WUnmerettew« - Preise FSrLaibach: Ganzjährig . . 6 fl. 40 kr. HalbjLhrig . . 4 „ 20 „ fckttetjtorig . 2 10 „ monatlich ... — „ 70 „ Laibacher «ets, mehr aber wol noch vor dem breilen, ©üu ^en ^efier fürchtete, da« jener im Mein Vater nahm nun das Geld und ging n den Garten, es zu vergraben. Während dessen °egab sich der Schmuggler in den Stall, um dem antwortung oorzulegen. Der Ministerpräsident ver-las sofort folgende« Schriftstück: „Der definitive Abschluß der Regierung«, Vereinbarungen über die Bankfrage und damit über die gejommten Ausgleichs-Vorlagen hängt davon ab, ob die Partei ihre Zustimmung zu folgender Zusammensetzung de« Ge« neralrathc« der Bank gibt: Der Generalrath besteht aus dem Gouverneur, zwei Vize. Gouverneuren und zwölf Generalräthen. Der Gouverneur wird auf gemeinsamen Vorschlag der beiden Regierungen, die Vize-Gouverneure werden auf Vorschlag der betreffenden Finanzminister durch Se. Majestät ernannt; die Generalräthe werden von der Generalversammlung gewählt, und zwar acht nach freiem Ermessen der Versammlung, dann je zwei nach einem Sana* Vorschläge der Direktionen in Wien und Pest." Der Minister des Innern, Freiherr v. L a s s e r, rollte ein Bild über den bisherigen Verlauf der Ausgleichsverhandlungen auf. Der Redner machte folgende Mittheilungen: Ungar» wollte den Ausgleich stückweise erledigt sehen, Oesterreich setzte e« durch, daß der »««gleich als Ganze« der Erledigung zugeführt werde; durch Verweigerung der Annehme de« oo» beiden Kabinetten vereinbarten Bankstatuts seitens der Nationalbank geriethen die Verhandlungen ins Stocken, Ungarn bestand auf der strikten Durch-führung der Mai-Punctationen, eventuell aus der Gründung einet eigenen Bank, Oesterreich erkannte die Mai'Punctationen als undurchführbar, die Gründung einet selbständigen ungarischen Bank stieß aller« höchstenorts auf Widerstand, die Naiionalbank legte ihren Entwurf in die Hände des Monarchen, die ungarische Regierung erhob anfangs dagegen Bedenken, und die Ausgleichsverhandlungen kamen wieder in giuß. Der Minister konstatierte, daß die Nationalbank nicht gegen den Ausgleich, im Gegentheil, den hohen Werlh des Bankausgleiches für die Nationalbank und das Reich erkennend, für den Ausgleich sei. Die Verhandlungen wurden wieder fortgesetzt, und es erfolgte eine Verständigung bi« auf folgende vier Punkte: 1. Jnbetreff der Zusammensetzung de« General-rothefl; • , 2. inbetreff der Anstellung der Beamten bei den Filialen; 3. inbetreff der Abgrenzung der Kompetenz,« des Generalrathes und der beiden Direktionen, und 4. inbetreff der Festsetzung Jener Notenmengt, welche Ungarn zur Verfügung gestellt werden soll (Eontingentierung). Die ungarische Regierung brach sogleich beim ersten Punkte die Verhandlungen ab, die Erklärung abgebend: Diese Vorschläge seien mit der Ehre Ungarns unvereinbar, entweder strikte Durchführung der Mai-Punctationen oder selbständige ungarische Bank. Dieser Erklärung folgte die Demission des ungarischen Ministeriums, welche angenommen wurde. Das österreichische Kabinett unternahm den letzten Versuch; es gelang ihm, über drei Punltt eine Übereinstimmung zu erzielen; der vierte Punkt (Zusammensetzung deS Generalrathes) wird vor der Entscheidung der Regierung dem Votum der Ver-fassungSpartei vorgelegt. Pftrde des Ermordete« eine Handooll Hafer zu geben, es zu satteln und die Mantelsäcke daraus zu packen. Al« mein Vater au« dem Garten zurückkam, war der Mörder auch schon wieder im Zimmer. Beide verabschiedeten sich nun von einander. Wie ich erlauschte, gab der Schmuggler seinem Eomplicen den Rath, nicht vor Tage oufzustehen. „Ich werde dann," sagte er, „schon ein tüchtige« Stück Wege« zurückgeiegt haben, und wenn du hingehst, um dem Gerichte zu melden, was hier ge« schehen, so bin ich schon weit und lache der Gendarmen, die wahrscheinlich mich zu verfolgen au«« geschickt werden." Nach diesen Worten schritt er hinaus, setzte sich auf das Pferd und ritt, mit den Mantelsäcken, dem Portefeuille und dem Passe seines Opfers versehen, in die Nacht hinaus. Mein Alter ging darauf wiederum zu Bette. Am nächsten Morgen sagte er zu mir und meiner Schwester, wir sollten, wenn die Gerichtspersonen zur Untersuchung kämen, nur dreist schwören, daß wir nichts gehört hätten, sonst würden wir ins Gefängnis wandern. Dann ging er nach Saint Arblol, und es kam alles, wie der Schmuggler vorausgesagt hotte. Man fand den von fünfzehn Messerstichen durchbohrte» Körper des Unglücklichen, aber man beargwöhnte meinen Vater schon deshalb nicht, weil er dm Mord selbst angezeigt. Es wurde bann alles aufgrboten, den Schmuggler einzufangen, aber vergebens. Mein Vater starb zehn Jahre später. Als man ihn zu Grabe trug, folgte ihm der Ruf eines ehrlichen Manne«. „Und hat man den Meuchelmörder niemal« entdeckt?" fragte der Maler. „Niemals," erwiderte Guillaume Pointu. „Auch nicht feinen Namen erfahren?" fragte der Maler weiter. Bei dieser Frage fühlte Paul Morgan, wie ihm das Blut heftig zum Herzen stieg. Er wurde todtrnbleich, aber niemand bemerkte diese Veränderung in seinem Gesichte. Doch er war nicht allein von Schrecken und Angst heitngesucht. Auch Herr v. Valserres hatte die Farbe verloren und in seiner Miene prägte sich ein Ausdruck der Furcht und des Entsetzens aus. Aber die Gefahr sollte diesmal noch an ihnen vorübergehen. „Bösewichter solcher Art pflegen ihre Nomen niemals zu nennen," sagte der Ätte. „dos Gericht hat danach gesucht, aber nichts gesunden. Allein der Hierauf ergriff Finanzminister Freiherr v. P r e. ti» da» Wort uitb beleuchtete den Stand der Bank-ftagf, insbesondere den Punkt der Zusammensetzung de« Generalrathes. Der Minister rekapitulierte, daß Ungarn zwei selbständige Banken etabliert sehen wollte, stellte die Kompetenz des Generalrathes in nähere» Licht, gab Mitteilungen über die Dotationen der ungarischen Bankablheilung, über die Ernennung und Wahlen de» Bankgouverneurs, de« Bize-BankgouverneurS, der Generalräthe und beiden Direktionen. Minister v. Pr et iS und seine Kollegen beantworteten dir von den Delegierten der Verfassung«-Partei gestellten Fragen dahin: 1. daß bei der ersten Konstituierung de» Generalrathe« die Vor. schlägt bezüglich der je zwei Mitglieder von der Direction der gegenwärtigen Nationalbank auszugehen haben, die sich mit den beiden Regierungen darüber in» Einvernehmen setzen werde; 2. daß der Ge-neralrath auf vier Jahre gewählt werde; 3.daß die Geschäft«spräche bei der Wiener Bank, direction nur deutsch, bei der ungarischen Direction deutsch und ungarisch sein werde; 4. daß die Re gierung heute noch nicht in der Lage sei, den ganzen Stal utenentwurf für die neue Bank miizu« theilen; 5. daß in letzterem über eine Erhöhung der Dotation über 50 Millionen Gulden nichts festgesetzt ist; 6. daß der Ausgleich zwischen beiden Regierungen perfect sei, sobald die an die Verfassung-Partei gestellte Frage zustimmend beantwortet sein wird; 7. daß durch den neuen Ausgleich eine Mehrbelastung Oesterreich» nur dann eintreten würde, wenn durch anderweitige Bortheile eine angemessene Eompensation gewährt würde; 8. daß die Ler fassungspar lei, sie möge diese Frage wie immer beantworten, vollkommen freie Hand behalte; 9. daß die Frage über dir Ächtzig-Millionenschuld sich noch immer in dem bisherigen Stadium befinde; sobald die Frage, wer sie zu bezahlen hat. im Wege einer Regnicolar-Deputation oder durch ein Schiedsgericht gelöst sein würde, hätte die ungarische Re. gierung nicht» dagegen, daß die neue Bank einen Theil ihre» Gewinstüberschusse» auf die Rückzahlung dieser Schuld verwende. Nachdem die Delegierten bemerkt hatten, ihr Mandat laute nur ans Entgegennahme von ministeriellen Mitteilungen, schloß Ministerpräsident Fürst Auersperg die Konferenz. Der am 22. d. abgehaltenen Parteikonferenz wohnten 200 Mitglieder der Verfassung». Partei und die Minister Auersperg, Lasser und Prelis bei. Freiherr von Lasser berief sich auf seine bereit» erwähnte Auseinandersetzung und erklärte, von der Beschlußfassung der Verfassung-Partei über Schmuggler hatte doch eine Spur zurückgelaffen. Bei dem Kampfe mit dem Marquis Saint Josef, der sich wahrscheinlich tüchtig gewehrt hatte, war ihm ein Papier aus der Tasche gefallen, worauf er die Ausgaben verzeichnet hatte, die er auf seiner Rrise die letzte Woche gemacht. Aber wa» auf dem Papier stand, war nur mit einem Bleistift ge. schrieben." „Und da» Papier wurde dem Gerichte über, geben?" fragte der Maler. „Nein, meiner Treu! Mein Alter hat e» aufbewahrt, und ich habe dasselbe gethan." „Wie, Ihr besitzt e» noch?" Guillaume Pointu nickte. „ES liegt zwischen alten Papieren. Ich kann e» suchen, wenn die Herrschaften morgen noch hier bleiben." «Ich muß heute noch fort," versetzte der Geschäftsreisende. „Ich habe Geschäfte in Avignon. Kann ich nicht mit dem Dampfschiffe reisen, so lasse ich mich über den Fluß setzen und benütze die Eisenbahn." „Da» gilt gleich," sagte der geschwätzige Alte. „Ehe der Tag anbricht, können Sie doch nicht fort. den Punkt „Generalrath" wird die Gestaltung der Dinge abhängen; fällt das Votum verneinend aus, so ist das Ministerium Auersperg nicht mehr imstande, die Geschäfte fortzuführen oder eine weitere Verantwortung zu tragen. Der Minister meint, Ungarn werde von der Ernennung der Bizegouver-neure nicht abzubringen sein. Dr. Kronawetter wünschte Klarheit über folgende Punkte: 1. Die Zollabmachungen, 2. die Quote, 3. die Bank. Bezüglich der ersten zwei Punkte wurde gesagt, daß diese nicht mehr Gegen stand von schwierigen Verhandlungen gewesen seien, sondern nur die Bank; er wolle also wissen, worüber die Partei eigentlich beschließen soll, also den Grundgedanken, auf dem die künftige Bank sich aufbaut, zum Beispiel die Notenmenge, die Verkeilung derselben u. s. w. Erst wenn das alles bekannt ist, kann man einen Entschluß fassen. Freiherr v. Lasser erklärte, die Beantwortung dieser Fragen nicht auf sich nehmen zu können. Abg. Gomperz stellte zwei Fragen: 1. Wie soll das Exekutiv-Eomits zusammengesetzt werden? 2. Welche Bestimmungen über die Beschlußfähigkeit de» Generalrathe« bestehen? Freiherr v. Pretis antwortete: „Da» Exekutiv Lomitö besteht au» dem Gouverneur und vier Mitgliedern und der Generalrath ist beschlußfähig, wenn die Gouverneure und nebst diesen fünf Mitglieder anwesend find." Freiherr v. 8 asser bemerkt neuerlich: „Wenn die Partei die obenerwähnte (inbetreff der Ernennung der Bizegouverneure durch die Regierung) Frage verneint oder auch nur die Beantwortung ablehnt, dann können wir die Geschäfte nicht mehr fortführen. Wir können den ungarischen Ministern die Zn-muthung nicht stellen, noch weiter zurückzuweichen. Ich halte da- für unmöglich, Ungarn hat seit zwei Wochen kein Ministerium. Von der gegenwärtig herrschenden Partei ist niemand außer TiSza imstande, ein Ministerium zu bilden. Au» ändern Elementen kann allerdings ein Ministerium entstehen, aber da» erzeugt eine Krise, die sich auch bei un» abspielen müßte. Darum ist dies eine Frage von der höchsten Bedeutung und von den schwersten Folgen. Al» alter Genosse der Partei muß ich Ihnen diese Perspektive zeigen, nicht um Sie zu beunruhigen, sondern damit Sie uns nicht seinerzeit Vorwürfe machen, wir hätten Ihnen nicht die volle Wahrheit gesagt. Die Entscheidung, die Sie zu treffen haben, hat eine höhere Bedeutung, al» Sie sich nur denken können. Da» ist da» letzte Wort, das ich Ihnen als Minister sagen kann." Die Parteikonferenz verlief resultatlo», und wird eine zweite am 24. d. staltfinden. Ich werde da» Papier suchen, und Sie können e» dann lesen." Er hatte seine Erzählung beendet, trank noch ein Gla» Wein und stand dann auf. .Ich muß meinem Esel Futter geben," sagte er. „Ich bin ja doch nun einmal nicht» weiter als der Stallknecht meine» Sohnes." Jean Pointu und die Bucklige drohten ihm mit der Faust, aber der rachsüchtige Alte lachte ihnen in» Geficht, indem er beim Fortgehen voll Hohn au-ries: „Jetzt wissen noch einige Leute mehr die Ge-schichte!' Herr v. Valserre» und sein Schwiegersohn hatten fich, nachdem fie ihre Angst überwunden, au» dem Gastzimmer wegbegeben. Sie hatten dazu den Vorwand gebraucht, eine Zigarre im Freien rauchen zu wollen. Al» sie an das Ufer der Rhone gekommen waren, schritten Sie eine Zeit schweigend neben einander her. Endlich nahm Paul Morgan da« Wort. „Wie denken Sie Über da«, wa« der Alte un« erzählt hat, lieber Vater?" fragte er. „Wahrscheinlich ebenso wie Sie," antwortete der Banquier. „Die Geschichte stimmt mit den Fragmenten de« verbrannten Briefe« Ihre« Onkel» Der Klub der Linken nahm eine Resolution an, dahin lautend: daß die Partei, indem sie sich da« Volum über die Ausgleichsgesetze selbst vor-behält, ihre Zustimmung zu der Zusammensetzung des Generalrathe« auSspcicht. Im FortschrittSklub sagte Dr. Kopp: „Die Regierung hat sich verrannt, und nun sollen wir sie stützen. Jetzt sind wir in einer Zwangslage, allein wir lassen nnS nicht zwingen. Für die, welche da« Ministerium halten wollen, und für die, welche es beseitigen wollen, liegen die Dinge einfach. Ich werde „Nein" sagen, unbekümmert, ob daS Eine oder das Andere kommt. Denn, wenn wir „Ja" sagen, so ist das der Anfang vom Ende. Dann werden wirs noch zwanzigmal sagen müssen. Und zuletzt werden wir alles sagen müssen. Darum ist e» besser, wir sagen „Nein," weil wir ehrlicherweise nicht „Ja' sagen können. Meine Meinung geht dahin, daß wir vorläufig gar keine Antwort geben." Die ttbgg. Schaupp, Sturm, Webt, Dubsky und Heinrich betonen: Die Stellung der Verfassungspartei ist seit dem Bestände der jetzigen Regierung von Jahr zu Jahr schlechter geworden; man gehe vonseite der Regierung nicht ehrlich vor; die Stimmung in Wählerkreisen sei gegen ein Nachgeben; e« sei nicht zu beklagen, wen« die Regierung zurücktritt; die Regierung habe in der Bevölkerung jeden Kredit verloren; die Stimmung im FortschrittSklub ist eine dem Ausgleich feindliche. Reichsrath. 54. Sitzung de« Herrenhauses. Freiherr v. Winter stein berichtet über da« Gesetz, betreffend die Bewilligung eine« Kredite« von 600,000 fl. für die offizielle Betheiligung an der im Jahre 1878 in Paris stattfindenden Weltausstellung. Die Finanzkommisfion beantragt, das Gesetz in der vom Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung anzunehmen. Hierauf wird das Gesetz ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. Freiherr v. Härdtl erstattet Bericht der juridischen Kommission über das Gesetz, betreffend die Wahl und den Wirkungskreis von Vertrauen«' männern der durch einen gemeinsamen Kurator vertretenen Besitzer von Pfandbriefen und Theil' Schuldverschreibungen. E« wird die Generaldebatte eröffnet; da» Wort ergreifen Freiherr von Hein, Graf Leo Thun, Justizminister Dr. Glaser und Minister Dr. Un-g e r. DaS Gesetz wird in zweiter und dritter Lesung angenommen. zusammen. Josef — die hunderttausend Franken — da« rothe Hau« — alle« kam darin vor." Paul seufzte schwer auf. „So war mein Großvater der Schmuggler," murmelte er. „O, wenn doch noch eine Täuschung möglich wäre." „Man muß streben, da« Geheimnis aufzuklären," versetzte Herr v. Valserre». „Wahrscheinlich find doch noch Briefe, Rechnungen oder sonst Schriften von der Hand Ihre» Großvater« in Ihrem Besitze." „Allerdings," erwiderte Paul. „Aber fie find in Pari«, in meinem Sekretär. Zum Beispiel gibt e« eine ausgedehnte Korrespondenz zwischen meine» Großvater und einem Notar in der Champagne." „Gut, so müssen wir da« Papier zu bekommen suchen, von dem der alte Herbergsvater sprach." „Wie ist das aber möglich?* „Wir kaufen e» ihm ab." „Und dann?" „Dann schicken wir Ihren alten Antoine nach Pari», um die erwähnten Briefe zu suchen, und wenn die Handschrift dieselbe, dann bleibt kein Zweifel mehr, daß Ihr Großvater der Verbrecher war." fteiltgc zum „Laibacher Tagblatt" «r. 45 bet* 24. Februar 1877. Politische Rundschau. Laibach, 24. Februar. Jalanb. In mehreren Wiener Journale« begegnen wir neuerlich Gerüchten über bevorstehende Mobilisierungen in Oesterreich.Ungarn. Nach Meinung der „Presse" können diese Gerüchte nur auf die administrative Maßregel de- Reichs» Kcieg-ministeriums zurückgeführt werden, nach welcher eine allgemeine Mobilisierung „auf dem Papier" bei allen Zivil- und Militärbehörden bis Ende Fe« bruar durchgeführl sein muß. Dieser erste Versuch ist in den bezüglichen Borschristen vorhergesehen, und die militärischen Territorial-Behörden find beauftragt, dir Thätigkeit der verschiedenen administrativen Organe zu überwachen und über die gemachten Wahrnehmungen zu berichten. ES wird kein Mann seiner bürgerlichen Thätigkeit entzogen werden, da es sich offenbar nur um eine theilweise praktische Erprobung der bestehenden Mobilisierungs-Borschristen handelt. Der „Bote für Tirol" bestätigt die Existenz einer geheimen Encyklik» des Papste- an den Nuntius in Wien und den Fürstbischof in Brixen, betreffs der Notwendigkeit der Reichsrathsbeschickung seiten- der Klerikalen. „Ellenvr", „Hon", „Pester Lloyd" und „Naplo" führen au-, daß der Ausgleich für Ungarn wol ungünstig sei und hinter allen berechtigten Erwartungen zurückstehe, doch mußte dir Regierung unter dem Druck der äußeren Lage und der finan. ziellen Berhältnissr des Lande- nachgeben. Ausland. Kaiser Wilhelm «öffnete am *2. d. den deutschen Reichstag mit einer Thronrede, die in trockenem, geschäftsmäßigem Stil gehalten ist; ste zählt die Arbeiten auf, welche des ReichStage« harren. Um da« Defizit im StaaiS. haushatte zu beseitigen, sollen nicht Die Matncular. Umlagen erhöht, sondern „neue Einnahmequellen" für das Reich eröffnet werden. Der Nothftan» wird für eine Angelegenheit erklärt, welche nicht das Reich, sondern die Einzelstaaten angeht. Der Paflu- über die Orientkrifis bringt wenig Licht in die große Tagesfrage. Kaiser Wilhelm bedauert, daß die Konferenz zu keinem Resultat geführt hat, doch hätte sie das Gute gehabt, die Einigkeit unter den Mächten zu konstatieren. Im übrige« wurde betont, daß Deutschland in der orientalischen Frage nicht un» mittelbar interessiert ist. Die Verlesung der Thronrede wurde bei der ©teile über den Schutz der In» dustrie, dann bei dem Passus gegen anarchische Be-strebungen und bei jenem über dir Orientpoliiik durch lrbhastrn Beifall unterbrochen. Die erste Reich-tag-'Sitzung wurde von dem Alters-Präsidenten v. Bonin eröffnet. Der Namensaufruf ergibt 262 Anwesende. Das Hau« ist beschluß- fähig. Die Verlosung in die Abteilungen soll durch da« vureaa erfolg». Die „Provinzial-Korresponbenz" bespricht dir Partriverhältnisse de« Reich-tage- und hebt die Stärkung der konservativen Parteien hervor. Da- Blatt schreibt: „Da- Streben aller besonnenen Elemente innerhalb der konservativen und liberalen Parteien muß mehr al- je auf die Bildung einer parlamentarischen Mehrheit gerichtet sein, welche ander Bereinigung aller reich-freundlichen Kräfte die Macht schöpft, die grgtn dir Reich-einheit und die Ordnungen de- Staate« und der Gesellschaft ge» richteten Bestrebungen erfolgreich zu bekämpfen und die Zuversicht in eine heilbringende Entwicklung auf allen Gebieten de« staatlichen Leben» zu stärken. Die „Provinzial-Korrespondenz" hofft, daß e» gelingen werde, die Arbeiten de- Landtage- am 3. März zu schließen." Der Berliner Korrespondent des „Standard" berichtet, „daß die Mächte Rußland bereit« in vertraulicher Weise den Inhalt ihrer beabsichtigten Antworten auf Fürst Gortschakosfs Circularnote mit» getheitt haben. Alle find vbereingekommen, sich jedweder Einmischung in die türkischen Angelegenheiten so lange zu enthalten, bis die Pforte sich unfähig gezeigt haben werde, die versprochenen Reformen auszuführen. Mittlerweile soll Rußland, wie verlautet, beichlossen haben, um den besorgten Einwendungen der Mächte zu brgrguen, dieselben von seinen Absichten und den Umständen, die eS ihm unmöglich machen, sofort auf jede Einmischung zu verzichten, in Kenntnis zu setze», aber von einem schließlichin isolierten Vorgehen feinerseits werde nicht die Rede sein." Der „Nord" bemerkt bezüglich der bekannten rumänischen Note an die Pforte vom lOten Jänner, in welcher die Pforte ersucht wird, durch «ine schriftliche Deklaration sicherzustellen, daß Rumänien unter den in der türkischen Verfassung erwähnten Provinzen nicht mit inbegriffen sei, daß die Pforte bis jetzt diese Note nicht beantwortet habe. Dem „Dzienmk PolSki" wird aus Jassy telegrafiert , daß die rumänischen Milizen zu folge tinee an die Truppenkommandanten gelangten Aufträge« im Laufe der künftigen Woche nach Hause entlassen werden sollen. Andererseits wurden die Präfekten verständigt, daß der Durchmarsch der russischen Truppen demnächst bevorftehe. In Kiew wurden zahlreiche au« Genf eingetroffene Emissäre verhaftet. Die große Majorität der Wahlen in Ser-bien ist im rrgierung-freundlichen Sinnt ausgefallen und die liberale Partei erhält eine erdrückende Majorität in der Skupfchtiua. «Allein was beginnen wir während dieser Zeit?" "Wir erwarten Antoine in Avignon, denn bewahrheitet sich die Sache, so dürfen wir un« nicht "°e könnten recht haben, mein Vater," sagte "aber vorher wäre noch ein anderer Schritt in " 'er traurigen Angelegenheit zn thuu. Die Ermor» düng dt« Marqui« hat damal« Aussehen gemacht. -iaR muß sich ihrer in Saint And6ol erinnern. Herr v. Saint Joses, der nicht ferne von dieser ®taW lebte, wird den Verkauf seiner Besitzungen, wodurch tc sich hunderttausend Franken verschaffte, doch wahrscheinlich mit Hilfe de» Notar« abgeschlossen haben. Vielleicht ließen sich bei irgend einem Notar dieser Keinen Stadt noch einige Akte de» Verlaufe» auf finden.“ »Äh, da« ist tin guter Gedanke," versetzte der «anquier, seinem Schwiegersohn zustimmend. „Und Dank eine« solchen Alte« könnten wir erfahren, in welcher Gegend in Savoyen der Mar» qui« sich vermalt und fich aufzuhalten gedachte," fuhr Paul fort. „Sendern wir also unfern Reiseplan. Trennen wir un« von unseren Reisegefährte» und begeben wir un« morgen, statt nach Avignon zu fahren, nach Saint Andäol. Was hätte der Banqaier Bessere« thuu können, et« seinem Schwiegersohn betjupstichteu. In diesem Augenblicke ertönte i* der Ferne die Glocke de« Dampfschiffe«. Dann erglänzte ein Licht auf dem Flusse, welche« fich gerade auf die „Rothe Herberge" richtete. Dann tarnen zwei Matrosen in einem Boot an« User, um die Reisenden zu benachrichtigen, daß da« Dampfschiff wieder flott geworden und seine Fahrt fortsetzen werde. Die beiden Geschäftsreisenden, der Maler und da« Ehepaar au« Lyon zeigten kein Verlangen, in der „Rothen Herberge," wo ihnen so schauerliche Ge. schichten erzählt worden, zu übernachten, und begaben sich in aller Eile an Bord de« Schiffe«. Herr von Valserre- und sein Schwiegersohn blieben aber unter dem Vormunde zurück, daß sie die mit ihrem Kinde sanft schlafende Baronin nicht aufwecken möchten. Jean Pointu ging mit seinem Weibe zur Ruhe. Der alte Guillaume aber blieb bei Herrn von Zur Tagesgeschichte. — Bonder Nationalbank. In der am 32. d. abgehaltenen Sitzung Der Bantdirection erstattet der Souver-neur Ritter D. Pipitz Bericht über die mit den beiden Regierungen geführten Verhandlungen. Eine Diskusstin über diesen Bericht fand nicht statt, dagegen wurde die Frage der Zusammensetzung des Eeneralrathes, und zwar speziell die Frage über die Ernennung der beiden Vizegouverneure durch die Regierungen, welche bekanntlich von den letzteren als eine ausschließlich politische, ohne Mitwirkung der Bank entschieden worden ist, einer lebhaften Erörterung unterzogen. Es kam die Anschauung zum Ausdrucke, daß die Ernennung der Bizegouverneure die Autonomie der Bank alteriere. Die Direktoren Sustav Figdor und Leopold Bachmayr beantragten die Einberufung des Bankausfchufses für den 23. t. Figdor überdies die Erlassung einer Adresse an dir Regie» r»ng; Ritter v. Zimmermann schlug eine Adreffe an den Reichsrath vor. Alle diese Anträge, gegen welche fich ins-besondere der Vizegouverneur Baron Wodianer aussprach, wurden infolge der beruhigenden Erklärungen des Gouverneurs sowie mit Mcksicht daraus, daß der anwesende kaiserliche Bankkommifsär in Erfüllung seiner Amtspflicht dem Finanzminister ohnehin über die Vorgänge der Direktion«, sitzung Bericht erstatte« dürste, abgelehnt. — Schwimm-Apparat für Pferde. Ober-lieutenaut v. Z u b o v i c S hat einen Schwimm-Apparat für Pferde erfunden. Mit diesem Apparat nun hat et in Pest einen Versuch angestellt, über den das »Pester Journ." nachstehenden Bericht erstattet: „Der Apparat hat den Zweck, einer größeren oder kleineren Kavallerie > Abtheilung den augenblicklichen Uebergang über einen nicht überbrückten Fluß oder Teich ohne jede Schwierigkeit zu gestatten. Zubovics tätigte zwei Taschen von vulkanisiertem Kautschuk an, welche durch je einen Schlauch mit pneumatischem Doppelverschluß mit condensierter Luft angesüllt werden und welche auf bei-Den Seiten de« Sattels mittel« einer einfachen Schnallen-Lombinatioii in einigen Sekunden leicht angebracht werden können Sind beide Taschen luftleer, so wiegen sie zusammen vier Pfund und können, zusammengerollt, bequem im Sattel versorgt weiden. Verschiedene von Herrn v. Zubooic« angestellte Versuche ergaben ferner, daß ein Pferd selbst bei dem geringen Wärmegrade von 5 bis 6 Ärad Reaumur 40 bis 46 Minuten im Wasser auSharren kann und hierauf auf trockenem Boden augenblicklich vollkommen leistungsfähig fei. Nach diesen Versuchen unternahm Zubovics am 20. d. vormittags um halb 11 Uhr in Pest einen Ritt in die Donau. Das Pserd, welche« ZubovicS ritt, war ein älte-res, ausgemustertes Kavalleriepferd. Zubovics hatte da« Pferd vor wenigen Tagen um den Kaufpreis von 50 fl. an sich gebracht. Er hatte ein solch unscheinbares Thier gewählt, um eben zur Evidenz darzuthuu, daß das Materiale kein vorzügliches fein müffe. DaS Wetter war gerade nicht günstig und das Wafser, welches durch den herbeigefchwemmten BebirgSfchne« auf drei (Stad Reaumur gefunken war, ließ daS Experiment jedenfalls als bedenklich erscheinen. Nach Balserre» und dem Baron am Kamin sitzen, um feine Erzählung von dem au dem Marqui» von Saint Josef verübten Morde noch weiter aulzu-spinnen. X. Der alte Guillaume Pointu erfüllte fein dem Baron in der Nacht gegebene» versprechen am ändern Morgen und brachte ihm da» Papier, welche« der Schmuggler in dem mörderischen Kampfe mit seinem Opfer einst verloren hatte. 6« wurde dem rachsüchtigen Alten um ein gute» Stück Geld abge-kauft. Dann verließ die ganze Familie da» unheimliche Wirthshau» und begab sich nach dem Städtchen Saint Anb6ol, da« nicht fern lag. Bon dort wurde der treue Antoine nach Pari» zurückgeschickt, um die Briefe und Schriftstücke zu holen, die fich au» dem Nachlasse de» Großvater» de» Baron» Morgan all« dort befanden. Während Antoine fort war, bemühten fich der Banquier und Paul, bei einem Notar in Saint Andöol den VerkausSakt über seine Besitzungen zu entdecken, den der ermordete Marqui» kurz vor seinem Tode abgeschlossen, und diese Bemühung blieb einigen (Kapriolen bequemte sich indeß der Braun, ins Wasser zu gehen, und, begleitet von dem in einem Sahne fitzenden Kommandanten des Monitor, Linienschiffs-Lieutenant v. Kemmes, und den übrigen Offizieren der Monitore, begann die Reise in der kalten Donau. DaS Thier, vorerst remorquiert, schwamm daun ruhig fort, ohne den Reiter zu genieren. Nach zwanzig Minuten wurde gelandet, und von dem Augenblick an, als daS Pferd Boden gewann, setzte eS sich in vollem Salopp in Bewegung. Oberlientenant Zubo-»icS wird im Verlaufe dieser Woche seine Experimente fortfetzen, um nächstertage einen Proberitt quer über die Donau, vom Leuselsgrabeu zum Zollamte, z» veranstaltend — Telegrafenverkehr. Im Jahre 1876 wurden in den im ReichSrathe vertretenen Ländern 4.410,081 Depeschen aufgegeben und befördert, um 481,616 mehr als im Jahre 1876, davon 75,942 Staats- und 3.486,918 Privatdepeschen. Die Zahl der internationalen Transit-depeschen betrug circa 239,000 Stück. An Tarifgebüren wurden 2.574,381 fl., um 257,779 st. mehr als im Jahre 1875, eingenommen. — Nachwinter, vor einigen Tagen wurden in Braz große Scharen von Schwalben auf dem Rückfluge nach Süden wahrgenommen. Ein sicheres Zeichen auf eintreteude kalte Witterung. — Falsche Banknoten. Wie die „Bazzetla Piemontefe" meldet, ist die Provinz Piemont jetzt von fa(-schen Banknoten der österreichischen Nationalbank fast überschwemmt. Dieselben sollen durch die Bortrefflichkeit ihrer Nachahmung nur sehr schwer von den echten zu unterscheiden sein. — Tisusepidemie. Die Sterblichkeit in Braiac hat einen sehr hohen Grad erreicht. Dem „Obzor" wird berichtet, daß dort binnen acht Tagen 140 Personen am Tisus starben. Im Monate Jänner starben in Btaiac 143 Personen und im Orte Mazina in einem Zeiträume von bloS vier Tagen nicht weniger als 60 Personen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Wrigiual-Korrespoudenr. Rrisutz, 20. Februar. (Ortsschulrath. — Unsere Klerikalen. — Vergnügungsabend.) Die guten Früchte der Ausscheidung klerikaler Elemente auS dem hiesigen Ortsschulrathe äußern sich bereits, die Situation ist eine sreuudliche geworden, der allmächtige Stab der Me ritalen Herrschaft ist gebrochen. Der weiland Ortsschulrath legte der Entwicklung des modernen Schulwesens möglichst viele Hindernisse in den Weg, er förderte die klerikalen Son dergelüste und beugte sich in der Maske woldienender Sklaven vor dem tonsurierteu Oberhaupte. Der neue Ortsschul rath huldigt anderen, liberalen Prinzipien; er wirst sich auch aus daS (Bebtet der Humanität, er achtet nicht auf die klerikalen bösen Zungen, er überhört den Bannfluch der Jesuiten, er erhebt sich über die Machtsülle römischer Finster^ linge, er verdammt heuchlerische Kniffe, et fördert die Nus klärung des Landvolkes, er gedenkt auch der armen, Unter slützuug bedürftigen Schulkinder. Zum Vortheile der letzte« ren arrangierte der Ortsschulrath eine gesellige Abendunle» Haltung und widmete daS ReinerträgniS desselben zur Betleidung der armen Schuljugend. Dieser Bergnügungsabend and am 10. d. M. statt, alle Gesellschast-kreise waren vertreten, nur die Herren der Kirche, die Prediger von »Armuth und Edelsinn", die Aufforderer zum «eben, hielten sich — ferne. Die schwarzen Herren predigen wvl das Evangelium vom „Beben", aber sie selbst geben — nichts, auf ihren Zahnen glänzt die Devise: „Nehmen ist Bßtterlu#!" Der erwähnte Bergnügungsabend verlief sehr angenehm und führte dem Zwecke — Anschaffung von »leidem für arme Schulkinder -- einen verhältnismäßig namhaften Betrag zu. Die Tombola war mit schönen Gewinsten auögestattet. An dem Tanze nahmen sämmtliche Wäste theil. Unter den Namen der Tombolagewinst-Spender steht jener des Herrn BezirkshauptmanneS von Bottschee obenan. Herr Arko überließ seine Lokalitäten, in welchen sich auch die fremden Baste aus ZobelSberg, Soderschiz und Bölteniz bestens unterhielten, unentgeltlich. Unser Ortsschulrath erwarb sich durch daS Arrangement dieses Abends volle Anerkennung, wir gratulieren ihm mit dem Zuruse: „Nur muthig vorwärts!" Unser neuer Ortsschulrath erbrachte erfreulichen Nachweis, daß die Schule bei gutem Willen sich von klerikaler Herrschaft befreien kann. Wir vertrauen auf die Besetze der Natur, der Finsternis folgt Licht, den Wintertagen folgt der holde Lenz. Hoffen wir, daß für Ärain die Tage klerikaler Finsternis baldigst ablausen und der Lenz politischer Freiheit und Aufklärung anbricht. — (AuS dem nationalen Lager.) „Slo venec" feierte vor kurzem die Anwesenheit eines Monte negrinischen Majors in Laibach, erhob die Kampfes weife der Montenegriner in den siebenten Himmf. und legte ein besonderes Bewicht daraus, daß dieser Major kein eitv ziges Wörtchen deutsch versteht und doch ein sehr gebildeter Mann sei. Der patriotische „Slovenec" folgert aus diesem Vorkommnisse den hochwrisrn Schluß, daß man auch in Ärain der deutschen Sprache entbehren und doch gebildet sein könne. Zur Illustration der gerühmten geistigen Kultur in Montenegro bringen wir eine in «ätnt. ntr und anderen Blättern unter dem Stichworte „iiauni balcn in den Schwarzen Bergen" enthaltene Erzählung: „Schon zur Zeit des Bocchejen> Aufstandes verlautete so manches Abscheu erregende Detail über die barbarische Kampfes-methode der Ärivosciancr, welche gleich den Rothhäuten sich nicht begnüge«, den Feind kampfunfähig zu machen, ober zu tfidten, sondern in bestialischer Wuth den verwundeten oder getödteten Feind in der grauenhaftesten Weise verstümmeln. So ließ der jetzige Sultan fünf türkische Soldaten fotografieren, welche nach dem Kampfe von den Montenegrinern verstümmelt vorgefunden wurden, sie verloren, gleich vielen hundert anderen, ihre Nasen unter dem Messer der Montenegriner. Dieser interessante füdslavische Bvlksstamm, welcher sich der ganz besonderen Protection und Unterstützung einiger europäischer Höfe erfreut, verräth in (einer Unfähigkeit für Kultur, in seiner Scheu vor jeder Arbeiten seiner aus gesprochenen Borliebe für Raub und Plünderung und in nicht ohne Resultat. Die Schrift wurde gefunden. In derselben stand der Name seiner Braut: grüulein Bertha Solange aus Äpremoul, und der Name der Stadt in Savoyen, die er zu seinem künftigen Domizile gewählt halte. Sie hieß Annech. Bald darauf erschien der alte Antoine wieder bei seiner Herrschaft und brachte die gewünschten Papiere mit. Paul verglich die Handschrift seine« Großvater» mit der des Schmugglers. Jeder fernere Zweifel ver. schwand aus seiner Seele: Sein Großvater war der verabscheuung-würdige Mörder des armen Marquis von Saint Josef. An eine Weiterreise nach Italien war nun nicht mehr zu denken, da der Himmel, der da« Verbrechen enthüllt hatte, ihnen dir Pflicht auf. erlegte, nach den rechtmäßigen Erben de« Ermordeten zu forschen. Man brach nun schnell nach Lyon auf und setzte von dort den Weg nach Annech in Savoyen fort, wo die Marquise von Saint Josef zweisello« gestorben war. In den ersten beiden Tagen gelang e« den beiden Ehrenmännern nicht, eine Spur der genannten Familie zu entdecken. Eine zu lange Zeit war seit der schrecklichen Begebenheit verflossen. Äm dritten Tage aber war man glücklicher. Herr von Valserre-faßie die Idee, die «irchenbücher dort ««»schlagen zu lassen, und siehe da, r« fand sich der TodeSiag der Marquise von Saint Josef darin verzeichnet, dieser Akte war bestätigt von zwei Zeugen. Der eine hieß Pierre Magnirr, der andere war der Abb6 Poiroi, Letzterer hatte der Marquise die Sterbesakramente gereicht. Beide Zeugen waren schon lange todt. Aber Pierre Magaier hatte einen Sohn hinterlassen, der ein kleine» Eigenthum am Ufer de» Ser« du Bourget besaß. Roch denselben Abend statteten der Baaquier und du Baron diesem Manne einen Besuch ab. Pierre Magaier, ein gutmüihiger, geschwätziger aller Mann erinnerte fich der Familie de» Marquis von Saint Joses noch ziemlich genau und erzählte Herrn von Lalserre» und dem Baron Öolgenbe», was ec verbürgen zu können glaubte. Dir Marquise war im Jahre 1811, zehn Jahrr nach dem Tode ihre» Manne«, gestorben, dessen Ermordung ihr von den französischen Bo Hürden bestätigt worden. (Fortsetzung folgt.) seiner Ka»pfe«methode eine merkwürdige Ähnlichkeit mit den wilden Indienerftämtnen Amerika'-. Die Montenegriner werben denn auch von den Türken ganz besonders verab-cheut, da sie von allen christlichen Stämmen der Balkan-Halbinsel nicht nur die wildesten, sondern auch die blutgierigsten und räuberischesten finb. Weder von den Bulgaren noch von den Serben - zu ihrer Ehrenrettung sei es hervorgehoben — verlautet auch nur ein einziger Fall olch' barbarischer, am türkischen Feinde verübter Verstümmelung." Mit solchen Kulturhelden fraternisiert Monsignore „Slovenec"! — („Norod" und die orientalische Frage.) Der in rohe, ungegerbte Rohhaut gekleidete Halbstudent des „Slov. Narod", der bekannte Deutschensreffer und Protektor de- Tschernajeff-Schwindels, leitartikelt in gesteigerter Lust und hochdiplomatifcher Feinheit Über die orientalische Frage. Am Schluffe des ftaatSmännifchen Leaders sagt der begei-terte Ruffeusreund: »Auch Serbien darf den Muth nicht inten lassen, darf dem Kampfe nicht ferne bleiben, wenn es nicht fein eigenes Todesurtheil unterschreiben will I" Der getäuschte Slavensreund scheint über die zwischen Serbien und der Türtei im Zuge und einer friedlichen Lösung nahestehende» Verhandlungen sehr betrübt zu sein, denn „Slov. Narod* hoffte in erster Reihe von Serbien die Lösung der orientalischen Frage zum Bortheile de« geträumten großen sübslavischeu Reiches. „Slov. Narod" denkt und der neue Broßvezier lenkt 1 — (Jugend-Schutzverein.) Auch „Slovenec" theilte mit, daß der Zentral-Ausschuß de» Grazer Thier-chutzvereines die ihm unterstehende Filiale Ärain ausgelöst hat und nun der in der vorjährigen Beneralverjammlung der Filiale gefaßte Beschluß — die Filiale Ärain in einen >eldständigen hämischen Thierschutzverein umzugestalten — zur Ausführung kommen foll. Der „Llovenec" ‘billigt die Ausführung dieses Beschlusses, gibt jedoch der Meinung Raum, baß man den Menschen mehr Sorge zuwende» möge als den Thiere«. DaS Organ der National-Kleutaleti, von den Funken deS Witzes und guten Humors elektrisiert, plaidiert für Bründung eines selbständigen krainischen THier-schutzvereines, betont jedoch, daß es dringend nothwendig, ja ersprießlicher wäre, sich der Jugend zu erbarme» linD einen Jugend-Gchutzveretn zu gritnven. Zweck diefeS Vereines sei: die Jugeno, welche derzeit infolge der neuen Lehrpläne mit geistiger Arbeit Überlastet ist und infolge dieser Ueberlastnng an Beist und Körper dahinsiecht, zu schützen. — Nach Ansicht des klerikalen «latteS sollen vor allem ändern die Lehrpläne für Volks» und Mittelschulen abgeändert werden. Monsignore „Slovenec" scheint der THat-sache tem Behör schenken zu wollen, daß der Jurist, der Arzt, der Lehrer, der Techniker, der Landwirth, der Soldat, der Handelsmann von heute einen reicheren Schatz von Kenntnissen auf den Weltmarkt bringen muß, als vor zwanzig Jahren. Die Kirche steht, wie vor nahezu zwei-tauseud Jahren, unverrückt auf dem Felsen Petri, sie duldet keine Umgestaltung, sie ruft den Anforderungen der modernen Zeit ein „Non posaumus“ zu, sie ändert ihre Satzungen nicht, sie hat leine Fortschritt« zu registrieren; für Oie Ecclesia iniliUne, für den dem Priesterstande sich widmenden Jüngling Dürfte der alte Stubienplan immerhin genügen, aber für jene, die nicht durch Perjvlvierung von Messen ihre Existenz finden wollen, ist ein reicheres, modernes, zeitgemäßes Wissen unbedingte Nothwendigkeit. — (Widerruf.) Das hier verbreitete und auch in unserer heurigen 35. Nummer in objektiver Weise besprochene (Beiächt, daß einige Burschen in der Nähe von Ärainburg an einem jungen Priester ein scheußliches Attentat ausgeführt hätten und der angeblich körperlich fchwer verletzt« Priester in Trieft, beziehungsweise ffltoz, bereits gestorben fei, bestätigt fich nach ben eingeholten Erkundigungen nicht. Die ganze Beschichte reduciert sich auf die einfache Thal-fache, daß ein Priester gelegenheitlich seines HeimgehenS ans einem Basthaufe in Krainburg von Burschen überfallen unb gröblich insultiert würbe. — (Der ärztliche Verein) in Laibach hält am nächsten Mittwoch den 28. Februar eint Sitzung ab mit solgenbem Programm: A. Innere Angelegenheiten, darunter Verleihung der Löschuer-Sttstung und Referat Dr. Keelbacher« über die Gründung von Lesefilialen in Ktoin, daher statutengemäß die Anwesenheit von mindesten« zwölf Mitgliedern erforderlich ist. L. W i s s e n * fchaftliche Verträgt: 1.) Primarius Dr. «lei« weis : Psichiatrische Mittheilungct!; 2.) BczirkSarzt Dr. * « p p l e t: Mittheiluugcn au« der gerichtlichen Praxis; 3.) Sßroffffor Dr. Valenta: Studien über beit künstlichen Fruchtblafenfprulig. — ( Platzm » sik.) Bei günstiger Wilterung spielt bie 9t e g i m e n t e t a p e 11 e morgen mittags von halb 12 bis halb I Uhr im Rondeau der @t?tnafl;e »ach* Sehende« Programm: 1. Jnlroduction zur Oper „Hu Ball» in Maschera" von Verdi; 2. Bürgerst»», Walzer von Strauß; 3. Ständchen von Schubert; 4. Ouvertuie au« fctr Oper «Semiramir- von Rossini; 5. „Ä»got"-Quadtille Don Strauß; 6. Marsch att» „Fatinitza." — Abend« um 7 Uhr beginnt da» übliche Milittir-Konzert im Kasino-Glas-f a l o n. — (Schadenfeuer.) Dienstag den 20. abends brannte in Freithos, Pfarre Piimskau, Bezirk «rainburg, «in H,ns jemmt Wirthschastsgebäuden ab. Die Ursache des Brandes ist bis heute noch unbekannt, das verunglückt« Objekt war nicht versichert. — OurRatajttofe in Stein brück.) Dem Derw.ItungSadjunkten der Trifailer Kohlenwerks-Gefellschast Herrn Wenzel B i t t n e r wurde anläßlich ferner aufopfernden Mitwirkung bei den Rettungsversuchen der in Stein-brück öerfchüttelen daS goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. Bekanntlich war es Herr Sittner, dessen Um* sicht und Wachsamkeit es auch zu danken ist, daß die bei den Rettungsarbeiten beschäftigten Bergleute der Trifailer Kohlenwerke die UnglücksstiiUe knapp vor dem zweiten Abstürze verlassen konnten und so ihr Leben retteten. Dieser Wt kaiserlicher Anerkennung und Auszeichnung wurde in ttt Umgebung Trisail, Steinbrück und Eilli mit lebhafter Befriedigung zur Kenntnis genommen. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der kroa-tisch*slavonische Forstverein zählt 187 wirkliche und 39 unterstützende Mitglieder. — General Gras Reimet ist tu Agram bedenklich erkrankt. — In der Pfandleibanstalt in Helfet fand ein großartiger Einbruchsdiebstahl statt. — Tei AushilsSkaffe-Berein in Marburg verrechnete im Jahre 1876 an (Empfängen 287,996 st. und an Ausgaben '286,227 st. — Der in hiesigen Musikkreisen bekannte Klavier Vutuose Wilhelm Treiber, vormals in Graz, derzeit SupeÜmeistec i» Leipzig, konzertierte vor kurzem in Dessau und erwarb sich großen Beifall. — Oberbaurath Hohen* bürget in Graz bemerkte in der am 17. d. stattgefundenen Sitzung deS politechnischen Klubs, daß die Bergabtnischung bei Steinbrück noch nicht zu Ende sein dürfte, da 20 bis 30 Meter über den höchsten Punkten der Rutschmaffe noch Sprünge bemerkbar find; eine größere Katastrose jedoch bürste kaum eintreten. Wie die Grazer „Tagespost“ berichtet, ttug die Südbahn Sorge, einige Quellen über der Rutschung euszusangen und durch Holzgerinne abjuteiten. — InOberste i e r ist starker Schneesall eingetreten. — Die Stand« wirthschastSgesellschast in Kärnten zählt derzeit 2486 Mit gliedet in 42 Gauvereinen. — Advokat Dr. g w r l a n i in trieft wurde von der Anklage wegen Verbrechens deS Be irugeS und der Veruntreuung sreigesprochen. — Die Be Seisterung der S l o v e n e n will im Lande Kärnten durch e#e nicht Wurzel soffen, deshalb Grand-Jererniaden in nationalen Blättern. — Bor kurzem wurde in Rlagenfurt, »ie die „Blätter aus Kärnten" melden, ein Hochstapler au6 ®*|aß aufgegtiffen, der sich in Laibach als Handels mann. Agent und preußischer Offizier auSgab und mehrere Personen beschwindelte. — In Oberkärnten, namentlich in *et Millstätter Gegend, spielt der Kunstwein eine •große Rolle. — Am 16. d. bestieg eine Gesellschaft, anS *>iet Herren bestehend, den Ardeschiza-Sattel. — Der AuS> W«ene,eneltt ^ Billach zählt 84 Mitglieder. — DaS f,„h9e0V'ettnSeue bewilligte für den Bau bet Berbindungs-L zwei Millionen, für die Uwantthaler Bahn eine halbe Million Gulden. — DaS Äcketbaumtnisterium „ttt bet x^dwirlhsch-stSg-I-llschaft in »fiiuten «m Vorjahre nachstehende Subventionen ,«erkannt lür Hebung der Pserdezucht 1200 fl., Rindviehzucht 4800 st.. Kleinvieh;ucht 400 fl., Flachsbau 600fl., Baumschulen 1000 fl., ®'e|enkultur 600 fl., zusammen 8500 fl. - (Landschaftliches $6eeter) 8um 8olV ‘Wie des Krankensondes der hiesigen freiwilligen Feuerwehr Belangte gestern die Novität „F e e n h ä n b e" zum zweiten ®ale hier zur Aufführung, die sich in klappendster Weise bollzog. Die Herren Fritzsche (Richard v. ftetbriand) und ®*Un*t (Tristan) und Frl. Weidl (Helene) traten besonders lobetiswerth in den Vordergrund. (Der Theaterzettel enthielt unrichtige Ansätze.) Zu bedauern ist, daß die „Feenhände" gestern, wo es einem Institute galt, welches täglich berufen wird, das Theatergebfiude und feine Besuchet vor Feuersgefahr zu schützen, nicht ausgiebigere Spenden brachten und der „Bortheil,“ welcher dem genannten Fonde zugedacht war, sehr gering wägen wird. Die Direktion war in der Wahl des Tages nicht glücklich; zwei Benefizabende auseinander folgend zu bestimmen, gehört in den Bereich der verunglückten Experimente. — Nächste» Montag geht zum Vortheile der fleißigen Schauspielerin Fräulein Adele Weidl das fünfaktige Lustspiel „I 0 sesII. u » dMaria Theresia" oder „Gute Nacht, Hänschen" über bie Bretter. — (Die slovenische Bühne) hat heuer sehr wahrnehmbare Rückschritte zu verzeichnen. Diese Rück« chritte sind so in die Angen fallend, daß sogar die s10 » e n i s ch e n Blätter über den Verfall der slovenische« Bühne in scharfen Worten ihr Bedauern ansdrücken. „Slo-benec" interpelliert die Leitung des jiooenisch-dramalijchen Vereines, warum denn heuet gor keine Original» Bühnenwerke zur Aufführung gelangen, namentlich von ernster Farbe ? In der Fastenzeit wären derartige ernste Bühnenwerke am Platze! — Der krainische Lande«» auSschnß, beziehungsweise Landtag, wird in der heurigen Session bei Berathung des Landesbubgeta den Titel „Theater» »nt“ schärfer ins Auge zu fassen und einer Genossenschaft eine Subvention zu verweigern haben, deren Verwendung weder der Landeshauptstadt noch dem Lande Ärain irgend einen Vortheil bringt. Möge sich der Landtag bejiimmt tnben, jenen Betrag, welchen er bisher der verfallenen flo» venischen Bühne zwecklos zugewendet, der deutschen Theaterunternehmung zuzuerkennen, wodurch die Besetzung einer Oper ermöglicht und den Wünschen der Gesammt» Bevölkerung Laibach« entsprochen würde. Save-Regulierung. Professor Ä. Beyer trat vor kurzem mit einem Werke in die Oesfentlichkeit, das die Prinzipien für die Regulierung de» Savestromcs und für die Melioration des Savethales aufftellt. Die „Ägramer Presse" äußert sich über diese Fachschrift in folgendem Artikel: „Da« erwähnte Werk erörtert alle Vorschläge, welche bi« heute für die Regulierung diese« Stusse« gemacht wurden, und stellt schließlich motivierte An> träge für die Strecke „kroatische LandeSgrenze — Semlin." Nachdem die Schiffahrt nur bis giftet betrieben wird und die Regulierung der oberen Strecken Summen erfordern würde, die mit dem zu erreichenden Nutzen in keinem Verhältnisse stehen, so dürfte dieser Theil der Regulierung wol keine Aussicht haben, ausgeführt zu werden. Man wird hier auf eine radikale Äur verzichten, alle großen kostspieligen Bauten vermeiden und nur auf die nothwendige Erhaltung sich beschränken müssen. Bon Sisiek bis Semlin ist der Fluß schiffbar, er berührt auf dieser ganzen Strecke da» Grenzland welches die Mittel für die Regulierung besitzt und dessen Regierung den ernsten Willen zeigt, dieselbe nach Möglichkeit durchzuführen; wir wollen daher hier nur jene Anträge einer Besprechung unterziehen, welche diese Flußstrecke betreffen. Wenn wir die dem Werke beigegebenen Karten betrachten, so finden wir darauf die Anträge des Oberbaurath« Sexauer verzeichnet. Sie gipfeln in der Geradlegung de» Fluffes, welche durch eine Unzahl von Durchstichen erreicht werden soll, deren Ausführung ein Menschenalter erfordern und den Werth fämmtlicher GrenzwSlder verschlingen würde Der geschätzte Verfasser des Werkes, Herr Prvseffor A. Beyer, hat diese Verirrung erkannt und in seinen Schlußanträgen die Anzahl dieser Durchstiche sehr vermindert, und wenn er dabei au» Pietät für den nun verstorbenen Oberbauralh nicht rigoros genug vorgegangen ist, so hoffte er ohne Zweifel, daß bei Verfassung de» Detailprojektes die überflüssigen Durchstiche gewiß beseitigt werden würden. Wir glauben, daß es sich bei dem heutigen Stande der Schiffahrt, wo der Dampfbetrieb sich der Transporte bemächtigt hat, nicht darum handeln kann, mit miverhältnismäßigen Opfern die Flußstrecke zu verkürzen; wir glauben, daß die Beseitigung der Untiefen und anderer Schiffahrt»hinder« Nisse, sowie die Herstellung eint» tnlsprechenden Fahrwasser» für die Sicherung der Schiffahrt genügen. Fügt man hinzu die Befestigung der in Abbruch befindlichen Ufer durch zweckmäßige Werke, so hat man ohne Anwendung heroischer und kost-spieliger Mittel alle» gethan, was sich heute für die Regulierung der Save thun läßt. In dieser Weise würden 5 oder 6 Durchstiche genügen, um die schädlichsten Serpentinen abzubauen, und während da» angegriffene linke Ufer durch leicht herzustellende Holz- und Faschinenbauten geschützt würde, könnten die bestehenden Untiefen durch Baggerung beseitigt werden und so für die Straßen de» Grenzlande« ein werthvolle» Material gewonnen werden. Eine andere Art der Regulierung scheint un» chon aus dem Grunde nicht möglich, weil wir nicht Herren beider Ufer sind. Da» rechte Ufer der Save, von Jasenovac bi» Semlin, steht unter türkischer und serbischer Herrschaft, und die Erfahrung hat gezeigt, daß ein gemeinsame» Vorgehen nicht zu erwarten ist. Wer die langwierigen Verhandlungen kennt, welche zwischen den beiden Kulturstaaten Frankreich und Deutschland nöthig waren, um eine theiltveife Regulierung de» Rhein» zu erreichen, wird wol in unserem Falle jede Hoffnung aufgeben. Unter diesen Verhältnissen erscheinen die theoretisch richtigen Anträge de» Herrn Verfasser» at» praktisch unausführbar, und wir glauben daher, daß e» nicht zweckmäßig wäre, wenn die Regierung de» GrenzlandeS ein Detailobjekt auf diesen Grundlagen ausarbeiten lassen würde. Erwägt man die oben berührten staatlichen Verhältnisse, und betrachtet man den Zustand de» Fluffes, die Forderungen der Schiffahrt und dir vorhandenen Mittel, so dürfte e« sich empfehlen, die ideale Regulierung aufzugeben und nur da» Erreichbare anzustreben. Diese» Erreichbare wäre nach unserer Ansicht kurz gefaßt folgende»: 1. Ausführung der notwendigsten Durchstiche, welche in unser Territorium fallen. 2. Befestigung unserer Ufer, wo sie in Ab- bruch find. 3. Baggerung der schädlichen Untiefen mit Benützung des gewonnenen Material« zum Straßenbau. E» ist wahr, daß eine solche einseitige Regulierung den theoretischen Begriffen nicht entspricht, aber sie bietet den großen Vortheil der sofortigen Ausführbarkeit, sie schafft der Schiffahrt großen Nutzen und bewahrt einen großen Theil de» Flusse» vor weiterer Entartung. Die Mittel für eine solche Regulierung dürften vorhanden sein, ziff ermäßig feststellen lassen sich die Kosten freilich nicht, infolange nicht ein Detail- Projekt vorliegt. Daß ein solche» nicht lange auf sich warten lassen wird, ersieht man au« den letzten Maßregeln der Grenzregierung, welche den vollständigen Beifall verdienen. Die Errichtung der Pegel- und Regenmesser, sowie die Ausstellung von Kilometer- und Fixsteinen bilden einerseits für Beobachtung der Wafferstände und Niederschläge, andererseit« für die notwendigen ausgedehnten Nivellements wichtige und werthvolle Vorarbeiten und zeigen zugleich, mit welchem Ernst und mit welchem Verständnis in dieser wichtigen Angelegenheit vorgegangen wird.«__________________________ Witterung. Laibach, 24. Februar Morgenroth, die Alpen klar, sonniger Lag. schwacher NO. Wärme: morgen« 7 Uhr — 18?, nachmittag« 2 Uhr + 3 9« 0. (1876 + 7 2«; 1875 — 4 2« C.) Barometer 729 93 mm. Das gestrige Tagermittel bet Wärme + 2 8', *m 2 6« übet dem Normale. Angekommene Fremde am 24. Februar. Hotel Stakt Wie«, Stirnel, «las». Äffte.; Zeller, Lieut.; Fasol, Bremer, Rüdenberg, Batet, tirber und «ohn, Wien. — Ihne, Bergdirektor, Steinbrück. — Terpotitz. Hraftnig. — Branöii, St. Marein. — WanitsK, Ärojna. — Jeschenagg, Beide«. Hotel Elefant. Kobler, Bes., Sittai. — Dolenz, Krain-burg. — «almore »atoline, Pest. — Kauschegg, Eiein. Gruber, Wien. Wiener Börse vom 23. Februar. Staatsfonds. 5perz. Rente, öst.Pap tte.eto. «st. in 6itt. Sole von 1864 Sete von 1880, gerne 8»|e Bon 1860, flritaf Prämicusch. v. 1884 Omndent.-Obl. eiebrabiitg. Ungarn >otten. Englo-eent .... Äiuitanftalt .... »eoofltenbont . . . t*com»tc» Hüstelt . Eco-®on! . . , etobant .... melbent . . . Deft. Bankgeselll. . Union » Baal.... Berlebttoanl.... Mfölb-Bah- . . , Karl Ludwigbahn . »elf. «lis.-Babn . Heil. Fr, 3ofe|86 . etootebo&n .... Süd bahn......... Weib 68-60 67*60 105*76 108*1 0 117*60 186*— 71 «I 71*76 Ware 68*90 67 80 106*» 109*70 118*— 136*40 71*60 74*11 71*60 71*76 149*- 149-10 670 - 616 — 186— 838*- 61*76 68 -79.60 7» 8« 810 — 810-86 131-60 188*60 117*60 118-887--I838*— 77 *51 77-66 Pfandbriefe. Mg. oft. »ob.«4teblt. bto. in 38 3. . . Nation, ö. W. . . Ung. Bod.-Srcditanft. Prioritäts-Obl. ranz Iosil«»Bahu rft. Nordwestbahn . Siebenbürger . . . ElaatSdahn .... Süddahn 1 6 Perz. bto. Bon« Lose. Kredit - Los« . »tudols« • Lose > Weohs. (3SDion.) Äng»durg 100 Mark iHanlf. 100 Merl . . yembnrg „ , Lonbon 10 Pfd. fetal. Pari« 100 yrenc« . . Münzen. Äaif. Münz-Ducaten 5*90 80-Franc«ftü>r . . . .8-98 Deutsche Reichrbanl. 60 80 Silber . . .11880 Eil» ! Ware 106*86 106-60 89*86 89 tO 96*40 »6 66 87*76 88 86 90*— 90 85 80 - SO 85 68-75 60 — 156-50 166 -94 — 94 86 161-76 13-60 60 35 18415 49*10 162 — 14 — 60 60 114 95 49 40 6 98 9 98'/, 60*95 113 30 Bahnstempel Kkeinmau & Kamberg Laibach Wichtig für Alle, besonders für Herren- »nd Damenkleidermacher und Tuchhändler, denn Tml'- und Schafwollstoffe fltr Röcke, Hofen und ganze Anzüge sowie für Damen-Mäntel, Röcke und Jacken werden zu Spottpreisen verkauft. Muster werden franco versendet. — Es ist zum staunen, wenn man die auf den Mustern verzeichneten Preise siebt. Adresse: „Tnchansverkauf" am Stefansplatz, Jasomirgottgasse, in Wien. 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Februar Valentin Bezlaj, Instituts-armer, 63 I., Polanastraße Nr. 60, Lungentuberkulose. — Maria Mohorc, Inwohnerin, alt 61 I., Zivilspital, Eventration. Theater. Heule: Zum {(dietru male: g a t i n i tz a. »omilche Oper in 3 Akten onn F. All und Richard <8cii6 . Musik von Fianz von Kasinorestauration s Morgen (84) 1 Militär-Konzert. Anfang 7 Uhr. Entr6o 20 kr. Geschäfts-Erweiterung. Der ergebenst Beseitigte erlaubt sich hiermit an» zuzeigen, daß er sein AürschnergeschSst erweitert hat und von heute an auch alle «Lattungen eideichüte, auch Kappen (für Herren) am Lager führt. Prompte und billige Bedienung wird gewährleistet und auswärtigen Aufträgen schnell stenS folgegeleistet. (83) 3-1 Achtungsvoll Anton Krejci, Laibach. Schellenburggaffe gegenüber der k. k. Post. !! Warnung!! eeit einiger Zeit werde» eoti «Bienet Kinnen echt italienische Musikinstrumente Ooarlna angetflnbigt und sehe mich hierdurch veranlaßt, um dal P. %• Publikum vor Täuschung zu [ daß sich da« General»! ützen, belanntzugeden, pot meiner Erfindung Ocarina, — auf welchem gegenwärtig in Pari» mit außerordentlichem Erfolge concertirt wird, — nur bei Herrn Bd. Witte, Wien, befindet, somit alle andererseits anaeprie-senen fllelAiKimliieii Fabrikate nur Nachahmung meines Originale» sind. Jede« meiner rein tonirten Jnftru. mente trägt nachstehenden ftabtlfiflcmpel: Glu». Donatl . INVENT^ E FABI& BUDRIO. Im „Cafe Europa" sind nachstehende Zeitungen zu vergeben: Die Presse, Deutsche Zeitung, Slovcnski Narod, Novice, Illustrierte Leipziger Zeitung und Nene illustrierte Zeitung. (82) AiveiWokmungen in der Zoisstraße Nr. 2 neu, jede au* 2 Zimmern, Rüche, -Speis, Holzlegt rc. bestehend, eine im ersten, eint im zweiten Stocke, ist kommenden Beorgi zu vergeben. 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I—VII zu ' f.-rn: \ ■ " •.« evi n.-c t-iJiijwr. f&ZM* Aerztliches Zeugnis über Herrn Apotheker antiarthritischen antirheumatischen ____ Blutreinigungs - Thee. Zum Wohle der leidenden Menschheit fühle ich mich gedrungen, den ausgezeichneten Blutreinigungs-Thee des Herrn Apotheker Wilhelm ärztlicherseits ganz besonders zu empfehlen. Dieses Präparat, so einfach in feiner Art, ist eines unserer vorzüglichsten Heilmittel für alle inneren Leiden und solche äußere Krankheiten, welche der Ausdruck böser Gäste find. Ich habe (Selegenbeit gehabt, obigen Thee hier in Amerika bei meiner ausgedehnten Praxis recht oft anzuwenden, und habe gesunden, daß derselbe fich ganz schlagend erwiesen bei folgenden Leiden: a) bet Krankheiten der AthmuugSargaue, besonders Katarrhen der Bronchien, namentlich wenn der Answurs am Morgen sehr eripiös und quälend war, ferner bei asthmatischen Beschwerden, im letzten Fi>lle war die Wirkung eine brillante; b) Krankheiten des Magens, beim Magenkrampf, Magenkatarrh, bei den ans verdorbenem Magen hervorgehenden Kopfschmerzen, bei Hypochondrie, Magengeschwüren, Magenkrebs und hysterischen Beschwerden; c) bei Anschwellung der Venen, Hämorrhoiden, und zwar ganz besonders, wenn die habituelle Stuhloerstopsung Ursache der Anschwellung und Zerreißung der Benen und der hiedurch erfolgten Blutungen ist; d) bei organischen Herzfehlern, bei Klappenfehlern: e) bei Syphilis nnd syphilitischen Leiden aller Art. namentlich solchen, wo Schmierknren vergebens angewandt, wo Jidkalium monatelang ohne Erfolg genommen worden ist. Also bei veralteter Syphilis ganz besonders. Somit bleibt der Blutreinignngs-Thee des Herrn Apothekers Wilhelm auch sür Amerika eine Bereicherung des Armeimittelschayes. Newyork, 16. September 1873. Dr. Med. A. Groyen, (L. S.) deutscher praktischer Arzt in Newyork, Nr. 74, Serenth Street, (645) 6-6 ehemaliger deutscher Stabsarzt. Bor Verfälschung und Täuschung wird gewarnt. Der echte Wilhelms antiarthritische antirhenmatische Blutreinignngs-Thee ist nur zu beziehen aus der ersten internationalen Wilhelms antiarthritischen antirheumatischen Blutreiniaungs-Theefabrication in Neunkirchen bei Wien, ober in meinen in den Zeitungen angeführten Niederlagen. Ein Packet, in 8 Gaben getheilt, nach Borschrift des Arztes bereitet, fammt Gebrauchsanweisung in diversen Sprachen 1 Gulden, separat sür Stempel und Packung 10 kr. Zur Bequemlichkeit des p. t. Publikums ist der echte Wilhelme antiar-thritischo antirheumatische Blutreinigungs-Thee auch zu haben in Laibach: Peter Lansnik, Adel« berg: Jos. Kuyfersehutidt, Apotheker; Agram: Sig. Mittlbiu-h, Apotheker; Cilli: Baumbach’sche Apotheke und Franz Rauscher; So r m o n 6! Hermes Codollni, Apotheker; Görz: A. Frimzoni, Apotheker; Graz: J. lturg-leitner, Apotheker; Wuttaring : 8. Vnttcrl; Hermagor: Jos. M. Richter, Apotheker; Karlstadt: A. E. Katkifi, Apotheker ; Klagensurt: Carl Clemen-tscliitsch ; Krainbnrg: (’ari Schaunik, Apotheker; Marburg: Alois Uuan-dest; Möttling: Alfred Matter, Apotheker; Praßberg: Job. Tribut; Pettau: C. Girod, Apotheker; N u d o l f s w e r t h: Dom. Riz/olli, Apotheker; Samo bot: F. Schwarz, Apotheker; TarviS: Alois v. i'reaii, Apotheker; Triest: Jac. Seravallo, Apotheker; Villach: Math. Fürst; Warasdin Dr. A. Halter, Apotheler; W i n d i s ch - F e i st r i z: Job. Janos, Apotheker; W > n d i f ch g r a z: Jos. Kalligaritseh, Apothekcr.________________________ Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. «amderg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für dir Redaction verantwortlich: Franz Müller