slr. 224. ^—-._ Dienstag, 3tt. September l«9U. W9. Jahrgang. AibacherMIMng. ^iiihlio » "^^ltl«: Ml» Poslvlrlendun« : ganzjährig fi. lb, halbjHhrm!,mr drr Go»n^ unb Zfirrlagr, Die !Ndmln!I»rll»lo» lleiie <>»! ' ^lbjährig ft. b'ül!. <)l!r dis ZilstcNunss in« Ha»« yllnzjährig fi, l. — Insertlonsqtdkr: ssiir X brfinds! sich LlMssssieplah 2, bis «tdaitlon Bnhnkolnasss 24, Vprschstundri! ber »«ednrNon täglich von ^nitrate bl« ,u 4 Zcilln üö lr,. giühcre per Mle « lr,; bo! olleren Wle » lr, V ,« l>j« ,, uin normiuaa« — Unlranlierte «riefe »erden nicht angenommen und Manu!ciipte »ich« zurückgeftelll. Mit 1. Octobel beginnt ein neues Abonnement auf die ! Daibacher Zeitung. unv„/«^ranunierlltions. Bedingungen bleiben ländert und betrafen: ! Mt Pllstverlcndunl,: l«r Laibach: HZ' ' l"si.-lr. ganzjährig. . 11 fl. - lr. »>««« iN- ' ^ " 5« „ halbjährig . . 5 „ 50 „ "onli^ ' '^"^" vierteljährig . 2 „ 75 „ "^ - 1 „ 25 „ monatlich . . - „ 92 „ "br^l die Zustellung in« Haus sür hiesige Lenten per Jahr 1 Gulden. l llei i^^t^ Pränumeralions-Vetriige wolle« Porto« '"gesendet werden. ^ )g. v. Alemmasr K ^fed. Vainberg. Amtlicher Weil ^ller^/' "^ k. Apostolische Majestät haben mit bei, t??" Entschließung vom 21. September d. I. ^H,w"l^" Beamten des österreichischen Vereines" ^janu w "^ metallurgische Production in Ebensee ber ch.n,^ einitzer zum außerordentlichen Professor lch< ?'3"' Technologie an der t. k. technischen Hoch-^laz allergnädigst zu ernennen geruht. Gautsch m. p. Nichtamtlicher Weil. haben ^ Slupschtinawahlen in Serbien "ltten m ^"" "'^ ^°" ^r längerer Zeit prognv' obetln^° "^lauf genommen. Die radicale Partei hat ^ liber /"" ^ erdrückende Majorität erzielt, dass loliy ^^ und fortschrittliche Opposition numerisch ^lben. «3^^^^ kommen kann. Diese beiden Parteien t>>lb!!G ? °"f einige oratorische Erfolge und auf den ^lcheid 3" ^l"pf beschränken müssen; von einem ,^d WM ^'nflusse ihrerseits in der Stupschtina «in p^.^ nicht die Rede sein können. Das ist freilich Hlhei, ^"'sch idealer Zustand, denn es sind die ^ allao """ zu grohen Majorität erfahrungsgemäß s, t 3iea»l . b^""t. Die Majorität verlässt sich in ! ttlHf^"l.'hre Masse, statt auf ihre Argumente; MeßliH w 'N ihrer Bequemlichkeit fehr bald, und l vieren l ^" °"^ bie Opposition die Lust am De-^ der 5, - ^ °l" ^nde die Macht wie daS An« ^^^^,W«? '" beu Händen der Regierung ruhen. Die Radicalen haben schon zu Ende der vorigen Session diese Nachtheile zu fühlen bekommen, doch ließen sie sich nicht abhalten, auch diesmal mit aller Energie gegen Fortschrittler und Liberale aufzutreten. Sie haben sich offenbar lieber eine schwerfällige par. lamentarische Situation auf den Hals geladen, als dass sie ihren Gegnern einige kleine, zumeist nur moralische Erfolge gegönnt hätten. Der Wahlsieg der Radicalen, wenigstens in feiner jetzigen Ausdehnung, entspringt wohl in erster Linie aus dem Mangel einer starken und etwas conservativ gestimmten Opposition. Die Liberalen haben sich in der Zeit von 1868 bis 1878. die Fortscheittler in der Zeit von 1880 bis 186? ziemlich vollständig abgenützt, ohne dass es ihnen bisher gelungen wäie. einen lebenskräftigen Nachwuchs — sowohl rücksichtlich de« Programms wie der individuellen Zusammensetzung — heranzubil« den. Dasö der politische Instinct des serbischen Volkes trotz alledem nach einem Ruhepunlle, nach einer con-servierenden und opportunistischen Führung sucht, kann man sehr gut an den Häutungen bemerken, welche die radicale Partei seit dem Jahre 1874 oder. wenn man anders will. seit 1883 durchgemacht hat. Aus einer regelrechten Umsturzpartei hervorgegangen, sind die Ra» dicalen heute in den Fragen der inneren wie der aus-wärtiqen Politik nicht mehr sonderlich weit von den Gesichtspunkten entfernt, welche seinerzeit die Liberalen und Fortschrittler unmittelbar nach der Uebernahme der Regierung eingenommen hatten. Da die heutige Regierungspartei in Serbien sehr geschickt uud stramm organisiert ist, so durfte man bei der Ohnmacht der gejammten Opposition gar kein an» deres Wahlresultat, als das erzielte, erwarten. Wenn überdies die Dinge in Serbien in nächster Zeit einen ruhigen und normalen Verlauf nehmen, dann dürfte auch vor mehreren Iahrrn schwerlich eine andere Partei, als die radicale, Aussicht haben, an das Staats» ruder zu gelangen. Und anderseits wird diese Partei unter dem Zwange des täglichen Bedürfnisses und der unerbittlichen Thatsachen immer mehr jene Traditionen abstreifen, unter denen die Radicalen nicht nur dem König Milan, sondern auch dem Auslande gefährlich oder unbequem erschienen waren. Man braucht nur die jüngsten Enunciationen der Führer und der public!« stischen Organe der heutigen Regierungspartei etwas aufmerksam zu lesen, um zu erfahren, wie sehr es den Radicalen heute darum zu thun ist, den Ruf einer schöpferischen und regierungsfähigen Partei zu gewinnen. Oesterreich-Ungarn kann mit dieser Wandlung ganz zu« frieden sein, denn uns berühren die Grundsätze der in- neren Politik Serbiens gar nicht; wir sind zufrieden, wenn die in Belgrad regierende Partei den Thatsachen und feststehenden Machtfactoren Rechnung trägt, wenn sie mit leidlicher Aufrichtigkeit und Verlästlichkeit an den freundnachbarlichen Beziehungen zu unserer Monarchie festhält. Die geringen Erfolge der Liberalen bei den Skupschtinawahlen erklären sich durch den Mangel einer geschickten, autoritativen Führung, wie durch den Man« gel einer bis in die untersten Volksschichten reichenden Parlei-Organisation. Die Liberalen in Serbien gehören zu jenen talentlos geführten Mittelparteien, die unau«. geseht zwischen allerlei Extremen herumschwanlen und deshalb weder populär sein noch respectooll aussehen können. Die Liberalen gelten in Serbien als reactionär, und doch gibt es so viel Chauvinismus in ihren unausgesetzt wechselnden Programmen, dass man meinen könnte, die Avakumovii und Ribarac seien gerade so liberal oder radical wie die Pasi^ und Tajsic. Die große Masse des serbischen Volles glaubt den Liberalen nicht, und darum werden Jahre vergehen müssen, bis sie die Radicalen am Staatsruder werden ablösen können. Anders steht es mit der Fortschrittspartei. Diese hat bei den Wahlen ganz ohne Noth und Bedürfnis eine schlimme Niederlage erlitten, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil sie aus übel angebrachter Ungeduld zu früh in die Action getreten war. Ihr Führer, Milutin GaraZllnin, vertrat bis in die letzte Zeit die Ueberzeugung, dass sich die Fortschrittspartei bei den jetzigen Wahlen passiv zu verhalten und ihre ganze Action vorläufig noch auf publicistischem Gebiete zu concentrieren habe. Die Ungeduld der nach Amt und Macht buchenden Officiere scheint jedoch den nachgiebigen General in den Wahlkampf getrieben zu haben, der nicht anders als mit einer empfindlichen Niederlage enden konnte. Dass die Fortschrittler, als die Partei der Wohlhabenden und der Intelligenz, gerade in den 21 Städtewahlbezirken kein einziges Mandat erringen konnten, ist der beste Beweis dafür, dass sich diese Parti vor dem Jahre 1893 in keinen Wahllampf ein-lassen durfte. Die im nächsten Monate zusammentretende Skup-schtina wird nach alledem genau diefelbe Ppysiognomie tragen wie die letzte serbische National. Versammlung. Sie wird leicht und rasch arbeiten, sie wird die geseh-lichen Reformen im Geiste der radicalen Partei fort« sehen, sie wird die ökonomische Entwicklung beb Landes ganz ungestört in jener Richtung besorgen können, welche die Mitglieder des Cabinets Grutt und die Führer der Regierungspartei bei verschiedenen Anlässen in der Iemlleton. Auch ^^ ^ sich "icht kriegten. ^l seiten«, .visiert manchmal! Im Leben nämlich. Mer m«. '"Romanen. Bisweilen ist ein hart« »"2Nis. 1A", Wild daran oder sonst ein Ver-l?>s unk A'^'t der Vermögensuerhältnisse. des 'scher Li.^ "«"' genug, es gibt eine ganze Menge w c 'Narum c V' "elche liebende Herzen trennen, lick .«"uz heim?,^" "'l u"« "icht kriegen?, sagte sich S.^n er ^7hs"«b verstohlen. Ganz. ganz heim-?" that sip^ s'ch "och nicht erklärt, und laut und k,,Mel ihr ^ ""He sie sich nichts aus ihm. Und 3' " nächV/"' a"« hatte er eine Anstellung i3 "'tspreck'!^ """ten sollte - sie aber be aß > 0ne?Ue Mitgift. Ihre Eltern waren mit 3°chte. G»fundet, bei welchem er seinen Urlaub Hi" krieae 2'«NW der mindeste Grund, sich ?>. AU l- ^ l" denn. sie hätte ihm nicht w'obgleich ^. gefiel »hm, das wusste sie ganz W, »nch er ,hr nicht eigentlich den Hof gemacht 3"^^"se^ ?ber die höchste Zeit. dafs er sich >v° > Vel aenHlaub gieng zu Ende. und heu e h«", ganz aüH y" günstig wie me vorher. Rosa er?' Nmn „ >?" h°use und spazierte im Garten lonini.^ahren n.^en aus dem Fenster sah, musste '"' durch .i"b er konnte auch ganz leicht herüber- "e heA drüben mit Umgehung der Straße, mau brauchte nur das Gezweig etwas kräftig auseinanderzubiegen. Ach, wenn er doch käme, es wäre zu schön! Die bleiche Moudesstchel stand am Himmel, es dämmerte; weit und breit keine menschliche Seele, nur ganz leise flüsterte es in den Zweigen — alles wie geschaffen zu einer Erklärung l Rosa war siebzehn Jahre alt, hatte sehr. sehr viele Romane gelesen und brannte nach einer Liebes« erklärung. Sie wollte gar zu gerne einmal angebetet werden. Warum auch nicht? Sie war zweifellos sehr hübsch; der Tanzlehrer in der Pension hatte ihr auch einmal gesagt, sie habe «tiefe» Augen, ein andermal sogar «abgrundtiefe» Augen. Aber er hatt>> eine Glatze und sie wollte das gerne einmal von jemand anderem hören. Hübsch sein und «abgrundtiefe» Augen haben, ist das nicht genug, um angebetet zu werd n? Eine Romanheldiu braucht nicht mehr. Da knackten die Zweige. Ihr Herz pochte laut. Geschwinde löste sie, wie in tiefen Gedanken, ein paar dürre Samenkapseln von den Eisenhutstl-ällchern — aber da kläffte es, rs war nur Vello. der durch die Zweige brach. Bittere Enttäuschung! Eben dachte Rosa daran, lieber ins Haus zu g'heu uud — im Dunkeln — ein Mendelssohn'sches «Lied ohne Worte, zu spielen; das würde sich sehr gut machen. Gedacht, gethan! Sle gieng langsam den Hauptgang entlang und flüsterte leise, probeweise «Emil». So hieß «Er». Da schlug Aello an. und wahrhaftig — da kam «Er» ihr entgegen. Sie stieß einen lleineu Schreckens-schrei aus. Das gehölt sich in diesem Falle. Er ent» schuldigte sich artig, fast zu artig. Er hätte verwirrter sein können, aufgeregter. Er müsste infolge eine« Tele-grammes schon morgen abreisen, hatte eben seine Sachen gepackt, sollte nun seinem Onkel in den Club sola/n. Vorher aber wollte er sich von Fräulein Rosa verabschieden. Er hatte sie zufällig im Garten gesehen, ganz zufällig. Er war unbescheiden, aber er hoffte, sie würde es nicht übel nehmen. Das letztere sagte er viel zu zuversichtlich — sie musste nun unbedingt spröde sein. Nun saßen sie nebeneinander in der Laube; der Mond schimmerte durch. Rosa fühlte ihr Herz hörbar klopfen. Nun kam eine wirkliche Liebesscene; es war gar zu reizend! Was rr nur sagen würde? Ob sie sich schon heute — küssen würden? «Die Zeit ist so rafch vergangen, Fräulein Rosa,, sagte er, «allzu rasch. Ich hatte viel zu thun, mich auf mein Amt vorzubereiten. So habe ich doch das Glück diefer liebenswürdigen Nachbarschaft nicht recht auSgetlossm. es thut mir leid.» Das war ein ganz guter Anfang. Aber sie musste spröde srin. «Sie werden das bald verschmerzen. Herr Hagemann, dies bald wieder durch andere Erlebnisse hereinbringen. Sie kommen in eine große Stadt. Wie bald werden Sie uns vergessen haben!» Das war ein bisschen gewöhnlich, aber es fiel ihr eben nichts Besseres ein. «Nicht alles lässt sich einholen und einbringen!» sagte er. «Wie oft ist die Gunst der Stunde unwiederbringlich verloren, wenn man sie nicht nützt. Ich bin ein ungeschickter Mensch. Fräulein Ro^a, ei thut mir unendlich leid, dass wir uns nicht näher kennen gelernt haben 1» Laibllcher Zeitung Nr. 224. 1858 30. September 1890. letzten Zeit betont haben. Wir wünschen in aufrichtiger Freundnachbarschaft, dass diese Thätigkeit möglichst viel zur Konsolidierung und fortschrittlichen Entwicklung der Zustände in Serbien beitragen möge, denn nur auf solche Art werden Ruhe, Ordnung und Zufriedenheit in das vielversuchte Königreich einkehren, nur so können am leichtesten und am dauerndsten jene guten Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn aufrechterhalten werden, zu deren Pflege sich die radicale Partei in jüngster Zeit so nachdrucksooll bekannt und verpflichtet hat. Politische Uebersicht. (Die Stadt Wien) rüstet sich zum Empfange des deutschen Kaisers in ebenso müldiger als wahrhaft bundesfreundlicher Weise. Dem Beispiele der Gemeinde Vertretung folg?nd, welche Triumphpforten bauen und die Gassen festlich schmücken lässt, trifft auch die Bevölkerung, eingedenk der überaus sympathischen uud imposanten Begrüßung, welche die Bewohner Berlins im vorigen Jahre unserem erhabenen Monarchen zu« theil werden ließen, umfassende Vorkehrungen zur De-corienmg der Häuser und dcr Verkaufsläden. Die Bürgermeister der Vororte Fünfhaus und Sechshaus, welche Orte bekanntlich Kaiser Wilhelm auf der Fahrt nach Schönbrunn an der Seite unseres Monarchen bs« rühren wird, haben gleichfalls Aufrufe an die Bevölkerung erlassen, in denen unter warmer Betonung des Freundschaftsverhältnisses zwischen Oesterreich-Ungarn und dem deutschen Reiche die Ausschmückung empfohlen wird. Der Empfang des erlauchten Verbündeten unseres Kaisers dürfte sich demnach zu einer glänzenden Kundgebung für das deutsch«österreichische Friedensbündnis gestalten. (Iweitheilung Tirols.) Der von den italienischen Abgeordneten des Tiroler Landtages ausgearbeitete Entwurf, der neben dem bisherigen Landtage die Schaffung eines deutsch «tirolischen und eines welschtirolischen Kreistages fordert, wurde, nach einer Meldung aus Innsbruck, vom Tiroler Landesausschusse bereits in Verhandlung gezogen. Die Conservativen verwarfen den Entwurf, auch die Deutschliberalen erklärten denselben in seiner jeyigen Fassung für unannehmbar; sie werden einen eigenen Antrag ausarbeite n. (Militärberathung.) Unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers fand Freitag in der Hosburg zu Wien eine Militärberathung statt, welcher der Herr Erzherzog Albrecht, der Reichs-Kriegsmmister Feldzeug' meister Freiherr von Bauer und der Generalstabschef FIM. Freiherr von Beck beiwohnten. Die Berathung dauerte von 1 bis halb 4 Uhr nachmittags. (Reichsraths - ErsatzwaHl.) Für das durch das Ableben des Dr. Pscheiden erledigte Reichsraths mandat des Landbezirkes Feldbach-Radlersburg wird vom conservativen Landescomite' Baron Franz Morsey candidiert. Die Wahl selbst findet am 23. October statt. (Kärnten.) Das zwischen der Regierung und dem Kärntner Landesausschusse im Smne des Gesetzes vom 1. Juni 1890 über die Vollendung der Ver« bauung des Klausenkofel«Sammelgebietes geschlossene Uebereinlommen hat die ministerielle Genehmigung er» halten. (Der Landesausschuss von Oalizien) hat den Beschluss gefasst, dem Landtage eine Wahl« reformvorlage zu unterbreiten, wornach die Zahl der städtischen Landtagsabgeordnetpn von Lemberg um zwei und von Krakau um einen vermchrt, ferner dem Präsi- denten der Akademie der Wissenschaften in Krakau sowie dem Rector des Polyiechnicums in Lemberg eine Land-tagö-Virilstimme eingeräumt weiden soll. (Zur Situation.) Aus P'iris telegraphiert man uns unterm Gestrigen: Der «Figaro» veröffentlicht ein Interview mit dem italienischen Ministerpräsidenten Crispi. Derselbe bestätigte neuerding? den friedlichen defensiven Charakter der Triftelallianz und sagte, die Nationalitätenfrage sei bereits im Erlöschen begriffen ; die sociale Frage werde bald die Welt beherrschen. Er glaube nicht an den Krieg; wenn Frankreich nicht rührt, werde niemand rühren. (Parlamentarisches aus Frankreich.) Die außerordentliche Herbstsejsion der französischen Kammern wird, wie ans Paris gemeldet wird, am 20!ten October beginnen. In derselben soll unter and'rem auch das Budget für 1891 zu Ende berathen werden. Ohne einige Kämpfe dürfte es hiebei nicht abgehen, da. wie verlautet, die Budgetcommission sich dageqen wehrt, dasö zur Deckung des Deficits von 17 Millionen die Mehr« einnahmen herangezogen werden, welche sich aus der Erhöhung der Alkoholsteuer ergeben dürften. Neben dem Finanzminister Rouvier wird aber auch der Conseils-Präsident Herr de Freycinet einen schweren Stand haben, da die Radicalen es sich nicht nehmen lassen wollen, die Regierung gleich nach Eröffnung der Session über die boulaugistischen Publicationen zu interpellieren. (Zur Tessiner Angelegenheit) erfährt die «Vossische Zeitung» aus Veru. dass Castioni. wel> cher beim Ausbruch des Putsches in Bellinzona den Staatsrath Rossi durch einen Revolverschuss niedergestreckt haben soll, von London aus unter voller Angabe seiner dortigen Wohnung ein Schreiben an den Vundespräsidenten gerichtet hat. in welchem er gegen den ihm zur Last gelegten Mord Einspruch erhebt. Inzwischen hat die englische Behörde bereits einen vor« läufigen Haftbefehl gegen Castioui erlassen. (In Lissabon) scheint es endlich mit der Neubildung des Cabinets Ernst zu werden. Senhor Martens Ferrao ist von seinem Gesandtschaftsposten beim Vatican vorgestern in Lissabon eingetroffen. Seine Reise hatte sich. da er den Landweg eingeschlagen, ver» zögert. Die Regierung sah sich zu verschiedenen Truppen-Dislocationen veranlasst, weil sie Grund hat, der Ver« lässlichkeit gewisser Truppentheile und ihrer Officiere zu misstrauen. (Ein französisches Geschwader) ist vorgestern in der Besikabai eingrtrofftn. Der comman« dierende Admiral wird das Geschwader in der Besikabai zurücklassen und auf einem Kreuzer in Begleitung eines einfachen Schiffes nach Constantinopel fahren. Der Sultan ordnete an. dem Admiral die Durchfahrt durch die Dardanellen zu erleichtern. (Der 1. October.) Die «Kölnische Volks« zeitung» theilt mit, dass unmittelbar nach dem Erlöschen des deutschen Socialistengesetzes, also Anfangs October, ein gemeinsamer Hirtenbrief der deutschen Bischöfe über die sociale Frage erscheinen solle. (Die Armenier in Constantinopel) in-scenierten am Sonntag eine neue Kundgebung, indem sie den Namen des Patriarchen in den Gebeten wegließen. Sein Rücktritt vom Patriarchate wurde vom Nationalrathe angenommen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das nn< garische Amtsblatt meldet, für die griechisch katholischen Kirchen zu AlsoRemete und Csarnatö j" letzten Sitzung des soeben in Paris abgehaltenen Aim-sclaverei'Congresses trat Cardinal Lavigerie etwa« verspätet in das Versammlungslokal. Als er sich i"" Sftl-echm anschickte, schaute er sich zuerst etwas um, da"" begann er: «Es sind heute nicht viele Damen anwese^' das thut aber nichts, denn so wenig ihrer auch da ft^» so lönnen wir doch überzeugt sein, dass das, was w> hier verhandeln; in der ganzen Welt herumkommt» "tt! Aeußerung rief allgemrine Heiterkeit hervor; ob auch °' anwesei'ben Damen mitgelacht haben, davon sagt " «F'garo», der die Episode berichtet, lein Wort. ,< — (Ertrunkene Soldaten.) Dem e jährige gechner, glitt aus und fiel in den do" " am Ufer tiefen Fluss. Rasch entkleidete sich der >" jährige Knabe Stuber seines Rockes, sprang in °e« u^h schwamm dem Knaben nach, erfasste ihn am Ar«" zog ihn ans Ufer. ^si. — (Neue Rubelnoten.) Wie nunweyr ^ ciell bestätigt wird, werden in den nächsten Tage" ^ russische Noten zu 25 Rubel ausgegeben werden- ^. Maßregel erfolgte, weil sich in der letzten geit °"! . schungen dieser Geldzeichen in unglaublicher Weise l"^.) — (Das Hochwasser in Fran" ^ Wie aus Paris gemeldet wird, werden die °"^c>l' Ueberschwemmungen im Süden Frankreichs ^ ^, gerufenen Verluste auf 50 bis 60 Millionen 3"^^ ziffert. Die Zahl der Ertrunkenen beträgt 40. "^ü' werden Aufforderungen zur Unterstützung der Noty den erlassen. . del — (Mord.) In Serbien wurde dies""«^ fortschrittliche Parteimann Peter Pavlovic ' ^ ^ einer R^ise von zehn Bewaffneten überfallen^,-' _______________________, ,i^ Wie dnmm das nur wieder war. Wozu brauchte man sich näher zu kennen, um sich zu lieben? Im Gegentheil! Und sie versetzte ein wenig spöttisch: «Nun, vielleicht bei einer anderen Gelegenheit, Herr Hagemann, vielleicht im nächsten Jahre oder. wenn nicht früher, bis Sie sich einmal zu Ruhe setzen! Gedulden wir uns.» — «Vielleicht Hütte ich dann mehr Anwartschaft, Ihnen zu gefallen, als jetzt, schöne Rosa. Dann wür» den Sie mich milder beurtheilen, ich bin nämlich ein furchtbar pedantischer Mensch, ein richtiger Schulmeister!» Sie rümpfte das Naschen. «Das gefällt mir frei« lich nicht. Aber wäre Ihnen das nicht abzugewöhnen?» — «Hätten Sie Lust, es zu versuchen? Ich muss ja lehren und erziehen, ungezogene, wahrscheinlich schmutzige Gengels, es wäre hübsch, wenn ich selbst auch ein bisbchen erzogen und gelehrt würde. Also, schulmeistern Sie mich ein bisschen!» Das war ja reizend, ganz der rechte Weg, denn plötzlich musste die ernsteWendung kommen. «Nun denn, wis wollten Sie denn an mir näher kennen lernen? Wünschten Sie meine Schulzeugnisse zu sehen? Ich sage Ihnen voraus, ich habe keine guten Censuren. Besonders schwach war ich im Rechnen» — «Ihre Censuren stehen in Ihren schönen Augen geschrieben, und was daz Rechnen betrifft, so wird es Ihnen kleiden, wenn Sie schlecht rechnen. Denn was würde Ihnen mcht «wde,,?. — .haben Sie denn wirklich bemerkt. ^»V^ W Au?en habe? Das hätte ich gar nicht für möglich gehalten!. - -WahrhasUg nicht? Und ich °h doch immer nach dem Garten herüber, wie nach dem Paradiese. Und bisweilen, Fräulein Rosa, begegneten sich unsere Blicke, und ich sah Ihnen sehr tief ins Auge, wenn auch anfcheinend aus der Ferne. Sie haben wunderschöne Augen, Fräulein Rosa, tiefe, glückuer. heißende Augen!» Ach, nun erklärte er sich. Es war zu schön. Ganz beklommen wurde ihr. Er beugte sich zu ihr und versuchte, ihr trotz der Dämmerung ins Auge zu sehen Sie zitterte setzt, nicht vor Ungeduld, wie vorhin, son» dern vor Beklommenheit. Was würde sie nur antworten, spröde oder hingebend? In diesem Augenblicke wusste sie es noch nicht. Inzwischen hatte er, offenbar ganz mechanisch, sein Taschentuch gezogen. Vielleicht war ihm heiß. Dabei klirrte etwas zur Erde, ganz leicht, aber er vernahm es und bückte sich. «Da habe ich vorhin, ganz gegen meine Gewohnheit, eine Handvoll Münzen lose in die Tasche gesteckt. Zu dumm, dafür verdiene ich Schelte.» Und er suchte nach dlm Geldstück. «Ach, das Stückchen Geld.» sagte sie spöttisch, «lassen Sie es doch ruhig liegen. Man wird es morgen finden.» Er erhob sich, aber er sagte kühl: «Ach ja, Sie waren ja schwach im Rechnen. Fräulein Rosa, und darum finden Sie es lächerlich, wenn man sich wegen einer Münze bückt. Sie sind so schwach im Rechnen, wie es Prinzessinnen zu sein pflegen.» — «So habe ich doch etwas von einer Prinzessin!» warf sie hin. «Nur habe ich leider nichts von einem Prinzen und werde es auch kanm erlernen.» ' ' Es war alles verdorben, der schöne Aug^ ^ zerstört wegen einer dummm kleinen Münze .^ hätte weinen mögen vor Zürn. Sie erinnerte 1 ".^ ^ dass sie ins Haus g hen müsst, um «o^ A lv^' üben. Er empfahl sich freundlich, aber tüh'> Stalles aus. Al« er gegana/n war. fah si. '"/'^n irrten Mondstrahl die verlorene Münze dN"^ ^e war ein Zehnlreuzerstück. Um diesen P/e'2 ^ ^ schön? Liebesscene verloren und — wie er i nicht alles lässt sich einbringen. ^n "" Nun würde er zu hause sein Geld "aa)z°" ^e ^ fiuden. dass ein Sechser fchlte. Natürlich ^'^ wie viel er gehabt hatte. Würde auch " MlichX dass er wegen des dummen Sechsers so PH ^iitl^ gangen war? Vielleicht nein. 'Er halte sie l v ^M kennen gelernt nur in der einen Bemerkung, diese hatte ihm missfallen. , ^, N>'b^ Sie hob da« Geldstück a»f. Wie schao^ her"" heilte auch recht; man soll das G^ld I'„.^ d^' werfen. Nur hätte er in diesem AngenbliN ^ nach suchen dürfen, auch wenn es ein ^",,^ » nicht in dem Augenblicke, als er ,hr "ei ^r sah. Er war kein Romauheld. Aber trotzt schade, sehr schade! ^ ^"k"' ^ Sie wollte sich den Sechser zum "^ .en"""^ ' wahren. Auf einmal halte er Wert für 1" der dumme Sechser! ^ ^llentht ' F. v. Kapff'^'' »achcr Zeitung Nr. 224. 1859 30. September 1890. Gossen. Man fand in seinem Körper sechs Kugeln aus verbllngewehren. ^- (Naturheil-Verein.) Man berichtet uns "us Marburg: Vor lurzem sprach im hiesigen Casino» '"ale vor einem zahlreichen und gewählten Publicum der Wesene deutsche Rcichsrathsabgeordnete L, Vierek aus Lunchen über den Pfarrer Kneipp und dessen Natur. Mmelhobe, welche sich bereits einen Weltruf erworben, >° das« viele Hunderte von Hilfesuchenden aller Welttheile "°H d?n, kleinen schwäbischen Dorfe Wörishofen pilgern. ^>e don großer Verehrung für den geniale» Priester ge< '"genen interessanten Ausführungen, welche mit dem Appell "die Versammlung endeten, in Marburg einen Natur» ^uu.'rein zu gründen und sofort einen bezüglichen Aus-^^ zu wählen, wurden mit großem Beifall begrüßt, vttr Bezirksarzt Dr. Leonhard warnte vor Ueber- ungen und versuchte einige ihm unrichtig scheinende """"lungen des Vorredners zu entkräften. Herr Vierel widerte mit großer Schlagfertigkeit unter dem Beifall "Zuhörer. Auch Herr Dr. Ral vertheidigte die medi» ,^'che Wissenschaft, welche vieles, was Pfarrer Kneipp ''' lchon längst anerkannt habe. Schließlich nahm Pro-kr s ^""bloch das Wort zu einer kurzen Schilderung , plannten Erfolge des Pfarrers Kneipp und dessen slllÜ'°"" und segensreichen Wirkens, worauf die Ver- mmlung mit großer Mehrheit die Gründung eines ° urHeil. ^reines in Marburg beschloss, sowie die vrtlge Nahl eines vorbereitenden Uusschusses, in wel-^" °ie Herren: Dompfarrer Nohinc, Werlstättenchef ^ Ü ' ^^ ^al. Prof. Knobloch und Güterverwalter von ^°n gewählt wurden. H.."" (Aus dem schwarzen Welttheil.) Der selb? - ""s^l vonWiß mann soll die Absicht haben, die!i?^ Spedition an den Victoria>See zu leiten und ^ ?"führung des für diesen See bestimmten Dam« Vrits ^ ^ ^""^ ^" nehmen. Neuerdings eingelaufene Krnd w"" ^^l" Pafcha betonen ebenfalls die drin-^üict . ^^endigleit einer deutschen Schiffahrt auf dem litilck^'^ Ü"'" Zwecke der Geltendmachung eines po-Uin^" ^"stusses aus die mächtigen, den Victoria-See senden Staaten. iühria ^unge Defr aud a n ten.) Ein fünfzehn» lehll^ Killer und ein siebzehnjähriger Handlungsaus V >'"b diesertage unter Mitnahme von 23.000 Mark Lettin entflohen. linem^ ^°^ beste Mittel.) Photograph (zu 'Ville ^' ^" 5"^" Hund photographieren lässt): l>^ ny^l'n Herr, reden Sie mit Ihrem Hunde von ^^u/st — damit er recht freundlich d'reinschaut!. ^cal- und Provinzial-Nachrichten. Aufstellung der Triglav-Widmung. ^>8la^ war so herzhaft, um auf den Gipfel des Heidin» ^"gen; thue alfo das gedl hier zurück!» so Und ^" vor hundert Jahren die Gebrüder Johann Niit ^, , deschmann ihre Namen, indem sie in ein °b'gen o Erschlossenes Fläschchen ein Blatt Papier mit ^«risi» verwahrten. Dasselbe könnten heute drei "achd' " und die beiden Mojstranaer Triglav-Führcr sagen, ^sl'üini "^ ^^ ^' ^ ^ Triglav-Fremdenbuch seiner ^Neesl "^ ^geführt. Wir waren so herzhaft, um im ^ lltt !!" °"^ ^" Glvsi des Triglav zu steigen; ^^°sÄlichlein hier zurück. Es gehörte zur letzten Ersteigung des Triglav wirklich ein eiserner Wille und eine zähe Ausdauer, um alle Hindernisse zu überwinden und den Zweck des Unternehmens zu erfüllen. Ohne Vorbereitung wurde im letzten Augenblicke am 25. d. M. vormittag« in Laibach zum Aufbruche geblasen (das ent> schuldigt auch die geringe Betheiligung) und mit dem Mittagszuge gegen Lengenfeld gefahren. Nach 4 Uhr sehte sich die kleine fünfgliedrige Gesellschaft von Mojstrana gegen das Deschmann-Schuhhaus in Bewegung. Die Gesellschaft erreichte zwar ohne Unfälle, jedoch bei den trostlosesten Witterungsaussichten gegen halb 10 Uhr das Ziel, die Deschmann - Hütte. Dichter Nebel umgab uns, von Zeit zu Zeit fielen Regentropfen, und kaum noch hatte der durch die vielen Nebelblenden zurückgehaltene Mond die Kraft, die düstere Landschaft so weit zu erhellen, dass man ohne Laternen den Weg fortsetzen konnte. In der Deschmann - Hütte fanden wir das, was wir suchten — Ruhe — wir gaben unS auch dieser hin, nachdem wir vorher die ziemlich brotlose Kunst betrieben hatten, das Wetter für den nächsten Tag voraus zu bestim» men. Ueber das Wetter wurden wir nicht einig, eines Sinnes jedoch in dem Vorsatze, beim nächsten Morgen» grauen die Triglavspitze zu ersteigen. Kaum begann jeder die nassfeuchten Lagerstatt«, mit der eigenen Leibeswärme zu trocknen, als auch ein gleichmäßiges Rauschen von den dicht niederfallenden Regentropfen hörbar wurde. Jeder lobte den Herrn, dass wir unter Dach waren, und empfahl sich dem Morpheus. Anstatt um 4 Uhr früh, weckten uns die getreuen Führer erst nach 6 Uhr, denn erst jetzt hatte der Regen etwas nachgelassen. Um 7 Uhr wurde bei einer Temperatur von 5 Grad Celsius und möglichst ungünstigen Witterungsverhältuissen die Hütte verlassen und der Weg über das jetzt stellenweise ganz schwarze Schneefeld angetreten. Kaum begannen wir auf den lleinen Triglav zu steigen, als uns von der Nordseite ein heftiger, eisig-kalter Wind reichliche Schneestocken ins Gesicht wehte. Nach lurzem Aufwärlsstreven versank unser Fuß schon bis zum Knöchel in den bereits über die Nacht niedergefallenen trockenen Schnee. Die Felswände als auch die Schuhvorkehrungen, Eisenklammern und Drahtseile waren auf der Windseite mit 5 Centimeter langen Eis> krystallen bedeckt und bildeten zierliche lammartige Anordnungen. Ebenso begannen auch unsere bloßen Hautstellen zu vereisen. Das konnte ich gut noch an meiner unangegiinzten Terzscile des Gesichtes beobachten, als ich den Versuch machte, an einer etwas «zuwideren» steilen Stelle, die stark mit Schnee angefüllt war, aus Besorgnis mein Gesicht in Falten zu ziehen. Es gelang nicht, die ganze Gcsichlsscite wurde durch eine starke Eiskruste in starrer Form gehalten. Der Sturm lieh nicht nach, am Kamm auf dem Wege zum Triglau war er sogar besorgniserregend. Für kurze Augenblicke nur bemächtigte sich unser der Gedanke. Wenn es beim Zurückgehen nur nicht ärger wird. Doch wir harrten aus und strebten aufwärts der Sonne zu. Unsere Ausdauer wurde aber auch von Erfolg ge» lrönt. Um halb 9 Uhr bei einer Temperatur von 2" 6. auf der Spitze angekommen, wurde sosort an der Südseite hinter einem großen überhängenden Felsen mit der Bohrung des Felsens begonnen, um das Gestelle des Rauchlästchens einrammen zu können. Wir alle halsen jetzt mit, um uns zu erwärmen, nnd so hämmerten wir fleißig drei Stunden an dem 4 Deci» meter tiefen Bohrloch. Gegen 10 Uhr wurden wir mitten in unserer Arbeit freudig überrafcht. Die Sonne brach durch die Wollen und begrüßte die kühnen Berg» steiger; das Thermometer stieg fofort auf -^- 0" Q. es wurde ganz erträglich. Die Wolken senlten sich. so dass wir aus einer Halbinsel, die große Triglavspihe über uns, standen, die nur ein einziges Verbindungsband mit dem Lande frei zeigte, und zwar gegen Italien. Reichlich hat uns dieser Theil der Aussicht, der an seiner Klarheit mit schiefer Contour bis in die äußerste Weite dem Auge den weitesten Spielraum zuließ, für alles Uebrige enl» schädigt. Ich sah Duino. Grado. den Thurm von Aquileja, Cormons, Udine :c. Wie von einem Kartenblatt hoben sich auch seine Linien hervor, weche die Richtung der Straßen anzeigten. Ein fünsstimmiger «Triglav-Iuchezer» erleichterte die schwellende Biust, und während mir der auf den Triglavsteigen ergraute Führer Glantschnigg versicherte, noch niemals gegen das Meer eine so klare Aus« sicht gehabt zu haben, meldete mir zugleich der wackere Triglav'Sohn Slumauc, dass der Grundstein für das Käst» chen gelegt sei. Es war 11 Uhr bereits vorüber, und wir hatten noch die Vlechcafsetten ihrer Bestimmung zuzuführen. Es wurden aus dem einen Fuß hohen Neuschnee, welcher die oberste Spitze des großen Triglav bedeckle, unter dem Zteinmanbl die altehrwürdigen Flaschen heraus-gegraben und die darin vorhandenen Visitlarten in die Vlechcassette verwahrt. Das Fremdenbuch hatte noch unsere Namen aufnehmen müssen, bann lonnte die Ueber-gäbe an den Triglav erfolgen. Nach einer lurzen An» fprache an die Vertreter der Touristen und Triglav» führer wurden noch die an die Festgesellschaft eingelau» fenen alpinen Grüße der Section Veldes des österreichischen Touristen-Clubs und der wackern alpinen Gesellschaft «Krummholz» den Anwesenden überbracht und die erhebende Feier aus dem weißen Haupte des Königs der julischen Alpen mit einem dreifachen Hoch auf die Gesellschaft Krummholz geschlossen. Es hat schon der schwierig/ Aufstieg der ganzen nachfolgenden Handlung einen ernsten Charakter aufgedrückt. Kein Wunder, wenn der alle Glantschnigg, in Gedanken versunken, vor dem Kästchen sinnend steht und der schönen Triglav'Widmung eine längere Existenz prophezeit als uns allen . . . Unstät jagen wieder die Wollen herum, die Sonne ist wieder verdeckt und ein anderer Theil der grotesken Berglandschaft eröffnet sich dem Beschauer, die nächsten Nachbarn des Triglav lüften ihre Nebel-Häubchen und beglückwünschen unjeren Allvater zum schönen Geschenk. Nur der stolze Manhart thut ein Uebriges und schielt durch ein Nebelloch neidig herüber, ist doch das Triglav'Nüchlein weitaus schöner als jenes des Manhart. Vollständig in Nebel gehüllt, eilen wir thalabwärts und erreichen in einer Stunde die Deschmann-Hütte. wo ich die Glückwünsche meiner Alpenbrüder zur 25. Besteigung des Triglav entgegengenommen. Ebenso rasch wurde das freundliche Mojstrana erreicht, in kaum drei Stunden vom Schuhhause aus. Anstatt der Alvenblumen und des Edelweiß, die längst abgeblüht, rankten um unsere Hüte die purpurrothen Blätter einer niederen strauchartigen Alpen-weide — es ist Herbst! Wer weiß, ob heuer noch einer zu dem Triglav» Büchlein hinpilgern wird. Lacht die Sonne so hell wie heute, so greife, Alpenbruder, nur lustig zum Rucksack und Bergstock und eile hinaus in die ewigen Berge — wie Nachdruck verboten ^^stoßen u«d Verlassen. Woman von «mile «ichebourg. «3)5 (IN.ssortschunl,.) dasz sie s,. "bei befindet sich hier noch die Bemerkung ^ichn. Wäsche trug. die mit dem V»,chstaben «li» ""er reick 5- ^ sprachen Anzeichen dafür, dafs sie Än? stamilie entstammte. «Z^-W'chzte laut auf. !> hie,?"" Go,t. mein Gott. warum ist sie Ilicht > der fw«plagte er. «Ich bin hierher gekommen ' sie Mir I/"U beseelt, sie wiederzufinden, und jetzt k '^ett^ ' "" fur immer, für immer!» .. denn i." ^ !"'l "ne Frage, mein Herr, haben l°Ht v>H kch die Kunde erhalten, dass sie hierher H We borgen erst.. 3 Tie enl>li?'" "kennen Sie den Fingerzeig Gottes. ?" lana° ^ °"l die Spur derjenigen geführt. die Z^seln «Z" '" hindurch vergeblich gesucht haben. X° Schrj. "'Ht °" der Vorschunq; sie ist es. welche ^ ^S .7"' U°w S.e sich von ihr führen b Nchn . 7^nqt. dass es Ihnen gelingen wird. ^ 'Sie bnk ^"smoe", welches Sie suchen.» N 5"te und »" "^. ""rdige Mutter! Der Gott hat cs Ihuen ein- Z>'ll hufs^e'che Worte zu mir zu sprechen. Ja. 2 °ber lo«? ""b alles der Vorsehung anhrimstcllen! Iu U,7 '«> dass sie nicht mehr hier ist und Die Non' c^'nltM „z^ ^ ^nnen scheinend Naps '>s will i^ "I" mitleidsvoll an. ° deichen <5 'Z Ihnen erzählen. Sie war von emer ^"Nstlnuth. All? Welt hier interessierte sich für sie. und ich ganz besonders hatte lebhafte Zuneigung für unsere arme G. Wir nannten sie stets nach dem Buchstaben, mit welchem ihre Wäsche gezeichnet war. Sie genoss die größte Freiheit. Man lieh sie kommen und gehen, wie sie es wollte. Die Thüren standen offen, ohne dafs sie jemals auf den Einfall gekommen wäre. deren Schwellen zu überschreiten; wir hatten diele Erfahrung oftmals gemacht. Eines Tages aber entschlüpfte sie doch. Man that das Menschenmöglichste, sie wiederzufinden; das ganze dienstfreie Personale der Anstalt gieng auf die Suche aus. Einige Bauern der Umgebung, welche man befragte, erklärten, dafs sie eine einsame Frauengestalt dem Walde hätten zueilen sehen. Die ganze Nacht hindurch sowie den nächsten Tag wurde nach allen Richtungen hin der Wald durchstreift, ohne dass wir auch mir die geringste Spur von ihr entdeckt hätten. Man gab endlich die Suche auf; sie war und blieb verschwunden!» Ansclm hatte die Linke vor die Augen gelegt, während die Nonne sprach; jetzt ließ er die Haud sinken und blickte auf. «Und sie verließ das Asyl irrsiimig, wie sie hier» her gekommen war?, fragte er. Die Nonne nickte. «Sie hatte vollständig die Erinnerung und das Gefühl ihrer peifünlich,n Invidualitiit verloren. Um sie zu heilen, hätte mai, in ihrem Gedächtnis Remim-scen^tt „nd Vergangenheit wachrufe», ihr einzelne P^ siwlichkriten vorführe, müssen, die sie gut gekannt hatte; zum Beispiel eine Mutter, linen Vater, einen Galten, einen Bruder, eine Schwester; das aber war unmöglich, weil wir nicht ahnten, wrr sie sei oder woher sie gekommen war. ja. weil wir nicht einmal ihren Namen zu nennen wussten; auch war eS für uns natürlich ein Räthsel. infolge welcher Gemüthsbewegung sie den Verstand ver-loren haben könne. Zuweilen redete sie von einem Wesen, Welches durch die Mutter verstoßen und des-halb aus immer unglücklich geworden sei. Sie sprach dies in ihrer gewohnten Weise mit eintöniger Stimme, trotzdem glaubten wir annehmen zu dürfen, dass es sich um eine schmerzliche Erinnerung aus ihrem eigenen Leben handelte! «Sie haben sich nicht getäuscht! Arme. arme, Gabriele!» «Ein Gefühl übrigens hat stets und immer in ihrer Seele soitgelebt; es war dies — die Mutterliebe! Am dritten oder vierten Tage, nachdem sie hier Ausnahme gefunden, ward si? eines unförmigen Stückes Holz habhaft, das sie emporhob, an ihr Herz drückte und mit den zärtlichsten Kosenamen überschüttete. Eine reiche Dame, welche zeitweise unsere Anstalt besuchte, brachte ihr eines Tages eine schöne Puppe, und unsere Patientin hat sich nie mehr von derselben getrennt. Wenn man that. als ob man sie ihr nehmen wollte, fieng sie bitterlich an zu weinen, und nützte dies nichts, so gieng das sonst so sanfte Wesen sogar zu Drohungen über. Während imhrerer Jahre berstete ihr die ge» liebte Puppe frohe Stunden, überschüttete sie dieselbe mit drm denkbar größten Aufwande von Zärtlichltit. Sie sang ihr Lieder vor. si> wiegte sie in ihren Nrmrn. und ich sah. wie ihre Augen häufig voller Thränen standeu. Sie mögen mir glauben, mein Herr. wir haben alle unsere Patientin lieb gehabt. Sie hatte so seine Manieren und man sah ihr an, dass ihr dieselben an-geboren sein mussten und sie nur der guten Gch'lischast angehört haben konnte.» «Ah. das hat man also errathen?» (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nl. 224. 1860 30. September 1890. ein Märchen wird es dir scheinen, wenn du dich dann auf die eisigen Schneestürme erinnerst, die wir vor einigen Tagen auf jenen Höhen durchmachen mussten. —r. — (Hofrath Johann Heinricher f) Wie man uns aus Cilli meldet, ist gestern um 9 Uhr vormittags der Präsident des dortigen Kreisgerichtes, Hof« rath Johann Heinricher, im Alter von 75 Jahren gestorben. Hofrath Heinricher, welcher dem Staate durch nahezu fünfzig Jahre gedient hat, war ein geborener Krainer; das Jahr 1815 wird als sein Geburtsjahr an« gegeben. Die Gymnasialstudien absolvierte er in Laibach, die juridischen Studien in Graz. Im Jahre 1841 betrat er als Nctuar in Senosetsch die Neamtenlaufbahn und legte diese ununterbrochen im landesfürstlichen Dienste zurück. Im Jahre 1845 wurde er zum Nezirlsrichter von Egg ob Podpetsch, 1850 zum Nezirlsrichter für den Ve» zirk Umgebung Laibach, 1856 zum Landesgerichtsrathe in Laibach, mit kaiserlicher Entschließung vom 12. November 1870 zum Ober-Landesgerichtsrathe in Graz und am 12. Februar 1876 zum Präsidenten des Kreisgerichtes in Cilli ernannt. Am 2. December 1878 wurde ihm «in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und sehr erfolgreichen Dienstleistung» der Titel und Charakter eines Hofrathes verliehen. Hofrath Heinricher hinterlässt außer der trauernden Witwe einen Sohn, der als Professor an der Universität in Innsbruck wirkt, und zwei Töchter, deren eine an den Bibliothekar Herrn Dr. Muys in Laibach verheiratet ist. — (Ein entsetzlicher Unglücksfall.) welchem drei Menschen zum Opfer fielen, ereignete sich gestern um halb 3 Uhr nachmittags beim Baue der neuen Landwehrlaserne an der Eruberstraße. An der dem Grubercanale zugekehrten Seite des Neubaues waren die Maurer Valentin Contabene und Giovanni Teo und die Handlangerin Maria Vezlaj damit beschäftigt, mächtige Ecksteine einzumauern, als plötzlich ein schwerer Stein von der Mauer auf das Gerüst zurückfiel und dieses sowie die auf demselben befindlichen drei Arbeiter in die Tiefe mitriss. Der Arbeiter Valentin Eontabene aus Trecento in Italien und die nach Laibach zuständige verheiratete Handlangerin Maria Nezlaj blieben auf der Stelle todt liegen, während der Arbeiter Gio« vanni Teo in fchwer verletztem Zustande in das Spital übertragen wurde, wo er nach wenigen Minuten verschied. Die Verunglückten fielen etwa 16 Meter tief auf einen Steinhaufen und starben wahrscheinlich an Gchirnlähmung. Dem Arbeiter Teo wurden vier Rippen gebrochen, während die Leichen des Contabene und der Vezglaj nicht bedeutende äußere Verletzungen aufweisen. Stadtvhysicus Dr. Kopriva, dann die Aerzte Dr. Illner und Finz und der städtische Polizeicommissär erschienen alsbald auf der Unglücksstätte, doch war jede Hilfe vergeblich. Heute vormittags findet in der Todtenkammer bei St. Christoph, wohin die Leichen übertragen wurden, die gerichtliche Ob-duction statt. Bemerkenswert ist der Umstand, dass die Bezlaj sonst jeden Montag wegen häuslicher Verrichtungen von der Arbeit fernblieb; gestern erschien sie zum erstenmale bei der Arbeit, welche für sie fo verhängnisvoll enden follte. — (Von den l. l. gewerblichen Fachschulen.) Die Fachschule für Holzindustrie in Laibach besitzt im laufenden Schuljahre bereits den dritten Jahr« gang. Die Zahl der sich neu anmeldenden Schüler überstieg beinahe um das Doppelte die zulässige Zahl von 18 Schülern, so dass über 12 Bewerber trotz ihrer guten Zeugnisse zurückgewiesen werden mussten. Die Frequenz stellt sich folgendermaßen: 18 Schüler im ersten Jahrgange, 14 im zweiten und 14 im dritten Jahrgange, dazu 6 Hospitanten. Die Fachschule für Kunststickerei und Spihennäherei hat im ersten Jahrgange 17, im zweiten Jahrgange 19 ordentliche Schülerinnen, ferner im ersten Jahrgange 12, im zweiten 10 Hospitantinnen, demnach zusammen 58 Zöglinge. Die Fachschule für Kunststickerei übersiedelte im laufenden Schuljahre in den ersten Stock des Viranl/schen Hauses, das vom November«Termine an, mit Ausnahme der Parterreräumlichleiten und der Woh« nung des Hausadministrators, nur den Fachschulzwecken dienen wird. Beide Anstalten werden über 38 Schul« localitäten verfügen. Der Besuch der Schulen ist bekanntlich auch während der Unterrichtsstunden gegen Anmel» dung in der Fachschulkanzlei jedermann gestaltet. — (Wassermangel in Gottschee.) Man meldet uns aus Gottschee: Der Wassermangel macht sich auch hierzulande ,mmer fühlbarer. Sogar sür das Vieh muss Wasser meilenweit zugeführt werden, weil die Dorf-lachen und Tränken versiegen. Der Rosenbrunnen bei Gottschee ist oft förmlich belagert, fein Wasser vom be» ständigen Schöpsen ganz aufgetrübt. Um wenigstens der Verunreinigung vorzubeugen, soll er mit einem Brunnen« kränze und einer eingedeckten Pumpe versehen werden. Die Brunnen der Stadt geben nur spärlich Wasser, die Rinnsc hat den niedersten Stand erreicht. Es wäre hohe Zeit. diese Mängel endlich zu beheben. So wie Laibach, wkd auch Gottschee sich zum Baue einer Wasserleitung en^chuehen müssen. Da« öffentliche Wohl erheifcht ae-W r^n"^^.^' «zeichnend ist, das« bei einer — (Der Mohor-Verein in Klagenfurt.) dessen Zweck es ist, belehrende Vollsschriften auf religiös-nationaler Grundlage unter dem slovenischen Volle zu verbreite«, zählt gegenwärtig bereits an 50,000 Mitglieder. Jedes Mitglied bezahlt jährlich nur 1 fl. als Mitgliedsbeitrag, wofür es 6 bis 6 Bücher religiösen, belehrenden, geschichtlichen und landwirtschaftlichen Inhaltes erhält. Der Verein zählte im heurigen Jahre 48.084 Mitglieder, welche sich wie folgt auf die einzelnen Diöcesen vertheilen: Görz 5619, Gurk 4120. Lavant 15.493, Laibach 18.873. Triest'Capodistria 2386, Sekau 249, Sombotelj 124, Agram 358, gengg 103, Parenzo 68, Udine in Italien 140, verschiedene Orte 154 und Amerika 197 Mitglieder. — (Personalnachricht.) Se. Excellenz FML. Blazekovic, der in den Ruhestand getreten ist, hat Villach als Domicil gewählt. — (Pressprocess.) Pas Stadtamt Cilli hat gegen den «Slovensli Narod» wegen eines in Nr. 220 dieses Blattes enthaltenen Artikels durch die Staats-anwaltschaft von Amtswegen die Verfolgung wegen Vergehens gegen die Sicherheit der Ehre, begangen an einer öffentlichen BeHürde, angestrengt. — (Heimische KunH.) Der Zögling am Museum für Kunst und Industrie in Wien Herr Michael Ruppe aus Warmberg bei Nesfelthal hat heuer eine Copie des berühmten Reliefbildes von Pilz «Die heiligen drei Könige» in Holz vollendet, die von Kennern als trefflich gelungen bezeichnet wird. Pas Original in Bronze befindet sich in der k. l. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Auch eine «Madonna» in gothischem Stile von ihm erregte Aufsehen. Der junge Künstler, der leider nicht so günstig gestellt ist, um auf Erwerb verzichten zu können, berechtigt zu den schönsten Hoffnungen und wird ohne Zweifel feinen Weg machen. — (Verunglückt.) Am 25. d. M. früh ver» unglückte die 50jährige verehelichte Helena Mulej, Inwohnerin aus Kropp. beim Sammeln von Leberkraut, indem sie von einem 30 Meter hohen Felsen abstürzte. Sie wurde im bewusstlosen Zustande nach Hause gebracht und erlag nach zehn Stunden den erhaltenen Verletzungen. — (Gemeindewahl in Presser.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Pres -ser im politischen Bezirke Laibach wurden gewählt, und zwar: Josef Telban, Realitäten' und Gasthausbesiher in Kamnik, zum Gemeindevorsteher; Andreas Petelin. Grundbesitzer in Kamnik; Anton Grum, Grundbesitzer in Unter-bresowitz, und Franz Trojar, Grundbesitzer in Prevale, zu Gemeinderäthen. — (DerFeuerwehrverein vonSt. Veit) ob Laibach veranstaltet am kommenden Sonntag im Garten des Gasthauses «?ri Xr^iöi» eine Unterhaltung, verbunden mit einer öffentlichen Tombola, deren Reinerträgnis zur Anschaffung von Löschrequisiten bestimmt ist. Anfang um 3 Uhr nachmittags. — lPromenabe-Eoncerte,) Im Laufe des Monates October finden in der Sternallee am 5., 12., 19. und 26. Promenade°Concerte statt. Beginn jedesmal um halb 12 Uhr vormittags. Neueste Post. Original'Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 29. September. Ministerpräsident Graf Taaffe, der Statthalter sowie fast sämmtliche Mitglieder der DonaU'Regulierungscommission unternahmen heute eine Fahrt bis Deutsch-Altenbllrg zur Besichtigung der durch den letzten außerordentlichen Donau-Hochwasserstand" verursachten Beschädigungen an den Donanbauten und! Dämmen. Unterwegs nahmen Graf Taaffe und der Statthalter die Wünsche der erschienenen Gemeindevertretungen von Schöna». Mannsdorf und Orth entgegen. Oern, 29. September. Der Vundesrath hat in seiner Sitzung vom 26 d. M. die officielle Anerkennung der jetzigen Regierung von Brasilien beschlossen. i Paris. 29. September. Die mexikanische Gesandt- > schaft dementiert in formeller Weife die Meldung von einem angeblich gegen den Präsidenten der Republik Mexiko verübten Attentate. j Belgrad, 29. September. Bei der gestrigen Rückfahrt des Königs Alexander nnd des Königs Milan von Topschider explodierte unter den Rädern des Hofniagens eine Gewehrpatrone kleinen Calibers mit schwachem Knalle, ohne Schaden anzurichten. Die sofort eingeleitete Untersuchung ergab, dass die Patrone auf der Straße verloren worden war. — Die «Agence» bestätigt den glänzenden Wahlsieg der radicalen Partei. Von 134 Mandaten fielen 113 den Radicalen, 17 den Liberalen, 2 den Fortschrittlern zu. , Belgrad, 29. September. Der Präsident des Staats-rathes Dl. DM demissionierte als Gouverneur des jungen Königs; an dessen Stelle wurde Oberst MiZ-lovic berufen. — Laut amtlicher Constatierung explodierte die Patrone nicht unter dem Wagen des Königs, sondern unter dem Wagen des dienstthuenden Adjutanten. Calais, 29. September. Siebzig Tüllfabriken wurden geschlossen. 4000 Personen sind arbeitslos. Die Delegierten der Nottinghamer Trade-Umons iibe» brachten den Streikenden 3000 Pfund Sterling. Nio de Janeiro, 29. September. Die .Oaceta °e Noticias» meldet, dass der Unterrichtsminister selne Demission gegeben hat. Angekommene Fremde. Am 26. September. Hotel Elefant. Friedl. Nardach, Sinter. Ielaciö; Khitlcl. l"!-Rath. s, Tochter. Wien. - Praschnilar. Stein, - P^" s. Sohn. Sarajevo. — Klemenöic, Nahninspector, Villach.. ^ Lüm, Ksm., Prag. — TinilytS, Kfm., Knjazevac. — 3^°' rich, k. k. V^zirlshauptmann. Siein. — Kaschier. Kfm., Tne,i. — Dr. Globocnil, Iirllach. - Koch. Graz. — Ccsnil. G« senbrunn. — Luder s. Frau, Iscrthal. — Tomih. ObcrletM s, Frau. Lichtenwald. — Segrth, pens. Oberlandcsgerichtsra'y, s. Schwester. Schönhof. - Spih. Reisender, FünfliicheN' -^ Franken, Krainburg. — Vul. Budapest. — Waschica, l. Ingenieur Gurkfcld. — Zaaar, Handelsmann, Otocac. Hotel Stadt Wien. Eigl. Feissl. Sot^l. Glas. Vettelhe'M, Kaufleute; Vronet. Kerschtof s. Frau, Wien. — Fischer v"' Auerbach, Wien. — Neininahaus s. Frau. Private, u. S>M, Graz, — Dr. Puft u. Bolton. Parw. — Familie Ml NW". Laibach. — Neumann. Gcaz. — v. Preihler, Linn'nMN sähnrich. Pola. — Gröbner. Groß-Strehlitz. — Athems Ober.Vergverwalter, Aussee. Gasthoi Kaiser von Oesterreich. Srebotnjal. Rudolfswert. ^ Aljacic, Treffen. — Ljubic. Lehrer, s. Tochter. FeldliraM Arciz, Privat, s. Kind. Neichcnburg. — Kraps, Gurlseld- Hotel Vairischer Hof. Aigner und Vrandstätter s, Tochter. 4" uate, Wien. — Pomicr, Reis., Leobcn. — Klaro, P'sa- . Hotel Slidliahnhof. Stix. Hafner und Pogatschnig, KlaM"' - Nruljevic, Salzburg. — Lang F.'ldlirchcn. — ^'"^ Obcringenieur. Prag. — Lüwenfeld, Kaufmann, Wien. Verstorbene. Den 29. September. Maria Bezlaj, Taglohn" " Gattin. 38 I.; Valentin Contabene, Maurer, 55 I--^ Johann Teo. Maurer. 44 I.. infolge erlittener Verletz""» beim Kasernbaue in der Gruberstraße. volkswirtschaftliches Laibach, 27. September. Auf dem heutigen Markte sind" ^ nen: 8 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit He» »nd ^ 21 Wagen und 3 Schiffe mit Holz. Durchschnitt«.Preise, ________^ «^, n_^ ^)^ Weizen pr. ^rltolit. 6 1« tt l!9 Vutter pr. Kilo . . -^<" ^ Korn » 4 55 4 N4> Eier pr. Stück . - ^ ^ ^ Gerste . 3 74 4 16' Milch pr. Liter . . "" /„ ^ -^ Hafer . 3,-3 — Rindfleisch pr. Kilo ^ A^ ^ Halbfrucht »-------5 «0 Kalbfleisch » ^^^ Heiden » 439 4 9.^ Schweinefleisch » .^^^ Hirse » 4 39 4 7?! Schöpsenfleisch » ^si ^ Kukuruz » 5 4 5 24 Hähnbel pr. Stück ^ ^ ^ ^ Erdäpfel 100 Ki>» 2 14-------Tauben » ^,,4^ Linsen pr. Helwlit 10 —-------Heu pr. M.^lltr. . i,'' ^ <" Erbsen » 11-----------Stroh . . - ^" Fisolen . 8-----------Holz. hartes, pr- ^ ^ NindSschmalz Kilo — 90------- Klafter ?! >- Schweineschmalz» — «8-------— weiches, » ^ B,^ Speck, frisch, . — «4-------Wein.roth,,1«0Lit. ^ ^ 3 1^ — geräuchert « — 68-------— weihet. » "" Meteorologische Beobachtllllllcu in ^ibach^ " <"2 8«^ 3" *»'"" be« H<""" Zß- w ^ Z«^ GZ ^!^-- " TA. Mg" "74l^""8^8" wmdstill' '"^lebel g.oo 29 2 . N. 740« 226 SW. schwach h^" 9 . A. 740-0 16 0 SW. schwach, "" ssacP ^ Morgcnnebel. dann herrlicher Tag. mondhelle^ ^' Das Tagesnlittrl der Temperatur 1b'8", um ^ " Normale. Verantwortlicher Neoacteur: I. Naglic^^^, W .^. yo>l > > Im tiefsten Schnute geben wir N"ch^ he- > > dem Hinscheiden unseres' innig geliebten ^. c^^tcr^ > > ziehlmgsiveise Vaters, Schwieger- und w"» » W des Herrn W I Johann Heinricher > > l. t. Hosrath und KreisgerichtSpräside"t ^ » » welcher nach langem, schwerem Leiben, ""^'/9 Uhr > W den Tröstungen der heil. Religion, heute ,^c. > > morgens im 75. Lebensjahre sanft entsch'"'' t><>" » W Das Leichenbegängnis findet M'"'"""'^.'ic > > 1, October, nachmittags 5 Uhr »om "l ^ » > Gartcngasse Nr. 1 nach dem städtischen ,5 » > statt. 2 0ctob" » W Die heil. Seelenmessen werben a" A^e !^ > > um 8 Uhr früh hier in der Deutschen « > lesen werden. > > Cilli den 29, September 1890. ^ W > Vmilie Hein» icher. geb. von L''s«"'''^s P^ > > - Vr. Emil Heinricher, l l, U"""''.^^ » D fcssor. Sohn. - Dlaa M,.ys, «'^ H^iisÄ > W Vrriha Heinricher, Todter. - ?^' ^ Oli»^ » > Mnyo, l. t. Nibliothefar. Schwi>'gcl!ou"-^,Mll » > Heinricher, geb. Freiin v"» Ilten^ ^ ^H > tochtcr. — Kurt Heinricher, ^Wacher Zeitung Nr. 224. 1861 W. September 1890. Course an der Wiener Börse vom 29. September 1890. ^ ^m »m«^ «our«bla«< «elb Warf EtaM-Nnlehen. ^," ll'cheilllchc Nent, <„ Noten X? «n «7 «0 ,Ä. "^....... 88 «0 «8 30 """ <°/<, <3,aat«lo,c. 250 st, ,«,-l3,l>0 , ^"l «.o/,, . ya>,ze zoo fl. , 37 »<>,»»- '«er . . Fünftel ,no fl, 14« 5>, ,47 5<> ""« 3tllll»,'» » , 50 fl, 17«-, . «7«'5M .Ubbr. i^ ,2«, fl, . ,48-. . ,4g 50 ^,6'sl, «nibltnle, fteuertrel , ,0« ?«> i< <: 90 ^"»tterte b°I,n w «, ^e-.ierli«! ,,,.— ,,,.5s, ^°7/,^kP^«ab" ln LNber . 1,4?« ,15-60 km,5 ."s,cr Bllb„ in EUver ,5 !- b" für 20» Marl . ,,»? 40 ,<»8 40 9? 90 °"dlr«sf ^2bn «m,«N l««4 98 25 84- ^^,"""^. , - - ,^801,,- ^ !.^.,^"''le 5'/..... W95 M15 "°cNbni,« »>".'"''6t"llr ' - S7'" l»?^0 "° 3'««.. ^"°"'«?. " ^ '"" 3 ", w '»?— 'NV 50 ^ü.« .^, ^ »"st, » «i, ,87— ,87 5.0 Gelb «Lais ssrnnbenU.-c)blilllltionnl «...... ,0«'5o <04 Lü 5°/„ mälirische...... «09 5c, ^'^ 5"/„ Krain und ssilllenland , . _.^ —»^ 5°/„ nieber«sterit!!!„nr!1chl...... yg,^. 89.50 Andere össentl. Anlehen. Donau'Neg.'Lole ü"/„ ll>0 fi. . ,zj.^. ,zz — d,0, Nnlechf 1878 . . wki 75 10« 50 ^nltt,!'« der Gladl Vör» . . ,1,.^. _ - Nnlehül b, ^»adi^emtwbe wlen ,,^.^ ,s>^ ». Piäm.»V!nI. b. Etadtysm, W!en <<»<;,> ,<» ^/, it!»r>. ndnu.Nilievf« verln«, ?."/. "g... yj,,. Ptllndbllefe st.), Vodtlisr, all«, «st. 4°/o », , !,»>_ ,,5^. d»o, » ^>"°- - ,N0 20,<,0 8N bto, Pram. Llhuldv,rschl.'»«^ ,,„^ ,,„.7^ Olft, ^ypulhslrnbanl l<»j. eu°/« ,n,.zz __._ l^sft,',!,:«, «nnl uerl, 4","/, . ,,„.,y „„ 7^ betto » 4«/» . . ,«, - ,s>0-5" dnt° bl»«!hi. . 4°/. . ,sx, _ ,„s,-5si ^riviitäts-Obligntloncn «für ,<»« fi), ftcrdinai'do Norbdab» s» »s, ij'al,z<,chr «url»Ludwig «ahn ^»n, N^' »ou fl, 3,, 4> ,"^, 99,zz 99 5ft Veld Wars ^'est«l »lordwestbahn . . . ,oß - ,06 7l, Vüdbahn ^ »'«/,' . ' . ^ '. ,4^71 ,^,II Uno'-galiz. Vabn ' , ' l^!.,? 47, Diverse Lose «reditlost loa fi...... ,8» - ,8«. bo «lart,.Lo!e 40 fi...... »5 5,» zN'5<, 4°/„ Donail.Dllmvfsch. 100 fi. , «88 — «3«''. Laibacker Präm,'«nlch. »n ft, «» — 2» — 0fc,,er Lose 4<» fl..... 57.7, 5»... PM»L°lt 4<, fl...... 54.5« 55,50 ««'tl^cn Kreuz, «st, Vtl d,, IN fl >» .- 19 40 «udlllph ^oss ,l> fl.....,„'^ z, ^. Elllm.Li'l!' 40 fl...... 6, 80 N8'- n" Z,I .,5«..2«, jlcoml,« M!..i»i!,l.,ft. ülw fl. «fi _ nn5 " ^i.'l„ „,_ Veld Ware e>vvoth,r«nb.,eN. »noss. 25°/„ L4S ?'. Vellehribanl, «llg. »40 fi, , ,«i, zy ,«,50 Actien von Transport» Unternehmungen. ^^0 »<>1 ^> »ohm, Nordbahn 150 fl, . . «,3 - «,,4 ^. » MeNlilllin »00 fl. . . 847-i.s, 84„.5l, Uulchtitdrndsr !to fi. «M ,,gy ,,l,s, b<0, lllt. U) »00 fl. ,gz .h ^9, ^ Donau. D°nU>fl0 fl, E. ^..., ^.. V»l.«! ft, Silber »., ». ,<<>>;,, südbal,,, 20» fi, «ilber . . , ,),.A ?^ ' Lüd-N°lbd,«trd,-«.2l)U fi.ft.«.«. ,,5 «," » neueWi..Prl°ri»üt«. " '^'" «lctle« 1Ul> st..... »».^ «,7.^ UN».'«,«:»,, »Üellb, XW »I K!lber ,^z ,,y ,9f. ^ Velo V»are Ung NorboNbahn ^»u fi. Zuber ,9,^0 l?« — Una,WfNb,sNaab<»l»,)2l>oN,Z 19t 75 1S5 »5 Hndustrie'Actien sper stück), Vlluaes., »llg. Oefi. ,<»N fi. 82 — 84 — lllvdltl «üen» uno Gtahl'Inb. in Wie» «ou fl, ... 8»— 84 — Ksenbllbnw'Leihll, erste, 80 fl, 9425 95 7l» »Elbemühl», V°vlerf. u, V.>« ?.« — li — ^ieNnsssr Vrauere! lO<» fl, ftl)'5N 9« — Wiintlln-slelell., öfterr,»alpine 5,, »^ ,„„ ^ Präger V .. 433 — >Vchl«glmüb:», Pavier!, »00 ft ,9^ — ,9« ^ «Vteyrermühl.,Papiers,l,,V.»H> ««8 — 128 50 Iriwiler »ohlenw »»t!. 70 fl. 15? 25 »5775 «Vaffens.« ,O«sl,il!lbel..... «40 l 4<»« >>t«lo o ZZL. e ¦ ^lfrlid?: 24 riefte, ^8 color. IHobebilöer, \2SdtmtU ¦ J. g! || I IT 1 Plh **¦»«»«* W«lin.»«. 6)KAlS"i|c|I B>^CJU r>icrfcljäl?rlid?: JH. ÄiO)U I S »^ H. L. Wencel in Laibach, Fussboden-Glasur von Alois Keil in Wien, vorzüglichster Anstrich für weiche Fubs-böden. Preis einer grossen Flasche fl. 1-35, einer kleinen Flasche 68 kr. Wachs-Pasta bestes und einfachstes Einlassmittel für Parketen. Preis einer Dose 60 kr. Stets vorräthig bei H. L Wencel in Laibach „zur blauen Kugel", Hauptplatz. Bestellungen nach Orten, in welchen sich keine Njoderlage befindet, werden an die * abnks - Niederlage von Aloi8 Keil in Wien, IV., Reiselgasse 6. erbeten. Preis eines 5-Kilo-Paketes G fl. ö. W. (.4406) 12—10 ^^^Bj!j^hsteAiiszeichniin^ii;)uf ersten W^ltimsstellungeu scitlS677|^JJBB ¦ m8|^v^lange stets ausdrücklich. ftJ^S^X» I f^ ^^0t/~—"—:^^V7 f\ ^^L. Wer8'e"unF einer Tortreff- ^^| * ^_fl|- JL. ji^^rf fm—»cl»peiBen und bietet, I J|| Ei ^^^/Wa^!5/^--—T^ ^^ xf_ w\\i\A—^ richtig angewandt, neben jr? SS ^ vS^ V^ rlKI^^ halte. - VonüglicheB Stir- i| tS ^^____l tf/^ kungsmittcl für Schwache «g |J ^B ' ^^\y^ un^ Kranke. 5» |LJ ^^*"^ ©Cht« TopscBnebenstehendenNameming V^*^*^^? ^l » H ^^^^^^^J^Zl in blauer Farbe trägt. ^ ^ S J I °AR| -lc>ll1r»l-IK5pot der Compagnie Uebi«r fllr Oesterreich-Ümrarn: ^H ^ B zZt BERCK, k. k. ösl. Hoflieferanten, WIEN, I., Wollzelle 9.|| ^^^^^lI^WSMffpn SpMMTnmren-. Delicatessen- nnd Drogocp-nandlongep, sowie Apothekei^^M ^^^^J^jste Auszeidmurmeii anfersten Weltausstelluii^enseiuaoi. ^^^^[ v c_=> .•" ^=a na •ö*^ g- I "= üloa i ¦¦¦¦ a* . Äs (4043) 3—3 Nr. 19.664. Curatorsbestellung. Vom l. k. siädt..beleg. V^irfsgerichte in Laibach wurde dem unbefannt wo in Amerika befindlichen Executes. Fraliz Strumbelj von Tlafe Herr Doctor von Schöppl, Ndvocat in Laibach, ^um Acts» curator bestellt und diesem der dies-qerichtliche V.scheid ddto. 29. August 1890. Z. 19.664, womit die executive Schädling der Realität Einlage Nr. 84 nd Klt>,Nl,upf, der »/,.-Antheile der Rl>a-lität Einlage Nr. 108 und der ^«-An-theile der Realität Einlage Nr. 122, beide aä Kleingupf, auf den 9. October 1890. vormittags um 9 Uhr, im Otte der Realitäten angeordnet worden ist. he-händigt. üaibach am 29. August 1890.