PrSnumerationS-Preise: Fär Laibach: «anzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 „ io „ Monatlich. . . - „ 70 „ Mit der Post: «anzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ Vierteljährig............ 3 „ 8ür Zustellung in* HauS diertelj. 25 tr., mouatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Redaktion: Bahnhofgaffe Nr. 15. Tatzblall Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manufcripte nicht zurlickgefendet. Expeditions- & Jnseraten-Vureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buch» Handlung von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) JnserttonS-reiser Für die einspaltige Petitzeile ä 4 kr, bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen biS 5 geilen 20 kr. Bei größeren Inseraten öfterer Einschaltung chender Rabat! Kür complicierten @i bete Vergütung Nr. 11. Montag, 15. Jänner 1877. — Morgen: Marcellus. 10. Jahrgang. Ein diplomatisches Fiasko. Die aus Konstantinopel eingcfangten neuesten Nachrichten lassen keinen Zweifel mehr übrig, daß die Berathunßcn der Diplomaten resultatloS im Sande verlaufen werden. Die Vertreter der europäischen Mächte we chen von ihrem zum so und so vielten male modifizierten Programme kein Haarbreit mehr ab (?) und die Bevollmächtigten der hohen Pforte gaben die Erklärung ab, die Forderungen der Mächte absolut nicht an ehmen zu können. Die Vertreter der sechs Mächte beabsichtigen, der Pforte in gleichlautenden Noten anzuzeigen, daß eine Fortsetzung der Konferenz zwecklos erscheine und die Vertreter der konferierenden Staaten Konstantinopel nun verlassen werden. Wie das „N. Wr. Tagblatt" erfährt, betrachtet die Regierung des Sultans da- diplomatische Konzert bereits als abgeschlossen. In der von der Pforte an ihre ausländischen Vertreter gerichteten Zirkular, depesche werden die Beweggründe der Weigerung der türkischen Regierung, — da« Programm der Mächte zu acceptieren, in ausführlicher Weife auseinander-gefetzt und der feststehende Entschluß mit Nachdruck betont werden, die Suveränetät und Integrität des türkischen Reiches unter allen Umständen aufrecht zu halten. Der Taumel der FriedenSzuverstcht währte nicht lang,, süßen Träumereien folgt eine gewitterschwangere Wirklichkeit; eS verlautet, daß, wenn bis zum 28. Februar ein Übereinkommen nicht zustande kommt, die Türkei ernstlich entschlossen ist, die Feindseligkeiten gegen Serbien und Montenegro am 1. März wieder zu beginnen. Oesterreich-Ungarn kann dem Leiter seiner auswärtigen Angelegenheiten, dem Grafen A n d r a f f y. die Anerkennung nicht versagen, daß er es war, der von der Konferenz erfreuliche Resultate nicht erwartete, er nahm jedoch an der Konferenz theil, weil er eben den Frieden wünscht; ihm schien gleich anfangs die Konferenz nicht das geeignete Mittel, nicht das gerühmte Wunderelixier, um die orientalischen Schmerzen radikal zu heilen. Graf Andraffy war es, der weder den flavifchen Simpathien für Rußland, noch der magyarischen Begeisterung für die Herrschaft des Halbmondes Gehör gab, sondern die Wege des Friedens wandelte. Oesterreich-Ungarn hat keinen voreiligen Schritt zu bedauern. Das Konferenz-Programm konnte einer glücklichen Erledigung wol nicht zugeführt werden, denn es ist offenes Geheimnis, daß die Vertreter der Mächte unter einander nicht einig waren; daß dieselben in der Vorkonferenz ander» sprachen als in der Hauptkonferenz; daß dieselben hinter den Kulissen handelten und arbeiteten und hinter dem Programme der Staatenbevoll-mächtigten noch ganz andere, verschiedene Dinge der Erledigung harrten. Die Konferenz war bis heute nicht in der glücklichen Lage, din gordischen Knoten zu lösen oder zu zerhauen. Am 12. d. fand bei dem russischen Botschafter in Konstantinopel eine Versammlung der Bevollmächtigten der Mächte statt. Wie verlautet, motivierte die Pforte ihre Weigerung, die acht wesentlichsten Punkte der Vorkonferenz anzunehmen, folgendermaßen: Die Konzession hinsichtlich eine« Gebietszuwachse- für Serbien und Montenegro fei unverträglich mit Verfassungsartikel I. Die Theilung und Abgrenzung der slavischen Provinzen sei nn» annehmbar wegen der Opposition der türkischen und griechischen Bevölkerung und wegen des Regierung--prinzipS, keine Raffenthcilung zuzulassen. Die Pforte billige den Punkt betreffs Truppen-Eantonnement», verweigere aber die Verpflichtung, die Bildung einer Gendarmerie zu übernehmen. Eine Miliz von Einheimischen sei für die allgemeine Sicherheit gefähr-lich wegen eventueller Streitigkeiten zwischen Muselmanen und Christen. Die Pforte lehnte e« sogar ab, die Klausel betreffs Ernennung der Gouverneure unter Mitwirkung der Botschafter und der Kommission Überhaupt zu diskutieren. Eine Beschränkung der Einkünfte aus den flavifchen Provinzen widerspreche dem SuverSnetäisrechte der Pforte. Die Einführung eines besonderen Gerichtssistems in den flavifchen Provinzen sei dem Geiste der Verfassung zuwider. Die Bevollmächtigten Deutschlands und Eng-lands bemühten sich, die Pfortenvertreter zur Nachgiebigkeit zu bewegen, leider vergebens. Heute, Montag den 15., müssen die Würfel der Entscheidung fallen. Wie da« „N. Wr. Tagbl.« erfährt, werden die Mächte heute ein neues, „auf allgemeines Verlangen" ein „allerletztes" Elaborat wesentlich milderen Inhaltes vorlegen und die Pforte auffordern, sich in wenigen Tagen zu äußern, nicht ob sie dasselbe en bloc, sondern ob sie es als Basis der Verhandlungen annehme. Eine Ablehnung würde nicht den Krieg, nicht einmal den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Folge haben, sondern es wür- IeuMon. Das Geheimnis des rothen Hauses. Roman von Arnold Werner. (Fortsetzung.) Paul Morgan hat mit seinem Onkel stets im besten Einvernehmen gelebt. Er fühlte fast die Zärt-"chuit eine« Sohne» für ihn und wünschte ihm, obgleich er dessen einziger Erbe, er möge sein von keiner Krankheit getrübte« und friedliche« Alter noch viele Jahre genießen. Ex hatte in den letzten Jahren stet« einige Monate in Erifenon verweilt. E« waren prächtige Jagdgründe in der Um-gebung de« alten Schlosse«, und der Herr Morgan war zu Zeiten ein großer Jäger vor dem Herrn. Die plötzlich entstandene innere Angst, die den Baron befallen, verhinderte, daß er den Brief nicht gleich, nachdem er ihn empfangen, erbrach. Aber nach einigen Minuten kehrte seine Ruhe wenigsten« insoweit wieder zurück, daß er da« Siegel zu lösen vermochte. Sein erster «lick fiel auf die Unterschrift. Seine Angst lehrte zurück, denn e« war die de- alten Forstaufsehers seines Onkels. Er las laut, mit zitternder Stimme: „Herr Baron! E« ist ein großes Unglück geschehen. Ihr Herr Onkel, dem der Himmel »och ein langes Leben zu versprechen schien, ist diesen Morgen vom Pferde gestürzt, und zwar so unglücklich, daß Dr. Rouselle von Saint-Florentin, den wir sogleich herbeiholten, un« leider, nachdem er Ihren Herrn Onkel sorgfältig untersucht, die traurige Mittheilung machte, der würdige eite Herr habe höchstens nur noch zwei Lage zu leben. Ich beeile mich nun, Ihnen diesen schmerzlichen Borfall anzuzeigen, und hoffe, daß Sie auf der Stelle nach Erifenon kommen werden. Franvoise und ich, welche den tobtmflden Herrn nicht verlassen, erwarten sehnlichst Ihre Ankunft. Ihr tief betrübter Diener Germain Meaubert, Forstaufseher in Erisenon." Der Unglücksbrief entfiel den zitternden Händen de« erschrockenen Reffen und seine Augen füllten sich mit Thränen. Er dachte auf« neue an Simon. Sollte Ui verderbliche Einfluß, den der Banquier von ihm auf sich, Pauline und selbst auf seinen künftigen Schwiegersohn fürchtete, schon jetzt begonnen haben? Er weckte schnell seinen alten Diener Antoine, ein alte« Erbstück von seinem Vater her. Derselbe-hatte ihm im Glück wie nach dem Verluste seine-Vermögen- mit gleicher Treue gedient, in der letzten Zeit sogar ohne irgend einen Lohn zu beanspruchen. „Schnell, packe meinen Reifes ad," sagte er zu dem Alten, al» dieser noch halb schlaftrunken vor ihm stand, «nd erzählte ihm zugleich, was vorgefallen. Ohne die Antwort Antoine’» abzuwarten, wollte er sich an sein Schreibpult setzen, um Pauline von ValserreS von seiner schnellen Abreise brieflich zu benachrichtigen, ihr auf« neue (eine Liebe zu be» theuern und sie zu bitten, feinen Schmerz zu theilen. Der alte Diener aber tieth ihm davon ab. ,,E« ist jetzt ein Uhr morgens," sagte er, und der erste Eisenbahnzug, den Sie benützen können, Herr Paul, geht erst um Sieben. E« ist ein sogenannter OmnibuSzug, der an siebenundzwanzig Stationen anhält. Ich bin oft mitgefahren und habe sie alle gezählt. Sie werden erst in zwei Stunden in Sokbri» ankommen, also eine Viertelstunde vor den bloS die Botschafter abreisen, dagegen ChargöS d'Affaire« Zurückbleiben, um Verhandlungen von i! Kabinett zu Kabinett zu ermöglichen.________ b Parlamentarisches. Ü AuS Anlaß der bevorstehenden Wiederaufnahme n der Sitzungen des Abgeordnetenhauses des öfter» e reichlichen ReichSrathe« wurden die Einladungen zu 3 den Klubsitzungen bereit« ausgegeben. Der Klub k der Linke n, der Cent rumsklub und der Fort- n fchrittsklub werden am 22. d. M. voe Beginn der Plenarsitzung Berathungen abhalten. DerBud- z getausfchuß hält seine nächsten Sitzungen am fi 19. und 20. d. M. ab. Zur Verhandlung ge- u langen: der Bericht über die von den Abgeordneten n Dr. Ruß und Dr. Kronawetter anläßlich der Be- t rathung des TheilvoranschlageS, betreffend das Mini- *1 sterium für KultuS, eingebrachlen Resolutionen; bet fi Bericht über die Regierungsvorlage, betreffend das g Gesetz, mit welchem die Bestimmung des § 2 des 6 Gesetzes vorn 15. April 1873 in Bezug auf die l Errichtung der Statthalterei in Prag abgeändert wird; der Bericht über die Regierungsvorlage, be- 6 treffend die Gebarung«- Nachweisungen über die s Slaatseisenbahn-Linien Rakonitz-Prolivin, Tanow. s Leluchvw, Divazza'Pola mit der Abzweigung nach z Rovigno (Jstianer Bahnen) und Siverich-Spalato d mit dem Flügel nach Sebenico (Dalmatiner Bahnen) t bis Ende September 1876; der Bericht über die t Regierungsvorlage, betreffend die Eröffnung von c Spezial-Krediten für da« Jahr 1877 zu Zwecken ( de« Staateeisenbahnbaues; die Berichte über ein» c zchte noch nicht zum Vertrage gelangte Theile des > Rechnungsabschlüsse« pro 1874; endlich allfällige > Berichte über den Rechnungsabschluß pro 1875. i Die konfessionelle Kommission des Her- I tenHause« hielt vorgestern eine Sitzung ab, in j welcher sie die Ehegefetz-Novelle erledigte. i Der Strafgesetz-Ausschuß hält fast täglich { Sitzung. Der Steuerreform-Ausschuß wird am 15. d. wieder zusammentreten.______________ Politische Rundschau. Laibach, 15. Jänner. Inland. Nach Meldung der „P. Korr." fand gestern in Budapest rniter Vorsitz de« Kais er« ein Ministerralh statt, an welchem sämmtliche Mitglieder theilnahmen. *■ Die Ausgleichsfrage ist. wie der „Hon" konstatiert, acut, sie unterliege der Entscheidung Sr. Majestät. Deshalb feien die Forderungen der oppositionellen Blätter, welche darauf dringen, daß Schritte wegen einer selbständigen Bank und eine« gesonderten Geldgebietes ohne Rücksicht auf Oester» dem Expreßzug, der Paris drei Stunden später verläßt." Der Baron fand, daß sein alter Diener recht hatte. Er konnte nicht vor neun Uhr und fünfzig Minuten morgen« abreisen. Er hatte also Zeit, einen Wagen zu nehmen und zwischen sechs und sieben Uhr nach Auteuil zu fahren, um Paulinen zärtlich Lebewohl zu sagen. Dieser Entschluß stand nun bei ihm fest. Er setzte sich in einen Fauteuil, der dicht bei dem offenen Fenster ftand, um den Anbruch de« Tages zu erwarten und an seinen armen Onkel zu denken, den er viel-leicht nicht mehr am Leben finden werde. E« ist wol kaum nöthig zu sagen, daß sich in seinen traurigen Gedankenfluß kein Gedanke an die zu erwartende große Erbschaft mischte. Sein Hrrz und seine Thränen waren aufrichtig. Wie leichtsinnig er auch bisher gelebt, seine Herzensgüte hatte nicht darunter gelitten. Endlich schlug dir Ptndult seine« Schlaszim-«er« halb fünf. Er befahl Antoine, ihm einen Wagen zu besorgen. Der Alte hatte den Reisesack seine« Herrn gepackt und wollte sich fortbegeben, um dem ihm gegebenen Befehle nachzukommen. Da wurde unten die reich und den Herrscher gethan werden, übereilt und lloyal. Außer dem Constitutionalismu« fordere auch das Landesinteresse, einen Bruch nicht zu präc pitie. ren. Da vom Kabinett Tisza ober einer sonstigen ungarischen Regierung eine weitere Nachgiebigkeit nicht zu befürchten, so wäre <6 unüberlegt, un« eine« egoistischen Separatismus anklagen zu lassen. Wenn da« Kabinett feinen Plan nicht realisieren Hann, so ist fein Rücktritt wünschenswerth und nothwendig, damit allen Faktoren oben und unten Gelegenheit werde, durch die Erfahrung sich zu überzeugen, daß essentiell ohne Schaden mehr ebenso chwer durchzuführen fein wirb, al« weniger bei der ungarischen Legislative durchzusetzen. Der „Ellönör" meldet: Kein Memorandum, sondern einen Vor -trag habe die ungarische Regierung in der Bankfrage Sr. Majestät unterbreitet. „Üebrigeno tehen wir," sagt das Blatt, „gegen Wien gleichwie jegen Konstantinvpel, so daß wir die Nähe der großen Krise fühlen, welche in beiden Fragen mulhmaß-ich zugleich in der nächsten Woche eintreten wird." Ueber die bereits bekannte SteuerauSs chrei-6un g des Tiroler Landesausschusses chreibt der amtliche ..Bote für Tirol": „Der hiesige Landesausschuß ha', durch die Verhältnisse gezwungen, Heuer bekanntlich die Steuer zur Deckung des Landeserfordernisses selbständig festgesetzt. So wenig derselbe als kompetent erachtet werden ka n, mit verbindender Gesetzeskraft eine Steuerumlage aus eigener Machtvollkommenheit, wie bis zu einer gewissen Grenze der Landtag es vermag, dem Lause aufzuerlegen, so ist doch sein Vorgehen kein inkorrektes, wenn er in außergewöhnlichen Verhältnissen, unter Einholung der allerhöchsten Genehmigung, provisorisch eine solche Maßnahme trifft. Es ist das bereits zu verschiedenen malen nicht nur in Tirol, sondern auch in anderen Kronländern anstandslos geschehen, wenn die Landtage nicht rechtzeitig zusammei.treten konnten; auch findet sich in den Landesordnungen keine Stelle, welche dem Landes-ausschuffe das zu thun verbietet. Jedoch stimmen wir, eben weil sich weder eine positive noch negative Bestimmung in den Landesordnungen hierüber findet, der Ansicht bei, daß da eine Lücke in unseren VerfassungSgesetzen auszufüllen fei." Ausland. Der gonje Boden ist in Bezug aus die ReichSkagSSwahlen in Deutschland sozial-demokratisch unterwühlt; als erfreuliche Resultate registrieren wir die Siege über die Ultramontanen in Augsburg, Mainz, Straßbnrg und jene des deutschen Elementes in Nordschleswig; die bisher geschiedenen liberalen Fraktionen nähern sich wieder einander. Die „Voss. Ztg." bemerkt über die bisherigen Wahlergebnisse: „Die Befürchtungen über den Ausfall der Berliner Wahlen find noch weit Glocke gezogen. Der Baron hatte um diese Stunde niemals einen Besuch empfangen. Wer konnte es sein? War vielleicht ein neues Unglück im Anzuge? Eine neue Unruhe bemächtigte sich des jungen Mannes. Indessen hatte Antoine geöffnet. Zu Pauls größtem Erstaunen trat Leon de Eourtenay ins Zimmer. „Lieber Junge," sagte er lächelnd, „ich komme geradewegs au« dem Club. Ich erinnerte mich, daß du in fabelhaft früher Stunde nach Auteuil zu deiner Charmanten willst. Seit gestern Abend habe ich an die mir versprochene Bacchantin gedacht, und komme nun, um sie abzuholen." Seinem Freunde die Hand reichend, bemerkte er, daß dessen Augen noch Spuren von kürzlich vergossenen Thränen zeigten. „Mein Gott, wie siehst du au»!" tief er. „Ist dir ein Unglück passiert?" Paul drückte ihm den verhängnisvollen Brief in die Hand. „Lies," sagte er. Leon von Courtenah überflog denselben rasch. ,.Wa«, du weinst, mein Sohn, wenn dir hunderttausend Franken Rente winken?" versetzte er mit heiterem Ton und fügte hinzu: übertroffen worden. Die Fortschrittspartei ist nach beiden Seiten hin, nach der einen, wo ein fester Bund aller gouvernemental Gesinnten gegen sie arbeitete, und nach der anderen, wo die sozial demokratische Agitation den Boden zu ihren Füßen unter» wühlte, zu siegesgewiß und darum lässig gewesen; an den Folgen hat sie jetzt drei Jahre lang schwer zu tragen. Aber wir wollen nicht verkennen, daß ein anderes hinzukam, unserer freisinnigen Wählerschaft ihre Ausgabe wesentlich zu erschweren. Die unglückselige Compromißwirthschaft hat den Parlamentarismus, wie ihn die National-Liberalen und Fürst Bismarck verstehen, bei dem Volke so sehr diskreditiert, daß es nicht wundernehmen kann, wenn jetzt ein großer Theil desselben auch durch die eindringlichsten 'Mahnungen nicht bewegt werden kann, seinen öffentlichen Pflichten nachzukommen, und ein anderer Theil in Unmuth über langjähriges vergebliches Rngen seiner Vertreter nach einer freiheitlichen Gestaltung unseres staatlichen Lebens den Werbungen der sozialistischen Partei nicht hat widerstehen können. Die gemäßigte Demokratie hat dort, wo sie ihre festeste Burg zu haben glaubte, am 10. Jännereine schwere Niederlage erlitten, aber die Regierung und die conseroativen Parteien thun nicht gut daran, zu jubeln, daß in das stärkste Bollwerk gegen die Sozial-Demokratie eine Bresche gelegt ist." Im Fürstenthume Liechtenstein fand am 13. d. eine (ganz gemütliche) Revolution gegen die Goldwährug statt. 600 Mann aus der untern Landschaft zogen nach dem Landeshauptort Vaduz uud verlangten vom LandeSverwefer durch Deputierte die Auflösung des Landtages und die Zurücknahme des neuen Münzgesetzes, widrigenfalls sie den Anschluß an Oesterreich anstreben würden. Der Lances» Verweser versprach, einen Bericht in der Sache an den Fürsten zu senden, woraus die Demonstranten in größter Ordnung adzvgcn. Das französische Budget pro 1877 enthält folgende Posten: Staatsschuld - Berzinsung, Staatsschuldamortisation u. Dotation 1,209.313,566 Franc«, Justizministerium 34.380,740 Frcs., Kultus-minifterium 53.569,745 Frcs., Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 12 720,500 Frcs., Ministerium des Innern 81.528,386 FrcS., algie-rische Verwaltung 24,587,322 Frcs., Finanzministerium 20.303,250 itrc»., Steuer Eintreibungskosten und Verwaltung« Regierten 271.948,616 Frcs., Kriegsministerium 530.867,446 FrcS., Marine-und Kolonialministerium 186.622,116 FrcS., Unterrichtsministerium 49.211,282 rtre«., Ministerium für schöne Künste 7.417,480 FrcS., Ackerbau, und Handelsministerium 19.762,388 Frcs., Ministerium der öffentlichen Arbeiten 234.246,535 $rc8,, Summa 2,736.489,472 Francs. „Erst im Unglück lernt man feine wahren Freunde kennen. Ich glaube, du wärst thöricht genug, aus lautet Verzweiflung auf dem Grobe deine« Onkels Hand an dich selbst zu legen. Deshalb werde ich dich nach Erisenon begleiten und dich bei der Beerdigung des al en Herrn zu trösten suchen." Der leichte Ton, mit dem Leon über diese traurige Angelegenheit sprach, missiel dem betrübten i Neffen. Er stand im Begriff, Leo»« Vorschlag ab* zulehnen. Aber dieser kam ihm zuvor, i „Sträube dich nicht," sagte er schnell. ,,E« ist , mein Ernst und du wirst sehen, daß ich dir nützlich sein werde." : Was blieb dem jungen Manne ander« übrig, > al« die Begleitung feine« Freunde« anz>,nehmen? Während Paul Morgan nach Auteuil fuhr, . begab Leon sich nach Haufe und ließ feinen Reife-koffer packen. Drei Stunden später trafen die f Freunde einander auf der Station Orleans, sie bestiegen ein Knpee, und nach wenigen Minuten fetzte sich der Zug in Bewegung. Paul, sich in Gedanken mit feinem sterbenden » Onkel beschäftigend, lehnte sich anfttng« still in eine Ecke t de« Kupee«. Der Schmerz, den er in sich trug, machte ihn nicht z« einer Unterhaltung mit Leon geneigt. Das russische Budget für dieses Jahr weiset an Einnahmen 570.773,000 Rubel und an Ausgaben 568.770,000 Rubel aus. Die Einnahmen wurden bei Zucker um eine Million und bei Post und Telegrafie um zwei Millionen höher veranschlagt, während Zölle um drei Millionen niedriger beziffert wurden. Die ordentlichen Ausgaben wurden um 31/, Millionen höher angesetzt. Zur Tagesgeschichte. — Triester Gemeinderath. Am 13 b. M. fand in Triest in feierlicher Sitzung des Gemeinderathes die solenne Jnstallqtion des Bürgermeisters d ’ 91 n g e l • durch den Statthalter statt. Die schwungvolle «»spräche des letztem wurde von den Wemeinderäthen und der dichtgesltllten Gallerte mit lebhaftem Beisalle ausgenommen. — N a t i o n a l b a n k. Am 18. d. M. findet in Wien eine Generalveisammlung statt. Tagesordnung: 1. Mittheilung der Direction über die Gebarung der österreichischen Nationalbank im Jahre 1876; 2. Bericht des BankauSschusseS über die Prüfung der Rechnungsabschlüsse des Jahres 1876; 3. Bericht der Direction über die Bet Handlungen, betreffend den weitern Bestand und die künftige Gestaltung der österreichischen Nationalbank; 4. Antrag der Bankdirection: „Die Generalbersaminluug wird nach Schluß der heutigen Sitzung bis aus weiteres vertagt. Die Generalversammlung ermächtigt und beauftragt den Bank-ausschnß, im Beteine mit der Bankdirection an den Lev Handlungen über die künftige Gestaltung der Nationalbank entweder im ganzen oder durch ein (£omtt6 theilzunehmen;" 5. Wahl von drei Bankdirectoren; 6. Wahl von zwölf Mitgliedern des Bankausschusses. — General Tschernajes s. Die nationale Fa-schingskomödie in Prag ist durch Einschreiten der Behörde unterbrochen worden, Tschernajeff mußte Prag infolge behördlicher Weisung allsoglelch verlassen, er reiste am 13. d. M. »ach Dresden. Gelegenheitlich der stattgesnndenen Demonstrationen wurden 15 Belastungen vorgenommen. Der angewiesene General richtete an das slavische Wohl* thätigkeits-ComitL ein Schreiben, worin er erklärt, nur 1000 Imperiales durch Oberst Ismailow erhalten zu haben. Diese Summe habe er^ obwol sie ausschließlich für ihn bestimmt gewesen sei, an Soldaten der serbischen Armee vertheilt. Für die Verwendung der übrigen Sendungen macht Tschernajeff die serbische Intendantur verantwortlich. — Das Erzherzog Johann-Monument, welches in Graz errichtet werden soll, ist zehn Fuß hoch, in Bronze gegossen, ciseliert und montiert und vollständig zu-fammengesieüt. Die Architektur des Hauplpostamenles ist ebenfalls sehr weit gediehen. Wann die Enthüllung dieses Denkmals stattfinden wird, ist noch nicht bestimmt. Ober» bautath R. v. Stäche spricht in einem an die „Gr. Tpst." gerichteten Schreiben die Hoffnung aus, daß, falls kein unvorhergesehenes Hindernis eintritt, die Enthüllung zu geeigneter Zeit in diesem Jahre stattsinden kann. — Erdbeben. Am 12. d. M. um 5 Uhr früh wurde in Kraubat (Obersteier) ein mehrere Sekunden andauerndes starkes Erdbeben wahrgenommen. — Oeffentli che Gymnafien zählt Oesterreich 91 mit 1711 Lehrern und 24,030 Schülern. — Zum Protestantismus trat neuerdings in Frankreich eine ganze Ortschaft, Namens St. Maurice-de-GonrdanS im Airdepartement, über. Die Bauern ersuchten den Bischof um Absetzung des in der Gemeinde verhaßten Seelsorgers, die Deputation wurde aber gar nicht empfangen. Hierauf ließen sich die Bauern zwei reformierte Geistliche aus Lyon kommen und traten sämmtlicb, den Bürgermeister an der Spitze, zur reformierten Eonfeffton über. dieser Lust dazu. er da« hpi&t wic ^ tS nehme," sagte alle i ®on bet heitersten Seite. Ich habe alles ^X 4e"bet öilolof geprüft. Ich habe J " " Unb ni*16 wisbraucht. Obgleich ich h a nt! bte öroße Triebfeder ansehe, welche das Uhrwerk der menschlichen Gesellschaft in Bewe> , 1,01,6 ^ doch niemals eine Erbschaft er-^ *nbctn geduldig gewartet, bis sie mir als Är 4u8*foUen ist. Ich war nie ein solcher Thor, mich ernsthaft zu verlieben. Verlor ich Ver. wandie oder Freunde, so nahm ich die traurige An- zeige stets mit filosofischer Ruhe auf und suchte jede unnütze Aufregung $u vermeiden. So siehst du mich mit sechsunddreißig Jahren noch ebenso jung als mit fünfundzwanzig, »nd zugleich so erfahren flls mit sechzig. 3d) meint, du würdest wohl daran thun, mein Beispiel zu befolgen." Paul schüttelte den Kopf. «Dazu werde ich schwerlich jemals gelangen," erwiderte er. Leon hörte nicht auf diese Bemerkung und fuhr lebhaft plaudernd fort. (Fortsetzung folgt.) Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Ortgtnal-Äorrespoudeur. Aus dem Kunkerthale (U n g l ii cf s f a 11. — Schadhafte Straße ngeländer und Straße. — « a n k e r b r Ü ck e.) In meiner Heutigen Korrespondenz kann ich leidet nicht viel erfreuliches berichten, will die Bestechung der ohnehin auch in Krain herrschenden milden Witterung beiseite lassen und sogleich zur Sache übetgeyen. In der Nacht uom 7. auf den 8. d. M. erlebten wir in unserem stillen Thale einen sehr bedauerlichen Unglücksfall, nemlich ein recht fleißiger Arbeiter im Werke des Herrn Fuchs stürzte über eine Skarpmauet, und als er sich die blutende Wunde am Ftußufer waschen und stillen wollte, befiel denselben eine Ohnmacht, ei fiel in den Fluß und ertrank. An diesem Unglückssalle trägt hervorragend der an mehreren Stellen fühl- und wahrnehmbare Mangel von Holzgeländern längs der Kanker-AeiLsstraße schuld; in der finstern Nacht schüfen die kurzen unb von einander weit entfernt flehenden Dtammfteine wenig oder gar nicht. Wir ersuchen das lompetente Bauamt um schnelle Äbhilse. Es fehlen an vielen Stellen nicht nur die nöthigen Holzgeländer gänzlich, sondern auch die bestehenden befinden sich bereits im verfaulten Zustande. Es ist nur zu wundern, daß nicht mehr Unglückssälle Vorkommen I — Im Herbste 1876 wurde die neue Straße unter dem sogenannten Belzaberge an einer Stelle vom Hochwafser durch Abreißen beschädigt und nebenan eine höchst primitive Passage hergestellt. Seit dem Zeitpunkte der Beschädigung dis heute ist schon ziemlich viel Wasser die Kanker hiuadgeroniien, ober trotz der zu Straßenardeiten günstigen Zeit ist von Herstellungen noch immer keine Spur. Wir zweifeln nicht, daß die derzeitigen Bauorgane die technischen Missgriffe der früheren Regie bal d'B »» beseitigen willens sind; gute Sache braucht Zeit, es ist das Borausmaß, der «osteiiuberschlag anzufectigen. Leider ist das nasse E.ement so ungalant, auf die Lollendung dieser technischen Vorarbeiten, auf die Anweisung der erfor. (erlichen Gelddotatwn, auf die im ruhigen Geschäftsgänge sich abroickelnden Schritte der Bauorgane nicht zu matten, es richtet immer mehr Schaden an. Oft könnten Schäden, wenn an die Beseitigung terselben sogleich Hand angelegt wird, mit geringen üofltn behoben werden. — Der Werth der neuen Kanterbrücke wird von der gefammten verkehren den Bevölterung dankend anerkannt und als ein Meisterwerk der Bautechnik bezeichnet. — (Der Herr Landespräfident)istmit dem vorgestrigen Schnellzuge ans Wien nach Laibach zurückgekehrt — (P e r s o n a l n a ch r i ch t.) Herr Landesgerichts. Adjunkt Christian «lauf er wurde mit der Leitung des Bezirksgerichtes I d r i a betraut. — (Handels« und Gewerbekammer.) In der am 29. v. M. stattgefimdenen Sitzung trug der Kammer-Sekretär die wichtigsten in der Zeit vom 17ten November bis 29. Dezember v. I. eingelaufenen Geschäfts« stücke vor. Der Einlauf steigerte sich auf 110 Nummern; von denselben heben wir folgende hervor: 1. Das genehmigte Äommer.Präliminare für da» Jahr 1877. 2. Die Gutachten wegen Errichtung einer Wegmauth an der Reka-sttaße unb wegen Einreihung der von Jejica nach Bij-marje führenden Gemeindestraße in die ftathegoric der Be-zirksstraßen. 3. Der Antrag der Kammer, daß die neuen erhöhten Frachttarife der Eisenbahnen außer Wirksamkeit gesetzt, in der Folge vor Einführung erhöhter Tarife die Kammern zur Abgabe ihrer Meinung eingeladen und die erhöhten Tarife mindesten» zwei Monate vor ihrer Einführung publiziert werden. 4. Die Überreichung einer Petition an das Abgeordnetenhaus durch den kcainische« R^ichsrathsabgeordneten Dr. Schaffer um Bewilligung eines Spezial-Kredites zur Beseitigung der Industriellen und Gewerbe-Inhaber an der Pariser Weltausstellung, 5. Das JilSiebentteten des Aichamtes in Gurkfeld am 23. November v. I. 6. Die Einrichtung des Aichamtes in NndolsSwerth zur Aicbung der Kästet. 7. Die Borschrift deS Handelsministeriums, betreffend die Anwendung des metrischen itta&es und Gewichtes im österreichischen Staats-Forstdienste. — Im Lause der Berathungen werden folgende Anträge zum Beschlüsse erhoben: 1. Die erste Sectiou wird mit der Prüfung und dem Studium der Frage über die Zweck-Mäßigkeit der gesetzlichen Einführung der Goldwährung als Grundlage des Münzsistems in Oesterreich Betraut. 2. Sie Stammet y.;[ inbettiff der Ectheilung einer Sonceffion zur Äbhatiung zweier Liehmärkte in tiiieg, Be-zitk Gottfchee, ihre zuftimmenbe Aeußerung ab. Der Kam-merpräsioeut Herr <1. 8 t e o ergriff sofort das Wort zu folgender Ansprache: „Meine Herren I Das Jahr geht zur Neige unb es ist meine Pflicht, Ihnen für die eifrige und thätige Theilnahrne an den Berhanolnngen der Handels-imdGerocrbekammet meinen Sank auSzujprechen. Sie haben unter vielen anderen Gegenständen über die Handels- und ZoUoerträge mit Kranktet» und Deutschland Ihr wol-eiwogeneS Gutachten abgegeben. Die neue Wahlordnung, entwürfen auf Grundlage der Bedürfnisse des Handels, der Industrie und Gewerbe unseres Kconlandes, wurde von Ihne:, entgehend berathen und sodann hoheiurts vargelegt. Sie haben energisch versucht, die demoralisierenden Waren-ausvertäuse auf hiesigem Platze eiuzustelle» oder doch einzudämmen, ob mit Erfolg, wird die Folge lehren. Dem Herrn RegierungSoerlretet danke ich für die freundliche Theilnahrne und ersuche denjcloen, auch ferner unsere Petitionen bei der hohen k. k. Negierung bestens zu befürworten. Dem Bureau sage ich Dank für die umsichtige und schnelle Erledigung der vielen Schriftstücke; mein voller Dant gebührt dem Herrn Sekretär für die aufopfernde Thätigkett, mit der et die ihm gewordene schwere Aufgabe ehrenvoll löste. Auch der Presse danke ich für die uneigennützige Veröffentlichung der Protokolle und Berichte der Handels- und Geioerbetammer. Die Wünsche und Hoffnungen, welche wir am Schluffe des vergangenen Jahres aus» sprachen, sind leider nicht erfüllt worden. Die Volkswirt lj-fchaftliche Lage hat sich noch verschlechtert. Trotzdem ist eS die Pflicht eines jeden, mit zäher Ausdauer und echtem Mannesmuthe seine Stellung zu behaupten und nach Kräften eine allgemeine Besserung onzubahnen. Unb nun, verehrte Herten, wünsche ich Ihnen allen ein reich gesegnetes neue« Jahrl" Kammerrath Bürger und der landeSfürstliche Kommissär Regietungsrath Gras Lhotinsky beantworteten diese Ansprache mit warmen Worten. — (Jubiläumsfeier.) Da« Programm be« Montag beit 22. Jänner, abend« 7 Uhr, im landschaftliche» Theater stattfindenden Festkonzertes dir sttharmantfcheu Gesellschaft lautet: I. Prolog, gedichtet von Herr» August Dimitz, gesprochen von einer Dame. II. Ouberture in C-dur, op. 124, für großes Orchester von L. van Beethoven. III. Erster Satz aus dem Biolinkonzerte mit Orchester von 8. »an Beethoven, gespielt von Herrn Johann Gerstner. IV. Erster und zweiter Thtil aus dem Oratorium „Die Schöpfung" von Josef Haydn. Die Soli werden gifungtn non Fräulein Etementine Eberhart, Herrn I. Pollak, Opernsänger au« Gcaz, und Herrn A. 9bzinger. —, Unmittelbar nach dem Konzerte findet im festlich dekorierten Kasino-GlaSfalon da« Festbankett statt, welche« durch die Anwesenheit vieler Damm, worunter auch der vollzählige Damenchoc der Gesellschaft, ein erhöhte« Lustre erhalten dürfte. Daß eine Reihe zündender Toaste fuwie eie «oritägc unserer ausgezeichneten Regirnenlskapelle, welche die Tafelmusik besorgen wird, die festliche Stimmung heben werden, ist selbstverständlich. Da« Bankett, welchem fch°» jetzt eine sehr zahlreiche Beteiligung feiten« der Mitglieder und Freunde der Gesellschaft gesichert ist, dürfte somit zweifelsohne einen würdigen Schluß bet seltenen Festseier bilden. Karten zu demselben sowie zum Konzerte werden vom Gescllschast«kassicr Herrn Karinger bereit« »»«gegeben. — (Eisenbahnbau.) Im 2eee«tthale werde» in neuester Zeit alle Anstalten zum Eisenbahnbau getroffen. Seit längerer Zeit find fünf Ingenieure mit den technische» Vorarbeiten beschäftigt, welche bereit» ihrer Vollendung «Dt» gegenschreiten. — (Fasching-. Chronik) Der biefige Äofino» verein arrangiert im Verlaufe deS Fasching« zwei Bälle, und zwar am 24. Jänner und am 7. Februar. — Die Ketdwebel deS Erzherzog Leopold Jnfanterie-RegimentS und des Freiherrn v. Kuhn Reserve-Kommando- veranstalten am 3. t. M. im Bla-salon der jkafino-Restauration ein Tanz» krilnzchen. — (Gefunden) wurde am Freitag im Borhausr de» Postgetäude» ein werthvvlle- Medaillon. Der Berlust-trdger tonn dasselbe aus dem Rathhause in Empfang nehmen. — (AuS dem AmtSblatte.) Kundmachungen, betreffend: 1. Die Besetzung einer Bezirkshauptmannstelle in Krain; 2. preßgerichtliche Bestätigungen der Blsch'agnahmen der Nr. 299 deS „Slov. Narod" und der Nr. 1 des „®[o< vtnec3. die Besetzung einer Kreisgerichts-Kanzlistenstelle in Rudolfswerth; 4. die Anlegung neuer Grundbücher für die Katastralgemeinden Poiz und Leutsch; 6. die Besetzung der Notarstelle in Gurkseld; 6. die Untersuchung der Privat-hengste in den Bezirken Stadt und Umgebung Laibach am 20. d. M.; 7. die Auflage der Verzeichnisse über die zur heurigen Militäistellnng berufenen Individuen beim bieflgen Magistrate; 8. die Ausnahme eines Aichmeisters beim Aich, amte in Adelsberg; 9. die Aufnahme mehrerer Forstwarte im Bereich der Forst- und Domänen-Di>»ction für Kärnten, Ärain, Küstenland und Dalmazien; 10. die Postversendung von gemünztem Bold, Silber, Edelsteinen und werlbvollen Gegenständen; 11. die Besetzung der vezirksrichterstelle in Loitsch; 12, die Bestellung des Berzehrungssteuer-Einneh. tners für Weiniz. — (Großer Waldbrand.) Am 9. d. gegen 5 Uhr abends kam, wie der „Sill. Ztg." aus Gorvbitz beriettet wird, im Fürst Windischgrätz'schen Walte an der Planina am Bachern ein Waldbrand zum Ausbruche, der, von dem starken Südwinde angesacht, bald größere Dimensionen an» nahm. Es dürsten gegen 60 Joch meist erst neubepflonzter Waldung verheert worden sein und ist der Schade ein ziemlich erheblicher, da die Anpflanzung in der bedeutenden Höhe einen großen Kostenaufwand verursack te. ES wird auch vieler Jahre btfcütfen, an derselben Stelle einen neuen Wald so weit zu bringen, wie der eben verheerte eS gewesen. — (Landschaftliches Theater.) Das große Ausstattungsstück „Die Reise »m die Erde in 80 T a gen" mag gestern die höchste Kasse-Einnahme, die in Laibach erzielt werden kann, eingetragen haben, sämmtlidt Theaterräume waren zum Erdrücken voll. Die Landprovinz Krain und auch Steiermark war gestern zahlreich vertreten; Pu-blikum aus Bischoflack, Krainburg, Aßling, VeldeS, AdelSberg, Loitsch, Saget, auS 610i, Trifail, Tilffer n. a. Ortschaften, welche die Süd» und Rudolfsbahn benützen konnten, fanden sich ein. Direktor Fritzsche erfuhr für seine lobensweitbe unermüdliche Thätigkeit, für sein Bestreben, Neues und Außerordentliches vorzuführen, wohlverdienten Lohn und laute Anerkennung. Ein wesentliches Verdienst um den äußerst günstigen Erfolg diese- epochemachenden Ausstattungsstückes darf wol in zweiter Linie die hiesige deutsche Presse in Anspruch nehmen, denn sie war es, welche die g e s a m m t e Bevölkerung des Landeshauptstadt und in den Laibach nahegelegenen Ortschaften aus diese bier selten vor» kommende Novität aufmerksam machte. Die öffentliche Presse nimmt al- Entlohnung hielür nichts anderes in Anspruch, al- daß die Direktion Fritzsche und Angehörige der Bühne, mögen letztere auch nicht immer mit dem hrißersehnten Weihrauch begrüßt werden, sich Aeußernngen enthalten wollen, welche Anlaß geben körnt en, den regen Eifer und die rastlose Thätigkeit der Theaterberichterstatter erkalten zu laffrn. ____________________ Hotel Elefant. Majonica und Morpurgo, Triest. — Rei> zinger und Labim, Wien. — Raucher, Kärnten. — Skalier, Unterkrain. Hotel Europa. Fr>tsch, Ingenieur, Littet. — Justin, Hdlsm,, Fiume. — Morscher, Bezirksarzt, Hinterberg. Mohre«. Perne, Neumarktl. — PerSin, Littai. Kusar, Reis., und Anttony, Graz. — Bergner <$., Bergner F, Bergner I., Mecker und Walz, Kupferberg. Sternwarte. Wertin. Podlog. — Bukovnik Maria, Bel-warn. — Holarez, Privat, Prag. — Mrak, Wolfsberg. Kolzel, Ungarn. Kaiser von Oesterreich. Rauchdobler, Andrä. ____________________ Verstorbene. Den 11. Jänner. Josef Kumel, Taglöhner, 28 I., givilfpital, Lungentuberkulose. Den 1 2. I ä ii n e r. Maria Rant, Arbeiterin, 57 I., Zivilfpital, Lungenödem. De» 1 3. Jänner. Genovefa Mrak, Inwohnerin, 66 I., Zivilspital, Meningitis. Den 1 4. Jänner, tliuia Milohnoja, Gefchästsrei-senden-Kind, I9Mon., BarmberztgeigasseNr. 7, Wasserkopf. Jährliche Todlenstaiisti k. Im Jahre 1876 sind 874 Personen gestorben, davon waren 454 männlichen und 420 weiblichen Geschlechtes. Lebensrnittel-Preise in Laibach am 13 Jänner. Weizen 10 st. 13 fr., Korn 6 fl. 50 kr., Gerste 4 fl. 80 kr., Hafer 4 fl. 10 tr., Buchweizen 6 fl. — tr., Hirse 5 fl. 36 tr., Kukurutz t! fl. — kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 4 fl. 28 kr. pr. 100 Kilogramm ; Fisolen 8 fl. - - fr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 ft., Schweinfett 82 fr., Speck, frischet, 92 tr., Speck, geselchter, 75 (r., Butter 80 kr. per Kilogramm ; Eiet 2'/, Ir. per Stück ; Milch 7 tr. per Liter; Rindfleisch 48 lt., ftolhflrisdi 50 kr., Schweinfleisch 48 tr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 15 tr., Stroh 3 fl. 5 fr. per 100 Kilogramm; haricS Holz 8 fl. 50 fr, weiches Holz 5 fl 50 fr. pr. vier D. Meter; Wein, rotfjer 24 fl., weißer 20 fl pr. 100 Liter. Witterung. Laibach, 15. Jänner. , Trübe, vormittag- einzelne Schneeflocken, schwacher NW. Tempeta'ur: morgens 7 Uht + 2 2*, nachmittags 2 Uhr + 4-7« C. (1876 — 0 2«; 1875 — 18« C.) Barometer im Fallen, 784 73 mm. Da« vorgestripe Tageimittel der Temperatur + 5 7", da- gestrige + 3 8°; beziebungS. weife um 8-3° und 6 3° über dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 1-75°, der gestrige I SO mm. Regen.___ Angekommene Fremde am 15. Jännet. Hotel Etadt Wi»n. Sltansky, Böhmen. — Rujiika, reutfch, Fischer, Löwensobn, Kflte.; Löwy und ©teilt, Wien. — Gras Thurn, Radmanntdorf. — Zotnberg, Jujek und Kopriva, Sagor. Gedenktafel über die am 17. Jauner 1877 stattfindenden Lici-tationrn. 2. Feilb., jtoflelc’fde Real, «ermaiina, 8®. Mßttling. — 1. Feilb., fiosat’jde Real, Bidic, BW. Laibach. - 1. Feilb., Ptimc'fche Real., Broßlupp, BG. Laibach — 1. Feilb., Strezel'scke Real., Kleiiigiipf, BG. Laibach. — 1- Feilb,, ®raf Vanlhieti’toe Real, Wippach, BG Wippach. — 1. Feilb., 'JJalfat’sd e Real., St. Martin, 8*®. Laibach. — 1. Feilb., Dezmann'sche Real, Jeschza, B® Laibach. — Einzige Feilb. Piich'scher Real., ®rdb. ®ul»ife!b, 53®. Laibach. - 1 Feilb., Trost'sche Real., Podraga, BG, Wippach — 1. Feilb., Klemeniii’fche Real., Selo, B® Mßttling. — 1. Feilb., Sernagl’sd'e Real., Breilendors, B®. iDcöttling. — 3. Rtilb., UobVde Real., Bieg, B®. Oberlaibach. — 3. Feilb., Bozii'sche Real., ®oberje, B® Rndolsswerth. — 3. Feilb., Bedef'sche Real., ®aberje, B® Rudolfswerth. — 3. Feilb,, Pirc'fche Real., Obernußdots, BG. Rudolsswerth. — 3 Feilb, Zdravje'sche Real., firtmtnea, B®. Laibach. — 3 Feilb., Poken'sche Real., Brunndorf, B® Laibach.— 3. Feilb., Mitlauiiffebe Real., Rogotec. BG. Laibach. — 3, Feilb., Grum'sche Real., Grdb. ad ®itt Höfferer und ffittb. Podgoric, *®. Laibach. — 3. Feilb., Dermastia'fche Real,, Jejica, B®, Laibach. — 2. Feilb., RoSmann'sche Real.. Kokric, B®. Krainburg. Briefkasten der Redaction. Herr #. in 14. Stollen Sie mit Ihren Berichterstattungen gütigst fortfabren. Wir sind allen p. t. Korrespondenten, welche uns über ThatsaLen im Lande Kram objektiv gehaltene Berichte entsenden, zum größten Danke verpflichtet. W usche und BeschwerdiN, in angemeflenet Foim nieder-gelegt, werden in unserem Blatte jederzeit vollmhaltliche und' bereitwillige Ausnabwe finden._______________________________ Theater. Heute : Unwiderruflich letzte Vorstellung und Schluß deS Gastspieles des Ausstattungsstückes „Die Reise u nt die Erde in 80 Tagen," in 5 Akten (14 Tableaux) und einem Vorspiel von A. d'EimetY^und Jules Berne. Telegramm. Konstanlinvpel, 14. Jänner. In der morgigen Konferenzsitzung sollen in letzter Mitteilung der BkvvllniüLtigten einige Punkte von den Forderun» gen der Müchle ganz aufgilassen wrrden. Gendarmerie, Trupplncantonnement und Zweithe'lung Bulgarien« sollen Rar nicht erwühnt, die Frage der Uebirwachung«« Kommission (unler Aufrechlhaltung de« Prinzip«) abge chwacht und die derselben zustehende Kontrolle herabgemindtri werden. Die Genehmigung der Machte bei der Ernennung der Gouverneure soll blo« für da« erstemal verlangt werden. Die Bevollmächtigten scheinen der Ansicht, die Türkei werde dieser letzten Mitteilung zustimmen. Me p. t. Damen und Herren Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft werden hiemit zu dem anläßlich der Jubelfeier Montag den 22. Jänner d. I. abends halb 10 Uhr im Kafino-Blassalon stattfindenden Banfette höflichst eingeladen. Karten (1 fl. 30 Ir. für die Person) wollen beim ®esellschaftskassier Herrn Ka ringer bis längstens Samstag abends gelöst werden. Laibach am 14. Jänner 1876. (14) Direktion der plulliarn». Herrn V. am Preschernplatze. Da Sie eS noch immer nicht der Mübe werth erachtet haben, Herrn magistratlichem Kassier Hengthaler, „welchen Sie beschuldigten, daß er zu wiederholten malen von Ihnen anstatt 50 fr. volle 2 fl. eingehoben habe", öffentliche Rechtfertigung widerfahren zu lassen, so hoffe ich, daß Sie auf dieses heutige Schreiben doch endlich so freundlich fein werden, meinem gerechten Wunsche zu entsprechen. (17) F. Z. Ein Comptoirist, gut verwendbar und gewandt, mit bescheidenen Ansprüchen, findet in einer Fabrit sogleiche Aufnahme. Anfragen in Müllers Annoncen-Bnreau.________(15) Dienst suchen: zwei Handlungscommis in der Epezereibrancbe, Hausknechte, »utscher und Köchinnen. Aufträge übernimmt Müllers Annoncen-Bureau (Filtficnhof). (16) (725) 9-8 Glück aus nach Braunschweig!| Du 88. f Ursunühwch. MMdts-Mürm oonJob'tiReaieruna genehmigt u. qarantin.l enthalt wieder Gewinne im Betrage von ca. 8 Millionen 700,000 Mark, Darunter event. 450,000 spec. 300,000,1 150.000 — 80,000 — «0,000 — 2 il 40.000 etc., die innerhalb weniger Monat, zur Entscheidung tommen. Dl« i. Stellung beginnt schon 18. Januar am 1877 nud versende hierzu IVriHinalloose Vs zu Ö.-W. fl. 9,50 4,75. 2,40. 1,20 gegen Einsendung des Betrage« (am Be-»enisten per Postanweisung). Amtliche PlSne jedem Theilnehmer gratiB. Gewinnlisten und Gewinngelder blinktlich versandt. Wiederum hat Fortuna meine Firma (eine der ältesten in dieser Branche) in der jüngst beendeten Lotterie begünstigt; indem Ich daher für da» mit so reichlich geldientte Vertrauen danke, bitte, mit solche» bei der schon eingetretenen starken Nachfra,e durch umgehend» Bebte* zu erneuern. BÜ. ItelSS, Hauptcollecteur in Brannscnweig. LangerHof No. 8. Wiener Börse vom 13. Jänner. •taatefonde. «tit 6pn|. Rente, öft.'liap. 61-60 bto. Mo. ist. in «ilb. 68— iese »on 1864 . . . .106-60 0 77 — 89-86 90-90 88-86 88 — 164-0 93-60 Ä «tit - lieft . Viutiolff - l'oft Weohe.(33Ron.) augebutg 100 Mark 6tanl|. io» Mark . Hamburg „ , London io Md. eterl. Pari« 100 Franc« . Münzen. Reif. Müi>,-Duc-t-n 8»-ffranc»Mt