Vsi« merattous Pretse: g ti rLaibach: O«,zjiihrig ... 8 fl. 40 kr. H«bji>hng ... 4 „ 20 „ Rirneljiihrig . . 2 „ 10 „ Wsvatlrch . . . — „ 70 „ Laibacher flebotttoe: Bohnhosgaffe 9Zt. I85s. Mit bet P v g: »«l,i«hng... 11 fl. — fr. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ Mrttrljiihrig . 2 75 „ DSr Zustellung inS HauS vier-reljShrig 25 kr., monatl. 9 kr. Staiclnt Nllmmern 6 kr. Expedition- * I«serate» Bureau: rongirhplah Nr. 81 (Buch-bonbtnng eon Jgn. r. ftlrin. mayr & Fcd. SBambrrg.) Jnserti-nSpreiir: Flir bit rinspaltigc Peiilzetle i 4 kr., bci troetmaligtr @tn» schallung k 7 kr., brtimoligtr k 10 fr. Jnsertivneflemvel jtbtemol 30 h. Bei grbheren Joseralen liab Sftirer (S inf d) el tun g tullpt.-« chenber 9tafom. Anonyme Mittheilunge« metben nicht beriickfichtiqt; Mauuscripte ntdjt zuriickgesender. Nr. 262. Freitag, 14. November 1873. — Morgen: Leopold. 6. Jahrgang. Gewisseiissteiheit. (Schlutz.) Auf solche und ahnliche Borwurfe gegen die Gewissensfrciheit brauchen vernunftige und ehrliche Menschen und Staatsbiirger ebenso wenig Werth ju legen, als es dem Geiste unserer Verfassung und unseren freiheitlichen Jnstitutionen gegenuber unno« thig ist, dieselben ernstlich zu widerlegen. Petfide Unterstellungen haben uberhaupt keine innere Be-rechtigung. Vor dem Gesetze sind einmal alte Staatsangehorigen in socialer, biirgerlicher und politischer Beziehung gleich, welcher religiosen Ueber-zeugung sie auch huldigen mogen, sie geniehen gleiche Rechte und gleiche Pflichten in Bezug auf Person und Ligenthum und tragen alle gleichmatzig zu den Staatslasten bei. In Glaubenssachen muh daher jtder befugt sein, sich mit seinem Gemissen abzu-finden, und er mag darnach seine Sittlichkeit ein-richten und bethcitigen, soweit das sich mit den glri-chen Rechten seiner Mitburger und mit den Gesetzen des Staates vertragt. Mer d i e s e Gewissens-freiheit antastet, der verfallt dem gerechlen Verdacht, dah er unter der Freiheit und Gleichh^it der Bur-get nur seine Freiheit meint, dah er dann auch in Zukunst den Slaat als Buttel und Einpeitscher in die Kirche gebrauchen mochte, roeil es mit dem Nericalen Elnfluh auf die Gewissen schon bedeutend abwarts geht. Dem schonen Glauben, dah die Gewissensfrei-heit bei uns nicht bedroht sei, konnen wir unS leider nicht anfchliehen, so tange es noch eine Partei im Staate gibt, welche die Staatsbiirger um ihres Glaubens roitten von offentlichen Aemtern aus-schliehen mochte; so tange es noch nach Millionen zahtendc Bethorte nnb Fanatiker im Staate gibt, dercn hochstes Ziel es ist, die Geschicke des Reiches einem specifischen Glauben anzupassen und die Ma. joritat der sreien Staatsbiirger bestimmten religiosen Satzungen und Gebrauchen zu unterwersen. Das ware das gerade Gegentheil von Ge-wissens- und Glaubensfreiheit, das ware G e -wissens- und Glaubenszwang, welcher in der romisch-kathotischen Kirche grundsatzlich vor-herrscht und von jeher geiibt ward, dem Geiste des Christenthums jedoch und den auf daSselbe gegrun-deten religiosen Genossenschasten grundsatzlich wider« spricht. Nach dem Sinne und Geiste des Protestan-tismus z. B. steht fciner Regierung das Rccht zu, iarauf zu dringen, dah die Unterthanen die Lehren als religiose Freiheiten annehmen follen, wetche in den sogenannten symbolischen Biichern als gottliche Offenbarungen auSgegeben werden. Glaubensedicte, die in diesem Sinne von protestantischen Regierun-gen, welche die Religion nur zur Folie ihrer Politik machten, erlassen wurden, haben auch stets die ent-gcgengesetzte Wirkung gehabt. Es hat viele Iahrhunderte gewahrt, bis das Prinzip der Gewissenssreiheit sich zum Siege dnrch-gerungen. Kein anderes Menschenrecht zahlt so viele Martyrer und Blutzeugen im jahrhunderte-langen Kampfe gegen die Religionen des DespotiS-mus, des Aberglaubens, der Volksverdummung und MassenauSbeutung. Die Kampfe um dieses Prinzip haben aber auch zu vielen der wichtigsten Ereigniffe und Viilkerschicksale Veranlassnng gegeben. Die Ketzergerichte, Scheiterhausen, die Schlachtereien urn des Glaubens willen, die Albigenserkriege, die pariser Bluthochzeit. der Kampf der vereiniglen Niederlande um ihre religiSse und politische Unabhcingigkcit. der ganze dreitzigjahrige Krieg, die Zuflucht, welche die Hugenotten in Deutschland, die versolgten mahrischen Bvvder bei Zinzendors sanden, die Auswanderungen der um des Glaubens willen Versolgten fiber dm Ocean zur Grundung nordamerikanischer Colonien, der heutige Kampf der ganjen civitisierten Welt gegen die Anmahungen Roms und den vom Hoch-muthsteufel der Unfehlbarkeit besesscnen Papst, daS alles und vieles andere beruht auf dem Kampf um die Gewissensfrciheit, so dah man mil Recht sagen kann, diese sei das bewegende Prinzip in der Fort-schrittsgeschichte der Menschheit und der grohte An-theil an der Ausgestaltung de» christlichen Ctaaten-systems auf grden sei auf Rechnung bicfcr KSmpfe um eineS der heiligsten Gitter der Menschheit zu setzen. Hoffcn wir, dah uns die vielen wackern Bor-kampser fiir dieses unverauherliche Recht, welche der gegenwartige Reichsrath in seinen Reihen zahlt, nicht blos die Anerkennung deSselben auf dem Papiere, fondern den vollen Genuh deSselben im offentlichen Leben erringen werden. Politische Rundschau. Laibach, 14. November. Inland. Die erliiuternde Begleitrede, womit der Finanjminister Baron Pret is im Abgeord-netenhause das Verhalten der Regierung gegeniiber der Krise vertheidigt hat, begegnet in den Blattern der Hauptstadt ausnahmsloS einer ungunstigen Kritik. IeuileLon. Zweimal Braut. Novelic von J. B. S ch m i e d l. II. (Fortsetzung.) „Saint-Julien! Olympiens Hcrz liebt nur einmal im Leben!" sprach die Jungfrau ernst und innig. — Da kfihtc der Graf ehrfurchtsvoll die Falten ihres Gewandes, crhob sich aus seiner knien-^en Stellung und entfernte sich fchweigend mit einem Mhenden Blicke von seiner Geliebten. Olympia schaute ihm verjagend nach, sic HSrte ihn drauhcn wit Anna, welche eben juriickkehrte, reden; fchmerj* tich beruhrte feme Stimme ihr Herj. Jetzt erklan-9en die Huffchlage feints Pferdes, immer teifer, kntsernter drangen sie ju ihretn lauschenden Ohr; nun war alles still, schweigend, wie das Grab ihres ®tti(fes. — Sie verhfillte die roeinenben Augen wit den purpursarbenen Shawl, ihren Schmerz dem Sonrenlichte verbergend, welches jetzt nach tangem kampfe siegend dutch bie Wotken brach. Anna fand ihr liebes Kinb in Thtcinen, be-ftemdet fah sie Olympien an. Doch diese wars sich schlnchzend an ihr Herz. „Er ist fort", rief fie trostlos, „er wird nie toieberfchren ! O, trauern Sie nicht auch, gnte Anna?" Mit diesen Morten wandte sie sich ab und eitte hinaus. Die Grafin blicfte ihr verwundert nach, des Grafen sturmifches Lebewohl, sein fruheres Ausbleiben, sein ungewohn. liches Benehmen, OlympienS veriindette Gemuths« stimmung, ihr tauter Schmerz in biefem Augen-blicke — tiehen sie plStzlich biefer beiben gegenfeitige Liebe entdecken. — Sie erschra! ob bet Gefahr, welche fur Olympiens Ruhe baraus entftehen tonne, sie banfte Gott im ©titten, bah bie nahe Abreift selbe einer unjiemlichen Leibenfchaft entreihe, doch wagte fie nicht bie Prinjeffin fpatcr etwas von ihren Vermuthungen ahnen ju taffen. Sie getraute sich selbst nicht ihr Herj zu erforfchen und es vietteicht dutch Miitheitungen und Trost zu beruhigen; unbefannt mit den gefahrtichcn Leidenschaften des Herzens, wahnte sie um so ehet baS Bild des Jungtings in Olympiens Andenken getilgt ju sehen, roenn sie seinen Namen nicht mehr nannte, ja im Gesprache alles cermieb, was an ihn erinnern konnte. Olympia fand alfo keine Brust, der fie ihre Leiden vcrtrauen konnte. Wie ware es ihr auch jetzt nach dem erften bekampften, heftigenAuSbruche ihres Schmerzes moglich geiDcsen, von dem tiefen Geheimniffe ihrer Liebe zu reden? Sie errothete bei dem Gedanken an jene Worte, welche sie zu ber Grafin gefprochen, und doch konnte ihr junges Herj seine Leiden nicht so einsam tragen. Sie schntc sich, in ben muttetlichen Busen bas Gestiindnis ihrer Liebe niederzutegen, voll kinblichen DertrauenS, biefer ihrer erften Fremi-bin ihre Seele zu Lffnen; fie hatte jo keine Schuli» zu verfchweigen. So fanbte fie benn ihrer Ankunft folgenbes Gestiinbnis vvrauS. „Theuere Mutter," fchrieb sie „ich foil Dich wiebersehen.ich soll zuriickkehren in die Iiebcn, atten Verhaltnisse, benen mich mein Geschick so frtih ent° reihen wollte. Mein Hetz bebt freubig bei diesem Gedanken, und dennoch zittere ich vor dem Wiedersehen, — Du wirst deine Olympia sehr verSnbert finben, nicht bas tebenSsrohe Kinb wirst Du an bein Herz briidcn ; ernst und still, wie der Schmerz, der seinen Trauerflor in mein junges Leben hing, werde ich dot Dir ftehen. Zwar kann ich noch liicheln unfc Selbst die mildestcn Beurtheiler miitzen zugestehen, datz die Absicht bed Finanzministers, seine Auffassung dec Krise zu rechtfertigen, in das gerade Gegentheil umgeschlagen hat, datz auS der bezweckten Verthei-digungsrede thatsachlich cine Selbstanklage geworden ist. Es hat lange Zeit bedurft, bis dec Minister zu richtiger Beuriheilung der finanziellen Lage ge-langte. Der schlechte Ausfall der Ernte, die auterU kanische Krise, das allgemeine Mistrauen und die dadurch bewirkte Kreditentjiehung mutzten sich erst in der gesammten wirthschaftlichen Thatigkeit fiihl-bar machen, bis man sich entschlotz, Staats-h i l f e eintreten zu lassen. Es tritt nun an den Reichsralh die Frage hervor: Ist der Vorschlag der Regierung geeignet, dem kaufmannischen Kredit cine Grundlage zur Wicderansrichtung zu dieten? Wenn nicht, so mntz er selbst durch geeignete Vor-schlage dafur sorgen, datz die Staatshilfe nicht nutz-los vergeudet werde. Wie in einem Kaleidoskop wechseln die Situa-tionen im c z e ch i s ch e n Lager. Wahrend man noch vor wenigcn Tagen mil voller Zuversicht be-haupten durste, die Declaranten wurden in den boh-mischen Landtag eintreten, ist heute diese Even-tualitat wieder sehr unwahrscheinlich geworden. Dafur gewinnt es den Anschein, dah die Jungczechen sammt und senders ihre Mandate niederlegen wer-den, welchen Augenblick die Altczechen beniitzen wollen, urn sich wieder in den Alleinbesitz der Herrschast zu setzen und die „Jungen" vollstandig aus der politi-schcn Arena zu vcrdrangen. Datz ihnen dies nicht so leicht gelingen wird, barf schon heute mit voller Zuversicht bchauptet lverdcn, wenngleich der ganze Heerbann der Klericalen gegen die Jungczechen aus-geboten werden soll. Ueberhaupt haben die Letzteren bereits berart itn Volke Posto gesatzt, batz ihr Ein-fluh in zahlreichen Bezirken jenen der Alien" und der Klericalen stark uberwiegt. Sie allein waren es auch, welche die Beschickung deS Reichsrathes durch die „Alten", zu welcher selbst Rieger geneigt war, zu hintcrtreiben • routzten. Einige der Declaranten sollen ubrigenS, wie man auS Prag schreibt, durchaus nicht abgeneigt sein, der zu crwartenden Aufforderung des Reichsraths - Prasidinms, ihre Platze ini Abgcordnctcnhausc einzunehmen, zu ent-sprechen Oder, falls sich biefev Plan nicht realisieren liege, jede Wiederwahl abzulehnen. So viel ist sicher, datz die diesmalige Abstinenz der Czechen dem Reichs-rathe gegenuber die allerletzte ist, mag nun kommen was ba rootle. Die nachsten Wochen werden iibrigens schon Petitioner! aus czechischen Bezirken aus dem Tische des Abgeordnelenhauses finden. Die Tuchweber von Wildenschwert und Reichenau ge-denken nemlich durch den Abgeordneten Hanisch ein Gesuch einzubringen des Jnhalts, der Reichsrath moge angesichts des bereits gekiindigten Strmec« mich an mancher Lebensblume frcucn, aber sie mir zum Schmucke um meine ©tirne zu winden, dazu fehlt mir Kraft und Muth. Vielleicht wird mir an Deinem Herzen besser. Ja gewitz, Du wirst meine unsicheren Schritte lenten, mich stiitzen. Warnm klage ich benn ! — Bin ich nicht be-vorzugt vor vlelen Furstentochtern? Hat mein Herz nicht bie schonsten Empfindungen bes Le-bens kennen gelernt, ehe es von Pflicht gebunben in meiner Brust erstarren mutzte. Saint-Julien ber verwunbete Jllngting, ben ber Zufall uns entgegen gefuhrt, er hot mich liebett gelehrt, sein zarter Sinn, sein Geist, seine Anmuth versiihrte mein Herz. Ohne meine hohe Geburt zu ahnen, wollte er mir sein Leben weihen; da mutzte ich den Schleier zer-reitzen, mutzte daS Trennungswort aussprechen ! aber ich gab ihm ben Trost meiner Liebe. Fiirchte nicht, datz ich allzuweit mcinent zartlichen Herzen gefolgt sei. Ich wutzte nieinc Wiirde als Furstin, als Jungfrau geltend zu machen; der Mann, den meine Seele unwandelbar liebt, er hat nic von mir ben Berlobungskuh empfangen. Meine Hanb gehort nicht mir, das hat man mich frith genug gelehrt, ich werde iiie eine abtrunnige Tochter meines Landes sein. lieferungs-Vertrages mit Skene seinen Einflutz bet der Regierung bahin geltenb machen, batz kiinftig bei Sicherstellung ber Heeresbedurfnisse auch auf die Kleinindustrie billige Rucksicht genommen werde. Auch die czechischen Zuckerindustriellen wollen sich, wie es heitzt, in einer Collecliveingabe an den Reichsrath wenden, derselbe moge bei der Regierung bahin roirken, datz ber bedrangten Auckerindustrie durch verlangerte Steuerborgnng, eventuell auch durch ent-sprechende Vorschnsse, in ihrer gegenwartigen Lage Hilse zu theil werde. Die Sectionen des ungarischen Reichstages haben sich in den letzten Tagen mit dem Gesetzent-wurfe iiber den kroatischen Ausgleich beschastigt und denselben angenommen. In Pest circulierenden Ge-riichtcn zusolge beabsichtigt Szlavy sein Cabinet bnrch Elemente ber Fraction Sennyey anszusrischen. In einem, „Oesterreich, Deutschlanb und das bsttiche Europa" betitetten Leitartikel bespricht bie „Saturday Review" ben tungsten Conflict zwischen der Turkei und Oesterreich, wobei sie sich ganzlich auf ben osterreichischen Standpunkt stellt und das gemeinschaftliche Handeln Oesterreichs und Deutschlands billigt. „Obwohl Furst Bismarck" — sagt bas Blatt am Schlnsse seiner Belrachtungen — „seine Metnungen fiber orientalische Politik niemals offentlich ausgefprochen hat, so gewahren bie Jnteressen Deutschlands einen hinreichenden Schliissel zu seinen wahrscheinlichen Absichten oder Wunschen. Als Herrn Cobbens politische Sympathien einmal mit seiner Ergebenheit fur die Friedens-doctrin in Conflict kamen, erklirrte er peremptorisch, datz die Nordamerikaner niemals vom Kriege ab-lassen sollten, bis sie bie sreie Schissahrt bes Mississippi wieder erobert hdtten. Weniger philanthro-pische Potititer mogen mit gteicher Zuversicht be-haupten, datz ein frfiftiger Herrscher des Deutschen Reiches nicht dulden wiirde, datz die Rusien die Miindungen ber Donau besitzen. Die Occupation des untern Laufes des FlusseS durch Oesterreich durfte vielleicht stir weniger anstotzig gehalten werden, aber das linke User, von der osterreichischen Grenze iiach dem Meerc, ist bereits der nominellen und qualificierten Souveranelcit eines prentzischen Prinzen unterthrniig. Solange Oesterreich und Deutschland gemeinfchaftlich handeln, bitrfte die orientalische Frage nicht so leicht den Frieden Europas gcsahrden." Ausland. In ffiertut wurde am 12. d. der preutzische Landtag erossnet. Die Thron-rede hat nicht der Kaiser selbst, dessen Besinden noch ber Schonung bebarf, sonbern ber stellvertretenbe Minister Camphausen vcrlcsen. In bersetbert heitzt es: Die Regierung glaubt im Aus fall ber Neu-wahlen die Billigung der von der Gesetzgebung be-treteiicn Bahnen zu finden und wird diese Bahnen Hoffnnngslos, wie meine Liebe, ist iitetn Erden-glnck! Meine zartliche Mutter, latz mich Dir nicht so schnell wieder entrissen werden, wende alle Ge-walt, welche Du uber meinen erlauchten Vater haft, dazu an. Ich werde mich spater in seinen Willen fiigen, benn ich barf auf cine fetige Zeit zuriick-bticken! Ja, wenn bas triibe Leben mich umspon-neu halt, so will ich meine Blicke auf jene Stnnben richlen, wo ber Himmel mir vergonnte, zarttich zu fiihten unb glucklich zn sein. Wenn ich nun balb iachetnb in ©einen Armen liege, bann frage mich nicht iiach ber wehmuthigen Thrane, welche in mei-nem Auge zittert, itach bent tiefen Seufzer, welcher meine Brust bewegt, bann wirb gewitz ber Glanz Seiner Liebe wie Sonnenstrahl bie farblofe Blume ‘erquicEen — ich werde wieber gtildtich sein! Deine Olympia. III. Noch vor bern Cube bes Herbstes reiste bie Prinzessin mit ber Grafin Anna ber Heimat zu. Der Graf Saint-Julien hatte nichts wetter von sich Horen lassen. Mit tiefer Trauer verlietz Olympia das schone Frankreich, wo ihr Herz zuriickblieb. Doch sie empsanb es balb, batz ein geliebtes Bilb uns wetter verfotgcit. Die Finanztage ist burchaus be-friebigenb, bie Staatsschulb vermindert, ein erheb-ticher Ueberschutz bisponibel. Grotze Summen wer-ben zur Verbesserung ber Verkehrsanstatten tier-wendet werden konnen. Die Thronrede verspricht serner die unverweitte Vorlage des Berichtes der Untersuchungscommission fur das Eisenbahn-Con-cessionswesen, sowie eines Gesetzentwurfes zur Be-seitigung der Uebelftanbe im Concessionswesen, fun* bigt weitere Vorlagen tiber innere Reformen an, bebauert, batz die Kirchengesetze einen underechtigten Widerstand bei den katholischen Bischosen gefunden ha&ett und spricht den entschiedenen Willen der Re-gterung aus, dieselben auch serncrhin durchznsnhren unb weitere Schritte rechtzeitig vorznnehmen, urn bie ihrer Obhut anvertrauten Jnteressen vor Scha-bignng zu wahren. Die Thronrede wurde beifallig aufgenommen, namentlich der Passns tiber die Kirchengesetze. Endtich lacht der Press e in Pretttzen bie tangst ersehnte Befreiung von bern Drucke besZeitungs-|'t e in p e l 6. Aus guter Ouelle wirb mitgetheitt, batz ber Finanzminister sich entschlossen hatte, bie Zeitungs- unb Kalenber-Stempelsteuer im Etat pro 1874 nicht ittehr in Ansatz zu bringen unb einen bahin zietenben Gesetzentwnrf bent Staatsministerinm zur Beschlutzfafsnng zu iinterbreiten. Die franzbsischenRepublikaner haben abermals einen Sieg zu verzeichnen. Di: zur Pru-fung des Changarnier'schen Antrages auf zehnjahrige Verlangerung der Bollmachten Mac Mahons ein-gefetzte Funfzehnercommission hat mit acht gegen fiebett Stimmen ben Antrag Castmir Psriers angenommen, wonach das Votum tiber bie Macht-verlcingerung in Verbindung mit bent Votum uber die Verfaffungsgesetze zu erfolgen Habe und die Be-rathung biefer Gesetze fiir die crste Halfte des Monats Janner garantiert werde. Gteichzeitig wurde Laboutayc zum Berichterstatter der Commission ernannt. Der Beschlntz des Ftinszehner-Aus-schusses entspricht vollstandig dem Antrage Dusaures, der infotge der Intervention Goulards mit einer Masoritat von 14 Stimmen zu gunsten derDring-lichkeit der von Changarnier beantragten Dictatur Mac Mahons verworfen ward. Die Regierung des Marfchalls Mac Mahon sieht sich daher einem cntfchicden zum Ausdruck gekommenen Mistrauens-votum der Commission gegenuber. Es wird wohl heute die Confusion in Versailles keine geringere sein, als am Tage der Bureaux-Wahleu fiir die Vollmachts-Commifsion der Fall war. Eigentlich sollten Mac Mahon und sein Cabinet angesichts eines solchen Beschlusses sich als geschlagen erachten, die Partei anfgebcn nnd sich zuriickziehen. Die Car listen in Spanien geben sich in ber That die grotzte Miihe, die Welt von ihrett Phan- nberall begleitet. Auf ben Schwingen der Morgen-rothe lacht cs uns entgegen, zieht ltebcnd und tro-stend mit uns den laitgeit Tag; aus fitberhelten Wcllcn taucht es auf, in btiihenbett Watdern wah-ncn wir cs, im dnnkten Schatten halboerborgen zu fchauen, unb wenn gotbene Abcndwolken sich auf fcrnen Bergen tagern, fo fteigt cs mit ihnen zum nachtlichen Himmel empor, urn mit Stcrnenaugen in unfere Traume zu blicken. Olympia fehrte zu thren Eltern utn einige Tage fruher zurnck, als man es erwartet hatte, unb fo war es ihr vergvnnt, ben Zwang ber Etiquette zu umgehen unb fogleich an bas Herz ber Mutter zu eiten. Die Herzogin ftaunte ihr so herrlich aufge-bliihtes Kind mit miitterlichetn Entzucken an. Die schlanke, son ft noch kindliche Gestalt Olympicns war voller, reizender, majestatischcr geworcen, reichef tegten sich die Scidentocken urn die schon crbtiihten Wangen, unb die Augcn, deren wundcrholde Blicke ihr schon fruher alles in Liebe unterthan machten, lachetten, vom Wicdcrfcheine ber zartlichen Gluth ihrer Brust mild erleuchtet, in fchmachtenber Sehn* fttcht zu ber Mutter auf. (Kortf. f.> tasiesiegen zu uberzeugen. Dec Curiositat halber erwahnen roir, dah die carlistischen Berichte von einent Siege sprechen, den 8000 Jnsurgenlen mit 4 Kanonen untec Ollo unb Elio am 7. November erfochten hatlen, indent fie die von 18.000 Repu-blikanern unb 28 Kanonen besetzten Positionen von Los ArcoS untcr den Angen der Don Carlos und Alfons und der Donna Blanca mit nur geringen Verlnsten nahmen. Dieser Berichi tragt den S!em-pel der Lngenhaftigkeit an der Stirn. Dagegen uieldet das madrider officieQe Blatt, dah General Morioncs am 7. November die Carlisten nach 4ftimdigem Kampfe ans ihren furchivaren Stellun-gen von LoS Arcos geworfen, eine Kanone unb 4 MunitionSwagen gcnommen unb viele Gefangene gemacht Habe. Die Truppen verloren 22 Tobte unb 250 Berwundete. Nach langeren Pausen tritt auf Cuba, deffen Insurrection bald ihr scchStes Jahr begiimt, eine blutig-colossale Thatsache zn Tage, welche einen Beleg dafiir bietct, dah die Erbitterung bet beiden strei-tenben Parteien eher im Steigen begriffen ist. Dcr Commanbant ber Regierungslruppen lieh an einent Tage achtzig gefangene Jnsurgenten fiifilieren. Dah in ber Hitze be« KampfeS bie Gegner langst aufge-hort hatten, einonber Parboil zn geben, ist befannt. Nur biefe Masfenfiisillaben find neueften Datums. So hoch steht benu doch die Staatsraison der hava-nefifchen Sklavenjunkrr uicht, urn sich solche Heka-tomben opfern lassen zu diirfen. Zur TageSgeschichle. — G e i stli che Died?. Aus Krakau vom 4. d. wird geschrieben: „Pater JasinSky, cm ftommer ©eistlicher in Krakau hatte das Ungltick, vor zwei Jahren in ben betannten Pro^h Toboleki-Brzechwa in sehr gravierenber Weise verwickell zu werden. Wie man sich erinnert, lag dieser Sirafoerhandlung daS dem hiesizen Hotelier TodolSki unb dem Geistlichen Brzechwa zur Last getegte V-rbrecheu zu Grunbe, sich auf eine unrebliche Weise in ben Besitz von Werth-papieren gesetzt zu haben, bie einem Durchreisenben gehori batten, bee im Gasthause TobolkiS baselbst plotzlich gestorben. Der Geistliche Brzechwa gab wLH-renb ber Schluhverhandlung vor, biefe Papicre unter dem Geheimniffe ber Beichle zu irgenb emem from« men Zwecke erhalten zu haben. Trotz biefer unver-fchiimien Verlheibigung routben bamalS sowohl Brzechwa alS TobolSki zu brei Jahren Kerkers verurlheilt. JasinSki jedoch, ein Bruber ber Frau Tobolskis, auf dem ber Berbacht ber Milschuld nchte, wurde wegen Mangel« an Beweisen sreigesprochen. (Beitbent Hal fast niemand rnehr an diesen Prozeh geDacht. Nun pel eS gestern bem frommen Paler JasinSki plotzlich ein, vier Siiick GrunbenllastungSobliganonen bet zwei jiidischen Wechslern gegen Banknolen einzutauschen. Die beiben Wechsler ihrerjens wollten die Obliga-tionen in der hiesizen Wechselstube A. EidenschUtz gegen Valuta umwcchseln, allein man erfannte baselbst die Werlhpapiere insolge der qaSftionierien Nummern fofort ale geftohtene. Da erinnerte man sich, dah JasinSki einst in ben Prozeh TobolSki-Brzechwa ver. wickclt roar, man schbpste Verbacht, zeigle eS ber Po-lizei an und so wurde ber Pater gestern in Hast ge-nontmen, a(6 er sich gerabe bei Frau TobolSka auf Besuch befand. — Die Katz e laht bafl Ma ufen nich t, und ebenfomenig ein Jesuit daS Jntriguieren. Dies follte auch die frommc Fllrstin Thurn unb Taxis ersahren. Sie hatte trotz ber AuSweisung der Jesuiten auS Deutschland ben Jesuitenpater LLffler file ihren HauSgebrauch zu erhalten gewuht. Nun kam fie ihm aber daraus, dah er die meifien Briefe, welche fie an ihren Sohn im Jesuitencollegium Feld, lirch fchrieb, unterfchlcgen, unb Pater Lbffler erhielt ben Lauspah — Dr. v. DLllinger'S 5 0 j a h r i g eS J ubil Sum. Bergangenen Mitiwoch roaten es fUnf* zig Jahre, dah ber infulierte Propst am Hosstist St. Kajrlan unb Hoskapellbirector Dr. d. Dbllinger am Lyceum zu Aschassenburg ben Lehrstuhl fUc Dogmatik, Kirchengeschichte unb Kirchenrecht beftiegen. Von dort weg ist Dollinger zum Koryphaen ber Wisienschast, zur erften geistigen Grohe ber fatholifchen Christenheil herangewachsen. Er wurbe bad Orakel, aus welches sich bie gefammten Theologen DeutschlanbS unb Oester-reichS, ja, ganz EuropaS, beciefen, eine ehetne Saule jener Kirche, bie ihn nach einem feltenen unermiib-Uchen und erfolgreichen Wtrken fiir fie in bem Augen-bticte, als er in Wahrhei! zu ihcem rettenben PauluS werben wollte, mit einem Fluche von sich stieh. Der Gelehrte erfceut sich trotz feineS Alters — er steht bereiiS im 74. LebenSjahre — trotz ber erzbischoflichen Excommunication, ber besten ©efunOhett; baS mag wohl hauptsachlich auch eine Folge seiner streng getegelten Le-benSroeijc |em, in ber er beifpielsweife ben Genuh jeglichen geistigen Getrankes vermeibet. Seit seiner stlihestenJugenb befteht seine ganze sudstanzielle Adenbmahlzeit in nichtS anberen, alS tn einem ©laje fnjchen WasserS. Wie getstig vom Alter unbetUhrt, so blieb eS auch bie au-hece Gtfcheinung beS Manner, im personlichen Ver-lehre angenehme Heiterkeit emwtckelnb. Moge die deutsche Nation, zu deren grohten und treuesten Sbh-nen er zahlt, an feinem Ehrentage roiirbig seiner ge-denfen, ter beutfche Kaiser hat, wie be'annt, Herrn Dr. v. Dollinger anliihlich seineS 50jahrigen Jubi-laums als Professor, butch ben dortigen Gesandten den rmhen Adlerorden zweiter Klasse mil bem Stern iiderreichen lassen. — Rornantischer Styl. Ein arnerikani-scher Romantiker liesert folgenbe anschauliche Beschrei-bung eineS zartlichen Kusies: „Es war Nacht, baS ltebegliihenbe Paar stahl sich aus bem bleichen Glanz bee Monde« unter den Schatken der Linbe. Als ihre Lippen sich berUhrten, gab es einen Laut, wie wenn eine Kuh ihren Hinterhuf aus cem Sumps heranSzieht." Local- uni) Provmzial-Angclegenheiteu. — (T) urchreise.) ©e. k. Hoheit ber Erzher-zog FM. Llbrecht teiste mil bem vorgesttigen wiener Schnellzuge nach Jtalien hier butch. — (Die JubilaurnSseter b e 6 R e» gierungSantritteS Se. f. unb!. o p o ft. Ma jest at b e 8 Kaisers) wird auch in Rudolss-werth in fefllicher Weife begangen werben. Die in Auksicht genommeuen Festlichkeiten werben tocaler Dpot= tunitatSgttinbe halber, fiir ben 6., 7. unb 8. De-zember b. I. befiimmt, unb zwar fiir SamStag ben 6. December eine sestliche Illumination bet Stabt unb Zapsenstreich ber BiirgercorpS-Mustlkapelle, fttr ©onn* tag ben 7. Dezember vormittage: bie JubilSumSfeier im Casinosaale mit Absingung tier Bolkshymne, einer Festrebe, gesptochen von Dc. Leituieier vor ber sestlich gefchmtictien Bltste beS Kaisers, unb einem Hochamte in ber Kapittlkirche, abenbs Ball — enblich fiir Montag ben 8. Dezember ein Festbankett. — Die ©labtgemeinbe Rubvlfswetth befchloh gleichzeitig die ©etheilung dec Armen unb bie Abseudung einer Adresse an ben Kaiser. — (Die BolkSschullehrer KrainS) sind bekanniticb auch nach der neuen Gehaltregulierung ihren BerusScollegen in andern Ktonliinbern gegcniiber sehr ungtinstig gestellt. Jahr fUr Jahr sehen roir baher bie tiichtigsten Lehtlttifte Uber bie Greuze roanbern obet zu anbern BerusSzweigen greisen. Der krainische BolkSschullehrer, der in Bezug auf seine materielle Stellung ohnehin so lange unbetlitffichtigt blieb, wie tein anberec Diener irgenb eines Lffeutlichen ArnteS unsereS ©esammtvatetlanbeS, soll sich mu bem ihm gesetzlich gewahrten fargen Gehalte von 400 fl. begnU* gen. Die Unterlehrer beziehen gar nut 70 Perz.j daS weibliche Sehrpersonate 80 Perz. bavon! Unb boch sollen gemah ben Bestimmungen beS § 55 beS ReichS-volksschulgesetzes „die Minimalbeziige der Lehrer so bemejfen werden, dah biefe Lehrer frei von hemmenben Nebengeschasten ihre gauze Kcafi bem Berufe icibmen unb eine Familie ben Lrtlichen Vethaltniffen gemah erhalten tbnncn." Der krainische Lehrer sieht sich aber meistentheilS gezwungeu, seine kumrnervolle Existenz dutch allerlei Nebenbeschastiguugen, dutch die daS Schul-wefen keineSwegS gesbrdert wird, cmigctmahen zu ver- bessern. In Anbeiracht dieser belrlibenben Verhalt-nisse hat der krainische Lehrerverein in seiner letzte« ©eneralverfammluug am 2. Oktober beschloffen, beim krainischen Landtage eine Petition einzubtingen, ber* felbe wolle beschliehen, dah die Lehrergehalte in Kcam mit denen ber Lehrer in Niedetbsterrcich gleichgestellt roetben, wo ber Gehalt ber Lehrer in brei Klaffen minbefienS 800, 700 unb 600 ©ulben betr>. Einst-roeilen ersucht ber AuSschuh beS krainifchen LandeS-LehrervereinS in bet letzten Rummer ber „Schulzeitung-, welche ben Wortlaut ber Petition verosfentlicht, die Lehrer Stains, biefelbe wo mbzlich vollzahlig zu un* terfertigen. Dah bei ber gegenroSrtigen materieHen Stellung der Lehrer das Schulwefen KrainS uimmtr auf einen grfinen Zweig fommen wird, teroeist die grohe Anzahl verweiSter Schulen unb bit oftmals vet* gebliche AuSschreibung von Lehrerposten. Mijge daru« ber vorbereitete Schritt beS Lehrerverein« vom best« Etsolge begleitet sein. — (Stellvcrtretung.) Bei den Berathun-gen der krainer Gtundsteuet-RegulietungS-LandeScom, mission roerden anstait ber im Abgeotbnetenhause an* roesenben Hetten ReichStLthe Freiherrn von Apsaltrera nub Dr. Razlag bie Hetten Peter KoSler unb Tho* mas Kos chier als EtsatzmSnner eintreten. — (Verurtheilung tints PfarrerS.) Vom Kteisgetichte RubolfSwenh wurbe ber Pfarrer Martin K o r ofchitz auS Banjaloka wegen Verbre-chenS bet Slorung bet bffenllichen Ruhe, begangen durch eine aufreizende Predigt, zu fechs Monateu fchweren Setters verurtheilt. — (Ein ©chadenfeuer) brad) am 6. b. abends um 8 Uhr in der zum Haufe des Johann Pekol in Kroifenbach bei St. Ruprecht, Bezirk ©urt* fetb, gehbtigen Harfe auS. Harfe unb BottSthe im Gefammtwetthe von 200 fl. oerbrannten. Dem Ber* nehmen nach wurbe bag Feuer gelegt. — (Verzehrungssteuer.) Mehrcre Han* belskammern haben sich an ben stanbigen AuSschuh bee HanbelStammertageS geroenbet um Ansnahme beS An* trageS wegen Aushebung ber Verzehrungssteuer fiir gefchloffene Stable in baS Progtamm beS niichsten Hanbelsfammertages mit ber Motioierung: „weil bie Reform beS VerzehrungSsteuersystemS eine berect) • tigte Forberung ber offentlichen Meinung ist unb bie Bestrebungen zur Befeitignng berfelben an Jnten. sitiit getronnen haben." Wann wirb bie heimische Han-beUtammer biesem Beispiele folgen ? — (Die RegierungSvorlagen zu r Regelung beS ffi if e n bo h n b e t r ie b e 8 ) , fchreibt ber .Trefor", enlhalten unter anberem ben langst gehofften Emrourf einer (oerbefferten) BettiebS-otbnung. Da mehrere Bahnen, beren Concession titter ist, alS bie beftehenbe BettiebSotbnung, ihre Vetroal-tungen nicht fUr vetpflichtet anfehtn, sich ben Be* ftimmungen ber BettiebSotbnung zu fUgen, so soll roegen Abstellung dieseS etroas anatchischen ZustandeS eine besondete Einleitung zu geroSrtigen sein. — In neueren interpeHationSlufiigen Abgeordnetenkreisen steht man zugleich nfiheren Etdarungen unsereS thatkrtifttgen HandelSministerS entgegen, in welcher Weise nach even-tueller Sauctionierung der Gesetzvorlage, an ben Platz ber bisherigen stillen Kanzleithitigkeit beS minifteticHen EifenbahninfpecloratS Einrichtungen trcten werben, welche eine unabhiingige Handhabung bet neuen Borfchrifte-cerbllrgen. — (Personal- unb ©ebUhrenstanb ber k. k. Zollam ter.) Der Kaiser hat geneh* migt, bah ber Personal- unb ©ebUhrenstanb ber f. k. Zollamter mit Betiicksichtigung beS GesetzeS vom 15. April b. I. geregelt unb banach bie Beamten ber Zollverroaltung in die bezeichneten Rangklaffen dieses GesetzeS eingereiht werden. Die ZollSrnter roetben nach Mahgabe ihtet Wichtigkeit unb Bebeutung in geschaftlicher Beziehunq in Obetamter, Haupt* unb Untetdmter unb jede dieser Kategorien in zroei Klaffen etngetheilt, beren leitenbe Functionate nach Berschieben. heit ihrer RangSklaffen verschieben bezeichnet werben. Dutch biefe Emtheilung werben bie biSheriqen B«-nennungcn unb bie Befugnisie bet Zollamter (Haupl* zollarnt 1. ober 2, Claffe, Nebenzollamt 1. obet 2. Alaffe) nicht berlihrt. Der ersten Klasse btr Ober-fimter find die Hauptzolliimter in Wien, Prag und Trust zugewiesen, die fibrigen der bestehenden Ober-tiratcr warden in die zweite Klasie eingereiht. Die Grenzinspectoren find mit der Benennung „Oberzoll. iaspectoren" in die 8. RangSklasie einzureihen; nur jenen, welche an der Spitze von Dbctdmtcrn stehen, gebllhrt der den Directoren der Oberiimter zukommende Titel und Rang. Bei den HauplLmiern 2. Klasse und bei den Unterfimtern soll kiinflig daS HilfSperso-nale, too ein solcheS vorhanden if}, in der Regel nur au8 Assistenlen bestehen. Die Bestimmung fiber die Berwendung der Assistenten alS Gehilfen im Gegen-fatze zu den auSfibenden Beomlen im engeren Sinne wird bezfiglich der ZollamtSassistenIen aufgehoben. Die-selben find in Absicht auf ihre Dienstleistung den auSfibenden Beamten gleichzuhalleu und werden demnach gum Erlage einer Dienstcaution im JahreSbetrage deS systemmLhigen GehalleS verpflichtet. Die Verleihung jeder Beamtenstelle im Bereiche der Zollverwaltung, mit AuSnahrne der Kassiere, ist fernerhin an die Be-diugung deS NachweiseS der mit gutem Erfolge be. standenen Priifung aus dem Zollverfahren und der Waarenkunde, oder der Befreiung von dieser Priifung gekniipft. Die FinanzlandeSbehLrden wurden ermiich tigt, Stellen der 11. RangSclasie bei VerzehrungS steuerSmtern an Bewerber, denen daS vorgeschriebene Ersordernis der mit gutem Erfolge abgelegten prakti-schen Priifung auS dem Zollverfahren und der Waaren kunde oder au8 dem VerzehrungSstenerfache fehlt, in Fiillen, in welchen geeignete gepriifle Bewerber nicht vorhanden find, proviforifch unter der Bedingung zu verleihen, dah eine dirfer Prfifungen binnen JahreS frist mit gutem Erfolge abgelegt roerbt. Im Falle der Nichtersfillung biefer Bedingung ist die proviso rifche Ernennung zu widerrufen. — (Grfindung v on V o rs ch n tz kass e n.) DaS StaatSanlehen, welches die Regietung in der HLHe von achtzig Millionen beantragt, soll theilweise zur Errichtung von Vorschuhkasien bestimmt sew, um flit die Dauer deS dringendsten BedfirfnisieS dem Handels- und Gewerbestand zu helfen. Dem Gesetzenlwnrf zufolge kann die Sicherheit siir solche Vorschiiffe be stehen: in der Verpfandung von innerhalb deS StaatS gebieteS lagernden, dem Verderben nicht auSgefetzten Waaren, von Erzeugniffen deS Bodens und BergbaueS, von Fabrikalen, jedoch hbchstens bis zur Hiilfte des Schatzungswerthes, ferner in Verpfiindung von an einer Biirse notierten Werthpapicren, abschlLglich mindestens tints DrittheilS deS MarktpreiseS. Die Vorschiisse kiinnen auf drei, auSnahmSweife auf sechs Monale gcwahrt, ebenso Verliingernug bewilligt werden. DaS Maximum der Vorschutzdauer ist im ganjen ein Jahr. Der ZinSsutz wird je nach der Vorschutzdauer sestge« setzt, ist im VerlLngerungSfalle erhohbar, muh aber mindestens 8 Perzent betragen. Im Falle der Nicht bezahlung der Vorschiifse zur VerfallSzeit hat die Vorschuhkasienverwaltung die Pfandobjecte flit Rech« nung bcs StaateS, unter det Oberleitung deS Finanz-ministerS durch von ihm bezeichnete Kreditinstute unter Zuziehung von BcttrauenSmiinnern der Handels- und Bewerbekammern und eineS stir jede Vorschutzkasie be-sonderS befleflten RegieruugSvertreterS zu veriinhern. Der Ziusenertrag det Vorschuhkaflen siillt der ©toots-verwallung anheim, die in die StaatSkafsen zuriick-fiietzenden ©elder werden der Herstellung der Valuta gewidmet. — (Die Gewerbt und die Frauen-mode.) In ftintr Schilderung der wiener Weltaur-stellung fchrcibt Franz Wirth u. A., datz im ollge-meinen eine Verbtfserung deS GeschmackeS nicht zu verkennen ist: Unter dem Einflutz befferet Schulen und der Kunst Itiutett sich det Geschmack und die Industrie gewinnt an schbner Form. Die Wohl der Farben ist tint tntfchieden befsere und die Plastik ist in Ge-schirr und HauSgerLih eine einfachere, edlere geworden; nut in einer Richlnng ware zu wiinfchen, datz die in trielen Beziehungen so geschmackloS roic moglich find. macht in der That einen niederdrlickenben Ein-druck, wenn man die verniinftigsten Frauen in einer Trocht fteht, die alleu Ansorderungen deS gesunden MenschenverstandeS — von Geschmack gar nicht zu reden — widerspricht. Nochdem die Reisrbcke glllcklich fiberwunden find (und roic viel ©rlinde wurden s. Z. flic dieselben vorgebrachl!), hat man sich jetzt auf den Kopsputz und den Ueberwurs oerlegt. EtwaS Gefchmack-loferes uub geradezn EckelerregcndereS olS den heutigen Kopsputz kann eS gewitz nicht geben, denn mehrere Pfund fremder, hauftg Leichen abgefchniitener Haare auf dem Kopf herumzutragen, obenauf ein HUtchen, daS absolut keinen Zweck mehr hat, ist vollig wider-fmnig. Ebenso ist eS mit dem fogenanntcn Costume. Die slit Regenwettcr gut paffenbe und hochst tieidsame Trocht bet Diana mit dem aufgefchttrzten Kieide ist zu einer Carrikatur verzettt worben, die keinen Sinn mehr hat. Chinesisch zugefchnittene Lappeu hangen auf alien Seiten um tin solcheS Jammerbild von Ge-schmacklosigkeit hetum und flattern im Winde, vergeb-lich zut Asung det Frage auffordernd, welchen Zweck fie haben, — denn schon find sie ganz gewih nichi! — Was soll man seiner von dem Berstande einer 9J?anteltrtigerin halten, die ihreMantille oder ihre Kleider an dem Cite, wo man fonst a lies zu bedecken pflegl, ausfchlitzt, die felbst im Winter daS Kleidungsstlick, welches fie watmhalien soll, ansfchneidet und den Ritz daun mit Pelz besetzt?! — Schon ist eS nicht, aber seht einsAtig. — Die Gewerbetreibenden thalen wirk-lich ein guteS Werk, wenn sie diesen Hang bet heutigen Franenwelt nach bem Auffallenben, selbft wenn eS ge-schmackloS ist, nicht nnterstUtzlen. Mngesender. Allen Krankeu Kraft und Gesundheit ohne Aiedizin nnd ohne Kosten. Revalesciere ciu Barry non London. Heine Rrant^eit sermag der belicaten Beraleeciire da Burrj ju »tl rrstehen, und befeitigt biefelbe ohne Medizin und ohne »often all« Ctajen», Viereen., Brust-, Lungen-, Leber-, 2>rii[cn=, ESleimbaui., Lthem-, Blasen- nnd Slierenleiben, Tuberculose, Stzwindsncht, flfthma, tzuften, Unt)ecbauli(6!eit, Cetftopfnng, SDiartboen, 64tafIoflg(eit, vchwache, Hamorrhoiden, W-ffersnchl, Fieber, Schwindel, iBtutaufflei-jen, Ohrendrausen, ttebelfeu nnd Erbrechen selbft wahrend der Schwa, Angekommene Fremde. liotel Statlt Wien. Jombard, Gutsbes., KlinqeN', fet§. — Leonardelli, jtfm., Triest. — Schmidt, Rcichen-berg. — Baron Ludwig, Sfm., Kanischa. — Pallak, Wien. — Kurzthaler, Fabrikanl, Domzalc. Hotel tilelaiit. Wakonigg, Littai. — Pukl, Jurist, Rakovnik. — ©tern, Salloch. — Troebe, Wien. — Kas-pari, Priester. — Siane, Kfm., Haselbach. - Hinellak,. tifm., s. Frau, Triest. BalrlwcHer Hoi'. Witzniker, Holzagent, Triest. — Killer, Oberkraiu. — Kralik, Rann. Mohren. Witzer, Sgosch. — Fik, Seamier, Sisiek. — Zadnik, Beamier, Gurkfeld. stahrhafter alS (r'etjch ecfpart bie Kevalesci^re bei Lrwachsenev and Kinder« sitnfziamal ihren PreiS in Arzneien. In Blechbiichsen von ein Halb Psunb fi. l-50, l Psb. fl. *-50 * Psd. fl. 4-50, 5 Psb. 10 fl., 12 Psb. 20 ft., 24 Psb. 36 fl. - Ke-ralesci&re-Biscaiten in Liichscn i fi. 2 SO nnb fl. 4-50. — Itevalescisre Uhocolatee in Pulver nnb in Tabletten silt 12 Tassen fl. I SO, 24 Tafleo jl. 2-50, 4- iiasien fl. 4-50, ill Pulver silt 120 Stiffen fl. 10, flit 28» Casfen fl. 20, siir 576 Tasse:' fl. 36.— Zu bejiehen durch Barry bu Larry t <& o m p. in Wlon, Wallflaohgraase Mr. 8, in Lalbaob bei E. Mahr, fooie in alien ©tSdteit bei guien ilpothctern uud Spe-leceihanblern; auch eerfenbet dag wiener YauS nach allen »egenden gegen Poftqnw7ilnng ober Nachnahme.______________________________ WiNernng. Laibach, 14. November. Morgens bewolkt, bamt theilweise Aufheiterung, Son-nenschein. SB&rme: morgens 6 Uhr 1.4", nachmitlags 2 Uhr + 5 7° C. (1872 3.0'; 1871 + 6'0".) Baro- meter im raschen Fallen, 733.14 Millimeter. DaS gestrige Tagesmittel der WSrme -f- 2.3', um 1-8° unter dem Normale.___________________________________________ Berstorbene. Den 13. November. Ludwig Jonbarth, Guts-und Realitatenbesitzersjohn in Klingenfels, Schiiler der 4ten Oberrealschnle, 14 I. und 10 M, St. Petersvorstadt Nr. 18, Dyphteritis. — Anton Pezdir, Backergeselle, 50 I., Civil-spital, Wechselfieber-Cahexie. — Karl Kante, TagtLhnerssohn, 11 I, Civilspital, infolge erlittener Verletzungen. Telegramme. Wien, 13. November. (Abgeordnetenhaus.) Die finanziellen Regierungsvorlagm wurden einem 36gliederigen AuSschnsse zugewiesen und weilers der Antrag angenommen, datz jeder Abgeordnete zu den Ausschuhberathungen Zutritt Habe. Im gewahlten Ausschusse find alle Parteien vertreten. — Dr. Por-tugall interpellierte bie Regierung wegen Einschlep-pung der Cholera in Graz durchs Militcir. Lien-bacher und Genossen brachten einen Antrag ein auf Wahl eines sunfzehngliederigen Ausschusses, welcher Ursache. Enlstehnng und Ausbreitung der Finanz-krisis eindringlichst zu erforschen, hieruber zu berich. ten und Antrage zu stellen Habe, um die sernere Wirksamkeit jener verderblichen Ursachen auszuheben und eine tiinftige Wiederkehr zu verhindern. Ueber Anregung des Zentrumclubs beschlotz der Club der Linken die Einbringung des Antrags, datz neun Mit-glieder des Abgeordnetenhauses mit dem Prasidium eine Loyalitatsadresse verfassen und dieselbe ohne weitere Vorlage im Hause als Deputation dem Kaiser onlatzlich seines Regierungsjubilciums iiber-reichen sollen. LSteuer Viirse vom 13. November. Staatsfonds. Sperc. Rente, ost.Pap. dlo. dto. oft. in Si^b. Lose von 1854 .... Lose vou i860, flanjt Lose vou i860, Fitnfl Pramiensch. v. 1864 Grimdentl. - Obi. Steiermark zu 5 pTt. kdrnten. Kraiu. u. Kiistenland 5 , llngarn zu. . 5 , Ikroal. u. Slav. 5 , Siebeubitrg. zu 5 , Action. Siatioualbank . . Union - Bank . . $ret itanftolt , . it. o. EScompte-Ges. Unalo.-osterv.Lank . Oeft. Bodencred.-A.. Oest. Hvpoth.-Bank Steier. EScompt.-Bk. franco - Austria . Rais. Kerd.-titordb. SLdbahu--Gesellsch «ais. Slisabetd-Vahn. Larl-8ubwig>Bahu. 6iebcnb. tilde 910. Gedenktasel fiber die am 17.Novem-ber 1873 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Medved'sche Real., Temenih, BG. Sittich. — 2. Feilb., Zorman'sche Real., Tupalitsch, BG. Kraiuburg. 2. Feilb., Znidarsii'sche werbe nicht so sehr der Mode nachgtiben, und daS ist Real., Kosarjche, BG. Laas. 6e" f,tQUb;en aegenUber, die l-ider - obwohl sie «■ gentltch die Vertretertnnen deS Echdncn fctn sollen — mark«. Haniburg-Amerikan. Packetfahrt-Actiengesellschaft. Directe Pvst-Dampfschiffahrt zwischen Hamburg und Rew-Bork. We«t|»halia, 19. Nov. I Pominerania, 3. Sej. I Hnmmouia, 17. Dez> Thuringia, 26. Nov. | ilolmatla, 10. Sej. I Silesia, 24. Dez- Paffagepreise: I. Cajiiie 165 Thlr., II. Cajiite 100 Thlr., Zwisckiendeck 55 Thlr. Zwischen Hamburg, Havana und 9tew:Orleans Gcrmaiiia, 13. Dezbr. > Vandalla, 10. Janner. | Franconia, 7. Februar. Passagkpicise: Erste (iajiite 210 Thlr, Zwischendeck 55 Thlr. Nahere Auskunft wegen Fracht und Passage ertheilt der Schiffsmakler August Boltcii, Wm. Millers Nachfolger, (592 -1) 33/34 Ailnilralitiitstra«ise. Hamburg. Druck von Jgn. v. Kleinnfayr & Fed. Bamberg in Laibach. Verleger und sUr die Redaction veraniwortlich: Ottomar Bamberg.