine zu thun? Wag würde man sagen, wenn z. B der katholische Verein in Salzburg Schriften über de» „Glanz der deutsche» Kaiserkrone", über de» „tausendjährigen Verband Salzburgs mit dem deutschen Reiche" verbreiten würde? Im b ö h mischen La n desschulrathe erstattete Grohman» Bericht über die bisherige Durchführung der S ch u l g e s c tz e. Nach steuei'ämtlichen Ausweisen sind von den 94 Schulbezirken Böhmens in 90 Schnlkafscu aktivirt. Nur vier Bezirke sind rückständig, wovon zwei am 1. April ihre Zahlungen leisten. In 70 Bezirken sind die Lehrergehalte bis Ende März vollständig bezahlt. Der Stand der Schnlbezirkskassen ist nur in sechs Bezirken unbefriedigend. Militärassistenz wurde nur theilwcisc in 11 Bezirken ungeordnet. Die Schulgesetze wurden mit geringen Ausnahmen faktisch durchgeführt. „Narodni Lifty" trete» mit einem eigenthüm-lichctt Vorschlag vor die Oesfentlichkeit. Sie schlagen vor, jeder Landtag möge seine Verfassung ausarbeiten, dann versuche man, alle diese Verfassungen mit der des gaiucn Reiches in Einklang zu bringen. Zugleich polemifiven sic gegen die Znmuthung, daß die Czechen, die „tüchtigste Nation" dcr Monarchie, als Gegenkouzeffion für den Ausgleich die Verfassung anerkennen sollen. Dr. Jirecck soll abgesagt haben, während der Ankunft Habietinek's in Prag für nächsten Mittwoch entgegensetzen wird. ans dem Leben zu Grunde liegt. Welche ganz andere Stellung nehmen sic denen gegenüber ein, welche wir sonst und noch in letzter Zeit von der Jugcnd auf Straße» und Plätzen in lärmender, sinnloser Weise spielen sehen. In jeder Kindesbrust regt sich der natürliche Trieb zum Spiel, bildet er doch gewissermaßen den Ucbcrgang zum Ernst der Arbeit. Das Spiel hat anerkanntermaßen eine hohe Bedeutung und ist, vo» vernünftiger Hand geleitet, eilt treffliches Mittel der Erziehung. Diesen Gedanken von der bildende» Bedeutsamkeit des Spiels verwirklichen die Fröbel'sche» Kinderspiele i» einer überraschend sinnreichen Weise. Heiter und durchaus dem Verständiiiß der verschiedenen Eutwickc-lungsstusen des Kindeöalters augemesse», so stelle» sich uns die Fröbel'sche» Kinderspiele dar, die durch Jda Söle, H. Pösche, L. Köhler u. a. herauSgegeben, der allgemeinsten Verbreitung werth sind. Wenn von geeigneten und kompetenten Personen in die Hand genommen, wird die Sache überall den fruchtbarsten Boden finden. Hier ist ein Feld, auf dem mau sich den Dank der Eltern, der Gesellschaft erwerben, auf dein matt zum Wohlthäter der Menschheit werden kann. Die vom Fürsten von Montenegro während seiner letzen Anwesenheit in Wien persönlich angeregten und eingclcitcten Unterhandlungen über eine Reihe von Fragen materiellen Interesses für Mon- ( tencgro, als telegrafische und Straßenverbiudnng mit | Oesterreich, Salzbezug rc. machen dem Vernehme» | nach befriedigende Fortschritte, soweit sie nicht schon erledigt sind. Die erste telegrafische Depesche, welche der^ Fürst tut vorigen Jahre cypcöirtc, war, wie es heißt, an den Reichskanzler Grafen Benst gerichtet und erhielt mit dein Ausdruck lebhafter Freude über die • gewonnene neue Annäherung an Oesterreich die Bitte, Se. Majestät dcut Kaiser den Dank des Fürsten für die Montenegro erwiesene Wohlthat zu sagen. Es heißt, daß der österreichische Botschafter Graf Tramtmannsdorff seinen Posten in Rom aiv '• Mich schon i» nächster Zeit verlasse» soll. Al« | Grund seiner Abberufung verlautet int Vatikan, daß die österreichisch-ungarische Regierung sich entschlösse» habe, bei dem Hose von Italien nnd bei dem heilige» Stuhle fortan einen und denselben Repräsentanten z» bestellen, Graf TrauttmannSdorff aber diese Doppelvertretung abgelehnt habe. Die „AugSb. Allg. Ztg." plaidirt in eiiteiti sehr gründlich geschriebenen und höchst lesenswertheil? Artikel für eine maritime Allianz zwischen Deutsch' laud und Oesterreich, während sie es dagegen für eine Aufgabe des erstereu Reiches hält, dem Ei»' -fluffe Rußlands im Orient möglichst entgegenzuarbeiten. Der erwähnte Artikel führt ans, daß es gegen das Bordrängen Rußlands keine natürlichere Allianz gebe, als jene zwischen Oesterreich und Deutschland. Beide Reiche bilden gewissermaßen einen natürlichen Staatenkomplex, die Handclöwege beider seien sowohl vo» Weste» »ach Oste», als auch von Norde» »ach Süden dieselben; es sei demnach nichts natürlicher, als daß beide sich zusammeiithu», 5 um dem vordringenden Rußland ein Halt zu gebieten und insbesondere die wichtige» Donaumüiidu'^ gen vom russischen Einflüsse frei zu erhalten. 2111c Nachrichten über eine Partei-Organisation des deutschen Reichstages sind verfrüht! § die meisten Süddeutschen bewahren eine ztiwartende Haltung, um sich gelegentlich der Verhandlung der wichtigsten internationalen Interesse» den bestehende» norddeutschen Parteigruppe.» anzuschließen. Die seit Monaten inhaftivten Leipziger S»- f zial* Demokraten find aus der Haft entlasse» worden. Einer derselben, Bebel, ist Mitglied de« deutschen Reichstages. Durch seine Entlassung ent- \ falle» bezüglich seiner Hast im Reichstage vorbereitete i Anträge. Was die französische» Stimmführer eigentlich an strebe» darüber gab das Amtsblatt von Paris einige Auskunft. Das Blatt bezeichnte nämlich eine» -Bund der als freie Kommunen orgauisirteu große- ] reti Städte für die beste Regierungöform. Was dabei | mit dem Landvolke geschehen soll, ist leider nicht gesagt. Will man etwa ans demselben nach spar- , tanischer Manier Heloten machen? Zur Freiheit, jj welche die Sozialisten wollen, würde ein solcher Zu- | staub allerdings prächtig passen. „Soir" hat Recht, I wenn er unter solchen Umständen ivchmiithio anS-» ruft: Was die preußischen Waffen nicht auf unsere't Ruine» graben konnten, graoimi wir mit eigene» -Händen: „das Ende Frankreichs." Ei» Rundschreiben ThierS a» die Behörde» fordert dieselbe» auf, Mobile oder Freiwillige S» stelle», um als Beispiel für die Truppe» zu bienen-Dieselbe» würden höchstens 2 oder 3 Wochen la»8 Dienst tijuit und alles zur Ausrüstung und Verpflegung erforderliche eventuell auch Belohnungen erhalte»1 Am 27. AbcndS fand in Versailles tut „Hotel du Reservoir" eine Versammlung aller orleanistl-scheit und legitimiftifchcn Mitglieder statt, an weicht auch die imperialistischen Depnlirten und die vo>» linken Zentrum theiUiahmcn. ES wurde, wie die „Libertö" meldet, einstimmig beschlossen, so fd),,el als möglich die monarchische Regierung^ form wieder herzustellen. Eine Depesche der „Times" aus Versailles, 28. d., meldet: Morgen werden 40.000 Mann iteiicr Truppen hier erwartet. Die Regierung or-ganisirt die Armee, um in zehn Tagen gegen Paris zu marschiren. Offiziere boten ihre Dienste an und wollen selbst ein Elitekorps bilden. Die Installation der Delegirtcn der Kommune erfolgte mit großem Pomp im Hotel de Ville. Man meldet, daß die Sitzungen der Kommune nicht öffentlich sind; cs werden über dieselben keine Berichte, sondern nur ein tägliches Protokoll geführt werden. Oberst Schölchcr gab seine Demission als Kommandant der Nationalgarden-Artillerie. Der Herzog von Auma'e ist nicht in Versailles, sondern befindet sich im Süden Frankreichs. Die Wahlen der Offiziere der Nationalgarde finden Donnerstag den 30. März statt. Von London her protestirt die internationale Arbeiterassoziation energisch gegen die hin und wieder laut gewordene Beschuldigung, daß sic an der Dent-schenhetze in Frankreich irgendwie betheiligt fei. Sic sagt, dieselbe gehe vorzüglich von den reichen Kaufleuten, Fabrikanten sowie von der Aristokratie, zum geringsten Theile aber von den Arbeitern aus. Der König und die Königin von Spanien zci gen sich sehr häufig der Bevölkerung, von der sie jedoch stets mit der ausgesprochensten Gleichgiltigkeit empfangen werden. Matt kann ohne Pessimismus behaupten, daß die nene Monarchie in Spanien nicht lebensfähig ist. Nicht allein, daß der Adel, der in Spanien noch eine ziemliche Macht repräsentirt, sich der Monarchie nicht anschlicßen will, er fängt sogar an, Widerstand zu leisten und zu konspiriren. Die wenigen Adeligen, die dem jungen König ihre Ergebenheit bewiesen haben, werde» von Jhresglei chen mit sehr scheelen Angen angesehen. Es ist einer Konstantinopler Meldung der „Pr." zufolge ein Anstanfch von Erklärungen' unter den Mächten in Ansehung der rumänische» Berhält» is sc im Gange. Zunächst hat die Pforte die Erklärnng abgegeben, daß sic kein Recht, keinen Anlaß^ und kein Interesse habe, sich in die inneren und PerfaffnngSfragen der Donanfürstenthümer zu mische», daß sic aber ein großes Interesse dabei habe, de» status quo i» diesem Vasallcnstaate zu erhalten. Der Senat bev Vereinigten Staate» hat den am 20. September v. I. zwischen dem Grafen B e u st und dem amerikanische» Gesaudteu in Wien, Mr. John Iah, abgeschlossenen Natnralisationsvertrag ratifizirt. Z»r Togcsgelchichle. — Wie die „Wiener Ztg." nütcheilt, wird vom 1.Japril ab der Agiozuschlag auf jenen ©ahn. anftaltcn, welch- zur Einhebung eines Agiozuschlages berechtigt sind, mit 20 Perzent berechnet. Die ' zu Gunsten des Publikums bestehenden Ausnahmen von der Einhebung eines Agiozuschlages bleiben unverändert. — Professor Döllinger übersendete am 29. tm Erzbischöfe seine Erklärung, in welcher er die Anerkennung des vatikanischen Konzils entschieden ver-\ ^ 8ricbri(t>'6 Anfrage, was der — GU, L“n ft9c6eutc' bUcb unbeantwortet. 25 d M aus St Unglück wird unter». In dein dem Herrn von werke, im sogenannten .©ItbnSlfc^S h" 27. d. sieben Arbeiter mit dem Ausheben eiuesEisen' klumpen« aus den, Glutofen beschäftigt, wozu si- ^ ^r sogenannten „Großhebel" bedienien. Durch e 2 «efchaCtgung des Flaschenzuges geschah das fürchterliche Unglück daß die große Wucht des Eisenklumpens (42 Zentner) in den Glu.ofen zurückfiel und fünf der Arbeiter mit sich nsj, welche in die glühende Eiien-Masfe stürzten und sämmtlich buchstäblich qebraien Wurden. Es sind dies tote Arbeiter Loren» Wuuitsch Sranz Nikodem, Elias Hegener, Math. Pallig und Andreas Wornnka. Sämintlich Familienväter Herr «vhlenegg wurde von dem Unglücke benachrichtigt und übergab sogleich an die Witwen eine Summe zur Bestreitung der ersten Bedürfnisse. — Ueber den Judenkrawall in Saybnsch, von welchem wir bereits gemeldet, gehen der „Pr." nnterm 26. März folgende Mitteilungen zu: Die Tuchfabrik in Saybnsch ist Eigenthum des Julius Brück. Seit mehreren Jahren wohnte in dieser Fabrik Herr Arnold Lion, ein Jude, als Werkführer derselben. Er verlobte sich mit Fräulein Heller, die er denn auch am 23. d. M. heiratete. Schon vor zirka zwei bis drei Wochen schrieb der Saybuscher Bürgermeister Herrn Brück, daß man nichts dagegen habe, wenn sein Werkführer ledig in der Fabrik wohne, daß aber dessen Wohnen im verheirateten Stande nicht geduldet werden wird. Man will in der Stadt Saybnsch keine neue jüdische Familie dulden, sondern alle Juden auf die Vorstadt beschränken. Herr Brück zeigte dies dem Bezirkshauptmann an, welcher es nicht an Warnungen cm den Bürgermeister und an die gleichgesinnte Bürgerschaft fehlen ließ. Den 24. Abends sammelte sich die Bürgerschaft vor der Fabrik und drohte, alles zu zertrümmern, falls das Tags zuvor eiitgezogene junge Ehepaar nicht ansziehen sollte. Dem Zureden oder besser den Drohungen der herbeigeeilten Gendarmerie und der Finanzwache gelang es, baß endlich die Leute auseinandergingen. Am 25. Abends um 7 Uhr erschienen wieder viele Hunderte sogenannte Saybuscher Bürger und setzten die bekannten Ereignisse in Szene. Die Sache »ahm, nachdem die Zimmer erbrochen, alle Möbel zertrümmert, viele Maschinen sehr beschädigt und dem Herrn Arnold Lion mehrere Löcher in den Kopf geschlagen worden, solche Dimensionen an, daß der BezirkShauptniann um 12 Uhr Nachts nach Krakau um Militär telegrafirte, welches in der Stärke einer Kompagnie heute Morgens mit dem Zuge in Bielitz eintraf und nach Saybusch marschirte. Die Bürgerschaft droht, »och besondere Rache an in den Saybuscher Vorstädten wohnenden Juden für die getödtetc Bürgerin zu nehmen. — In deutschen Abgeordnetenkreisen wurde der Gedanke angeregt, als Siegesdenkmal ein deutsches ParlanicntshauS nach Art des Kapitols zu Washington zu erbauen. — Die Direktion des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen wird im Rauten vieler deutschen Eiseubahnvcrwaltungen bei den betreffenden Regierungen um die Bewilligung einer größeren als der gegenwärtig bestehenden Fahrgeschwindigkeit bei den Eil-, Konrier-, Post- und gemischten Zügen auf den Eisenbahnen das Ansuchen stellen. Selbstverständlich wird die Einführung dieser größeren Fahrgeschwindigkeit aus Terrainverhältnisse, wo dieselbe wegen der Sicherheit des Verkehrs nicht rathsam und anwendbar ist, keine Anwendung finden, sondern nur auf zulässigen Strecken ins Veben treten. Wird dieser beabsichtigten Aende-rung der bisher in Kraft bestehenden Fahrgeschwindigkeit von den Regierungen Folge gegeben, dann hat dies auf den allgemeinen Verkehr und auf das reifende Publikum " einen unberechenbaren wohlthätigen Einfluß. — Als Probe, wie cS in Italien mit der Verwaltung zugeht, möge die folgende seltsame Angelegenheit dienen, die jetzt dort im Staatsrath verhandelt wird. Die italienische Regierung kaufte vor einiger Zeit in London 200.000 Paar Schuhe, die sie darauf gegen Ende des Krieges der Regierung von Bordeaux verkaufte. Als die französische Administration aber die Waare besichtigte, wies sie dieselbe zurück, weil unglaublich aber wahr! — die Sohlen dieser Schuhe anstatt von Leder von Papier waren! 9hm weiß die italienische Regierung nicht, wie sie sich aus der Verlegenheit ziehen soll.' Das Paar dieser Schuhe kaufte sie zu 5 fünf Franken und so beträgt die ganze Ausgabe für dieselben eine Million! — Kanal zur Verbindung der Rord-und Ostsee. Das frühere Kanalbau-Komitee steht im Begriff, die unter den jetzigen Umständen Aussicht auf Erfolg gewährende Thätigkeit für den Bau des großen Nor'd-Ostsee-Kanals zwischen der Elbe und der Kieler Föhrde wieder aufzunehmen. — Französische Zahlungsverweige- rung. Es konnte nicht fehlen, daß eine von mehreren Pariser Blättern ins Leben gerufene „Liguo antiprussienne“ schließlich in dem Satze gipfelte: „Jeder Franzose, welcher einem Deutschen Geld schuldet, ist durch den Krieg der Zahlungspflicht entbunden." Die« ist denn auch wirklich die Moral folgenden Briefwechsels, welchen „Paris-Journal" mit sichtlicher Genngthuung veröffentlicht: An die Herren Lc-tailleur und Ehanre, Rue Renve Sainte Katharine, Paris. Gernhüm bei Minden, 9. März 1871. Da der fo lange ersehnte Friede nun endlich hergestellt ist, so habe ich die Ehre, Sie daran zu erinnern, daß Sie mir noch den Betrag der Faktur vom 27. Juni 1870 in Höhe von 187 Franken 33 Zent, zu zahlen haben; wenn Sie einverstanden sind, so würde ich über diese Summe einen Wechsel ein Monat a dato auf Sie ziehen. Ich erwarte Ihre Antwort und bitte Sie, meine achtungsvollen Grüße zu genehmigen, Rudolf Schräder. — Herrn Rudolf Schräder in Gernheim bei Minden. Paris, 13. Mär;. Mein Herr! In Erwiderung Ihres Geehrten vom 9. d. M. erklären wir Ihnen, daß der Raub- und Plünderungskrieg, der mit einem Worte dieses Jahrhunderts unwürdige Krieg, welchen ihre Ration soeben gegen Frankreich geführt hat, uns alle in die Rothwenbtgkeit versetzt, unsere stark erschütterten Geschäfte neu zu konstituiren. All bas Gold und Silber, welches die Raubsucht Ihrer schmählichen Regierung Frankreich abgepreßt hat, wird Ihnen ohne Zweifel gestatten, zu warten, bis diejenigen, die Ihnen Geld schuldig und die unter dem Joch der Gewalt die Opfer einer solchen Plünderung gewesen sind, ihre Geschäfte wieder so weit in Gang gebracht haben, um ihre Verbindlichkeiten einlösen zn können. Es ist wohl faitm nöthig hinzuzufügen, daß wir von heute an alle Verbindungen mit Ihrem Haufe oder vielmehr mit ganz Deutschland abbrechen. Wir haben die Ehre, Sie zu grüßen. Letaillenr und Ehanre. Den österreichischen Bischöfen znr Lektüre empfohlen. In der Provinz Posen hatte sich aus Anlaß der Reichstagswahlen ein Konflikt zwischen der nltromon-taneit und der polnischen Nationalpartei erhoben, zu dessen Verschärfung der KleruS seinen Theil beigetragen hatte. Auch anderwärts in Preußen, namentlich in Rheinland und Westphalen, dem Eldorado des Ultra-montanismns, haben die Geistlichen ihre Stellung vielfach mißbraucht und die Kanzel zur politischen Tribüne gemacht. Am tollsten scheint die Agitation aber in Posen betrieben worden zu fein, wie ans einem Rundschreiben des Erzbischoses Grafen Ledochowski hervorgeht, welches derselbe unterm IC. März an die Geistlichkeit erlassen hat. „Der Geistlichkeit" — heißt es in dem Rundschreiben — „stand allerdings das Recht zu, bie aufgestellten Wahlkanbidaten darüber zu interpelliren, ob sie bereit feien, die Interessen der katholischen Kirche zu vertheidigen ; aber mit dieser Interpellation mußten sie sich begnügen, und daß dies nicht Überall geschehen ist, bedauern wir tief. Manche Geistliche haben, ob* wohl von den besten Motiven geleitet, 1 geradezu das Gebiet der von uns streng verbotenen Agitationen betreten. Wir erneuern hiemit das Verbot und thutt dieS deshalb, weil es zu unserer .Kenntnis} gelangt ist, daß ein Theil der Geistlichkeit, nach den scheinbaren Umständen urtheileud, in denen sich die die Bewegung leitenden Personen befanden, der Meinung war, die geistliche Behörde habe daS, was Uber die erlaubte Interpellation der Wahlkandidaten hinaus geschah und was offen den Charakter der Agitation an sich trug, nicht nur gleichgiltig mit angesehen, sondern sogar gebilligt. Wir beeilen unS, diese falsche Meinung zu berichtigen und erklären, daß keine Agitation mit unserer Genehmigung stattgefunden hat, und wo eine Agitation Seitens der Geistlichkeit stattfand, sie ausdrücklich von uns mißbilligt worden ist. Die Zurückhaltung der Geistlichen in den letzten Jahren von allen rein politischen Angelegenheiten hat zu gute Früchte gebracht, als daß wir heute gestatten dürsten, diesen Weg zu verlassen und auf diese Weise die Kirche in unseren Diözesen ernsten Gefahren anszusetzen." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Gewerbebank.) Bei der am 28. März um 6 ’/« Uhr Abends abgehaltenen dritten ordentlichen Generalversammlung der Kreditinhaber hatten sich 47 Kreditinhaber eingefunden. Vorsitzender Herr Jvses Pauer erösfnete die Sitzung, worauf derselbe teit Bericht über den Stand und die Bewegung des Sicher» stellungsfondes und Reservefonds der Kreditinhaber nach dem Jahresschlüsse 1870 verlas. Zu Skrutato-reit wurden die Herren Matth. Treun nnd Thomas Wernig gewählt. Der Präsident der Gewerbebank Herr Alexander Dreo ergriff sodann das Wort und drückte dem austretenben Komitee für dessen Bemühungen den wärmsten Dank aus. Herr Matth. Treun verlas den Bericht des Revisions-Ausschusses. Präsident der Gewerbebank Herr Alexander Dreo stellt den Antrag, nachdem die Entscheidung bezüglich des § 54 der Statuten von Seite der h. k. k. Landesregierung nicht herabgelangte, die Zinsen des Sicherstellnngssondes dem Re-servefonde der Kreditiuhaber zu belassen, welcher Antrag einhellig angenommen wurde. Sodann wurde nach § 75 der Statuten zur Wahl des aufzustellenden Komitees der Kreditiuhaber und des Revisionsausschusses geschritten. In den letzteren wurden gewählt die Herren: Karl Achtschin, Matth. Treun und Albert Trinker. Vorschlagswahl als Zensoren die Herren: Josef Pauer, Franz Debeutz, Nikolaus Rudholzer, Franz Ehrfeld, Paul Polegeg, Johann Bernard, Johann Maihiati, I. I. Naglas, Karl Achtschin Handelst»., Anton Treo, Karl Mally, W. Strecker, Georg Lercher, August Rizzioli, Johannes Müller und Al. Trinker. — (Audienz beim Kaiser.) Der „Novice" wird aus Wien telcgrafirt, daß die krainischen Reichs-rathsabgcordnclcn Dr. Costa/ Gras Barbo und Svetec im Namen des Ausschusses der „Slovenska Malica" sänimtliche bisher erschienenen Druckschriften dieses Vereines dem Kaiser überreicht haben. Se. Majestät sprachen sich sehr anerkennend über das Wirken des Vereines aus und geruhten demselben einen Unterstützungsbeitrag zuzusühre». — (Feuerwchrkiicipe.) Die allmonatlich statlsiiideude Kneipe der freiwilligen Feuerwehr, wird morgen Abend im Küsino-Gkssalon abgehalten werden; Anfang 8 Uhr. — (Eisenbahn.) Dem Handelskanuuerprä-sidenten V. C. Supan in Laibach und Konsorten wurde die ang-suchte Erstreckung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine Lokouwtiv-Eisenbahn von Laibach über Bischoflack, Jdria und Wippach nach Görz nebst Abzweigungen von Wippach im Anschlüsse an einen Punkt der Südbahn zur Verbindung mit der St. Peter-Fiumaner, sowie der nach Pola zn sichten-den Eisenbahn auf die Dauer von drei Monaten bewilligt. _______________________ Eingesenvet. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise lievales-ciere du Barry von London, bie bei Erwachsenen und Kinben, ihre Kosten öOfoch in anderen Mitteln erspart. 72.000 Zertifikate über Genesungen an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Atheni-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon auf Verlangen Kopien gratis und franko gefenbet werden. Zertifikat-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Lcbcrkrmitheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung itnt) Leiden aller Art. Ich war außer Staute zu lesen utev zu schreiben; hatte ein Zittern aller 9ien>cn im ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenausregung, die mich hin- und Hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe lies;; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne üindmtna meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre Revalesciöre versucht, nnd jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Gott Dank. Die Rcvalescifere verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzuttehmeu. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Marquise ile B r 6 h a n. In Blechbüchsen von ! s Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfb. fl. 36. — Revalesciöre Chocolatöe in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Tassen ft. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffe» fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen burch Barry du Barry & Co. in Wien, Wallfischgasse 8; in Laibach bei Ed. M a h r, Parsumeur und Anton Krisper; in Pest Tvrök; in Prag I. Fürst; in Preßbnrg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rot lender; in Klausen-burg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 31. März. Nachts Heiter, iiölte anhaltend. Ostwind mäßig, wechselnde Bewölkung. Tei» perat u r: Morgens 6 Uhr — 0.2“; Nachm. 2 Ubr + 4 3" (1870 \ 6.2", 13i>9 +8.8°). Barometer 324 68'". DaS gestrige Tagesuiittel der Wärme -f- 1.7°, mit 3.7" unter dein Normale. Lvndo», :)0. März. Der Kommandant der deutschen Armee gestand die Erhöhung der Pariser Garnison auf 80.000 Mann zu. Stockholm, 30. März. Die Königin ist gestorben. Cbhbäiimc, Zwerg und hochstämmige, in den edelsten Sorten : Ülimlbmimimtr in schönen Exemplaren billigst bei Mayr iV Metz, Zilrflciitrnftc 74. SW Daselbst wird zum Berpflanze»- ZU kaufen gesucht. Angebote werden auch in der Apoihrkt des Herrn W. Mayr entgegengenommen. (136) ’ Im Hanse Nr. 79 Wieuerstratze sind zwei Angekoiilmeue Fremde. Am 30. März. Stadt lWien. Härtner, Kaiifni., Ungarn. - Reguli, Kanfm., Wien. — Javorek, Kauf»'., Wien. — Ritter o. Goßlet, Kauf»!, Hrastnig. - ftlement, Telegrafen-beamte, Graz. — Gezel, Gurkfeld. — Baron, Kauf m., Groß-Kanischa. — Baschier, Kaufui, Triest. - • Epstein, Äaufm., Triest. Elefant. Grahar, Verwalter, Rannach. — Vilhar, Kalc — Keller, Prag. — Dollenz, ^Besitzer, Prewald. — Vilhar, Kale. — Stare, Paris. - Tomann, Besitzer, Steinbüchel. — Vöneki, Geschäftsführer, Pest BalerlMeliei* Mol-. Riedler, Hazer und Seeberg, Ingenieure, Graz. - Drlik, Ingenieurs-Assistent. Wien. Verstorbene. Den 30. 3111 d vz. Dem Herrn Johann Schaschel, bürgerl. Büchseuiuacher, sei» Herr Sohu Peter, Privat-Stn-dirender der Theologie, all 24 Jahre, in der St. Peters-vorstadt Nr 10 am Zeh> fieber. — Dem Anton DioHar, Kondukteur, (ein Kind Eduard, alt 9 Tage, in der -5t. Petersvorstadt Nr. 68 nn der Mmidsperre._____________________ Gedenktafel über die am 4. April 1871 stattfiiidenden Lizi-lationen. 3. Feilb., Pauli'sche Real., Domzale, BG. Stein. im 3)toiuit Mai zu beziehen (123-3) Theater. Heute: Vorletzte Vorstellung in dieser Saison. $vdiu Fron. Pariser Sittenbild in 5 Aufzügen. 9)i org en: L etzie Vorstellung in dieser Saison zum zweiten male: Auf ciflciic« Fiistc». Posse mit Gesang in 3 Akten von I. Pohl und Z. Hopp. Musik von Kouradi und Hopp. CiflfnllPll <5»rzvlaner ganz srischeö, »cruchloses feines Tafel - Oel, das Pfd. 40 kr., Ztr. :$(» fl., ist zn haben in der Spitalgasse Nr. 277, ersten Stock. (130—3) Tausendfach u. seit vielen Jahren haben sich die Laivlty/Nelirn «lulile aus Iteemla in Thüringen gegen Klieiimatixiimn und damit verwandte Uehel bewährt, so dass alle Leidende nicht genug auf diese herrlichen Erzeugnisse aufmerksam gemacht werden können. Besonders hervor zu höben sind die %% al«l“ ti«ill-Unlerl—6) Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (i<;-225) heilt brieflich der Spezial,irzt für Epilepsie Doktor <>. 14llll#eli in Berlin, jetzt: l'onifenfiraßc 45. — Bereits über Hundert geheilt. I Wiener Börse vom 30. März. Te!egramme. Wien, 30. März. ReichSrath. Bei der Debatte über die Wahlverifikation der krainer Abgeordneten spricht sich Hattisch gegen die Verifikation nuti, weil der ^andtagöwahlatt ungesetzlich war; er beantragt Nichtverifikatiou der sechs krainer Abgeordneten. Der Antrag wird nicht hinreichend unterstützt. Weber unterstützt die Gründe des AnSschuß-antragc^, welcher noch von Tomschitz, Pickert, Brandstetter und Knoll bekämpft wird. Nachdem der wiederholte Antrag Knolls, die Wahlen nicht zu verifiziren, keine Unterstützung fand, wird der Ausschußantrag auf Berifizirung mit großer Majorität angenommen. Fux beantragt Einsetzung eines Ausschusses behufs Revision der Preßgesetzgebung. Versailles. 29. Mürz. In der Nationalversammlung wurde folgender Antrag angebracht: Die Nationalversamlnng ist entschlossen, ungesäumt die weitgehendste administrative Dezentralisation eiu-zusithreu, die politische Einheit Frankreichs aber aufrecht zu erhalten. Wie Thiers mittheilt, ist mit den Deutschen vereinbart worden, daß eventuelle FeindseligkeitSakte als von den Aufständischen ausgehend betrachtet werden. Marseille. 29. Mürz. Die rothc Fchne wurde von der Präfektur entfernt. Die Stadt ist ruhig. Btaatafond». 4pcrc.Rente, öst.Pav. vto. dto. öst.inSilb. r, Fünft. Prämiensch. v. 1864 . Brundentl.-Obl. Steiermark ju 5 V‘it. fräntten, Kram u. Küstenland 5 * Ungarn. . zu 5 , Kroat.u. Slav.ö * öicber.bürq. „ 5 . Aotlen. ttationaldauk . . . Union - Bank . . . Lreditanstalt . . . ft. ö. EScomptc-Ges. ünglo-österr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . Oest. Hypoth.-Bank . Steter. EScompt.-Bk. Franko - Austria . . itaif. Ferd.-Nordd. . Lüdbahn-Gefellfch. . q-a!.s.Elisabetv-Babn. Larl-Ludwig-Lahn Siebenb. Eisenbahn . Staatsbahn. . . . lküis. Franz^IosesOb.. Künsk.-Barcser E.-B. Äföld-Fium. Bahn . Pfandbriefe. Nation. ö.W. vcrloSb. tlnq. Bod.-Ereditanfi. Allg.öst.Bod.--Credit. dto. l« «3 v. rückz. . Geld 58.15 58 2f. <8— 08 10 8U.50 90.-15.— r-5.r0 107.60 U 8 -1$3 40 123 60 93.- 86—| 79.75 8350 74 25 94. 86 50 80 8t.— 74 ;0 726 — 728 -285.50 285.75 *67 60 268.— 860.-- 863. $48. —jS?48.Ü0 2 IM.—261.— 2S5. 114.— ! UlöO 180.30 $18.50 $5Z.25 67.— 3d9.— 195.— 166.— 172.— 114.25 8156 180 50 |$1Ü. 252 75 167 51 40-". 195.5s 163 50 172 50 92.56 89.— 106.25 87.- 92 75 89.50 106 75 87 2) | Geld ; SBate Hypoih.°Banl . — ^loritäto-Obllg.; Südb.^136.50 Staatsb. pr. St. 1867 132.50'133.60 Vtudo^Sb.(30i'st.ö.W.)' 90.20 90.3» Franz-Jos. (200 95 80: 96.— Loso. Kredit 100 st. ö. W. . Dcu.-Dampssch.'Ges. zu 100 fl. «L M. . . Xrieftet 100 st. ^M. . dto. 50 st. ö.2V. Cfcnvt . 4,0 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ Palftv . „ 40 , Tkary . ^ 40 „ St. GenoiS „ 40 , Windisckgrätz 20 Waldstern . 20 „ fteßlcttid) . io . , RudolfSstist. lOö.W.! Weohß6*(3‘iWou.) KugSb. 100 fl. südd.W. Franks. 100 fl. > „ ^enbou 10 Ps. ©teil. Paris 100 yrancS . Küusen, Kais. Mün^Ducatcn. 20-y-rancSstück . . . BereinSthaler . . . eiltet . . 1»*3 5o 163.75 1*9.— 100.— J2.— 1$5.— .-Sd.- 60.— .'>3.— 34.— 39.- 40.- 29.— 30.- 35.- 36 - 31 50 32 5" 21 50 22.50 22 — 53 - 16 60 17.— 15.50 16 ö*' 104.— 104.10 104.15 104.86 124 95 125.06 49.— 49 10 5 85 5 86 9.95» 9.96 1.84 1.S4* 123.- 183.88 Telegrafischer Wechselkurs vom 31. März. 5pcrz. fliciite österr. Papier 58.15. — 5perz. Re»te öfterr. Silber 68.20. — 1860er Staatsaulekien 95.20. Bankaktien 726. — Kreditaktieu 268.80. - London 1*4.9»; — Silber 122.60. - K. k. Milnz-Dukaten 5. 85. — 9‘6' polevusd'or 995. , . .lief Den 3an. r. Ä;teinmat?T A Fed Bambrrq in ?.tit Lerleqkr und für die Redaktion veramwortlich: D11 o m a r Bamberg