Nr. 146. PlH»um«l«tlon»plel«: Im Vomplot, »anU. fl. 11, halb», fi. »'»o. Für bi» Zustellung ln» H«u, halbl, »0Ir, Vtit der P-st gi«,!,«,i5, hcilbi, fl, ?'50 Freitag, 27. Juni. Ins««tlon»g«bü«: yllr ll«ln« Inserat« dl» zn » Z«U«n U5 lr., qrößer« p« Zellt 8 lr,, b«< llstertn WisberbolüN^'N her iie Arrangements mit Frankreich hängen von dem ab, was die Conferenz thut; wenn die Con-ferenz zu keinem Resultate gelangt, so fallen die Arrangements zu Boden. Das Resultat der Conferenz hänge von der Genehmigung des Parlaments ab. Die erste Versammlung der Conferenz findet morgen statt. Die Zahlen des Finanzprojectes werden den Mächten früher zugehen. Die Regierung werde die Arbeiten der Conferenz möglichst beschleunigen und verpflichtet sich, sobald die Conferenz ihren Beschluss gefafst, nicht einen Tag zu verlieren, ihn dem Par- Jeuilleton. R e i l e b r i e f e. IV. Darmstadt. .. Mai 1884. Hier habe ich eine charmante Bekanntfchaft ge. macht: ein alter Pariser mit seiner bildhübschen Tochter. Leider war sie ebenso kalt als schön. Vielleicht hatte sie schon ihr Herz verloren — ymou 82d6? __ indes gelang es mir nicht, ihr Geheimnis so schnell zu er« svähen. wie jenes einer hübschen Darmstadterm, der ich beaeanete. Selbe schritt nämlich mit dem unfchul-diasten Gesichte von der Welt neben ihrer Mutter her, als Plvhlich ein Lieutenant des WegeS gewandelt kam. Der Mutter war vermuthlich ein Lieutenant nichts neues, daher würdigte sie ihn auch keines Blickes — und das war gut! Ich beobachtete nämlich ein selt< same» Mienenspiel auf den Gesichtern der beiden jun< aen Leute. Der Officier lächelte die Kleine eigenthilm. lich an und diese — nun die gab das Lächeln mit einem so sonderbaren Blick zurück, dass ich auf der Stelle klar sah; die Leutchen hatten hinter dem Rücken der Mutter ein Verhältnis! Also auch für die Tochter war ein Lieutenant nichts neues! Um aber auf die Pariserin zurückzukommen — pour revouir 5 uotra moutou hätte sie gesagt — so fei erwähnt, dass lch Gelegenheit hatte, ihr eine Gefälligkeit zu erweisen, ohne den geringsten Dank dafür zu ernten. Sie flüsterte nämlich dem Papa etwas m die Ohren, und dieser frug mich gravitätisch, ob ,ch feines Briefpapier mit mir führe. „Das will ich meinen," war meme Antwort; «sogar sehr feines englisches Papier von Theyer und Hardtmuth. Wünschen Sie glattes odel solches mit Voldmonogramn, und Krone?" Dies sagend, reichte ich zwei Probebogen hin. Die Tochter untersuchte die Dicke derselben und meinte dann: ..Das mit Monogramm ist besser; können Sie mir einige Bogen davon abtreten?" Mit Vergnügen! Converts ebenfalls?" »Nein, die brauche ich nicht." «Haben Sie mit drei Bogen genug?" «Sagen wir vier Bogen." ..Donnerwetter," dachte ich mir. „diese Weiber bleiben sich doch überall gleich; sogar auf der Reise kritzeln sie seitenlange Briefe!" Die Pariserin nahm mit flüchtigem Dank mein Papier und verschwand — aber Briefschreiben gieng sie nicht!.... Und ich gab ihr all' mein schönes Briefpapier! Das „Eisenbahnhotel", in dem ich logierte, war zwar elegant, aber unverschämt theuer. Daher staunte ich über die Naivetät des Wirtes, welchen ich zu einem Freunde sagen hörte: „Ja, ich begreife auch nicht, weshalb so wenig Gäste hier sind! Man hat doch von der Veranda eine so schöne Nnssichtl" Ich begriff die Ursache ganz wohl. Meine Rech« nung war sehr geschmalzen und alles Mögliche darauf notiert. Der Kellner stutzte daher nicht wenig, als ich ihn aufmerksam machte, dass man doch noch etwa« auf die Rechnung zu setzen vergessen habe. Trotz eifrigen Nachdenkens konnte er keine neue Post ausfindig machen. Schmunzelnd führte ich ihn daher zu meinem Bette und zeigte ihm das Betreffende, sagend: «Nun. diese Wanze hier! Die hätten Sie doch auch noch als „Aderlass" auf die Rechnung fetzen follenl Die werden Sie mir doch nicht schenken?" Der Kellner beguckte erst verlegen das Insect von allen Seiten, dann sagte er mit impertinenter Verwunderung: „Es ist richtig eine Wanze! Wie die nur Hieher kommt? Wer mag sie wohl mitgebracht haben?" V. Frankfurt, . . Juni 1884. Der erste Eindruck, den ich von Frankfurt em-pfieng, war ein höchst günstiger, denn das, was ich sah, gab mir die Ueberzeugung, dass der weibliche Theil der Bevölkerung gut gebaut sein müsse. Begründung ist überflüssig. In den Anlagen der Stadt gefiel es mir sehr gut, und ich hätte von den Frankfurtern ohne Kren dieselbe günstige Meinung bekommen, welche ich schon seit Jahren von jenen mit Kren hege, wenn mir nicht ein Beispiel raffinierter Grausamkeit aufgestoßen wäre. Als ich nämlich den Mozart.Platz passierte, hörte ich die..Zauberflöte" furchtbar misshandeln. Es empörte mich, dass die Polizei so etwas auf dem Mozart-Platz zuließ. Soll denn der Todte nicht einmal im Grabe mehr Ruhe haben? Muss er sich noch auf seinem Platze so malträtieren lassen? Im Palmengarten hätte ich mich beinahe unsterblich blamiert. Da ich nämlich kein anderes Mittel wusste, mit zwei hübschen Damen ein Gespräch anzu» knüpfen, kehrte ich den Botaniker heraus und begann sie zu belehren: „Dies ist die Dattelpalme, dies die Fächerpalme, dies der Brotfruchtbaum, dies die Cocos« palme, dies eine Mimose, dies ein Baobab-Baum u. s. w." Gläubig und mit Andacht lauschten die Damen meinen Worten, so dass ich mich ordentlich zusammennehmen musste, bei dieser Farce meinen Ernst zu bewahren. Es ist nämlich netto 15 Jahre her, seit ich auf dem Gymnasium meine letzten botanischen Studien gemacht, und wenn lch auch im Orient genug Palmen w uawru. gesehen, so hatte ich mich doch blutwenig um deren Namen bekümmert. Zu meinem Glück verstanden die Damen von Botanik so wenig wie ich, Lmbacher Zeitnug Nr. 146 1220 27. Juni 1884. lamente zu unterbreiten. Wenn dieser Beschluss die Billigung des Parlaments nicht erlangen sollte, dann dürfe die Regierung nicht einen Augenblick länger im Amte bleiben. Gladstone glaubt, die Pläne der Regierung werden, wenn angenommen, günstig für den Frieden Europa's sein und zur Civilisation beitragen. Northcote kritisierte die Mittheilung der Regie, rung lebhaft und erklärte, sobald der Schriftwechsel vorliege, werde er eine baldige Gelegenheit ergreifen, die Aufmerksamkeit des Hauses darauf zu lenken. Churchill greift die Politik der Regierung und Frank» reich auf das heftigste an. Göschen und Forster em> pfehlen, die Frage ruhen zn lassen, bis die Conferenz entschieden habe. Gladstone replicierte und erklärte, auf der Conferenz werde der Antrag gestellt werden, dass England in der Staatsschuldencasse als Präsident eine ausschlaggebende Stimme habe. Es sei unmöglich, die finanziellen Vorschläge dem Parlamente vorzu» legen, bevor die Conferenz darüber entschieden, da sonst der Conferenz die Actionsfreiheit benommen wäre. Im Oberhause machte Carl of Granville den Erklärungen Gladstone's analoge Mittheilungen. Mar-quis Salisbury erklärte, ihm komme die Sache be-zttglich der Vollmachten der neuen Staatsschulde.icasse gesucht und zweideutig, der ganze der Kammer vorgelegte Plan zweideutig vor. Er wünsche zu wissen, ob die Regierung noch weitere Arrangements mit Frankreich eingegangen, oder ob sie noch weitere Concessionen zu machen habe. Granville erwiderte, es existiere kein anderes formelles Abkommen, und erklärte auf weitere Fragen, es sei auch bezüglich der finanziellen Arrangements keine formelle Abmachung oder Convention mit Frankreich vorhanden. Die Con« ferenz werde voraussichtlich am Samstag zusammentreten. Earl Roseberry erklärte, wie es heißt, seien die Bedingungen des Arrangements den Mächten mitgetheilt worden; er möchte wissen, ob und even« tuell von welchen Mächten schon eine Antwort hierauf eingegangen. Inland. (Vorsichtsmaßregeln gegen die Cholera.) Angesichts der Meldungen, welche über das Auftreten von Cholerafällen in Toulon vorliegen, hat die Regierung sich bestimmt gefunden, Verhandlungen wegen eventueller Verhängung der Quarantaine gegen Provenienzen aus den westlichen Theilen des Mittel« meeres einzuleiten und gleichzeitig in einem Erlasse an sämmtliche Läuderchefs die schon im Vorjahre anlass« lich des AusbrucheL der Cholera in Egypten getroffenen Verfügungen zu erneuern. Wenn auch zu erwarten steht, dass die zunächst von einer möglichen Einschleppung der Krankheit bedrohten Nachbarstaaten sich in nachdrücklicher Weise zu schützen suchen werden und dadurch schon die Gefahr für unsere Monarchie wesentlich vermindert erscheint, so glaubte die Regierung doch schon jetzt mit in solchen Fällen gebotener Vorsicht vorgehen zu sollen. (Aus den Landtagen.) Von den bereits einberufenen vier Landtagen hat einer, jener von Istrien, nach vollständiger Erledigung aller Vorlagen vorgestern seine Session geschlossen. Von den Gegenständen, die in den letzten zwei Sitzungen zur Verhandlung gelangten, wären noch zu erwähnen: der Rechenschaftsbericht und die Bilanz der Booencreditanstalt für die Mark-grafschaft Istrien, welche ohne Debatte mit großer Majorität genehmigt wurden, ferner die Vorlage, betreffend die landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften, welcher nach kurzer Debatte die Zustimmung ertheilt wurde. (Eisenbahn st euer - Conferenz.) Vorgestern ist in Wien die Eisenbahnsteuer-Conferenz zusammengetreten, und zwar Vertreter der Städte und Länder, welche der Einladung der Stadt Wien gefolgt sind, um eine gemeinsame Action zu berathen, auf welche Weise für den Entgang an Steuern, der durch die Verstaatlichung der Eisenbahnen eingetreten ist, Ersatz geschaffen werden könnte. Die Delegierten der Stadt Wien sind mit Gemeinderathsbeschluss beauftragt, folgenden Vorschlag vorzuleben: Es sei die Staatsverwaltung zu ersuchen, im Wege der Gesetzgebung Vorsorge zu treffen, dass den Ländern und Gemeinden, welche infolge der bereits durchgeführten oder noch zu gewärtigenden Verstaatlichungen der Privateisenbahnen Ausfälle an Steuerumlagen erleiden, eine Entschädigung durch Zuwendung eines Betrages, der den bisher bezogenen Umlagen, nach dem Durchschnitte der letzten drei Jahre des Privatbetriebes der Bahnen berechnet, gleichkommt, aus Staatsmitteln gewährt werde. (Der kroatische Landtag) war in den letzten Tagen neuerdings der Schauplatz wüster Scan-dalscenen, welche von Staröevic' und seinen Gesinnungsgenossen provociert wurden. Die Mitglieder der Na-tionalpartei haben sich infolge dessen bemüssigt gesehen, über Maßregeln zur Hintanhaltung weiterer Excesse dieser Art zu berathschlagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte eine wesentliche Verschärfung der Disci-plinarbestimmungen der Hausordnung in Vorschlag gebracht werden. Ausland. (Zum serbisch-bulgarischen Conflict.) Nach einer Meldung aus Nisch wurden der deutsche Gesandte Graf BraY und der russische Gesandte Herr v. Persiani sofort nach ihrer Ankunft von dem König empfangen. Dieselben unterhalten in Gemeinschaft mit dem österreichisch'Ungarischen Geschäftsträger, Legationsrath v. Schießt, mit dem Minister des Aeußern, Garaschanin, einen äußerst regen Verkehr, der die Beilegung des serbisch-bulgarischen Conflictes zum Gegenstande hat. Eine weitere Meldung bezeichnet die Nachricht von Truppenansammlungen an der bulgerischen Grenze als jeder Begründung lent« behrend. (Bulgarien.) Bei der Sobranije-Wahl in Bulgarien gieng es wild her, insbesondere bei jener in Widdin, wo der wiederholte Wahlgang ebenso resultatlos blieb wie der erste. Die Betheiligung der Bevölkerung war beidemale eine sehr starke und die gegenseitige Erbitterung der Parteien führte in beiden Fällen zu blutigen Schlägereien. Gelegentlich des ersten Wahlganges brach der Sturm während der Absammlung Her Stimmzettel los. Zahlreiche Bauern stürzten aus die Urne, zerrissen die Stimmzettel, und es entstand unter wildem Geschrei beider Parteien eine Schlägerei, in deren Verlauf ein angesehener Kaufmann von Widdin gefährliche Verwundungen erlitt. Einen noch beklagenswerteren Verlauf als der erste nahm der zweite Wahltag. An diesem kam es zu einer Schlä' gerei, in deren Verlauf ein Muhamedaner gelobtet wurde und zahlreiche Verwundungen vorkamen. An hundert, zumeist wohlhabende walachische Bauern aus der Umgebung von Widdin wurden infolge dieser Vor-gange in Haft genommen. (England.) In London bezeichnet man die Parlamentssitzung, in welcher Gladstone und Granville die ministerielle Erklärung über das englisch.französi» sche Abkommen abgaben, als eine der bedeutungs» vollsten des Jahrhunderts, weil da eine englische Regierung zum erstenmale das praktische Geständnis abgelegt hab,, dass ihr die Aufgabe einer angelsächsischen Wellherrschaft eine unerträgliche Last geworden, von welcher sie sich in einem Punkte wenigstens, nämlich in Egypten, zu erleichtern sucht. Als Gladstone vor den Buc>s zurückwich, hieng sich seine Nachgiebigkeit den Mantel der Menschenfreundlichkeit um. In Egypten aber tritt mit voller Deutlichkeit die Theorie auf, dass Großbritanniens jetzige Ausdehnung infolge der Ver« melfältiguiig seiner Pflichten keiner weiteren Steigerung fähig sei. Trotzdem strahlt der Stem Gladstone's in neuem Glänze; er hat nämlich im Punkte der Reformbill einen Sieg errungen. Dieselbe steuert bereits sicher der dritten Lesung zu, nachdem die Aus-schussberathnngen abgeschlossen sind. (In den VereinigtenStaaten) entwickeln nunmehr, je größere Dimensionen der Widerstand gegen die Blame'sche Präsidentfchafts.es Candidate« Cleveland, dessen Chancen steigen. Die demo« kratische Convention in Newyork hat am Mittwoch 72 Delegierte für Chicago gewählt und mit der Weifung des einmüthigen Vorgehens in allen Fragen versehen. Auch in anderen Staaten sind demokratische Delegierte gewählt worden, welche für Cleveland stimmen werden. Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser begaben Nllerhächstsich am 24. d. M. morgens, von Sr. k. und k. Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf, den Generaladjutanten, den Fliigeladjutanten vom Dienste und den fremden Militär-Attaches begleitet, nach Brück an der Leitha, um die dort im Lager befindlichen Truppen zu inspicieren. Die Ankunft erfolgte um tt Uhr 42 Minuten. Se. Majestät wurden auf dem Bahnhose von Sr. Excellenz dem commandierenden General FZM. Freiherr» von Bauer, dem LllgeoComniandllnten und den Spitzen der Civilbehörden ehrfurchtsvollst empfangen, ritten fodllnn nach dem Lager, ließen die aufgestellten Truppen taltische Exercitien und Gefechtsübungen ausführen und kehrten um 10 Uhr mit dem durchlauchtigsten Kronprinzen und Gefolge nach Wien zurück. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Agramer Ztg." meldet, für die Restaurierung der griechisch, orientalischen Kirche in Braöevci den Betrag von 100 si. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Trop» pauer Zeitung" meldet, für die in augenblicklicher Nothlage befindlichen Ueberschwemmten in Schlesien eine Allerhöchste Unterstützung von 3000 ft. zu spenden geruht. __________ der ich mich mit dem Gedanken tröstete, dass sie anderen Tages doch nicht« mehr wussten, auch wenn ich ihnen die Namen richtig genannt. Im zoologischen Garten war ich dagegen schon besser bewandert, und so konnte ich auch einem Schwarzwälder Bauer, der staunend die Giraffen betrachtete, auf feine Frage antworten: „Das sind Girasien!" Mas, das sind schier Affen?" frug das Bauer-lein verdutzt. „Sie heißen Viraffen!" belehrte ich. „Schier-Affen? . . . Hm, die schauen aber ganz anderscht aus, als die gewöhnlichen Affen!" Bei dem Geflügelteich fiel mir ein Thier auf, das ganz einem Flamingo glich, aber violettes Gefieder hatte. Alle Anwesenden erschöpften sich m Vermuthungen über den Vogel. Endlich kam ein Stutzer und fagte hochmüchigen Tones: «Ich begreife nicht, wie man darüber streiten kann, das ist doch offenbar ein Flamingo!" „Einem solchen sieht er zwar ähnlich", versetzte ich, «doch sind ja die Flamingos rosafarben." »Ja, in ihrer Heimat", antwortete der Stutzer mit Entschiedenheit und Ueberzeugung; „hier aber laufen sie wegen des kälteren Klima blauviolett an. Es ist dies so, wie beim Menschen im Winter." Eingedenk meiner gestrigen Frechheit im Palmen-garten, wollte ich mich nicht nochmals in verfängliche Discussionen einlassen. Ich wandte mich lieber an ein Mädchen, welches sich bemühte, dcn Storch herbeizulocken, mit der boshaften Bemerkung: „Lassen Sie sich nur Zeit, der Storch wird schon auch zu Ihnen kommen; füttern Sie ihn aber nicht, sonst glaubt er, er müsse Ihnen ein Gegengeschenk bringen l" ----------------- Jean soup, ier Irrsinnige von Mareille. Noman nach Emile Richebourg von Maz von Weißenthurn. (63. Fortsetzung.) „Es ist dies nur eine Möglichkeit, welche ich anführe, Herr Baron." fagte Blaireau. „Gleich Ihnen glaube ich daran, dafs Ihr Bruder todt ist, aber ich möchte Ihnen begreiflich machen, dass Vorsicht sehr geboten ist. Sie dürfen sich also nach meinem Dafürhalten durch mehrere Jahre nur als den Vermögens' Verwalter Ihres Brudes ansehen. Wenn nach Ablauf von — fagen wir 5 Jahren Ihr Bruder kein Lebenszeichen gegeben hat und auch fönst niemand aufgetreten ist, um die Partei Ihrer Schwägerin zu ergreifen, fo können Sie thun, was Ihnen gut erscheint, und sich auch der Irrsinnigen auf irgend eine Weise entledigen! Vorerst gilt es die jetzige Beseitigung der Marquise. Sind Sie geneigt, gut zu bezahlen?" «Jeden Preis!" „In diesem Falle stehe ich zu Ihren Diensten. Ich werbe sofort meine Leute in Kemttms setzen, deren ich bedarf. Mein Plan ist bereits entworfen!" „Sie wissen schon, wohin Sie meine Schwägerin bringen wollen?" «Es steht mir zufällig gerade jetzt ein altes, entlegenes Schloss zur Verfügung, umgeben von mächtigen Bergen. Ist Ihre Schwägerin einmal dorthin gebracht, so brauchen Sie sich weiter nicht um sie zu bekümmern. Sie wird jenen angehören, denen ich sie übergebe. Es wird ihr an nichts fehlen. Ueberdies soll kein entscheidender Schritt ohne Ihr Mitwissen und Ihre Genehmigung geschehen. Kehren Sie jetzt sofort nach Port Marly zurück, von wo Sie sich fürs erste nicht entfernen dürfen. Sie müssen Ihre Schwägerin persönlich bewachen. Niemand darf sie sehen. Aus wie viel Personen besteht die Dienerschaft?" „Aus vier Leuten." „Sind diefelben bei der Trauung Ihrer Schwägerin zugegen gewesen?" „Nein. Die Trauung fand in Batavia statt." «Wie lautete der Mädchenname Ihrer Schwägerin?" „Herman« Vlandas!" „Können die Leute nachweisen, dass Hermance Glandas in legitimer Ehe dem Marquis v. Chamarande angetraut wurde?" „Nein, gewiss nicht. Ich selbst habe nur moralische Beweise von der Giltiqkeit dieser Ehe!" „Nun denn, Herr Baron, so werden Sie den Leuten begreiflich machen, dass die Dame, welcher sie dienten und welche sie für die Marquise von Cha-marande hielten, nicht die Gemahlin, sondern nur die Geliebte Ihres Bruders gewesen sei. Füge Sie hinzu, dass Herman« Glandas Verwandte in England habe, einen Onlel, welchen Sie von dem traurigen Zustand seiner Nichte in Kenntnis gesetzt hätten und dessen Ant« wort Sie erwarteten." „Diese wird aber nicht kommen." „Doch, mein Herr. Warten Sie es nur ab. Die kleine Komödie, welche ich im Sinne habe, soll Ihnen über alle Fährlichkeiten hinweghelfen. Tritt dann fpäter einmal von irgend welcher Seite die Frage nach der Flau Ihres Bruders an Sie heran, so können Sie mit vollster Seelenruhe antworten: Ja, mein Bruder hat ein hübsches Mädchen mit sich nach Frankreich gebracht, das «hre Heimat verlassen, um ihm zu folgen. Er hatte ihr ein reizendes Heim in Port Marlu gegründet, die Leute der Umgegend nannten sie „Frau Marquise". Sie lebte bis nach dem Tode meines Bruders Laibacher Zeitung Nr. 146 I22l _____27. Juni 1884. — (Hochwasser.) Aus Lemberg wird ge-meldet: Das Wetter hat sich entschieden gebessert; der hohe Wasserstlind ist in stetiger Abnahme begriffen. Au3 den einlangenden Berichten ist zu entnehmen, dass insbesondere Westgalizien von der Ueberschwemmung am härtesten betroffen wurde. In einzelnen Gegenden sind die Folgen der Katastrophe derartig, dass das Hilfs-comite nur mit äußerster Anstrengung einer Hungersnoth vorbeugen kann, Graf Arthur Potocki bereist mit Nahrungs- und Geldmitteln die nothleidenden Gegenden Westgaliziens. DeS hohen Wasserstandes wegen konnte derselbe nur mit Ueberwindung unsäglicher Schwierigkeiten sein Reiseziel erreichen. Die Nordbahn spendete für die nothleidenden Opfer der Ueberschwemmung 5000 fl. Der Lanbesausschuss forderte sämmtliche Bezirksvertretungen auf. über die Ausdehnung der Kata» strophe genau Bericht zu erstatten. Die Statthalterei hat die BezirlShauptleute ermächtigt, Geldsammlungen zu Gunsten der Ueberschwemmten einzuleiten. Eine derartige Aufforderung rrgieng auch an den Clerus von Seite der drei bischöflichen Ordinariate. Die vorgestern in Krakau eingetroffenen Berichte vom Lande enthalten traurige Schilderungen von den durch die Ueberschwemmung verursachten Verheerungen, Fast ganz Westgalizien war von der Katastrophe heim» gesucht worden, deren Folgen um fo trauriger sind, als die betroffene Landbevölkerung nicht nur die heurige Ernte verloren, fondern auch durch die Vernichtung fast sämmtlichen Inventars außerstande ist. im künftigen Jahre die Felder zu bestellen. ES ist unmüglich. auch nur approximativ die Höhe des Schadens anzugeben, da noch viele Dörfer unter Wasfer stehen und die Com» munication mit denfelben gestört ist. — AuS Budapest wird telegraphisch gemeldet: Ein Communique des Vice-gespans des Szatmarcr Comitates schildert die unge« Heuren Verheerungen, welche die Innndation der Flüsse im dortigen Gebiete verursachte. Die fruchtbarsten Felder wurden unter Wasser gesetzt, die ganze Saat ist zerstört, der Schaden wird auf mehrere hunderttaufend Gulden geschätzt. In vielen von der Hochflut eingeschlos. senen Ortschaften herrscht Mangel an Lebensmitteln. Der Vicegespau schließt den Aufruf mit dem dringenden Ansuchen um rasch«: Hilfe. — (Die Cholera in Frankreich.) Aerzte und Laien verfolgen mit erklärlichem Interesse die Meldungen aus Toulon über das Auftreten der Cholera daselbst. Die Gefahr der Einschlepplmg ist uns jetzt viel näher gerückt, als im vorigen Jahre. Wohl war auch im vorigen Jahre, als die Cholera in Alexandrien wüthete, die Gefahr der Eiuschleppung eine sehr große, da die Engländer es mit den Quarantäne-Vorschriften nicht allzu genau nahmen, aber die strenge Handhabung der Sanitätsvorschriften, die von allen europäischen Staaten gegen Provenienzen aus Afuka und Asien angewendet wurde, hatte doch den Erfolg, dass wir von der Seuche verschont geblieben sind. Wohl haben aber schon im Vorjahre die Aerzte Zweifel geäußert, ob es möglich sein Werde, die Cholera auch im nächsten — in diesem Jahre — uns vom Halse zu halten, und wir sehen, ihre Zweifel waren nur zu fehr begründet, Gegen überseeische Länder könnte man sich noch einigermaßen schützen, weil man ja Personen und Güter einer sorgfältigen Ueber-wachung und Prüfung unterziehen kann, so weit es sich um den Verkehr auf Schiffen handelt. Allein dem in unzähligen kleinen Canälen sich bewegenden Verkehr auf dem Festlande kann man nicht so enge Grenzen ziehen, wie dem Seeverkehr, ihn kann man nicht überwachen und controlieren und durch Quarantainen abschließen und minder gefährlich machen, umsoweniger, als man auf die Mitwirkung der Bevölkerung nicht in dem Maße rechnen kann, wie es die Natur der Sache erforderu würde. So lange nicht unabhängige und sorgfältige Be« obachtungen in Toulon vorliegen, erscheint trotz der jetzt günstiger lautenden Meldungen die Annahme gerecht-fertigt, dass es die (^olora. asiatica sei, die in Toulon so plötzlich aufgetreten ist. Dass locale Uebelstände die Bildung eines Epidemieherdes begünstigten und die Ent« Wicklung des Cholera-Bacillus erleichterten, hat eben dazu beigetragen, dass die Krankheit gleich im Beginne mit solcher Heftigkeit und in solcher localer Ausbreitung auftrat. Es zeigt sich da eben in Touw» wie in anderen Städten, dass man dem Sanitätswesen erst dann Aufmerksamkeit schenkt, wenn es schon zu spät ist. Für alle Bedürfnisse sorgen Staaten und Gemeinden in ausreichendcrem Maße, als für den Schutz von Leben und Gesundheit, und doch ist keine Auslage productiver als jene, welche für systematische Sanitätsmaßregeln ans' gegeben Wird. Ist einmal die Gefahr da, dann ist man bereit, Tausende und Tausende Gulden auszugeben, um sie zu verscheuchen. Allein, so lange sie nicht imminent ist, spart man einige hundert Gulden, durch die man sich vielleicht hätte schützen können. Mit Spannung sieht man den ärztlichen Berichten entgegen, die über den Stand in Toulon Ausklärung geben sollen, Inzwischen müssen aber natürlich alle Vorsichtsmußregeln ergriffen werden, die sich im ersten Momente empfehlen. — (Französische Krain er.) Madame Adam, die reclamegcwaildte Nedactrice der „Nevuc Nouvelle", veröffentlicht jetzt in dieser Zeitschrift ihre Neise-Ein< drücke aus Ungarn. Sie beschreibt im ersten Capitel ihre Neise durch Kram. Die Station Franzdorf von Laibach entlockt ihr folgende grundgelehrte Bemerkung: „Ein Viaduct, auf fünfundzwanzig Doppelbogen ruhend, füllt den Grund eines Thales aus. Wir treten in den ungeheuren grandiofen Kreis del jütischen Alpen. Der Patriotismus wird eifersüchtig: man wünschte solche Orte in seinem Vaterlande zu besitzen. Dieses Dorf ist Franz« borf und wird von Franzofen bewohnt. Es muthet mich anheimelnd an. Auf den weiten Moorflä« chen weiden Pferde; die Häuser sind von normannischer Bauart, mit ihren Strohdächern, ihren Taubenschlägen und kleinen Fenstern. Sie haben ihre Sprache bewahrt, deren sich der Pfarrer noch in seinen Predigten bedient." Wenn Madame Adam auf ihrer Neise noch mehrere solche Bären sich aufbinden ließ, kann ihre Neisebeschreibung recht amüsant werden. — (Ein unheimlicher Gast.) Dienstag »m 4 Uhr nachmittags wurden am „(5asc Etthofer" in Wien Ochsen vorübergetrieben, Einer derselben hatte wahr» scheinlich gut zu Mittag gespeist und Lust auf „einen kleinen Schwarzen" 5 er gieng durch die offenstehende Thür ins Kaffeehaus und geradenwegs — vielleicht hatte er doch noch gar nicht gespeist — auf die „grüne Wiese", nuf das Billard, los. Erschreckt sprang alles von den Tischen auf, die Billardtünstler flüchteten, felbst die Kellner unterließen es, ein „Was ist gefällig?" anzubringen. Die Caffierin in ihrem Verschlage wusste nicht, sollte sie sich hinter demselben verstecken oder darüber hinweg die Flucht ergreifen, wenn es etwa dem großen Gaste einfallen sollte, ihr bei ihren Flaschen und Zuckertassen den Hof machen zu wollen. Indes waren die Treiber und Knechte dem Ausreißer nachgefolgt und die Austreibung des Eindringlings begann mit Unterstützung aller Anwesenden. Erst nach langem Bemühen gelang es, den Ochsen wieder zur Thür hinaus zu complimentieren. Es gab dabei Hiebe und Püffe, jedoch kein „Bitte, uns bald wieder zu beehren". Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Ernennung) Herr Josef Schmoranz er. provisorischer Lehrer in Seisenberg, wurde zum defini« tiven Lehrer für die dritte Lehrstelle der vierclassigen Volksschule daselbst ernannt. — (Landwirtschaftlicher Vortrag) Der Secretär der k, k. Landwirtschafts'Gesellschaft und landwirtschaftlicher Wanderlehrer Herr Gustav Pirc hält am 29. d. M. einen Vortrag in Ober-Görjach bei Veldes ab. Beginn des Vortrages nach dem nachmittägigen Gottesdienste in der dortigen Volksschule. — ( „ Berl 0 va Iama" auf dem Karste.) In einer der letzten Sitzungen der mathcmatisch-naturwisfen« fchaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissen, schuften in Wien wurde vom Hofrath v. Hochstetter der „siebente Bericht der prähistorischen Commission über die Arbeiten derselben im Jahre 1863" überreicht. Dieser Bericht nennt unter den durch die Commission ver« anlassten Forschungen und Arbeiten zunächst die Erforschung der „Berlova Iama" genannten Höhle bei Nuss-dorf unweit Adelsberg auf dem Karste durch Dr. Karl Moser, k. k Gymnasialvrofessor in Trieft. Der Bericht des Herrn Dr, Moser bezieht sich auf die bisher ganz unerforscht gewesene Höhle Berloua Jama (so viel wie „Aärengrotte") bei Nussdorf auf dem Karste. Die kleine, aber schwierig zugängliche Höhle wurde von Herrn Moser vermessen. Die zahlreichen Knochenreste in derselben von menschlichen und thierischen Skeletten erwiesen sich durchaus als recent. Die thierischen Neste gehären Hausthieren, und zwar dem Pferde, Nind und Schafe an, so dass man annehmen mnss, die Höhle habe früher als AblagerungSort von Thier«Cadavern gedient. Die menschlichen Neste rühren, wie Dr. Moser glanbt, von gefallenen Kriegern aus der Zeit der Türkenkriege her; es wurden gegen 20 Schädel, zum Theile mi-Schusswunden, gesammelt, die noch einer genaueren Untersuchung bedürfen. Der Bericht ist von einer Kartent skizze und einem Durchschnitt der Höhle begleitet. — (Erdabrutschung.) Am 22. d. M. zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags wurde durch einen wollen-bruchartigen Regenguss und zwei nacheinander folgende Blitzschläge das Erdreich ober der Mühle des Peter Aubel in Dvorje, Bezirk Stein, aufgelockert und eine Erdabrutschung herbeigeführt. Durch dieselbe wurde der Schweinstall des Aubel, in welchem sich vier Schweine befanden, zerstört und verschüttet. Während Nudel und seine Ehegattin Katharina die vier beinahe halbtodten Schweine aus dem Geröll und Koth retteten und in die Mühle brachten, kam eine zweite, noch größere Erdschichte gegen die Mühle zu in Bewegung, welche den Dachstuhl und die äußere Mauerwand der Mühle durchbrach, den Keller sammt einigen Lebensmittelvorräthen, ein Nebenzimmer sammt Einrichtungsstücken und Kleidern ganz und die Mühle halb verschüttete. Der genannte Besitzer flüchtete sich während dieser Zeit auf den Dachboden und blieb unversehrt, während seine Ehegattin Katharina in der Mühle blieb und von der zerstörten Mauerwano und den eingedrungenen Erbmassen an eine zweite Wand gedrückt und bis auf den Hals verfchüttet wurde. Dieselbe wurde sodann durch ihren Ehegatten aus der Erbmasse ausgegraben, in das Haus ihrer Eltern nach Dolle ge? bracht, allwo sie hoffnungslos darniederliegt; an ihrem dort, dann ward sie plötzlich wahnsinnig; die Aermste wurde von ihrer Familie reclamicrt und nach England gebracht. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr vernommen." „. .., Leon sah mit einem Gemisch von Furcht u»d Bewunderung auf den Sprecher. Welch ein gefähr-licher Mensch war das! Er war der geborene Intriguant. Zum erstenmale hatte Leon seinen Meister ge- funden. ..Sie bedenken alles," sprach er. „Das muss man; ich lasse mich niemals auf Ge-schufte ein, ohne bis in die kleinsten Einzelheiten voraus zu denken l" <. .., Die beiden Schurken, welche stch gegenseitig so vollständig ergänzten, sprachen noch eine Weile zu-sammen. Blaireau instruierte den Baron auf das genaueste. ^.. ., „, Endlich erhob sich Leon von Smiaise, Blaueau geleitete ihn bis an die Thür. ..Auf ein baldiges Wiedersehen!" sprach er, sich verneigend. Dann lehrte er in sein Arbeitscabinet Als er nach Ablauf einer Viertelstunde wieder aus demselben hervortrat, war eine gewaltige Ver< iinderung mit ihm vorgegangen. Das geübteste Auge hätte Mühe gehabt, den gleichen Blaireau von ehedem in ihm wieder zu erkennen. Eine Perrücke und ein töthlicher Bart gaben ihm ein gänzlich verändertes Aussehen und verjüngten ihn auf wunderbare Weise. Nach der neuesten Mode gekleidet, hätte man ihn wirklich für einen Salonhelden ansehen können. Er stellte sich vor einen Spiegel, und nachdem er seine ganze Erscheinung einer sorgfältigen Prüfung unterzogen, lächelte er selbstgefällig und verließ das Haus, um das diabolische Werk, welches er plante, in die Hände seiner nichtswikdigen Helfershelfer zu legen. 9. Capitel. Falsches Spiel. Als Baron Leon von Simaise das Haus verließ, welches Blaiieau in der Nue Roi de Sicile bewohnte, war er sehr bleich; seine Füße schienen ihn nur wider-strebend zu tragen. Doch — konnte er jenem ungeheuren Vermögen entsagen, welches ihm so verführerisch entgegelüächelle? Nein, und tausendmal nein! Er befand sich auf dem steilen AbHange, unmöglich, umzukehren; er musste vorwärts, und galt es. selbst in die schaurigste Tiefe zu stürzen. Kaum in Port Marly angelangt, ließ er mit be» tlübter Miene und sorgenvoller Stirn die Dienerschaft zu sich bescheiden. Nachdem er sich einen Moment gesammelt hatte, gab er jenes Märchen hinsichtlich Hermance's zum Besten, über das er sich mit Vlaireau geeinigt hatte. Er besah in seltenem Grade die Kunst, zu heucheln und zu tauschen, und so gelang es ihm auch, sein Auditorium zu überzeugen. Erstaunen und Missbillignng verrieth sich in allen Zügen bei seinen unerwarteten Eröffnungen. Der Baron öffnete ein Schubfach, in welchem er Geld zu verwahren Pflegte; beim Anblick desselben legte sich der Zorn der Getäuschten. Leon zahlte Löhne und Abfindungssummen aus, und die Leute zogen sich zurück. ..NlleS geht nach Wunsch." sagte sich Leon, ..der kleine von Blaireau erfundene Roman hat seinen vollen Dienst gethan." Zwei Tage später hielt ein eleganter Wagen vor der Villa in Port Marly. Ein Mann von ungefähr 60 Jahren stieg aus und zog die Glocke. Er zwar klein und schien schwer zu gehen, obschon er sich auf einen Stock mit großem Goldknopf stützte. Die weißen Locken fielen bis in den Nacken; er trug einen Hut von altmodifcher Form, war aber elegant gelleidet. „Ist der Herr Baron von Simaise sichtbar?" fragte er den Diener, welcher ihm öffnete. ,.Der Herr Varon ist zu Haufe und ich denke, er wird den Herrn empfangen." Der Fremde neigte mit Würde das Haupt und zog seine Brieftasche hervor. „Uebergeben Sie ihm meine Karte." Der Diener griff nach derselben und führte den Greis in den Salon. Leon erfchien fast fofort; er war besorgt, überrascht. Wollte das dämonische Schicksal seine Pläne zerstören? Das Eintreffen eines Besuches in Port Marly, jetzt, da von der Entscheidung der nächsten Stunde vielleicht alles abhieng, erfüllte ihn mit Furcht und Unruhe, und voller Bestürzung blickte er auf die fremde Erscheinung, als er den Salon betrat. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 146 1222 _____ 27. Juni 1884. Aufkommen wird gezweifelt. Die vier noch kleinen Kinder Aubel's blieben in dem Wohnzimmer unversehrt. Der Schaden beträgt circa 500 st, — (Gemei ndewahl.) Bei der jüngst Vorgenom« menen Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Radenze, Bezirk Tschernembl, wurden Marcus Kobe von Mitterradenze zum Gemeindevorsteher, Marcus Baric von Oberradenze und Georg Aute von Mitterradenze zu Gemeinderäthen gewählt. — (Noheit,) Der Lumpensammler Thomas Heliskar hat gestern vormittags fein Weib derart misshandelt, dass dasselbe am Kopfe wie auch am übrigen Körper schwere Verletzungen erlitt und ins Spital überführt werden musste. Der liebenswürdige Gatte wurde hinter Schloss und Riegel gebracht, — (Ein hoffnungsvoller Junge.) Wie uns aus Franzdorf berichtet wird, wurden dem Kaischler Johann M. aus Breg vor einem Monate aus einer Kleidertruhe 7 si, und dem dortigen Besitzer Johann P, vor einigen Tagen 2 fl, entwendet, und zwar auf folgende Art und Weise: Der zwölfjährige Knabe Johann M. und der siebenjährige Fr, P,, beide Söhne der Beschädigten, sind von dem 15 Jahre alten Kaisch-lerssohne Mathias S. zur Verübung des erwähnten Diebstahles verleitet worden, indem derselbe ihnen sagte, sie sollen zu Hause gut aufpassen, wo ihre.Eltern Geld aufbewahren, und follen dasselbe versteckter Weise weg« nehmen, um dann damit spielen zu können. Als die genannten Knaben das Geld ihren Eltern auf folche Weise entwendeten und auf die Weibe giengen, um dort damit zu fpielen, hat S sie zuvor mit Schnaps betäubt, um denselben das Geld leichter herauszulocken. — «Früh übt sich, wer....." — (Lehrer für Chili.) Die Republik Chili sucht für ihre Unterrichtsanstalten Lehrkräfte auS O est er» reich und Deutschland zu gewinnen. Zu diesem Zwecke weilt Herr Abelardo Nunez, Generalinspector der Schulen und Unterrichtscommissär der Republik Chili, in Wien. Er hat, mit einem Geleitsbriefe unseres Unterrichtsministeriums versehen, zahlreiche österreichische Lehranstalten besucht. Insbesondere sind es die Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstaltcn, welchen Herr Nunez die größte Aufmerksamkeit zuwendet, da gleiche Anstalten soeben zu Santiago in Errichtung begriffen sind. Am Lehrerinstitut sLehrer-Bildungsanstalt) in Santiago in Chili find zu besetzen: a) die Stelle eines Directors und zugleich Professors der Pädagogik, Methodik und einer modernen Sprache (englisch oder französisch) mit einem IahreSgehalt von 3000 Peso» (I Pesos gleich 4 Francs in Gold oder rund 2 fl. ü. W); d) die Stelle eines Professors der Mathematik und Kosmographie, 1500 Pesos; c) die Stelle eines Professors des Zeich, nens, der Kalligraphie und Musik, 1500 Pesos; ä) die Stelle eines Professors für Naturgeschichte und Geographie. 1500 Pesos; 6) die Stelle eines Professors der Gymnastik, 1000 Pesos. Ferner an jedem der beiden Lehrerinneninstitute zu Santiago und zu Conception: u,) die Stelle einer Directorin und zugleich Professorin der Pädagogik und einer modernen Sprache. 2400 Pesos; d) die Stelle einer Professorin der Naturwissen» schaften, 1000 Pesos; c) die Stelle einer Professorin der Mathematik und Geographie. 1000 Pesos; ä) die Stelle einer Professorin der Ieichenkunst und der weiblichen Arbeiten, 1000 Pesos; o) die Stelle einer Pro< fessorin der Musik und Kalligraphie, 1000 Pesos. Be« Werber (Bewerberinnen) um diese Stellen haben sich zu deren Uebernahme contractmäßig auf sechs Jahre zu verpflichten. Dieselben müssen ledig, beziehungsweise verwitwet und katholischer Religion sein und haben keinen Anspruch auf die Kosten für die Rückreise. Dagegen Verpflichtet sich die Republik Chili, alle Reisekosten dahin zu bezahlen und die Wohnung sowie Beköstigung in Chili zu bestreiten. Auch erhalten die betreffenden Lehrkräfte einen Vorschuss in der Höhe Von einem Dritttheile eines Iahresgehaltes. Die an den Generalinspector Abelardo Nunez zu richtenden Gesuche sind bis 15, Juli beim l. l Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien einzubringen. — (Das Flottenmanöver bei Tliest.) In Ergänzung unseres gestern veröffentlichten Special-Telegrammes über den Verlauf des Flottenmanövers theilt man uns aus Trieft unterm Gestrigen noch Folgendes mit: Das gestern von einem Comite an-gefehener Bürger zu Ehren deS anwefenben Uebungs-yefchwaderS im Ferdinandeum am „Jäger" arrangierte Ballfest ist glänzend verlaufen. Die Säle waren von einem Lichtmeere überflutet und mit Blumen und Fahnen reich decoriert. Das Bildnis Sr. Majestät des Kaifers War gleichfalls reich geschmückt und der Vorgarten durch mächtige Glühlampen und bunte bengalische Flammen taghell erleuchtet. Der Besuch des Festes, von herrlichstem Wetter begünstigt, war ein außerordentlich starker, und bot das Gewoge der Gäste, die theilweise in glänzenden Uniformen, theilweise im Frack erschienen waren und unter welchen die Damenwelt in prachtvollen Toiletten zahlreich vertreten war. ein reizendes Bild. Unter den Anwesenden befanden sich der Statthalter Baron Pretis. Marinecommandant Vice-Admiral BaronSterneck, die Contre-Admirale Baron Pittner und Baron Man-froni, die Ochiffscommandanten mit dem Stäbe fowie die Spitzen der Civil- und Militärbehörden und der Vertretungslörper. Gegen 9 Uhr erschien Se. k, und k. Hoheit Erzherzog Karl Stephan. Höchstderselbe wurde vom Comite empfangen und in den Saal geleitet, wobei die Militärmusik die Vollshymne intonierte. Dem Tanzvergnügen wurde lebhaft gehuldigt, Das Fest währte bis zum frühen Morgen. — (Der Anarchistenprocefs in Graz) wurde vorgestern zu Ende geführt. Der Gerichtshof verhängte über den Angeklagten Michael Kap paus dreieinhalb Jahre, über Krainer zweieinhalb, über Schrank zweieinhalb, über Hub er und Nockeu-bauer eineinhalb, über Lindner drei, über Schneider zwei Jahre, über Rudolf Hartl fünfzehn, über Sleik und Ledin egg je dreizehn Monate schweren Kerkers mit Fasten. Die übrigen 13 Angeklagten, da« runter Hubmayer aus Laibach, wurden freigesprochen. Die Freigesprochenen und die Vernrtheilten nahmen rührend Abschied von einander. Vor dem Gefängnis warteten die Frauen und Kinder aller Angeklagten, Herzzerreißend war die Verzweiflung der Angehörigen der Verurtheilten. Dr. Elbogen meldete die Berufung an. — (Aus dem Gerichtssaale.) Vor dem Schwurgerichtshofe erfchien gestern der 18 Jahre alte Fabrilsarbeiter Karl Treo. angeklagt des Verbrechens deS Mordes. Die Verhandlung wurde unter dem Vorsitze des Herrn Landesgerichtspräsidenten Kapretz durchgeführt. Die Anklage vertrat Herr StaatsanwaltL-Substitut Schetina, Vertheidiger Herr Dr. Supftan. Am 11. November 1883 wurde in dem dem Zimmer-manne Johann Ienko gehörigen Hause am Karolinengrunde in dem Wohnzimmer der Geschwister Treo vom Angeklagten Karl Treo der 29 Jahre alte Schuster Raimund Voskovic durch zwei ihm unversehens mit einer Hacke auf den Kopf beigebrachte Schläge derart fchwer verletzt, dafs er fchou nach einer Stunde den Geist aufgab. Thatzeuge war die Schwester des Angeklagten, Julie Treo. Der Angeklagte bekennt sich der ihm zur Last ge. legten Thathandlung schuldig, doch habe er dem Boskovic nicht mit der Absicht, ihn zu todten, die Schläge auf den Kopf versetzt. Vom Herrn Präsidenten befragt, warum und auf welche Weife er die verbrecherische Handlung ausgeführt habe. erzählt Treo Folgendes: Er sei Arbeiter in der Zündwarenfabrik des Herrn Czap gewesen und habe seit dem vor zwei Jahren erfolgten Tode feiner fchon drei Jahre vorher verwitwet gewesenen Mutter im gemeinschaftlichen Haushalte mit seinen Schwestern Julie und Amalia gelebt. Nmalia War erst 14 Jahre alt. Die ältere Schwester, Julie, habe ihn, die Kost besorgt, und habe er ihr hiefür wöchentlich 1 fl, 20 kr. gezahlt. Die Schwester Julie sei einige Monate vor der Katastrophe täglich von dem Schufter Boskoviö besucht worden. Tagsüber war er in der Fabrik, und wenn er abends nach Hause gekommen sei. traf er fchon den Schuster Boskovic bei feiner Schwester. Da er und seine Schwestern nur ein Wohnzimmer innehatten, so war Boskovic stets bestrebt, ihn auf irgend eine Weise aus dem Zimmer zu entfernen, um dann mit Julie allein fein zu können. Er habe nie geglaubt. dass Boskovic ehrliche Absichten mit feiner Schwester habe, und sei er schon deswegen erbittert gewesen. Gieng Boskovic mit Julie spazieren und habe er sich ihnen anschließen wollen, so habe es Boskovi? nicht zugelassen. Dadurch, dass Boskovic' ihn also stets ferne zu halten trachtete, fei seine Erbitterung noch erhöht worden. Am Sonntag, den 11. November v. I., sei Bos« kovic wieder gegen Mittag zu seiner Schwester gekom« men. So viel er sich entsinnen könne, habe Boskovic mit seiner Schwester einen Wortstreit gehabt, in den er sich mit der Bemerkung gemischt habe, dass Boskovic, wenn es ihm nicht recht sei, ja gehen könne, welche Einmischung einen Wortstreit zwischen ihm und Boskoviö provocierte, Boskovic und seine Schwester hätten sich hierauf auf einen Koffer gefetzt und er felbst habe sich auf einen neben° stehenden Koffer niedergelassen. Da habe er in feinem Zorne nach dem an den Koffer angelehnten Gegenstände gegriffen — es war eine kleine Hacke — und habe. ohne zu überlegen, dem Boskovic zwei Hiebe versetzt. Boskovi? sei an deren Folge gestorben, er aber noch am selben Tage arretiert und dem Landesgerichte eingeliefert worden. Auf die Frage des Herrn Vorsitzenden, ob er sich wirklich fchon längere Zeit vorher mit der Absicht getragen habe, den Voskovic zu todten, da hiefür eine Zeugenausfage vorliege, bestreitet der Angeklagte, diefe Absicht je gehabt zu haben. (Forts, folgt.) Original-Telegramme der Laib. Zeitunss. Wien, 26. Juni. Die ..Wiener Zeitung" veröffeut. licht die Ernennung des Geheimrathcs Grafen Szecfen zum Oberst-HofmarschaN. Budapest, 20. Juni. Im Processe wegen der vorjährigen anllsemitischen Unruhen wurden sämmtliche Angeklagte von der Anklage wegen Aufruhrs freigesprochen, hingegen 26 Angeklagte wegen Gewaltthätigkeit gegen Private zu einjähriger bis dreiwöchelU-licher Kerkerstrafe verurlheilt, 19 freigesprochen. Berlin, 26. Juni. Im Reichstage bekräftigte Bis» Mürck anlässlich der Verhandlung über den Handels- vertrag mit Korea, dafs die Beziehungen Deutschlands zu Frankreich so vertraulich und freundlich seien, wie zu irgend einem anderen Lande; es herrsche volles Vertrauen auf Gegenseitigkeit und Ehrlichkeit. Paris, 26. Juni. Aus Hanoi, 23. Juni, wird gemeldet: Während China die Räumung von Langson angezeigt hatte, griffen heute 4000 reguläre Chinesen in Verfchanzlmgen mit Artillerie die auf dem Marsche befindlich»,' französische Garnison an. Der Verlust der Franzosen beträgt 7 Todte, 42 Verwundete. General Negrier geht mit Verstärkungen ab. Paris, 26. Juni. In der Kammer erklärte drr Handtlsmiüister, die in Toulon ausgebrochene Cholera habe keinen rapiden Charakte-; die Aerzte erklären, es sei eine sporadische und nicht die asiatische Cholern; die Regierung ergreift alle Mahregeln, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, und werde nöthigen-falls auhcrordemliche Maßnahmen treffen. Ferry erklärt, Patenotte sei angewiesen worden, sofort nach Peking zu gehen und Satisfaction zu verlangen. Toulou, 26. Inni. Bis 7 Uhr abends 6 Cholera-Todesfälle. Verstorbene. Im Spitale: Den 24. Juni. Jakob Novak, Knecht, 18 I., Pyaemic nach Typhus. Den 25. Juni. Anna Zuniö, Krämersgattin, 32 I,, üuugcutubcrculose. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 6 ^ Wz N 6 3,^ W 7U.Mg. 739.26 4-13,4 windstill Nebel „' 26. 2 „ N. 737.56 ^24.3 NO. schwach thcilwcheiter' ^" i) „ Ab. 73U.24 4-18.2 windstill bewölkt > ^" Morgens Nebel, tagsüber wechselnde Acwöltuug. abends geringer Regen. Das Tagcsmittcl der Wärme -j- 18,6", um 9,2° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagllö. Eingesendet, Schwarz» und weißseidener Atlas 75 kr. per Meter bis sl, 9.90 (in je I8 verschiedenen Qualitäten) versendet in einzelnen Nobcn und ganzen Stücken zollfrei ins Hans daS Tcldensabrils» Depot von G. He»»cl>crss (lön. Hos" liesrraut) in Zürich. Muster umnchcnd. Nricsr nach der Schweiz losten 10 fr. Porto, (50)8-3/ « Von namenlosem Schmerze gebeugt, geben die ^ ^ Gefertigten allen Verwandten, Freunden und Ve- ^ ^ kannten die traurige Nachricht vou dem Hinscheiden WV ^ ihrer iuuigstgclicbtrn Gnltin und besten Mutter, ^ W Schwieger- und Großmutter, der Frau W » Marie Knsper geb. Killer » R» welche gestern um 9 Uhr abends nach kurzem üeideu M ^ im 66. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen ist. ^ ^ Die irdische Hülle der theuereil, uns so früh W M Entrissenen wird Freitag, den 27, Juni, um ". Uhr M ^ nachmiltagslm Krainbnrg im Sterbchause eingesegnet, ^ ^ dann nach Laibach überfuhrt uud dorten in der Fa» ^ ^ miliengruft zu St, Christoph um 6 Uhr nachmittags M ^ beigeseht wcrdcu. W ^ Die heil. Seelenmessen werden in Krainburg « ^ in der Pfarrkirche und in Laibach in der Domkirchc W ^ gelesen werden. W W Krainburg am 26. Juni 1884. W W Franz Krisper, Handelsmann uud Realitäten» W ^ bescher. Gatte, — Naimuud Krisper, Handelsmann M und Ncalita'tenbesihcr. Sohn. — Caroline verehcl. ^ ^ Mnrinßet. Marie verrhcl. (Vrasselli, ssanni vcrehcl, ^ ^ Urbanc, Töchter. — Iosefine Krisper, Schwiegcr» ^ M tochtcr, — Peter Grasselli, Bürgermeister der M M Landeshauptstadt Laibach; Franz Marinöel, Hau» M ^ dclsmann ; Felix Urbanc. Handelsmann, Schwiegen M M söhne. — Marie, Iosesine. Jeanette, Franz und M M Anton Krisper; Marie, Protop, Mirko, Leo nnd M M A,ma Grassclli: Caroline und Rosa Mari»8ek; M M Frauz, Felix und Josef Urbanc, Enkel. M W Danksagung. M ^ Tief gerührt durch die vielen Beweise inniger ^ >> Theilnahme von nah uud fern, welche uns anläss- W ^ lich des schmerzlichen, viel zn frühen Verlustes der W ^ thcnern. uuvcrgcsslichcu Gattin, respective Mutter, W ^ Schwicgcr» und Großmutter, der Frau « » Irancisca Watljeusche » ^ von Seite unserer Verwandten, Freunde uud Be- ^ ^ kannten znthcil geworden sind, ebenso für die zahl- ^ ^ reiche Begleitung und die in so reichem Maße ge- >M >> spendeten prachtvollen Kränze sprechen wir allen W ^ unsern tiefgefühlten, wärmsten Dank aus. M ^ W Die trauernden Hinterbliebenen. > 1223 ÄmemMatl zur Laibacher Heiluna Rr. l^6. Freitag, den 87. Äuni 1884. (2490—3) Štev. 3329. Izrek. C. kr. okrajno sodišèe y Ribnici naznanja z ozirom na uvrstitev stran 1020, St. 1230 (v uradnera listu „Laibacher Zeitung"), da ni bilo k prvej dražbi Ivan Puceljevega posestva v polenjih Lazih nobenega ponudmka, in se bode vršila tedaj druga prodaja dnè 4. julija 1884. C. kr. okrajno sodišèe v Ribnici, dne 5. junija 1884. (2432—1) Nr. 2471. Zweite ezec. Feilbietung. Nachdem zu d«r in der Executions-» fache der Katharina Florian von Krain-burg gegcn Alex Stuller von Baschel ob schuldigen 78 fi. 40 lr. f. A. mit dem Bescheide ddto. 13. April d. I.. Z. 2471, auf heute den 11. Juni d. I. angeordneten crsten executiven Fellbietuug lein Kauflustiger erschienen ist, so wird zur zweiten auf den 11. Juli d. I. bestimmten Realfeilbietuua geschritten. K. l. Bezirksgericht Krainburg, am 11. Juni 1884. __________ "(2513-1) " Nr. 27277 Executive Realitäten-Versteigeruna. Ueber Ansuchen des Lorenz Krasovlc von Oberlalbach wird die executive Ver. stelgerung der dem Kaspar Krasovic von Oberlaibach gehörigen Realität Einlage Nr. 70 aä Neuoberlalbach, im Schätzwerte pr. 1240 fl., mit drei Terminen auf den 25. Juli, 26. August und 26. September 1884, vormittags von 11 bis 12 Uhr, hier. Nerichts mit dem angeordnet, dass die dritte Feilbielung auch unter dem Schätz, werte erfolgen wird. — Vadium 10 Pro« cent. K. f. Bezirksgericht Oberlaibach, am 15. Mal 1884. ^^_____________ (2520—1) Nr. 1160. Dritte exec. Feilbietung. Wegen Erfolglosigkeit de« zweiten Heilbietungstermines wird zu der mit dem Bescheide vom 18. März 1884, Z. 548, auf den 21. Juli 1884, vormittags von 11 bis 12 Uhr, hler-Nerichts staltfindenden dritten executive» Ieilliletuug der dem Peter Litar von GallcnfelS gehörigen Realitäten Einlage Nr. 37, 38 und 40 der Catastralgemeinde Eteniino geschritten werden. K. l. Bezirksgericht Neumarktl, am 21. Juni 1884. (2477—1) Nr. 4156. Executive Feilbietungen. Vom k. ?. Bezirksgerichte MöMing wird bekannt gemacht, dass die in der Exccutionssache der Anna Mazil von St. Marein (durch Dr. Sajovk von ttaibach) executive Fellbietung der dem Josef und der Anna Doljac von Drasice gehörigen, im Grundbuche der Steuer-gemeiude Drasice Extr.-Nr. 167 vorkommenden , gerichtlich auf 4430 ft. bewerteten Realität auf den 13. August, 12. September und 11. Oktober 1884, vormittags 11 Uhr, Hiergerichts mit dem Anhange angeordnet, dass die Pfandrea» lilät nur bet der dritten Tagsatzung an den Meistbietenden hintangcgcben wird. K. t. Bezirksgericht Mottling, am 4. Mai 1884. (2374—1) Nr. 3520. Erinnerung an Martin Zablar von Clrje, respective dessen unbekannte Erben. Von dem l. l. Bezirksgerichte Gurl-feld wird dem Martin Zablar von Cirje, resp. dessen unbekannten Erben, hiemit erinnert: Es habe wider dieselben bei diesem Gerichte Anton Huntajs von Gurtfeld die Klage Mo. Ersitzung der Realität Einlage Nr. 291 e.ä Catastralgemcinde Arch eingebracht, worüber die Tagsatzung zur ordentlichen mündlichen Verhandlung auf den 11. Juli 1884, vormittags 8 Uhr, Hiergerichts angeordnet worden ist. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und dieselben vielleicht aus den k. k. Erblanden abwesend stnd, so hat man zu ihrer Vertretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Martin Jordan von Arch als Curator aü kctuN bestellt. Die Geklagten werden hievon zu dem Ende verständigt, damit dieselben allenfalls zur rechten Zeit selbst erscheinen oder sich einen andern Sachwalter bestellen und diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten und die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, wldrigens diese Rechtssache mit dem aufgestellten Curator nach den Bestimmungen der Gerichtsordnung verhandelt werden und die Geklagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Rechtsbehelfe auch dem benannten Curator an die Hand zu geben, sich die aus einer Verabsäumung entstehenden Folgen selbst beizumesfen haben werden. K. t. Bezirksgericht Gurkfeld, am 14. Mai 1884. (2396—2) Nr. 5536. Bekanntmachung. Vom k. k. Bezirksgerichte Mottling wird kundgemacht, dass den unbekannt wo befindlichen Johann und Georg To-maziö von Weißkirchen Herr Friedrich Sapotnig von Mottling als Curator aä acwm bestellt und demselben die Feilbietungsbescheide vom 4. April 1884, Z. 2946, zugestellt wurden. K. k. Bezirksgericht Mottling, am 14. Juni 1684. (2518—1) Nr. 2604. Executive Realitäten-Versteigerung. Vom t. l. Vczirlö«erichtc Wippach wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Karoline Mayer von Wlppach (durch Dr. Deu) die exec. Versteigerung der dem Johann Slerl von Wlppach Nr. 138 gehörigen, gerichtlich auf 255 fl. 50 lr. geschätzten, im Grundbuche der Catastralgemeinde Oberfeld Einlage Nr. 433 vorkommenden Realität bewilliget und hiezu drei Feilbie. tungs-Tagsatzungen, und zwar die erste auf den 19. Juli, die zweite auf den 19. August und die dritte auf den 19. September 1884, jedesmal vormittags von 10 bis 12 Uhr, in dieser Gerichtslanzlel mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbieturg nur um oder über dem Schätzungswert, bei der dritten aber auch unter demselben hintangegeben werden wird. Die Llcitationsdedlngnisse, wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein lOproc. Vadium zu Handen der Llcitatlonscommission zu erlegen hat, sowie das Schätzungsprotololl und der Grundbuchsextract können in der dies-gerichtltchen Registratur eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Wippach, am 20. Mai 1884. (2373—1) Nr. 3289. Erinnerung an Luzia Le Vikar, resp. deren Erben unbekannten Aufenthaltes. Von dem l. t. Bezirksgerichte Gurl-feld wird der öuzla Levlöar, resp. deren Erben unbekannten Aufenthaltes, hiemit erinnert: Es habe wider dieselben bei diesem Gerichte Anton Leviöar von Cesta Nr. 7 die Klage Mo. Ersitzung der Realität Berg-Nr. 19, wm. IV aä Tschetschkergilt, eingebracht, worüber die Tagsatzung zur ordentlichen mündlichen Verhandlung auf den 1 1. Juli 1884, vormittags 8 Uhr, hiergerlchts angeordnet wurde. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und dieselben vielleicht aus den k. t. Erblanden abwesend find, so hat man zu ihrer Vertretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Franz Leviöar von Cesta als Curator aä kowin bestellt. Die Geklagten werden hievon zu dem Ende verständiget, damit dieselben allenfalls zur rechten Zeit selbst erscheinen oder sich einen andern Sachwalter bestellen und diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten und die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, widrigens diese Rechtssache mit dem aufgestellten Curator nach den Bestimmungen der Gerichtsord» nung verhandelt werden wird, und die Ge« klagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Rechtsbehelfe auch dem benannten Curator an die Hand zu geben, sich die aus einer Verabsäumung entstehenden Folgen selbst beizumessen haben werden. K. l. Bezirksgericht Gurkfeld, am 4ten Mai 1884. (2512—1) Nr734047 Erinnerung an Maria Tursiö von Ravno, respective deren unbekannte Rechtsnachfolger. Von dem k. k. Bezirksgerichte Gurkfeld wird der Maria Tursiö von Ravno, resp. deren unbekannten Rechtsnachfolgern, hlemlt erinnert: Es habe wider dieselben bei diesem Gerichte Josef Tursiö von Ardru bet Arch die Klage Mo. Ersitzung der Rea» lität Berg-Nr. 423 aä Herrschaft Thurn« amhart eingebracht, worüber die Tagsatzung zur ordentlichen mündlichen Verhandlung auf den 11. Juli 1884, vormittags 8 Uhr, Hiergerichts angeordnet wurde. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und dieselben vielleicht aus den l. l. Erblanden abwesend sind, so hat man zu ihrer Vertretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Josef Arider von Straza als Curator aä kotuiu bestellt. Die Geklagten werden hlevon zu dem Ende verständiget, damit dieselben allenfalls zur rechten Zeit felbst erscheinen oder sich einen andern Sachwalter bestellen und diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten und die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, widrigens diese Rechtssache mit dem aufgestellten Curator verhandelt werden wird, und die Geklagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Rechtsbehelfe auch dem benannten Curator an die Hand zu geben, sich die aus einer Verabsäumn»« entstehenden Folgen selbst beizumessen haben werden. K. l. Bezirksgericht Gurlfeld, am 8ten Mal 1884.