PrS«««eratt»»7- Preise: Kür Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 » 20 „ vierteljährig . 2 » 10 , Monatlich . . • — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ «ierteljiihrig 3 „ Laibacher Für Zustellung in» Hau» viertelj. 25 kr., monetl. 9 kr. Einzelne «mmment 6 It. TJ ingblntt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaetie»: Bahnhosgaffe Rr. 16. Sr»»ditt««s- * Juserate«-Bure««: Longreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mahr & geb. Bamberg.) Jnsertt-iSpretse: Für die einspaltige Petit,ei ä 4 lt., bei wiederholter schaltung i 3 kr. Anzeigen bis 6 Zeilen Bei größeren Inseraten öfterer Einschaltung entspr djenbtr Rabatt. Für complicierten Satz bes»n> dere Lergütung. Nr. 5. Montag, 8. Jänner 1877. — Morgen: Julian. 10. Jahrgang. Zur Baulstage. Nachdem das Privilegium der Nationalbank erlischt, so tritt an die Regierungen und parlamentarischen Körperschaften Oesterreich-Ungarn» die Frage heran, in welcher Weise von nun an dar Zettelwesen in beiden ReichStheilen reguliert werden soll. Die Lösung dieser Frage würde wenig Schwierigkeiten bieten, wenn wir eine Hartgeld. Circulation Hütten, denn dann würde man, falls man sich über gemeinsame Prinzipien nicht einigen könnte, zwei oder auch mehrere Banken mieten können, und jeder; Theil würde schließlich sein Haus nach seinem Er. j messen bestellen. Da wir aber eine beträchtliche Menge von Staatsnoten in Circulation haben, für welche beide Theile des Kaiserreiches haften und die einen Zwangskurs genießen, so kann da- neue Bankprivilegium vorläufig gleichfalls nur für Noten mit Zwangskurs ertheilt werden, und diese Umstände weisen allerdings auf die Zweckmäßigkeit hin, daß im Interesse der GesaMmtwirthschaft des Reiche» ein einheit licher Vorgang in beiden ReichSthei-len bei Ertheilung des neuen Bankprivilegium» beobachtet werde. Dir Gemeinsamkeit der Interessen macht eine gemeinsame Action wiin-schenSwerth. Aus diesem Gesichtspunkte ist e» nur zu natürlich, daß die beiderseitigen Regierungen einen gemeinsamen Vorgang anstrebten, und ebenso naturgemäß ist e», daß bei den Verhandlungen über ein dieSfälligeS Programm jeder Theil sich einen berechtigten Einfloß vorbehielt, der im Hoheitsrechte des Staate» seine Begründung findet. Die beiden Regierungen nahmen da» Reformwerk in die Hand, leider erfuhr die Formulierung der Details eine höchst mangelhafte Ausführung, die Leiter der Nationalbank hatten berechtigten Anlaß, auf die zahlreichen Blößen der Regierungsvor-läge hinzudeuten, und in allen Gauen der cisleithani-schen ReichStheile traten Bedenken gegen den Dualismus in Bankangelegenheiten auf. Die Nationalbank und deren Freunde stellen das Prinzip auf, daß eigentlich vor Herstellung der Valuta gar nicht« geschehen könne. In dem Augenblicke, wo die Parlamente ihre Ferien angetreten haben, nahmen die beiderseitigen Regierungen die Ausgleichsverhandlungen in der Bankfrage wieder auf, e» fanden bereits vertrauliche Besprechungen statt und e« wird ein Gegenprojekt der Naiionalbank erwartet, welches als Grundlage neuerlicher Unterhandlungen dienen soll. Das österreichische Kabinett gibt fich, wie Schönberger» „Börse, und Handelsbericht" meldet, alle erdenkliche Mühe, Ungarn gefügiger zu stimmen, man appelliert an die Einsicht der ungarischen Staat»- und Finanz. Männer, versäumt e« jedoch nicht, durch Drohungen einzuschüchtern und in ungarischen Kreisen eine ge> fügigere Stimmung zu erzielen. Die Naiionalbank wird, wir bereit- erwähnt, in den nächsten Tagen dem österreichischen Finanzminister ihre Gegenpropofitionen vorlegen. Nach Inhalt derselben soll die Nationalbank-Filiale in Pest mit wesentlichen Machtbefugnissen auSgestattet, die eigentliche Leitung der Nationalbank jedoch fort in Wien besorgt werden; auch in andeSi Punkten soll Ungarn Concessionen von namhafter Bedeutung er- fahren. Man schenkt der Vermuthung Raum, daß, wenn die endgütige Erledigung der Bankfrage terminmäßig durchaus nicht erfolgen könnte, ei« Provisorium geschaffen werden würde. Wede;, Oesterreich noch Ungarn dürsten sich mit einem Provisorium zufriedenstellen. ES ist endlich hohe Zeit, daß Institutionen, welche geregelte Zustände herbeiführen sollen, des provisorischen Charakter-entkleidet werden und stabile, dauernde Form annehmen. DaS Minimum, wozu fich die Bankleitung herbeiließ, ist, daß fie, wie der ..P. Lloyd" vyy seinem Wiener Korrespondenten erfährt, ohne direkte und offizielle Aufforderung beider Regierungen, wie fie dies anfänglich verlangte, einen Vermittlungs-Vorschlag ausarbeitete, der auf dem status quo basiert, dabei Ungarn einen Anspruch auf einen drei, ßigperzentigen Antheil an der Notenmenge zugesteht, deffen Zuweisung sie jedoch von dem effektiven Be^ dürfniffe abhängig machen will. Auch soll, wir e» heißt, Ungarn eine direkte Vertretung in der Bank« direction zugestanden worden sein, selbstverständlich ohne Parität, so daß die Repräsentanten Ungarn-im vorhinein zur Minorität herabgedrückt wären. Dies alles als Provisorium bis zur Valutq-Regu», lierung nach der jetzigen Lage des Metallmarktes, somit als provisorisches Drfinitivum. Da» rniga« rische Ministerium habe diese ihm auf privutem Wege zugemittelten Vorschläge rundweg abgelehnl: eS ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß es sich auch offiziell über dieselben auszusprechen in die Lage' kommen wird. Hier gibt man die Hoffnung nicht auf, von den Mai-Stipulationen allmälig so viel ab« Feuilleton. Das Geheimnis des rothen Hauses. Roman von Arnold Werner. (Fortsetzung.) Der Baron ließ einen Ruf der Freude hören und stand im Ueberfluffe der Dankbarkeit im Begriff, dem Banquier zu Füßen zu stürzen. Doch dieser war plMch erhlaßt und fuhr einige Schritte zurück, wie wenn eine ihm Schrecken einflößende Erschei-nung vor ihm aus der Erde emporgestiegen wäre. Sein rechter Arm streckte fich fieberhaft zitternd nach dem Gitter des Pari« aus, dem beide im Auf- und Abschreiten wieder näher gekommen waren. Mit fast erstickter Stimme murmelte er: „Er! er! wieder er!» Der Baxon folgte mit erschrockenem Blicke der au-gestreckten Hand de- Banquier«. Was er sah, wachse ihn gleichfalls erbeben. Dicht an der Gitter-thür stand ein ältlicher, schlecht gekleideter Mann, deffen unbedeckte», kahles Haupt von grauen Haaren umflattert war. In der Miene seines wahrhaft häßlichen Grfichtr» prägte fich ein teuflischer Hohn au«. Seine kleinen funkelnden Augen stierten auf den Banquier, al» wenn sie ihn durchbohren wollten. Seine dünnen blaffen Lippen öffneten fich und ließen ein paar zerbröckelte Zähne sehen. Er stieß dann ein hei« fett« Lachen aus und rief mit krächzendem, höhnt» schem Tone: „Ja, ja! Du kannst darauf zählen, du wirst dich ruinieren." Der Banquier, diese Worte hörend, die ihn durchschauerten, getjetl) in Wulh. E$ exgriff einen Stecken, der einer Pflanze zur Stütze diente, und denselben drohend schwingend, stürzte er aus dal Gitter zu. Es war zu spät. Da- schreckliche Gesicht war schon verschwunden. Aber au- kurzer Entfernung wiederholte die unheimliche Stimme noch die Worte: ,3a, ja, du wirst dich ruinieren!" II. Während der Banquier fich in einer Aufregung fürchterlichen Zorne» befand, war der junge Mann erstaunt und wie auf einen Fleck gebannt stehen geblieben, ohne zu wissen, was er von dieser Szene denken sollte. Herr von Valserre-, der keine Lust zu haben schjen, den Flüchtigen zu verfolgen, kehrte zu dem erstaunten Baron zurück. „Ich habe Sie um Verzeihung zu bitten, Herr Baron," sagte er halb stotternd. „Aber ich hatte bei dem Anblick diese« Unverschämten fast den Kops verloren." Er versuchte zu lächeln,, aber die Verzerrung seiner Zyge hinderte ihn daran. Der Baron faßte feine Hand. mtr ist denn dieser Mensch," fragte er, „der ine so entsetzliche jflufrtgtftig brachte?" ' aier jtnkte d^, Kops, Wer Sie in tinefo, Der Ban „Mejn theW^tzeund,^ versetzte rr, „fafUh^ e« mir leid, Ihnen Hoffnung bezüglich meiner Tochter gegeben zu haben." . „Um de- Himmel- willen? Wa- sagen Sie da?' rief Herr von Morgan. „Der Unglück-bringrr, der Mann mit dem bösen Blick ist mir erschienen. Kein Zweifel, Ihnen, mir, meiner Tochter, uns allen galt seine Drohung." Der Baron lächelte. „Aber bester Herr von ValserreS, fassen Sie fich doch. Bedenken Sie, daß wir in der Mstte de» neunzehnten Jahrhunderte» teben. Es ist heller Tag. zubröckeln, daß fit hier wie auch in Pest annehmbar werden, und glaubt auch Anhaltspunkte zu besitzen, daß man in Pest in Sachen der „totalen Verkeilung" de» Metallschatzes und in Bezug auf die Noten-Kontingentierung zu Modificationen geneigt fei. Dir größte Klippe bildet jedoch nach wie vor die dualistische Gestaltung der Bankleitung, die jene bekannte Konferenz der VerfaffungSpartri rundweg ablehnte, während man sie in Ungarn absolut nicht wird opfern wollen, da sie für die Emancipation de« Geldwesens in Ungarn mehr wiegt, als alle theoretischen Zugeständnisse in Bezug auf Noten-Kontingentierung u. f. f., die man im Wege einer .bekannten Praxis eliminieren kann." Konserenz-Resultate. In der am 4. d. in Konstantinopel stattgefundenen Konferenzsitzung verlas Savfet Pascha ein Expos6 der Gründe, au» welchen die Pforte e» ablehnen rattffe, die Vorschläge der Mächte anzu. nehmen. Namentlich wurde von dem türkischen Minister des Aeußern die Unmöglichkeit betont, die Einsetzung einer internationalen Kontrolskommisston, die Bildung einer gemischten Gendarmerie und den Modus der Ernennung der ValiS in den insurgierten Provinzen, worunter die Ernennung christlicher Gouverneure gemeint ist, in der von der Konferenz vorgeschlagenen Weise zu acceptieren. Die „Presse" schreibt: „Alle Nachrichten bestätigen, daß die Konferenz-Mitglieder ihr früheres Programm infolge der wiederholten Ein> Wendungen türkischer Staatsmänner wesentlich modi fiziert und in vielen Punkten den Bedenken der Pforte Rechnung getragen haben. Freilich ohne da> durch bisher auch die Zustimmung der türkischen Bevollmächtigten zu erlangen. Bekanntlich zerfällt das Programm in die Be dingungen de« Friedensschlüsse» zwischen der Tür lei, Serbien und Montenegro und in die Vorschläge zur Pacisication der insurgierten Provinzen. Bezüglich der Abmachungen mit Serbien kam man wieder auf den reinen status qno ante zurück und ließ die Forderung wegen Klein-Zwornik fallen Auch die ursprünglich für M 0 ntenegro in AuS> ficht genommenen Gebietsabtretungen wurden wefent> lich restringiert und namentlich die Abtretung der Grenzgebiete, welche sich von der österreichischen Krivosje an bis über NitfiC hinaus erstrecken sollten, fallen gelassen. Auch im Südosten, an der albane fischen Grenze, würde es sich nur um kleine Recti ficationen handeln. Von Abtretung eines Seehafens war nie die Rede, wol aber sollte den Montenegrinern freiere Schiffahrt auf dem Skutari-See und der von diesem zum Meere führenden schiffbaren Bojana gesichert werden, was, da die Bojana die Wasserstraße aus der montenegrinischen Seebucht bei Kieka zum Meere bildet, praktisch wol werthvoller ist, als der Seehafen Spizza, den unwegsame 6000 Fuß hohe Bergrücken von Montenegro trennen. Bezüglich Bosniens und der Herzegowina beharrt man auf der Ausführung der von der Pforte bereits vor zehn Monaten acceptierten Reformen der bekannten Andrafsy'schen Note. Für Bulgarien wurden aber selbst diese maßvollen Forderungen restringiert, namentlich in Bezug auf die Verwendung einer im voraus fixierten namhaften Quote der Steuereingänge für Prooinzial-zwecke. Bezüglich der Spitze der Administration in den drei insurgierten Provinzen wurde der Plan, die Gouverneure unter internationaler Approbation auf längere Dauer ernennen zu lassen, wie im Libanon, ebenfalls aufgegeben. Die Garantie frage erlitt auch in anderen Punkten eine Einschränkung; die fremde Occupa-tion metamorphosierte sich in eine eingeborne Gendarmerie, welche auch christliche Elemente enthalten und in der anglo-indische Offiziere angestellt werden sollen; die Ueberwachungskommisfion in eine Kon-sularkommisfion wie jene von Mostar. Die Pforlen-Bevollmächtigten haben auch diese ermäßigten Bedingungen bisher als kaum discutterbar nur ad referendurn genommen." Der elektrische Draht meldet aus Peru: Die Pforte hat die Propositionen der Großmächte in aller Form abgelehnt. _____________________ Politische Rundschau. Laibach, 8. Jänner. Inland. In mehreren Blättern begegnen wir der Meldung, daß die Vorlage der Ausgleichs Elaborate nicht im Jänner, sondern erst im März erfolgen dürfte. In Wiener Regierungskreisen jedoch ist von einer Verschiebung der Verhandlungen in der Bankfrage bis zum März nichts bekannt, Die Nachricht scheint somit von ungarischer Seite oder aus dem auswärtigen Amte verbreitet worden zu sein, um einerseits Zeit zu gewinnen und anderseits durch ein Verschiebungs-Manöver das cis-leithanische Kabinett und das Parlament in eine Zwangslage zu bringen, da bekanntlich schon Ende Juni der äußerste Termin abläuft. Wie der „P. Lloyd" meldet, sind an die Ge neral- und Militärkommanden Instructionen ergan gen, die allerdings keine direkten Verfügungen über die Mobilisierung der Armee enthalten, für die Möglichkeit der letzteren jedoch den höheren Korn munden und Behörden orientierende Anhaltspunkte gewähren sollen. Die Details der Instructionen sind ein Geheimnis weniger Personen und werden eS auch bleiben. Aus der Thatsache jedoch, daß e« überhaupt für nöthig befunden wurde, jetzt spezielle Weisungen zu erlassen, die vorderhand nur einen theoretischen Charakter besitzen, ist die Folgerung gestattet, daß für die durch die Verlängerung des Waffenstillstandes hinausgerückte Eventualität des russisch-türkischen Krieges vorerst eine partielle Mobilisierung in Aussicht genommen wurde. Wäre losort eine allgemeine Mobilisierung beabsichtigt gewesen, dann wären spezielle Instructionen unnöihig, weil für erstere allgemeine Normen existieren. Oesterreich steht aus dem Qui vive. AuS parlamentarischen Kreisen verlautet, daß der neuerliche Versuch, die C zechen für die Acti-vitätspolitik zu gewinnen, abermals gescheitert ei. Der Landtag in Dalmazien soll um den 20. d. eröffnet werden. AnSland. Der preußischeLandtag wird für den 12. d. einberufen werden. Demselben wird außer dem Staatshaushalts-Etat und dem Gesetz, entwurf über die Vorbereitung für den hohem Verwaltungsdienst nur eine Reihe von dringenden, aber minder erheblichen Gesetzen vorgelegt werden. Die Kammern in Frankreich werden am 9. d. ohne Präsidentenbotschast eröffnet werden. Die „Times" meint, die Hoffnung auf den Friede n brauche nicht aufgegeben zu werden, selbst wenn die Konferenz auseinandergehe. Die Türkei würde dann den Frieden theurer erkaufen müffen als jetzt. Sämmtliche Offiziere der russischen Freiwilligen haben bestimmt erklärt, nicht mehr für Ser b ien kämpfen zu wollen; 1297 untere Chargen und 195 Offiziere sind bereits aus dem serbischen Kriegsdienst getreten. Das serbische AmtSblattt publiziert ein fürstliches Dekret, welches die ordentliche Sk up fchtina für den 11. Januar einberuft und zugleich die Seffion derselben bis zum 6. Juli verlängert, falls sie nicht früher geschloffen werden sollte. Der rumänische Ministerpräsident Br», tiono gab die Versicherung ab, daß die rumänische Regierung in jedem Falle ihre Pflicht thun nnd nicht ruhen werde, bis die Türkei durch einen ebenso feierlichen Akt wie die Verfassung erklären werde, daß Rumänien keinen Theil des türkischen Kaiser-staates bilde. Der rumänische Senat nahm folgende Motive an: „Der Senat will, daß alle Rechte Rumäniens, welche durch den Vertrag von Paris anerkannt und garantiert sind, sowie die politischen Akte, welche seitdem kraft der Sonverä-netät des Landes vollzogen wurden, respektiert und unangetastet bleiben. Der Senat manifestiert seinen Wunsch, daß die Politik der Regierung diese Haltung in würdiger Weise aufrecht erhalte." Wie da» „N. Wr. Tgbl." vernimmt, bereiten die bulgarischen ComitöS, welche sehr gut or- Wir befinden uns in Anteuil, welches jetzt zu Paris gehört, seit es die Bannlinie mit umzogen hat.* „Glauben Sie mir, Baron," erwiderte der Banquier, daß Sie mein Erschrecken begreifen werden, wenn ich Ihnen die Geschichte dieses Menschen erzähle." Während der Banquier, der nach und nach ruhiger wurde, diese Worte sprach, hatte Herr von Morgan sich etwa« von ihm abgewandt, indem er «ach den verschlossenen Fensterläden, hinter denen seine Angebetete weilte, sehnsüchtig hinauf blickte. „Wir werden noch ein Stündchen allein bleiben," sagte Herr von ValserreS. „Wir hatten gestern abend» große Gesellschaft. Pauline konnte fich erst spät zur Ruhe begeben und wird noch müde fein. Wollen Sie also, daß ich auf de« unseligen Men-scheu zurückkomme?' „Ich bin ganz Ohr, Herr Banquier," versetzte der Baron. Herr von BalserreS begann: „Ich kenne den Patron schon seit meiner Ju gend, denn er wurde mit mir in einem College erzogen. Er war ein widerhaariger, störrischer, eigen-sinniger Charakter, der niemanden liebte und von niemandem geliebt wurde. Ich weiß nicht, ob er ursprünglich böse war; vielleicht trugen unglückliche Verhältnisse, die Armuth seiner Eltern, die damals wol schon gestorben waren, die Schuld an der Verbitterung seines Gemüths. Man nannte ihn Simon. War das der Tausname oder der Name seines Vaters? Ich habe mich nie darum gekümmert. Er hatte, wie es schien, weder Freunde noch Bekannte, denn wenn die Ferien bei uns eintraten uud alle Schüler nach Hause eilten, blieb er im Collöge zurück und niemand besuchte ihn. Dieser Simon war wol vier oder fünf Jahre älter als ich, aber er war fo boshaft, fo häßlich, daß die jüngsten unter uns oft die Faust gegen ihn erhoben. Am Ende verabscheute er uns alle. Er machte, um fich zu rächen, den Spion, übertrug das kleinste Vergehen, da» fich einer hatte zuschulden kommen lassen, den Lehrern. Kein Wunder, daß wir ihn ebenso haßten wie er un». „Ich zählte fünfzehn Jahre, als ich da» College verließ. Simon hatte e» schon früher verlaffen. Wenn ich mich feiner zuweilen flüchtig erinnerte, fo geschah es nur mit Widerwillen. Da ich reich und er blutarm, fo war kaum daran zu denken, daß wir jemals wieder Zusammentreffen würden. Dennoch sollte das geschehen. Die Zeit von meinem sechzehnten bis zum zwanzigsten Jahre brachte ich auf Reisen zu. Der Tod meines Vaters, der Banquier war, wie ich jetzt, rief mich nach Paris zurück. Ich übernahm das Geschäft. Als ich den ersten Tag ins Comptoir trat und mir sämmtliche darin beschäftigten Herren vorstillen ließ, fiel mein Blick auf Simon, der einen Gehalt von achtzehnhundert Franken bezog. Mein alter Widerwille, der noch vom College herrührte, erwachte aufs neue, und ich gab meinem Buchhalter den Befehl, ihn zu verabschieden. Ich werde niemals den Blick vergessen, den er auf mich richtete, als ihm feine Entlastung angekündigt wurde. Er wagte es, mich «och zu dutzen, wie im Lolldge. „Du nimmst mir mein Brod," sagte er. „Aber ich werde dir Unglück bringen und mich rächen. Mit einem boshaften Gelächter verließ er mein Bunan, und ich dachte nicht mehr an ihn. Ich war seit längerer Zeit mit einer jungen Creolin au» Martinique verlobt, welche in Frankreich erzogen war, und wartete nur auf das Ende mein« Trauerjahre«, um fie als Gattin heimzuführen. (Fortsetzung folgt.) ganisiert sind und ganz Bulgarien umspannen, einen entscheidenden Schritt vor. Sobald die russische Ärmer bulgarischen Boden betritt, wird in ganz Bulgarien der Großfürst Nikolaj zum Könige von Bulgarien ausgerufen werden. Nach Ansicht de« „GoloS" sei die orientalische Frage jetzt nicht bloS auf die Balkan-Halbinsel beschränkt, sondern erstrecke sich auch auf das indische Reich und M i t t e l - Ä f i e n. Die Erfolge Rußland« in Mittel-Asien motivierten die Politik Disraeli's, der durch die Reise deS Prinzen von Wales und den Kaisertitel der Königin Victoria den indischen Völkern zu imponieren suchte. Die entschiedene Protection der Türken seitens des Lord Beaconsfield sei eine Folge desselben Prinzips, das berechnet ist, zu zeigen, daß England die erste muselmanische Macht und Rußland ein Feind deS Islam sei. Rußland habe aber kein Interesse, mit den Mohamedanern in Zusammenstoß zu gerathen, und hege keine Feindseligkeit gegen die Türkei; eS fordere bloS Humanität. (?) Die Vorbereitungen bei der russischen Armee für einen eventuellen Grenzübergang werden mit großer Energie betrieben. Die MunilionS- und Proviant-Depots werden an den Pruth befördert. Der Train fämmtlicher Corps ist in voller Ordnung und auf einem engen Raume am Pruth concentriert. An alle Corps-Kommandanten sind geheime OrdreS ergangen, die auf Bewegungen der Armee Bezug nehmen sollen. Die Pforte ernannte vier Kommissionen mit dem Austrage, die in der V er f a s s u n g vorgesehenen Spezialgesetze auszuarbeiten. Aus Shanghai wird gemeldet, daß der dortige spanische Gesandte die Beziehungen zu der chinesischen Regierung abgebrochen habe. Die spanische Flotte erhielt Befehl, sich nach China zu begeben. Die Ursache des Bruches ist noch nicht bekannt. Man glaubt, daß die Nichterfüllung einer spanischen Forderung seitens der chinesischen Regierung die Veranlassung zum Bruche gab. Zur Tagesgeschichte. — AuS dem flavifchen Lager. Zu Olmütz in Mähren gibt eS einige czechische Krakehler, welche einen „slavisch-politischen Verein" bilden und gar so gerne von sich reden machen möchten. Aus diesem Grunde berufen sie seit Wochen schon immer von neuem nach Olmütz eine „czechische Volksversammlung," setzen aber auf das Programm derselben stets Dinge, welche erwarten lassen, daß die Ab» Haltung der „Volksoersammtung" gesetzlich nicht gestattet werden könne. Dann klagten sie stets über „Unterdrückung der armen Ezechen." Unlängst waren sie nun bei der Zusammenstellung des Programms etwas vorsichtig und die Abhaltung der „Volksversammlung" wurde — erlaubt. Und siehe da, als die Stunde der „czechischen Volksversammlung" kam, da konnte dieselbe aus dem Grunde nicht stattfinden, weil das „czechische Volk" von Olmütz und Umgebung sich trotz aller Lockmittel nicht eingefunden hatte. Die blamierten Krakehler schlichen nun beschämt nach Hause und rufen seitdem ohne Unterlaß den heil. Wenzel um seinen Beistand in ihrem „heiligen Kampfe" gegen die „deutschen Unterdrücker" an. - — Advokatentag. Das in der letzten General. Versammlung gewählte E o m i t i für das Arrangement des dritten österreichischen Advokatentages, welcher heuer in Graz pattfindet, hat sich, nach Meldung der grazer „Tagespost," bereits konstituiert und den Dr. R. von Schreiner zum Obmanne, den Dr. Altmann zum Obmannstellvertreter und den Advokaturskandidaten Dr. v. Derschatta zum Schrift-führer gewählt. Das Aedactionscomite besteht «uS den Advokaten Dr. Kosjek, Dr. Neumayer und Dr. Schloff«; daS Festcomite aus den Advokaten Dr. v. Martinetz, Dr. Sauersick und den AdvvlaturSkandidaten Dr. Dietrich und Dr. Lanzinger; das Finanzcomitt besteht aut den Advokaten Dr. Baltl, Dr. Diffauer, Dr. Rintelen und dem Advokatur«, landidaten Dr. Schönwiese. — Ein Erdbeben wurde am4. Jänner um 4Uhr 39 Minuten in schnell nach einander folgenden Stößen in 3u6e*6««g wahrgenommen, welches durch einige Stunden dauerte. — Große Kälte. In Wologda (Rußland) herrscht eine so grimmige Kälte, daß das Thermometer am 19. und 20. Dezember bis auf 43 Grad Maumur sank. Die Wände der hölzernen Häuser bieten so geringen Schutz vor dem grimmigen Froste, daß die Stubentemperatur trotz aller Feuerung täglich sinkt. Man erinnert sich nicht, je solche Kälte erlebt zu haben. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Grigtnal-Äorrrspondrns. Krainburg, 5. Jänner. (Silvesterabend. — Beleuchtung. — Sommersrische. — Vaterschaft s p r o z e ß.) Der hiesige «asinoverein beging den Sylvesterabend in recht gemüchlicber Weise, Musik und Decla-mation, J»xiotterie und Tänzchen standen an der Tages» Ordnung. Frl. A. B. glänzte durch seeleuoollen Bortrag eines Gedichtes; alle Gäste vereinigten sich in dem einstimmigen Urtheile, daß der Verein zu der Acquisition dieses Fräulein stch gratulieren könne. — Auch Krainburg streift die Finsternis, welche bisher vonseite des klerikalen Elementes eifrigst gepflegt und verbreitet wurde, allmälig ab und ruft nach Licht, in jeder Beziehung nach Sicht. Der Weg vom Bahnhof in die Stadt und nächst den deinen Stiegen entbehrt abends und nachts dir sehr wünschens-werthen Beleuchtung. Es wird auch an diesen Stellen um Licht gebeten. — Unser Nachvarstädtchen Bischostack hat es bereits verstanden, fremde Gäste zur Zeit der Sommerfrische anzuziehen. Einige hiesige Gasthaus- und Hausbesitzer faßten den Entschluß, auch in Krainburg, welche Stadt herrliche Umgebung und reizende GebirgSpartien zu ihren Vorzügen zählt, Wohnungen für Sommerparteien adaptieren zu lassen. Wird für Eomfort der Gäste gesorgt, so werden folche sicher nicht ausbleiben., Die unmittelbare Nähe der Rudolfsdahn begünstigt jedes derartige Unternehmen. -- Ein unangenehmer Vaterschaslsprozeß spielt in unseren Mauern eine große Rolle. Der Träger derselben stempelt Denselben durch Korrespondenzen zu einer cause celebre. — (Ein Schmerzensschrei.) „Stoo. Narod" zitiert eine Notiz, deren Inhalt stch mit einer Konferenz beschäftigt, die der bekannte Lebemann und nationale Agitator Bischof Stroßmayer mit einem englischen Minister in Bezug aus die traurige Sage der Slave» in der Türke» geführt und in welcher der genannte Agitator England eine andere Meinung von den Sildjlnoen beigebracht haben soll. „Slov. Narod" schwingt sich bei dieser Gelegenheit zu dem — Schmerzensschrei empor; „Ach! wenn wir nur auch solche, dem Stroßmayer ähnliche, patriotische, slo» venijche Bischöfe hätten 1" — Damit der heiße Wunsch des „Slov. Star." erfüllt werde, wird unser hochwürdigster Oberhirt nichts eiligeres zu thun hoben, als mit dem russischen Botschafter Jgnatieff inbetreff der Befreiung Slovemens vom österreichischen Joche zu konferieren; er wird weiters ohne Verzug die dem Laibacher Bisthume augehörigen sämmtlichen Waldungen der Axt preiszugeben und den Erlös der Hölzer im Sinne des „Slovenski Narod" nationalen Agitationszwecken zu widmen haben. Nach Vollzug dieser patriotischen Akte würde stch „Slov. Nat." vielleicht bereit finden, den Fürstbischof E h r y s o st o m n s als den „geliebten Sohn der Nation" sympathisch zu begrüßen. — (Sondergelüste.) Obgleich die nationalen Blätter tagtäglich in Abrede stellen, daß denselben ein nach „Extrawurst" verlangender Appetit nicht innewohnt, lesen wir doch in der „Agramer Presse" folgendes offenes Geständnis deS „Slov. Narod": „Es ist wahr, wir S l o v e n en wünschen die Vereinigung mit btn Kroaten in der Monarchie; das müssen wir wünschen, weil wir unsern slavi-schen Nationalcharakter erhalten wollen. Allein „Obzor" übertreibt die Sache, wenn er zur Erreichung diese« Zieles keinen ändern concreten Vorschlag weiß, als daß sich der Laibacher, Zaraer und der kroatische Landtag so lange passiv verhalten sollen, bis nicht ihre Vereinigung gestattet wird (?). Wir haben einen solchen Kampf von den Kroaten nie verlangt, allein etwas mögen dir Männer, die an der Spitze stehen, dafür thun! Allein gerade sie thun für ihre Vereinigung mit uns gar nicht» und kommen uns vor, wie jener Bettler, der lieber vor Hunger stirbt, all schwarze« vrod zu rffen, weil ihm, nach seiner Ansicht, ein Braten gebührt. S« iß von großem Schaden für unS »nd unsere kroatischen Brüder, daß ihnen jene Agilität, jene Rührigkeit und Ausdauer abgehen, welche zur Gründung einer beffern Zukunft unerläßlich sind. Es ist gut, daß Ihr eine Autonomie und eine freiere nationale Entwicklung besitzet, alS wir Kroaten von der „Planina," wenn Ihr nur sie beffer ,u benützen und anzuwenden verstehen würbet !* — (Selbstmordversuch.) BezirkSrichter Öen« zowski aus Jdria versuchte es, auf der Fahrt zwischen den Stationen Grignano und Nabresina in einem LoupL III. Klasse mittelst eines Schusses sich zu entleibe«. Der Attentäter wurde noch lebend, jedoch im hoffnungslosen Zustande zuerst nach Nabresina und sofort nach Triest gebracht. Gestern verlautete hier, daß W. bereits gestorben sei. Er ist Vater von eilf Kindern, und die Beweggründe zu diesem Schritte sollen dem vernehmen nach in mißlichen Vermögens- und ungeregelten Amtrverhältnissen liegen. — (Kasino-Restauration) Die gestrige musikalische Soiräe erfreute sich eines recht lebhaften Besuches. Die Musikkapelle deS 53. Linien-Jnsanterieregimentes stieg durch den meisterhaften Bortrag eines auS zwölf Nummern bestandenen Programmes und unzähliger beliebter Zugaben in der Gunst der Gäste noch höher. Gestern produzierten stch die konzertanten Kräfte dieser Elite-Kapelle (Violine, Lello, Flöte, Klarinett, Flügelhorn) und erwarben sich großen Beifall. — (Fafchings-Ehronik.) Prinz ttarneval trat gestern seine sechswöchentliche Regentschast an. Wir sagen dem Krach und Staatssäckel-Defizit Adieu! und folgen dem Ruse der Tanzmuse, den »längen des Frohsinnes und der Lebenslust. Aus der Tagesordnung stehen vorläufig: zwei KasinovereinSbälle und der Handelsball. Letzterer dürfte sich, nvchdem der Juristenball heuer ausfällt, zu einem sehr besuchten und animierten Ballseste gestalten. DaS Handels» BaUcouiitö, bestehend aus den Herren: Bamberg, Jelotnit, Juoaniif, Karinger, Leskovic, Richard Mayer, Ferdinand Plautz, Randhartinger, Schantel, Stibil, Ernst Stöckl und <£. Till, trifft bereits die nüthigen Anstalten. — (Die evangelische Gemeinde) feierte vorgestern den sünfundzwanzigjährigen Bestand ihres Gotteshauses. Nach der vom Herrn Pfarrer Schack gehaltenen weihevollen Predigt richtete der seinerzeit erste Pfarrer dieser Gemeinde, Herr Pfarrer Elze aus Venedig, eine herzliche, die gesammte Zuhörerschaft zu Thränen rührende Ansprache, in welcher derselbe von der hiesigen Gemeinde für immer Abschied nahm. Das Presbyterium veranstaltete zu Ehren des werthen Gastes in der Kasino-Restauration ein Diner und abend« im Speisesalon de« Hotels zur „Stadt Wien" eine zahlreich besuchte, recht gemütliche Abendunterhaltung. — (Im Glassalon der Kasi uo-«estq u» ration) produziert sich heute und morgen die au« fünf Mitgliedern bestehende Sängergesellschast Böhm aus Wien. — (Aus dem Nachbarlande Kärnten.) Man beabsichtigt eine Aendernng der Gemeindewahlordnung dahin, daß jene Gemeinde-Ansassen, welche die Steuerschul» digkeit für das vorausgegangene Jahr nicht entrichtet haben, in den GemeinderathSlisten zu streichen und ihreS Wahl» rechtes verlustig seien. — Die Stadtbeleuchtung in Klagen» flitt nimmt einen Geldaufwand von 8850 fl. in Anspruch. — Der Boranschlag der Stadtgemeinde Klagenfurt weift pro 1877 ein Erfordernis von 151,662 fl. und einen Abgang von 74,454 fl. aus; letzterer wird gedeckt durch Zu» schlage zur Verzehrungssteuer für Bier und Branntwein mit 40 Perzent, für Wein, Wein» und Obstmost und Fleisch mit 331/, Perzent, zu den direkten Steuern mit 25 Perzent, zu den WohnungSzinsen mit 4 Perzent. AuS dem Erfordernisse heben wir folgende Posten hervor: BeamtenSbesol» düngen und Löhnungen 15,245 fl., Pensionen 1800 fl., Armenpflege 11,235 fl., Oekonomie-AuSlagen 11,235 fl., Steuern 1925 fl., Volksschulen 3181 fl.. Mädchenschule 2496 fl., Polizei 12,249 fl., Kanzleibedürfniffe 2604 fl., Zinsen 12,711 fl., Neubauten 60,041 fl. (Was sagen unsere national-klerikalen Gemeindeväter zu dieser Umlage?) — Der neue aus München angelangte Brunne» wurde am 29. v. M. in Klagenfurt zur Besichtigung ausgestellt. — Am 28. v. M. starb in Klagenfurt der ehemalige OLGPr. Karl Freiherr v. Buffa. — In Prevali wurde ein Dilettanten-Theater ausgestellt und floriert dort ein wackerer GesangSverein. — Der Sylvesterabend wurde in sämmtlichen größeren Gemeinden gefeiert und erfuhr der Schulpfennig durch zahlreiche Spenden eine wesentliche Stärkung. — Da« Land Kärnten bezieht au« dem Staatssäckel im Jahre 1877 für Straßenbau 170,000 fl., Wildbachbauten in Drauthale 60C0 fl., allgemeine Wafferbauten 2000 fl., Drauregulie-rurig 10,000 fl., Symnafial» und Realschulen 62,700 ft., Darlehen für dir Gailregulierung 30,000 fl. — (Neue Stempelmarken) aller (Ballungen (mit Ausnahme der ZeitungSstempelmarken zu 1 tr. und 2 kr., dann der Kalenderpempelmarken zu 6 kr., endlich der auf den Post» und Eisenbahn Frachtbriefen befindlichen eingedruckten Stempelzeichen, welche ungehindert bleiben), wurden vom 1. Jänner l. I. an in Verschleiß gesetzt. Dir gegenwärtig im Verschleiße befindlichen 6lempe(metten; können im Laufe deS Monat« Jänner 1877 sowol noch verschleißt alS auch verwendet werden und kommen erst mit dem 31. Jänner 1877 gänzlich außer gebrauch. — (Landschaftliches Theater.) Die Erinnerung an jene Zeiten, in welchen die Juden der christlichen LolkSwuth zum Opfer fielen, erschlagen und verbrannt wurden, übt auf unser Publikum von heute nicht solche Anziehungskraft, um einer diesen Zuständen gewidmeten Theatervorstellung ein voller Haus zu sichern. DaS am 5. d. in Szene geführte historische Volksstück „Die Jüdin von WormS" fand nur schwachen Anklang; bei den „schweren Zeiten" lauscht das Publikum lieber den erheiternden Melodien einer „Jeeotte*, „Siroflö-KirostL-, „KledermauS* und „Madame Herzog/ als den sentimentalen Lamentationen einer Mutter über den Verlust ihres einzigen Kinde» oder den herzzerreißenden Klagen eines dem Flammentode preiSgegebrnen BolkSstammeS. ES wäre jedoch ungerecht, wenn man dem von Th. rr. Eduard Jgl, Theater-Reqnifiteurskind, 4»/,J. Floriangsaffe, Rr^LS, Rachenbräune. — Kaspar Lukardi, Jnwohnerssohn, 13 I., Eivilspilal, Psvasphszeß a- Die Mitglieder >,. Macher TmMreiiis werden hiemit höflichst zu der am Samstag den 13. d. M. im Klnbzimmer des Kasino stattfindenden Kneipe «ingeladen,,, in welcher über die zur Deckung der «osten der Sylvester-kneipe erforderliche Beisteuer aus Kneipmitteln Beschluß zu faffen ist. Der Kneiprvart: Rüting. Heirats-Antrag. Motto: Der Fasching ist da, Heirafsasa! Zu Beginn der Saison sucht eine hübsche, 24 Jahre alte Blondine auf diesem nunmehr modern gewordenen Wege, des ewigen Wartens müde, einen in guten Jahren und noch befsettn Verhältnissen flehenden Mann. Ernstgemeinte und nur solche Anträge, da das Aussitzen gar zu leicht, werden unter der Ebiffre: „Seli., jetzt oder nie!“ poste restante Cllli erbeten. Fotografie zwar erwünscht, doch' nicht unbedingt nöthig, da mehr auf Geld als auf Schönheit gesehen wird. (8) Fr«h««e Amerikanische Noscnkartoffel (Early rose) vorzüglichste Speisekartofsel, von 50 Kilo auswärts; per 50 Kilo 6 fl. ab Bahnstation Lichtenwald gegen Nachnahme von gefertigter Verwaltung zu beziehen. Verpackung zum Selbstkostenpreise. (4) 2—2 Gutsverwaltrma Nafsensich (Krain). Kundmachung. Den verehrten p. t. Kafinomitgliedern hiermit bekannt gegeben, daß im Lause Faschings 1877 wird des abgehalten werden, (7) 3-1 Theater. zwei in den Bereinslokalitäten und zwar: I. Dall am 24. Mimrr, II. Ball am 7. Irbruar. D«r j«i«»malig< Anfang ist am 8 Wir. Laibach am 4. Jänner 1877. Kasinovereins-Direction. Heute: Zum ersten male (ganz neu): Große außerordentliche i Gastvorstellung des Ausstattungsstückes „Die Reise um die Erde in 80 Tagen," in 5 Akten (vierzehn Tableaux) und einem Vorspiel von 81. d'Ennery und JuleS Verne. Deutsch von Treumann. Mufik von Ezerny. Wiener Börse vom S. Jänner. Staatsfonds. > Glück auf nach Braunschweig!i Die 88. & MvEhwch. Ibon hofier Regierung genehmigt u.garantittf lentbätt »lebet Gewinne im Betrage eoncu. 1 8 Millionen 700,000 Mark, (■•runter event. 450,000 spec. 300,000,1 1130.000 - 80,000 — 60,000 - 2 iil Tw.eoo eto., die innerhalb wemger Monalel bur Entscheidung tommen. ®te U. Ziehung beginnt schon 18. Januar 1877 Stiere. Rente, ist dto. kto. öft. in Lose von 186* . (sie von 1860, «ose von 1860, Drimienf*. ». 1864 | Ornndent.-Obl. 6i«benbürg. Ungarn Aotteo. »nglo.Bant.......... (Selb Io».1, 6186 litt. 67 . .106-— ie|ll0-76 183 — 181-60 am ab versende hierzu ivliSi«all»»s« ______________71 , v» , /» . »zu Ö.»3JJ. /! 9,50 4,75. 2,40. 1,20.1 ■gegen Einsendung de» Betrage» (am Be-s uemftan perVoftenWeisung). «dltliitie Wnr| . Wiederum hat, meine »itmol I(eine der ältesten in dieser Branche) in der» littngft beendeten Lottrete begunjigt;; indeml lief) daher sttt das mir so reichlich getoenttcl ■SSertrouen bente, bitte, mir solche« bei be«| ■schon elngettetfnt« starte» Nachfrage durch! |ÄO«»i«e< »t»«S 8u emenetn. . 'üelSS, Hauptcollrcieur in Braunschweig. Ma,wgerbo,f No. 8. I $&......... grase» «Bau! 3 BanbeWbant . Rattmulbant • Deft San Union. Ba ÄX11::; Hart Subfeigbabn , etaattbw ... Gltbbabn....... 71-76 toere 61-46 67-10 106-60 111-16 184- 188- 73-60 74 74*60 74-75 140-60 140 I» 118 — (ISO-666'- S66-- 819'-- 880- 64— 78.- 64-60 78-60 Pfandbriefe. Mg. äst. 8ob.«6rtbit. bto. in 88 3........ Ration. Ung. ®ob..6tebttonfr Prioritäta-Obl. ranz 3o|e(8-8ebn . eft. Rorbttestbehn . Siebenbürger .... GteetSbahn........... SUdbahu ii 6 Per», bto. Bon« Lese. Kredit • Los«........ toibotf« » Lose .... Wech«. (3Mon.) Bugftnrg 100 Start ML100 Ka*' fpnbcn io”m.feterl. »elb wir« 106-60 108 — 89-86 e»-eg 96 86 97-- 94— 94-60 804 16 104-60 136-60 137-50 183-76 04--860.—86V-77-76| 78 - 86-80 «0-80 88-86 66-90 163-»3 70 Pari« 100 Franc« Münzen, DeutWe *eii|«bent. 61-<» eilber •l*— 88 60 68-10 168*00 93-90 180-60 13-60 181-— 13 76 114 96 49 66 M80 114- Telegrafische« ÄursLericht. am 8. Mnner. Papiet-Rente 61-25. — Silber-Renie 67 25. — «old-I Rente 72-60. — 1860tr StaatS-Anlehen 111-20. — «ank-actien 812. — Ihebitactien 140-60. — London 125 25. — > Silber 114 60. — «. k. Münzdukaten 5 97. — SO-Fra«cS Stücke 10 -. — 100 Reichsmark 61 70. Druck von Jg. v. jklei.nmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Kür die Redaction verantwortlich: Fran, Müller.