M130^ Freitag am 10. Juni 1864. Die „?aibach« Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- mid Feiertage, ttiglich, und lostet sammt dm Vtilagen im Csmptatr ganzjährig n si., halb-jilhrig 5 fl. 50 lr., mit Kreuzband im Comptoir ganzj. 12 fl., hatbj. S si. Fllr die Zustlllmig in's Haus sind halkj. 50 lr. mrhr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzj., untn Kreuzband und gedruckter Ndresse 15 fi., halbj. 7 si. 50 lr. Inftrtionsgrbülir jiu- rliie ^uvümud-SplUtcli^-llc oder deu Raum derselben, ist silr Nunlilic Einjchal». tung 6 lr., sllr Lmalige 8 tr., fnr Zinaliczc 10 lr. u. s. iv. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertions, Stempel per 30 tr. fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 si. 90 lr. fltr 3 Mal, 1 fi. 40 tr. fllr 2 Mal und 90 lr. für l Mal (mit Inbegriff de« InsertionSstempels). ________,_______ ' ______ ^__^—____ _^^____________________^__^_ ___________^-^^ ^ Amtlicher Theil. 3e. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom 24, Mai d. I. eine Iiei der Banaltafel i>, Agram erledigte Veisitzersstclle dem Professor an der Agramer Nechtöakadcmic und Ho» norar-Aaualtafclbcisihcr Dr. Andreas Gostiöa aller-gnädigst zu verleihen geruht. Se. k. Hoheit der dnrchlauchtigstc Herr Erzherzog Rainer bat <>, Höchstsciner Eigenschaft als Pro-trktor des k. k. österr. Museums für Kuust und In< dustrie die nachfolgende!» Herren zu Korrespondenteu dieser Anstalt ernannt: den k. k. Staltbaltereirath Alb er in Venedig. den k' k. Kämmerer Dr. Ccsare Ve.rnasconi in Verona, ^ ^ den provisorischen Vorstcbcr des Museums in Viccuza Nobile Iacopo Eabianca, den k. k. Professor der Ornamentik an der Aka» dllnic der schönen Künste in Venedig Lndwig E a. bor in. ...... den Abbatc Nobile Francesco Frlcelllnl m Venedig. den Mnnizipalarchiuar in Padna Dr. Andrea Gloria. den Kurator des k, k. Mädchen«Institlilcö in Verona Gmf Anlon Pompci d'Illasi, den Fabriksbeslßcr Alcssandro Rossi in Schio. den Giuseppe Nobilc ValcntiniS in Udine. Das k. k, Finanzministerium bat den Finanz. Vezirksdircltor zn Innsbruck Finanzrath Peter Eberle in das Greminm dcr Tiroler Fiuanz kläruug seiner späteren anti'anglo.dänischen Politik.) Da dcr Krieg unvermeidlich geworden ist. so muß ich mich nach Allianzen umsehen; es ist möglich, daß der Vorschlag zu ei"em Kongresse mir dicsc verschafft.. In crstcr Linie stellt sich die Allianz mit Nußland dar. Im Grunde sind alle Interessen Frankreichs und Nußlands identisch; die polnische Frage allein entzweit sie; aber es gibt noch Mittel, diese Frage zu ordnen, und ich mache mir dcn Vorwurf, sie nicht von Anfang an mit Nußlaud allein erledigt zu habcn. Die Allianz mit Prcnßen wäre die natürliche Folge derjenigen mit Nußland. Wenn diese Tripel-Allianz zn Staude kommen und mau Italien nnd Spanien zn ihr herüberziehen könnte, so wäre man Herr von Europa." Der Marquis wurde ciu zweites nnd drittes Mal nach Compi^nc cingcladcn. aber dcr Kaiser ließ ihm schließlich sagen, er käme selbst nach Paris uud würde ihn in den Tnilcricn scben. In der Zwischenzeit war wirklich eine erste Antwort auS Turin ein» getroffeu. von welcher dcr Kaiser sich sehr befriedigt zeigte. Er erzählte dem Marquis, cS wären bereits mehrere Autworten auf dic Einladung zum Kongresse eingelaufen, nnd Allcs in Allem ginge es mit l»cm Kongresse besser. alS er, besonders aber Drouyu de Lhllys, geglaubt hätte. Mittwoch deu 18. November verließ Pcpoli Paris. Er kam am 1!). in Berlin an. wo der daselbst rcsidircnde italienische Gesandte am 20. abreiste, um am 21. in Paris zu sein. Als der Vorschlag zn einem Kongresse als gescbcitert ange-sehen werden konnte, schlng dcr Kaiser Preußen und Nußlaud eine ganz positive Allianz vor, auf die man aber an beiden Höfen nicht einging. Im Laufe dcs Monats Dezember stattete der Marquis v. Pepoli seinerseits über das Fehlschlagen seiuer Mission Bericht ab. Um den Kaiser nichl zu verletzen, kleidete er die abschlägige Aulwort Rußlands in die uersöbnlichstc Form ein. Er sagte, die Stimmung in Rußland habe sich vollständig geändert. Kaiser Alerandcr babe auf den Kougreßvorschlag in dcr böftichstcn Weise geantwortet; aber wenn man Nnßlaud zn einer kategorischen Antwort treiben wollte, so sci kein Zweifel, daß sie eben so negativ ausfalle, als die Englands. Ich habe später erfahren, warum Nub< land, selbst wenn eS gegen Frankreich nicht von so tiefem Mißtrauen erfüllt gewesen wäre. sich in die Nothwendigkeit versetzt sah, dcn Vorschlag cincr fran-zösisch - preußischen Allianz auszuschlagcn. Frankreich hatte nämlich (also noch im Herbst vorigen Jahres) die Unabhängigkeit PoleuS zur Bedingnng dieser A!« lianz gemacht. AIs. die Autworten dcr Souveräne auf die Einladung zum Kongresse nach nud nach in Paris eingetroffen waren, halte dort Lord Cowley mit dem Ritter Nigra eine Unterhaltung der merk« würdigsten Art. bereu ich hier erwähnen muß: «Meiuc Ncgicrung". sagte Lord Cowley. ^hat sagen hörcu, daß der König von Ilalien sich beeilt habe. die Einladung zn einem Kongresse anzunehmen. Wir haben Mühe, das für Ernst zu halieu. Gerade Italien ist diejenige Macht, die von einem Kongresse am meisten zu fürchteu hat. Noch sind seine Grenzen nicht allgemein anerkannt, und es fragt sich. ob Italien ganz sschcr ist. daß sich nicht die rmc oder die andere Macht erhebt und gegen sliuc Zulassung protcstirt. Wir wollen nicht leugnen, daß Italien Frankreich sehr viel verdankt, aber noch mehr verdankt es England. Als der Kaiser Napoleon Italien zu Hilfe eilte, hat er nur den Erwerb von Savoycn und Nizza nud dir Vcrhciratuug des Prinzen Napoleon im Angc gehabt. Sobald dieser Zweck erreicht war. bat dcr Kaiser Italien verlasseu. Wenn im Gegentheil das HauS Savoycu sich die Herzoglhümer und daS König, reich Neapel hat anncktircn können, so ist dieß nur England zn verdanken. Italien hat daher Interesse, seine Beziehungen zn England nicht erkalten zn lassen; ohne den Kongrcö definitiv abzulcbnen, würde die italienische Regierung wohl lbnn. in einer abwartenden Stellung zn verharren." Als man sich uach dcr Ablehnuua. Englands in Paris bemühlc. weuigstcns einen engern Kongreß zn Stande zu bringen, wollle das Whigministcrium auch 5R8 dicsc lctzlcrc Kombination scheitern lassen. So lange in Paris noch ein Schimmer von Hoffnung geblieben war, den Kongreß zu versammeln, halle der Kaiser in Tnrin ernstlich anratbcn lassen, man solle sich dort ruhig verhalte,» und O.'sterreich keine Veranlassung zu Aufregungen geben. Der Turiner Hof fürchtete daber. oaß gleichzeitig, wie die Hilfe Frankreichs idm entschlüpfle. seine Beziehungen zu England kälter würdi'n. Unter diesen Umständen beschloß er, den Grafen Pasolini nach London zn schicken. Der zweite Theil der Denkschrift beschäftigt sich mit dcn Neiscn. welche die italienischen Diplomaten Pasolini nno Graf Alsil-re im vorigen Jahre nach Paris und Lonocm machten. Pasolini's Reise nach London galt vor Allem dem Zweck, das Whig'Ka» binet von seinem Entschlüsse, den Kongreß nicht zn beschicken, abzubringen. Graf Nusscl nahm diese Zu-muthnng sehr übel auf und antwortete unter Anoerm, der Kaiser Napoleon sei von dcn Großmächten in Vann gethan, ES wurden aber auch andere Dinge besprochen, wie die römische und vexetianische Frage, aber ohne zn einem besondern Ergebnisse zu führen» Informationsreisen im Auftrage des Ministeriums fur Handel und Volks wirthschaft. Zu den Einleitungen, welche das k. k. Ministe« rium für Handel und VolkSwlrlhschaft im Verlaufe dieses Jahres getroffen hat, nm über dic Verhältnisse wichtiger Produktionszweigs in minder bekannten Gc> birtcn sichere Dalen zu erlangen, nene Kulturen an« zubahuen, vernachlässigte in Aufnahme zu briugen und die Grundlagen für weseulliche Verbcsserungen in manchem Betriebe zn gewinnen, gebort die Entsendung von Fachmännern an solche Pnnktt, wo in diesen Beziehungen vor allem Autopsie und person« liche Einwirkung nölhig erscheint. So wurde iu der zweiten Hälfte April der Mi» nistcriallonzipist Dr. Joseph N. Lorcnz u«ch Dalma-tien entsendet, wo er hauptsächlich über die Bedingungen und Aussichten des Baumwollbaues Erhe< liungcn pflegen, dann auf der Insel Lesina den Zoologen Professor OSk. Schmidt bei einem größeren Versuche mit der von dem letzleren bereits im Kleinen erprobten künstlichen Zucht der Badeschwämme unterstützcn sollte. (Die Fortführung und Ueberwa-chung dieser Anlage wird dann dem in Lesina begü-tertcn Professor Voglich anvertraut.) Außerdem war Dr. Lorenz beauftragt, über den Stand der Scidcnzucht in Dalmatien, über den mög» lichen Absaß gesunden Naupcnsamenö aus den uörd« lichcren Krouländcru an die Seidenzüchter in den von der Naupeukranlhcit heimgesuchten südlicheren Gegen» den. über die Zucht des Ailanthus-Spinners und die rationellste Verwerthung seiner Cocons, danu über die Erzcuguisse von Fischguano nach einer von ihm selbst beantragten Methode die entscheidenden Daten an Ort nnd Stelle zn erheben. Auch war demselben die Aufgabe gestellt, über die Zustände der Vodcnproduktion überhaupt mit Inbegriff der Bcwalduugsoerhältnisse so viel als möglich instruktive Beobachtungen zn sammeln und alles zur Sprache zu briugen. was in diesen Vezie-hungkn der Regierung anzuempfehlen wäre. Ueber die Rcsultnte dieser verschiedenen Aufga» beu, deren Bewältigung uur durch den im vorauS gesicherten Beistand sowohl der kaiserlichen Behörden als auch der Gemeindeorgane und vieler privater Interessenten möglich wurde, läßt sich iu dem hier gebotenen Naum kein detaillirter Bericht, ja laum eine übersichtliche Andeutung geben. Der Anbau der Baumwollpfianzc. der nachweisbar von den zwei vorhergegangenen Generationen und wahrscheinlich auch schon zn weit frühere» Zeiten in Dalmalicn wiederholt versucht und hauptsächlich nur wegeu dcr geringen Preise des Produktes immer wieder aufgegebeu worden war. findet dort seit den letzten drei Jahren unter der Gunst der höheren Preise und dcr behördlichen Unterstützung neue und eifrige Anhänger. Es sind beucr nabe an 1500 Pfund Samen (gegen etwa 500 Pfund im vorigen Jahre) zum Anbau gekommen, und zwar von sechö Sorten: amerikanische, persische, maltesische, egyplische, italienische und bcrcils in Dalmatien gewonnener Sa« men. Den größten Theil davon hatte die l. k. Slatlhalterei. einen kleineren das k. k. Handelsministerium unenlgrülich überlassen und waren Instruktionen zum Anbane gegeben worden. (Leider hat sich der von der k. l. Stallhilterei aus Amerika bezogene Same großeutheils als verdorben erwiesen, was na» lürlich nur dem Lieferanten zur Last fällt.) Boden und Klima Dalmatiens eignen sich biS an den Fuß des höheren Gebirges fast überall, wo überhaupt Kulturen möglich sind. mehr oder weniger entsä'irdcn auch zum Gedeihen der Vanmwolle; auch ergreift die Bevölkerung diesen Kulturzweig mit auf-fallcuder Vorliebe und mit Geschick, da die Behanb-lungöart 'viele Aelmlichkcit mit jener des dort bekann- ten Mais hat. Allein es Handell sich darum, nach den Grundsätzen einer rationellen Wirtschaftsrechnung festzustellen, bis zu welchem Preise dcr Baumwolle sich ihr Aubau unter den in Dalmaticn vorhaudeucn Kulturbedingungen und Kullurkostcn noch rentiren könne, damit nicht die Bevölleruug zu einem Betriebe angeleitet werde, der im Vergleich mit den bisher landesüblichen Arbeiten zulept keinen oder nur einen ephemeren Gewiun darbiete. Der eine Faktor dieser Berechnung ist der Aus-fall der Ernte, der natürlich erst im nächsten Winter wird beurtheilt werden können. Diesem Faktor gegen» über steht der Komplex jener Faktoren, die zusammen die Kulturkosten bedingen; u>»d diese Daten, ungcmeiu verschieden in den verschiedenen Lagen des Laubes, waren vorläufig zu ermitteln, damit sodann, wenn die Ernte bckannt sein wird, sogleich die Bilanz ge< zogen werden könne. In einem Lande, wo fast nirgends ein rationeller Landwirth und eine Wirthschafts« rechnung aufzufinden ist nnd wo überdieß die Verhaltnisse des BooenwertheS. der Arbeitslöhne ?c. x. so sehr verschieden sind. war dieß keine leichte Auf-gäbe. Der Verkehr mit nahezu einem Hundert von Kultivatoren aus allen Ständen hat gezeigt, daß eS sehr nothwendig war, diese bei nns jedem rationellen Landwirth geläufigen NechuuugSelemente dort zur Gelluug zu bringen und, soweit als möglich, selbst zu erheben. Viele der eifrigsten uno gebildetsten Kultivatoren nahmen beim Anbaue der Baumwolle eiueu Anlauf zu Arbeiten und Auslagen, als hätteu sie eS mit einer Zierblume zu thun. die man um jeden Preis heranziehen will - nicht aber mit einer Nutz-pfiauze, die in Dalmalieu nur dann sicher und au-dic Dauer sich rentircn kann. wen» sie nicht wescntf lich mehr Pflege und Kostcn vcrlangl als dcr Maio. Die Bevölkerung und ihre Obrigkeiten haben übrigens die vollste Bereitwilligkeit gezeigt, durch genau re-gistrirle Kulturen nach deu Anforderungen des Kommissärs dessen Vorerhebungcu fruchtbringend für die Enlschclduug der Baumwollfrage in Dalmatien zu macheu. Im Venelianischen Hal sich Prof. Molin anerboten, dergleichen Anbaumrsuche zu übcrwachtu lind Berechnungen möglich zu nwchcn. Die Anlagen zur Badlschwammzucht babcn durch eine Erkrankung des Herr» Professors Oskar Schmidt eiue kleine Verzögerung erlillcn; es wurde abcr vorläufig von Dr. Loren-, ei»e gvößcrc Anzahl solcher Ocrtlichkeittn bestimmt, an lvelchcn dic ziemlich kom-plizirten zum Gedeihen solcher Anlagen erforderlichen Bedingungen zusammentreffen. Dir gcradc wrgc» Vernachlässigung dieser Mclhodc gänzlich nüßlimgeucn Versuche Lamirals mit dcr Acclimalisirung syrischer Schwämme an der französische!, Küste licßcu dicsc Vorarbeit um so nothwendiger erscheinen uno werden die in diesen Tagen beginnenden Arbeiten des Herrn Professors Schmidt wesentlich fördern. Die Scidenzucht war vor 6 bis 7 Jahren in Dalmatien rasch in Aufnalnne gekommen, da man den dort erzeugten gesunden Naupensamen in Italien und Frankreich sehr doch l'czahllc. Bald abcr kam die Seuche auch nach Dalmalien. der dortige Same verlor dadurch den Nuf der Verläßlichkeit und scllist an Seide erlitt mau sclbswcrNandlich eine Einbuße. Gleich das erste Mißjahr cutmulhigtt alle kleineren Produzenten vollständig; nur einige größere Züchler seyten. lheilweise mit neuem aus Iapau bezogenen Samen, die Zucht fort und erzielten noch forlwäh. rend reichen Gewinn. Besonders rationell ist die Anstalt des Professors Lanza in Spalalo mit einer für die dortige Gegend neuen Ventilation, welcher allein es zugeschrieben wird, daß unter seinen Raupen die Krankheit noch nie einriß und er sich nicht wie die anderen (z. B. Nosa in Scardona, Catlic in Zara) nach fremdem Samen umzusehen brauchlc. Naupensame aus uuseren nördlicheren Kronlän. dern ist bisher noch nicht nach Dalmaticn bc^ogen worden; man fürchtet, die Qualität solcher Scide würde nicht eutsprecheu. Wenn also nicht die Ncgie. rung die ersten Versuche auf ihre Kosten auefübrcn oder wenigstens dcn Samen uncutgcltlich ucrabfolgcu läßt. wcrdeu in Dalmaticn kaum Grains aus Oestcr-reich, Steiermark. Böhmen. Schlesien verwendet werden, wie gesund dieselben auch sein mögen. Die Zucht dcr Ailanthusraupen hat sich in Dal» matien bisher nur auf einige gauz kleine Versuche beschränkt, obwohl Vaum und Raupe, letztere iu zwei Generationen jährlich, (im Frcien) sehr gut fortkommen. Man wartet lieber auf das Anfhören der Sei« deuraupeukrankheit, um danu die uermeilitlich viel ein» träglichere Zuckt des echteu Seidenspinners wieder aufzunehmen. Es wird sich mm darum handeln, durch einen etwas größcrrn fabriksmäßigen Versuch, den Herr Nitter u. Zahony bei Görz zu unteruch-men sich arlcrboten hat, festzustellen, welche Preise der Fabrikant für sein Produkt erzielen und wclchc Prrisc er dem Züchter für die Cocons anbictcn kaun. Hier. auf erst wird sich ein Urtheil basircu lassen, ob in Dalmatien die Ailanthuszucht neben der Zucht des lchtcn Seidenspinners mit Vortheil betricbcn werden könne. Merkwürdiger Weise ist es bisher nicht gelun« gen, selbst z» den angebotenen hoben Preisen die für einen Fabrilsuersuch erforderliche Menge von etwa 50 Pfund Cocons zusammenzubringen. Nachdem man nnn dieses weiß, wird das M<< nistcrium hoffentlich iu der Lage sein, daS erforderliche Quantum aufzutreibtn. Der Versuch mit der Erzeugung von Fischguano als Düngmittel ist eingeleitet, und werden hoffentlich bis zum Spätherbst die verschiedenen Proben hier eintreffen, nm chemischen uud praktischen Agrikoleu« versuchen unterworfen zu werden. Ueber die driugende Nothwendigkeit der Auffor« stung iu Dalmatien und die Mittel hiezu. über Ver-bcsseruug der Kellerwirthschaft und der Oelfabrikation. über die Wichtigkeit des Tabakbaues lu Dalmatien. über den Landesunterricht daselbst u. s. w. liegen nun ebenfalls bestimmte Daten vor. die hoffentlich zu for« derlichcu Maßnahmen führeu werden. Eine spezielle Mission in Angelegenheiten des Weinbaues und der Kcllerwirthschast in dcn österreichischen Länderu erhält Freiherr v, Babo. Direktor der Weiubauschulc zu Klostcrneuburg. Von sehr vielen Weinen, die voll der herrlichsten Naturanlagen sind, somit in Ungarn, Dalmatlen. Militargrenze, wissen wir noch nicht, wie sie in allen Einzclnheiten bebandelt werden müßten, um haltbar zu werdcu und eiuen lohueudeu Export zu crmöglicheu; vou andern ist oisß zwar ziemlich bekannt, aber es feblt an Unter-nchmungslust oder an Mitteln zur Durchführung ciner konscqucntcil allgemeineren Weinpflcge, Eine Ucbcr« Ncht der Bedürfnisse cincrscitö uno dcr Miitel zu ihrer Abhilfe audcrerseitö soll zunächst durch dic Neise des Herrn v. Vabo »rziclt werdcn. Herr Professor Arenstein wird im Auftrage des Handelsministtriums eine Ncise nach Frankreich un« lcrnehmen. nm die dort mit der Hooibrenk'schen Kul< lurmethode erzielten Resultate mit den bei uns gewonnenen zu vergleichen; übcrdieß wird er auf mch-rere andere Gegenstände dcr Landeskultur uud inSbc« sondrrc dcr landwirthschaftlichcn Gewerdc, wie z. B. auf vcrbcsscrte Flachs- uud HaufbereituugSmclhode,!. seine Aufmerksamkeit richten, um eulsprechcndc Vor-schlage theils an das Ministerium und an die Inters esseMcn erstatten zu klilmen. Dcr Ncfcreut für Landeskultur, Hcrr Ministerial, rath Pabst. welcher gegenwärtig im Salzliurg'sch"» mit den Milcitungrn zur Beförderung der lünstlichrn Fischzucht beschäftigt ist. wird später dic zur Produktion von Flachs und Hanf besonders geeigneten Krön» lander der Monarchie bereisen, um dann bestimmte Anträge zur Hebung dieser wichtigen Kultur stelkn zu können. Hoffentlich wird der Erfolg zeigen, daß solche fachliche, direkt auf praktisches Eingrcifeu abzielende Erhebungen ihren cigenlhümlichcn Werth für die Verbesserung der Prodnklionöznständc habcn. (W. A.) Oesterreich. Wien, 7. Juni. Das Ereigniß des Tages ist dcr Trinkspruch, den der ungarische Hofkanzler dcr Stadt Wien beim Bürgermeister-Diner ausbrachte. Seme Worte werden weithin widerhallen im Donan« reiche; sie entfalten ein Programm, ein offenes und ehr« lichcs Programm, wie man es von dem Leiter der ungar. Negicruug zu beanspruchen ein Nccht hat, wie jcdcr der Vorgänger dcs Grafen Zichy es zu gcbcn unterließ. Er fagte: Er wolle seinen Gefühlcu für die Stadt Wien, uud ganz besonders in ihrer Eigenschaft als Neichshanptstadt Ausdruck geben; sie sei uicht bloß durch ihre städtische, sonderu auch durch ihrc politische Bedeutung dcr bcsicn Wünsche wcrlb. I» ihrcr Mille tage dcr Neichsralh als Parlament für die gesammlc Monarchic, sie gehe einer großen Zukunft entgegcu; allein ihre Gtöße bestehe nicht in ihrem eigenen Wirken, sondern in dcm uumittclbarcn Zusammenhange aller Provinzen Oesterreichs. (Mg. Beifall.) Seine vollste Urberzcnguilg sci es. daß nnr iiji innigsten Anschlüsse Ungarns au Oesterreich das Glück Beider beruhe. (Beifall) Er liebe sein ungarisches Heimatland so warm uud innig wie nur irgeud Einer, und cbcn darum sage er. daß uicht bloß das materielle, das politische und geistige Wohl UngarnS, so»' dern speziell das Interesse der ungarischcu Nationalität am bcstcn nnd sichersten gewahrt und gefördert würde, wenn Ungarn seine Vertreter in den NeichSraih sendet. Sie findet im Staate ibre Sti'^, die Garantie für ihre Individualität, ihre Prosperity und ihre Zukunft. (Stürmischer Beifall.) Der Ü»iM der es ehrlich und offen meint mit seinem Valeria»^ und dcm Bestände dcr Monarchie, müssc dafür ft'"' dag dcr österreichische NcichSralh von Ungarn bcsäM wird. (Anhaltender Beifall) Er hoffe mit Zuversicht, daß die Vcrtrclcr UugarnS bald im NeichSralhe al HA» der Seite der österreichischen Deplltirtcil Plat) nehmen werden. (Beifall) Ans Agram wird dcr ^G.-(5," geschrieben: Zur Perherclichung der Festivitäten, welche aus An» laß der am 18 Augnst l. I. stattfiudenbcn Eröffnnng der ersten kroatisch'slauonischcn Industrie-Ausstellung hier abgehalten werden. sind uon den Behörden die umfassendsten Vorbereitungen getroffen worden. Na« mcutlich werden ein solenner Gottesdienst, ein großes Banket und ein glänzender Vall abgehalten. Der Agramer Männer-Gesang.Verein (Kelo) hat an alle slavischen Gesangs- und Nat!onal«Lesevcrcine mittelst eines gedruckten Programms Einladungen zu groß« artigen Gesangsproduktionen versendet. Die Fahrpreise auf der Eisenbahn.Noute Wien, Pest. Klagen« fürt, Tricst und Sissek werben bedeutend herabgc« mindert werden. — Der Zeilpuukt der Eröffnung der Agram-'Karlstäotcr Eisenbahnlinie ist auf den 1. Okto-ber anberaumt. Dieser Zeitpunkt kann mit Hinblick auf das bisherige Stadium der Arbeiten nicht als verfrüht betrachtet werden. — Das Verweile» des Hofraths Mrzejak in Wien bringt mau hier mit land, taglichen Ideen in Verbindung. Spalato, 7. Iuui. Der Podest« Vajamontl und sämmtliche Stadträthe wnldeu ihre« AmtcS ent< hoben und ein kaiserlicher Kommissär mit der städli« scheu Verwaltung beauftragt. Ausland. St. Petersburg, 7. Juni. Das «Journal de St. Pclcrsbourg" meldet: Der k. russische Geschäftsträger iu Nom. Baron Meyendorff, ist beauftragt, dem Kardinal Antonelli das Abbcrufungsschreibcn des bisherigen Gesandten Herrn v. Kisselcff zu übergeben, wodurch die Missiou des Lehtern beendigt wird. Weiter meldet dasselbe Blatt, daß dcr Waaren, transit nach Kaukasieu und Pcrsien freigegeben ist. New-Aork, 28. Mai. Die Position Lee's bei Sextons-Iunclion ist derart, daß dessen rechter Flügel bei Little Swamp und der linke Flügel bei Lilllc Niver steht. Es geht daS Gerücht, d.iß Vntlcr eine Niederlage erlilteu hat und Graut nach der Halb» Insel vorrückt. Bankv ist in Orleans angekommen. Die Föoerirtcn räumen Tcras. Es wird versichert, Johnston weroe Lee verstärken. Mal- und PrmnM-Uchrichlcn. Laibach, 10. Juni. Morgcl, Nachmittag, um 4 Uhr findet eine Siz. zung dcS Gemeiudcralhs statt. Auf oer Tageöuld-nung steht der Vorlrag dcr Bauscktiou wegeu Errichtung von Zugängen znm Gruber'schcn Kauale in Hühncrdorf und der Karlstävter.Vorstadt. -- Iu einem Garten iu der Karlstadter Vorstadt wurde, wie uns erzählt wird. in dcr gestrigen Nacht von boshafter Hand ein Vaudalismns verübt, indem sämmtliche Nosenstöckc, Weinstöcke, Blumen ?c. oberhalb der Erde abgeschnitten wurden. — Ein Akt ziemlich kleinlicher Nache faud unlängst in Klagcnfnrt statt. Ein Handelsmann, dcr von dem dortigen Laudcsgerichle von dem ihm zur käst gelegten Verbrechen dcr schweren körperlichen Verletzung, das er an einem Handelsgehilfen begangen haben soll. freigesprochen wnrdc. konnte von dem leidenschaftlichen Gerichte der öffentlichen Meinung kein so günstigrs Urtheil erzielen. Der au den Fol-yeu eines anderen körperlichen Uebels krankende Lehr, ling war inzwischen gestorben — nnd die gerichtliche Obduktion ergab, daß der Tod nur die Folge der vor. ausgegaugcncu Krankheit war. Allein das genügte der Bevölkerung nicht; — sie verfolgte den Kauf. mauu mit lem Verdachte, den Lehrling durch jene Verletzung in's Grab gebracht zu haben, und rächte sich dafür in einer eigenthümlichen Art von Lynch-lllstiz. indem man das Hans desselben auf eine bru< l"!c Weise mit Blnt bespritzte und anstrich. — Die Nctcheubergcr Handelskammer hat nach» ülhende Zuschrift von der Triestcr Völsen-Deputatiou Ehalten: „Von dem Wunsche durchdrungen, der in« ländischen Industrie Gelegenheit zu verschaffen, ibre Erzeugnisse auf dcm Triester Platze bekannt zn ma» Hell nnd denselben gleichzeitig auch alisgedchntcren Matz auf dem Weltmärkte zu sichern, hat die Trie, ucr Handels» und Gewerbckammcr die Absicht. iu Erlest eine Ausstellung österreichischer Erzeugnisse noch in» Laufe des Jahres 1865 zu veranstalten, und iwar derart, daß dieselbe wesentlich aus einzelnen Gc« Anstanden als Mustern der österreichischen Judnstrie« Erzeugnisse zu bestehen hätte und über die Dauer der "lisstcllung crst uach den durch die Erfahrung gewonnenen Dalen zu entscheiden sein würde. -^ Bei dcr am 1. Juni stattgehabten Verlosung ^s Priester Anlcheus vom I. 1856 wurden folgende ?""mer,l aezeae,,: Nr. 13026 gew. ft. 25000; Nr. ^^9021, 1175, 2(M4 je ft. 4000; Nr. Ml. 10356, 20794, 6150, 14660 je st. 500; Nr. 21034, 2512. 4735, 5019. 22659, 12991. 9247, 8883. 19749. 5755 je st. 200; Nr. 8713. 11305, 19723, 6846. 7081, 2010, 10864, 6561. 6865, 21861 je ft. 150. Alle übrigen gezogenen Nummern gewinnen 100 ft. — Nach dem detaillirten Ausweise dcr Triester Handelskammer siiw voriges Jahr 10.578 Schiffe mit 725.574 Tonuc» Gehalt ein., und 10.513 mit 740.208 Tounen Gehalt ausgelaufen. Der Total, werth der imporlirten Waair ist auf 144'/, Mill., und der expornrlcn Arlilll auf 117"/,<, Mlllloncn berechnet. — Die Gesammlclunahme der Südl'.il'» biö 26. Mai erreicht schou 9 Millionen, um 181.631 ft. mcyr alS voriges Jahr. Wicncr Nachrichten. Wien, 9. Juni. Vorgestern Nachmittag faud in der Piaristen. kirchc in der Iosefstaoi oie Taufe eines kleinen Staatsbürgers uuter Umständen statt, wie solche wohl selten in einer katholischen Kiiche vorkommen dürften. Es wohnte nämlich dcr heiligen Handlung weder der Vater des Kindes uoch sonst ein Verwandter uud Bckauuter desselben bei, wohl aber ein k. k. Kommissär , zwei Zivilwachmänncr, ein GerichtSschreiber uuo endlich die Vorsteherin deS Iosefstädtcr Fraucu« vereius, welche von der Behörde zur Pathin erbeten wurde. Die Ursache dieser sonderbarcn ex nilo-Taufe war. daß dcr Vater des Kinocö. cin dcr Sekte der IolMlnesbrüdcr anhangender Schustermclstcr, sich wci. gcrte. sei» Söhnchcn taufen z» lasse», in Folge desscu die Polizeibehörde sich veranlaßt sah, dcu nun bereits drei Wochen alteu Staatsbürger offiziel zur Kirche tragen und dort mit dem heiligen Sakrament der Taufe versehen zu lasscu. Nach vollbrachter Zeremo-nie wurde der Täufling seinem obstinaten Vatcr wie. der in das Haus gebracht, dcr wohl Zeit hat, es sich zu überlegen, ob er seiueu Sprößling zu einem katholischen Christen oder zu einem Iohannesbruder erziehe» soll. — Als sich die Gäste uach dem Bürgermeister. Banket in Wien auf ras Plateau vor dcm Saak begaben, um einige Minuten des heirlicheu Abends im Freien zu genießen, stellte sich G.'N.Klcyhonz dem Slaatsminister v. Schmerling mit den Worten vor: «Euer Exzellenz, ich bin dcr Gcmeiuderalh Kkyhonz nnd habe die Ehrc. mich Euer Exzellenz vorzustellen." — «Eö freut mich, die Ehre zu habe». Sie machen im« mer Oppositiou. So oft ich Ihren Namen lcse. so zittere ich immer." sagte lächelnd der Staatsmlnlstcr uub reichte Herrn Klcuhonz die Haud. der ganz glück, lich ubcr diese «Unterredung- mit dcm Slaatsmini-stcr sie auch ordentlich drückte. — Aus Anlaß eines speziellen Falles hat die russische Regierung im Königreiche Polen angeordnet, daß in Hinlnnft militälpfilchiigc österreichische Unter, thanen. welche am polnischen Aufstand im russischen Polen lheilgenommen haben, den eigentlichen Militär. Deserteure» gleichgestellt und der dießfälligen Kon. ventiou vom Jahre 18l5 gemäß deu k. k. österrcichi» schen Behörden ausgeliefert werben sollen. — D!e zwei dänischen Spione, die zu 10 Jahren Kerker durch das österreichische Kriegsgericht in Kol. ding verurthcilt wurden, kommen uach der Festnng Thercsicnstadt. Vermischte Nachrichten. Ein Akt unmenschlicher Grausamkeit ist bei Aschcrbude iu dcr Näbc uon Fileh», n,, pem Badn« wärter Drclle verübt worden. Als nämlich derselbe in voriger Woche in einer ziemlich dunklen Nacht vor Ankunft deS Courierznges die Strecke revidirtc. bc< merkte man, daß er nicht zur bestimmten Zeit zurück» kehrte. Seiner Frau fiel das auf uud ?a der Cou> rierzug jede Minute hcranbrausen mußte, so steckte sie die Nothlatcrne heraus. Kaum war dieß ge, schehcn, so war der Zug da, er hielt an nnd nach« dem die Frau Meldung gemacht, wnrdc die Strecke rcvidirt. Man fand den Wärter. Vater mehrerer Kinder, an Händen und Füßen gefesselt, an die Schienen augebunden, damit er gerädert würde. Derselbe sagt aus. daß zwei mit Masken versehene Kerle ihn überfallen uud in die todtbringcndc Lage gebracht haben. — Zu de« zahlreichen auf österreichischem Gebiete im Auftrage dcr sogenannten Nationalrcgierung ver» übten Gräuclthatcn hat die ,L. Z.« abermals eine neue zu rcgistriren. Am 2. d. Morgeus wurde im Keller eines Hauses der Sckustcrgasse in Lemberg von der Behörde die Leiche eines Ermordeten ansgegra-l'cn. Der Keller bildete im vorigen Iahn. wo der Mord geschehen war. einen Bestandtheil dcr Wohnung eines gestern verhafteten SchuelderS. Der Gemordete war erdrosselt, halte einen Strick um den HalS, die Hände hinten zusammengebuudcu. Der Leichnam war bereits im Stadium einer stark vorgeschrittenen Verwesung ; er befand sich in sitzender Stellung, war zuerst mit einer Lage Kalk überschüttet, dem eine dichte Lage Sand folgte, worauf wieder cinc hohe Schichte Kohlenstaub gebreitet uud endlich Steinkohle aufge» lagert war. Nach den bisher gepftogcuen Erhebungen ist dies dcr Körper deS im vorigen Jahre ermordeten Insurgeuteu F. uüd es ist zweifellos, daß wir hier wieder mit einem politischen Morde zu thun haben. — Ein Besucher der Spitäler in SchleSwig er« zählt, daß er in denselben einer reizenden jungen Frau begegnet sei. Er frug uach ihrem Namen. „Das ist Schwester A.". sagte einer dcr jungen Asst-stcnzärzte. «sie hat cinc harte Schule durchgemacht. Diese jungc Frau hatte sich sehr jung mit dcm Lieutenant u. E. verheiratet. Ingend, Uuerfahrcnhclt uud vielleicht auch ein angcborncr Leichtsinn ließen sie nach wenigcn Monaten in halber Kinderei die Huldigung anderer Männer in vollkommener Weise hinnehmen. Bald bezeichnete das Gerücht Einen ihrer Verehrer als den Begünstigten, Ver junge Mann wurde geueckt; gute Freunde, statt ihn ernstlich auf seine Pflichten aufmerksam zu machen, reizten sein Ehrgefühl; er forderte den vermeintlichen Nebenbuhler und wurde uou diesem im Duell erschösse». Erst an der Leiche ihreö Gatten kam die Schwerbetroffene zur Einsicht. Sobald sie Alles geordnet, ibren Haushatt aufgelöst hatte, ging sie in elue jener Krankenanstalten, um sich für den Dienst der Pfiege auszubilden und fortan ihr Leben, dem anfänglich die Welt so rosig gelacht, dem menschlichen Elcud zu wcihcn. Elu Jahrzehnt ist über die furchtbare Katastrophe da» hingegangen; nicht nur im eigenen Vaterlandc, auch in Syriens Spitälern hat sie bereits ihren ernsten Pfiichteu mit unermüdlichem Eifer obgelegen und tritt jetzt wieder lu Schleswig, den Leichtsinn ihrer Jugend büßend, als tröstender Engel an das Bett der Verwundeten." — Am 27. Mai ist nur zwci Stunden von Turiu entfernt und in der Ebene — Schnee gefallen. — Ein Fraueuaufstand hat nach den, Ginge« ständniß südlicher amerikanischer Blätter am 17. Mai in Savannah staltgcfnnden. Die Frauen zogen in großer Menge bewaffnet und mit dem Nufe: „Brod oder Tod" durch die Straßen und bemächtigten sich aller Lcbensmittel, deren sie babhaft werden konnten. Militär wnrdc gegen sic aufgeboten, und nach cincm kurze» Handgemenge wurden die Nädelsführelinnen lns Gefängniß geworfen. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Original - Telegramm. Wien, »tt. Juni. Der „Preußische Staatöanzeiger" meldet, daß die Waffenruhe auf »4 Tage verlängert wurde, und daft am lttt. Iuui die Feindseligkeiten wieder beginnen dürften. «a Pommcrais wurde gestern in Paris hingerichtet. München, 8. Juni. Die'Zollkonferenz der dem franzö'sisch-prcuLischen Vertrag nicht beigltrctcnen Staaten wird am 15i. Iuui stattfinden; wahrscheinlich erscheinen auch Hannover und Kurhcssen, (Ocst. Ztg.) Berlin. 8. Juni, Die «Nordd. Allg. Ztg." bo stätigt die Nachricht. daß Rußland sämmtliche An. svrüche auf den Gotlorp'schen Antheil in Holstein an Oldenburg übertragen hal>e. Dasselbe Blatt sagt fcr-uer; die deutschen Mächte baden eiue Verlängerung der Waffcnrnbc eveutuell auf 14 Taqe nicht unbe« dingt zurückgewiesen; somit sc! die Wiedcrcrö'ffnung dcr Feindseligkeiten auf eine kurze Frist hiuausge« schoben. Verlin, 8 Juni. Aus London vom 7. wird gemeldet: In der gestrigen Konferenz babcu die deut. scheu Bevollmächtigten zugestanden, deu Porschlag auf vicrzehntägige Verlängerung dcr Waffenruhe unter der Bedingung ncl rc't'i'l^ixlum anzunehmen, daß. wenn die Dcmarkations'Linic in dieser Frist nicht festgestellt wird. die Feindseligkeiten bei Ablauf der Waffenruhe wieder aufgenommen würden, Kiel, 8. Juni, Herzog Friedrich von Augusten-bürg ist lieute hier eiugelroffcn und von dem ange« schencn Theile der Bürgerschaft empfangen worden. Die Stadt ist mit Flagge:, geschmückt. Tt. Petersburg, 8. Iuui. Man versichert, dcr Direktor dcr lxnnlon intoi-nulwnnl linlnicii»! Coin-,)!,!,)'. Hope, habe den Vertrag über den Bau der Moskau» Sebastopolcr Eisenbahn mil dcr Regierung definitiv abgeschlossen. Der Van werde noch im Laufe dieses Jahres beginncu. Eine Depesche des Großfürsten Michael meldet das Ende des Kaukasus» Krieges. _______________________ Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Druck uud Verlag von Ignaz v. Kleinmayr st Fedor Vamberg in Laibach. 5I«> NÜlltNllMl^l.' Staatsfonds etwas matter, ebenso W39er-Los,, 1864cr- abcr um V.//« lM Aa»l-Acticn stirg^.. um 3 fl,, »uährmd Es^mpt^lct c» 2 fi. einbüßte». Wcchstl aus Wie», s^,,,^ Plzhe «nb Eomptantcn schloffen unvtründelt. Geld flüssig. Umsah bcsch ä»ft. dcn ^, ^'unl. ' ^ ______________________ ..... _________ Qeffentliche Schuld. ä. dtg Staate« (sür l0l) st.) Ocld Waar, In östcrr. Währung . zu 57« 68.50 68,«5> b°/. Anlch. v. Ittl^i mit Mckz.'/. 97.40 97.Ü0 obnc Äl'schnitt 18L4 '. . . 96,40 9« 60 Silbl'l-Alilchc» vm, 18^1 . . 8?.l»0 88 — Ylat.-Äiil, mit Jan -(5o»ft. zu 5°/« W.ttO 80.40 „ .. ,.?Ipr.(5m,p.„ 5 „ 80,25 «0,M Mttalliq»^'.....,5 „ 72.80 72.90 dct!o mit Mai-Coup. , „ 5 ., 72.90 78.- dcttt'........4i.. «450 'i475 Mit V.rlos. v. 1.1839.....156 50 156.75 .. „ „ 1854..... 91.75 92.- - ......1860 zu 500 ft. 96.30 96.40 „ „ „ 1860 .. 100 „ 98.20 98.30 '. '. .. .. 1564 ......94.40 94.50 Comv-Neittlüsch, zu 42 I.. l,u«l.', 17.50 18.-It. der Kronlml^cr (sür ION st.) Grn!!bcntlastu,!li^-Ol'!ig>itiol,si,. Niedcr-Ocst.rr.ich . . zu 5"/» «8.75 89.25 Obn'-Ocstnrcich . . „ 5„ 88.— 89. Sal^orq .... .. 5„ 85.50 86,- Bökmm'....., 5„ 95.50 96.50 weld Waare Stcicrm.,Kärnt. u. ^raln, zu 5°/« 88.75 89.25 Mähren .... „ 5 „ 94.50 95,— Schl.sie» .... „5 ,. 89.— 90.— lliigar».....„ 5 ,. 75.— 75.50 Temeser-Vanat . . „ 5 „ 73 25 73.75 Kroatien und Slavonien ,, 5 „ 77.75 78.25 Galizien .... „5 ., 73.75 74.-Siebenbürgen ... „ 5 „ 72.50 73.— Bukowina....., 5 „ 72.50 72.75 „ »,. d. Ver!.-Cl.1867„ 5 „ 70.90 72.50 V.nctianischcs Anl. 1859 ,, 5 „ 95.— 96.— Aktien (pr. Stuck.) Natiliualbank......788. - 789. - .ssrcdit-Anftalt zu 2M ,1. ö. W. 195.10 195.20 N. ö. Oscmil.-Ges. z. 500 si. 5.W.59?.— 600.-K'. Ftrd.-Nl'rdb. z.1000fl. (5. U.1«08.-1810 -Staats-lzis.-ft)es. zu200,'. 'cdit-A»s!alt zu 5'/. Pl5t.....85.50 86.- !iiose (pr. Stück.) Kred.-NnNall für Handel n. wcw. zu 100 st. ösi. W. . . . 131.50 131.75 Dl'».-Dmpfsch.-G.zu100si.l5M. 88.— 89.— Stadtgem. Oscn ,. 40 .. 5. W. 28. - 28.50 ! Werhazy „ 40 ., (5M. 99. - 100,— Salm .. 40 ., „ ,. 32.— 32.50 Geld Waare Palffy zu 40 fl. CM. . 29.25 29.75 Clan) „ 40 „ ,. . 28.-- 28,50 St. H.!wiS .. 40 , „ . 29.25 29.75 Wmdisch^>ah .. 20 „ „ . 18.50 19.- Waldsteiu ., 20 ,. „ . 19.50 20.- Keglcvich „ 10 „ ,. . 12.75 I3.'>5, Wechsel. 3 Monate. Geld Na,nffurta.M. 100st d.tto 96.80 96.90 Haliü'mg. für 100 Marl ^aino 86.— 86.10 London fur 10 Pf. Sterling . l 14.25 114.50 Pari^ sür 100 Fr>,uss . . . 45.35 45.40 (?o»vs der G.'ldsorten. G.ld Waare K. Münz-Dufatc» 5 ,1. 45 kr, 5 ,1. 46 M-. Kronen . . . 15 ,. 80 „ 15 „ 82 „ Napoleonsd'or . 9 „ 19 ,. 9 „ 20 „ Nuss. Imperials. 9 „ 45 ., 9 „ 46 „ Vcreinsthaler . 1 .. 71^^ 1 .. 71 ,< „ Silber . . 113 ., 75 ., 114 „ — „ Telegraphische Effekten- und Wechsel-Kurse an dcr k. k. öffentlichen Börse in Wien dm 9. Juni 1864. 5'/, M.talliqueS 72,85 1860-er Anleihe 96.85 57, Nat.'Änleh. 80,55 Silber . . . N3.50 Bankaktie,, . 791. - London . . 114,20 Kreditaktil» . 195.90 K. k. Dukaten 5,44 Ircmden-An.mge. Den 8. Juni. Ttadt Wien. Die Hlrrcn: Seua.sial', Pavtisnlier, von Vrcnicu, — Grber, Kaufiuann, von Bl^d-Moravize. -- Dr. Razpet, f. f. DistriltS-Arzi, von Ndelsberss. Elephant. Die Herren: Graf Straßoldo, Gutsbesi^er, von Ivani^. — VclasU, Rentier, und Nemlz. Priester, vo» Trieft. — Fricdl, Haudlungs-Reisender, von Nrünn, — Sartori vou Stein-brück. — BalazS von Kiökomarom. Wilder Mann. Die Herreu: Ursig von Karfreit. - Klpl, Veainte, vou Graz. Vaierischer Hof. Herr Ylinhaurr, Privat, vou Udine. Mohren. Herr Müller, Privat, roi Tü'est, "¦(1141) Anzeige. Den verejfirlicllieii Mitgllc?-cloi'sa tivv Citavmca und den von denselben eingeladenen Gästen wird hiemit bekannt gegeben, dass die bei günstiger Witterung am „gpü-lieai Kopg-c*** näclist Laibach unter freundlicher Mitwirkung des „ Juxiti Soltor* von derÖitavnica amSoim-tage den 12. d. M. veranstaltete „BESEfl>A" Nachmittags um 4 V2 Uhr beginne, und um 10 Uhr Abends ende. Vom Ausschusse der Èitavnica in Laibach den 9. Juni 1864. (11W) Sogleich M pachten wird gesucht ein Hotel mit Stallimg und vollständiger Einrichtung in Lailiach, Graz, (Mi, 5klagcnfnrt, Agram, oder auch in cincr Prouinzialstadt'durch I. A.Schuller'ö Vureau zu Laibach. "(1142^1') Lhitlltion. Montag am R3. d. M., Vormittag um !1 Uhr, wird der Klce mit der Grasmahd beinl Gute KroiMM partiemvcise im Lizitatiouswegc verkauft, uud es werdeu hiezu Kauflustige eiugeladeu. Laibach am 9. Iuui (1105-2) Nr. 7725. Exekutive Feilbietung. Von dem k. k. Pczirlsamtc Gottschce, als Gericht, mild hiemit bekannt gemacht: Eö sel über Ansuchen der Ehskulk MatlüaS nnd Magdalcua Petsche vo>, Moschwald gegen Nikolaus Pischknr uou Vaß wegen, ans dem Vergleiche umn 25. Oktober 1862. Z. 028:;. schnldiger 420 fi. ö.W. c. ». «., indicercliltive öffentliche Ver^ Neigerung der, dem L'eßtesn gehörige», im Glnndlnlche Kostcl '1'«"». l.. Fol. 72 vor-konimsuden Hnl'realität im gerichllich er> hobene» Schä'^nngswerlhe uo» 523 si, öst. W. sseivilligct, und znr Vornahmt Derselben dic ercclUiven Fellbietnngstag" sahnngen auf den 24. Mai. 24. Juni und 25. Juli 1804. jebeSmal Vormittags um 9 Uhr. im Amtssitze mit dem Anhange beilimml worden, daß die feilzubietende Nealiläl nur bei der lehten Feilbietung auch un-ler deni Schäßungswerthe au den Meist« bietenden hiittangegeben werde. Das SchäyungSprotokoll, dcr Grn„d' buchgeftrakt und die ^izitatioiiöbedinginsse köniiei' bei diesem Gerichte iu den qr-wohnlichen Anttösiunden eingesehen weilen. z?. k. Vezirksamt Gottschce. als Gc< richt. t,m 26. September 1863. Nr. 27W. Ueber das Gcstlch <>«' prlK'«. 21. M zember 1863. Z. 7725. auf den 24. Mai 1864 augcorsnsle clstr Fellbiltnngg' T richt, am 21. Mai 1864. Von, 8. l>. M. an. bcginot in, Gast. halisc „zum Gärtner" in der Gradischa H,-Nc, 30 täglich uo» lO Ubr Vormittags diS 8 Uhr Abends foilgeschl tin Dcst-Kegelschcibcn Statt, wobei 3 VeNc i» Dukaten, ansgl. schoben iverdln. Das Nähere dortselbst. Um zahlreiche» Znspnnl) bittct (1099-3) Anton Masgon. (752-8) Der WlerplMPhochsMe Kalk-KyW von Schachtel 25 tr. ^ ^,^. »l ». . t ls l)>. Dittman'ö .^aarwuchspo- Setd .tz, P« ver. nut krauuscher „.^ ^. ^^ ^ , 7^ f,. Gebrauchs Mweqnng 1 fl. 26 tr. Kräuter-Liqueur ^ ^in vorzüglich Milch« und Nindvich« Pulver, magcnstärkcndcs Mittel, die Fla- das Paqnct zn 42 tr, fchc 1 fi. 20 kr. aus der Apotheke „;ur heil. Dreifaltigkeit" des ^«««lll .I«N« in Stein. — Briefe, Gelder und Aufträge werden l'l-;incl, erbeten. MOLLS Central-Verscndungs-Depot: Apothcke „MM S'wrch" in Wien. ^ur Veacktuua. „^iede Schachtel der vo» mir erzeugten Seidlih-Pulver ist zum Unterschied von äl,u-licheu Erzenftnissc., „itmeU,er Hchuv.narte un? Unterschrift verselien und ""f jeden,, die ei,,zeluePu1verdl.ns «mschlienenden weislcu Papier da^ ^cun,c»cl,eu „Moll'5 Seldlltz-Pnlvcr" »n Wayerdruck crnchtllch gemacht." Pms ciurr Uttsieqcltrn Oliqi.mlschachl^l 1 fl. 25> tv. öst. W. - Ocd^ichS-Anweismin in alwi Epmchm. Diese Pulvrr bri anftttu diirch ihvr außcwldrütllche, m dri, manni^saltigstell FiUlcu rrftvudtc Wnt,mnleit mitcr sämmtlichen WSHcr bekannten HauüaMncim unbcstriltcn dcn nst^n Ran«; wk' dcun viele Tansn.dc ans allm Thnlcn dl-ö c,roßm Kmscncichcö uns vorliegende Danksaqnngsschrcibcn dic dclMn'N'n Nachwns.uissm dnvlnclrn da,; dichlbm w hal'ltnrllcr Vcv top fnng, Unvcr-daulichkeit und Sodbrennen, fcrner dci Krämpfen, Nieronlran heNc», Norvrn .ld^n, ,vcrzklop)cu, nervösen Kovfsänncr'tii Nlutconneslionen, aichtarti^n Olicder-Af sect, onen, mdüch w Anlasse znv Yysterle. >vyp°ch°n-^ie!a^alVerndcm Brecht "ut dml besten Erfolg angcw.ndct werden und dk> nachhaltigsten Hcilrcsnltate licfcrtm. 3?tt^tl'Illllt m Laibach bei Herrn ^illl»l'«°», M»^<.>r, Apotheker „zmn goldenen Hirschen." Görz: ^^a^i. Gurkfeld: /^,i>t/. Mmc/tt'.s. (Hottschee: ./,),?. /^>eu. Kraiuburg: Heb. ^/,tt«"/^ Apotheker. Neustadtl: /^?«. /l/22oi/ und ./l^e/' He?'Fma/tn. Ävippach: ^4ni. /)e/ie, l>. 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(67—22) Apotheker nud chemischer Prodiiclsii^Fabrilant in W«en. Hiezu ein halber Bogen Amts- und Intelligcnzblatt.