Nr. 184. Dienstag, 16. August 1910._____________ 129. Jahrgang. Mtmcher Zeitung ^"h"b'M^°"55"i«: Mit Poftversenduna: gan^ähri« 30 «. hllibiähriq 15 «, Im ttontor: nanzjahri« ,"l°Mil,ss n ^ ss,^ ^ Zustellung i,,H Hau« glln,jäl,rig ü X. - Insrrlionagll'ulzr: ssur lleine Inserate «,» zu 4 Zr,icn bl> d, grühcre per Zeile 12 ii; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 k. Nie «Lalbacher Zeitung» erscheint »änlich, mit Nnsnalime der Soni,-und Feiertage. Die Adn,iniliral>t>n bcsindct sich Milloäii'slrll«!' Nr, 2«: die Vrdalltwn Wiiloäi^stlasie Nr, 20, Epiemslnüden der »ledatüc», von « bi« 10 Nh vurmittllns, Unsianlicrtc Briesc werden »icht angenummen, Manuilriple nicht zorüclgeslellt. T«lephon-Nr. »er zledaMon 52. Amtlicher Geil. s> . ^"«/ ^' ^andespräsidenl im Herzogtume Kraiil yal der Papier°Sortiererin Franziska Brezovar in ^>,^stal d,c mit Allerhöchste.n Handschreiben vo.n i, ' "^"U.^98 gestiftete Ehrenmedaille für 40jährige tteuc Dienste zuerkannt. , > ^ dru^e? dasi?^?^ wurde in der l. l. Hof- und Staats-Ausgabe ausgegebn mfd versenV""^""^ '" ^"^" 1910^Ä ^^'"^l°ttezur «Wiener Zeitung, vom 12. August die Weiterverbreitn««, folgender Preß- Nr ^ '^'^" äLi Lliläo. vom 4. August 1!110. Nr 1» '^"m,ii8lc/ ob^or. vom 11. August 1U10. Nr ^3 '^"/.^ ^«tw.!> uoiu «. August 1l^10. Nr' ^ '?'ut,che Wacht, vom «. August 1!) 10. w. >^ ,. ^"» uom t>. August 1^10. "l- ^" «mouiwr. vom 7. August 1810. MchtainMcher Heil. Der Konflikt zwischen dem ökumenischen Matriarchat und der türkischen Regierung. Über die Verschärfung des zwischen dem ökumeni-sthen Patriarchat nnd der türkischen, Regierung Haupt-»schlich wegen der Angelegenheit der strittigen Kirchen >n Mazedonien entstandenen Konfliktes wird aus Kon-,tanll»opel berichtet: Das Patriarchat entsandte seinen Kapu-Kehaya in das Justiz, und Knltusmiuisterimn, mn cme Nute zu überreichen, in welcher die von den BeHorden seit der Wiederherstellung der Verfassung ge» !M das griechische Element und die Interessen der ulmneniichen Kirche begangenen Ungerechtigkeiten ausge° ,ah t werden die .Haltung des Justiz- und Cultus» n u sterv bei der Verhandlnng des Gesetzes über die ^"'^" n.id die Einberufung einer gn^ch',chen Nationalveriammluna zllr Neratuua der ^'^ ^age augekündi t wird, ^e Iu^ ^^ tnsminisler, Nedfchiueddin Bey, erklärte, nachdem er die Note durchgelesen hatte, dem Kapu°Kehaya, daß er eine derartige Mitteilung nicht entgegennehmen könne nnd daß er die Einberufung der Nationalversammlung nie znlassen werde. Er fügte hinzn, daß die Regierung über die Machenschaften des Patriarchats nnterrichtel sei und auch davon Kenntnis habe, daß das Patriarchat eine Denkschrift an die Mächte zn richten beabsichtige. Er lege jedoch diesem Schrill leine Bedeutung bei und er sei dessen gewiß, daß die Mächte der Denkschrift keine Veachlnng schenken werden. Das Austreten des Ministers hat im Patriarchat und in den Kreisen des Phanar einen sehr peinlichen Eindruck hervorgerufen. Tie erwähnte Denkschrift soll demnächst zur Verseil dung gelangen. Das Patriarchat ist, wie es heißt, für den ^all, daß die Negierung tatsächlich den Zusammen-tritt der Nationaluersammlnng verhindern sollte, entschlossen, die Schließung der griechischen Kirchen anzu° ordnen nnd dann zurückzutreten. Desgleichen wiirdeu die Mitglieder des ^aieu» sowie des geistlichen Nates des Patriarchats ihre Demission geben. In sehr scharfer Weife wendet fich der „Tanin" gegen die Enzyklika, die der u'knmeniscl)<' Patriarch an die griechischen Metropoliten in Mazedonien erlassen Hal. Das Patriarchat — sagt das Blatt — ist eine ehrwürdige geistliche Macht, die an der Große und dem Gedeihen des Vaterlandes mitarbeiten sollte. Wenn das Patriarchat aber sich in das politische Gebiet einmischt, so seht es sich den schärfsten Angriffen aus. Durch seine Enzyklika erweist sich das Patriarchat als ein Hauvt° feiud des jungtürkischen verfassnngsmäßigen Negimes. Die Enzyklika ist vom Anfang bis zum Ende ersüllt vom Geiste der Verschwürung, das Patriarchat führt die Sprache eines revolutionären Komitees, es streut nnter den Griechen, die Keime von Inlrigen und Kom-plolten aus uud es senkt das Gift des Hasses gegen die jehige Negiernng in die Herzen der Griechen. Das Blatt vertraut jedoch auf den Patriotismus der Grie» chen in der Türkei, welche eine Politik, durch die sie einem gefahrvollen Abgrnnd zngelrieben werden können, richtig beurteilen werden. Die Entsendung von Kretern in die griechische Nationalversammlung. In der öffentlichen Meinung Griechenlands'ge> langt, wie man ans Athen berichtet, immer mehr die Ailsicht zum Durchbruch, daß die Entsendung kretischer Abgeordneter in die bevorstehende griechische National» Versammlung nicht zuzulassen sei. Eine Ausnahme macht „Neon Asty" bezüglich Veniselos', an dessen Absicht, eine eventuell auf ihu fallende Wahl anzunehmen und ill. diesem Falle auf seine amtliche Slellnng in Vlreta zu verzichten, wohl nicht mehr zu zweifeln sei. Man könne fich damit abfinden und branche auch keine Schwierig» keilen mit der Pforte zn besorgen, da ja Veniselos unterlassen habe, seinerseits für die Nationalverfamm» lung zn kandidieren, und da schon jetzt feststehe, daß er, um an den Aeratnngen der Athener Nalionalversamm» lung teilnehmen zu können, bereit wäre, ans dem, poli» tischen Leben Kretas auszuscheiden. Hingegen änßert sich das genannte Blatt mit aller Entschiedenheit gegen die Wahl anderer Politiker aus Kreta in die National» versammlnng, indem es auf die daraus für Griechenland gegenüber der Türkei unvermeidlich entspringenden Komplikationen hinweist nnd der Überzengnng Ansdrnct gibt, daß das kretische Volk selbst gegen derartige Kan> didiernngen Stellung nehmen würde. „Empros" ist iiberhmipl gegen die Teilnahme von Kretern an der Nationalversammluilg, Veniselos inbegriffen, und hebt die uutlare Haltung dieses Politikers hervor, der es nicht einmal für nötig erachtet habe, hinsichtlich seiner Stellungnahme als etwaiges Mitglied der National» versammlnng Farbe zu bekennen. Man müßte doch vor allem wissen, ob Veniselos gegebenenfalls für den revi» sionistischen Charakter der Nationalversammlung ein» treten wolle oder ob er sich diese als eine Konstituante denke, und es wäre nach verschiedenen Vorgängen ans früherer Zeit sicherlich auch geboten, daß Veniselos über seine Gesinnungen gegenüber der Dynastie, dem K'öuiq und dem Kronprinzen sich offen ausfureche. Feuilleton. Hühengold. Novelle von F>crnran,r ZrefLcr. (Schluß.) "">' Nu» schie» « es wftmdcn «°> " o w „5? "°°s '" de" Himdm, Ob rs die s«m,c fw„d i , « ^'"" " dm Abstieg, Die w> imd d., ,on ' '"'' d" w" m> «"Wien l»»,»,. d>'°htt>„, wir °-, -!,"""'" «"Ol'l,M hm>„k'rzni,°„-1< - '' Todes,chwe>gen lag über dem S"b,t die Kinder fchienen von dieser sich d^ A^i5Ü^ ^'^"'. Jede' SeN.änge, nm dte ^run^ d '^ ^'!'"'^ "i'der dem festen, soliden ""Uor elw^ / ""b"te, ließ die beklemmten Ge» schneller schl"a eu""' °"l'atmen, die stockenden Pulse wuuden"^? "^' ^^ ^'sUc Schwierigkeit nicht über» "' "och galt es, die Wendelinfallen zn über» schreiten. Würde der trügerische Fels diesmal dein küh» neu Bezwinger mehr Treue erweisen als vor Zehn Jahren dem jnngen Menschenlinde, das er zu Fall ge« bracht halte, von dem er den Namen trng?! Alle halten fich um den Wirt der „Bellavista" geschart, der mit seinem guten Glas keine Bewegnng des Absteigenden aus den Augen ließ und den Umstehenden beständig mitteilte, welche Aussichten auf Er» folg oder Mißlingen vorlagen. „Gnt so, brav! Er hat den Vorlege! musterhaft umgangen!" „Ha, das nenne ich Alpinist sein! So etwas habe ich noch nicht gesehen! Wie cr die Arme und den quer.» gelegten Pickel als Bremse ansetzt — großartig! Aber jcht — jetzt kommt er an die Wendelinsallen!" Wieder atemloses Schweigen! Die Augeu, die bis» her am Munde des Wirtes gehangen halten, schweiften wieder hinauf zu der glutdurchstrahlten Höhe der stei-I'.n Plan keil. Plötzlich entfiel dem Wirt das Perspekliv, daß es in tauseud Splitter zerschellte. „Allmächtiger Gott!" Das war ein Schrei von zweihundert Menschen. Drüben an den steilen Planken glitt etwas abwärts, schnell und immer schneller, wnrde größer nnd gestaltloser uud war im Augenblick verschwunden. War es ein Vogel? Oder ein Felsbloct? Oder bloß das Schattenbild einer schnellsegelnden Wolke? Von den Wendelinfallen stürzte nachpollernd eine Felswand nieder, eine dichte Staubwolke fnhr erplo-sionsartig auf, und als sie sich verzogen hatte, war der schwarze Puukt da drüben verschwunden, verschlungen von der Tiefe. Der Eissisalta hatte cmch in diesem Jahr am Sankt Valerianslag/ sein Opfer gefordert. Eine halbe Slunde später war die Berguugs» loloune unterwegs. Stumm schritten die Männer für» baß und setzten mit schweren Tritten, die wie das Schreiten des harten, unerbittlichen Schicksals klangen, ihre eisenbeschlagenen Stiesel dem treulosen Berg» geslein aus den Nacken. Spät am Abend kehrten sie zurück: vorue zwei, hinten zwei und in der Mitte auch zwei. Auf ihren Schultern ruhte die verdeckte Bahre, auf welcher wie» der einer schlief, den der Sissifalta in die Tiefe ge» worsen halte wie vor zehn Jahren znr selben Stunde. Geseukten Hauptes, langsam und schwankend, laugte die Fi'chrertruppc vor der „Bellavista" an. Die Weiber am Wege schluchzten aus, die Kinder schrien und liefen davon uud die Männer wandten schweigend das Gesicht ab. Oben in dem Zimmer, das er erst heute früh so rüstig verlassen hatte, lag der Fremde auf dem Bette ausgestreckt. Der Arzt fand das Ende jenes Fadens nicht mehr vor, an dem fich die Hoffnung festspinnt. Mit friedlichen Zügen, den Ausdruck wgl'c7pl,ie. Dmin nicktt- et' stumm «nd fal-ictt- still dic ^i.id.'. ,.^rcmd.,'l'l, daß das türkische Ansiedlungslomitee die Leute mit schönen Versprechungen zur Auswanderung verleite, um sie dann dem Elende preiszugeben. Die Versammlung beschloß ein» mutig eine Resolution im Sinne der Rückkehr in die Heimat, welcher Veschluß mit Hochrufen auf Baiser Franz Joses ausgenommen wurde. Bekanntlich hat der bosmsch'hcrcegovinlsche Landtag einen Fonds von 30.000 Kronen für die Heimbesörderung mittelloser Emigran» ten bewilligt, und die Gesuche von Ausgewanderten um Bewilligung zur Rückkehr wiederholen sich immer häusi» ger, wie denn anderseits auch die Auswanderungsbewe° gung in der letzten Zeit merklich nachgelassen hat. Wenn seitens der muselmanischen Intelligenz in Sarajevo eine tatkräftige Aktion eingeleitet würde — was bis heute nicht geschehen ist — dann könnte das Auswanderungs» fieber vielleicht bald und gänzlich zum Erlöschen ge> bracht werden. Eine Mitteilung aus Paris tritt der Behauptung gewisser Kreise entgegen, daß in den Beziehungen zwi» sehen Frankreich und (Griechenland infolge der Hallung, welche die Regierung der Republik »nährend der jung» ften Verhandlungen der Mächte über die in der kretischen Frage entstandenen Schwierigleiten eingenommen hat, eine immer zunehmende Spannnng eingetreten sei. Diese Tarstellung habe lediglich gewisse ^»vischeufälle, denen bloß geringe Bedeutung znkomme, und insbefon» dere oic Äußerungen mancher griechischen Blätter, die eines ernsten Einflusses auf die öffentliche, Meinung des Landes entbehren, zur Grundlage. Durch einen Aus» tausch von Erklärungen zwischen den Kabinetten von Paris und Athen sei jedes Mißverständnis, das sich etwa aus den erwähnten Zwischensällen entwickeln mochte, Zerstreut worden. Was die gegen Frankreich gerichteten Artikel gewisser Organe der griechischen Presse betrifft, so sei daraus hinzuweisen, daß die große Mehrheit des griechischen Volkes mit diesen Ausfällen nichts gemein haben will. Die betreffenden Kundgebungen seien hauptsächlich anf Tendenzen der inneren Politik Griechenlands zurückzuführen, wo man vor den Wcchlen für die große Nalioilalversammlnng steht. Ill der noronmeritanislhcn Union haben 32 Staa-ten im Herbst ihre Gouverneure und andere hohe Staatsbeamte zu wählen. In sieben Staaten (Alabama, Arkansas, Georgia, Kentucky, Süd-Karolina, Tennessee und Texas) ist, wie der „Voss. Ztg." geschrieben wird, die Wahl der Demokraten gesichert und ebenso können sich die Republikaner auf die Staaten Newyork, Penn° sylvanien und Vermont verlassen. Die Entscheidung^. kämpfe werden sich also in Ohio, Indiana, Iowa, New-Jersey, Illinois, Massachusetts, Kansas, Minnesotta und Wisconsin abspielen. Die Republikaner hoffen noch immer den Sieg zu erringen und auch das nächste Repräsentantenhaus republikanisch zn gestalten. Präsi- dent Taft will persönlich die Kampagne in seinem Heimalstaale Ohio leiten, während sich Roosevelt in Newyorl der gleichen Anfgabe unterziehen wird. Die Aussichten der Republikaner laffen indes in Wirklich» keit sehr zu wünschen übrig. Auffallend ist auch, daß die Demokralen sogar in Ohio und Ncwyork bereits ihre Kandidaten aufgestellt haben, während die Repnbli» kaner in den beiden Staaten noch schwanken, wen sie aufstellen sollen. Ein Versnch Ruosevells, den znm Anndesoberrichtcr ernannten Gouverneur Hughes für eine zweite Kandidatur als Gouverneur zu gewinnen, ist gescheitert. Tagesncmgleiten. — lDer Reichtum der europäischen Völker.j Doktor Iaegnes Berlillon versucht im „Pariser Journal" den Reichtum der Nationen festzustellen. Es stehen ihm Sta» listiken der Erbschaften und Stiftungen znr Verfügung und nach ihnen stellt er seine Betrachtungen an. England ist immer noch das reichste Land. Dennoch ist Frank» reich der Bankier der Well. Aertillon führt dies dar» auf zulücl, daß sich die französische Industrie nicht genug start entwickelt. Deutschland überflügelt die Republik. Das Geld, das Deulschlaud besitzt, legt es im eigenen Lande an, braucht es für seine Unternehmungen auf. Frankreich hat dagegen einen Nberflnß, weil es nicht genug industrielle Unternehmungen hat. Schließlich rechnet Berlillun aus, was für ein Kapital in jedem Lande aus den einzelnen Kopf kommt. Großbritannien steht mit 21.140 Franken an der Spitze. Daraus folgen mit 16.300 Franken die Niederlande' die ja schon im Miltelalter sehr reich waren. An dritter Stelle kommt Frankreich mit 13.710 Franken, dann Denlschland mit 9445 Fransen. In Österreich kann man 4135 Franken pro Kopf annehmen. Berlillon zählt Österreich zn den armen Ländern neben Italien und Spanien, wenn er anch feststellt, daß es sich in letzter Zeit zusehends auf° schwingt. — sDas begrabene große Los.j Man schreibt der „Franks, ^tg." ans Brüssel: Das Weltausstellungs-somitee sucht in belgischen Zeitungen nach den, Manne, dem es den Hauptgewinn der Ausstellungslutterie in der Höhe von 200.000 Franken auszahlen kaun, der auf die Nr. 16.353—5 gefallen, aber noch nicht erhoben ist. Um das Komitee nnn nicht zu lange snchen zu lafseu, haben sich zwei Bauern aus der Nähe von Brüsfel gemeldet, die nach ihrer Ansicht auf die Summe Anspruch erheben können. Nun hat die Cache bei beiden einen Haken, denn keiner von ihnen kann das Los vorweisen. Der eine hat sich mit ihm die Pseise angezün» dei, der andere hat es im Sonntagsrock seines Sohnes stecken lassen, als er diesen vor einiger Zeit darin be» grub. Mit fester Zuversicht war der erste Bauer nach Brüssel gekommen, seine Beweise in Gestalt einer Pfeife und eines halbverbrannten Lofes, auf dem sich die beiden letzten Essern der Glückszahl befanden, sorgsam in der Tasche tragend. Nur schwer sonnte man dem Manne begreiflich mache», daß die sragmentifchen Losreste zur Auszahlung des Gewinnes nicht ermächtigen, nnd traurig nnd gedrückt schlich der Baner, der sich schon als Dorskrösils gedünkt hatte, wieder in sei» ländliches Heim zurück. Schwieriger liegt der Fall bei dem zweiten Bauer, der sich in die fixe Idee verrannt hat, mit seinem Sohne, von dem er wußte, daß er ein Ausstellungs- los besaß, zugleich eine Anweisung aus 200.000 Franke» begraben zu haben. Um sich nun von der schmerzliche» Ungewißheit zu befreien, weiß der um seinen angeblichen Gewinn sich sorgende Mann keinen anderen Ausweg mehr, als das Grab seines vor einigen Monaten bereits gestorbenen Sohnes wieder öffnen zu lassen und den Rock, ilt den der Tote gekleidet ist, nach dem Lose zn durchsuchen. Zu diesem Zweck hat der Bauer vor wenigen Tagen eine Eingabe an die Justizbehörden gemacht, und er ist entschlossen, wenn diese ihm die Genehmigung, das Grab seines Sohnes Zu öffnen, nicht erteilen, bis zum Könige zu gehen. — lDer Nachweis von Krankheiten an Mumien.j Eine interessante Entdeckung gelang dem Forscher Märe Armand Rnffer. Schon früher konnte mau in ägyptischen Mumien Lungenentzündungen, Nierenabszcsse und Entzündungen der Leber nachweisen. Jetzt teilt der oben erwähnte Forscher in dem Britist) medical Journal mit, daß es ihm gelungen ist, verkalkte Eier der Ailharzia, eines endoparafitischen Egelwurmes, in zwei Nieren nachzuweisen. Die Eier waren leicht und sicher zn erkennen. Außer ihueu fanden sich in Nieren-abszessen auch »och färbbare Bakterien. Die Mumien stammte» aus der zwanzigsten Dynastie, haben also ein Alter von etwa 3000 Jahren. — ' Lolal- und Prouinzial-Nachrichten. Kulturarbeiten. ^on Michelangelo Voron Zois. (Tchluß.) M,t dieser Betrachtung sind wir dem Zwecke und dem Umfange eines Lokaimuseums schon recht nahe .qcruckt. Es soll, glaube ich, in erster Linie dazll dienen, um den großen Massen die Vergangenheit näher zu "nugen, damlt von dem Kulturgule, das uns die Alt-,„ cren hinterließen, alles gerettet werde, was gerettet ucroen taun und werden full. Es soll eine Gelegenheit I"", ,,ch nut dem, was war, auseinanderzusetzen, und culen Blick in die Zukunft Zu tun. Es soll z. V. die ^MIung don ehrlicher guter Handwerksarbeit im ^ -^ ^"" ^^rilsralusche bewahren, Freude an ea)ln,chen Fertigkeiten erhalten lehren, was Geschmack und Geschmack bedeutet. Es mus; daher mit Beispiel "d Gegenbeispiel arbeiten, etwa einen alten Stich ' .7" ",''"" "wderuen Olfarbendrilck zeigen, neben dem N ^ n' 7 """' "wdernen. neben das' ante Sleingnt Hlt'llen. Es kann aber anch sür die gute Moderne '"7^'udem es Beispiele des technischen Fortschrittes vo chrt nn dergl. Es soll aber nicht hamstern nicht a nach ^reben. seine Bestände zu v/rmehren, um da-e>?d "" "1"^^ 6"twicklnng" darzutun. Es soll ü i^ ?7^"" ^u allen Tingen »necken, die Angen e tr. . , ^"b"t'n öffnen und Gegenstände, die es " ." "' k«"u, dort lassen, wo sie sind, wenn sie nicht a^ ^'^"''"'' Das Recht der Eigentümer soll ^waW vlechen, wo es nur angeht, und Objekte, die r^ lxrlragen, ,ollen in Gebrauch bleiben, bezw. dem Ge. manche zugeführt werdeu. Warum sollte z. V. nicht oe >m Kasteil stehen. Was ein Lolalmnseum aufnehmen soll, ist auch lc'cht gesagt. Nämlich — in einem bestimmten ört-Ncheu Umkreise - alles. Alles! Vom prähistorischen ^undc bis zu Lithographien — alles. Dieser lokale kreis soll aber nicht gar zu weit gezogen werden, denn »oust verliert die Sammlung ihren intimen Charakter, der ihren Reiz und ihren Wert ausmacht. Man braucht mcht zu furchten, das; wegen dieser Beschränkung die Zahl der Gegenstände zu klein wäre. Wie man näher zusieht, findet man überall noch c>ne unglaubliche Menge Dinge, die da und dort gefähr-dc 1'nd (z. V. entdeckt man alte Truhen, die als Hafer. 'ten dienen, Stirnbretter der Bienenstöcke, die verheizt we de„ ,ollcn und dergl.), andere, die dem Besitzer der-w se7l« . """7 """ ^"' ""ch bis äu einem ge- " ro ge,etzte alte Muiizcn und dergl. mehr "Xm An° Äs a^'^V"" l"lch "nen Grundstocks'chafftn, wke ^ ^"^? b'"^'"' 'ls Gegenstände als Ge. eilmnm. . ^''^ '" """ben. So wie das aber d '^/ '' ' ""^^ '"an lieber darauf und nehme . d d > <""' "-' ^'""awmn. Ergibt sich der Wunsch N bt n. ?"'^^'it, das Musemn nach irgend ei.ler g ^ ei "'^'^""'' lallen z. B. wichtige Zwischen. 3ma m ^^'""'^"eihe, so behelfe man sich mit lich hergestellt we^del'' ''' """ '^"" """' ""^'"° schon^be^d?^""^""'' l"d" nicht iminer geschieht, was mit den -s '"dung eines Lokalinnsenms daran, Auflüsunci - ^ /s ?'h"ngen Beständen im ^alle einer 'iner geschi l.> ' V"' ^abe. ^okalmuseen können unter Museum i, s",ehen, was nut den Beständen zu geschehen habe. Das Beste ist wohl, sie dem nächsten größeren Mnseum ^n bestimmen, etwa unter der Bedingung, daß die Kul» lellioil räumlich znsammen gehalten werde, den eige» nen Namen beHalle nnd, falls die Verhältnisse wieder günstigere würden, wieder laut Inventar überantwortet werdeil müsse. Eiu ^okalmuscum könnte aber nicht bloß in der oben geschilderten Art wirken. Es könnte auch mehr tun, nene Einnahmsguellen schaffen. Besonders in kfrain, das eine so große und originelle Hansindustrie hatte und teilweise noch hat. ES könnte Produkte der modernen Hausindustrie, Stickereien, Webereien, Schnitzereien, soserne sie »licht nnter die Kategorie der Hausgreuel und der „Gruß aus" fallen, also geschmackvoll sind, verlaufen, und fo eine gewisse natiunalötono-mische Bedeutung erlangen. Anch könnte es zur Hebung des Fremdenverkehres beitragen. Denn schließlich — in der Sommerfrische ist es manchmal recht langweilig, und da ergreift jeder gerne die Gelegenheit, etwas Neues zu seheu und zu erfahreu. Ich muß gestehen, mir erscheinen VeldeZ nnd Krainburg in erster Linie für ein solches Unternehmen geeignet, wobei in Veldes mehr Gewicht auf ein folkloristisches Museuni, iu Kraiubura. auf eines des krai. nifchen Bürgertumes zu legen wäre. Da und dort ist der Nahim'n gegeben. In Veldes der Kranz bäuerlicher Ortschaften, mit alten Häusern, den stimmungsvollen .^tirchlein, der herrlichen Natur, in Kraiuburg der Plcch, der noch deutlich die alle Anlage erkennen läßt, mit dem Brnnuen, dem Dome, den Bürgerhäusern, aus denen behäbiger Wohlstand spricht. In beiden Orten ließe sich etwas schaffen, das über die Grenzen der engeren Heimat Interesse erwecken würde und Cultur» arbeit im besten Sinne des Wortes wäre. Ein slavischer volkswirtschaftlicher Kongreß in Laibach. Über Anregung des Slavischen volkswirtschaftlichen Vereines in Wien fand vorgestern nnd gestern in ^ai> bach der erste slavische volkswirtschaftliche Kongreß nnter Milwirlung der hervorragendsteil österreich-flavischcn volkswirtschaftlichen, 'landwirtschaftlichen und gewerb-lichen Korporationen statt. Der Kongreß bedeutete den ersten Versuch, eine Annäherung der österreichischen Slaven auf dem wirtschaftlichen Gebiete anzubahnen, lind hatte vor allem einen informativen Charakter, ver-folgte aber auch den Zweck, eine slavische Organisation der Uandwirlschast, des Gewerbe- nnd des Handels» Wesens zu schaffen. Einer Einladung des .Herrn Bürgermeisters H r i. bar folgend, versammelten sich am Samstag die meisten der Kongreßteilnehmer im Garten des Hotels Tralnil zu einem Begrüßnngsabend, wobei zahlreiche Trink-sprüche ausgebracht wurden. Als erster Redner verwies Herr Bürgermeister H r i b a r ans die Zeit der Hnsfi-tenbewegnng in Böhmen, zn welcher Zeit ^ižka die Wagenburgen geschaffen, und erklärte sohin, daß in Böhmen neue Wagenburgen in ^orm von Volkswirt» schafllichen Organisationen geschaffen wordeil seien. Der nationale nnd kulturelle fortschritt eines Volkes sei durch desfen materiellen Wohlstand bedingt. Die SW-Venen mußten auch iu volkswirtschaftlicher Hinsicht ge» lehrige Schüler der Böhmen sein, deren Vertretern er im Naiueu der Staotgemeinde ^aibach seine besten Grüße entbot. Herr Dr. .^ileny (Brunn) betonte namens des Wiener Slavischen volkswirtschaftlichen Ver-eines nnter anhaltendem Beisalle die Verdienste des Herrn Bürgermeisters Hribar nm das Anfblühen der Stadt Laibach in nationaler und wirtschaftlicher Hin. ficht, erörterte sodann die Ziele des Kongresses nnd trank aus einen gedeihlicheil Erfolg der Beratungen. — Herr Dr. Novak l^cnbach) erwähnte u. a., daß die nationale, Begeisterung allein keine Erfolge zeitigen könne; das Wohl eines Volles liege in dessen wirl. schaftlicher Selbständigkeit. Er hieß namens des vor° bereitenden Ausschusses die Gäste willkommen. — In den Neden der sonstigen Redner kam vor allem die Idee der slavischen Wechsclseitigkeit im Vereine mit der wirtschaftlichen Erftarknug der slavischen Vollsstämme zum Ausdrucke. — Am Begrüßungsabende wirkte der Gl'sangsverein „LjubliaiiÖli Zvon" »lit, der für seine Vortrage reichen Beifall erhielt. Am Sonntag vormittags fand im großen Saale de? „Narodni Dom" die Eröffnnng des Kongresses statt, wobei Herr Dr. Lenoch (Wien) den Vorsitz führte. Dem Kongresse wohnten an 15l> Teilnehmer bei; als Vertreter der Behörde war Herr k. l. Polizeikommissär Dr. Trnovcc Zugegen. Nachdem Herr Direktor Pokornl) sTriest) die Gründe der Einberufung des .Kongresses erörtert hatte, begrüßte Herr Bürgermeister H riba r die Versamm« lung im Namen der Staotgemeindc Üaibach und lieh feiner Freude darüber Ausdruck, daß der Wiener Sla. vische volkswirtschaftliche Verein die Stadt Laibach zur Abhaltung des erste» Kongresses ansersehen hatte. Der Kongreß werde gewiß schöne Früchte tragen,- es sei schon von hoher Bedeutung, wenn nnr die Prinzipien der Annäherung der österreichischen Slaven auf dem volkswirtschaftlichen Gebiete festgelegt würden. Der Kampf nm die Position der slavischen Nationalitäten könne nur darin zum Siege führen, wenn sick) diesc auf ihre eigenen ^-üße stellen, was wieder nur durch die Propagierung aller Zweige der Volkswirtschaft mög» lich fei. Herr Hmidelokammerpräsident Lena r 5 i <'- er» blickte ebenfalls in der wirtschaftlichen Erstarkung den Weg zn dauernden Erfolgen und betonte die Bedeutung der wechselseiligen ^ühlnng auf dem volkswirtschaftlichen Gebiete, woranf er oie Versammlung im Namen der krainischen Handels, nnd Gewerbekammer begrüßte. Nachdem noch Herr Ivanisevic, sIesenice) namens der Vertreter aus Dalmatien gesprochen und in seiner Rede erklärt hatte, daß die dalmatinischen Slaven die Unterstützung der stammverwandten Völker» schaften Österreichs gegenüber der italienischen, deut» scheil und ungarischen Konkurrenz dringend benötigten, erstattete Herr Dr. 8 i l e u y, Mitglied des mährischen Landesansschnsses, das einleitende Referat, worin er die gegenwärtige Lage der slavischen Voll^wirtschast, die künftigen Ziele sowie oie Notwendigkeit eines engen. Zusammenschlusses cincr eingehenden Besprechuuc, unterzog. Sohin erfolgte die Konstituierung von vier Sef. tionen, nnd zwar einer allgemein vorltswirlschaftlichen, einer landwirtschaftlichen, einer kaufmännischen lind ciner gewerblichen Sektion. Nachmittags wurde den Kongreßteilnehmern zn Ehren von der Sladtgemeiude Laibach im großen Saale des Hotels „Tivoli" ein Bankett zn 110 Gedecken ver» anstaltet, bei dem eine Abteilung des Orchesters der Slovenischen Philharmonie die Tafelmnsik besorgte. Den Reigen der Trinksprüche eröffnete Herr Bürgermeister H ribar , der ans die Herren Dr. Lenoch nnd Doktor ^ilenl) sein Glas erhob; die Toaste der sonstigen Red» ner slovenischer, böhmischer, polnischer, kroatischer, rnthenischer nnd bulgarischer Nationalität hatten vor-wiegend die Bedeutung der vom Kongresse inangnrierten Bestrebungen und Ziele zum Gegenstande. -- für die Veranstaltung des Bankettes, das gegen halb 4 Uhr aufgehoben wnroe, gebührt Herrn Hotelier K enda alle Anerkennung. Nach dem gemeinsamen Diner hielten die vier vormittags gewählten Sektionen ihre Beratun-gen ab, gestern vormittags abcr versammelten sich die Kongreßteiinehmer im großen Saale des „Ncirodnl Dom" zn einer ProklamalionsfilMlg. Im Verlaufe der Sitzung wurde über Antrag des Präfes des Sla» vischcn volkswirtschaftlichen Vereines, Herrn Doktor Lenoch, an die Kabinettskailzlei Seiner Majestät des Kaisers ein Huldignugslelegramm abgesendet, dessen. Verlesung die Vcrsammlnng stehend anhörte nnd freu» dig akklamierte. Aus der Tagesordnung der Proklamcitionssitznng standen verschiedene Referate volkswirtschaftlichen Eha» ralters. Es referierten der Reihe nach folgende Herren: Abg. Josef Iirousek (Prag) über die ge» nossenschaslliche Gewerbeorganisalion in Böhmen; Di« rektor Jan Sedläk dl'ss.-n i'lbqan.?.-lebhafte Ovcitioiieo. Laidacher Zeitung Nr. 184. 1674 16. August 1910. Nachdem noch der Direktor der Triesler Filiale der Zentralbank der böhmischen Sparkassen, Herr P o» k o r u y, über das slavische Bankiuesen referiert hatte, wnrde einhellig eine Reihe von Resollilioileil aiigenom» men, die in folgenden Pnnkteil gipfeln: Zunächst wird die Förderung nnd Organisation des slavischen Schnl» Wesens sVolls-, Bürger., Mittel» nnd Hochschuleu), weiters vou Fachschlilen im slavischen Süden betont- fer» uer wird die k. k. Regierung aufgefordert, ehestens die Errichtung je einer Handelsakademie in Laibach lind in Spalato foivie einer serbisch.froatischen Handels» nnd uaulischeu Akademie in Trieft in Angriff zu nehmen. Die Auswanderung müßte eingeschränkt oder wenig» stens so organisiert werde», daß sie nnr dnrch Vermilt-lung von slavischen Firmen und soweit als möglich nnr nach flavifchen Ländern erfolgte; zudem wäre für einen ständigen Kontakt der Answanderer mit ihrer alten Heimat zu sorgen, ferner ivird eine gerechte Verlre-tung in allen Ämtern, Handelskammern und ähnlichen Organisationen, des weiteren die Gründung von Landesurgauifationen für die Förderung oes aus Staats» Mitteln zu subveutionierenden^remdenverkehres verlangt. Die gegenwärtige politische Desorganisation soll nicht cms das wirtschaftliche Gebiet übertragen werden. Zwi» scheu allcu slavischen Geldinstitnten sind freundschaft» liche Beziehungen zu unterhalten; die geplante Grün» dung einer allslavischen Bank wird mit Befriedigung begrüßt. Die slavische Presse wird ersucht, die slavische Volkswirtschaft in geeigneter Weise zn fördern. Namenl-lich im Süden wäre das slavische Versicherungswesen zn propagieren. Der Kongreß betont, daß nnr in der Selbsthilfe die Rettung der slavischen Völker sowohl hinsichtlich der Cultur als auch der Volkswirtschaft nud der Politik gelegen sei. Es ist ein Reichsverbaud der slavischen Gewerbetreibenden mit einem ständigen Sekretariate in Wien zu errichten; mit der Einleitung der hiezu erforderlichen Maßnahmen wird der Ela» vische volkswirtschaftliche Verein betraut. Schließlich wird znr Kenntnis genommen, daß der Landesverband der böhmischen lanfmännischeu Gremien in Prag die Statuten eines Reichsverbanoes der slavischen Kaufleute ausgearbeitet hat; die rasche Gründung dieses Verbandes mit einen» ständigen Sekretariate in Wien wird als wünschenswert bezeichnet. Nach Verlesung, bezw. Mitteilung der zahlreich singelansenen Begrüßungsschreiben und Vegrüßungs» telegramme wurde über Antrag des Herrn Abgeordneten Iirunsel dein Präses Herrn Dr. Lenoch, wei» ters Herrn Abg. Dr. 8ileny und dem ganzen Ans» schusse der Dauk der Versammlung zum Ausdrucke ge» bracht, woraus Herr Dr. Lenoch mit den üblichen Danlesworlen den Kongreß für geschlossen erklärte. Der Laibachcr Fcucrwchrtag. Anläßlich des vierzigjährigeil Jubiläums des Lai» bacher freiwillige» Feuerwehr- und Rettungsvereines fand in Laibach an, 18., 14. und 15. d. M. der slavische Feuerwehrlag stall, »voran sich gegen sechstausend Feuerwehrmänner in Uniform uud funftige Gäste aus Krain und den Nachbarprovinzen, aus Kroatien, Mähren, Böh-men, Schlesien nno Galizien beteiligten. Reicher Flaggenschmiict, stilvoll geschmückte Häuserfronten und ein reger, von Stunde zu Stunde wachsen, der Verkehr kennzeichneten schon Samstag, den l3. d., die Feslesslimmung. Eine tnusendköpfige Menschenmenge hatte sich schon gegen 5 Uhr nachmittags vor dem Südbahnhofe sowie am Bahnstege versammelt, um die ersten der eintreffen» den Gäste zu begrüßeil. AIs die ersten trafen die Kroa» teil ein, begrüßt von den Klängen der Slovenischen Philharmonie. Nachdem sich die brausenden Xivio-Rlise gelegt halleil, hielt der Obmann des Laibacher frei. willigen Feuerwehr« uud Rettungsvereines, Herr Branddirektor Ludwig Slrieelj, eine kurze Be» grüßnngsausprache, die vom Obmanue des Feuerwehr. Vereines in Krapina, Herrn Svoboda, erwidert wurde. Kurz darauf langte der Sonderzug eiu, der die böhmischen Gäste aus Mähren und Schlesien brachte. Auf die Begrüßungsansprache des Herru Stricelj antwortete namens der böhmischen Feuerwehrvereine der Slarosla des mährischen Feuerwehrverbandes, lai-jerlicher Rat Karl Vozab aus Brii»», worauf sich unter Vegrüßungsrufen der Volksmenge nnd unter den Klängen der Slovenischcn Philharmonie der Einzug in die Stadt zum „Mestni Dom" vollzog. Besonders herzlich nnd unter Beteiligung einer vieliansendköpfigen Menschenmenge erfolgte fodann gegen 10 Uhr abends der Empfang der mittelst Sonder» Zuges der Staatsbahn am Südbahnhose eingelroffenen böhmischen Gästc. Die Begrüßnngsaufprache des Herrn Striceij beantwortete seitens der böhmischen Gäste Herr Machaöek, woraus der Einmarsch zum Hotel „Union" erfolgte, wo sich die Gäste bereits zn einem im festlich geschmückten Restaurationsgarteu veranstal» leten Konzerte znsammengefnnden hatten und wo nun die einlangenden Böhmen, unter denen sich namentlich auch viele Damen befanden, mit brausenden Begrü» ßungsrufen empfangen wnrden. Sonnlag vormittags nm halb 9 Uhr fand sooann im großen, mit prächtigem Blatlpflanzeiischmnck gezierten Saale des „Mestni Dom" die Festsitzung des Lai» bacher freiwilligen Feuerwehr» nnd Reltnngsvereines statt, zn der sich die zur Jubelfeier erschienenen Gäste in großer Anzahl eingesuuden hatten. Den Vorsil) führte der Bürgermeister und Reichs» ratsabgeordnete Herr Ivan Hribar als Ehrenmil» glied des jubilierenden Vereines, der die Vertreter der troalische», böhmische», polnische» Feuenvehrvereiue sowie jeue der Nachbarproviuzen, ferner den Vater und Gründer des krainischen Feuerwehrwesens Herru Do-berlet, den Vizebürgermeister Hcrru Dr. Taoöar, den Obmann Branddirektor Herrn Stricelj, den Obina»»» stellverneler Herrn Turk und den Präsidenten der Handels» und Gewerbekammer Herrn Lenar<-iö, be» grüßte. Hieraus sprach er dem jubilierenden Vereine den Dank der Stadtgemeinde Laibach für seine ehreuvolle, rastlose 40jährige Tätigkeit auf dem humanitären Gebiete aus, die er zugleich als eine freiwillig übernom« mene Obliegenheit der Stadlgemeinde Laibach bezeich» nele. Auf Dankes, und Äegrüßungsausprachcn seitens des Vereinsobmannstellverlreters Herrn Tnrk na» mens des jubilierenden Vereines und des Vizebürger» Meisters Herrn Dr. Tav^-ar namens des Gemeinde-ratcs folgten die Vegrüßnngsreden seitens der Feslgäste. Im Namen der mährische» n»d böhmischen Gäste sprachen Herr kais. Rat Karl Vozab ans Brunn und Herr M. Mayer als Starosla des böhmischen Fenerwehrverbalides. Hiebei ivnrde dem Vorsiheildeii der Festversainmlnng je eine goldene Denkmünze für die Herren Doberlet, Stricelj und Turk als Geschenk des böhmischen Fcuerwehrverbandes überreicht. Herr Biir» germeister H riba r dailkle beide» Red»er» i» böhmischer Sprache. Im Nalueu der Kroaten begrüßte die Festversamm-lung Herr Dimitroviö, im Namen der Polen Herr Iofes Sroka, Instrnklor des landwirtschasl-lichcii Feueriuehrverbandes ill Leuiberg. Ten Rednern oankte der Präses der FcstsiiMig, Bürgermeister Hri» bar, ili kroatischer, bezw. in polnischer Sprache. Hiemil waren die Begrüßungsreden beendet und Herr Bürgermeister Hribar beantragte nun, zum ersten Punkte der Tagesordnung übergehend, mit Rüct° sicht auf deu bevorstehendeil achtzigsten Geburtstag unseres erlauchten Monarchen die Absendung nachstehen» den Huldigungslelegrammcs an Seine Majestät de» K aise r als fürsorgliche» Wohltäter des iubiliereuden Vereines: „Der Laibacher freiivillige Feuerwehr» und Rettungsverein bringt anläßlich seines vierzigjährigeil Jubiläums iu Aliivesenheil oer slavischen Feuerivehr-vereine Seii,er Majestät zum achtzigjährigen Geburts-feste die ergebenste» Glückwünsche mit deni Wunsche dar: Gott möge Allerhöchstdieselbe noch eine lange Reihe von Iahreu zum Wohle der österreichischen Völker gesund und kräftig erhalten." Ter Antrag ivnrde unter brausende» 5ivio- lind Slava-Rnsen auf Seine Majesläl de» Baiser angenommen. Hierauf folgle die Verteilung der Auszeichnungen für besonders verdienstvolle Leistnngen aus dem Gebiete des Fencrwehrwesens. Solche erhielte» vor allein der Vater der krainischen Fenerwehrverei»e, Herr Franz Do beriet, dem vom Arauddirektor Herru Strieelj namens des hiesigen Vereines ein prächtiger silberner Lorbeerfranz, von Herrn Absae, Obmann des Karlslädter Vereines, name»s der kroatischen Vereine ein Ehrendiplom ,md vom Obmann des mährischen Verbandes Herrn Mayer eine goldene Ehrenmedaille über» reicht wurde. Der greise Pionier unseres heimische,» Feuerwehrwesens oankte in gerührte» Worten, »»ler-broche» vo» brausenden Ovationeil. Auszeichuuugen — goldene Ehrenmedaillen ~- erhielten auch die Herren Branddirektor Stricelj und Obiliaunstellvertreter T u r k. Der Bürgermeister Herr Hribar entrollle sodann in großen Zügen ein Bild der segensreicheil Tätigkeit des jubilierenden Vereines während seiner vierzigjährigen Arbeitsepoche nnd hob die besonders wichtigen Missionen, die der Verein zu erfülleu hatte «Thealerbrand in Laibach, Brand der Pulverfabrik in Stein) hervor. Der Verein intervenierte bereits bei 524 Brände». Redner erwähnte auch die im Jahre 1892 gegründete uud dem Wirkungskreise des Ver» eines angegliederte Rettungsstation, die bisher bereits in 4230 Unglückssällen eingegriffen hat. Schließlich besprach er die bereits kreierten Kranke»- und Uuler-sll'chuugsfonds für dürftige Feuerwehrmäuuer und deren Familien, uuo beloute, es gereiche dem jubi-licrenden Vereine zu besonderer Ehre, daß der stove» nische Feuerwehrverband für Krain heuer am Tage des Jubelfestes in Laibach feine Generalversammlung ab» halte. Er wünsche dem Fenerwchrwese» eine kräftige Fortentwicklung. Herr T u r k daukte uoch dem Herrn Bürger' meister für die Leitung der Festverfammluug und für das Entgegenkommen der Gemeinde, deren Oberhanple der jnbilierenoe Verein sein Fenerwehrheim zn ver-danken habe, woranf die Festsiluuig unler begeisterten /ivili» und „Na poniix?".Rufen ihren Abschluß fand. Nun formierten sich die Vereine ans der Bleiweis, straße an der Westfront des „Narodui Dom" zum kor» porativeu Abmärsche in die Sternallee, wo eine HI. Messe im Freien zelebriert werden sollte. Der Zug, der sich dnrch die Vleiweisstraße, die Römerstraße und Vegagasse bewegte, zählte gegen 7000 Teilnehmer. Als die erste» Kolo»»e» scho» auf dem Kongreßplahe ihre Aufstellung nahmen, standen die letz» ten Reihen noch abmarschbereit beim „Narodni Dom". So ansgedchnt war der imposante Zug, der drei Musikkapellen, 42 Vereiilsfahne», 115 krainische, 4 küsten-läiidische, ei»e Reihe steirischer, kärntnischer lind kroa-tiscl,er Vereine aufwies mit über 5000 krainischen Feuerwehrmännern, 11 Pulen, 814 Böhmen, 35! Mährern Uild Schlesieru, 230 Kroaten, 56 Küstenländern nud 82 Steirern. Die Messe zelebrierte Herr Dr. Opeta; die Sloven ische Philharmonie brachte hiebei Haydns Messe znm Vortrage. Bei der kirchlichen Feier waren Hosrat Gras E h o r insk y und Bezirkshaiiptmann Gras K ü nigl als Vertreter der k. k. Landesregierung, der Bürgermeister Hribar als Vertreter der Stadigemeinde nnd zahlreiche Deputationen zngegen. Während der Feldmesfe wurden aus dem Schloß» berge Kanonenschüsse abgegeben. Hierauf folgte das Dcfilee vor der landschaftlichen Vnrg, wo sich die Vertreter der k. k. Landesregierung und des Landesausschnsses: Herr Laudeshauplnian» Edler vo» 5; uklje, Hosrat Graf E h o r insly , Be» zirkshauplmcmn Graf Künigl nnd das Präsidinm des Slavischen Feuerwehrverbandes befanden. Der Zug bewegte sich sodann, begleitet von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge, unter steten Ovationen lind z-cilweilig i» einem wahren Blumeilregen über den Rain uud Alten Markt znm Ralhause. Dort begrüßte Herr Stricelj die Gemeindever» tretung und dankte für das seitens dieser nnd nament» lich des Bürgermeisters Herrn Hribar dein Vereine stets bewiesene Wohlwollen. Im Namen der Kroaten sprach Herr Dimitroviü, im Namen der Böh-inen Herr Mayer nnd uamens der Pole» machte Herr Srola die Aufwartung. Herr Bürgermeister H riba r dankte vor allem Herrn Etricelj uud hob oie Verdieilsle des jubiliere»« de» Vereiiies hervor, die die Stadtgemei»de vollauf zn würdigen wisse. Hieranf dankte er deu Kroaten, Vöh» men nnd Polen, jedem in längeren herzlichen Worten in kroatischer, böhmifcher und polnischer Sprache. Unter brausenden „Na zdar"» nnd „Aivio"-Rufen defilierten hierauf die schier endloseu Reihen am alt» ehrwürdigen Rathausgebände vorüber, vor dessen alters» graucm Säulengang selten herzlichere lind ranschcndere Begeisterungsluudgebnngen stattgefunden haben dürften. Der Zug nahm seineil Weg über die Iubiläums-brilcke uud die Pelersstraße zum Pre^crenmonument, ivo er sich in einzelne Grnppen auflöste. Nach dem Umzüge erschieueu Deputalioilen des Laibacher freiwilligen Feuerwehr- uuo Rettungsvereiues, des Verbandes dcr FelieNvehren in Krain und des sla» vischen Feuerwehrverbaudes beiul Landespräsidium und baten den den beurlaubten Herrn Landespräsidenteu vertretenden Hosrat Nndols Grasen E h o r i >lsky , die Glückwünfche zum 80. Geburisfefte Seiner Majestät des Kaisers sowie die Versichernng treuer Ergebenheit an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangeil zn lasfeu. Eine Deputation hatte vor dem Gottesdienste auch beim Herr» Lalldeshauptmau» Edlen vo» i> » k l j e vorgesprochen. Um 3 Uhr uachmillagö verküudeteu zwei Kanonen-schlisse vom Schloßberge, daß die ans dem Iakobsplcche statthabende Feuenvehrübung des hiesigen Feuerwehr» und Retlungsvereines ihre» Anfang nehme. Der Iakobsplcch sowie die angreilzenden Gassen, iiild Straßen füllten sich mit einer schier miabsehbare» Menscheilmenge. Die Übuug, eiue inszenierte Vraudlöschung anf den Dächeril der St. Ialobsschnle uild »Kirche, »vobei die Magirusleiler in Flinklion kam, wickelte sich vor den Angen des stannenden Publikums, das die brauen Feuerwehrmänner nach jeder Bravuur wacker akkla« mierle, mit bewuudernngswürdiger Exaktheit ab. Es ivnrden Relluugsastioileil demonstriert, Schulkinder vom zweiten Stockwerke ans den Reltnngslücher» herab» gelassen, Fenerwehrmänner kletterten anf die Dächer uno ließen sich anf Seilen, usw. herunter. Nach Beendigung der Löschübuug wurde ciu De» filee arrangiert, wobei etliche süufnudzwanzig mann' schaftbesetzte Wagen nlld Spril)e>l, vo>l der Zoisstraße. ^Laibacher Zeitung Nr. 184. 1675 16. August 1910. tmad an der Kirche und Schule vurbeifuhreu, um ihreul "Uckweg zum „Mestni Dom" zu nehmen. Hiebei hattt-wa» Gelegenheit, der wirklich prächtigen, modernen "eratcnisstaltuug unsrer Fellerwehr Ansmerlsamkeit zu d^ ^'".^lb 5 Uhr tagte sodann im großen Saale ^ .^ie,lni Dom" unter großer Beteiligung der aus-warnen Gäste die diesjährige Generalversammlung des ^'erbmldes der krainischen Felienoehrvereine. ^a der Verbandsobmaun momenlan abwesend ""^""ffnete dessen Stellvertreter, Herr P e t r i <', e ^er,ammluug mit einer herzlichen Begrüßung der anwenden Gäste. Die Ansprache wurde von mehreren ^ncnt envidert, unter anderen auch von den Herren G'!.v ""^ Hubalef namens der Böhmen. Die "e^wurden ^'"""f noch von Herrn Turl begriißt. ^er Verbandssekrelär Herr Tro.^t erstattete ^""," den Tätigkeitsbericht. In der abgelaufenen ^,cha,tsper.ode hat der Verband 21 Beitrittserklä. ' Wn "'° "^ ^engründungen von Fenerwehrvereinen Zu verzeichnen. Die Gesamtzahl der nnnmehr deni Per-oa d, angehörenden Vereine beträgt !66, die Gesamt, .mil aller Mitglieder 5,24. Dreizehn Vereine stehen d,ü . ''^,""hor dem greine. Es wäre zn wünschen/ ^8 auch die,e sich ihm>n Kürze auschließeu würden, in v>.n5 "^ ^" ^u' Aktion des LandesanSschnsses i/ n ^"M"löversicherung der Verbandsmilglieder ch ,?I"'!''^' D" ^"band hat lant Rechen» scha s .chtes be. der „Kmetsta Posojilniea" 2354 X 'Mn'e a,'^' ^"'- ^^«"«sse 161 l< 45 l> angelegt, DerÄ .^"«"st 2..» l< 20 ,, ansgewiesen sind. nommen. ' '""^' ^eneh,nigend znr Kenntnis ge» tiativ? im 3?'"'"Nsabschluß der auf Doberlets Ini» Mtun^—^ ^" ins Leben gerufenen Jubilämus-und ^' ' """^' ^""".ehrinänner, de^n Witwen n o^s.'^ '"'^ "" Iahresschlnsse 19.19 einen Ver- ^t - . '"' 5543 X 43 1, auf' welche Summe der-«'" ^reitv b,s nahe an 6000 X ange^vachseu ist. ^ '" «'^""^ungeu ^er Slaluteu, bezw. der .lage der Auwelluug eines Statutenuormales für Be-Z rlsoerbmide übergeheud, berichtete Herr Verbands-,'trclar _irM eingehend über die Kreierung von Be-^lrl.'verbanden, die womöglich au Sitzen der Bezirks» lMiplmannschasten oder Gerichte ihren Sitz haben in llirev Ausdehnung jedoch nicht an die Grenzen eines politischen oder Gerichlssprengels gebunden, wndern lediglich nach geographischen Lageverhälliiissen »nd ^Pportunllätsrüclsichleu zu gestalten wären. Sie sollen ie5 b,s 6 Vereine zu gemeinsamer Tätigkeit znsammen. chlic^en. Sämtliche Verbände müssen 'bis Ende 1911 .er. ""^ "uch in Fuuktiou getreten sein. Als Ver. reler >m Ausschusse des krainifchen Feuerwehrverbandes werden ln .y.ulnnft nicht mehr Repräsentanten der ein» s^'in" ^"'"' '"^"u Telegaten der Verbände er- DWWM5- ber.7^dasX '"^'bandsobmann, Herr Do-Majes/t' de? K a s ^^ " «eburtssestes Seiner uttonierte sodann die <^s m3 ml^ 7" '^'^'" Anwesenden stehend ab-^ "'nd.. ^,,n Schlüsse wurden die Wahlen vor-! Petr i / m .'.? " berlet. Obmanustellverlreter: der: T u r " 3''''""7: Tro.t- Ausschußmitglie-Drbeljat n,^ >"' l'"" Bertram: Nus, Ä! a n e r C . . " "'" "' f'lr Innerkrain: P e t r i 6, ^ ralar', H "d, ''' ^' Unierkrain - O g 0 r e lee, bands^sa^^^"""''" '^"" anläßlich der Ver-^reines aus vr/. derber des jnbilierenden ""0 Kroatien !>'"'" ^"m der Nachbarprovinzen, 'iäieu ctnqetroffen N c^""". Schlesien uud (^a^ Schwär'' d., ^^ ^andespräsident Baron wcilt bealn^ ^''Uvärlig ans Urlanb in Veldeö drahtlich.^ ^"""'"^ ^en Inbilanten gleichfalls '"'""n u' ^voli ein großes V'suchcrschaft .„.. ^ ^''l'w'ng einer tat.se.ldlöpsigen ^rmitaas/,! ' ^"'" nm 9 Uhr, bezw. N Uhr noch d e'N ! ^"' uu großen Saale des „Meftni Don," ..Verbands .^'7 "'^ ^" technische-l Commission des !>Wlscher ^euerwehrvereine" lind die Aus. schnßsitumg des eben genannten Verbandes statt. Hiebei, llonrden lediglich interne ^achangelegenheiten erledigt. ! Die Feierlichkeiten wurden mit einem Festkonzerte im „Narodni Dom" beschlossen. — sTanktionicrter Landtaqsbeschluß.j Wie uns be> richtet wird, hat Seiue Majestät der Kaiser mit Allerhöchster Entschließung vom 3. d. M. nachstehenden Vcschlnß des Krainer Landtages vom 26. Jänner 1910 allergnädigst zn genehmigen geruht: Der Stadlgemeinde Goltschee wird die Einhebnng einer fünsprozenligeit Auflage von den der Hanstlasfen. und der Hauszins» stener unterliegenden Objekten nach ihrem Mielwerle für die Dauer von zehn Iahreu, somit vom Jahre 191(1 bis inklusive 1919, bewilligt. Der Mielwert dieser Ob-jekte ist durch eine besondere Gemeindetommission in einem hiefür vorgezeichneteu Veranlagnngsoerfahren zn erheben; die diesbezüglichen Ansführimgsbestimmnngen sind in einem von der Gemeinde verfaßten nud vom ^andesausschusse im Einvernehmen mit der Landesregie» rnng zn genehmigrnden Negnlatiue zn erlassen. ^1. — nannt. — Der k. f. Bezirksschulrat in Krainburg hat den Lehrer Josef Lapajne mit der interimistischen Leiluug der zweiklassigen Mädchenvoltsschule in ^iirtlach uud den Lehrer Josef J eg l i <' mit der interimistischen Leitung der dreiklassigen Volksschule in Selzach betraut, Weilers die Snpplentin Marie Pi^knr zur proviso» rischen Lehrerin an der zweiklassigen Volksschule in HI. Kreuz bei Nenmarltl ernannt. — Der k. k. Bezirks-schnlrat in Liltai hat die provisorische Lehrerin Angela ^akotnik in St. Georgen unter dem Kuinberge zur provisorischen Lehrerin und Leiterin der Volls-schule in Mariatal, lind zur provisorischen Lehrerin an dieser Schule die provisorische Lehrerin in St. Veit bei Liltai Auna K r i x ernannt. — Der k. k. Bezirks-schulrat iu Loitsch hat deu provisorischen Lehrer in Zirknitz Egon Gregors zniu provisorischen Lehrer an der vierklassigeu Volksschnle in Alleumarll nnd die provisorische Lehrerin in Jggendorf Josefa Martin-<^i<"' znr provisorischen Lehrerin an der einllassigen Volksschule in Babenfeld ernannt. —,-. — l^aliritsbranb.j Am Sonnlag nachmittags ist die Parlelleusabrik in Verd teillveise abgebrannt.' Das ^ener äscherte den Troctenranm ein- die sonstigen Ge° bälide konnten dnrch das rasche Eingreifeil der Orts» insassen gerettet werden. — >l Udmat. Es lvar eine dem Hansbesiher Andreas ^r^kail gehörige Harfe in Brand geraten. Der ^ener-wehr- und Nelliingsvereiu erschien mit gewohnter Nasch-heil auf dem Brandplatze. An den Löscharbeiten belei» ligten sich auch verschiedene znr Jubiläumsfeier erschienene ^-euerwehrmänner. Ein Feuerwehrmann aus Ab» bazia verleMe sich a» einer Hand mit einem Hcagel' der anniesende Arzt legte ihm sofort einen Notverband all. — Die Polizei verinnlet, daß das Feuer gelegt wordeu sei. Zwei verdächtige Judividueu »vurden verhaftet. Ein näherer Bericht folgt. * lErtrunken.j Montag nachmittags ist beim Badeil im Laibachflnsse nächst dem Grnberkanal ein im Gruberkanale beschäftigter Arbeiter ertrnnkeu. Die Leiche konnte bisher nicht aufgefunden werden. Anch die Identität des Verunglückten ist noch nicht festgestellt. Telegramme des k. k. Telegraphen Korrespondenz-Bureaus. Dcr Ausflug der Präger (5zcchcu nach Wicu. Wien, 14. August. Hellte früh trafen über 300 Ezechen, meist Franen und Kinder, znm Besnchc der Jagdausstellung hier ein. Sie begaben sich fofort in das nächst der Bahn gelegene ezechische Vereinshans. Mehrere hundert deutscher Demoustrauten versuchten den znm Schichc des Vereinshanses gezogenen Polizeikordon zn durchbrechen, zogen sic!» jedoch in den Garle» nnd die Lokalitäten eines in der Vcähe befindliche» Hotels znrück nnd bewarfen die Polizei mii Bier» gläsern, Ziegelsteinen nnd Siphonflaschen. Die Polizei ränmte die Lokale und uahm ueuu Verhaftungen vor. Zahlreiche Polizisten wurdeu verletzt. Trotz der heftigen Angriffe der Demonstranten machte die Polizei von der Waffe leinen Gebrauch. Brand eines Alpenhotels. Vozen, 15. August. Das Karerseehotel ist voll-ständig niedergebrannt. Perlnste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Brand in der Brüsseler Wcltansstellung. Brüssel, 15. August. Gesteru um 9 Uhr abends brach in der belgischen Abteilnng der Weltausstellung, angeblich infolge Kurzschlusfes, ein Brand aus, der, sich rasch ausbreiteud, die belgische und die englische Ab» teilnng vollkommen, die französische fast gänzlich zer» störte. Die italienische Abteilung wurde teilweise beschä-digt; anch die Abteilungen, welche die internationale Galerie bilden, nämlich die von Österreich, Rußland, Däuemark, Nurwegen, Japan, Amerika, der Türkei nnd der Schweiz, wurden zum Teile vom Feuer er» griffen, doch litten sie nnr wenig oder gar nicht. In der an die Ansstellung grenzenden Avenne dn Solbosch sind über 40 Häuser niedergebrannt. Der Brand wurde um 3 Uhr früh lokalisiert. 20 bis 30 Personen wurden verletzt. Urüsscl, 15. Augnsl. Die Leitung der internatio» naleil Weltausslellullg veröffentlicht folgendes Kommu-uicm<^ Ein Teil der belgischen Abteilung, der englischen Abteilung und der Lebensmittelgruppe der französischcu Abteilnng ist durch deu Braud zerstört wordeil. Der Nest ist unversehrt geblieben. Es werden Maßnahmen getroffeu, daß das Pnbliknm die Ansstellung besnchen kann. Eisenbahukatastrophen. Paris, !5. Angnst. In der Station Sonjon fDe» partement Eharente-Inferienr) ereignete sich gestern ein Znsammenstoß zwischen einem Vergnügnngszug und einem Gülerzug, wobei einige Personeil getötet nnd mehrere verletzt wnrden. Toujon, 15. August. Das Eisenbahnunglück ereig» nele sich gestern um 11 Uhr 45 Minuten abends. Der Pergnngnugszug hatte etwa elfhundert Ausflügler ge-führt. Der Zug, aus deu er stieß, war leer. Die Wir-kung des Zusammenstoßes war im ersten Augenblicke furchtbar. Sechs Wageu dritter Klasse des Vergnü» gungszuges wnrden förmlich ineinander geschoben, drei vollständig zertrümmert. Die Zahl der Verletzten wird auf etwa hundert geschätzt. Der Heizer des Gülerzuges wurde zermalmt unter der Lokomotive hervorgezogen. Soujou, 15. Angnst. Bei dem Zngsznsammenstoße im hiefigen Bahnhöfe sind sechsuuddreißig Personen ge-tötet nnd mehr als fünfzig Personen verletzt worden. Petersburg, 15. Angnst. Ans der Hafenzweiglinie der Nikolcij.Bahn stießen in der Nähe von Petersburg infolge falscher Weichenstellung zwei Güterzüge mit einem Naugierzuge znsammen. Der Unfall ereignete sich dadnrch, daß zwei Züge einander ans parallelem Geleise entgegenführe» nnd ein dritter Zng ihren Weg kreuzte. 85 Waggons und zwei Lokomotiven stürzten über deu Bahndamm hinab. Sieben Persoue» des Zugsperso» nales wurden verwuudet. Griechisch-türkische (Hrcnzkiimpfc. Salonichi, l5. August. Alls Papapnli wird berich» let! Infolge von Reibereien zwischen griechischer uud türkischer Grenzwache feuerten die Türken anf die Griechen, wobei drei griechische Soldaten schwer oer-wulldel wurden. Bei Domenikou hat abermals zwischen griechischen Hirten, die von der griechischen Grenz» wache nnterstützl wurden, uud türkischen Soldaten eiu Kamps stattgefunden. Drei Hirten wnrden erschossen. Zwei türkische Soldaten wnrden verwnndet. Die Ver-lnste der griechischen Soldaten sind nnbekannl. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Gutachten des Herrn Dr. M. G:U, Neuisionsarzt des Verbandes der Gcuosseuschastskranlenkassen Wien. Herrn I. Serravallo Trieft. Vestcu Dank für die Probe Ihres ausgezeichneten «Serravallos China-Wein mit Eisen», den ich nach schwerer Influeuza, laugwieriger Nekouvaleszeuz°Dv,spepsic selbst benutzt nnd dessen erfolgreiche Wirkung ich gerne bestätige. Wieu, mn 11. Oktober 190?. (4„) Dr. M. Oül. Smbadjer gritiing 9?r. 184. 1676 Iss. August 1910. Oglja iz okroglega lesa (canello) se želi v veèji množini kupiti. Dopisi pod w oglje ^m f^ %M (2974) 2-1 anonèni pisarni A. HIRSCHFELD, Trst. Donnerstag, den 18. August GROSSES KONZERT zur Feier des 80. Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. im Garten des Hotels „Union" bei ungünstiger Witterung im großen Saale Konzertiert die löbliohe Musikkapelle des Inf.-Regiments Nr. 27 König der Belgier Anfang um 8 Uhr abends. Eintritt 60 h. Zn zahlreiohem Besuch ladet ein die Direktion. Ioscf und Anua Tralka gcbcn schnn'rzerfi'lllt allen Verwandten, Freunden und Bekannten Nachricht, daß ihr innigstgcliedter dcster Vatcr Herr Josef Dralla k. k< Hofrat bei der k. t. Landesregierung iu Laibach i. N. heute am 14. August um 3 Uhr nachmittags nach kurzem qualvollen Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 80. Jahre seines dem Wohle seiner Angehörigen nnd der Menschheit gewidmeten Lebens gottergeben entschlafen ist. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird Dienötaq dcn 111. Nustust um l> Uhr nachmittags im Traucrhausc zu Radmauusdorf feierlichst eingesegnet uud nach dem Ortsfriedhufe zur letzten Nuhe geleitet werdeu. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werdeu. Nadmlmnsdorf, den 14. August 19l0. LeichenbestattimMnstall ssr. Dubcrlrt, Ticfbctrübt c^ebe ich iin eisseiien sowie im Na» men mciner (Geschwister aNen Verwandten, Freun» dcn nnd Vclcmntcn die traurige Nachricht, das; meine iniligstqelielitc Mutter, wroßnunter und Ur» großmutter, Frau Agnes Mtsch t. k. Stenerinspeltors Witwe , den 15. Anglist un, '/,12 Uhr vormittags, im 84.Le» I bensjahre, nach langem schweren Leiden, versehen mit dcn hl. Sterbesairamcntcn, ruhig im Herrn ! entschlafen ist. Vas Leichenbegängnis der teuren Verblichenen findet Mittwoch den 17. August nm 5 Uhr nachmittags vom Tranerhause (.'ovl^lßkll, ulie», Nr. 1 auf den hiesigen ssriedhof zum hl. Kreuze statt. ^ Die Unvergessene sei dein Gebete und from- , men Andenlen empfohlen. > Laib ach, am 1«. Angust 1910. ! Fclix Ritsch l. l. Steucr-Obcrvcrwaltcr i. R. Danksagung. Für die liebevolle Teilnahme, sowie für die schönen Kranzspenden anläßlich des plötzlichen Hin« scheidens des Fräuleins ! Maria Awanzo Privaten, ! sagen wir allen Verwandten, Freunden nud Ve« ! lanntcn und allen ienen, welche der teuren Vcr» ! storbencn das Geleite zur letzten Ruhestätte gegeben, l unseren herzlichsten nnd aufrichtigsten Dant. Vc» l sonderen Danl unseren lieben Hausgenossen, wclcke ! uns so aufopfernd in dcn schweren Stunden znr l Seite gestanden sind. l Laib ach, am U!. August 1910. ! Die ticftraucrudcn Hintcrblicllcneu. ! Vetrübtcn Herzens geben wir allen Verwandten, freunden und bekannten die traurige Kunde, daß es sott dem Allmächtigen gefallen hat, unsere unvergeßliche gute Mutter, bejw. Großmutter, Schwiegermutter und Schwester, frau NmM NW M Mumm nach langem schweren Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. llkligion, heute um 1 Uhr nachmittags in ein besseres Jenseits abzuberufen. illie Veisehuna der sterblichen Überreste der teuren Verblichenen findet Mittwoch den 1?. d. jlll. um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause Wiener Straße jllr. 29 aus auf dem friedhofe zu st. llhristoph statt. Vie heil. Seelenmessen werden in der Pfarrkirche zu ssaria Verkündigung gelesen werden. Um stilles löeileid wird gebeten, lailmch, am 15. Nugust 1910. tllmuntl llilller von strigl Agil lssllhgl llnlon untl Iheoilor ^Utfmann k. u. k. flrtillerieliauptmann Tochter Vlüder Schwiegersohn Wladimir, MM unll Dilan liiller von strigl lnkel