^lr. 171. Montag, 20. Juli 1««9. Wtt. Jahrgang. Aibacher Zeitung. N"n« Inil.o'.X^^"« sl.k.vo. yül b«, Zuftlllun, in, Hau« «anzjHhrl« sl. I. - I»,«t»,»«,:>»rl yü» Dl« ..«albllch« Z,»tnl,g" »»schein» »««llch »l» «nOnabm« bn Gönn» nnd Feiert»,« Dlt «b«»«.'«^. Enumerations. Vedingungen lilribcn "ändert und betlagen: l!l>n'.3^"lc>ldunll: filr Laibach: VZ- ' 'l'st.-lr. M'Mhrin. . N fi.-ll. ">"lel,2i«' ' ^ " ^ " halbjährig . . 5, „ 50 „ >>,°H ll ' 3„75„ viertchährig . 2 „ 75 „ '"H - - l „ 25 „ monatlich . . - „ !>2 „ ^on^V^'" Iustellunss ins Haus für hie,i°.e Renten per Jahr I Gulden. llel v3^.^e PränumerationS-Netrsge wotten Porio» '"»esendet werden. ^^^3g. v. Rleinmasr K ^sed. Vaulberg. Nichtamtlicher Weil. Zur Lage in Serbien. ^n?^ "lcht ganz fünfmonatliche Abwesenheit ist b«A < I?" ^'"'N Milan von Serbien wieder in der Hit l' des Königreiches Serbien angelangt. Die lestg/""r Abwesenheit war ursprünglich 'anf ein Jahr 8e„ tz^ Worden, wobei allerdings, ebenfalls im henri-^üiae "?' "'^ Zusammenlllnft zwischen dem Ex-^Wi//' ^"""" Sohne, dem Könige Alexander, ^tisev nn "' welche gelegentlich des Vesnches der ^!e I^ltansstellnna. daselbst hätte stattfinden sollen. l"d^">e des jugendlichen Königs nach Paris wnrde miflcq. ^sgc^cben. und man findet dies bei all den lichen H^n, benen die zarte Constitution des könig. lniiss s,^ "^ ohnedies fort und fort ausgesetzt werden '^begreiflich. Mez ^ "", denn König Milan, um dem Dränge f genün- ' ^" geliebten Sohn zu sehen, endlich M. ^"' vor der Zeit nach der serbischen Haupt-? 3lea /'^^ ^" würdiger Weise empfangen wurde. Mund ^'"General Beli'markovic. ein persönlicher ^ «l", - ^"W. und der Ministerpräsident General '"dez °"." '"aren denl Könige bis zur Grenze des l^er V^engefahren. während ihn auf dem Bel-7,^tN.^^ l"n Sohn. König Alexander, der ? nick? ^ b" dritte Regent. Dr. Iovan Nistic. ^^^Mlbedenklich erkrankt, bekanntlich in den, Schwefelbad«: Vranja —, der Metropolit Michael, die Minister, die höheren Beamten und Officiere, sowie ein zahlreiches Publieum erwarteten, wie nicht minder die Vertreter der fremden Mächte, von denen nur jener Nusslands, Herr von Pcrsiani, fehlte, der, wie bekannt, vor kurzem einen Urlaub angetreten hat, während statt des österreichisch - ungarischen Gesandten. Herrn von Hengelmüller, der ebenfalls auf Urlaub weilt, der k. und f. Militär - Attachö Stcinsbcrg erschienen war. Die Begrüßung war eine sehr sympathische von Seile der Anwesenden, eine besonders herzliche seitens des jugendlichen Königs, von welchem man ja weiß. welch inniges Band der Liebe und Verehrung ihn mit seinem Vater verbindet und mit welcher Zärtlichkeit Vater und Sohn aneinander hängen. Bedeutsam war die Begegnung mit dem Metropoliten Michael. Welch ein stolzes Gefühl mag die Brust dieses Priesters erfüllt haben, als er. der aus der Verbannung Znrückqekehrte, seinem ehemaligen kö-niglichen Gegner, der Triumphierende, einem Gcde-müthigtcn gegenüberstand! Aber mit jener wahrhaft königlichen Hoheit, die in bedeutenden Momenten Milan so sehr zur Verfügung stand und steht, sprach er dem Metropoliten gegenüber die Freude aus, ihn zu sehen, denn seine Anwesenheit sei ein Beweis für seine ^ Ergebenheit dem Könige gegenüber; er danke ihm da«! für, wie für die erhebenden Worte, die der Metropolit gelegentlich der Salbung des Königs an diesen gerichtet. Milan verfehlte nicht hinzuzusetzen, dass er. der jetzt soeben von der heiligen Stätte des Lebens und Leidens unseres Erlösers komme, ein ergebener Sohn der rechtgläubigen Kirche sei. Nach Begrüßung der anwesenden Würdenträger, namentlich der Vertreter der fremden Mächte, nahm Milan in der Hofequipage zur linken Seite seines Sohnes, des Königs. Platz und fuhr mit demselben nach dem Konak. Die ursprünglich geplante Begrüßung Milans in der Himmelfahrtskirche unterblieb über nachträgliche Verfügung. König Milan hat bei seiner Rückkehr nach Serbien sehr veränderte Zustände daselbst vorgefunden. Binnen wenigen Monaten hat manches eine ganz andere Gestalt angenommen. Die Regierung war wäh« rend dieser kurzen Zeit eifrig beflissen, alle Spuren der früheren Politik und Herrschaft nach Möglichkeit zu vertilgen und der Verwaltung ihre eigene Signatur aufzudrücken. Wenn man aufrichtig sein will, so ist damit biöher noch wenig erreicht worden. Die einzige Maß- regel von tiefer einschneidender Bedeutung, welche — vielleicht — auch von guten wirtschaftlichen Folgen begleitet sein wird, war die Sequestration der Eisen» bahnen und die Uebernahme des Tabakmonopols in eigene Regie, wenn diese Maßnahme auch unter Formen erfolgte, die zwar s«hr radical, aber nicht weniqer geeignet waren, einiges Befremden hervorzurufen. Weitere einschneidendere Reformen sind bisher weder durchgeführt noch auch versucht worden, und wenn man von der Entfernung misslicbiger Functional? und deren Ersehung durch Anhänger der herrschenden Partei ab« sieht, so hat sich in der gesummten Administration wenig oder vielmehr nichts geändert. Das Räuberunwesen — in orientalischen Ländern stets halb Fisch, halb Fleisch, will sagen, halb Ritter von der Landstraße, halb politischer Parteigänger — welches in Serbien niemals aufgehört hat, eine Landplage, bald mehr. bald weniger, zu sein. hat bedrohlicher als je überhandgenommen. Unter der Herrschaft der Fortschrittspartei sagte die radicale Partei, die Räuber seien die Opfer des Systems, die sich an den Anhängern der Progressisten rächen. Wenn man also den Herren Strauchdieben damals so interessante Mo» tiue unterschob, so ist ja eigentlich mit dem Antritte des Radikalismus an die Herrschaft für diese Helden der Landstraße jede Veranlassung wegge.sallen, weiters durch Einstecken guter Ducaten ihre politische Ueberzeugung zn documentieren. Allein das Räuberunwesen hat nicht abgenommen, sondern überhandgenommen, und man weiß nicht, ob nach der Theorie der Radicalen dieser Umstand auf das I'al>s>kti<, vient 6n mim^'mt oder aus einer falschen Auffassung des Radicalismus iu der Politik und im Leben beruht. Genug, die c inventarisch übernommenen» Räuber sind da, und wenn mau trotz der inventarmäßigen Uebernahme derselben erst jetzt zu deren Ausrottung schreitet, so ist dies genau um 5 Monate zu spät, um das Administrationstalent drr herrschenden Partei zu documcntiercn. ! Was Serbiens Stellung nach außen anbetrifft, so hat die Wendung in drm Königreiche keine vortheilhaften Veränderungen hervorgerufen. Durch das Emporkommen einer Clique, die unserer Monarchie offen feindlich gegenüberstand, so lange sie noch nicht am Ruder war, wurde Oesterreich-Ungarn entschieden zum Misstrauen gegenüber den herrschenden Factoren genöthigt. Wenn nun auch infolge der geographischen Lage, der wirtschaftlichen wie der Machtverhältnifse Feuilleton. Florcnbildcr aus Kram. lii. l> Nullt ^ Aoseubacherbcrge. '?? eine°?.?I", ^'M erhebt sich im Nordwesten Lai-^n^.cht d.e elbe im Schischkaberge (427 Meter, w3G n,,^ pleichuamignt Dorfe an dessen nörd-W^ttg /3« " "n "was niederer Gipfel, der Rosen-H> wrckw ii""er). trägt eine schon von weitem ll« 'Dberr ^"1 ^avon steht ein Meierhof, ge-E.tt is ^"chen d..^tt'» G"l»en werden von nnbedeu- I!"«' ?le herrschende Gesteinö- k'leu 7l Th2 t s^r brüchiger und discordant '^'r>an öK ^"'3"ch durchsetzt mit Quarz- > 7' sich w^^" ""'Mr gnt ausgebil- ^, W ? dich ^«. l!"d. Dem geologifchen Alter ^ s'" Carbonformation. ' WrmMn A ","'N" Aergwiesen nnd Felder ^ ""t> Oberrosenbach ist ""; an der Nordwestseite meist reiner Föhrenwald, auf der Südwestseite ein gemischter Wald. worin die Waldföhre wohl auch tonangebend ist. doch den Boden mit Tannen oder Fichten bei Rosencck mit einigen Lärchen theilt: dazwischen finden sich jedoch reichlich Eichen, Edelkastanien. Ebereschen. Hain-, seltener Rothbuchcn und vereinzelt .liixwi^ rc^ili I.. Als Unterholz trifft man Faul- und Spindel« bäum. Hollundcr, Haselnuss, Schneeball, die Korncl-kirsche, Linden. Robinien. Birken, Pappeln. Ahorne. Hrcken- und Vogelkitschen an; dazu gesellt sich die Brombeere und der Adlerfarn. Wo letzterer nicht massenhaft vorkommt, da bestrht die Bodcndccke aus Heidekräutern, Waldbuchs. Geißklee und Ginsterartrn; dazu gesellen sich noch mehrere Farne und Gräser. Von letzteren ist am bezeichnendsten I^ulinia (!00l-uw.i viir. ^Ili.^lina, Nl-a^li^s^ilnn «ylvaticüiin, Hirn s!.'u;«i)ilc)«.i, I<'0»luea ^i^iinlea, ^l-a«»,« vul^ui-itt und stellenweise ^lllaml»8>'n«li» ^ylv^ti^a. Feuchte Stellen bedeckt eine üppige Moosvegetation, zusammengesetzt ans l'ttiylsiclnum ^uni,>orinuln,^l, iHium uncwlatmn, l'ollnmlllim alui^o«, llypnnm a, llil-snta, l'I^!u(!kilil ^piLninilw»' sonnige Blößen bekleidet die zierliche Rosenflechte, während zerfallene Banmstrünle oft ganz mit Cladonien überklridct sind. In den Gräben gedeihen Torfmoose und das schöne lUllim» inttikm;. Je nach der Jahreszeit trägt die Vegetation einen anderen Charakter, welcher sich schon in einzelnen Farbenlönen des Waldbudrns auödsückt. Im März särbt der Frühlingssafran ganze Stellen violett, im April und Mai die Zahnlilie weite Stellen roth; dieser Farbenton wird jedoch durch weiße Iuseln unterbrochen, bedingt durch die Blüten des Buschwindröschens, Sauerklees und jene der Schattenblume. Wieder etwas später nimmt die Pflanzendecke eine gelbe Farbe an, durch HposLi-i« loLticw an mehr trockenen, durch Dotterblumen und Ranunkeln an feuchten Stellen. Endlich hat sich die Schwarzbeere belaubt; der Boden prangt im frischesten Grün, und der Wald zeigt sich nun im schönsten Schmucke. Außer diesen herrschenden Pflanzen bringt das Frühjahr noch viele andere. Zahlreiche Orchideen wachsen aus den Wiesen und begrasten Abhängen längs des Ewigen Weges; an sonnigen Stellen blüht schon im März die frühe Segge, etwas fpäter folgen Labkräuter, Erdbeeren, Pnrgier»Lein; im Waldesfchatten öffnet das Waldveilchen seine Blüten, sodann Seggen und Simsen. Maiglöckchen, das Immrnblatt, die Nelken» würz. Wolfsmilch und die Waldbinse; an Bächen treffen wir das Lungenkraut, Baldrian. Pestwnrz und Huflattich, an der Südabdachnng bei dem Kosler'schen Wasserreservoire das Milzkraut, endlich Vergarnica und Rapunzel; an Quellen bei Tivoli z. A. eine seltene Stcrnmiere (AtLiIlll-m liuld«»» *); auf Sumpfwiesen * 8l,oIIlli-iii I)!il!)08k ist rinc rchlc Qurllcnpslanzr, drrcn zwischen bcn ^clsrihl'n drö Schil'il'Mstt-incS rmssrvrtirlc KiM» chrii >,w!i dl'ii lttcwässl'rn häufig abssrjchwrmint unt> in t>rm ab> ssclcisscrlen Schlamme an Waldrändern al>n.rscht wcrdcn, wo sic dann in (YcsrNjchaft wn ^»c^mone nLlnul-lwa an schaltMN Slellen nnsl'inrin lippiq ssrdriht, während sir in dcn ssrlsrnril)«'» am Ursprungs dri Qusllcn wl>nMl üppig vorlommt, Sir ist filr das Schirsl'i'a.l'l'irssc dcr UnMlulna. Laibachö sehr drzcichnlnb, und man findet sie iÜ'srall in den Schluchten des Schischlarlbrrgrs, dcö Nosendachsrlirra.cs, dcs Golovc, drs Schicsersscdirssis um Dol'lM'a. der Strascha jrnsei«« der Tanrbrüctc u. j, s. ''Auch I'aidachl'l Zcitung Nr. l?l. 146si 2!). Juli 18^. uud der Weltlage überhaupt Serbien darauf angewiesen ist, mit der Nachbarmonarchie freundliche Beziehungen zu pflegen, so ist es dennoch nicht angenehm, jemanden neben sich zu wissen, der nnr durch seinen eigenen Vortheil gezwungen und nicht aus Wohlwollen vorläufig sich ruhig verhält, sobald die Umstände es gestatten, jedoch nicht verfehlen wird, die eigentlichen Herzenswünsche zu verwirklichen, die er ziemlich frei offenbart; wenigstens deuten die großserbischen Inschriften auf den Trinmphbügen in Krusevac mit ihren irredentistischen Forderungen keineswegs auf den glühenden Wunsch, die Integrität unserer Monarchie zn schützen. Anderseits haben die Schwenkung Serbiens gegen Russlaud hin, die Rückkehr des Metropoliten Michael, die mannigfachen Huldigungen, die dem nordischen Reiche in der serbischen Presse und im serbischen öffentlichen Leben dargebracht werden, den bekannten aufsehenerregenden Toast des Zaren auf den einzigen Freuud, den Fürsten von Montenegro, nicht verhindert und einzig die platonische Frucht der officicllen Anwesenheit des Vertreters Russlands bei dcr Salbung des Königs in Hiea gezeitigt. Auch gegenüber Vul-garien, zwischen welchem und Serbien früher die freundschaftlichsten Beziehungen herrschten, ist eine bedeutende Erkältuug eingetreten, welche dazu führte, dass der äußerst geschickte und in Sofia beliebte diplomatische Agent Serbiens, Danic, von dort abberufen wurde, und was mehr. dass infolge dieser erkalteten Beziehungen manche, für beide Staaten vitale wirtschaftliche und Haudels-Frage nicht zum Nustrag und zum Abschluss gelangen kann. Es ist zum mindesten kein gegen früher günstigeres, es ist vielmehr ein entschieden düstereres Bild, das die Zustäude Serbiens heute bieten, da der ehe» malige König wieder in der Hauptstadt weilt. Die Anwesenheit Milans hat selbstverständlich keine eingestandene politische Bedeutung, sie sollte eine solche auch nicht haben. König Milan ist von viel zu großer Achtung vor den gesetzmäßigen Zuständen erfüllt, als dass er auch nur indirect einwirken sollte auf eine Aenderung derfelben. Milan kam, um seinen Sohn zu seheu, um das ihm vertragsmäßig zustehende Recht zu üben, die Erziehung seines Sohnes zu bcaussichligrn. Es ist also ein rein gemüthliches Moment, das ihn nach Belgrad führt. Uns aber war seine Ankunft eine Veranlassuug, uns darüber Rechenschaft zu geben, wie die Dinge in Serbien während seiner Abwesenheit sich gestaltet haben. Tas «Streiten». Seit langem sind bei uns wie in Deutschland nicht so viele Arbeitseinstellungen zu verzeichnen gewesen, als im heurigen Frühjahre und Sommer, und kaum gibt es ein einigermaßen hervorragenderes Gewerbe, welches dieses Jahr nicht schon einen Streik der in demselben beschäftigten Arbeiter auszuweisen gehabt hätte. An und für sich betrachtet, könnte man nun allerdings diese Erscheinung als einen erfreulichen Beweis für die sich nach einer längeren Zeit bedenklichen Rückganges wiederum steigernde gedeihliche Entwicklung geschäftlichen und gewerblichen Lebens, wenigstens im allgemeinen, bezeichnen; denn wie in Zeiten geschäftlichen Stillstandes das Angebot von Kräften auf dem Arbcitsmarkte die Nachfrage nach solchen weit zu übersteigen pflegt, so findet dafür in Zeiten flotten Geschäftsganges mehr oder »veniger das umgekehrte Verhältnis statt und begreiflicherweise begünstigt der Mangel an hinreichenden Arbeitskräften alsdann den Versuch der Arbeitnehmer, für sich durch Arbeitseinstellungen möglichst günstige Bedingungen zu erlangen. Man kann darum die Streiks ganz gut als ein Barometer für die jeweilige wirtschaftliche Gesammtlage betrachten und wenn sie heuer besonders zahlreich auftreten, so ist hieraus der Schluss zu ziehen, dass sich die wirtschaft» lichen Verhältnisse zur Zeit keinesfalls in einem Rückgänge befinden. Aber dieser günstigen Vorderseite des Bildes fehlt es auch nicht an einer höchst bedenklichen Rückseite und letztere wird durch die schwere Schädigung repräsentiert, welche umfangreiche Arbeitseinstellungen für die Interessen beider Theile, der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer, im Gefolge haben uud schließlich äußern die Ar^eitseinslcl' lungen ihre nachtheiligen Rückwirkungen noch auf viel weitere Kreise. Millionen gehen bei einem solchen Streik, wenn er in einem größere», Gewerbe und vielleicht dazu in einer Großstadt ausbricht, verloren und jeder Tag, welchen er länger dauert, bedeutet da für die Arbeitnehmer oft den Verlust von hundcrltausenden an Arbeitslohn, für die Arbeitgeber einen im Verhältnis ebenso schweren Capitalsuerlust, und erwägt man ferner die Schädigung und Verwirrung tausendsältiger Interessen, welche sich an einen solchen Streik knüpft, so ergibt sich hieraus schließlich eine empfindliche Schwächung des Wohlstandes weiterer Kreise. Am schlechtesten kommen hierbei direct die Arbeiter selbst weg, denn von hundert Streiks gehen nach der betreffenden Statistik der letzten zehn Jahre mehr als die Hälfte für deren Unternehmer gänzlich verloren, ein Theil erreicht einen partiellen Erfolg und nur etwa vier bis fünf von hundert Arbeitseinstellungen haben die von den bctheiligten Arbeitern erhofften Resultate. Aber selbst ein vollständig glücklich durchgeführter Streik bedeutet den Arbeitern, namentlich jenen von Fabriken, keinen dauernden Gewinn, denn nur zu häufig gehen die Früchte desselben in Zeiten geschäftlicher Stille wieder verloren, wenn die Arbeitgeber mit Lohnkürzungen vorgehen, gegen welche der Arbeiter bei der ihm gewöhnlich ungünstigen Constellation der Verhältnisse meist machtlos ist. Je mehr sich übrigens das Institut der Gewerbe-Inspectoren einleben und andere staatliche Maßregeln zum Schuhe der Arbeiter und ihrer Familien, wie solche bei uns in neuester Zeit in rascher Folge geschaffen wur« den, Geltung erlangen werden, desto mehr schwindet die Gefahr neuerlicher Streiks, welche fchon deshalb aufhören werden, weil die Arbeiter berechtigte Forderungen ohne die Gefahren eines Streiks erfüllt sehen werden. Politische Ueberficht. (Kaiser Franz Josef in Berlin.) Zu der Ankunft des Kaisers Franz Josef in Berlin werden dafelbst außer dem Reichskanzler anch sämmtliche Spitzen der höchsten Reichs- und Staatsbehörden versammelt sein. (Zur Arbeiterbewegung.) Auch in der Fabrik der Gebrüder Goßleth in Hrastnigg ist der Streik ausgebrochcn. diese Fabrik beschäftigt bei ^ Arbeiter, vou deueu jedoch die meisten ältere anW Leute sind. Iu Trifail fuhreu Freitag 22 Mann el". Ein streikender Arbeiter, Martin Siukovic. wurde von der Gendarmerie verhaftet, weil er sich an einem a«' fahrenden Arbeiler vergriff. Das Militär musste e verhindern, dafs die bei der Cementfabrik die M'' Fortführenden von den Streikenden nicht missha»^ wurden. Sämmtlicher Dynamit wurde in PulvennW' zine gebracht, welche entsprechend bewacht werden.^ ^ Hrastnigg fordern die Arbeiter hundertproccntiqc ^oy' erhöhung und achtstündige Schicht. Auch in OM der Streik ausgebrochen. so dass der BezirksP»^ mann eine halbe Compagnie uud vier Gendarm dorthin abgehen ließ. Die Haltung der Arbeiter " Ojstro ist eine ungefährliche; die Brandwachen " überall aufgestellt. Iu Are.zno und Huda Iama lst o> Streik bevorstehend. Wie uns aus Trifail gen"' wird. ist dort die Arbeitseinstellung durch a»'^" 1 Elemente und in aller Heimlichkeit eingeleitet undj> Ausbruche gebracht worden. . „ (Im dalmatinischen Landtage) «M, von den 41 Landtagswahlcn 37 a's dem Gesetze ^ sprechend ohne Debatte nnd zwei nach eingehe" , Debatten mit großer Majorität verificiert und 5 Wahlen (des Iialieners Dr. Bajamonti uud des ^ bcn Pligliesi) vorerst einem Ausschusse zugewiesen- (Vermehrung der Gewerbe« IU'P^ tore n.) In der letzten Session des Neichsrathe» V die Negierung im Budget-Ausschusse die Erklärn»!^ gegeben, dass sie die Nothwendigkeit anerkenne, die^i der Gewerbe - Inspectoren zu vermehren und die ^, mrhrung derselben bei einer sich darbietenden ^ legenheit durchführen werde. Wie nun verla ^, wird sich diese Gelegenheit demnächst, nnd Ml der Activierung der staatlichen Unfallversicherung geben. ^ (Schlesien.) Se. Majestät der Kaiser hat . vom schleichen Landtage beschlossenen Gescheut^ betreffend einige Abändernngcn des Landesgejehes N. April 1885 über die Regulierung des 3"^"'^ Lobnitz- und Heinzendorfer Baches, die Saucti^ ertheilen geruht. .A (Ungarn.) Es gilt als wahrscheinlich' ^ ebenso wie mehrere hervorragende Mitglieder dtt ,^ raten Partei, auch der Ministerpräsident ^M Vcrlanfc der Reichstagsferien vor feinen »""M erscheinen wird. um die politische Lage zu bele»^ (Aus dem Vatican.) Der 'OsU> Romano» dementiert in entschiedener Weise dl^, mehreren ausländischen Ionrnalen veröffenlich^ ,.^ duug über augebliche Zusammenkünfte, welche z^ ^ dem Papste uud auswärtigen Diplomaten statW ^ haben sollen; diese Zusammenkünfte seien eine aw! Ersinduug der erwähnten Journale. ...M (Zur Situation.) Der frühere t>e"^ Kriegsminister und jetzige commandierende O^el" ^ ersten Armee-Corps. Bronsart von Schellendors!' ^ wie b reits telegraphisch gemeldet, diesertage em^. litische Tischrede gehalten. Er sei. heißt es. den '" i„ Preußen herrschenden Besorgnissen, dass der 3"? ^ Gefahr stehe, ein Ueberfall von Osten befürcht" ^. den müsse und dass im Verfolg unberechenba" >^l eignisse eine Preisgebuua der Provinz bis M^^ ein schönes, röthlich-blaues Veilchen (auf Wiesen bei der Schießstätte) und die Zottenblume (am Ewigen Wege, etwa eine halbe Stunde hinter der Schieß« statte), die besonders zierlich, wenn die zahlreichen Wiulperchen der Hellrosa gefärbten Blüten vou Hunderten schimmeruder Thautröpfcheu besetzt sind. und auf sumpfigen Wiesen zwischen der Schießstätte und Gleinitz kommt reichlicher die Wiesen-Schwertlilie vor. Ans Torfboden blühen das Wollgras, und auf einem versteckten Moorgrunde der Nordwestseite fand ich auch einmal die seltene ^ekoucliTikria palu^tri« in Gesell« schaft mit Sonnenthau. An grafigen Stellen unter Fichten wächst das merkwürdige Ohnblatt, eine bleichgrüne Moderpflanze, welche in Scopoli's «l^Iora car-mu!i(n» wohl verzeichnet ist. die jedoch Fleischmanu in seine «Uebelficht der Flora Krams» nicht aufgenommen hat. Fast noch reicher ist die Sommer- und Herbstflora dieser Hügel. An den Waldesrändern wachsen zahlreiche Umbellate«, wie die Engelwurz, die Borst-dolde, die Bärenklau, Pastinak, Vibernell, der Geißfuß, und auf der Anhöhe, wo die Kirche zu Oberrosenbach steht, findet sich l>6uco6anum l)r6086limim. Daneben zahlreiche andere Kräuter, wie der Milchstrahl, die Dürrwurz. der Wasserdosten, die Hanfnessel, Äetonica, die Wirbelborste, das Hexen- und Eisenkraut, der Odermennig, die Bruuclle, die Kuckucksnelke, dcr Rainkohl, das Ruhrkraut u. a. An einzelnen Stellen, namentlich in tiefer unten im Savethalc erscheint sic im gleichartigen Gcbirsss« zu^e am rechten Save Ufer. so z. B. bei ^ittni ssegenilber vou Ponowilsäi, Die Hochwässcr vertragn die Knollchcn auch in das Aioordnlen, wo die Pflanze hie nnd da, z. V. im Laibachcr Etadtwalde, l'ei der Morastinsel (Nermcs an schattigen Stellen im zersetzten Erdmulm, vorlommt. der Thalschlucht bei Unterrosenbach und hinter der Dreniks - Höhe, wächst in Hunderten von Individuen die NucNiEckia Ial:inia»a, eine nordamerikanische Art, die seit einigen Jahren, trotz aller Vernichtungsver-snche. sehr an Ausbreitung gewouuen hat; mit zäher Festigkeit behauptet sie den Boden, den sie in Besitz genommen. Die erste Nachricht über ihre Einbürgerung in der Laibacher Gegend gab Deschmann in der «La'ibacher Zeitung». Der Waldboden ist nun stellenweise bedeckt mit der Besenheide und Gamander; erstere mit röthlichen. letzterer mit grünlich' gelben Blüten. In diesem Ge» stände erheben sich gelb blühende Kräuter: der Wachtelweizen, die Nllhrwurz, verschiedene Habichtskräuter, Ginsterarten nebst l^v>i«u« ni^l-is^n^ und weit darüber erhebt sich der purpurrothc Hasenlattich. Etwas später blühen die Färberscharte, die Eberwurz. Flockenblumen, die goldigen Aehren der Goldruthe und das Waldruhrkraut. Aus feuchtem Thalgrunde lenchten die weißen Sträuße des Geißbartes aus dem frischesten Grün herauf; auf trockenem Waldbodeu erheben sich die Vlütenschäste der weißen Kuck^cköblume. ciner Orchideen-Gattung, mit weißen, schr lang gespornten Blüten, und an Bächen gedeihm in üppigster Weise der Wolfsfuß, die Kratzdistel, d.r Froschlöffel. Miuzcn' arten uud Seggen. Auf Sumpfboden erhebt fich 'l'llyn^jnm i>nw«ti>(!, auf den Torsgründen die weiße Schnabclbinse uud zierliche Sonuenthan'Arten. An ähnlichen feuchte» Stellcu der Nordabdachung, namentlich gerne in der Nahe von Quellen, ist auch die Taglilie beobachtet worden (I. Sima); eine Zierpflanze, welche in Steiermark. Käruten und Kram verwildert und im letztgenannten Lande zuerst von Ernst Freyer ^........—.....----------------------'-»W»?-!^^ bei Idna aufgefunden wurde, worüber ScopoU, ^l ersteu Ausgabe der .^lol-a «urninliea, berichte ^ß Feuchte Wiese» bedecken sich mit dem schwärzlich.9 ^K Laube der Sumpf. Kratzdistel und einer soP"^ l^' blühenden Ezianart. Bei Koßes wächst die selt^Fl Islicliari» oarnioliln nebst anderen PstaN^l! < d>! Wiesen. In Wassertümpeln blüht der Ige^X t" reizende Drachenwurz uud im Wasser der Gs"" Uuterrosenbach fiudet sich ^allitl-ielis «'a^n^'^l^ Der Spätherbst bringt noch den schönen sa)'" / wurzblättrigen Enzian mit seinem sanft 3 M°! Stengel, besetzt mit zahlreichen blanen Trlcht^ ^ Mit dieser Enzianart nimmt die Pstanzen?^!'' Waldes von uus Abschied sowie jene der ^^F der bald darauf erscheinenden Zeitlose. .. . ?" ^BH im Laufe der Vegctationszeit die Pflanzendecke'". „ ^ faltigster Weise; sie ist eine andere zu ^t, "! Jahres, zur Zeit. wo dieses seine Höhe ""'^M sie ändert zum letztenmale, wenn dasselbe se>' W entgegeneilt. Die Blüten, die uns erfreute", > ^ ° dahin uud verfallen nun dem Auflösungspr"HF durch ein Heer fchmarotzender oder fäulnisbel" Pilze erheblich beschleunigt wird. ^c ^ Der Botaniker jedoch mustert während "„F, traurigeu Tage des Winters seine sorgfältig p ^„ s« Ausbeute, uud jedes Pflänzchrn zaubert vor , „ i stiges Auge den schönen Wald. worin er ^ O° Liebe geweilt, ruft hervor all die farbeurewi « f' des Pflanzenwuchses uud befestigt den Entl^.sfl^ selben im kommeuden Jahre abermals z" ^ AS> uul Belauntes zu begrüßen, wie einen tra»u oder aber Neues kennen zn lernen. ^ ... B^ I Prof. Wilhcl"' ^mbachcr Zeitung Nr. l7l. 1469 2!>. Juli 1«^. ^ deiltschsl, Heeresfiihrung — wenn auch nur vor-uuergchcild ^ werde aufgenöthigt wcrdcn tinmen. Bc-^u?!sm. von denen ihm bei seinen Reisen in der pwvmz Kenntnis geworden sei. mit der Versichernng nlgegengetreten. dass diese Befürchtungen unbegründet '"'U"d eine Störung des Friedens' überhaupt nicht m Aussicht siehe, dass er und das erste Armee-Corps lM' ^."" eill solcher Fall wider Erwarten eintreten di"a< '"^ ^"' eigenen Leibe bis ans den letzten Mann ,u !v"^" vertheidige" würden und dass er die Heimat 2' Mutzen wissen werde. Er spreche dies mit dem be-^"u Wunsche aus, dass seine Wurte zur vollkom. ' ""' «cwhignng dienen und Beruhigung hervorbrin- ^ (König Christian und der Fürst von ^"'Ueneqro.) König Christian von Dänemark d?.. c?l bei seinem jüngsten Aufenthalte in Penzing l^s. ""' ^'^^a von Montenegro, welcher ihm den Orden überreichte. An dcm- ,?"' Tage wurden Fürst Nikola von Montenegro tf ° d" österreichisch-ungarische Minister des Acußern nan t ^ ö" Rittern des Elefanten. Ordens er- ..s/Frankreich.) Einer Meldung aus Paris m "e arbeitet der Oeneralstaatsanwal't Quesnay dc ^ """pn'rc eine neue Anklageschrift gegen Boulanger »vel^ ^"unlreuung von Staatsgeld'crn aus. wegen los 3 ^"^"licr vor ein Kriegsgericht gestellt werden Wisfk ^ ^ ^"^" ^ie Forderung, welche die gambct-^"'^^ 'N^publiqlle Franchise., die erbittertste Geg-c> '.^nlangers. vor einigen Tagen erhoben hatte. Mwijchct, arbeiten die Voulcmgisten mit verdoppeltem H ' "'N die Wähler für sich zu gnuinnen. Einen ^ ."' wo sie mit ganzer Kraft einsetzen, bieten ihnen Nej ""dauernden Eutlassnngcn dem Aoulangismns gc- ^.(^acedonicn.) Die «Soeti Sava»-Gesellschaft we?« !" ^^grad zur Hebung des serbischen Schnl-senli ln Macedonien und Altserbien ein Lchrer-Gea,,? '" welches nnr Jünglinge aus den dortigen ?3 ""sgenommen werden sollen. ^.Weltausstellung in Newyorl.) Die bttrptt« 3 Handelskaullner nahm eine Resolution l,or, > Veranstaltung eiuer Weltausstellung in New-„,js. "" Jahre 1892 an und wählte eine Com-beb s« c^^ mit den geeigneten Persönlichkeiten ti^',.^rdernng des Vorhabens in Verbindung Tagesneuigleiten. risch«^'Majestät der Kaiser haben, wie das unga. Gemei.^'^blatt meldet, der helvetischen Religions-traa ^ .^" Tapolagäny für Schnlzwecke einen Ve° S? ^" 5' ^" spenden 9"uht. burner ^azestat der Kaiser haben, wie die «Salz- zuln k/v, "!!' meldet, der Gemeinde Bischufshofen den g7rult "^ "'" Unterstützung von 150 si. zu spen< La^^7 (Die Wahlurne des kärntnerischen befindet A ^ ^" ^^'l)e des kärntnerischen Landes ^ ein ^? ^ aufbewahrt im Landhaufe zu Klagenfurt ^..... "errl.^H pocalähnliches Gefäß sammt Tasse, die Wahlurne genannt, die als ein Werk der Nürnberger Goldschmiedc-Arbeil aus dem Ende des sechzehnten Jahrhunderts bezeichnet werden muss. Das Gefäß ist 24 cm hoch, 14 Centimeter breit im größten Durchmesser, in Silber ausgeführt, getrieben, eiseliert und vergoldet. Die Trinkschale bildet ein hohes Oval, und zwar mit von unten auf gegen oben kräflig hervortretender Ausbauchung, bereu Wandung mit den allegorischen Darstellungen der Jahreszeiten geziert ist. Jede dieser vier Darstellungen ist von den anderen durch ein reiches Vlattornament mit Engelbrustbildern geschieden. Der ziemlich gedrückte Deckel endet mit einem kleinen Knauf, ist 12 Centimeter hoch und auf den Flächen mit einfacheren, aus Blättern und Zweigen zu» sammengesetzten Ornamenten geziert. Der abschraubbare Fuß construicrt sich aus einer breiten und stark gewölbten Fußplatte, gegen außen mit einem ornamentierten Bande eingefasst, dem weiteren Theile des Fußes — der eigentliche Ständer ist blank — und aus dem kräftigen, ebenfalls reich dcssinicrtcn Nodus in Mitte des Ständers; in der Fußplalte ist innen daS kärntnerische Landeswappen. Eine besonders feine Arbeit ist die Tasse, sie erreicht einen Durchmesser von 63 Centimeter und ist am breit aufgebogenen Nande 5-6 Centimeter hoch. Sie ist auf ihrer Oberfläche mit hochfeiner Verzierung völlig bedeckt. Die Mitte der stark vertieften Tasse nimmt das kärntnerische Landeswappen innerhalb viererlei ring« und kranzförmigen Umrahmungen ein. Herum gruppieren sich in cartouchcartigen Umrahmungen die allegorischen Darstellungen der vier Welttheile, dazwischen Festons aus Früchten, Musikinstrumenten und Waffen. Auf dem breiten Tassenrande erkennen wir die allegorischen Darstellungen der vier Elemente, geflügelte Engelsköpse und gruppierte Embleme von Waffen, Früchten und Musik« Instrumenten. — (Der mysteriöse Lottogewinst.) Aus Budapest wird telegraphiert: Das Verdienst, Frau Tel-lessy eruiert und deren Identität mit der «schwarzen Dame» festgestellt zu haben, gebürt der hauptstädtischen Polizei. ES wurde ronstatiert, dass Farlas am 10ten d. M. während seines ersten kurzen Aufenthaltes in Budapest ein Telegramm an Frau Tellessy absendete, mit der Aufforderung, ihn auf dem Szegediner Bahn» Hofe zu erwarten. DicseS Telegramm hatte Farkas aus Vorsicht mit «F» signiert. Die Polizei ließ sich nun die Adressen sämmtlicher Telegramme (nicht deren Inhalt), welche während des Verweilen« Farlas' von Bndapch abgesendet wurden, vorlegen und gelangte auf diese Weise zur Kenntnis dieses für die Untersuchung so wichtigen Telegramms. Gleichzeitig wurde eine Revision der Ziehungsprotokolle vorgenommen und canstatiert. dass in der Lotto-Collectur van einer Frau Telkessy in Szabadla in rascher Aufeinanderfolge größere Gewinne aus die Temes-varer Ziehung gemacht wurden. — (Kohlenwerk Trifail.) Bekanntlich ist die Kohlenerzeugung und der Kohlenvertrieb der Trifailer Gewerkschaft bedeutend, da sie mit der Südbahn und mit der Staatsbahn Liefcrungsverträge hat. Ihr Exportgebiet umfafst außer Steiermarl auch Krain, Istrien. Tirol. Bosnien. Slavonien. Im Sommer beträgt die Kohlen-Verfrachtung täglich durchschnittlich 120 Waggonladungen, im Winter steigert sich dieser Vertrieb aus 150 bis 170 Wagen; ein Waggon fasst 200 Zollcentner. Die Gewerkschaft beschäftigt in Trifail gegen 1600 bis 1700 Arbeiter, wovon 150 Mann auf die Cemenlfabrik entfallen. In Hrastnigg sind 380 Mann. in der Goßleth« schen Chcmilalienfabril in Hrastnigg sind 180 Mann beschäftigt. Die Vergebung der Arbeit erfolgte bisher theils im Schichten-, theils im Accordlohne. — (Erschossen.) Wie aus Neuberg berichtet wird, ereignete sich am 24. Juli ein schweres Unglück, indem beim Einschießen eines Jagdgewehres der als Zielcr dienende Werksarbeiter Schröck aus Unvorsichtig' leit mitten durchs Herz gefchosscn wurde und angrn« blicklich todt blieb. Der unvorsichtige Schütze, ein junger Aauernsohn. wurde dem Gerichte übergeben. — («Mädchen zum Anschmieren gesucht») — las man neulich in einem Berliner Anzeige-blatte. Es ist einer von den vielen seltsamen technischen Ausdrücken, welche die moderne Industrie gezeitigt hat. Mädchen zum Anschmieren sind nicht etwa Mädchen, mit denrn Leute angeschmiert werden sollen, sondern Vorarbeiterinnen in der Albumsabrication, welche den Klebstoff auf die Kartons austiagen. — (Erdbeben.) Aus Kriml, Bezirk All am See, wirb vom 24. d. M. berichtet: Heute 11 Uhr vormittags wurde eine einem Erdbeben gleichende Erschütterung, von einem donnerartigen Getöse begleitet, wahr-genommen. Die Bewegung wiederholte sich viermal in kurzen Intervallen und dauerte jedesmal drei bis fünf Secunden. — (Die Verbreitung der Sprachen) Die chinesische Sprache ist die einzige auf der Erde, welche von mehreren hundert Millionen, wahrscheinlich von über 400 Millionen Menschen, gesprochen wird. In weitem Abstände folgen sodann die Hindusprache mit liber 100 Millionen, die englische mit gegen 100 Millionen, die russische mit über 70 Millionen, die deutsche mit etwa 05, die spanische mit 50, die französische mit 45. die ila lienische mit 27 und die portugiesische mit 25 Millionen Menschen. — (Entsprungener Wolf.) Als diesertage die Wölfe im Londoner zoologischen Garten gefüttert wurden, sprang eines der Thiere über den Kopf des Wärters und entkam ins Freie. In der Nähe befanden sich mehrere Kinder. Der Wärter ergriff sofort den Wolf beim Kopfe, und obgleich das Thier ihm die Hand burchbiss, wurde er doch Herr desfelben und brachte es in den Käfig zurück. — (Wolkenbruch.) Man schreibt aus Petersburg vom 20. d. M.: Die vor kurzem errichtete Hafen-station der transkaspischen Eisenbahn Usum-Nda ist von einem Wolkenbruch heimgesucht worden, welcher enormen Schaden verursacht hat. Der Eisenbahndamm wurde fortgerissen, die ganze Ortschaft ist überfluthet worden. Auch haben die Bahngebäude und Vahnmagazine stark gelitten. Man schätzt den Schaben auf mehr als zwei Millionen Rubel. Mehrere Menschen sind in den Fluten umgekommen. — (Vranbunglück.) Wie der «Mcssagero» aus Prata. Provinz Avellino. meldet, wurden daselbst durch das Abbrennen eines Feuerwerkes drei Personen gelobtet, 28 schwer und 18 leicht verwundet. — (Schlimmer Verdacht.) Wirtin: «Wohin springen Sie denn so eilig, Herr Rüssig? Ihr Hirschbra» ten wird ja ganz kalt.» — Gast: «Ich will nur geschwind nachsehen, ob Ihr alter Schimmel noch im Stall steht!» >^^ Nachdrml Verbote», °em Englischen von Hermine Aranlenstein. ,cv. <". Fortschung.) lvllr. Ibn,„ . "ur zu glücklich, dass es mir vergöl.nt 'Ae er haV"" Uuanuehmlichkeit zu ersparen,, ver-3"nst z>, ''6; «aber ich muss Sie bitten, mir eiue He „H gewahren, und zwar die. mir zu gestatten. !^lsH,U"'.e au begleiten, da es keineswegs un-°ls iK S? 'lt. dass Ihr Verfolger, sobald er sieht. «, b«be. zurückkehrt.. Augell. ""llmmerter Ausdruck trat in ihre blauen ^"?b''n.^ ^-' murmelte sie zweifelnd. ., 'Ich fa^ ben errnngenen Vortheil. ^ "ne zu n3^ 3.". "ltgegnete er. .Wenn Sie es U"" Vegleiw^ ^"^ "achten, dass ich Ihnen l«'"He. e, ,? ?"b°t. müssen Sie dies mit dem ""'' entschuld! "^^""" '" ^ 3«mde dienen zu !3" EM^i!^ gütig - Ihr Anerbieten bedarf aber es wäre mir lieber ge! "Ulssen.. 'ch Ihnen keine Mühe hätte verurfachcn w^ dass für mich dies keinerlei n^""' Ich bm^ "sie hastig. -Ich habe uichts A 'V^'^" ^ ückaV. ^ Geschäfte hier gegen H"^ ^'"' »'s ich f. j.e >m^?U demsell,?'^.^" beim Worte nehmen., "b schritt 7"b.n kmdlich ernsten Tone, wie zu-"" stlncr Seite weiter «Ich gehe in die Rue du Prince Royal.» begann sie nach einer Weile, denn er hatte es ihr überlassen, das Gespräch zu eröffnen. «Ich bin hier in einem Pensionat — das heißt, ich bin jetzt Lehrerin hier. während ich früher Zögling war. Heute ist ein halber Fcrialtag. und so ei bat ich mir die Erlaubnis, in die Kirche zu gehen. Es ist zum erstenmale, dass ich allein hier das Haus verließ.» Sie sprach mit einem gewissen Accent, der verrieth, dass ihre Muttersprache ihr nicht sehr ge« läufig war. «Sind Sie schon lange in Belgien?» fragte er. «Seit zehn Jahren. Ich kam als achtjähriges Kind hierher und habe Brüssel seitdem nicht mehr ver» lassen.» «Aber Sie find eine Engländerin?» «Ja; meine Eltern wenigstens waren beide Engländer. Ich wurde in Rom geboren und weiß daher kaum. welches Land ich als mein Vaterland bezeichnen soll.» Er hätte gern weitere Fragen über sie selbst uud ihre Familie au sie gerichtet; nicht aus müßiger Ncu-gierde, soudern weil sie ihm ein lebhaftes Iuteresse einflößte; aber sein Zartgefühl verbot ihm dies. und so plauderten sie von weniger persönlichen Dingen. Er sprach von den Ländern, die er schon bereist hatte; sie von den englischru Dichtern, die sie mit großer Vorliebe las. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich mit einem jungcu Maune uutcrhalten. uud dieses Gespräch gewährte ihr ein ganz ungeahntes Vergnügen. Der Hrim-wcg erschien ihr ungewöhnlich knrz, und sie fühlte ein Bedauern, als sie vor der Thür ihres Bestimmungsortes angelangt war. «Wollen Sie mir gestatten, Ihnen meine Karte zu geben.» sagte er, ihr dieselbe reichend. «Und da»f ich als Erwiderung fragen, unter welchem Namen ich Ihrer gedenken kann?» «Ich heiße Adrienne Marchmont.» antwortete sie freimüthig und reichte ihm die Hand. «Sie sind sehr gütig gegen mich gewesen, und ich danke Ihnen!» Er blieb einen Augenblick lang zögernd stehen. «Ich wollte, ich dürfte hoffen, Sie wiedersehen zu können,» sprach er. Sie schüttelte den Kopf. «Ich würde es auch sehr wünschen, aber es ist ganz unmöglich,» versetzte sie entschieden uud ohne eine Spur von Verlegenheit; «ich werde nicht wieder allein ausgehen.» «Es ist besser, wenn Sie es nicht thun. Aber dürfte ich nicht vorsprechen bei Ihnen?» «O keineswegs,» rief sie in beunruhigtem Tone aus, als ob eine solche Aussicht ihr große Angst einflößte. «Ich würde uuverzüglich fortgeschickt werden, wenn unsere Vorsteherin derartiges erführe. Ich fürchte, Mr. Egerton.» sie hatte mit einem Blick auf die Karte seinen Namen erfahren, «wir muffen uns, vielleicht auf immer. Lebewohl sagen.» «Ich gebe das nicht zu, ich wenigstens sage Mf Wiedersehen'.» entgegnete er, ihre Hand ergreifend und ihr dann nachschauend, bis sie hinter einer hohen Elchenpforte verschwunden war. «Gibt es ein Schicksal?» sagte er zu sich, als er sich abwandte. «Wenn ich daran glanbte. dann wäre ich überzeugt, dass das Geschick dieses Mädchens und das meine in seltsamer Weise einander beeinflussen wer» den. Das Leben spielt nur zn oft gar seltsam mit uns; wir werden sehen, was die A.lkmift bringt.» (Fochchuna. folgt.) üutbacher ^mun« Nr. l7i. 1470 2!). Juli I^!>. Local- und Proliinzial-Nachrichtcn. — (Zur Sprachen fr age.) In der lrhlen Sitzung des Centralausschusses für die in Graz zu M'c-anstaltcnde Landesausstellung im Jahre 18W murde ein Antrag, die Zuschriften und Drucksorten an die Aussteller des Unterlandes slovcnisch abzufassen, abgelehnt. Diesertage ergieng nun an sämmtliche Mitglieder drs Centralausschusses ein Circular des Generals«» ctärs, wurm ausgeführt wird, dass im Falle der Aufrcchthcil-tung dieses Beschllisses das Protcctorat des Erzherzogs Karl Ludwig nicht zu erlangen sei und. sicheren Informationen zufolge, die Statlhalterei die Ausstellung nicht als Landesausstellung ansehen würde, in welchen Falle die zugesprochenen Subuentwnsbeiträge nicht er-slössen. Alle in Graz anwesenden Mitglieder stimmten hierauf für die Abänderung des Beschlusses u»d für die Herstellung slovenischer Drucksorten. — (Der Saaten st and.) Der officiclle Saatcn-stands- und Erntcbericht constatiert, dass das Jahr 188!» für den weitaus größeren Theil Galiziens nnd fast ganz Schlesien ein vollständiges Missjahr, für die glößcrcu Theile Böhmens und Mährens ungünstig oder ein minder günstiges Jahr sei; dagegen gehört der Jahrgang in Tirol zu den gesegnetsten seit Dccennien, für die übrigen Alpen- und Karstländcr zu den guten. Die Zuckerrübe zeigt gröhtcntb/ils einen befriedigenden Stand, Hopfen läfst in Steiermarl eine gnte, in Böhmen eine mittlere in Galizien eine schwach-mittlere bis schlechte Ernte erwarten. — (Aus Krainburg) schreibt man uns: Das vom hiesigen Vereine «Nralno liru»t,vo» veranstaltete Fest fiel glänzend aus. Der schöne Tag lockte sehr viele Freunde herbei, so dass der geräumige Garten des Gasthauses «Alte Post» von Theilnehmern überfüllt war. Dem Feste wohnte unter anderen auch der Componist Davorin Ienlo aus Belgrad, der im Entstehen begriffene Leseverein von Neumarktl, der flovenifche Bicycle-Club aus Laibach sowie die zur Vermessung hier weilenden Fre-quentanten der Cadettenfchule in Trieft. Die Musik besorgte die treffliche Curkapelle aus Veldes, den Gesang die heimischen Sänger unter Mitwirkung der hiesigen Studenten und des Tenoristen Pavsek aus Laibach. Am Programme, das durchwegs lobenswert ausgeführt wurde, stand auch die Anhcftung des von den hiesigen Damen der Vereinsfahne gespendeten Bandes. Dasselbe wurde nach einer Anrede, in welcher der Aufschwung des Vereines besonders hervorgehoben wurde, vom Frau« lein Mizi Omersa unter brausenden Iubelrusen der Festthcilnehmer angeheftet. Der Vereinspräsidcnt Herr Prevec dankte der Nebergeberin des Fahnenbandes. Es sprachen noch Dr. Ianlo Vilfan, der Secretär des Vereines Rudolf Starovasnik, welch letzterer besonders die Ehre, die dem Vereine durch Theilnahme der Gäste zutheil wurde, hervorhob. Diesem dankte Dr. Ivan Tavear und betonte zugleich, dafs er als Landtagsabgeordneter der Stadt Krainburg für die Interessen dieser Stadt nach Kräften eintreten werde. Dem Concerte folgte ein animiertes Tanzkränzchen, welches bis spät in die Nacht währte. — (Von den Weißenfelser Seen.) Aus Weißensels fchreibt man uns: Dank der freundlich'n Fürsorge der Besitzer der Gewerkschaft wurde auf Veranlassung derselben am reizenden ersten See eine Restau« rationshütte erbaut, so dass die Besucher dieses herrlichen Fleckchens unseres schönen Oberlandes es in Hinkunft nicht nothwendig haben werden, sich den seltenen Natur-genuss, welcher durch die hier großartige Natur geboten wird, durch einen knurrenden Magen verkürzen zu lassen. Von der Hütte, welche der allgemeinen Benützung übergeben und den Sommer über bewirtschaftet werden soll, genießt man den fchönsten Ueberblick über den See selbst und gleichzeitig auch über dessen großartigen, aus den steil abfallenden Mangartwänden gebildeten Hintergrund. Freitag nachmittags fand die feierliche Eröffnung des «Äcrtha-Hütte» getauften veranda-artigen Holzbaues mit deren angebauter Küche statt. Zu derfelben waren eine zahlreiche Gesellschaft von Gästen aus Weißenfels und den Nachbar-Sommerfrischen geladen worden. Frau Com« merzicnrath Meebold machte mit ihren liebreizenden Töchtern in der liebenswürdigsten Weise die Honneurs nnd überraschte die zahlreiche große und kleine Gesell» schaft mit einer opulenten Jause. Leider machte unser heuer gar so unbeständiges Wetter dem fröhlichen Feste ein etwas vorzeitiges nasses Ende. — (Zur Lage in Sagor.) Die Ortschaft Eagor und die Gewerkschaft bieten noch immer ein ungewöhnliches Bild regen militärischen Treibens. Seit dem Jahre 18<»l, kam Aehuliches nicht vor. Die freigewordene Schuljugend umlagert den provisorischen Exercierplatz, und ebenso liefert die streikende Knappenschaft viele Zu« schauer, denen das ungewohnte Schauspiel eine angenehme Zerstrenung ist. Am vorgestrigen Nachmittage bewegte sich wieder der ganze Zug der feiernden Knappen in Ordnung und Ruhe zum Directionsgebäude, allwo ihnen ncchea.elea.t wnrde. sich mit dem Lohne von 85i kr. für die Schicht von zwölf Stunden für Häuer und ohne Anspruch ans NiUMvergütung zufrieden zn geben und die Arbeit bis längstens Montag, d. i. heute, aufzunehmen, oder aber am heutigen Tage zur Abrechnung zu kommen, wodurch selbstverständlich auch jeder Anspruch auf die Bruderlade erlösche. Die Bergarbeiter antworteten, unter solchen Verhältnissen nicht existieren zu können und zerstreuten sich hierauf wieder in aller Nuhe. Nachdem die Centrale der Trifailer Kohlem^rls.Gesellschaft wiederholt verlauten lieh, dass ihr der Betrieb des Sagorer Werkes leinen Gewinn bringe und Herr Obcrinspector Drasch nach telegraphischen Weisungen aus Wien leine weiteren Zugeständnisse an die Arbeiter macheu kann, so wird, wie Herr Ob.'linspl'ctor Drasch versichert, das ganze Werk Sagor nach der Abrechnung der Knappen eingestellt, nnd welden die Kohlengruben eventuell unter Wasser geseht. Inwieweit sich diese Versicherung d,'s Herrn Obcrinsprc-t^rs erfüllen wird, werden die nächsten Tage lehren. — (Karst a u fsorstu » gs - Commissio,,,) Sc. Excellenz der Herr Ackerbauminister hat den Landeshauptmann von Krain, Herrn Dr. Josef Pollukar, zum Präsidenten der Karstaufforstungs-Commission er« nannt. — (Großer Vrand.) Einem Berichte aus Hrcnowitz zufolge kam am vergangenen Freitag mittag« im Dorfe Goriee ein Brand zum Ausbruche, welcher fast das ganze Dorf vollkommen einäscherte. Den energischen Löscharbciten der Ortsinsassen sowie der Feuerwehren von Adelsberg und Großotok gelang es, die Kirche und acht umliegende Häuser zu retten. Der Schade tonnte noch nicht ermittelt werden, ist jedoch sehr bedeutend, das Elend der Bewohner, welche zumeist nur das nackte Leben retten konnten, groß. — (Lohnbewegung inSteiermark.) Von der Trifailer Gefellschaft wurde Freitag die Bewilligung einer achtprocentigen Lohnerhöhung kundgemacht, worauf die Arbeiter nicht eingiengen, so dass der Streil fortdauert. In Ojstro ist abends die ganze Mannschaft wieder angefahren, hat jedoch Samstag die Arbeit wieder eingestellt. In Hrastnigg verfuchten acht verhaftete Arbeiter sich zu befreien, wurden aber ohne Waffenanwendung zurückgehalten. Die Situation ist unverändert. — In Trifail wurden Samstag theils wegen Betheiligung an dem Angrisse gegen die Genbarmerielaserne am 23. d. M. nachts, theils wegen Uebertretung des Coalitionsgesetzes. 76 Arbeiter verhaftet und anstandslos dem Krcisgerichte in Cilli eingeliefert. Sonst ist dort und in Hrastuigg alles ruhig. — (Verunglückte Touristen) Am vergan« genen Donnerstag sind in den Loiblbergsgehängen drei Touristen verunglückt. Einer brach sich die Hand, einer den Fuß, und der dritte beschädigte sich auf andere Weise nicht unbedeutend. Die zwei ersteren mussten zur Pflege in einem Gehöfte zurückbleiben, der dritte wird die Trauerbotschaft wohl nach Hause getragen haben. — (Blitzschlag.) Wie man uns aus Krön au berichtet, schlug der Blitz anlässlich des jüngsten Gewitters in die dem Besitzer Johann Zerjav gehörige, mit Ge» treide gefüllte Hmftfe ein und zündete. Herjav, welcher nicht versichert war, erleidet einen namhaften Schaden. Dem Umstände, dass es zur kritischen Zeit heftig regnete, ist es wohl in erster Linie zu verdanken, dafs das Feuer nicht die anstoßenden Objecte ergriff. — (Promenade'Concert.) In Tivoli findet heute abends von halb 7 Uhr an ein Promenade-Concert mit folgendem Programm statt: 1.) «Hoch Habsburg», Marfch von Kral. 2.) Lieder-Ouvertüre von Metzger. 3.) «Pester-Walzer» von Lanner. 4.) «Diocrlisse. ment», Solo für Euphoneon von Witte. 5.) «Lustige Zeiten», Polka franyaise von Eberhard. l>.) Großer Marsch aus der Oper «Die Königin von Saba» von Gounod. — (An der k. k. Hebammen-Lehranstalt) fanden die strengen Prüfungen in der deutschen Sprache Samstag den 27. d. M. statt und haben sich denselben drei Candidatinnen unterzogen. Eine erhielt den Calcul «sehr gut», zwei «gut», und zwar je eine aus Krain, Kärnten und Ungarn gebürtig. — (Ertrunken.) Am 24. d. M. ist der vierjährige Sohn des Müllers Franz Serjak in Kremcnca im Schelimle-Bache ertrunken. Per Mutter gelang es, den Knaben den Wellen zu entreißen, doch blieben die Wiederbelebungsversuche vergeblich. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibachcr Ztg.» Wien, 28. Illli. Der Reichsrathsabgwrdnete Klin-kosch tödtete sich heute durch einen Dolchstich in die Vrust. Daö Motiu des Selbstmordes soll in sinan-Men Kalamitäten zu suchen sein. WilhcllllslMcn, 27. Juli. Kaiser Wilhelm ist auf der Macht «Hohenzoliern» heute vormittags wohlbehalten hier eingetroffen. Das Geschwader und die Strand-lmtterim salntierten. die EhrencompcMie präfcntieite und die Musik spielte die Natioualhymue. Es herrscht prächtiges Wetter; starker Fremdenznflnss. iltonl, 28. Illli. Dle «Agenzia Stefani. meldet aus Com: Der verhaftete französische Osficicr heißt Fra„',ois LogMN do O'audmaisun uud ist Lieutenant im 24, Chasseur >"' Schlche ihrer Nationalen. Zanzibar, 27. Inli. Bnshiri's Lenlc überfiel" am 2-j. Inli nachts die Station der dentsch-ostasn "-nifchen Gefellschaft Impwapwa. Der Beamte Nielsen wurde ermordet. Verstorbene. Den 2ll. I u l i. Anna Vitenc, Drechslers Gattin, 24 3" Deutsche Gasse 2, Tubercnlose. « Den 2 ?. Iuli. Anton Mahnie. Schneiders-Sohn, 3'/- ^'' SchieWattgasse li, I^Lnmßill» l.^ilari». — Franz S">o>' Knecht, 2l! I., Kuhthal II, I'«uKi» puri.Ienk. - WM" Mehle, Kaufmann, 37 I., Kuhthal 1, Lebcrcirhose. In» Spital»-: Den 2 5. Iuli. Maria Pctlovscl, Arbeiterin, 22 3" slarie» vortelil-arum. » Den 2 6. Iuli. Matthäus Skodlar, Arbeiter, ?« ^' Marasmus. ___ zZottozichunll vom 27. Inli. Trieft: 28 46 80 18 45. Linz: 77 5 21 53 42 Meteorologische Beolmchtmliien in Laibach^ ""7A7WI 7ii4 6 13 4 SW. schwach!aanz bewMg!)'^ 27. 2 . N. 727-2 1« 4 NW. schwach aanz Wliöllt M" !> ^Ab. 727^^^i^^lO^schwachMnz bewollt^^^ 7U.Ma7 72<)'2 14-K W. schwach' bcwMt „.«<, 2«. 2,N. 7W2 22-0 W. schwach bewölkt "^ 9 . A. 732'U 14 0 W. schwach theilw. heiter y Den 27. morgens Rege«, 6'/.. Uhr früh Gewitter a»S^,' und O. bis nach » Uhr anhaltend". t>eu aanzcn Taa. Mge" ' z, geringen Unterbrechungen. In der Nacht Regen. Das 2.^ Mittel der Wärme 14 5°, um 5 t" unter dem Normale. ^< 2«. morgens die Alpen llar, tagsüber benMlt, einzelne S°"" ^ blicke, nachmittags gegen 3 Uhr Gcwittcrwollen in SW' ' ^ SO. sich verziehend, ferner Donner; gegen Abend the"' ^. heiter; merkliche Abkühlung. In deu Alpen srischcr SW"' Das Tagesmiltel dcr Wärme 16'!1", um 27" unter den» ^ male. ^-^ Verantwortlicher Rcda'.tt'ni: I. Naglii, Ilür Gaube. ^ Eine Person, welche durch ein einfaches Mittel vo« ^';,, cigct Tanbheit und Ohrengeräuschcn geheilt wurde, ist ^n eine Vcschrribnng desselben in deutscher Sprache allen W>!" ^., gratis zu übersenden. Udresse: I. H. Nicholson. W'e", ^ Kolingassc 4. (21A1) 52^^. Marie Mchle geb. Terdina gibt im eigc""' lind im Namen ihrer Schwiegereltern, Schwäger M'° Schwägerinnen die betrübende Nachricht von dc>>' Ableben ihres Gatten, respective Sohnes und Vru" ders, deö Herrn Anton Mehlo Handelsmannes, Haus» und Nealitätenbeschcl's welcher hcnte um hall, 4 Uhr nachmittags nach l""' grm beiden, versehen mit den heil. Sterbesacrantt'l'''''' im .'!?. Lebensjahre im Herrn entschlafen ist. Die Hülle des thcnren Verblichenen wird M>'' tag den 2!). Inli d. I. nm halb 4 Uhr nach»".'"« im Tranerhanse Hühnerdorf Nr. I feierlich «'il'"/'''".'' nnd sodann nnf dem ssriedhofe zn Sl. Christt'pl) ssamiliengrabe beiqesel,tt werden. ^., Die heil. Seelenmessen werden i» der S'm pfarvtivchc zu St. Ialob gelesen. ^„ Der theure Verblichene wird dem sn»»»"'" ' denken empfohlen. Uaibach am 27. Juli !«««.>. 1471 Course an der Wiener Börse vom 27. Ilnli l889. ^ bem offciellen ll°ur«bl°tte ^ Gel» War, , ,^aats-Aulehen. ^n!l,?^ ^"'l «!^l 5<," ^>aa!«los.> , 25.N st, ,32-85 13,'l - !»«,«'. ' Na»z» 500 st, 143 2U 140 7« /"Llaam^ . , i,>.,ji. ,73 25 173 5.. ^°!d°m !»!l^ - - b« ft, 17!! 25 173 50 °"''Wbr i»iz,0si, . '. U.U5OI5I5'. ^!elr^?.°"'"""' stexerlrei . 10!» 85 iia!.5 b"!°L H'^.' N 111» 75 k^/u ttral» »,ld «üsteüland . , —-— —>— ü°/„ n!ederi!stcrre!chilche . . . - <««'— 5l>/„ Nl'bcnbürgüche . , . . lN4-«l' 105 Ll> f>"/,> Isinrlrr Aaiin! . , . . ll»4 »<> lo.i L<> l>'V« ungarischs...... ll)4 «»» i«!,-"/„ wl> si, . lz2'l>« 123— dto, Nulcihe l«7N , . l<>7 l>0 l<>« !.N Nlilelien brr Slat»! Mrz . . ll:»— —-- Nlllchcil d, Sladlnemriüd!' w!ln INK 75 !0 Vurjsnva» Nxlrhni vcrio«, ü"/„ «ü?l> A! l><> Pfandl'ricfc (!>ir 1 st,), Vodemr, aNss, !»sl, 4"/„ G. . . ,1!» 50 i>!> dlo. » 4>/,"/n. , . lNU8l»!M'- d»l». » 4°/,, . . . 9«'«0 »9 '»' dlo, Präm,-Echuldvflschr, »"/<> ln» i!5 «IN '/5 Ocsl, Hypolhl'lsübaül ><><, b«"/« «<»< — »02- Osft.,!„<,, Bans verl, 4>/,'V<> . l<»i 75 ll,L'2I. brtlo » 4"/,, . . lankOlNl-- brtlo 5«j«hr. » 4"/n . . 1N0-5V W1'- Pril>ritäts-Ol>l« Norbbal)» 10l 10 Veld War, Ocslerr. Nordwestbahn . . . «n« 4" 10!» - Staatibah»....... l!»7'7!> I!»« ^<, Lilbbllh» il 3«/st..... 14.15> Un«, Diverse Lose (prr Vlück), Erebillos, 1<«> ft...... ,«, 7z ,^42,,. ClaN, L°!l 4« st...... ,;,,z5 ,,,.7^ 4"/„ Donau Dampssch, 1«»<> si, . ^s. ^ ,^, _. Laibachor Prä»!, slulcl,, li» st. 2425 .,47-, Ofl-m-r Losc 4» si..... l.,,,^ ^..zi. PllÜfu Lus, 40 si...... «,,-^ ...225 Nolhr» Nn'uz, us!. Wrs, v,, 1« si, ,87^. ,<» ,.> Rlldl'lpl! Loss 10 ft..... 2,,,^. z^, ^,> Salm !io!c 4<> ss...... f.y z»» ,l3-., S<, Ollll'il iiusc 40 ft, ... «4. ^ «,, Walt>s>^i» liolc 20 f,..... 4,.^ ^,, Wiüdüch Vlä^ Lnsc 20 si. , . 57^ ^_ Oow.Sch, d.»"/„Pram. Schlild vsrjch d, Bot'l'nrri'dilaüsta!» . z? ... Z5_ Vllul - Nltien (prr Stuck), Ängll»'0est. Vanl!i<«> si. n<»°/,«. ,»3 75 1«4 25. Aanlvfrcl», Wirosr lo» st. . . ,07 - 107 i!ü Vbxcr, ?l»s>, «s!, 200 si. S, 4O>/„ 2»n - L«^ 5>o «rdl, ?l»st, s. Hand. ». l><> Crrdulmul, Villa, »!>«, ^0« si. . — ... — .. DspoNlliidaxl, Vlllss, 20« si. . ,«4 - l«5'— Escmuptf G>'!,,Ndrös!. boo si. . zz« — i»e<» - !!w., Wieix-i »oofi, :97 50 ii»z» 5l> Hl,potl,ele»b., 0st, i>«0st. »!>°/ «, ß?--! — — «,ld ^ War» Länbcrbanl, «st «no st. V. . . 222 b<» 2.'!lt'?l» vrsterr-llugar. Va»t «0« fi. . s:»7 — l»«i» - Unio»blll!l 2!»« st...... 225 — Ü2f> b« Vrrlehreba»!. «lla. l4N si, . , 1b8 75 159 25 Altien von Transport-Uuternehmuuffcn. (per Stuck), «lbrccht-Aahn 200 sl, Silber . -- - --— «l!0ld ssixma». Vah» 2W fi. 3. 199-75 200-Ü5 Äühm. Nordbai,» 15« fl, . . . .. - - — » Wrstbal,!, 2<«> st,. . . -.'.- .-^., Vu!ch«chrabl>r , (lit. «.) 200 fl. T, , . 214-50 214-75 Prag Düli-r «tisrxb, 15« st. Tilb. 3 5<> NudnlpI, Bali» 2<»0 ft. Eilber .---------------- Ltaniesis»-»!'!,!,!, 200 ft. Vilbrr 221 75 ^2225 oiidbal!» 20« fi, Silber , , , Ilk 7b K9-25 Slid Nurt'd^i'rd. V.2«ost,llW. l»»l»5 lN« 75 Tramwal! GlI,Wl ,17Ust», W. »29 >- »29 >»<» » ne»s Wr,, PrlorltHt«. Nctlen 100 st...... 99 50 l<>« 50 Unll'gllliz. l»9 !»U ^ »,l» «»»« Ung. Norbostbahn 20« st, Silber l»5'- - 186 — Ulia.westbMaab «raz)200fi.V, l«7 - l«? 50 IndnstrieNttien (per Stuck), Baliys!., «lNg, Oest. It«, fl. . «»«> »7 5<» lkglidifl Vile» unb StahlInd. >!! Wie» 100 ft...... 7i'5i» ?5'50 st. —'— —>-- «!tlbeimll,I». Papiers, u. «.-». 5«'- 5<, 5« L»'si2-50 »L3 l>« Slllao Tarj. Sleinlohlcii »0 st. »38------------ «vcklüglmichl», Papiers. 200 ft, »08 -. »l«, .. «SNUrermllhI».Papiers u.V.»<». ««»-- l3» — Trifailer »uhlcnw-Vel. 7« ft. . l<»7 5« l»«l»v WassenI.«G..0,N,inMel!ic'Ofl, 4l,2 - 407 . Waggon lleibails».. ÄIlg, in Pest 80 fi......... 72'-- 73 - Wr. Vaussesrllickast ll«» ft, . . 77— 7» ' Wirnerl>erger Siegel Artien Hfs. 1«5 5i> lf.l'. Devisen. De»l!ckl PlHtze..... i« l»l> «< 9l> iionbon........ l2« 20 ,2» -l>ra!,l« Stücke..... » b^>. » !.? Deutsche «ieichsbanlnote,! . . 58 8?i. ?,« z»:> Papier:«l!l»,l...... l 23,,, ,-23,,. Illllienijche «anlnotsn (lNU U ) 47 »<» 47 t«