P rS««merations-Preise Für Saibadb: »auzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig - • 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — * 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...............12 fl- Halbjährig............... 6 » Bierteljährig............ 3 „ pr Zustellung inS HauS viertelj. 25 kr., monatl. 9 fr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Redaktion Bahnhosgafle Nr. 152. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inserate n-Bnreau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Stein« mayr & Fed. Bamberg.) \ Für die einspaltige PrÄMtr1 ä 4 fr., bei wiederbolte?Wt«r Tf schaltung ä aylt... ’ 2 Anzeigen bis 5 ZeilmZt)^^ Lei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 234. Freitag, 1. Oktober 1875. — Morgen: Leodcgar. 8. Jahrgang. StaatsillitersliiMg für die Land-wirthschast. (Fortsetzung.) Die Art der Unterstützung kann nun eine mit« tetfiare und unmittelbare sein; erstere halten wir »ntickieden für die werthvollere. Zweckmäßige Agrar-aesetzaebung bildet die Grundlage jedes landwirth-sckaftlichen Aufschwungs in unserer Zeit. Sie hat «nt allem ihr Augenmerk zu richten auf die Rege-fiina und Besestigung deö Besitzwesens, sie muß die handhabe bieten zur Erleichterung und mindest brütenden Zusammenlegung der Grundstücke, sie muß hur* Svpothekenordnung und Grundbücherführung >em landwirthschaftlichm Credit festen Boden schassen, das landwirthschaftliche Genossenschaftswesen fördern, ftt ioü dem Felde und seinen Produclen Schutz verleihen dabei aber immer Zeit und Geldbeutel des Landwirlhes thunlichst schonen. Und weiter darf der Landwirth vom Staate verlangen eine gerechte Be-fieiierung, eine gleichmäßige Verleitung der Lasten ' gt«en des Allgemeinen, namentlich eine in bestimmten Perioden wiederkehrende Regulierung der mr««hfteuer Der Landbebauer hat ferner ein Recht. ETÄi f»r i-lmn H°uch°tt und fein «ch « fordern, billigere Eisenbahnfrachten und menschlichere Rücksicht für seine Produkte zu verlangen, imnit er Städte und Jndustrieorte versorgen und in den Weltverkehr eintreten kann. Erst wenn die Hindernisse aus dem Wege geräumt sind, kann der Fortschritt freudig und rasch seine Bahn verfolgen nach dem gesteckten Ziele. Bemüht sich die Regierung, in dieser mittelbaren Weise den dringendsten Wünschen der Landwirthe gerecht zu werden, dann leistet sie mehr, als wenn sie ihnen jährlich Millionen schenkt in dahin und dorthin verzettelten Beiträgen. Wo daß Gute angestrebt, errungen wird, da folgt das Bessere naturgemäß von selbst nach. Die heutigen Zustände der Landwirtschaft verlangen ein planvolles Vorgehen nach bestimmten Gesichtspunkten, gewöhnlich „Ziele“ genannt, weil, wenn der Fortschritt bei ihnen angelangt, das große Endziel in greifbare Nähe gerückt ist. Es sollen hier einige solcher Ziele der österreichischen Landwirthschaft und zugleich die Art und Weise angedeutet werden, wie der Staat zu deren Erreichung behilflich sein kann. Da ist es vor allem auffallend, daß Oesterreich, welches ausgedehnte Gebiete besitzt, in denen für die Aufzucht von Rindvieh die natürlichen Bedingungen wie kaum anderswo vereinigt sind, bezüglich seines Fleischbedarfes noch immer vom Aus land abhängig ist und sich wol gar die Rinderpest aus Rußland und Bosnien einschleppt zum un berechenbaren Schaden der eigenen Viehzüchter. Oester reich ist, wie gesagt, nach vielen Richtungen hin zur eifrigen Pflege der Viehzucht wie geschaffen. Das ganze Gebiet der Alpen sowie jenes der Karpathen, soweit beide zu Oesterreich gehören, dann der Böhmer- wald von der bairischen Grenze bis ins Matchseld gehören in diese Kategorie, und nach den Ländern betrachtet haben Tirol, Salzburg, das Salzkammer« guf Oberösterreichs, Obersteier, Oberkärnten, Ober-krain. das nördliche Mähren und fast ganz Schke» sien. ein großer Theil Galiziens und der Bukowina den natürlichen und wirthschastlichen Beruf, unter Benützung ihrer Grasländereien, ihrer Berg- und Alpenweiden und unter Ausbreitung des Futterbaues kräftige Rindviehstämme nachhaltig zu ziehen und Zuchtvieh an die minder begünstigten Länder abzusetzen. In den ändern vorwiegend dem ijeldbaue gewidmeten Ländergebieten erscheint theil# die Milch-Wirtschaft im weitern Sinne (mit Butter- und Käsebereitung) mit Inbegriff verschiedener Zweige der Molkerei, theils die Mästung einträglicher, je nach der Möglichkeit des Futterbaues oder der 33er» werthung von Abfällen der Brennerei, der Brauerei, Zuckerfabrication. Oelgewinnung u. s. w. Vorzüglich haben die ebenen Theile des Reiches, bann auch dos Hügelland von Oberösterreich, Niederösterreich, Unter* steiermark. Unterfrain u. s. w. diesen Beruf. Nirgends leider besitzt unsere Viehwirthschaft noch jene Entwicklung und Ausdehnung, deren sie fähig wäre; man sieht diesen wichtigen Zweig der Landwirthschaft in Oesterreich meist nur als Magd des Ackerbaues an. Sie muß aber, rationell bettle» Iben, ebensoviel als der Ackerbau zum Reinerträge Feuilleton. Vernünftige Ernährung. (Schluß.) ff« ist interessant, zu sehen, daß das Mehl aus das stofflich beste Nahrungsmittel ist, da . Bedürfnis an Eiweiß und Kohlenhhdrat deckt. tL hie Erfordernisse einer richtigen Kost zu ver-r? -st es nöthig, jedes Nahrungsmittel nach c •stofflichen Gehalte zu bemessen und danach t^rtbeilen, was den Menschen besser, was ihn 1L- nfltirt. Nach dem heutigen Standpunkt der ESKriirt «sichre läßt sich folgende Tabelle auf. welche die Mengen der täglichen Nahrung«. ' nf”/ »ach ihrem Stoffwerthe an gibt, wie ihn die 2» „f*en benöthigen; es braucht nemlich täglich zu . J ßrnfihrung ein: fe,ner Eiweiß Fett Kohlenhydrat @cIb0: im Frieden . ijm Frieden .' 119 «frü-dverin ^ . . .. 80 ZefanS-n-r Gramm 137 173 352 118 56 500 157 285 331 119 56 485 76 23 304 80 49 266 85 30 300 lieber die Verpflegung in Waisenhäusern und Altersversorgung« - Anstalten findet Referent nicht Zeit, sich mündlich auszusprechen; dagegen wünscht er der Verpflegung des Militärs im Frieden eine bessere Aufmerksamst, als ihr bisher zugewendet wird. Man kümmert sich im Frieden fast gar nicht um die Ernährung des Soldaten. Der Staat gibt ihm (bei uns) nur 750 Gramm Brot und überläßt es dem Militär, aus der Löhnung selbst die Nahrung herbeizuschaffen oder durch Lieferanten für ein Bataillon oder eine Compagnie im gesummten Herstellen zu lassen. Bei diesem Gebrauche wird mehr auf die Menge als auf die Ausgiebigkeit der Nährstoffe gesehen. Die Nahrungsmittel, von welchen die Soldaten leben, enthalten oft nur die Hälfte des zur Ernährung nöthigen Eiweiß. Dadurch sieht sich der Soldat genöthigt, sich den Mangel mit eigenem Gelbe zu ersetzen. Wie wenig er von der gemeinsamen Menage zu leben vermag, zeigt der große Absatz der Martetendereien in den Kasernen, namentlich an stoffreichern Würsten und Käse. Auch die ärmsten Eltern sehen sich gezwungen, sich einige Kreuzer vom Munde abzusparen, um ihren Sohn in der Kaserne vor dem Hunger zu schützen. Der Staat hat aber ein großes Interesse daran, die Körper der Soldaten stark zu erhalten, denn nur gutgenährte Soldaten können den heutigen Anforderungen deö Krieges genügen. Allein es wird gegen- wärtig für die Pferde besser gesorgt als für die Soldaten. Der sogenannte eiserne Bestand ist geradezu ein Hohn auf unfern Organismus. Man kann sich der Forderung nicht entfchlagen, daß der Staat die ganze Verpflegung der Soldaten im Frieden ebenso übernehmen soll, wie er es im Kriege thut. Ueber die Kost in Gefängnissen ist bereits vieles geschrieben worden. Man hält an dem Grundsätze fest, daß hier jeglicher Luxus in der Kost vermieden werden soll. Die einen sagen, die Strafe bestehe in der Entziehung der Freiheit, daher man jedwede Kost zulassen solle; die anderen finden diese Forderung für zu weit gehend. Aus allem ist zu ersehen, daß man für die Dauer die gegenwärtige Kost in den Gefängnissen nicht beibehalten kann. Die Schädigung des Körpers schon durch die Haft allein ist in den meisten Fällen unmöglich zu verhindern; man geht zu weit, wenn man den Körper auch noch durch ungenügende Nahrung schädigt. Was die Volksküche» anlangt, so hat Dr. Voit im Aufträge des Magistrats der Stadt München Untersuchungen angestellt und mit wahrem Schrecken ersehen, daß noch vieles fehle. Auch hier legt man nur auf die Menge der Nährstoffe Werth, das Fett ist vielfach in den Volks-küchen zu vermissen. Folgende Tabelle gewährt eine Uebersicht über den Werth der in Volksküchen gebotenen Nahrungsstoffe: bet Wirtschaft beitrogen, wenn nicht besondere Umstände diesen allein von ihr fordern. Da ist nun ein reiches Feld offen für die theils directe theils indirecte Intervention und Hilfeleistung des Staates. Aufzucht wie Pflege des Viehes darf nicht mehr, wie es bisher meistens der Fall war, dem Zufalle und der Willkür anheimfallen, sondern hat nach bestimmten allgemeinen Grundsätzen zu geschehen. Die Haltung in Zahl und Nahrung muß im richtigen Verhältnis stehen zur Grundfläche oder zur Hervor-Bringung derselben an Nutzgewächsen. Man muß sich vor allem darüber klar fein, welche Rassen und Schläge sich für jedes natürliche ober wirtschaftliche Gebiet mehr ober minder gut eignen, welche Vieh-typen in solchen Gebieten bereits vorhanden find, welche Nutzeigenschafttn unb Leistungen dort am sichersten zu erreichen find und mit welchen Mitteln der Zucht und Haltung; wo eS angezeigt fei, die einheimischen Schläge zu erhalten und zu verbessern, ober wie man denselben durch Kreuzung aufhelfen oder sie durch andere ersetzen soll. Zu jedem natürlichen Gebiete und zu jedem feststehenden Wirtschaftssysteme gehört eine bestimmte Viehraffe ober höchstens eine kleine Gruppe von Rinderfchlägen als die zweckmäßigste; wählt man eine andere, so ist eS zum Schaden. Gerade diese Zu-sammengehirigteit von WirthschaftSbedingungen einerseits und Viehschlägen anderseits wurde bisher noch wenig beachtet, obwol davon in erster Linie das nach haltige Gedeihen ber Viehwirthschast unb mittelbar auch ber ganzen Wirtschaft überhaupt abhängt. ES gibt z. B. Gegenden, in welchen jede andere Hauptrichtung der Viehzucht als die' Erziehung von Zug-thieren gerade widersinnig ist; andere, in denen umgekehrt selbst aus solchen Schlägen, die sonst gute Zugthiere geben, nie mit Vortheil solche gezogen werden können. Ebenso ist es mit der Aufzucht von Milchvieh und von Mastvieh, ebenso mit der Milchwirtschaft und mit ber Mästung. Wenn es sich nun einerseits darum handelt, oie natürlichen Bedingungen der Gegend richtig zu erfassen, so ist andererseits auch die Kenntnis der Rassen und Schläge, welche sich daselbst befinden und entweder erhalten ober verbessert ober ersetzt werben sollen, von der größten Bedeutung. Leider ist jedoch in Oesterreich die Kenntnis der eigenen Rosien und ihrer Nutzeigenschaften noch sehr wenig entwickelt und verbreitet. Abgesehen vom Landvolke, welches in der Regel für die eigenen Raffen und Schläge gar keine bestimmten Bezeichungen hat und meistens das Vieh nach der Farbe oder nach dem Markte nennt, wo es gekauft wurde, herrscht auch unter gebildeteren Landwirthen noch große Unklarheit über die Stellung, Begrenzung und Kennzeichen der Raffen, weil hierüber eben noch sehr wenig eingehende Studien und vergleichende Versuche gemacht worden sind. Da ist der Punkt, wo der Staat, bezüglich das Ackerbauministerium, im Sinne des gegenwärtigen Standes der Wissenschaft und der anderswo gemachten Erfahrungen für hohe wirth-fchastliche Interessen fördernd eintreten soll. (Schluß folgt.) Eiweis Fett Kohlen Gramm Münchener Suppen-Anstalt Volksküche Leipzig . . . „ Dresden . . „ Berlin . . . Egestorf Hannover . . . Köln (Fleisch-Extroct) . . Speise-Anstalt Hamburg . Volksküche Speise-Anstalt Karlsruhe L 14 3 32 24 8 71 37 19 100 35 19 178 35 8 210 49 0 188 41 5 133 50 11 187 58 16 180 59 34 160 Dr. Voit schließt mit ber Betonung ber Wichtig, feit des Gegenstands und der Empfehlung folgender Resolution: „Die Versammluug beauftragt den Aus. schuß, dir geeigneten Schritte zu thun, daß nach den von Professor Dr. Voit dargelegten Methoden von zuverlässigen und sachverständigen Männern die in staatlichen und städtischen Anstalten gereichte Kost einer genauen Untersuchung unterzogen werde, und dann Sorge zu trogt«, daß die erlangten Resultate dem Kongresse zur weitern Verwerthung zukommeu." Nach kurzer Debatte wurde die Resolution Voit ein» stimmig angenommen. Politische Rundschau. Laibach, 1. Oktober. Die Regierung ist mit der grazer Commune wegen Errichtung einer kaiserlichen Polizeidirection bereits in Unterhandlung getreten und hat gleichzeitig die Errichtung von Po tizeidirectionen in Linz und Salzburg vorbereitet In grazer gemeinderäthlichm Kreisen ist man der Maßregel nicht abgeneigt, vorausgesetzt, daß dabei die Gemeindeautonomie nicht geschädigt wird. Das Expos 6 des Finanzministers Baron Pr et iS über die Finanzlage Oesterreich« hat der Delegation wol Beruhigung inbetreff der Vergangenheit gegeben, jedoch sehr trübe Aussichten für die Zukunft eröffnet. Und diese gerade sind eS, auf welche der Blick sich richten muß, wenn das finanzielle Erfordernis des Jahres 1876 festgestellt werden soll. Denn was nützt es, daß die Einnahmen des Jahres 1875 bis Ende August den Voranschlag im ganzen um ungefähr fünf Millionen übersteigen, wenn der Ausgabenetat für 1876 die im gleichen Betrage angesetzten Eingänge um mehr als 25 Millionen überschreiten dürste und darin Mehr-erfordernisse begriffen sind, die, wie jene des Justiz-und Handelsministeriums und der Eisenbahnstationen, keine Herabminderung gestatten! Unter solchen Umständen hatte der Delegierte Wolfrum ganz Recht, von einem „deprimierenden" Eindruck zu sprechen. ES ist „deprimierend", nach einer kurzen deficitlosen Zeit nicht allein das alte Gespenst wieder auftauchen, sondern dasselbe sofort in so ernster Gestalt einherschreiten zu sehen. Was hat Oesterreich nun noch vor Ungarn voraus, dessen unbedeckter Abgang auf 17 Millionen veranschlagt wird? Daß unter so bewandten Verhältnissen die äußerste Sparsamkeit am Platze sei, liegt auf der Hand. Wie verlautet, gab auch Dr. von Demel bieser Stimmung AuSbruck, inbem er bemerkte, man werbe bie Kanonenforderung bewilligen, jedoch dieselbe auf mehrere Jahre vertheilen. Abg. Wolfrum andererseits regte die Frage an, ob man mittelst der gemeinsamen Äctiven nicht die Kosten der Kanonen decken könnte. Freiherr v. PretiS er-widerte, er habe schon die Theilung der gemein-sarnett Activtt, angestrebt, jedoch eine Theilung von 50%, wie sie die Ungarn anstreben, konnte er nicht acceptieren. Dr. Herbst meinte, man könnte vielleicht den Stellvertretersond zur Deckung der Kanonen-forderung heranziehen. Im Verlaufe einer längeren Debatte sprach sich Reichsfinanzminister Freih. von Holzgethan gegen diese Heranziehung aus. Gr müsse wünschen, daß dieser Fond intact bleibe. Hiemit schloß die Sitzung, ohne einen versöhnenden Ab-schluß gefunden zu haben. Um so mehr wird es Ausgabe der Delegierten sein, die Anforderungen des Staates mit der Leistungsfähigkeit der Steuerträger in Einklang zu setzen und dann im Reichs-rathe vor allem auf die endliche Erledigung der Steuerreform zu dringen. Die vom Minister Tisza geplante Zerreißung des Königbodens hat endlich die siebenbürger Sachsen aus ihr» Ruhe aufgerüttelt. Die krön« städter DistkictSverfammlung hat den Anfang ge* macht und den Senator Dr. Trauschenfels mit der Ausarbeitung eines Memorandums zur Wahrung der Integrität des ttonftödter Distriktes betraut ( dieses Memorandum soll dem Minister, eventuell dem Kaiser, überreicht werden. Auslands Bvm „Kriegsschauplatz«" vrrlmrtet nur, daß die Jusurgenten sich nach^einem1 neuen Führer umgefehen. Monten-e-ro soll deu Helden liefern, der in LjubobratiL' Schuhe treten• soll. In einem wiener Telegramme der „Allgemeinen Zeitung" wird darauf hingedeutet, daß Montenegro, auch ohne einen gleichen Schritt serbischer! feite abzuwarten, in die Action treten werde. Dieses Gerücht ist nicht neu, gewinnt aber durch die Wiederholung nicht an Wahrscheinlichkeit. Die Türkei hält das trutzige Bergland zwischen Scutari und Niksic sozusagen in der Zange. Fürst Nikolaus hat überhaupt bisher einen Zug vom Spekulanten bewiesen, der mit sich „handeln" läßt. Die Nachricht, daß drei serbische Offiziere von den Türken erschossen wurde», bestätigt sich. ES sind dies bie Stabsoffiziere Bajo-lovich, Johann Mischkovich unb Dimich. Sie waren, als Türken oertleibet, zur Auskundschaftung der türkischen Position bei Krisch ausgegangen. In Serbien steigert sich bas flaue Gefühl, welches burch bie türkischen Truppenansammlungen bei der Bevölkerung hervorgerufen wurde. Ein Allarmruf folgt dem ändern, und die Blätter der Omladlnisten ftnb nicht faul, daraus Kapital zu schlagen. Sie nenn« bereits die Ortschaften, wo die Türken ins Land fallen wollen, und drängen die Regierung zu „koscher That". Nach Bekanntwerden des Umstandes, daß die Pforte in Belgrad ihre Absicht kundgegeben, eine kleine, strittig gewesene Insel im Drinofluffe zu besetzen — offenbar, um den Waffenschmuggel besser unterm Auge zu behalten — wird die schrei bare Phantasie der Serben noch leibenschastlichek erregt werden. Ristic fetzt feinen ministeriellen Eiertanz fort. Er hat für alle Parteien geheimnisvoll Händedrücke unb soll von den Vertretern der Mächte wieberholentlich sehr unliebsame Dinge zu höre» bekommen. Das Interesse concentriert sich momentan auf die Rückkehr der Eonsuln von Oesterreich, Deutschland und Italien und aus die Nachrichten, die sie von den Insurgenten gebracht. Nahezu einstimmig wird es anerkannt, daß die Forderungen der Aufständischen äußerst billige sinb unb baß bie biplomatische Action unbebingt fortgesetzt werden müsse. Interessant sind die diesbezüglichen Aus-lassungen des „Journal de St. Petersburg“, die gleicherweise von einer solchen Action — abzusehen von jedem Drucke — sich die günstigsten Resultate versprechen, zumal die Türkei das Bedürfnis nch Reformen anerkenne unb sich solchen nicht widersetzen werde. Das ofsiciöse russische Blatt bezeichnet somit die „Mithilfe zur Beruhigung des Aüfstandes und zur gemeinsamen Erforschung der wünschens-werthen Reformen" als die Aufgabe der Diplomatie und schließt mit der fast optimistisch klingenden Hoffnung, daß so „eine ernste Verbesserung der Lage im Oriente" werde erzielt werden. „DieLocomotive hat den Particularis-muS aufgezehrt," schreibt die .Nationalzeitung" in einem Artikel zum fünfzigjährigen Eisenbahn-Jubiläum, in welchem sie die politische Bedeutung der Eisenbahnen für die Entwicklung und Realisierung der deutschen Reichsidee auSführt: „Jener enge und abgeschlossene Sinn, der in einem kleinen Gebiete sich eigensinnig einspann, das, was außer den Grenzpfählen vorging, mißtrauisch ablehnte, konnte vor ber jänbtÜ» verbindenden Eisenbahn nicht bestehen, bie ein bisheriges „Vaterland" auf ein paar Eisenbahnstationen reducierte. Weiter wurde der Gesichtskreis, Jahrhunderte lang genährte Vorurtheile waren im Handumdrehen verschwunden unb an die Stelle, welche der LocolpatriotiSmuS eingenommen hotte, trat naturgemäß die Liebe zu dem großen gemeinschaftlich^» Vaterlande. Es war weiter allein die Eisenbahnverbindung, die eS denkbar mochte, Berlin zur Reich-Hauptstadt zu machen und so Länder in locale Beziehungen zu ihm zu setzen, die weit außerhalb seine- natürlichen Verkehrsgebietes logen* Paris und Londvtt hoben sich durch natürliche Lage oder durch die Arbeit vielhundertjühriger Geschichte !" Haust-ftädtm ausgebildet, zur Reichshauptstadt hat sich Berlin im foUfeoden Schwung der Locomotive ge- schisst*.' Aus dem spanischen Kriegsschauplätze geht r- sehr wild zo. Vom 14. bis zum 17. v. ward auf d« ganzen Linie gesuchten. Es scheint, daß die 6 a r 11 ft t n, anfangs überall geschlagen und zurück-gedrängt, durch eine verzweifelte Anstrengung den «logriff der Regierungstruppen schließlich zurückge-»iesen haben. Man schlug sich mit einer furchtbaren tztbitterung. Berichte von Augenzeugen erklären, daß da ähnliches Morden und Brennen auch in Spanien »och nicht vorgekommen. Keine Depesche spricht von Geangenen — man hat wol beiderseits keinen tzardon gegeben. Die Carlisten, auf die KaSkifchen Provinzen zurückgedrängt, wissen sehr gut. daß sie ihre letzten Bollwerke vertheidigen. Am 27. v. hat bet Kampf abermals begonnen. Die Brigade Trillo mff Enderlasa an und trieb die Carlisten gegen Lera zurück. Die letzte Entscheidung steht, wie man Ä Maorid hofft, noch vor Eintritt des Winters bevor Damit stimmt es überein, wenn die „LwertS" M>kk eS sei ein Agent des Don Carlos durch LariS'gekommen, der nach Süddeutschland und Westfalen »«sie» um einen dringenden Nothruf an die Rutschen Ultramontanen um Geldhilfe zu erheben, «uid mit der cudänischen Empörung denkt man ietzt endlich fertig zu werden, wenigstens hat man in letzterer Zeit mit verschiedenen Führern des AuittandeS Unterhandlungen angeknüpft. Zu diesen oünftiaen Nachrichten gesellt sich auch eine Hiobspost: L gr«Königin Jsabclla wird nach Madrid zurück* tj. Der Ministerpräsident Jovellar soll ihr er. «!rl haben, daß er daS schon von CanovaS gegebene versprechen halten wolle. _____________________________ Zur Tagesgeschichte. __ jfejn Paß >n den Himmel ohne den llnkehlbarteitsglauben. Am 17. d. M. wurde ht Lambach ein 87jähriger, seit beinahe zwanzig Jahren blinder »reis Namens Georg Fischer v. Rosenberg, unter Itttenm Umständen zu Grabe getragen. Dem alten Manne, welcher zeitlebens ein streng religiöser Katholik, dessen Leben ein Seim voll der aufopferungsvollste» Nächstenliebe, Geduld und Entsagung war, diesem Manne, so erzählt die „Linker Taaesp " wurde die geistliche Assistenz verweigert, weil er an die päpstliche „Unsehlbarkeit" nicht glauben konnte. Einige Zeit vor seinem Tode kam der Ortspsarrer mit zwei Zen-aen unaufgefordert in seine Wohnung und drang in ihn, » beichten und sich zu b-kehren, wobei er unter anderem lf„nb«S die Frage stellte, ob er an die Unfehlbarkeit des Glaube. Herr Fis»er verneinte dies und sprach Z swnnfcb aus, daß man ihn in Ruhe lassen möge. wor. TL «atret unverrichteter Sache abzog. «18 es mit A Locher zu Ende ging, stellte dessen Hausfrau an ^^sarrer die Bitte, man möge ihm die letzte Oelung 2” Dies wurde verweigert, ebenso die weitere Bitte um der Sterbeglocke rc. Demungeachtet war daS » ein ungemein feierliches. Eine große Men- il 9 bie flaf)tac von Wimsba» geleitete die Hülle in Dulders zum Grabe, wo der Notar Ritter von eine Ansprache hielt, welche alle Umstehenden a,fS eajwmtni Üfiet Beamter in Wien," sagte Redner el6flant> sein ganzes Leben in einer ununterbrochenen ' »tL«nfre»ndlicher und wohltbätiger Werke, ausge. an armen Studierenden Oberösterreichs, die ff .^.ensvoll an ihn wandten. Viele derselben - zahl-• «r- fe des Verblichenen beweisen dies — verdanken reiche «riel ^ Unterstützung die Vollendung ihrer Studien ihm und 1 j.'' jum Theil hervorragende Stellung. Auch an6 etnC ® {fjtichleit ist die Zcchl keine geringe, die der Ber-«uS der gjjejje jum Danke verpflichtete." Zum fr"*«» o T nod) 6ti| 6a§ alle Anwesenden nur ihrer Herzens gefolgt seien, indem sie durch dir tTO Drangt ^ Stiche dieses frommen, guten Mannes ihm tzegl^ktuirg (tgte Ehre erweisen wollten. — Ls ist ac6t,“ ürBifl, wie Christus, die «postel und die zahllosen >mr wer jammt und sonders von der päpstlichen Unseht- heiligen, r^S träumen ließen, sich trotzdem den Eingang Regionen «ober, haben. *# dieKtf«ti*ahnzvg von Raupen auf = ** Die »Leipa« Zeitung" erzählt folgende seit* *** böhmischen Nord« bahn, Strecke Leipa-Haida, und zwar nächst der niederliebi-cher Straße, befindet sich ein Krautfeld, in welchem Millionen Raupenabkömmlinge des weißen Schmetterlings (Kohl-weißling) vor mehreren Tagen eine furchtbare Verheerung anrichteten. Nicht blos die Blätter sind gänzlich abgefreffen, sondern die gefräßigen Gäste zerbissen die harte Schale des StrunkeS und fraßen sich tief in denselben ein. Nachdem dieser Krautacker keine Malzeit mehr lieferte und die Zucker-rüben. welche diesen dornartigen Äcker grün umsäumten, den Raupen nicht als Nachspeise schmecken wollten, hob die Millionenschar die Tafel auf und wanderte über den nahen Eisenbahndamm, um ein anderes Ärautfelb zu erspähen. Da erreichte diese Schar der vom Bahnhofe aufwärts fahrende Eisenbahnzug und zermalmte diese Millionen Raupen zu einem schmierigen Brei, infolge dessen die Reibung zwischen den Rädern nnd Schienen aushörte und der Zug selbst zum Stehen kam. Local- und Provinzial-Angelegeicheiteu. — (St n dien-Stipendien für katholische Priester.) Mit Beziehung auf die Mittheilung, daß Fürstbischof Pogaiar mehrere junge Priester seiner Diöcese an einigen philosophischen Facultäten inländischer Universitäten immatrikulieren zu lassen beabsichtigt, erfährt die „Pol. Lorr." weiters, daß Fürstbischof Pogaiar an kompetenter Stelle die Bewilligung einiger Staalsstipendien zu diesem Zwecke bereits angeregt habe. — (Ernennung.) Der Finanzminister hat den königlich ungarischen FinanzcommWr erster Klaffe Martin Golf zum Finanzsecretär siir den Bereich der Finanz-Virection in Laibach ernannt. — (Generalversammlung.) Morgen Samstag den 2. d.. abends 8 Uhr, findet im Clubzimmer der Casino Restauration eine Generalversammlung des lai -buchet Turnvereins statt. Alle Mitglieder, sowie jene Herren, welche dem Vereine beizutreten wünschen, werden hiezu höflichst eingeladen. — (Forstlicher Congreß.) Die Delegierten des Forstcongrefses haben am 28. v. nach eine» fünfstündigen Sitzung die Berathungen über die Geschäftsordnung des Longreffes geschlossen und den vorgelegten diesbezüglichen Entwurf nach längerer Debatte mit mehreren Modifikationen genehmigt. Der Congreß selbst wurde jedoch vertagt, und zwar darum, weil die Delegierten aus Böhmen und Steiermark die Erklärung abgaben, daß sie zur materiellen Be> rathung des Forstgesetzes kein Mandat erhalten hätten. Am (?9. v. M. fanden sich fämmtliche Delegierte zu einer Privat-cdnferenz zusammen, in welcher die wünfchenswerthen Aenderungen des Forstgesetzes besprochen wurden. Das Resultat dieser Besprechung soll dem nächsten Forstcongreß. dessen Einberufung für den Herbst deS Jahres 1876 in Aussicht genommen ist, als Substrat seiner Verhandlungen dienen. — |(3) et Freischärler Ioh. MejaJ aus Laibach.) Auf österreichischem Gebiet werden bekanntlich fortwährend Freischärler für den aussichtslosen Kampf der Insurgenten in Bosnien und der Herzegowina angeworben. Es bestehen geheime Comitv's, die selbe mit Geld und Waffen versorgen und dann über die Grenze schicken. Auch aus unserer Heimat befinden sich nicht wenige, meist noch attbe oder gewesene Militärs, unter denselben. Während nun „Slov. War." tagtäglich seinen Lesern von grausamen Hinrichtungen und Scheußlichkeiten, welche die Türken an gefangenen Freiwilligen verüben, zu berichten weiß, (ein barbarischer Vorrecht, welches diesmal nur die Nachkommen de» Marko Kraljevic mit Vorliebe üben, indem sie verwundeten und gefallenen Türken nach ihrem eigenen Gestäud-nisse Köpfe und Nasen wegsäbeln), begnügen sich die Türken damit, die Gefangenen protokollarisch zu vernehmen und in Gewahrsam zu halten. Gemartert und hingerichtet ist bis zur Stunde noch niemand worden. Alle derartige Berichte sind steche Lügen slovenischet Blätter. Der Freiwillige Joh. Mejak aus Laibach z. B., den „Slov. Rat." schon einigtmale gespießt und gepfählt werden läßt, befindet sich ganz wohl in türkischer Gefangenschaft. Beweis dessen folgender Bericht der „9t. Fr. Pt." au« Türkisch.Kostajuica vom 27. v. M.: »Ich bin heute in der Lage, Ihnen die protokollarisch ausgenommenen Aussagen eines gefangenen Insurgenten, ehemaligen österreichischen Soldaten, vorlegen zu können. Diese Angaben, welche einiges Licht auf die Thätigkeit der Agitatoren werfen, lauten wie folgt: „Ich heiße Johann Mejak, bin aus Laibach gebürtig, 30 Jahre alt, Schriftsetzer, und diene im 17ttit Linien - Infanterieregimente Baron Kuhn; ich habe, ttfit meine hier vorliegenden Dienstesdoeumente beweisen, BOIÜ 15. August bis zum 9. September l. I. die jährlichen Uebungcn in Laibach mitgemacht. Am 13. September beurlaubt, erhielt ich von mir unbekannter Seite Reisegeld bis Agram. In Agram wurde ich von einigen Herren, M ich ebenfalls namentlich nicht kannte, mit einem Karlstädtök. Namens JoSka, nach Siffek und von da nach Oesterreichisch» Dubica geschickt, wo wir am 20. September eintrafen. Dck-selbst wurden wir in ein kleines, Türkifch-Dubica gegenüberliegendes Wirihshaus mit einem Bierzeiger ohne sonstige? Schild gewiesen. Kaum hatten wir uns niedergesetzt, so erschien ein junger Mann mit blondem Bart, der dortige griechische Pfarrer Opasic, und noch ein anderer Herr, beffeft, Namen ich nicht kenne. Diese ließen uns zu essen und zii trinken geben, beschenkten jeden von uns mit zwei (Mdett unter dem Hinzufügen, daß, sobald wir aus türkischen Bodett kämen, jeder von uns fünfzehn Ducaten erhalten würde; auch sei uns, da die Sachen bereits bald zu Ende gingen, eine gute Anstellung sicher. Am 21. September wurde uns bedeutet, auf der Straße gegen Oesterreichisch - Kostajnica weiterzugehen. Als wir so auf dieser Straße eine Stunde lang gewandert waren, trafen wir einen Mann in bosni-fcher Kleidung, der uns sagte, „er erwarte uns." Wir gingen noch eine halbe Stunde die Straße entlang, verließen.dann dieselbe und stiegen ins Gebirge. Nach ungefähr einer Viertelstunde erreichten wir einen dichten Wald, wo wir zahlreiche Gesellschaft fanden. Zwei Herren aus Dubica, ein älterer mit Augengläsern und schwarzem Vollbart,^und ein jüngerer mit schwarzem Schnurrbart, drei griechische Pfarrer und außerdem ungefähr 20 Leute in schöner serbischer Kleidung nebst 52 gleich uns Angeworbenen, von denen aber die Mehrzahl Bosniaken und Kroaten waten. Ein jeder von uns erhielt ein Gewehr mit Bajonnet, 40 scharfe Patronen und statt unfeter Stiefel sogenannte „Opanken." Es blieben noch viele Gewehre und Munition übrig. Nun gab es gute« Essen, Slibowitz und Wein genug, fo daß bald alle eine« Rausch hatten. Um Mitternacht brachen wir 52 auf, durchwateten bei Regenwetter unter Anführung eineS serbischen Militärs die Unna und betraten türkischen Boden. Hier stiegen wir einen Berg hinan und lagerten bei einem halbverbrannten Hause. Während des ganzen Marsches mußten wir das größte Stillschweigen beobachten. Als der Morgen graute, gingen wir weiter ins Gebirge, wo wir schießen hörten. Bald hatten wir die Kämpfenden erreicht. Ich mischte mich ins Gefecht und schoß dreimal. Da aber rechts, links und vor mir drei Mann gefallen waren, hielt ich es nicht für geheuer und ging zurück. Ich wußte, daß unsere Leute Vieh zusammengetrieben hatten, und ging, um dasselbe auszusuchen. Ich fand es zwar, aber zugleich auch die Türken, welche es mittlerweile den unseren abgenommen hatten. Sogleich hieb ein Türke nach meinem Kopf, durchhieb, wie Sie sehen, meinen Hut, verwundete auch meinen Kopf, und so gab ich mich gefangen." So weit Johann Mejai. — (Brennende Schornsteine schnell und sicher zu löschen) Dieses sehr probate, anscheinend weniger bekannte Mittel besieht in einer schicklichen Anwendung von gepulvertem Schwefel. Jeder Hausbesitzer sollte stets 1—2 Pfund gepulverten Schwefel, dem man 1—1»/, Loth gewöhnlichen Schießpulvers hinzusetzt, in einer verkorkten Flasche vorräthig halten. Sobald ein Schornstein brennt, hat man dann nur nöthig, den mit etwa« Schießpulver (um eine schnelle und gleichmäßige Entzündung zu bewirken) gemengten Schwefel unmittelbar unter dem Schornsteine, etwa auf beit Herd oder in den Kamin zu streuen und dann anzuzünden. Nach erfolgter Entzündung entfernt man sich, um nicht von den erstickenden Dämpfen belästigt zu werden. Sobald der Dampf des brennenden Schwefels (das schwefligsaure Gas) emporsteigt, wird man in wenjgxn Minuten die Flamme des brennenden Schornsteins verlöfchen sehen, indem das schwefligsaure Bäs zu denjenigen Last-arten gehört, die weder das «thfflen noch den BerbreNNütigs. Prozeß unterhalten können. — (Nene Eigenschaft des Petroleum».) Bekanntlich fetzen sehr harte Stoffe, wie z. B. gewisse Bronzen und nicht oder nur unvollkommen ausgeglühter Stahl, der Bearbeitung durch den Meißel erhebliche Schwierig- leiten entgegen. Die pariser „Liberte" Iheilt nun eine interessante Entdeckung mit, die ein Maschinenarbeiter gemacht hat. Bei der Bearbeitung eines Stückes von beträchtlichem Umfange, das aus einer sehr harten Verbindung, zu sieben Theilen aus Zink, vier au« Kupfer und einem aus Sinn bestehend, gegossen war, wandte er vergebens die verschiedenartigsten, ans den härtesten Stoffen gefertigten Instrumente an. Alle Hilfsmittel der Technik für derartige Arbeiten wurden in Bewegung gesetzt, ohne indeß zu einem anderen als einem negativen Resultate zu führen. Da kommt dem Manne Plötzlich die Idee, zum Petroleum seine Zuflucht zu nehmen, und dieser Versuch wurde von einem vollständigem Erfolge gekrönt. Die be-jifinbig mit Petroleum befeuchteten Werkzeuge leisteten kräftigen Widerstand und gruben sich mit Leuchtigkeit in die Masse ein, an der sie sich kurz vorher noch abstumpften. Nach den Angaben dieses Arbeiters kann man mit Leichtigkeit bis zur strohgelben Farbe ansgeglühten Stahl mit einer Misctung von Petroleum und Terpentin-Essenz bearbeiten. Für die heutige Maschinensabrication, bei der sebr häufig kaum zu bearbeitende Stahlböcke zur Verwendung kommen, ist die Entdeckung jedenfalls von großer Wichtigkeit. — (Billiges Pferdefutter bei außer-gewöhnlichenHaferPreifen.) Betreffs dieser Frage, welche in einem landwirthschastlici tn Verein in Mecklenburg zur Debatte kam, äußerten sich fämmtliche anwesenden Pserdebesitzer der Reihe nach Über das von ihnen jetzt gegebene Pferdefutter. Als Resultat stellte sich zunächst quantitativ ein sehr großer Unterschied heraus; wahrend einige als Winterfutter nur 71/» Pfund fiorn geben, füttern andere auch jetzt bis 16 Pfund. Ja, ein Vereinsmitglied gibt seinen, allerdings ganz schweren Pferden sogar 20 Pfund. Ferner stellte sich heraus, daß die Mehrzahl jetzt */„ Roggen-schrot gibt. Ein Mitglied hat für diesen Winter die Haferfütterung ganz aufgegeben und füttert reinen Weizenschrot. Allseitig wurde der Haser für das beste und gesundeste Futter erklärt, welches nicht wol durch anderks Futter ersetzt werden könne; nur die WeizensüUerung war man geneigt, für gleichfalls gut und gesund zn halten. Interessant war die Angabe eines als Gast anwesenden Gutsbesitzers aus Livland. Derselbe referierte, er gebe (wie es in seiner Gegend Gebrauch fei) feinen, allerdings nur kleinen, aber schwer arbeitenden Pferden neben 15 Pfund Kleeheu ad libitum nur 4 Pfund Haferfchrot ohne jegliche Zugabe von Häckerling. Auf den Haferschrot werde so viel Wasser gegossen, daß er nicht sowol gefreffen als gesoffen werde. Die Pferde befänden sich Dabei sehr gut und hätten bei fiornsuhren auf Landwagen 22 Zenter zu ziehen alS Zweigespann. — (Guido Hammer’« Wandkalender f4ir 1876.) Leipzig, Eigenthum und Verlag von Schmidt & M„ther. Derselbe ist ein gewöhnlicher Wandkalender für ben täglichen Gebrauch, die Einfassung ist in höchst sinniger Weise von Guido Hammer gezeichnet, eine wahre Freude für jedermann, besonders für jeden Jäger. Die Ausführung in Holzschnitt ist von dem rühmlichst bekannten Professor Bürckner, der Druck sehr sauber in zwei Farben, grün und schwarz, ans gutem Papier ausgeführt. Es gibt davon eine Ausgabe für Protestanten und eine für Katholiken. Außer dem Kalendarium findet der Jagdfreund noch einige intet» eflante Notizen. Der Kalender ist nach Wunsch auf einem Blatt zum Einlegen in die Brieftasche ä 30 Pfennige, oder in zwei Blatt zum Aufkleben L 50 Pf., auch aufgezogen ä 1 Mark und elegant aufgezogen ü 1 Mark 50 Pf. in allen Buchhandlungen zu haben. In Laibach durch Klein« mayr & Bamberg. — (Ackerban-Zeitung.) Illustriertes Organ für Landwirthfchaft, Gartenbau, Hauswirthfchast und Forstwirtschaft. Mit besonderer Berücksichtigung der Viehzucht und des Molkereiwesens. Herausgegeben von H. L. v. Klenze in München, redigiert von R. Noack in Berlin. Leipzig, Heinrich Schmidt & Earl Günther. — Diese Zeitung erscheint im III. Jahrgang, wöchentlich zweimal (Mittwoch und Sonnabend), ist ganz besonders den praktischen Interessen der Landwirthschast gewidmet, unter welcher diejenigen der Viehzucht und des Molkereiwesens eine hervorragende Berücksichtigung erfahren, behandelt in Kürze alle wichtigen Tagesfragen der Volks-wirthfchaft [und bringt in jeder Nummer werthvolle Mitteilungen über Hauswirthschast und Gartenbau. Die uns vorliegende Nummer liefert den Beweis einer gediegenen Reichhaltigkeit und verständnisvollen Redaction und empfehlen wir die „Ackerbau-Zeitung" allen großen und kleinen Landwirthen auf das wärmste. Der Preis ist 3 Mt. 50 Pf. pro Quartal. ______ ___________________________ Verstorbene. Den 3 0. September. Magdalena Ranket, In-wohnerswitwe. 63 Jahre, Eivilspital. Erschöpfung der Kräfte. Theater. Heute: Martha. Oper in 4 Steten von Flotow. Morgen:Einhösli»erMann. Lustspiel in 3 «ctm v. Feldmann. Hieraus: Garibaldi. Schwank in 1 Hct von I. Rosen._______________________________ Witterung. Laibach, 1. Oktober. Morgens Nebel, bis 9 Uhr anhaltend, ziemlich heiter, die Alpen tief herab beschneit, schwacher NO. Wärme: morgens 6 Uhr + 6 6", nachmittags 2 Ubr + 14'8° C. (1874 + 22-9°; 1873 - 170° C.) Barometer im Steigen 736 68 Mm. Das gestrige TageSmittel der Wärme + 10 6° um 3 0° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 3 l k> Mm Regen. _____________ Augekommene Fremde am 30. September. Hotel Stadt Wien. Brunner, Friedenheim, Sturemthal Wintermann, Reisende; Rollett, Private, und Schmidt Albertine, Wien. — Poterz, Ingenieur, Reichenburg. — Rose Arnalia und Anna, Landstraß. ~ Krauß, Geschäftsmann, Graz. — Dcjak, Bergdisponent, Triest. — Müller, Kfm., Pest. Hotel Klesaut. stokar, Stein. — Adam, Budapest. -Raiii, Agram. — Karlin fammt Gemalin, Marburg. — Jmtz, i'ittai. — Franter, Höflein — Hubley, PreSwitz. — Tontly, Agram. — Belgrado Antonio und Belgrad« Napoleone, Sesta. — Potocnik, Triest. Hotel Europa. Krizay, Techniker, St. Peter. — Reyer, München. — Pach Maria, Nitolii Maria und Dejat fammt Frau, Triest. — Dejat Anna, Senosetsch. — Fa-vetti, Görz. — Thelian, Kärnten. Weißenberger, Kfm., Lyon. Baierischep Hof. Schmidt, Handelsm., Italien. — Dato, vec, Materje. Mohren. Dollenz, Commis, Feistriz. — Reddi, Karlstadt. Smreter sammt Frau, Triest. — Paulovii, Beamter, Laibach. Telegramme. Wien, 30. September. Der Finanzausschuß der ReichsrathSdelegativn setzte die Berathung dcS Kriegsbudgets fort. Die Mehrforderung für ben Generalflab wurde, nachdem Feldzeugmeister Baron John die Neuotganisnrung des Generalstabes erläutert. abgelehnt, die Kosten für Berittmmachun-der Hauptleute werden ungeachtet der Befürwor« tung des KriegSministetS gestrichen, ebenso wurden die Kosten für Einberufung einer größeren Anzahl von Reserveoffizieren zu Wafsenübungeii abgelehnt. Wiener Börse vom 30. September. Staatsfonds. 1 ®ett Ware 5perc. Rente, öst.Patz/ 69 70' 69-80 Mo. bto. oft. in Sild. 73 45 73 55 Lose von 1854 . . . 105'— 1< 515 Lose von 1860, ganze lil 50 11175 Lose von 1860, frimft.!116°75;117'25 Pramiensch. v. 1864 .129.7S 130 26 Opondent.-Obl. Eiebenbürg. Ungarn Actien. >naIo-Ban>.......... Sreoitonftalt....... DePofilenbank . . . . EScomvle-Anstalt . . Franco»San! . . . . Handelsbank......... Nationalbank . . . . Oest. Bankgeselll. . . Union-Bank.......... BereinSbanI......... BerkebrSbanI........ «Isöld-Bahn . . , . Satt Ludwigbahn . . «als. EUs.-Bahn . . «ai(. St. Oofeföb . . Etaatöbahn.......... küdbahn............. 79'- 81*25 104---05 — 79-25 8160 104-25 205-2! 685'- 69fl-- 53 913- 87- ls 814- 173' 158' 271. 10* — 53.' —1916- 30 S7* 6ü' 82' 25 214 174 50,1*9 .50 '272 — 103 50 • 5 Pfandbriefe. Geld Ware Allg. oft. Bod.-Credit. Mo. in 33 0 Station. iS. SP Ung. Bod.-Creditanft. 99-40 89-50 9680 83-30 99-60 89 75 97-86.50 Prioritäts-Obl. Franz Iosefr-Bahn . Oest. Nordwestbahll. Siebenbürger . . . . 93 — 98-75 14'2‘25 93 *5 93 — 70 25 142-75 Eüdb.-Ges.zu 500 Fr. bto. BonS 103 — 22150 103-85 285'- Lose. Xtudols« = Lose . . .. 13-60 13-75 Wechs. (3Mon.) «ugsd.ioofi. fübb.ro. flrtanff. IOC Statt . . Hambnrg „ » London 10 Psb. ©teil. Paris 100 Franc» . • 93-SO 54-50 5450 11185 4415 93 40 54-60 54-60 111*95 44-20 Münzen. Staif. Münz-Ducattn 80-FrancSstück . . ■ • Preuß. Kassenscheine. Silber . . 5*35 8-93 1-66'« 10V40 538 8-93» l-6€>» 101-6v Telegraphischer Cursbericht am l. Ottvber. Papier-Rente 69 80 — Silber-Rente 73 50 — 1860t: Staats-Anlehen 111 50.— Bantactien 917. — «rebtt 208-50 - London 11195 — Silber 101-45. — K. k. Münz, bucaten 5 34. — LO-Francs Stücke 8 93. — 100 Reichs-mark 55 40. Gedenktafel über die am 4. O k 10 b e r 1875 stattfindenden Stet« tattonen. 3. Feilb.. Sever'sche Real., Raffenfuß, BW. Naflenfnß. — 2. Feilb., Krizan'sche Real., MLtilinq, 83®. Möttling. — Reaff. 3. Feilb., KoÄr'sche Real., Terboje, BG. Krain-bnrg. — 2. Feilb., ©oric’fdie Real., Kobile, BE. Eurtseld. - 1. Feilb., Zetauz'sche Real., Zata, BW. Laas. Die k. k. Staats-Gewerbeschule in Bielitas (Oesterr.-Schlesien) «) Bantechnische Abtheilung (Baugewerkschule), ft) Maschinen-techn. Abtheilung (Maschinenbauschule), jede Abtheilung aus einer Vorbereitnngsschule (nur für solche, welche das Alter von 16 Jahren noch nicht erreicht haben), einer mittleren Schule (für Poliere, Monteure, Werkmeister etc.) und einer oberen Schule (zugleich Vorbereitungsschule für die Einjährig-Freiwilligen-Prüfung) bestehend, eröffnet ihr Wintersemester am 18. Oktober d. J. Programme der Schule werden gratis übersendet von der k, k. Direction der Staats-Gewerbeschule, (602) Pr. teaertrns. Dank und Anempfehlung. ^ " Bei meinem unfreiwilligen Scheiden aus der Petersvorstadt, in welcher ich durch einen Zeitraum von drei Jahren ein Kaffee- haus-Geschäft betrieb, fühle ich mich gedrängt, für den zahlreichen Besuch dieses von mir bisher innegehabten Geschäftes den mit meiner Geschäftsführung zufriedenen geehrten p. t. Gästen meinen innigsten Dank auszusprechen und unter einem die ergebenste Bitte zu stellen, mir auch in meinem neuen Geschäfte am Hauptplatze Nr. 10, dessen Eröffnung ich besonders anzuzeigen die Ehre haben werde, jenen reichen Zuspruch, jenes werthvolle Wohlwollen, welches mir bisher in reichlichem Maße zutheil wurde, bewahren zu wollen. Laibach, am I. Oktober 1875. ^ . (601) Philipp Km-erl, Kaffeesieder. Druck von Jg. v. Aletnmatir * Fed. Bamberg. Lerleger Dttemar vamberg. Für die «edaction verantwortlich: Franz Spitaler.