Nr. 155. Montag, 10. Juli 1893. 112. Jahrgang. Mbacher Zeitung. PrännmeratiunSpstlS: Mi« Postvrrjfüb,, »a : aai>»jahr!a st 15, halbjährig st. ? 5 l><>. ssUr dir Lustsllima/in« Ha»« aanzjHhria st. 1. — Insrrtton«geb«r: FOr " befindet sich Lmigrellplatz Nr», die «e»»etl,» »nhnhofgasse Nr, lb, Sprechstunden der «ebartion ««glich von Nc!»e Inlrrale l>!« z» 4 Zsllcn 2!> lr., größere pcr Z>!le «^ lr,: l»-> üst>>^! Wiederhulünnli, pcr Zeile 3 lr. ? " bii IN Uhr vormMag«, — Unfrankiert, Vriese werden nicht angenommen und Manu^rriple nicht zurückgestellt. Amtlicher Mil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 29. Juni d. I. dem Pensionierten Finanz-Oberinspector in Salzburg Wenzel Handl den Titel und Charakter eines Obersinanz-rathes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Se. ?. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von» 27. Juni d. I. dem pensionierten Hauptsteuereinnehmer Josef Boucek taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rathes allergnädigst zu verleihen geruht. Steinbach m. p. - Der Nckerbauminister hat den Revierbergbeamten, ^ergrath Jakob Schwinger über Ansuchen von Cilli nach Laibach und den Revierbergbeamten, Oberbergcom-MMr Dr. Alexander Toldt von Laibach nach Cilli überstellt. ______________________ Uichtamtlicher Mil. Die Hochzeit im englischen Königshause. Wir haben bereits telegraphisch gemeldet, dass der « des Hochzeitspaares zum Buckingham - Palast ein ^numphzug war. Tagelang vorher wurden in den Straßen von London ganze Hefte mit Bildern und warmen Lebensbeschreibungen des Brautpaares feil^ geboten. Ueberall wurden Schaubühnen errichtet, es wurde gehämmert, geschmückt und beflaggt. Von dem Herzog von York, dem zukünftigen König Englands, sagt die «Kölnische Zeitung.: . Gibt es in dieser Zeit des brüllenden Parlamen- ansmus uud der ewigen Erörterung eine angenehmere Empfindung für beide als die, dass sie ein schweigsames Paar sind! Im Gegensah zu seinem seligen Alteren Bruder, dem geschwätzigen «Eddy», galt der Wog stets für das fchweigende Mitglied der königlichen Familie. Dabei lernte er rafch, fafste schnell M und — setzte die Welt nicht wenig durch seine ^eredtsamkeit in Erstaunen, als er im vorigen Februar A emern Bankett der Nationalgesellschaft zur Ver-Mlung der Misshandlung von Kindern seine Iung-au?^- ^"' Im Alltagsleben aber legt er seine Worte "! t>,e Goldwage. Frühzeitig erwachte iu ihm der 2^'g zum Marinewelen, und scherzend soll er zu seinem Bruder gesagt haben: «Ich freue mich, bass^ ich nicht König werde wie du. Ich will Matrose sein und allerhand Abenteuer auf der See erleben.» In seinem zwölften Jahre gieng dieser Wunsch in Erfüllung. Mit seinem Bruder zusammen wurde er an Bord des Schulschiffes «Britannia» untergebracht, wo ihnen das gleiche Maß von Leiden und Freuden wie den übrigen Seecadetten zutheil ward. Auf diese Cadettenzeit folgte die berühmte Kreuzfahrt um die Welt an Bord der «Bacchante»; fie dauerte drei Jahre und wurde später vou den Brüdern in ihren veröffentlichten Tagebüchern Oui«6 os tke vacckante anschaulich geschildert. Die Braut Prinzessin Victoria Mary von Teck, welche um zwei Jahre jünger ist als der Bräutigam, verlor im vorigen Jahre ihren ersten Bräutigam. Zeitlebens war sie die Prinzessin «May», ein Kosename statt des feierlicheren Mary, und als Prinzessin May trat sie vor einigen Jahren in die Gesellschaft ein. Sie galt — und ist es noch — für die hübscheste der englischen Prinzessinnen, groß, schlank und blauäugig. Von dem Vater erbte sie die Schönheit, von der Mutter die Herzensgüte; den Ordnungssinn, der sie auszeichnet, erhielt sie durch ihre methodische Erziehung. Im neunten Jahre wurde sie einer deutschen Gouvernante unterstellt, dann einer Französin und schließlich, als ihre Eltern auf mehrere Winter nach Florenz übersiedelten, nahm sie Unterricht bei Italienern in Musik, Kunst und Literatur. Signor Tosti vervollkommnete ihre Singstimme, die nicht stark, aber höchst ansprechend ist. In der Literatur zieht sie die ernsteren Werke den Romanen vor; in ihrer Bibliothek finden sich Macaulay, Carlyle, Moliere, Goethe und Dante. Das «null» 6i'68 »ins uns»» ist beim Studium ihre Lebensregel. Mit besonderer Vorliebe aber beschäftigt sie sich mit der Armenfrage, verwendet einen Theil ihres Taschengeldes als Almosen für arme Kinder und sitzt oft an deren Krankenbette. Trost spendend und aufmunternd. Wenn sie in der Gefellschaft, wie ihr Bräutigam, nicht allzu wortreich ist, so ist sie dafür auch im mindeste» geziert, und wo sie eingeladen ist, trägt sie zur Unterhaltung bei, singt und spielt, wie es der Geist der Gesellschaft erheischt. In ihrer Kleidung verräth sie besonderen Geschmack, ohne der Mode sclavisch zu fröhnen. Was sie aber bei den Briten besonders beliebt machte, war der englische Schliff ihres äußeren Auftretens. Es wäre zwar völlige Verblendung, wollte man bei ihr von englifchem Blute sprechen. Ihr Vater ist Württemberger und ihre Mutter eine Welfin; indessen hat sie trotz der ausländischen Abstammung und der internationalen Erziehung sich das englische Wesen so zu eigen gemacht, dass sie sogar über die Sprachklippe der königlichen Familie, den Buchstaben tt, hinweggekommen ist und denselben rollend, wie John Bull, ausspricht. Die ist daher die «englische Prinzessin, par exotzllßnck, so dass es seit den Zeiten Jakobs ll. das erstemal ist, dass der Thronerbe sich seine Braut unter den Töchtern des Landes aussucht. Im übrigen kann als bester Maßstab für ihre Vollsthümlichkeit der Reichthum von Hochzeitsgeschenlen dienen, der ihr förmlich zugeregnet ist. Ihr Wert beläuft sich auf 300.000 Pfd. Sterling, und ihr Kunstwert ist so groß. dass sie demnächst nach dem Imperial-Institute geschafft werden, um dort mehrere Tage lang ausgestellt zu werden. Gegen die Geschenkübertreibung und den moralischen Gcschenkzwanq der Gesellschaft ist viel geeifert worden; radicale Blätter wollen darin Augendiener« und Volksverderbnis sehen; aber, wenn man den Charakter der Prinzessin und ihre zukünftige Stellung als Königiu von England ins Auge fasst, so drückt sich in den Spenden nur das gesteigerte persönliche und monarchische Gefühl aus. Die Prinzessin besaß schon die allgemeine Sympathie, als sie die Braut des älteren Bruders wurde; sein Tod fügte zur Sympathie ungeheucheltes Beileid, und die zweite Verlo-bnung wirkte auf das Vollsbewusstsein mit der elementaren Macht eines Himmelsbeschlusses. Ein Unglück ohne Beispiel. Mit dieser Bezeichnung soll nicht gesagt werben, dass der Umfang und die Verderblichkeit des fraglichen Ereignisses beispiellos seien oder dass es eine noch nie dagewesene Anzahl von Opfern gefordert hätte. Hievon kann nicht die Rede sein. ^ Dagegen ist es die Art des Ereignisses, die Weise, auf welche eine Stadt beschädigt wurde und noch wird, was bis jetzt in keiner der zahllosen Chroniken menschlichen Unheils vorgekommen ist und hier in der That zum erstenmale auftritt. Das Uebel in aller Form ist erfinderischer, als das Gute. Dies zeigt sich bei dem Schicksal, welches die Stadt Schneidemühl in Westpreußen getroffen hat. Diese Stadt liegt in Westpreußen am Rand des großen Warta-Netze-Bruches, der in 20 bis W Meilen Länge und 1 bis 2 Meilen Breite von Küstrin an der Oder Feuilleton. Nachdruck verboten. Eine Kuckucksgeschichte. El" ungarisches Erntebild von M. v. Ma r lov i cs. twb-^Nl .kleinen Garten hinter dem Hause, wo die Kür?« t >^'" blickenden Sonnenblumen stehen und der d»f^Wne Ranken uud großen Blätter über die stark sebni^ «^"hecke zieht, schlingt der braune Peti seine aluU > ^"" "°ch einmal um die schlanke Gestalt der WuMn Iulischka. Ein heißer Kuss soll den Ab< MW W- heute besiegelu, denn Peti und Iulischka aeson?,.?"""6 «in den Schnitt». Die Armen arbeiten Ampin,. 71 l" beim reichen Hufschmied - er beim sick 5^?^' deren Felder nebeneinander liegen, die Ar,hr Leben lang hassen, braun/m/?""l ""b immer noch einmal drückt der seines ^ 'r""e 2'PM auf den frischen Kirschenmund leat 1s.'?"Oaarigcn Mädchens, und auch die Iulischka UM d?« c? . ' Wnverbrannten Arme noch einmal fest 5 H"s des Geliebten. Wd er^s'!!,"^ ^ im Haufe. Iuhat, der Hof-Dache ,?^ V thuend und streckt die Glieder; vom Tauben- ^ Heuboden flattern paarweise gurrende Kuhhirt. >." ^l Fahrstraße her tönt das Horn des ^ di? A °er seme Pflegebefohlenen «znsammcntutet» ?en "" den Holzpantoffeln schon auf sieden sew^°s^"en H°usgang - nun muss ge- belebrt^.ffW" beim Tümpel zu schneiden an» — " ^ulischla den Herzallerliebsten - «zu Mittag sind wir am Köröser Fahrweg und abends an den Weingärten. Hüte dich vor dem langen Michel Claude, ich bitte dich — er hats auf dich abgesehen, weil ich sein Schöuthun und seinen Knss im Wirtshaus mit der verkehrten Hand beantwortet habe und nur mit dir tanzte!» Peti schüttelt ingrimmig die Faust gegen Norden, in welcher Gegeud der Nebenbuhler wohnt. Noch einmal presst Peti sein Mädchen an sich. Inlischka nimmt mit beiden Händen seinen schwarz-lockigen Kopf und küsst ihren Burscheu heiß aus den schuurrbartgezierten Muud — dauu schwingt er sich über die Dornenhecke — noch ein glutvoller Blick von drüben, und verschwunden ist er. Ein halbes Stündchen später ist Iulischka mit einem Dutzend anderer Mädchen und Bursche auf dem Wege zu den Feldern des reichen Hufschmiedes. Doch bald verlässt unser Trupp die Fahrstraße und springt über den Wassergraben, um deu Weg abzukürzen — mm sind sie am Feldrain und mitten im goldenen Aehrenmeere. Hin und her weht der Süd-wiud die Flut, aber die Aehreu sind jetzt schwer und leisten mehr Widerstand als im Frühjahre — dort sind die Achren vom Regen uud Sturm niedergedrückt und da gibts schwerere Arbeit — niedergelegte Frucht schneidet sich schlecht. Jetzt sind die Schnitter beim Tümpel angelangt. Hurtig werfen die Bursche die Jacken ab und beginnen die Sensen zu schärfen. Diese Musik kennt Meister Lampe ganz genau. Er springt aus seinem Bau, läuft die Furchen entlang und lugt weiter in das Kornmeer. Die Dirnen schürzen sich — die echte Ungarin trägt auch «im Schnitt» hohe Stiefel — und auch Iulischla ist eine der ersten bei der Arbeit. Sie wickelt den langen, herabhängenden und mit bunten Bändern am Ende verzierten Haarzopf mehrmals um den Kopf und biudet darüber das rothgeblumte Tuch. Es ist ihr Lieblingstuch — der Peti hat's ihr vom letzten Jahrmarkt gebracht. Mit hellem «Iuch—hu!» setzt der erste Schnitter die Sense an und die anderen folgen. Was die Männer schneiden, das sammeln die Weiber und Mädchen, winden sich starke Seile aus den Stengeln und binden die Garben, eine genau so groß als die andere. Auch dabei wird gelacht und geschäkert, doch heißt es, fein vorsichtig sein, denn wohin die Sense trifft, da ist's um Hand uud Fuß geschehen. Der lange Michel Claude wendet heute ganz ver-gcblich seinen strohgelben, struppigen Kopf nach Iul'schka's Plätzchen — es nützt ihm nichts! Die Ungarin will keinen «Schwaben» uud ihr weitblickendes Auge hat längst den Peti entdeckt, der nicht gar weit neben der alten Piroschla schneidet, damit sein Mädchen keinen Grund zur Eifersucht erhält. Dafür beobachtet er häufig und ingrimmig den langen «Schwaben». Iulischka aber ist eine echte Evatochter; sie macht sich nichts aus dem Michel, aber sie dreht regelmäßig ein weuig den Kopf lym zu, sobald der Peti herüberschaut. Das hält den Liebsten m Athem — .ganz sicher darf man ihn nie machen, sonst schläft die Lieb' ein», sagt die Ungarin. Um dem Tümpel herum haben sich alle Reiher und andere Wasservögel davon gemacht, nur der Specht hämmert in der alten Eichengruppe; er kümmert sich weder um Schnitter noch um Sense. Auch der Kuckuck L«ib«cher Zeitung «r. 155___________________________________________1334___________________________________________________10 Jult 1893 bis Bromberg an der Weichsel zieht. In der Mitte zwischen Küstrin und Bromberg mündet die Küddow in den Bruch und die Netze, welche hindurch geht. Etwas oberhalb der Mündung, auf erhöhtem Ufer, im Westen der Küddow liegt Schneidemühl. Der Bruch zieht von Südwest nach Nordost, indes die Küddow aus Nord kommt. Sie entspringt auf einem flachen Landrücken, der zwischen den Provinzen Preußen und Pommern die Grenze bildet. Auch dieser Rücken zieht von Stettin, Stargard bis Danzig von Südwesten nach Nordost. Von ihm laufen die Wasser nach Südost zum Netze-Bruch, nach Nordwest zur Ostsee. Die pommerische Küste geht auch hier von der Oder- bis zur Weichselmündung von Südwest nach Nordost. Die drei Linien, die Ostseeküste, die Stargarder Wasserscheide, der Netze-Bruch, laufen parallel, je zehn Meilen entfernt, von Südwest nach Nordost. Man sieht an ihnen, wie der Golfstrom in seinem Laufe zum Pole, an» den oberdeutfchen Gebirgen Sand und Thon ablagernd, allmählich nordwärts rückte. Heute laufen noch die beiden Wetterströme — der Golfstrom und der Polarstrom — in dieser Richtung, d. h. der Golfstrom aus Südwest, der Polarstrom aus Nordost. In ihrem Gegenlauf haben sie den Dünenwall aufgeworfen, der die pommerischen Wasser von den westpreußischen scheidet. Auf diesem alten Meeresboden ließ die Stadt Schneidemühl einen «abyssinischen» Brunnen bohren. Diese Art — eine Erfindung des Amerikaners Norton, von den Engländern im abyssinischen Kriege nachgeahmt — ist nur auf altem Meeresboden möglich, wo lockerer Sand und Thon den Durchschlag einer Röhre gestattet. Es wurde ein acht Zoll weites Rohr durch eine neun Meter dichte Sand- und Kiesschichte, darnach 50 Meter durch weichen Thon, zuletzt dreizehn Meter durch feinen Sand, im ganzen 72 Meter tief getrieben. Alsbald sprang ein trübes Wasser aus dem Rohre, mit Thon und feinem Sand vermischt. Als das Rohr sich verstopfte, drang das Wasser an den Seiten heraus; jetzt dringt es aus und neben dem Rohre hervor und springt in wallendem Gebrodel zwei Stockwerke hoch. Die ganzen umliegenden Straßen werden überschwemmt, das Pflaster, die Häuser unterspült; das Pflaster hob und senkte sich, die Häuser bekamen Risse — 20 bis 30 sind eingestürzt, viel andere von gleicher Gefahr bedroht. Der Magistrat, die Bürgerschaft in höchster Noth telegraphieren an geologische «Autoritäten >. Sie versagen alle den Rath; nur eine entschließt sich, der aufs höchste gefährdeten Stadt Hilfe zu bringen. Man fertigt einen Senkschacht von drei Meter Durchmesser und versucht diesen bis auf die Thonschicht (in neun Meter Tiefe) hinab zu lassen, weil man hoffte, damit den gefährlichen Mund zu schließen. Die Arbeit, Tag und Nacht beeilt, war aber verzweifelnd. Denn in 24 Stunden wurden 3000 Eubikmeter Wasser herausgeschleudert, in denen 200 Cubikmeter fester Thon und Sand sich be> fanden. Eine ganze Woche brauchte man, um nur anderthalb Meter tief hinab zu kommen; es würden Wochen vergehen, bis man die Thonschicht erreichte und dann würde der Erfolg noch zweifelhaft sein. Man war zu diesem Rettungsmittel gekommen, weil man den Wasserstrom für den unterirdischen Durch- bruch von einem der zwanzig Seen hielt, aus denen die Küddow zusammenfließt. Deshalb wollte man den Brunnen verstopfen, um den Mund des großen See-canals zu schließen. Es war aber ein großer Irrthum. Schon die Entfernung von zwanzig Stunden, dann aber die dreizehn Meter tief durchbohrte feine Sandschicht mussten belehren, dass hier weder ein Zirkniher See noch eine Adelsberger Grotte vorhanden sei. Die Bohrungen bei Sperenberg, wie die in Schlesien haben ergeben, dass der Meergrund über 1000 Meter unter dem Boden liegt. Ein pommerischer See würde in dieser ungeheuren Meerstraße, gleich einem Waldbach in der Wüste, spurlos verschwinden. Ein paar Vergleiche mit Brunnen in Oberdeutsch -land, die in dem alten Main- und Rheinsee gebohrt, werden uns vielleicht auf die rechte Spur bringen. Vor einigen Jahren ließ ein Offenbacher Fabrikant für seine Eisfabrik einen Brunnen bohren. Nach zehn Meter Sand kam er auf eine Thonschicht, die bis 250 Meter hinabreichte; bei 275 Meter, in einem Sandstein-Conglomerat, brach der Bohrer ab. Danach quoll trübes, warmes, schwachsalziges Wasser hervor. Hier war der Boden des alten Mainsee erreicht; auf der Grenze von Thon und Sandstein sammelte sich das trübe Wasser, die angesammelten Gase, insbesondere die Kohlensäure, trieben den Quell auf 275 Meter an die Oberfläche. Bei Darmstadt bohrte man in dem alten Rhein-See auf 92 Meter Tiefe, um einen Brunnen für die Wasserwerke zu gewinnen. Man traf durch Sand und dürre Thonschichten, bis man in einer feinen Kiesschicht reines Wasser fand. Man war noch lange nicht auf dem Meergrund, denn noch kein eigroßer Kiesel war zu sehen. Als man, die Quellen zu vermehren, noch fünf andere Brunnen auf 60 Meter Tiefe bohrte, senkte sich der Wasserspiegel in dem ersten Brunnen. Die Gase hatten fünf Ventile, durch die sie entwichen; das Wasser strömte nach den fünf Oeffnungen; die Spannung war gemindert, der Druck geringer geworden. Ein drittes Beispiel ist der «große Sprudel» in dem Soolbad zu Nauheim in der Wetterau. Auch dieser wurde an dem Rande des alten Rhein-See, am Ostfuße des Taunus, gebohrt. Man kam durch Geröll und Thon, dann durch Marmor und Thonschiffer. Bei 138 Meter brach der Bohrer. Am dritten Weihnachtsmorgen 1847 wurden die Nauheimer aus dem Schlafe geweckt. Ein Erdbeben hatte ihre Häuser gerüttelt; der Bohrer war aus der Mündung gefahren, eine Quelle war emporgesprudelt, die sofmt einen starken Bach bildete. Man fasste die Quelle in ein 4 Zoll starkes Rohr; nun trieb sie 90 Fuß hoch empor, in einer Cascade von Schaumkugeln, wie sie nicht zum zweiten Male auf der Erde bestand. Denn alle anderen großen Springquellen setzen aus in längeren Pausen. Diesen Sprudel sah ich ein ganzes Jahr in einemfort strömen. Man wollte aber die Quelle in stärkerem Rohre fassen und senkte ein zweites in einiger Entfernung hinab, 154 Meter tief Die neue Quelle sprang in dreizölliger Röhre 20 Fuß hoch über dem Boden, der «große Sprudel» aber versiegte bis auf eine kleine Quelle, die noch einige Fuß über den Boden sich erhebt. Was gewinnen wir hieraus für Schneidemühl? Der Brunnen ist kein Ausfluss eines Sees oder sonstigen unterirdischen Stromes; allein das durch die Thonschichte verdeckte Wasser aus dem alten Meer, durch explodierende Gase getrieben, steigt herauf und sprudelt über den Erdboden hinaus. Rudolf Ludwig, der Verfasser der geologischen Karte von Hessen, der ersten in Deutschland, der eine Reihe von Jahren als Salinendirector zu Nauheim wirkte, hat berechnet, dass die Nauheimer Quellen, die bis zu 30" tt warm sind, in der Tiefe aus zwei Naumtheilen Kohlensäure und einem Raumtheil Wasser bestehen. Durch den starken Druck einer 150 Meter hohen Wassersäule wird dies Gemeng auf ein Drittel seines Raumes gepresst, dann bei der Oeffnung des Brunnens zur Explosion getrieben. Der Brunnen zu Schneidemühl wäre also nicht zu stopfen, weil die Explosion an anderer Stelle hervorbräche. Es wären vielmehr andere Brunnen zur Entlastung zu bohren, damit die Gase entwichen und der Druck in dem Hauptbrunnen sich minderte. In einiger Entfernung wären diese im Kreise um den Brunnen gleichzeitig anzulegen und gleichmäßig hinab zu treiben. Sobald die Thonschichte durchbohrt ist, werden die Gase entweichen und mit ihnen die Brunnen von mäßiger Stärke entspringen. Der Boden, der durch das überströmende Wasser gerissen, gesenkt, wird auf ein gemeinsames Niveau sich heben und wieder fest werden. Die Häuser, deren Fundamente unterspült, wenn sie nur wenig verschoben, würden ihre alte Stellung erhalten, die Risse würden sich schließen. Damit würde eine Thätigkeit eintreten, die den Bewohnern Sicherheit und Ruhe brächte. Politische Uebersicht. Kaiser Franz Josef im Pinzgau. Der Kaiser wird von Zell am See aus während seines dortigen dreitägigen Aufenthaltes auch die Schmitten« höhe besteigen. Ein neuer Lloyddampfer. Man meldet aus Trieft: Der vor wenigen Monaten in San Rocco vom Stapel gelassene große Lloyddampfer «Marquis Bacquehem» hat, vollständig ausgerüstet, vor einigen Tagen eine Probefahrt unternommen, die glänzend verlaufen ist; der Dampfer legt bequem in der Stunde 13'/^ Meilen zurück. In den nächsten Tagen nimmt er im neuen Hafen Ladung ein und tritt am 21. d. Pl eine erste Fahrt nach China und Japan an. Der Katholikentag in Krakau. Die feierliche Schlusssitzung des polnischen Katholikentages hat am 6. Juli abends in Anwesenheit des Nuntius stattgefunden. Der Vorsitzende begrüßte im Namen des Katholikentages den Nuntius, worauf Prälat Chot-kowski die auf die an den heiligen Vater gerichtete Huldigungsdcpesche eingelangte Antwort vorlas und allen Anwesenden den päpstlichen Segen verkündete. Weiters verlas Prälat Chotkowski eine große Anzahl Gratulationsdepeschen von Bischöfen, katholischen Vereinen und Privaten. Prälat Gnatowsli aus Lemberg hielt eine Vorlesung über die Encyklika «rerum no-varum.; Universitäts-Professor Maravski sprach über die Bedeutung der Vereinigung in der christlichen Welt. Die nun folgende Rede des Präsidenten der Krakauer Akademie der Wissenschaften, Grafen Stanislaus Tar-nowsli, über die Gefahren, welche der Kirche in Polen drohen, wurde mit großem Beifalle aufgenommen. Zun» Schlüsse sprach noch der Nuntius in lateinischer Sprache, dessen Rede Graf Potocki verdolmetschte. Hierauf ertheilte der päpstliche Nuntius allen Anwesenden den lässt seinen Ruf erschallen und die dicke Irma ruft ihrer Kameradin Iulischka zu: «So frag doch nach, wie viel Jahr du noch ledig bleibst!» Lachend willfahrt das Mädchen dem Wunsche. Der Kuckuck ruft einmal und schweigt dann. «Uj—je! Die Hat'S eilig mit dem Heiraten,» lachen die anderen. Iulischka's Antlitz ist wie in Purpur getaucht, doch ist jetzt weder Zeit, verlegen noch böse zu sein — der reiche Hufschmied ist plötzlich aufgetaucht aus dem hohen Weizen, um die gethane Arbeit zu Überfehen. Bela Tallian ist einer der Friedfertigsten in der Gemeinde, jetzt aber steht er mitten auf der Grenze, die sein Feld von dem des Gemeinderichters trennt und schaut mit einer großen Falte zwischen den Augenbrauen zum Nachbar hinüber — doch nicht einer hübschen Dirne halber — bemerkt zu seinem Aerger, dass sein Geaner auf einigen Stellen dichtere und schönere Frucht sein eigen nennt, als er selbst sie besitzt. Um 7 Uhr wird Rast gehalten und gefrühstückt. Der Hufschmied hat echten Slivovitz mitgebracht, und ^.Mche kreist in der Runde. Solch ein tüchtiger Vlyiua Raki gibt Kraft und Ausdauer, das wissen sie Uacke «^ Paprikaspeck bilden das dt^^ wird Je welter die Schnitter in das Weizenmeer vor-dringen, desto mehr beschwingte Einwohner verlassen dasselbe. Hier flüchtet eine ganze Rebhuhnfamilie: Vater Mutter und sechs kaum flügge gewordene Junge — dort ein Birkhuhn, das seine halb ausgebrüteten Eier verlassen muss — da ein halb Dutzend Wachteln, die mit ihrem «Back-^ba—back» und jenem pfeifenden Geräufch Hals über Kopf sich ins nächste Kornfeld flüchten, um dort endlich doch gefangen zu werden. Allen voran ganze Scharen von Hasen, welche die Buben meist mit einem tüchtigen Knüttel oder gar mit den Händen erlegen. Einen solch jungen lebendigen Hasen, der sich oft zur Wehre setzt, kratzt und beißt, bekommt man zur Erntezeit um 2 bis 5 Kreuzer zu kaufen. Punkt 12 Uhr werden die Sensen zusammen nebeneinander gelegt und mit regem Appetit dem Pa« prikasch zugesprochen, das eine der Frauen in großem kupfernen Kessel am Rande des Wassertümpels bereitet. Auch «drüben», bei Gemeinderichters, wird gegessen, doch gibts dort «Halasle'», Fischsuppe, ebenfalls im Kessel zubereitet. Die Sonne steht nun im Zenith und sendet ihre Strahlen auf die Köpfe der Schnitter, kaum kann man athmen in der Hitze. Uf! Schnell noch einen Schluck Raki, um den Durst zu löschen. In der Glut ist nicht zu arbeiten, darum überlässt sich alles auf eine gute Stunde — oft werden es auch zwei — dem Schlafe. Die Männer nehmen ihre Jacken unter den Kopf und bedecken das Gesicht mit dem Hute, die Frauen aber ziehen den ersten Rock über den Kopf hoch auf und legen sich darauf nieder. Endlich liegt alles nebeneinander und schläft. Diesen Moment benützt die schwarzäugige Iulischka, um am Küröser Fahrweg, wo man jetzt gearbeitet, neben dem Graben ein wenig Ausschau zu halten. Lange sitzt Ve ledoch nicht allein, denn der Peti von drüben ist auf denselben Einfall gerathen, nur ist es ihm weniger um die Ausschau als um die «Einsicht» in die leucht tenden Augensterne seines Mädchens zu thun. Doch bleibt den beiden Verliebten nicht viel Zeit zum Kosen-Bald wird wieder gearbeitet. Nun gehts schon leichter — die Sonne ist im Sinken begriffen. Dennoch ist es fast 8 Uhr abends, ehe der Gesichtskreis verschwindet- Mit dem Schnitt auf den Feldern sind die Arbeiter nun fertig; auch die Frauen haben fleißig die Garben gebunden. Jetzt heißt es aufladen. Die Pferde werden mit den Vorderfüßen zusammengekop-pelt, damit sie nicht davon laufen können. Nun wird der große Erntewagen heimwärts gewendet und auf den Fahrweg gestellt. In weiten Bogen werfen die Frauen die Garben den Männern zu, die solche lB Holzgabeln wiederum einem Kameraden auf die Gabel werfen. Jeder ungeschickte Wurf wird mit Spott begleitet. Hoch oben auf dem stark beladenen Wagen steht der lange Michel Claude. Er fängt die Garben auf und ordnet sie gleichmäßig; dabei sindet er Zeit, de" Mädchen und Frauen Scherze von seinem hohen Stand' punkte herab znzurufen. Allein er ist nicht beliebt unter seinen Genossen; so kommt es, dass ihm der magere Fikusch, der etwas tiefer auf dem Wagen steht, die nächsten zwei Garben, auf welchen er steht, wegzieht und der lange Michel seinen begonnenen Wurf nicht beenden kann, sondern plötzlich kopfüber herunterfällt- Das nun folgende allgemeine Gelächter erbittert den «Schwaben» nur noch mehr; er erhebt sich blitz' schnell, zieht den Fikusch bei den Beinen herab und i" wenigen Secunden — andere wollen den Magere" helfen — entwickelt sich eine Prügelei. Lalbacher Zeitung «r. 155. ____________________ !33b__________________________ 10 Juli I893 apostolischen Segen, worauf der Vorsitzende den ersten polnischen Katholikentag als beendigt erklärte. Die Scandale in der italienischen Kammer. Giolitti gab die Erklärung ab, die Kammer werde hoffentlich überzeugt sein, dass sowohl der 'Banco di Napoli» als «Banco di Sicilm» unter dem wirksamsten Schutze stehen und der Zukunft mit Ruhe entgegensehen können. Die Erklärungen des Minister-Präsidenten befriedigten indessen die Opposition durchaus nicht. Mehrere südländische Abgeordnete beantragten, die Sache beim alten zu lassen. Als aber Giolitti diese Iumuthung von sich wies und lieber zurücktreten, als weitere Zugeständnisse machen zu wollen erktärte, da erhob sich in einer Gruppe von neapolitanischen Abgeordneten ein offenbar von langer Hand vorbereiteter Tumult, welcher ohne die energische Haltung des Vorsitzenden gewiss in einen Faustkampf ausgeartet wäre. Die Abgeordneten de Piccolo und Casale stürzten sich in den Raum vor dem Ministertische und schrien; 'Ihr wollt uns verderben, geht nach Piemont zurück!» Ein allgemeines Geheul beantwortete diesen uuerwarteten Ausfall. Giolitti rief: «Schnöder Regionalismus!» Sie aber ließen nicht ab, und zu den südländischen Ministern Lacava und Grimaldi gewendet, schrien sie ein über das andere mal: «Verräther!» Grimaldi griff in großer Erregung nach dem Tintenfasse, besann sich jedoch eines besseren und begnügte sich, den Schreiern ein schneidiges «Schafsköpfe» an den Kopf zu werfen. Italienisch klingt das Wort noch viel derber. Als aber Niccolo, dle Arme weit ausbreitend, mit Stentorstimme in den Ruf ausbrach: «Füget wieder den sardimschen Staat zusammen; wir werden uns unser Süditalien einrichten!», da sprang Zanardelli auf, bedeckte sich und verließ den Saal. Hiezu bemerkt treffend das «Neue Pester Journal»: Die norditalienische Bevölkerung allein ist von jenem Idealismus, jener Hingabe und Thatkraft erfüllt gewesen, durch welche Italien geeint ist. Bei jedem von chr durchgeführten Fortschritt bildete die sich in wüstem Radicalism«« und Irredentismus ergehende Südhälftc der Halbinsel die Bleisohlen. Dort unten sind nur Einzelne von hehren Ideen bewegt, während die Massen emzig dem Gewinne und dem Genusse nachjagen. Ihnen ist die Einheit des Vaterlandes nur etwas wert, wenn ste persönliche Vortheile. Aemter und Gelegenheit zu unsauberen: Profite gibt. Daher die Unmöglichkeit, das Königreich wirtschaftlich zu regenerieren ' durch Be-schrankung der ungeheuren Zahl überflüssiger Aemter, Gerichtshöfe, Hoch- und Mittelschulen. Sobald das Mgemeininteresse das geringste Opfer fordert, sobald dle Nothwendigkeit eines legislatorischen Eingriffs in öle Lotter- und Sündenwirtschaft eintritt, su hört bei der Mehrzahl der Südländer der Patriotismus auf. und wünscht man die pflichtstrengen Piemontesen nach Sar-dmien zurück. Serbisch-österreichischer Handelsvertrag. Die Skupschtina hat den serbisch-deutschen Handelsvertrag sammt der Muster- uud Markenschutz-convention in zweiter Lesung angenommen. Die englische Flotte im Quarnero. Die englische Mittelmeer-Flotte wird bestimmt zu Ende dieses Monates in Fiume einlaufen. Zur gleichen Zeit wud die österreichisch-ungarische Escadre dort erwartet, Au Ehren der Eommaudautm und Officiere der eng-lachen Schiffe wird der Gouverneur Graf Batthyäny "ne große Soiree geben. Die deutsche Militärvorlage. Von der freisinnigen Volkspartei ist, gemeinsam mit der süddeutschen Volkspartei, für die zweite Lesung der Militärvorlage ein Antrag auf die Einführung der zweijährigen Dienstzeit für alle Truppen in .Aussicht genommen. Tagesneuigleiten. — (Die Choleragefahr in Ungarn.) Wie wir gemeldet, hat ein Bericht des Bürgermeisters der Stadt Szatmär über eine choleraverdächtige Erkrankung den Minister des Innern dazu bewogen, sofort den Chef der Sanitätssection, Sectionsrath Dr. Chyzer, an Ort und Stelle zu entsenden, um den Fall zu prüfen und die etwa nothwendig scheinenden Verfügungen zu treffen. Per heutige Bericht des Seclionsralhes Chyzer gibt darüber Nachricht, dass nach seiner Ankunft in Szatmär neuerdings einige verdächtige Fälle vorgekommen sind, und auf Grund seines Berichtes scheint es festgestellt zu sein, dass unter diesen in der Stadt Szatmär wahrgenommenen verdächtigen Fällen sich auch ein solcher ereignet hat, bei welchem die Eventualität der asiatischen Cholera nicht als ausgeschlossen betrachtet werden kann. Sectionsrath Chyzer, der heute aus Szatmär nach der Hauptstadt zurückgelehrt, hat Vorkehrungen getroffen, dass in Szatmär für die Herstellung der sehr vernachlässigten öffentlichen Reinlichkeit schleunigst vorgesorgt werde. Den Localbehörden wurde die energische Durchführung der entsprechenden Maßregeln unter schwerer Verantwortung aufgetragen, und der Minister des Innern wird durch Entsendung eines Sanitätsinspectors sich auch Ueberzeugung über die Art und Weise verschaffen, wie diesen Anordnungen genügegeleistct wurde, um auch die geringfügigste Saumseligkeit nicht ungeahndet zu lassen. Die Organe der Localbehörden haben auch Instructionen darüber erhalten, wie sie im Falle eventueller neuerlicher verdächtiger Erkrankungen die Beförderung der Kranken und die Desinficie-rung zu bewerkstelligen haben. Für ein Choleraspital ist in Szatmär schon seit längerer Zeit in befriedigender Weise vorgesorgt. — (Nahezu eine Million Gulden verloren.) Am verflossenen Samstag ließ ein Aussig passierender Fremder auf dem Bahnhofe eine Tasche liegen, in welcher sich nicht weniger als 80.000 Pfund Sterling befanden. (?) Als der Fremde den Verlust gewahrte und unverzüglich an Ort und Stelle eilte, war die Tasche spurlos verschwunden. Selbstverständlich wurden unverzüglich die gesummten Sicherheitsorgane aufgeboten, doch bisher ohne allen Erfolg, Auch nach Teplitz wurde sogleich von dem großen Verluste des Reisenden per Tele phon die Anzeige erstattet, da es nicht unwahrscheinlich ist, dass sich der unredliche Finder nach Teplitz geflüchtet hat. — (Blutige Scene auf einer Loco-motiv e.) Nächst der Station Grassano in Venetien hat sich am 6. Juli auf der Locomotive eines dicht besetzten Personenzuges ein entsetzlicher Vorfall ereignet, der den ganzen Zug in die höchste Gefahr brachte. Der auf der Locomotive dienstthuende Maschinist gerieth mit dem Heizer in Streit, welcher bald in Thätlichleiten ausartete. Beide giengen aufeinander mit Messern los; der Maschinist ergriff einen Revolver und feuerte mehrere Schüsse auf den Heizer ab. Beide blieben schwer verwundet liegen, während der Zug führerlos weiter rollte. Glücklicherweise be-merkte ein Conducteur die große Gefahr, in welcher sich der Zug beiand, und es gelang ihm, denselben zum Stehen zu bringen, wodurch ein großes Unglück verhütet wurde. — (Dass das Drehorgelspielen) ein ziemlich lucrative« Geschäft sein muss. geht daraus hervor, dass ein altes Mitglied dieser «höfischen, Zunft schon seit Jahren Hausbesitzer in Rixdors bei Berlin ist. Den alten R., welcher ein großes, wenig belastetes Haus in der Prinz Handjerystraße sein eigen nennt, sieht man noch jeden Mittwoch, am officiellen Rixdorser Leiertag, mit seinem Musikinstrument von Hos zu Hof ziehen, um die Herzen seiner Mitmenschen durch die Klänge der Leier zu erfreuen, beziehungsweise martern zu wollen. Maach gefühlvolle Küchensee ahnt gewiss nicht, das« der Leier-mann da unten es eigentlich gar nicht < nöthig hätte», wenn sie mitleidsvoll ihm den in Papier gewickelten Nickel zuwirft. Und dabei leistet der musikalische Hausbesitzer sich nicht einmal eine anständige Drehorgel! Im Adress-kalenber hat man dem R das stolze LpiÜKiwn oi-nan» «Musiker» beigelegt. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Truppen Concentrierung.) Wie uns mitgetheilt wirb, werben sich die Landwehr-Infanterie-Regimenter Nr. 3, 4 und 5 mit dem Stande von 280 Oberofficieren, 7700 Mann und 60 Pferden in der Zeit vom 27. August bis 14. September l. I. als Landwehr-Infanterie-Brigade in Planina, Rakel, Zirknitz und Con-curenz concentrieren. Zur Ausmittlung der Cantonierungi-räume, Exercierplätze, Verpflegsbedürfnisse ?c. gehen heute zwei Oberofficiere nach Loitsch ab. — (Ein Jubiläum der vaterländischen Arbeit.) Erst im vorigen Jahre war es der Firma Samassa vergönnt, das Jubiläum ihres 125jährigen Bestandes zu feiern und schon wieder hat sie das Glück, ein Ereignis festlich begehen zu lönnen, welches gerade in der Industrie heutzutage zu den größten Seltenheiten gehört, nämlich das 40jährige Dienstjubilaum eines ihrer Angestellten. Der Jubilar, Herr Wilhelm Strehl, erster Monteur der Firma, geboren zu Frankfurt an der Oder, kam im Frühjahre des Jahres 1853 nach Laibach und trat bei dem Vater des jetzigen Chefs, Herrn Anton Samassa, als Glockengießergehilfe ein, nachdem er bereits mehrere Jahre in den hervorragendsten Glockengießereien Deutschlands gearbeitet hatte. Sein unermüdlicher Fleiß und sein gediegener, ehrenwerter Charakter verschafften ihm nicht nur die Achtung und Anerkennung seiner Chefs, sondern seine Sparsamkeit sehte ihn auch in den Stand, sich schon vor vielen Jahren ein eigenes Haus zu laufen. Diesen Mann galt es also zu feiern, und lud der Chef zu diesem Zwecke seine ganze Beamten- und Arbeiterschaft für Samstag abends zu einem Abendessen in den Loca-litäten der Schießftätte ein. Herr Albert Samassa ergriff das Wort, um feinen getreuen Arbeiterveteranen in herzlichster Weise zu feiern. In warmen Worten gedachte er des rastlosen Fleiße«, des hochachtbaren Charakters Strehls, stellte ihn seinen College» als Muster hin, was zu erreichen jedermanns Stolz sein müsse und dankte ihm schließlich für die , treue Anhänglichkeit, die er seinem Hause wie feiner Familie durch so lange Jahre bewahrt. Brausende Hochs bewiesen, welch astgemeiner Beliebtheit sich der Jubilar seitens seiner Vorgesetzten sowohl als unter seinen College« zu erfreuen hat. Diese Gefühle wurden auch sichtbar zum Ausdrucke gebracht, indem ihm von Seite der Beamten ein Stock mit silbernem Griff, seitens der Arbeiter ein silber- . «Der Herr kommt!» ruft plötzlich eine Frauen's. Hu rechter Zeit erscheint der Hufschmied, und nun '1' der Friede bis auf weiteres hergestellt. . Auch der dicke Gemeinderichter schaltet drüben auf m n. Feldern, was den Hufschmied veranlasst, der Nordseite den Rücken zu kehren Der Mond wirft schon sein Silberlicht über die ^ oppelfelder, als der letzte Wagen hochbeladen die ^tütte verläfst. Hoch oben thront ein mächtiger Feld-v umentranz, den eines der Mädchen in der Eile ge-ounoen. Er schwankt an der Heugabel — Windet zum Kranze dir qoldcncu Aehren, Flechtet auch blaue Cyanen hinein! d?« »?"" ö^N! Dichterworte wissen die Heimkehren-"rn wemg, dennoch ist es auch hier Sitte, den letzten Erntewagen mit Blumen zu schmücken. l>^ «^"o und singend gehen die Schnitter hinter "rm Wagen her. / n.. .Kurz vor dein Dorfe begegnet ihnen der alte N,,n V?'! s""" Fidel. Er kommt wie gerufen. Hei! Cn^,« c „"" ^Mdas gesuugen und getanzt - die di,°^n fallen mit ihrem Zirpen ein. und weithin über ^ Ebene lM man dm Jubel. a?mil3^ ^l' hat sich unter des Huffchmieds Leute .urmlWu.no geht, als letzter, mit seinem Mädchen. Aul^, O du, was der Kuckuck qerufen hat?, fragt ^Ullschka schelmisch ihren Herzallerliebsten. ii? "eint Peti und zwinkert mit den Augen. Eckn/s, ? I"hr sind wir Eheleut, hat er gesagt — «Z."A umschlingt der Bursche die willfährige Dirne. "2 wlrd fchier so sein.» Z)ie Aennat des Olücks. Roman von Max von Weißenchurn. (8. Fortsetzung.) Ihre blauen Augen blitzten noch in der Erinnerung an diese kleine Scene, als sie in der Begleitung ihres mächtigen Bernhardiners, den Vandergrift ihr vor Monatsfrist beim Willkommen zum Geschenk gemacht hatte, auf dem Wege nach Church, der Clnst-Hazel nächsten Ortschaft, war und halblaut sprach sie vor sich hin: «Ich wollte, er würde diese überflüssige Mühe sparen. Ich werde immer zornig, wenn er mich mit seinen Ausstellungen beglückt. Ich bin überzeugt, auch Vandergrift ist dieser Ton schon aufgefallen. Warum nur trieb es mich, dem Vater gegenüber zu thun, als ob ich ihn nicht leiden könnte? Ich weiß freilich selbst nicht recht, ob er ihn mag oder nicht. Wenn er nicht mein Vormund wäre, hätte ich ihn vielleicht ganz gern, aber der Gedanke, dass er mir alles vorschreiben und befehlen will, was ich thun uud lassen soll, als ob ich ein kleines Kind wärc und mehr noch, wenn er dazu das Recht hat — der Gedanke ist mir unausstehlich! Ich weiß, dafs er mich für eine dumme Gans hält, aber brauchte er mir es gar so deutlich zu zeigen, was er von mir denkt, Sultan?» Die Frage galt dem neben ihr her trabenden Hunde, der bei dieser ihrer Anrede sie mit klugem Blick ansah. Derselbe schien sie zu elektrisieren. «Komm, Sultan,» rief sie, «niemand sieht uns, wir wollen um die Wette laufen!» Ein Wettlauf war es denn auch wirklich, den beide ausführten, bis das Tower-House in Sicht kam. Angesichts desselben schritt die junge Herrin von Elyst-Hazel Plötzlich so gemessen einher, dass selbst der strengste Nnstandsrichter nichts an ihr auszusetzen vermocht hätte. Toozer, das vertraute Factotum des Hauses, öffnete ihr. An seiner Miene sah sie sofort, dass hier irgend etwas geschehen sein musste. »Ich bitte um Entschuldigung, gnädiges Fräulein,» sprach l'l gedämpften Tones, «aber Fräulein Agues war recht leidend und A jetzt endlich eingcschwfm, nachdem sie die ganze Nacht und den ganzen Morgen über kein Auge schließen konnte.» «O, wie mir das leid thut!» antwortete Hetty theilnehmcnd. .Saa.cn Sie ihr, wenn Sie erwacht, dass ich hier war und dass ich morgen früh nachfragen werde, wir es ihr geht.» <- ,. . Sie hatte dabei ihre Hand auf dm Hals des Hundes gelegt und wollte sich jetzt wieder zum Gehr.. wenden, als der Alte sie daran hinderte. . Gestatten mir, gnädiges Fräulein, noch die Mittheilung, dass, wenn Sie mit dem H?rrn zu sprechen wünschen, derselbe im Bureau ist,» sagte er. «Herrn Vandergrift?» Hetty's Augenbrauen zogen sich zusammen, während ihr gleichsam wider ihren Willen dcr Name entfuhr. Schwankte sic in ihrem Entschluss, so war dieseL Schwanken schnell überwunden. «Ja, ich will mit ihm sprechen, Toozer.» entschied sie sich. 'Bitte, bleiben Sie auf Ihrem Postru; ich kenne den Weg!» (Fortsetzung folgt.) L«ibacher Zettung Nr. 155.___________________________ 1336______________________________ 10. Jult 1893. beschlagenes Cigarrenetui nebst reichlichem Zugehör zur Erinnerung an seinen Ehrentag überreicht wurde. Sein Chef stellte ihm über seinen Wunsch die Mittel zu einer Reise in seine Heimat zur Verfügung, die Strehl seit mehr als vierzig Jahren nicht mehr gesehen hat. Es reihte sich nun Toast an Toast, und war es namentlich der Krankencafsen-Arzt, Regierungsrath Dr. Fried. Keesbacher, der besonders hervorhob, wie sehr das schon so oft bekundete herzliche Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Hause Samassa dazu angethan sei, den conservativen Sinn der Arbeiter zu fördern und sie dauernd an das Haus zu fesseln. Zur Nachfeier waren der Jubilar und die Beamten gestern bei ihrem Chef zum Mittagessen versammelt, bei welchem es auch nicht an Toasten fehlte, welche die Verdienste des Jubilars in gebürender Weise feierten. Es war ein Fest der Arbeit im vollsten Sinne des Wortes, ganz dazu angethan, die socialen Gegensätze der Gegenwart, wenn auch in Neinem Kreise, einigermaßen zu ver< söhnen und der ehrlichen Arbeit jene Würdigung zuthcil werden zu lassen, die ihr mit vollem Rechte gebürt. — (Erzherzog Rainer und Cilli.) Man meldet aus Cilli, 8. Juli: Herr Erzherzog Rainer ist bekanntlich ein Freund unserer Stadt. Bei seiner letzten Anwesenheit ließ er sich vom damaligen Vürgermeister-Stellvertreter und nunmehrigen Bürgermeister, Herrn G. Stiger, ausführlich Bericht erstatten über die von der städtischen Verwaltung angestrebten und durchgeführten Fortschritte, wobei er seiner höchsten Anerkennung über die reiche und nutzbringende Thätigkeit unserer autonomen Gemeinde lebhaften Ausdruck gab. Bei einer früheren Anwesenheit war bereits das von Prof. Knittl verfasste Buch über Cilli von Seiner kaiserlichen Hoheit freundlich angenommen worden. Nunmehr hat Erzherzog Rainer auch die von der «Deutschen Wacht» zur 25jährigen Feier der Autonomie von Eilli veranstaltete Festschrift «Celeja» huldvollst angenommen und dem Herausgeber durch sein Oberhofmeisteramt seinen Dank ausgedrückt. — (Waldherrs Lehr« und Erziehung«» anstalt für Knaben.) An der mit dem Oeffentlich« leitsrechte autorisierten Waldherr'schen Privat-Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben wurde vorgestern mit dem üblichen Dankgottesdienste und der Vertheilung der Zeugnisse das Schuljahr geschlossen. Wie wir dem in Druck erschienenen Jahresberichte entnehmen, zählte die Anstalt im soeben abgelaufenen Schuljahre 48 Schüler, und zwar 1l Volksschüler, 12 Frequentanten der Vorbereitungsclasse für Handelsschüler, 6 Realschüler. 2 Gymnasiasten, 7 Handelsschüler, 2 Pnvatisten und 7 Frequentanten des Curses für Einjährig-Freiwillige. Nach dem Geburts-lande waren je 10 Schüler aus dem Küstenlande und aus dem ungarischen Littorale, 9 aus Krain, 6 aus Kroatien und Slavonien, je 4 aus Dalmatien und Serbien, je 2 aus Niederösterreich, Kärnten und Italien, je 1 aus Steiermarl, Mähren, Ungarn, Albanien, Frankreich, Vgypten und Südamerika. Per Lehrkörper bestand aus dem Director, 6 internen und 13 externen Lehrpersonen der hiesigen Mittelschulen und anderen Unterrichtsanstalten. Was die Förderung der körperlichen Ausbildung der Zöglinge anbelangt, muss besonders erwähnt werden, dass sich an dem Schlittschuhlaufen fast alle internen Zöglinge betheiligten. Der geräumige Hof der Anstalt wurde in einen großen Eislaufplah umgewandelt, und so war den Zöglingen Gelegenheit geboten, an jedem Tage in den freien Stunden diesem beliebten Wlntervergnügen zu huldigen. Das Interesse am Schlittschuhlaufen war ein sehr reges, der Einfluss ein sichtlich wohlthuender, da die Zöglinge durch diese gesunde Art der Erholung von geistiger Arbeit an Leib und Seele erfrifcht wurden. Sonst wurden in der freien Zeit Iugendspiele gepflegt. Im Zommer wurde das Spielen auf den Hof verlegt und Exercierübungen vorgenommen, um die Zöglinge an die stramme, militärische Disciplin zu gewöhnen. Einen würdigen Abschluss dieses Schuljahres bildete das Abschiedsfest, welches bewies, wie innig und herzlich das Verhältnis zwischen den Zöglingen und dem Director der Anstalt sowie dessen Familie und dem Lehrkörper ist. Das nächste Schuljahr beginnt am 15. September. Die Aufnahme der Zöglinge findet von Nun an täglich statt. — (Ehrung.) Gestern morgens fand sich das Denkmal des vaterländischen Dichters Anastasius Grün von einer schwarzen Flüssigkeit Übergossen. Der Poet, welcher vor 23 Jahren durch seine «Volkslieder aus Krain» zum erstenmale der gebildeten Welt offenbarte, welchen Schah von Gemüthsinnigleit und Einbildungskraft das einfache und gutmüthige Voll dieses Alpen-lande« in sich bewahrt, wurde abermals mit einer Traufe eigenartiger Dankbarkeit bedacht. Indessen kann der Chronist derartige Vorkommnisse als einen unverkennbaren Fortschritt verzeichnen. Sowohl vom chemischen als auch ^ _°M"^chen Standpunkte aus lässt sich ein Collier l^.» Ü.5 ^ immer angenehmer hinnehmen, als ein vermutMick ^""""'"«erbmdungen. Offenbar haben die vermuthllch sehr lungen Herren, die sich zur Betbätiauna d.eser lhrer Verehrung de« Vaterlands hervordrängten, an das bekannte W°«t Schillers behalten. Das Marmel-Gestein «strahlt, zwar nicht aber auch in Bezug auf seinen matteren Schein lässt ftch'sazen-«Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen.» Und sie schwärzten. — (Das Anastasius-Grün-Denlmal.) Auf Veranlassung des Stadtmagistrates wurde das Denkmal des Dichters gereinigt und heute Nacht bei demselben eine Wache aufgestellt. Um etwaigen Missverständ-nissen entgegenzutreten, mag bei dieser Gelegenheit betont sein, dass lein Kenner der Verhältnisse an irgend welchen Zusammenhang der besagten Ovation mit dem gestern abgehaltenen Sokolfeste denkt. — (Turnfest zu Laibach.) Gestern fand hier ein Fest des hiesigen slovenischen Turnvereines statt, welches vom herrlichsten Sommerwetter begünstigt war. Etwa hundert Häuser waren beflaggt. Die Stadt bot durch den Aufzug der Turner und den Andrang der Neugierigen ein bewegtes Bild. Auch von auswärts, von Cilli, Görz, Trieft, Agram, ebenso aus der näheren Umgegend, hatten sich Gäste, zum großen Theile aus den Kreisen jüngerer Handwerker, eingefunden. Im Kosler« garten entwickelte sich ein fröhliches Leben, welches bis tief in die Nacht hinein sich in weiterer Umgebung laut vernehmbar machte. Per größte Theil der Gäste verließ Laibach mit dem Mitternachtszuge. — (Eine Frage an dieLaibacher Krebsliebhaber.) Als diesertage im schattigen Restaurationsgarten am Bahnhöfe ein leckeres Gericht prächtiger Unter-lrainer Krebse aufgetragen wurde, entspann sich eine Discussion über eine Mittheilung, die ein anwesender Herr aus dem «Berliner Tageblatt» vorlas. Dort war von einer Verhandlung vor dem Schössengerichte in Berlin die Rede, in welcher erörtert wurde, ob ein Händler auf dem Markt gleichwie todtes Geflügel, todte Fische u. s. w., auch todte Krebse verkaufen dürfe, oder ob die Krebse durchaus lebendig sein müssten. Der Restaurateur, Herr König, erklärte es für unbedingt ausgefchlossen, dass ein Vernünftiger derartige Ware ankaufe. Andere Stimmen erhoben sich dagegen, indem sie behaupteten, es handle sich nicht um todt oder lebendig, sondern um frisch oder verdorben. Der Ausspruch des Berliner Schöffengerichtes gab Herrn König recht. Dasselbe halte den Verkauf todter Krebse für unzulässig erklärt. Wie wird es in dieser Beziehung in Laibach gehalten. Die Beantwortung dieser Frage ist in Bezug auf den besonderen Anwert, den die Krebse unseres Landes allenthalben genießen, nicht ohne Bedeutung. — (Der deutsche Parteitag in Cilli.) Zum gestrigen deutschen Parteitag in Eilli hatten folgende Reichsralhs - Abgeordnete ihr Erscheinen zugesagt: Herr Professor Dr. Paul Hofmann v. Wellenhof (Graz), Herr Konrad v. Forcher (Leoben), Herr Dr. R. Foregger, Herr Rudolf Freiherr v. Hackelberg, Herr Dr. Gustav Kolo» schinegg, Herr Bürgermeister-Stellvertreter Koller (Graz), Herr Dr. Leopold Link (Murau), Herr Karl Morre, Herr Alfred Freiherr von Moscon, die Herren Landesausschuss-Beisitzer Dr. Reicher und Dr. von Schreiner, Herr Dr. Th. Starlet und Herr Karl Graf Stürgkh. — (Schadenfeuer.) Am 4. d. M. gegen 2 Uhr nachmittags schlug der Blitz in die mit Stroh gedeckte Heuscheune des Grundbesitzers Johann Hocevar in Sanct Veit ein, wobei das Wohnhaus sammt Stall eingeäschert wurden. Der Schade beträgt 1300 st., welchem eine Ver» ficherungssumme von 1000 fl. entgegensteht. Der Orts-?euerwehr gelang es, den Brand zu localisieren und eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhüten. Menschen« leben sind keine zu beklagen. r. * (Gebt acht auf die Kleinen.) Am 8. d.M. spielten die Kinder Margarethe Sirnil und Johanna Oven neben der Scheuer des Grundbesitzers Mathias Oven in Dravlje mit Zündhölzchen, infolge dessen in der genannten Scheuer Feuer zum Ausbruche kam und diefelbe sammt der daneben liegenden Holzlege einäscherte. Der Schade beträgt 800 fl., wogegen der Besitzer mit 400 fl. Versichert war. —?. — (Gemein dewahl in Hl. Kreuz.) Bei der stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Hl. Kreuz im politischen Bezirke Gurlfeld wurden Johann Kerin von Heil. Kreuz zum Gemeindevorsteher, dann Andreas Stritar in Hl. Kreuz, Johann Vartol in «Zutna, Anton Peric in Unter-Pirosic, Bar-thelmä Marolt in Hl. Kreuz und Johann Kuntaric in Pristava zu Gemeinderäthen gewählt. — (Photographische Ausstellung in Salzburg.) Die berühmte Marmorstiege von Rafael Ponner in Salzburg und der an dieselbe anschließende Pracht-Marmorsaal sind jetzt der Schauplatz eifrigsten geschäftlichen Treibens. Die Ausstellungs-Vorarbeiten gehen ihrer Vollendung entgegen, und wir machen darauf aufmerksam, dass allenfallsige Verspätungen nur bis längstens 10. d. M. angenommen werden können, da sonst die Fertigstellung des Kataloges nicht mehr möglich wäre. — (Effecten«Tombolas.) Der freiwilligen Feuerwehr in Adelsberg wurde behufs Instandhaltung und Nachschaffung von Feuerlöschrequisiten und dem Filialvereine der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Vigaun behufs Errichtung einer Musterobstdörre die Veranstaltung von je einer Effecten-Tombola seitens des l. l. Finanzministeriums bewilligt. — (Von der Südbahn.) Einer uns zugehenden Mittheilung zufolge wird die politische Begehung des Projectes sür die anlässlich der Einmündung der Unter» ^"" Bahnen vorzunehmende Erweiterung der hiesigen Südbahn-Station am künftigen Samstag stattfinden. — (Zur Verbauung der Wasserläufe.) Zu unserer diesbezüglichen letzten Notiz geht uns die Nachricht zu, dass wegen dermaliger dienstlicher Verhinderung des Herrn Landesingenieurs Hrasly die für diese Tage in Aussicht genommene Begehung der Wasserläufe des Wippacher Thales bis zur Herbstzeit aufgeschoben werden musste. — (Interessanter Fund.) Wie uns aus Innerkrain geschrieben wird, hat der Besitzer Mathias Matikic aus Eibenschuss, Ortsgemeinde Planina, am 10 v. M. in einer Wandspalte seiner Behausung den Netrag von 422 fl. in N oten zu 50 fl., 25 fl., 10 fl., 5 fl.. 2 fl. und 1 st. aus den Jahren 1800 und 1806 aufgefunden. — (Vom Blitze erschlagen.) Einer uns aus Krainburg zugehenden Mittheilung zufolge wurde am 4. d. M. die 63jährige Nesitzerswitwe Maria Dralsler aus Drulovk bei Krainburg, wo sie sich während eines Gewitters unter eine hohe Fichte geflüchtet hatte, vom Blitze getroffen und getödtet. * (Unglücksfall.) Am 4. d. M. nachmittags wurde die 63 Jahre alte Nesitzerswitwe Maria Dralsler aus Drulovk im politischen Bezirke Krainburg, während sie bei einem heftigen Gewitter unter einer hohen Fichte stand, vom Blitzstrahle getroffen und getödtet. —r. * (Selbstmord.) Am 7. d. M. wurde der 70jät> rige geisteskranke Gemeindearme Johann Stanisa aus Weindorf, ftolitifcher Bezirk Rudolfswert, im Walde nächst Schwerenbach erhängt aufgefunden. —,-. Neueste Post. Original-Telegramme der Laibacher Zeitung. Wien, 9. Juli. Das Arbeiter-Meeting am Rath« haus wurde von über 10.000 Theilnehmeru besucht. Es waren auch viele Frauen und mehlere Reichsrathsabgeordnete anwesend. Es wurde eine Resolution zugunsten des allgemeinen gleichen' directen Wahlrechtes angenommen. Die gruppenweise abziehenden Arbeiter demonstrierten mit Hochrufen auf die Internationale. Zell-Amsee, 9. Juli. Der Kaiser ist abends aus Bad Gastein eingetroffen. Die See- und Hühenbeleuch« tung war großartig. Paris, 8. Juli. Die Suez-Canal-Gesellschaft wählte als Präsidenten Ferdinand Lesseps wieder. — Der Präsident des Studentencomit^s wurde gestern nachts von Agents Provocateurs überfallen und schwer ver« wundet. Paris, 9. Juli. Der Finanzminister Peycal de-missionierte. Die Stadt ist vollständig ruhig. Verstorbene. Den 7. Juli. Maria Iuzina, Arbeiters.Lochter, 3 M., Polanastraße 51, acut. Darmtatarrh. Den 8. Juli. Anna Biber, Private, 76 I., Theatergasse 1, Altersschwäche. Im Spitale: Den 6. Juli. Andreas Nizjal, Inwohner, 57 I.. «lasen« krebs. Volkswirtschaftliches. Lalbach, 8. Juli. Auf dem beutigen Martte sind er< schienen: 5, Wagen mit Getreide, 12 Wagen mit Heu und Stroh und 14 Wagen und 1 Schiff mit Holz. _______ Durchschnitts«Preise. Mlt,° Mgz.. Vttt. Mg,., fl. lr, st, l lr. fi, lr. fi, lr^ Weizenpr.Meterctr. 6^50 9 50 Nutter pr. Kilo.. — 82------ Korn . 6 60 7 50 Eier pr. Stück . . - 2------ berste . 6 — 6 50 Milch ftr. Liter . . - 10------ Hafer . 7 — 7 80 Rindfleisch pr. Kilo — 64------ .halbfrucht . --------------Kalbfleisch » — 50------ Heiden . 1<) — 10 50 Schweinefleisch » - 64------ Hlrse » 6 — 6 ^. Schöpsenfleisch - - 38------ Kukuruz » 6 — 6 — Hähndel pr. Stück — 35------ Erdäpfel 100 Kilo 4 50------Tauben » - 17------ Linsen pr. Heltolit. 14----------Heu pr. M.-Etr. . 3 57------ Erbsen » 14----------Stroh » . . 2 76------ Fisolen . 10----------Holz, hartes pr. Rindsschmalz Kilo—96—>- Klafter 6 40------ Schweineschmalz » - 70------— weiches, » 5---------- Speck, frisch . _64------Wein,roth.,100 Lit.------24 — — geräuchert . — 66------— weißer, »------30 — Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ? ÜTMg. ^3675^ l7^7' ' O. «chwach ' heiter 8.2.N. 7353 260 SO. schwach heiter 000 9» Ab. 7355 190 O. schwach heiter 7Ü.Mg. 735-6 15 6 O. schwach heiter 9.2.N. 7344 266 W. schwach heiter 0-00 9. Ab. 735-2 20 6 W. schwach heiter Am 8. und 9. anhaltend heiter. — Das Tagesmittel der Temperatur an den beiden Tagen 20 7« und 21 6°, beziehungs» weise um 2 1» und 28' über dem Normale. Für die Redaction verantwortlich: Ottomar Vamberg. Launches Zeitung Nr. 155. 1337 10. Juli 1893. Course an der Wiener Börse vom 8. Juli 1893. «««be« oMe««, E^Maue. Staal«.Hnlthen. »elb Ware b°/„ Vinhciilichr Ncnle in Noten verz. Mal Novrmlier , . . »? "5 »8 <»!> iniliots»vrrz,ffebruarMussuN «"85 9» 05 „ Silber verz. Jänner Juli »? 5!» »? 75 .. „ ., April October »7 55 »7 ?5 l854er 4"/« Staasslose . 25« st. >4? 75 »48 75 18«o«r 5"/« „ aanzr 500 fl, >4? 75 14» 75 I8««er ,. „ Fünftel um'l, 1«4',o ,655» I864«r Staatslose . . 10« 1, l»3 ,»4 - dto. „ . . 50 fl, 1U3," 1l»4 .' »"/» Dom.Pfdbr. ^ 12« fi. . . l55 5" ibN'ku 4"/„ Oest. Volbrente, steunfrel "»35 ll8 k?> 5"/„ vest, Notenrente, steuerfrei —-^ ^-'^ 4"/„ bto, Rente in ftroiienwähr. sieutrslelsüriüX'ttroücnNom. V? 0^» »? X5 »isenbahn. Vtaatöschuldver» schrtibungen, «tlisabethbahn in G, sleuerftel (biv. St,) für ><><> fl, V. 4"/« l2'i'2ä l»i «!, Franz'Joseph - »ahn in Silber » (biv. G»)f. ,<»<> si, Nom. 5>/<"/n l»4 !iü 1<5 Ü5 "/.°/««ubolph-Ä. i, E. (biu. St.) fiir 1«0« fl. «om, . . l00 - 100 »« 4°/n bto, l.Kronenw, steuers. sblv. Et, sUr 2N0 »fr,N°m, »?'»" «»»« b°/o Vorailberarr Vahn in Tllb. » 20«u 1000 fi.s. 10« si.NoM. 100 —100 2« 4°/„ bto. in Kronen«, steuers. 400 u.2N«N»r. f, 20«Kr. Nlnn. »?»> »» »s> Zu Staatöschulbuerfchrelbun-gen nbgeftp. «istnb.'Nctle» «tlilabethbahn AX» st, von »<»<» fi. «. W, pr. Truck »»» ^ »6» -bto, Linz Vubwei« 200 fi. «. W. 5>///<>......23« - »4«.. blo. Salzb.rllr, 2««st.0.W.5°/„ »2» »5 2»« 75 Vom Staate zur Zahlung übernommene l5lsb. > Prior.» Obligationen. «ilisabethbahn SOU u, 3000 M. für »00M. 4»,,. .. . l»»»l»il?25 Velb Ware Elisabethbahn, 400 u. 2N00 M. «00 M. 4"/„...... 122 «N ,««80 ,vlllnz I°Itph Ä. Em. lW4 4«/« U» ,5 89X5 Glllizische «arl - Ludwi« - Vahn «im, 1»«l 3«0 fl, S. 4"/<, . »?'bl> S85N Vorarlbergci Vahn. «miss. 1884, 4"/^(bw.St.) V„s. 10«st,N. SS'---------. Un», Goldrcnle 4°/^ . . , . »15 «0 115 8» dto. Papierrente 5"/„.... —'— —'— d!o. Menle Kronenwähr., 4"/„, steuerfrei für i!00 Krone» Äom. »4 85 85»5 dlo,El.E.«l.V°lol<>0fl,,4'/,"/<. 12°.- 126'.- dto. bto, Eilb. lNN fi., 4>/,"/st W1 102--dto. Ntaals-Oblia, (Unz, Obftb.) v. I. 1»7«, 5"/„ . . l»" b0 121 50 dto.4'/,7<,Echllnrr,lllll-«Ibl.-Obl. l0050 zoi 5« dto, Uil,..«bl.°0bl. 5°/.. . . — - — — dto, Pr2m,-«nl. illttNfi.ö.W. 14875 14« 50 dto, bto, 5 bN fl. e. W. 14«, 75 149 5C TheihNeg,-liole 4"/n l«« fi. . 142-—«2 .V Gsundtntl.'Vbligllliun»n (für 1«0 st. IM.). »"/« galizische...... -'- - - 5°/„ nieder0sterreich!sche , . . l09 75 n« 75 4°/^ kroatische unb slavonische . »? 5" »8 «> 4°/o unnllrische (><>« st. W.) . »« "b 8? 2.>> Andere Assent!. Anlehen. Dona» >«e<,,'Lose 5"/„ , . . I»« - tltt».— dto. -Anleihe l«78 . . 1«« 7» «'»9 ».>> «nlehen der Etabt Vö« . , -'^ — — «lnleyen d, Stadtgemeinde Wien 107 b" IN8 t>« slnleyen d, Eladtnrmeinbe Wien (Silber oder Hold).... l»?'75 12« 75 PrHniien «nl. b. Stablgm, Wien I7l> ?b 17« 75 Vürleba» «nlehe» verlosb, b"/« 100'l»« 10,-5« 4°/„ »ralner Uande«'Änl. . . »? ?b! «8 7b Pfandbrief« (für 1U0 fi.). Vobcr. all«, »st. in b« I. vl.4°/«. 121 »b i»«-l«5 bto, „ ln b« „ 4'/,'/« — — —- «eld ware Nobcr. äug. «ftr. in50I. vl,4°/, 88 8« «8«U bto, Prüm-Schldv, F"/n.I.ö»<> N,-östelr.Lanoe«-Hyp.«nst. 4"/„ ! SS75 100 b« Oest.-ung, Vanl verl. 4>/i"/„ . ^' - - -'— dlo. „ 4°/^ . . 1«U«0I0I-. dto. bniähl. ., 4°/n . . 100'»0 101-- Sparcasst, I.ost., 8NI. b'/,°/nvl. 108-ü« ..— PrioritätS'GbliglltlVNtn ! (sill I«0 fl,). Ferdinand« Nordbahn Em. 1886 10« ,« iui 10 Oesterr. Norbtoestbahn . . . 109 50 II« bo Vtaatsbahn....... «>b b« »UN - Südbahn 5 3°/,..... !5« 75 lü» ?l» 5 5»/,..... <»»'»!'l»6L5 Ung..«aliz. Nahn .... «08 - 108 «> 4°/n Untrrlrainer »ahnen . . 88 50 »»-— Diverse zase (per Stück), Vudapest-Vastlica (Dombau) . S - ^ 8 2" Irebitlose 100 fi. . . . . . 18« ?i> l»?^0 llary-Lose 4« fi. IM. . . . «40 58'— 4"/„Donau-Dampfsch.100fi.IVl. »4!— — — 0fener Lose 4« fi..... 58-. «,-- Plllffy'Uose 40 fl, IM, . , . 57^1 K8'bt» Noihri, tdreuz, »st. »es,v.,I0fi. 183« 13 8" «o'hen kreuz, una. Ges, v., b fi. 13 li,>> ,S 75 Rudolph Lose 10 fl..... Ull'5« »48<» Salm Lose 4« si, llM, . . . »S- ^ 70 — St,'Vfnoi»L°se 40 fl, IM, . S8-- «8b« WalbsteiN'Lose 2« st, IM. . . « bU 4« bu Mnblschäräh.Uose 20 fl IM. ----- 70 — Vew.^ch.d. 3°/nPräm.-Echulbv. d. Vodencrebitanft. I.«« 21— « — blo. II. Vm. 1888 .... »8 — 3« — iiaibacher Lose...... L« 25 »« — Dank»Aetien (per Stück). «lnglo-Oest. Vanl »00 fi.««"/,«. 1!>o-- - 1b« «» Vantvereln, Mener lO« fi, . i»1 W l»» l>0 «eld «are Vodenrr.'«nst,Fft,20«fl.T.40°/„ 420 50 422' Irdt. Vlnstf. Hand, u, . 1«0 fi. »»« 5<» »z?- . Ireditbanl, «ll«, ung.. 20« fi.. 4H 75 41^ 7^ Dep°s«enba»l, Villa,, «W fl. , 2^-224- «»comptc Ges., Nbröst,, 50« fl. ««^ — e?^ — «pc>N,!'lenb,,i>st,.20«fi.2b°/««. ??' - ?»— Lünt"-rl>anl. «st,, 200 st., . . »4<»«) «b«, .. Oesterr, Un«ar, Vanl »00 fi. . 884 —»88- . Unionbanl 20« fi...... »d, «>»».. Verlehrsbanl. All«,. 14« st. . 1?» 25^I?3.-. Arlien von ^ran»port» Anlmuhnuu»g»n (p« Stück). Nlbrecht-Vllhn 200 fi. Silber . S« - - S« 4« «Iföld Fium, »ahn 200 fi, Eilb, —— — — «ussig-Tepl, «kisenb, 300 fi. . . 1775 178« Vvhm.Norbbahn IbU fi. . . «18'—»0» - „ Wsstbahn W« st. . . 3?l! -378 - Vuschtiehraber « fi, IM, , . . 38< — 3«8 - - Diau«,lVat<,.Db.-Z,)2NNfi.3. — — — — Du^Gobsnbachsrl.H^oNfi.V. — — — — flerbinanb« iliorbb. I0»0stlM. »875 »885 <»ali,.lt°rI'Lubw.c».20«st.IM. »17 5« «8 5« Lrmb, 5 Izernow-Iassy« «tisenb.» »esellsch. z>0« st. 8, ... «7 bN ,58 - - Llo«,b.»fterr..Ir («aab-GrazMXlss.S. »<" Wiener Localbahnen-Act.-Ves. 62- InduftriO-Hltin» , (per Stück). »auges,, »llg, Oefl,. 100 fi, . 1«8 - »05 -«gybier Visen° unb Vtahl-Ind. in Wien 100 fi..... K4— «5 «risrnbahnn,..Lfihg,, rrfte. 80 st, ?» 50, ??, „«lbemühl". Papiers, u, «.^». 4» »«^ v» >, Lieft«»« Vr«u««< lOV st. , , «4 5» Hü ü Valgo»Iar<, Vteinlohlen f,0 fl — — ^ — ,,Vchlbal«ühl", Papiers, 20« fi, >«!i — «>,4 l,<, ,,Vtet,rernl", Papiers, u V.,^! <5i - il.^ Trisaller ltohlrnw'«es ?« fi, 15« — ,l>? l.o wst. »xi — 887 Waagon-beihanst,, «llzi. in Pest, 80 st......... i<4 ?.>. l»5'7'> »,. Vaugtsellschaft 1»l» st. . . 1»4 - i« b« «en«b«»er gi«g«l'»ctien<»«s. >?4 — »75 - Devisen. Umfterdam....... ' Deutscht Pl«»e...... Vonbon........ : 4» 15 St>Vete««bur»...... —— — — Valuten. Dutllten .... ü ^ 5"7 20-Franc«-Stücke . 888' 8 8» Silber........ -.-! .. - Deutsche «elchibllnlnoten . ., »0 5>>,«<)!>?. Papier-Rubel..... !»80«!i3',„ (3062) Nr. 5168. Im Inquisitionshause des k. k. Landesgerichtes, Chröngassc Nr. 15, werden am 17. Juli 1893, vormittags 9 Uhr mehrere hundert Kilogramm Hadern und altes Eisen sowie verschiedene verfallen erklärte corpora delicta, insbesondere Schiesswaffen versteigert und an den Meistbietenden gegen sogleiche Bezahlung und Fortschaffung hint-augegeben werden. K. k. Landesgerloht Lalbaoh am 20. Juni 1893. Ich verkaufe freiwillig dasHaosNr.63inSt.Veil ob Lalbaoh sammt Aoker und Obstgarten , am Hiigel gelegen, mit sehr schöner Aussicht, um fl. 800. Näheres bei mir ebendaselbst. (3084) Ignaz A hlin. (2986) 3—2 Nr. 4159. Curatorsbestellunss. Vom k. k. Bezirksgerichte Laas wird bekannt gemacht: Für die verstorbene Gertrand Tom^ik von Laas, beziehungsweise ihre unbekannten Rechtsnachfolger, wurde Herr Gregor Lah, Bürgermeister von Laas, als Curator a6 ncwm bestellt und dem-'^ben der diesgerichtliche Bescheid vom ". Mai 1893, Z. 3574, behändigt. K. k. Bezirksgericht Laas am 24sten Juni 1893. (2926)11^ St. 3834. Razgläs. Neznano kje na Ogerskem odsot-nernu Karolu Marnu iz Kot a pri Novi aulu imenoval se je gospod Ivan Rus 12 Brež skrbnikom na èin ter mu vfoèil odlok, razpisujoè izvršilno dražbo »Jegovega zemljifièa na 11- avgusta in 12. septembra 1893. C. kr. okrajno sodišèe v Ribnici dne l^junija 1893. (296573^2 šr5884T Oklic. Neznano kje v Ameriki odsotnemu arneju Skafarju, poseslniku iz Èerne vasi hišna at. 16, poalavil se je v izvr- "»ni stvari Marije Kolnik iz Verda J:0;1 "jeinu Pclo. 73 gold. 00 kr. gosp. •Albin Suyer v Ljubljani kuratorjem iy at;tum fer temu dostavila realno- in o odloka z dm; 18 aprila 1893 in -i.maja 1893, st. 4103. jft,L"kr- deželno «odisèe v Ljubljani dn6 27. junija 1893. Zwei Gulden 75 Kreuzer > ein Postoolli (Korbflasche) feinsten aromatischen Gebirgs-Himbeeren -Syrup wiederholt prämiiert, versendet franco gegen Nachnahme dos Betrages Apotheker G. Pioooli In Laibaoh. In Flaschen zu 1 Kilo Inhalt h. 70 kr. per Flasche, in Korbflaschen zu 10, 20 und 40 Kilo a 60 kr. per Kilo. Auswärtige Aufträge werden umgehend gegen Nachnahme des Betrages effectuiert, (2941) 2 (2966) 3-1 Nr. 5967. Zweite exec. Feilbietuna. Bei dem k. k. Landesgrrichte in Laibach wird in der Execntionssache des Josef Vodnik von Aiöka gegen Amalia Jäger von Laibach bei fruchtlosem Ablaufe des ersten Termines am 31. Juli 1893, vormittags 10 Uhr, die zweite Fcilbietung der auf 377 fl. 53 kr. und 272 fl. 64 kr. geschätzten Realitäten E. Z. 280 Cata-stralgemeinde Petersvorstadt und E. Zahl 1172 der Catastralgemcinde Tirnan-Vorstadt stattfinden, bei welchem Termine die Realitäten nöthigenfalls auch unter dem Schätzungswerte an den Meistbietenden hintangegeben werden. K. k. Landesgericht Laibach am 27sten Juni 1893. (2833) 3—3 Nr. 5787. Efec. Realitäten-Versteigerung. Vom k. k. Landesgerichte Laibach wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Franz Hren in Laibach die executive Versteigerung der dem Josef Kremzar von Acrov-nica gehörigen, gerichtlich auf 4600 st. geschätzten Realität E. Z. 1303 der kram. Landtafel bewilligt und hiczu zwei Feil-bictuugs-Tagsatzungen, und zwar die erste auf den 24. Juli uild die zweite auf den 28. August 1893, jedesmal vormittags um 11 Uhr, bei diesem Landesgerichte im Sitticherhofe mit dem Anhange angeordnet worden, dafs die Pfandrealität bei der ersten Feilbietimg nur um oder über dem Schätzungswerte, hei der zweiten aber auch unter demselben hintangcgebm werden wird. Die Licitations Bedingnissc, wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein 10vroc. Vadium zu Handen der Licitationscommission zu erlegen hat, sowie das Schätzungsprotokoll und der Gnmdbuchsextract können in der dics-gerichtlichen Registratur eingesehen werden. K. k. Landesgericht in Laibach am 20. Juni 1893. (2975) 3—1 Nr. 13.290. Curatorsbestellung. Vom k. k. städt. - beleg. Bezirksgerichte Laibach wird bekannt gemacht: In der Rechtssache der Gertarud Iagodic von Podgorica gegen Johann Jagodic, resp. dessen Erben und Rechtsnachfolger, auf Anerkennung der Verjährung und Bestattung der Pfandrechtslöfchung bezüglich der Forderung per 178 fl. 67 kr. bei der Realität Einl. ZZ. 80 und 176 der Catastralgemeinde Selo wurde dem unbekannt wo befindlichen Geklagten Herr Franz Koöak, Gemeindevorsteher in Groh-luftp, zum Curator »6 a^tum bestellt und demselben die itlage 66 s)i-z,6«. 6. Juni 1893, Z. 13.290, worüber die Tagsatzu»g zur summarischen Verhandlung auf den 25. Juli 1893, vormittags 9 Uhr, Hiergerichts angeordnet wurde, zugefertigt. Laibach am 8. Juni 1893. (2955) 3—2 Nr. 3621 Reaffumierulttt executiver sseilbietunss. Ueber Ansuchen des Johann Majerle von Otavitz Nr. 1 werden die mit hg. Bescheide vom 18. October 1892,Z. 7526, auf den 17. Februar und 24. März 1893 angeordneten exec. Feilbietungen der dem Mathias Grahek von Oberpaka Nr. 1 gehörigen Realitäten E. IZ. 42 und 235 »6 Petersdorf mit dem vorigen Anhange auf den 28. Juli und auf den 30. August 1893, vormittags 10 Uhr, Hiergerichts reassu-miert. K. k. Bezirksgericht Tschernembl am 12. Mai 1893. (3049) 3—1 St. 4992. Oklie. Mariji Gornik in Gregoriju Oäabenu j in njenim pravnim naslednikom imenoval se je g. Karol Puppis skrbnikom za èin, dostavši mu tožbo de praes. 10. junija 1893, st. 4992, zaradi za-starenja terjatve, na kojo se je doloèil narök za skrajšano razpravo na dan 4. avgusta 1893 dop. ob 9. uri pri tem sodišèi. C. kr. okrajno Hodišèe v Logatci dne 16. junija 1893. . (3050) ' Nr. 860. Curatorsbestellung. Dem unbekannt wo befindlichen Anton Lnzcr von Dobravce, Bezirk Landstraß, wurde der Advocat Dr. Karl Slanc von Rudolfswert als Curator a6 aolum bestellt und demselbeu der diesgerichtliche wechsclrechtliche Zahlungsauftraq vom 30. Mai K. k. Kreisgericht Rudolfswcrt am 30. Juni 1893. (2976) 3—3 Nr. 13.930. Edict. Vom gefertigten k. k. städt.-deleg. Be zirlsgerichte wird im Nachhange ),uü'. Edicte vom 27. April 1893, Z. 95lj l, hiemit kundgemacht, dass wegen Erfolg losigkeit des ersten Feilbietungs-Termincs am 15. Juli l. I. zur zweiten executiven Feilbietung der auf 1200 fl. geschätzten Realität Einl. Z. 48 der Cat.-Gem. Brunndorf geschritten wird. K. k. städt.-deleg. Bezirksgericht Laibach am 21. Juni 1893. (3057) Nr?5990. Bekanntmachung. Vom k. k. Landesgerichte in Laibach als Comzirsgericht wird der mit dem Beschlusse vom 8. October 1893. Z. 9289. über das Vermögen des am 20. Juni 1892 verstorbenen Blas Demöar von Eisnern eröffnete Concurs infolge Vertheilung der Masse für beendigt erklärt. K. l. Landesgericht Laibach am Isten Juli 1693. (3072)^3-1 Nr. 4549. Erinnerung. Von dem k. l. Bezirksgerichte Gottschee wird den Johann Eppich in Amerika unb Zosef Eppich in Trieft hiemit erinnert: Es habe wieder dieselben bei diesem Gerichte Maria Brinnskelle von Schale kendorf 8ud pr»6«. 6. Juni 1883, Z. 4549. die Klage auf Zahlung von 125 fl, s. A. eingebracht, worüber zur summarischen Verhandlung die Tagsatzung auf den 14. Juli 1893 vor 9 Uhr mit dem Anhange des tz 18. S. P. angeordnet wurde. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und derselben vielleicht aus den k. l. Erblanden abwesend sind, so hat man zu ihrer Vertretung und auf ihre Gefahr und Kosten den Anton Schelesniker in Gottschee als Curator llci ac!lulli bestellt. Die Geklagten werden hievon zu dem Ende verständigt, damit dieselben allenfalls zur rechten Zeit selbst erscheinen oder sich einen anderen Sachwalter bestellen und diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordmmgsmäßigen Wege einschreiten und die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, widrigens diese Rechtssache mit dem aufgestellten Curator nach den Bestimmungen der Gerichtsordnung verhandelt werden und die Geklagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Rechtsbehelfe auch dem benannten Curator an die Hand zu geben, sich die aus einer Verabsäumnng entstehenden Folgen selbst beizumessrn haben werden. Gottjchce ain 10. Juni 1693.