Bezugspreise Für Vsterreich-Ungaru ganzjährig K 4' — halbjährig K 2- — Für Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Für dar übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briese ohne Unterschrift werdennichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Mandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Ir.serate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver. waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Postsparkass en-Konto 9ir. 842.285. Kr. 20. Kottschee, am 19. Mtoöer 1913. Jahrgang X. Vom Landtage. In der Sitzung am 3. Oktober bemerkte Ab. Dr. Lampe, daß sich die Angelegenheit der Errichtung einer landschaftlichen Viehversicherungsanstalt der großen Regiekosten halber vorläufig im Studiumsstadium befinde. Die Viehzüchter sollten sich selber organisieren, worauf ihnen der Landesausschuß entsprechende Beiträge leisten wolle. Im Adelsberger Bezirke sei dies schon geschehen. — In Begründung seines Driuglichkeitsantrages, betreffend die Errichtung einer öfsentlichenslowenischenVolkssch ulein Gottschee verwies Abg. Ribnikar daraus, daß die Zahl der slowenischen Schulkinder in Gottschee zur Füllung von drei (?) Schulklassen ausreiche. Von etwa hundert Eltern sei eine Petition um diese Errichtung gefertigt worden, aber die deutsche Beamtenschaft des dortigen Bergwerkes habe die zwecks Einvernahme der Eltern bereits ausgeschriebene Verhandlung hintertrieben (?); jetzt drohe sie der ihr unterstehenden Arbeiterschaft sogar mit Entlassung. (Unrichtig! D. R.) Dem Antrage wurde mit den Stimmen beider slowenischer Parteien die Dringlichkeit zuerkannt und der Antrag dem Schulausschusse zugewiesen. — Die Rechnungsabschlüsse des Landesfonds für die Jahre 1911 und 1912 wurden mit den Stimmen der Abgeordneten der Slowenischen Volksparlei und des Großgrundbesitzes angenommen. Berichterstatter Abg. Dr. Krek sagte hiebei in seinem Schlußworte, daß der Finanzplan im Reichsrate so gut wie beschlossen sei und daß Kram infolge der Zuweisung von 1,200.000 K wohl imstande sein werde, die Abgänge zu decken. — In der Verhandlung des Voranschlages für das Jahr 1913 bemerkte u. a. Abg. Graf Barbo, dem Landeausschuffe könne die Entlastung erteilt werden; allerdings hätten Ersparungen gemacht werden können. Des Landes harrten noch große Aufgaben; die unabweisbare Remedur des Irrenhauses werde einen Aufwand von drei bis vier Millionen Kronen erfordern. Dazu kämen die Ausgaben für Wasserleitungen, für die Ausgestaltung des Straßennetzes, namentlich in entlegeneren Gegenden, wie im Gottscheer Bezirke. Den Landesausschuß treffe übrigens kein Tadel hinsichtlich der Straßenzüge im Gottscheer Bezirke, denn es sei nicht seine Schuld, daß der anfänglich in Verwendung gestandene Techniker nichts geleistet habe; der gegenwärtig mit der Straßentrassterung betraute Techniker (Ing. Röülbach) hingegen sei tüchtig und habe bereits eine Reihe von Straßen trassiert. (1. Neubacher-Altbacher-Brunnwirt; 2. Kletsch-Grintowitz; 3. Tiefenreuter-Altbacher; 4. die Straßenum-legung Mitterdorf-Obrern; 5. Nesseltal-Gottschee, bzw.Schalkendorf-6. Kummerdorf-Neufriesach; 7. Stalzern-L>krill-Ober- und Unter-fliegendorf-Verderb-Reintal; 8. Verderb-Verdreng-Ober- und Unter; pockstein; 9. Grastinden-llnterlag; 10. Tanzbüchel-Büchel.) Die Auswanderung nehme geradezu katastrophale Dimensionen an und durch sie werde die Landwirtschaft auf das empfindlichste getroffen. Man erhalte keine landwirtschaftlichen Dienstboten mehr, die Kulturen gingen infolge schlechter Bearbeitung zurück. Abg. Graf Barbo brachte eine Entschließung ein, worin die Regierung aufgefordert wird, dem Abgeordnetenhause einen Gesetzentwurf gegen die Auswanderung vorzulegen, der energische Maßnahmen gegen die dem Volkswohlstände verderbliche Auswanderung sowie gegen das die Auswanderung fördernde Agententreiben enl- Neihenfolge der Stadtrichter und Mrgermeister der Stadt Gottschee. (Schluß.) _ Stadtrichter. Nachdem Johann Wiederwohl im Jahre 1860 wegen Kränklichkeit seine Ehrenstelle als Bürgermeister niedergelegt hatte, wurde am 15. März 1860 stimmeneinhellig das Gemeindeausschußmilglied Gastwirt Josef Verderber (Nr. 115 „Bairisch") zum Bürgermeister gewählt. Das Kassawesen übernahm Franz Bartelme. Josef Verderber war bereits 1850—1860 GemeindeanSschußmitglieb gewesen. Er starb 1867 im 50. Lebensjahre. Apotheker Josef Braune, der 1864 bis 1866 und 1869 bis 1877 Bürgermeister von Gottschee war, übernahm nach dem Ableben des Apothekers Karl Naglitsch die Apotheke in Gottschee. Er gehörte der Stadtgemeindevertretung von 1850 bis in die achtziger Jahre an. Von 1862 bis 1864 war er Gemeinderat. Besonders verdienstvoll waren seine tatkräftigen Bemühungen um die Errichtung eines Gymnasiums in Gottschee. Dieses wurde 1872 als Staatsuntergymnasium ins Leben gerufen. Apotheker Braune war auch Landtagsabgeordneter. Er starb 1889, 72 Jahre alt. Josef Kren, Kaufmann und Besitzer des Hauses Nr. 76, war Mitglied der Gemeindevertretung seit 1860, Bürgermeister von 1866 bis zu Anfang 1868; von 1874 bis 1891 gehörte er dem Ge-meindeausschusse teils als Gemeinderat, teils als Ansschußmitglied an. Er starb 1895, 65 Jahre alt. Franz Fortuna war Kaufmann und Besitzer des Hauses 79 in Gottschee. Von 1861 an gehörte er mehrere Jahre der Gemeindevertretung als Gemeinderat an. Als Josef Kren im Jahre 1868 seine Stelle als Bürgermeister zurücklegte, wurde Fortuna zum Bürgermeister gewählt, suchte jedoch schon am 25. Juni 1868 um Enthebung von seiner Stelle an. In der Folge übersiedelte er nach Laibach und war später mehrere Jahre Bürgermeister-Stellvertreter der Landeshauptstadt. Franz Bartelme, der Begründer des seit 1839, somit bereits 74 Jahre in Gottschee bestehenden Geschäftshauses, gehörte der Gemeindevertretung von 1850 bis 1875 teils als Gemeinderat, teils als Ausschußmitglied an; im Jahre 1869 war er vorübergehend Bürgermeister. Josef Braune, Gastwirt und Besitzer des Hauses Nr. 88, war 1864 bis 1889 Mitglied der Stadtgemeindevertretung, und zwar 1864 bis 1875 als Ausschußmitglied, 1876 als Gemeinderat, 1877 bis 1889 als Bürgermeister. Ihm verdankt Gottschee die neue hielte. Müsse das Agententreiben geduldet werden? (Abg. Graf Margheri: Es ist ein Verbrechen am Lande!) Für die Landwirtschaft sei viel geschehen. (Auch in Gottschee? D. R:) Gegen die trialistisch gefärbten Ausführungen des Abg. Dr. Krek bemerkte Abg. Graf Barbo, es sei eine Utopie, wenn man glaube, daß nach erfolgter Vereinigung der Slowenen mit den Kroaten die finanzielle .Lage in Krain sich bessern werde. Diese politische Utopie (Lwia-lismus) sei sowohl vom österreichischen als auch vom speziell krai-nischen Standpunkte unzulässig. Den Kroaten gehe es wirtschaftlich nicht besser als uns; die Idee der Zusammengehörigkeit sei eine künstliche, die Kroaten und Slowenen seien nicht eine Nation, schon aus dem Grunde nicht, weil die Kroaten etwa drei Jahrhunderte später eingewandert seien. Die Deutschen und die Slowenen in Krain stünden sich vielmehr näher als die zwei südslawischen Völker; sie seien angewiesen, im gleichen Lande zu leben. Abg. Graf Barbo trat für das Zusammengehen beider Nationalitäten im Lande ein; der Großgrundbesitz habe viel Gemeinsames mit dem slowenischen Volke und sei jahrhundertelang mit ihm zusammen-gegangen. Wir sind warme Freunde der slowenischen Nation, wir halten es für unsere Pflicht, auf eiue Aussöhnung der beiden Nationalitäten hinzunrbeiten. Wollen Sie das — uns finden Sie immer zu ehrlicher Verständigung bereit. — In Fortsetzung der Debatte kam es zu stürmischen, lärmenden Auseinandersetzungen. Abg. Ribnikar wurde wegen einer beleidigenden Äußerung von drei Sitzungen ausgeschlossen. Abg. Dr. Krek'trat gegenüber dem Grafen Barbo für den Trialismus ein, wobei er erklärte, daß sich der nationale slowenische Gedanke völlig mit dem österreichischen Gedanken decke, und bemerkte schließlich, daß sich zum Vorteile der vom Abg. Grafen Barbo befürworteten Verständigung der beiden Nationalitäten in Krain die Deutsche Partei vor allem von den^ chauvinistischen Elementen emanzipieren müßte. — Abg. Lavrenčič anerkannte, daß im Steiner Bezirke für die Hebung der Landwirtschaft viel geschehen sei.— Sohin wurde der Landesv oranschlag für das Jahr 1913 mit dem Erfordernis von 6,821.622 K und mit der Bedeckung von 2,573.658 K, also mit einem Abgange von 4,247.964 K festgesetzt. Zur teilweisen Deckung dieses Abganges ist einzuheben eine 40% che Umlage auf der Verzehrungssteuer für Wein, Weiu-und Obstmost und Fleisch, dann eine selbständche Landesumlage auf Bier zu 4 X vom Hektoliter, ferner eine 40 % che Umlage auf alle direkten Staatssteuern mit Ausnahme der Personaleinkommensteuer und der Hausier- und Erwerbssteuer. Der Rest des Abganges ist durch eine Kreditoperation zu decken. Die Resolution des Abg. Grafen Barbo, betreffend die Auswanderung, wurde einstimmig angenommen. — In der Sitzung am 9. Oktober wurde der Antrag des Abg. Dr. Novak, es sei die Regierung aufzufordern, das den Inhabern von Stammaktien der Unterkrainer Bahnen ge- Häusernummerierung und Gassenbenennung, die Verlegung des Bieh-platzes (Marktplatzes aus der Stadt, die Anpflanzung von Alleen und dergl. Ein ganz besonderes Verdienst erwarb er sich durch die Gründung der Sparkasse der Stadt Gottschee im Jahre 1882. In Anerkennung seiner Verdienste um das Gemeinwohl wurde ihm im Jahre 1883 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. Die Stadlgemeindevertretung ernannte ihn mit Sitzungsbeschluß vom 4. Juli 1883 „für sein tätiges Wirken im Gemeindewesen als Bürgermeister" zum Ehrenbürger. Er war seinerzeit auch Obmann des Ortsschulrates, Obmann des Sparkasseausschusses, Ortsschul-inspektor und.Landtagsabgeordneter. Alois Lop, Hotelier und Realitätenbesitzer, wurde 1886 in die Gemeindevertretung gewählt und steht seit 1889 als Bürgermeister an der Spitze der Stadtgemeinde; zugleich ist er Obmann des Ortsschulrates, des Bezirksstraßenausschusses, des Sparkasseausschusses und der Sanitätsdistriktsvertretung von Gottschee. Der tatkräftigen Initiative dieses für die Hebung seiner Vaterstadt unermüdlich und mit schönstem Erfolge tätigen Mannes verdankt Gottschee eine Reihe von Neuschöpfungen, die der Stadt ein modernes Gepräge gaben; so den Bau der neuen Volksschule (eröffnet 1 894), schehene Unrecht durch Auszahlung einer Entschädigung gut zu machen, dem Verwaltungsausschusse zugewiesen. Ferner wurde ein Antrag, betreffend die Ausscheidung des Landes Krain aus dem Bereiche der Arbeiter-Uufallversicherungsanstalt in Triest (wegen Zurücksetzung des deutschen und slawischen Elementes gegenüber dem italienischen), angenommen, ebenso der neue Entwurf eines Jagdgesetzes. Die Interpellation des Abg. Dr. Pegau, betreffend die Bewilligung von Lizenzen für Gastwirte über die Sperrstunde ohne Anhörung des Gemeindeamtes, bezw. des Gemeindeausschusses, beantwortete Se. Exzellenz der Herr Landesprästdent dahin, daß die Bezirkshauptmannschaften schon mit dem Erlasse vom 28. Mai 1911 die Weisung erhalten hätten, die Bewilligung von Lizenzen über die Sperrstunde von der Anhörung des betreffenden Gemeinderates abhängig zu machen. Die Landesregierung werde die Bezirkshauptmannschaften auf diesen Erlaß neuerlich aufmerksam machen. — Bezüglich der Regelung der Lehrergehalte wurde auf Antrag des Finanzausschusses beschlossen, den Landesausschuß ZN^ beauftragen, eine den gegenwärtigen Verhältnissen und Bedürfnissen angemessene Änderung des einschlägigen Gesetzes auszuarbeiten und sie ehestens dem Landtage vorzulegen. Der Landesausschuß wurde weiters ermächtigt, bei der Einforderung der unverzinslichen Reblausdarlehen in berücksichtigungswürdigen Fällen die tunlichste Nachsicht walten zu lassen, und zwar durch Verlängerung der Rückzahlungsfristen. — Die Petition des pensionierten Herrn Oberlehrers Josef Windisch um Einrechnung der Teuerungszulage in die Pension wurde gleich mehreren ähnlichen Petitionen dem LandeSausschusse zur entsprechenden Erledigung abgetreten. Der Lehrerswitwe Frau Maria Leinert wurde ihr jährlicher Gnadengehalt für weitere drei Jahre zuerkannt. — In der Sitzung am 10. Oktober wurde das Vogelschutzgesetz angenommen. Abg. Pouše berichtete über den selbständigen Antrag des Abg. v. Sch ollmayer-Lichtenberg, betreffend die Abänderung des § 11 des Gesetzes vom 26. September 1874. L. G. Bl. Nr. 27, und stellte den Antrag: Der darauf zielende Antrag, daß für schwere Lastwagen eine größere Breite der Felgen festgesetzt werde, wird dem LandeSausschusse mit dem Aufträge zugewiesen, in dieser Angelegenheit die Meinung aller Bezirksstraßenausschüsse einzuholen und sodann dem Landtage hierüber seinen Antrag vorzulegen. — Angenommen. —, Der vom LandeSausschusse vorgelegte Gesetzentwurf über einige Änderungen des Gesetzes über die Gemeindetaxen wurde gleichfalls angenommen. Nach § 11 des Tarifes zum Taxgesetze ist nun für jede Zustellung von (gemeindeämtlichen) Vorladungen oder sonstigen amtlichen Schriftstücken, außer für Zustellungen, die über Verlangen anderer Behörden, Ämter und Gemeinden in öffentlichen ^Angelegenheiten stattzufinden haben, eine Taxe von 20 h bis 50 h zu entrichten. — Der § 33 des Arm e n g e s etzes vom 28. August eines Schlachthauses (1893, wurde später wieder aufgelassen), des Wasser- und Elektrizitätswerkes (1896), der neuen Stadtpfarrkirche (nach den Plänen des berühmten Dombaumeisters Freiherrn v. Schmidt im Jahre 1903 fertiggestellt), den Um- und Zubau des Gymnasialgebäudes (1909, anläßlich der Erweiterung der Anstalt zu einem 'Obergymnasium), den Umbau des Krankenhauses, die Herstellung von Bürgersteigen und Kanalisterungsarbeiten, ferner die Einverleibung der beiden Vororte Gnadendorf und Hutterhäuser zur Stadt (1896), die Ausscheidung der Steuergemeinden Seele und Katzendorf aus der Stadlgemeinde Gottschee (1896). Auch für den Bahnbau (Eröffnung der Lokalbahn Laibach-Gottschee im Jahre 1893) und für die Verstaatlichung der Fachschule für Holzbearbeitung (Fachschule für Tischlerei) setzte er sich erfolgreich ein. Von 1895 bis 1901 war er Abgeordneter des Wahlbezirkes Gottschee-Reifnitz im Landtage. Für seine vielfachen Verdienste wurde Bürgermeister Alois Loy im Jahre 1898 durch die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und 1908 neuerdings durch Verleihung des Titels eines kaiserlichen Rates ausgezeichnet. Im Jahre 1914 feiert Herr kaiserl. Rat A. Loy sein 25 jähriges Jubiläum als Bürgermeister von Gottschee. 1883, L. G. Bl. Nr. 17, wurde außer Kraft gesetzt. Im genannten Paragraphen wird den Gemeindeämtern die fruchtbringende Anlegung aller Einkünfte des Armenfonds mit Ausnahme der zur sofortigen Verteilung ausdrücklich gewidmeten freiwilligen Gaben und Vermächtnisse oder veranstalteter Sammlungen und der Strafgelder bis zum Höchstbetrage von 40 K auferlegt, was nunmehr zu entfallen hat. — Es wurde ferner u. a. beschlossen, einige neue Stellen im Landesdienste zu spstemisieren. Für die Aufsicht über die Gemeinden und für die unmittelbare Belehrung der Gemeindevorsteher ist ein eigenes Revisionsamt mit einer Konzeptskrast, drei Kanzleibeamten und nach Bedarf mit einer oder zwei Hilfskräften zu errichten. — Der Landesausschuß wurde beauftragt, den Entwurf eines neuen Fischereigesetzes auszuarbeiten und vorzulegen. — Die Angelegenheit der Errichtung einer Landesoiehver-sicherungsanstalt wurde dem Landesausschusfe zugewiesen, der in der nächsten Session dem Landtage darüber zu berichten und entsprechende Anträge zu stellen haben wird. Eine Resolution, die für die Förderung lokaler Viehversicherungsanstalten durch Beiträge des Landes eintmt, wurde ebenfalls angenommen; desgleichen auch Anträge, betreffend die Vertilgung von landwirtschaftlichen Schädlingen und die Hebung der Obstkultur (Heranbildung von Ortsobstzüchtern, die das Volk in der Obstzucht zu unterweisen hätten.) — Abg. Jarc stellte namens des Schulausschusfes folgenden Antrag: Der Landesausschuß wird beauftragt, alle entsprechenden Schritte zu tun, damit die Eröffnung einer öffentlichen slowenischen Volksschule in Gottschee nach Möglichkeit gefördert werde. Die ganze Angelegenheit sei unparteiisch durchzu-führen und hiebei sei auch darauf Einfluß zu nehmen, daß jedweder gegnerische Zwang aufhöre. Abg. Galle erklärte demgegenüber, der Antrag stifte nur nationalen Unfrieden, zumal wenn bedacht werde, von wem er eingebracht worden sei. Der Landesschulrat habe in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung einen ausgesprochen slowenischen Charakter. Wenn daher der Antrag im Landtage eingebracht worden sei, es sei in Gottschee eine öffentliche slowenische Volksschule zu errichten, so wolle derselbe nur einen Druck auf die Behörden ausüben, bei ihren Erhebungen vom objektiven Wege abzugehen. Redners Partei (Großgrundbesitz) werde gegen den Antrag stimmen. Der Antrag des Schulausschusses wurde mit den Stimmen der beiden slowenischen Parteien angenommen. (Ob es wirklich zur Errichtung einer öffentlichen slowenischen Volksschule in Goltschee kommt, ist sehr fraglich, da die hiesigen Slowenen zumeist selbst dagegen sind, bezw. nach besserer Überlegung ihre Zustimmung zurückgezogen haben). — Auf Antrag des Abg. Jaklic wurde der Landesausschuß beauftragt, alle Vorkehrungen zu treffen, damit die Ortschaft Langenton mit Wasser versorgt werde. — Abg. Vehovec trat für die eheste Errichtung einer Wasserleitung in Dürrenkram ein. — Abg. Košak berichtete über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die Entschädigung der Besitzer von Stammaktien der Unterkrainer Bahnen und stellte den Antrag: Das k. k. Eisenbahnministerium wird aufgefordert, den Privataktionären der Unterkramer Bahnen eine angemessene Entschädigung für den Zeitpunkt zu sichern, wo sich die Aktivität der Uuterkrainer Bahnen herausstellte. Abg. Dr. Tavcar bezeichnete den Antrag in dieser Form als wertlos, weil eine Aktivität bei der heutigen Sachlage schlechterdings unmöglich sei. Abg. Jarc wies darauf hin, daß die Weißkrainer Bahn nun eine ganz neue Situation schaffe. Der Verwaltungsrat der Untcrkrainer Bahnen sei vor etlichen Alternativen gestanden, um die Bahn zu sanieren; von einer Verstaatlichung habe keine Rede sein können. Die pachtweise erfolgte Ueber-nahme der Unterkrainer Bahnen durch die Staatseisenbahnverwaltung zwinge diese, große Investitionen zu machen. Abg. Dr. Tavcar hielt dem Abg. Jarc vor, daß er das Vorgehen der Staatseisenbahnverwaltung gegenüber den Aktionären gutheiße. Die Staatseisenbahnverwaltung hätte den Umstand berücksichtigen sollen, daß sich unter den Aktionären auch solche aus der ärmeren Bevölkerung befänden. Abg. Ja klic brachte eine Entschließung ein, in der die Staatsbahndirektion in Triest aufgefordert wird, nach Eröffnung des Verkehres auf der Weißkrainer Bahn (Mai 1914) bei gleichzeitiger Vermehrung der Personenzüge auf der Hauptstrecke der Unterkrainer Bahnen (Laibach-Rudolfswert) auch die Zahl der Personenzüge auf der Strecke Grotzlupp-Gottschee zu vermehren. Abg. Graf Barbo bedauerte, daß die Konzessionsdauer der Unterkrainer Bahnen verkürzt worden sei. Es sei sehr bitter, daß die Aktionäre alle Hoffnung verloren hätten, aber durch die Annahme der Resolution des Ausschusses wäre doch vielleicht noch Möglichkeit vorhanden, daß sich das Eisenbahnministerium erweichen ließe. Sohin wurde der Antrag des Ausschusses in der vom Abg. Dr. Tavcar beantragten Form (nämlich unter Weglassung der Worte „für den Zeitpunkt, wo sich die Aktivität der Unterkrainer Bahnen herausstellte") samt den Resolutionen der Abg. Jarc und Jaklic angenommen. — Am Schluffe der Sitzung warf Landeshauptmann Dr. 8usteršic einen Rückblick auf die verflossene Legislaturperiode des Landtages, die er als überaus ersprießlich und fruchtbar bezeichnete, dankte mit warmen Worten dem Herrn Landespräsidenten für die wertvoll^ Mitarbeit und brachte auf Se. Majestät den Kaiser ein dreimaligrs Živio und Hoch aus. Hierauf erklärte er im kaiserlichen Aufträge den Landtag für vertagt. Aus Stabt und Land. chottschee. (D e r k r a i n i s ch e L a n d t a g) ist aufgelöst worden, die Neuwahlen wurden am 14. Oktober ausgeschrieben. Die allgemeine Wählerklasse wählt am 1. Dezember d. I., die Landgemeinden am 9. Dezember, die Stabte und Märkte sowie die Handels- und Gewerbekammer am 16., der Großgrundbesitz am 22. Dezember. Die regelmäßige sechsjährige Funktionsdauer des Landtages wäre im Mürz 1914" abgelaufen. Um noch im heurigen Jahre die Wahlen durchführen zu können und so zu ermöglichen, daß die Landesvertretung zu Beginn des nächsten Jahres in ihrer neuen Zusammensetzung versammelt werden kann, wurde der Landtag bereits gegenwärtig aufgelöst. — (Ernennung.) Herr Franz Kresse, Volontär an der Filiale Ried (Oberösterreich) der Zentralbank deutscher Sparkassen, wurde zum Beamten der genannten Bank ernannt und nach Umstellen an die dortige Filiale versetzt. — (Die Feier des Gedenktages der Völkerschlacht bei Leipzig) wurde auch in Gottschee am 18. d. M. festlich begangen. Um 9 Uhr vormittags zelebrierte der hochw. Herr Dechant und Sladtpfarrer Ferdinand Erker ein feierliches assistiertes Hochamt, dem die Beamten, die Gemeindevertretung, die Schulen usw. beiwohnten. Wegen des Redaktionsschlusses werden wir über die Schulfestlichkeiten erst in der nächsten Nummer berichten. — (Vom Volksschuldienste.) Der Bezirksschulrat in Gottschee hat die Supplentin an der Volksschule in Obergras Frl. Ludmilla Peternel zur provisorischen Lehrerin an ihrem gegenwärtigen Dienstposten ernannt. — Der Landesschulrat hat die Kom-binierung des Knaben- und Mädchen-Wiederholungsunterrichtes an der Volksschule in Pöllandl, dann die Zusammenziehung der Alltags- und Wiederholungsschüler beim Religionsunterrichte an der Volksschule in Stalldorf im Schuljahre 1913/14 genehmigt. Desgleichen hat der Landesschulrat die Zusammenziehung der Alltags- und der Wiederholungsschüler beim Religionsunterrichte an der Volksschule in Suchen im Schuljahre 1913/14 genehmigt. — Der Landesschulrat hat die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Emma Krauland zur unentgeltlichen Schulpraxis an der zwei-klasstgen Volksschule in Obermösel und die absolvierte Lehramts-kandidatin Fräulein Maria Erker zur unentgeltlichen Schulpraxis an der siebenklassigen Privat-Mädchenvolksschule im Waisenhause in Gottschee zugelassen. — (Kataster der Gemeindestraßen.) In der Sitzung des krainischen Landesausschusses vom 4. Oktober wurde u. a. beschlossen, alle Gemeindeämter aufzufordern, ehestens einen Kataster sämtlicher Gemeindestraßen anzulegen. — (Auswanderungsgesetz.) In der Herbstlagung des Reichsrates wird n. a. auch das neue Auswanderungsgesetz eingebracht werden. — (Einreihung der Stadt Gottschee in die dritte Klasse der Aktivitätszulagen.) Mit einer Verordnung des Gesamtministeriums hat die Regierung neuerlich 71 Amtsorte in die nächsthöhere Klasse der Aktivitätszulageu versetzt. Auf Grund dieser Verordnung wurde die Stadt Gottschee in die dritte Klasse der Aktivitätszulageu eingereiht. — (Inspektion.) In der zweiten Oktoberwoche inspizierte der Lustrator Herr J. Skušek das Steueramt in Gottschee. — (Stellungspflichtige in Amerika.) Bei der letzten Rekrutierung waren in Österreich über 100.000 stellungspflichtige junge Männer abwesend. Sie waren alle in Amerika. ■— (Die Lehrbefähigungsprüfungen) für allgemeine Volks- und Bürgerschulen beginnen Freitag den 7. November 1913 nm 8 Uhr früh an der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalr in Laibach. Znlassnngsgesnche sind im Wege der Schulleitung spätestens bis 30. Oktober 1913 der Prüfungskommission in Laibach zu übermitteln. — (Spende.) Der ehemalige Kaufmann und Privatier Herr Johann Schleimer, eines der ältesten Gemeindeausschußmitglieder der Stadt Rottenmann, hat zur Ausgestaltung des Komiteesitzungszimmers des Rathauses (neuer Rathausbau) in Rottenmann den Betrag von 3500 K gespendet. ■— (Kirche n musikin sp e ktore n.) Vom f. b. Ordinariate ist eine Kommission für Kirchenmusik eingesetzt und sind f. b. Inspektoren für die Organisten ernannt worden. Für das Dekanat Gottschee wurde Seine Gnaden der hochw. Herr Abt von Sittich Pater Bernhard Widmaun ernannt, der zugleich Mitglied der Kommission für Kirchenmusik sür die Laibacher Diözese ist. — (Slowenische Volksschule in Gottschee?) Bei den am 14. d. M. behördlicherseits gepflogenen Einvernehmungen stellte es sich heraus, daß es hier nur 32 schulpflichtige Kinder gibt, sür die seitens der Eltern eine slowenische öffentliche Volksschule verlangt wird. Es fehlt demnach die gesetzliche Grundlage auch nur für eine einklafsige slowenische Volksschule (40 Schüler). Die slow.-liberale Presse hatte mit 1000 Slowenen und 200 slowenischen Kindern in der Stadt Gottschee geflunkert. Höher geht der Schwindel nimmer! Von den slowenischen Arbeitern beim Kohlenwerk erschien kein einziger zur Verhandlung, nicht etwa wegen eines auf sie seitens der Werksdirektion ausgeübten Druckes, sondern weil sich alle dortigen Eltern des großen praktischen Wertes bewußt geworden sind, den die Kenntnis beider Landessprachen für ihre Kinder besitzt. — (Spende sür die beim großen Brande tätig gewesenen Feuerwehren.) Auf eine vom Herrn Stadtamtssekretär Karl Pornpskl, Obmann des Verbandes deutscher Feuerwehren in Gottschee, dem Oberinspektor der wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt, Herrn Moro, persönlich vorgebrachte Bitte hat der Verwaltungsrat der wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt in Graz über Fürsprache des Herrn Oberinspektors Moro dem Fenerwehr-Gauverbande in Gottschee den Betrag von 300 K durch den Vertreter der genannten Versicherungsanstalt, Herrn Florian To mit sch, zur Verteilung an die beim Löschen des Brandes in Gottschee nm 16. September tätig gewesenen Feuerwehren zur Auszahlung angewiesen und es wurden vom Verbände den in Betracht kommenden 10 Feuerwehren bereits je 30 K zugemittelt. Der Ganverband sieht sich durch dieses dankenswerte Entgegenkommen angenehm berührt und wird bestrebt sein, die genannte Anstalt, deren Kulanz allbekannt ist, im Bereiche des Gaues bestens zu empfehlen. — (Gesuche um Reisepässe für Amerika.) Die Be-zirkshauptmannfchaft hat an sämtliche Ortsgemeinden des politischen Bezirkes Gottschee folgenden Erlaß gerichtet: „Das Gemeindeamt wird hiemit zur eigenen Kenntnisnahme sowie zur ehesten geeigneten Belehrung der Bevölkerung in Kenntnis gesetzt, daß von nun an sämtliche Gesuche um Erteilung von Reisepässen sür Amerika hier- antts schriftlich einzubringen und in nachstehender Weise zu verfassen sind: Diese mit einem 'l K-Stempel versehenen Gesuche, welchen außer dem ausgestellten Beglaubigungsscheine der Gemeinde noch ein vom zuständigen Pfarramts auszustellender Geburts- und Taufschein beizuschließen ist, haben u.a. auch nachstehende Angaben zu enthalten!: 1. Ob der Paßwerber einen Dienst oder überhaupt einen Erwerb in Amerika sichergestellt hat, bezw. welcher Art und wo. 2. Ob der Paßwerber hiesür geeignet ist. 3. Ob er das nötige Reisegeld, und zwar mindestens 400 K besitzt. 4. Für den Fall, daß er das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, ob er mit einem erwachsenen männlichen Begleiter reisen wird und mit wem. Diesen Angaben wird nur dann Glaubenswürdigkeit beigemessen werden, wenn sie vom zuständigen Gemeindeamte bestätigt werden. Das Gemeindeamt wird auch noch zn bestätigen haben, ob nicht sonst ein Anstand gegen die Erteilung des Passes obwaltet, z. B. rückständige Abgaben oder Leistungen für öffentliche Zwecke, abzubüßende Strafen usw. Diese Bestimmungen treten mit dem heutigen Tage in Kraft und finden auch anf bereits vor diesem Tage eingebrachte, noch nicht endgültig erledigte Gesuche Anwendung. K. k. Bezirkshauptmannschaft in Gottschee, am 3. Oktober 1913.“ — Hoffentlich werden diese neuen Bestimmungen, bei verständnisvoller Mitwirkung der Gemeinden, dazu beitragen, daß die Auswanderung ans Gottschee wenigstens den allzustürmischen und verheerenden Charakter verlieren und in ruhigere, maßvollere Bahnen einlenken wird. Schade, daß diese Berwaltnngspraxis nicht schon in den letztvergangenen dreißig Jahren angewendet wurde, wir hätten heute statt 6000 vielleicht nur 3000 Landsleute in Amerika. Das zu erwartende neue Auswanderungsgesetz wird wahrscheinlich noch schärfere Bestimmungen enthalten. — (Erschreckende Zunahme der Auswanderung.) Bis Mitte September l. I. sind, wie wir aus zuverlässiger Oaelle erfahren, von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Gottschee gegen 1300 Answandererpässe ausgestellt worden. Die Zahl jener jungen Burschen, die sich durch Auswanderung der Stellungspflicht entzogen haben, beträgt im politischen Bezirke Gottschee (Gerichtsbezirke Gottschee, Reifnitz, Großlaschitz) seit dem Jahre 1876 rund 1400, in den letztvergangenen drei Stellungsjahren betrug sie allein nicht weniger als 300, d. h. durchschnittlich 100 pro Jahr. Ein so ungestümer Auswanderungsdrang, wie Heuer, war bisher überhaupt noch nie da. Von den rnnd 1300 Heuer bisher Ausgewanderten entfällt etwa die Hälfte auf Mädchen. Bis Ende des Jahres dürften wir im politischen Bezirke Gottschee 1500 bis 1600 Auswanderer pro 1913 zählen. Eine erschreckende Zahl, die zum Nachdenken stimmt und große Besorgnisse erregt! Es wäre hoch an der Zeit, daß baldigst der neue Auswanderuugsgesetzentwurs in Kraft träte, durch den der Auswanderung Jugendlicher (Minderjähriger) doch gewisse Schranken gesetzt würden. Wenn ein verheirateter Besitzer nach Amerika wandert, um dort in vier- bis fünfjähriger eifriger Arbeit soviel zu verdienen, daß et mit dem erspartem Gelbe seine Hube schuldenfrei machen, seine Wirtschaft heben, Haus und Hof in besseren Stand setzen kann, so ist dagegen gewiß nichts Wesentliches einzuwenden. Der Mann bleibt mit seiner Familie der Heimat treu und die Früchte seines Fleißes kommen seinem Anwesen und so indirekt auch der Heimat zugute. Anders steht es zumeist mit der Auswanderung junger Burschen und Mädchen. Mit 16 Jahren schon verlassen manche die Heimat, heiraten später drüben, verlieren den Heimatssinn und die Liebe zum alten Vaterlands, fühlen sich als Voll-Amerikaner itnb bleiben häufig dauernd jenseits des Ozeans. Jene Mädchen aber, die zurückkommen, finden sich häufig nicht mehr-recht ins landwirlschasttiche Leben der Heimat hinein. So manche „Miß" möchte am liebsten nur ein Fräulein spielen, hat die Freude und auch die notwendige Muskelkraft zur Bauernarbeit verloren und mitunter auch an ihrer Sittlichkeit Schaden gelitten, was aber doch seltener vorkommt, als im allgemeinen angenommen wird. Und in der Heimat wird durch diese fortschreitende und bisher unaufhaltsame Mädchenauswanderung in manchen Ortschaften und Gemeinden bereits der Bestand der künftigen Generation in Frage gest ähi ges In wa Be auc um ster M. bin roei Go ..M sitzl seit uni als im Jo hm sch. gestellt. Es ist, wie gesagt, höchste Zeit, daß da auf gesetzlichem Wege und durch sonstige geeignete Maßnahmen etwas geschehe, damit unser Ländchen nicht dem Verderben zutreibe. Wie wir hören, wird der von der Regierung vorbereitete Entwurf eines neuen Auswanderungsgesetzes, sobald er erschienen sein wird, von den führenden Kreisen Gottschees znm Gegenstände eines genauen Studiums in ähnlicher Weise gemacht werden, wie dies bezüglich des Hausiergesetzes geschah und noch geschieht. Das Hausiergesetz berührt das Interesse von etwas mehr als 500 Gottscheer Familien, am Auswanderungsgesetze sind aber etwa 80 bis 90 Prozent der ganzen Bevölkerung interessiert. Bei dieser Gelegenheit wird voraussichtlich auch ein Aktionsprogramm ausgestellt werden (konkrete Vorschläge), um zu versuchen, der Auswauderungsbeiveguug in Gottschee mindestens ihren allzustürmischen, weit über das gesunde und erträgliche Maß hinausgehenden Charakter zu benehmen. Eine gänzliche Unterbindung der Auswanderung ist ohnehin unmöglich, aber sie soll wenigstens i n r n h i g e r e, m a ß v o l l e B a h n e n g e l e n k t w er d e n. Gottschee soll nicht, wie neulich ein Witzbold bemerkte, eine bloße „Menschenfabrik" für Amerika werden. — (Neue Zwanzigkronennoten.) Am 29. v. M. hat die Österreichisch-Ungarische Bank bei ihren Hauptanstalten mit der Herausgabe der Banknoten zu 20 Kronen begonnen. Die jetzt im Umlaufe befindlichen Banknoten zu 20 Kronen werden ab 2. Jänner 1914 einberufen und eingezogen. Sie sind bis 31. Dezember 1915 zur Zahlung oder Verwechslung zu bringen. Witterdorf. (Todesfälle.) Der nach Gaberje bei Rudolfswert zuständige Bettler Anton Špeh hätte, da er^plötzlich schwer erkrankte, am 4. d. M. von Neuloschin aus ins spital überführt werden sollen; er starb aber schon unterwegs in Mitterdors. Am 11. Oktober ist die 66jährige Auszüglern Maria Verderber in Ort Nr. 21 uud der verwitwete Auszügler Johann Haberle in Koflern Nr. 39 im 80. Lebensjahre verschieden. — (93 o n der Vieh- und S ch w e in e zn cht g en ossen-schaft.) Den Schweinezüchtern sei mitgeteilt, daß der von der Genossenschaft neu beschaffte Zuchteber vom Besitzer Johann König in Ort Nr. 13 übernommen wurde. —- (Ein Apfe'Ibaum in Blüte.) Im Garten des Besitzers Joses Perz in Ort hat ein Apselbanm eine für diese Zeit seltene Gewandung angelegt. Der Baum trägt nämlich Früchte und nebstbei seit kurzem zahlreiche Blüten. — (Von der Schule.) Fräulein Josefa Jaklitsch kommt als Snpplentin an die Volksschule nach Nesielial. — (Der Erinnerung wert.) Der am 26. März 1878 im Alter von 88 Jahren in Neuloschin Nr. 8 verstorbene Inwohner Josef Fink gehört auch zu jenen wackeren Männern, die vor hundert Jahren bei Leipzig mitgeholfen haben, die Franzosenherrschaft zu stürzen. Allenthalben wird jetzt das Andenken an diese Kämpfer für die vaterländische Freiheit gefeiert und in diesen Tagen ein gewaltiges Denkmal bei Leipzig ihnen zu Ehren eingeweiht. Fink hatte sich schon als 19jähriger Bursche am Aufstande beteiligt, der 1809 gegen die Franzosen auch in Gottschee ansgebrochen war. Näheres darüber brachte Nr. 22 unseres Blattes im Jahre 1909. Am 18. Oktober 1813 war Fink gleichfalls dabei, als Die siegreiche Schlacht gegen Napoleon bei Leipzig geschlagen wurde. Er hielt sich wacker. Die bei seinem im Jahre 1878 erfolgten Tode ins Sterbebuch eingetragene Bemerkung: „Er kämpfte 1813 bei Leipzig und erhielt das Kanonenkreuz" ist Beweis hiefür und eine ehrende Anerkennung seiner Zeitgenossen, für uns aber eine Mahnung, das Andenken an solche Männer unter uns zu erhalten. Ilnterloschin. (Kap eilen weihe.) So viel Volk hat die kleine Ortschaft Unterlofchin noch kaum beisammen gesehen als am vergangenen Sonntag. Das ganze Dorf war um die neugebaute Kapelle versammelt und auch vou den übrigen Ortschaften war man von Mitterdorf aus in langer Prozession gekommen, um an der Weihe der neuen Kapelle und des Gruppenbildes der „Heiligen Familie" teilzunehmen. Böllerschüsse begrüßten die Prozession. Die Weihe nahm der hochw. Herr Dechant Erker unter Assistenz des heimischen Pfarrers vor. In seiner Ansprache gedachte der Herr Dechant zuerst des löblichen Eifers, womit die Ortschaft sich einmütig für den Bau begeisterte, und der Bereitwilligkeit, mit welcher zumal in Amerika weilende Löschiner und andere die Ausführung des Baues durch Spenden ermöglichten. Die Lage der neuen Kapelle ist eine günstige und ihre Bauart recht gefällig; das in ihr zur Aufstellung gelangte Gruppenbild, die hl. Familie ist eine sehr schöne Arbeit des Bildhauers Franz Martiner in Gröden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwas über 800 K. Das sonnige Wetter, die Kränze und Fahnen, womit das Bild geschmückt war, hatte zur Verschönerung des Tages gleichfalls beigetragen. Höermösek. (Gut katholisch aber freiheitlich, wie reimt sich bnS zusammen?) Die „Nachrichten" vom 5. Oktober nennen alle Gottscheer gut katholische, aber freiheitliche Männer. Das ist ein Widerspruch "in sich selbst; denn wer gut katholisch ist, ist im Grunde genommen nicht freiheitlich, und wer freiheitlich ist, hat im Grunde genommen nicht das Anrecht auf die Bezeichnung gut katholisch. Gut katholisch und freiheitlich sind einander grundsätzlich und diametral entgegengesetzte und sich widersprechende Weltanschauungen und bezeichnen, individuell genommen, einen gläubig katholischen Christen und einen ungläubig katholischen Christen, einen Christen, dessen katholisches Denken und Handeln durch den engsten Anschluß an die katholische Kirche und durch praktisches Christentum verbürgt wird, und einen abgestandenen Namenkatholiken, der mit der katholischen Kirche nur noch verbunden ist wie ein dürrer Ast an einem Baume und ohne Betätigung des katholischen Glaubens den belebenden Sast der Glaubenswahrheit und Gnade nicht mehr in sich ausnimmt und infolgedessen im Glaubensleben vollkommen verdorrt. Gut katholisch und freiheitlich reimt sich also durchaus nicht zusammen. Nicht gut katholisch und freiheitlich sind aber von einander grundsätzlich nicht viel verschieden und verquicken sich zum sogenannten Liberalismus, der nichts anderes ist als der Übergang zum glaubenslosen Radikalismus und der katholischen Kirche und Religion weit gefährlicher ist, da er mit dem Deckmantel katholisch austi'itt. Wer katholisch ist, muß im privaten wie im öffentlichen Leben die katholische Weltanschauung bekennen, denn man bleibt in beidem Katholik und das Verhalten im öffentlichen Leben und die Religion lassen sich nicht trennen. Wer anders handelt, handelt nicht konsequent. Das ist jedem vernünftigen Menschen einleuchtend. Dies gibt sogar ein liberaler Politiker in München Dr. Jo h annsen zu, der im Jahre 1905 schrieb: „Ich bin nicht der Ansicht, die man ab und zu hört, Religion habe nichts mit der Politik zu tun; wer das im Ernste behauptet, ist ein Narr. Denn selbstverständlich wäre das eine oberflächliche Politik, die nicht aus eine feste Weltanschauung sich gründet, und selbstverständlich wäre das eine jämmerlich e Weltanschauung, die nicht aus das politische Handeln Einfluß übt." Das wird von dem liberalen protestantischen Theologen Dr. Harmack in Berlin voll und ganz bestätigt: „Eine Religion hat nur dann ihre Aufgabe erfüllt, wenn sie wirklich mit dem öffentlichen Leben in Verbindung tritt, wenn sie alle Verhältnisse, auch die des öffentlichen Lebens durchdringt." Da die katholische Religion von Christus für alle Menschen, sür alle Zeiten und für alle Verhältnisse gestiftet ist, erstreckt sich das Recht und die Pflicht ihres Wirkungskreises auf das private und öffentliche Leben. Deshalb ist ewiger Kampf zwischen katholischer, gläubiger und freiheitlicher, ungläubiger Weltanschauung. Dieser Kamps entbrannte in Gottschee besonders seit dem Eintritte der Gottscheer ins politische Leben im Jahre 1097. Die von skrupellosen Agitatoren und Zeitungen bis ins entlegenste Dörflein hineingetragenen freiheitlichen Ideen und Anschauungen erfüllten mit der Allgewalt des Neuen und mit der Hoffnung auf das versprochene goldene Zeitalter die Gemüter. Gar viele verloren in dem Rausche der freiheitlichen Politik den richtigen Maßstab der Beurteilung und mißachteten das altererbte Gut der katholischen Weltanschauung. Das ist die Seelengeschichte gar vieler bei der Betäubung durch die frei- heitliche Geistesströmung. Nach Verlauf der aufgeregten Zeiten kehrt aber psychologisch allmählich eine nüchterne, ruhige Erwägung wieder. Es vollzieht sich ein Läuterungsprozeß. Die freiheitlichen Ideen verlieren den ihnen künstlich aufgesetzten Glorienschein und schrumpfen in wertlose, demagogische Phrasen zusammen, die katholische auf gottverbürgter Wahrheit ruhende Weltanschauung aber erstrahlt in ihrer alten Jugendfrische und Anmut und geht ruhigen und sicheren Schrittes durch alle Zeitläufte, zerstreuend wie eine Sonne das finstere Gewölke einer falschen, eingebildeten Aufklärung. Und nun beginnt die rückläufige Bewegung, die die Scheuklappen der Menschenfurcht von sich abstreist. Wer noch gläubigen Herzens ist, schließt sich wieder offen und mannhaftig an die katholische Wahrheit und an die katholische Sache an, denn nur die Wahrheit des Christentums bringt dem Menschen die wahre Freiheit, die Freiheit der Kinder Gottes, und nur jene Politik ist völkerbeglückend, welche auf den ewig wahren und gerechten, unveränderlichen Grundsätzen der Religion Christi ruht und nach denselben betätigt wird. — (Präliminare.) Die Gemeindeausschußsitzung am 14. September beschloß für das Jahr 1914 das Präliminare von K 4473 17 durch Einhebung einer 80%tgen Gemeindeumlage und einer 20 °/oigm Gemeindestraßenumlage. — (Bei d er Wa hI in d e n V ermög e n s verwaltungs-ausschuß) wurden gewählt die Herren: Matthias Gasperitsch als Obmann, Franz Montel, Johann Fritzel, Matthias Maichin und Joses Matzele als Mitglieder. Bon einer eifrigen Gegenagitation der Christlichsozialen, wie die „Nachrichten" berichten, ist hier nichts bekannt und waren bei der Wahl im ganzen höchstens 25 Wähler anwesend. Nur der Umstand wurde allgemein bekrittelt, daß die Wahl nicht schon voriges Jahr, als die Periode aus war, vorgenommen wurde. Morofittz. (Spende.) Herr Jakob T s ch e ch, Zimmermeister in Salona, hat der hiesigen Feuerwehr 10 K gespendet. Wiederticfenöach. (Ehrenbürger.) Der Gemeindeausschuß von Tiefenbach hat in der Sitzung vom 30. September den Herrn Dr. Georg Röthel, Distriktsarzt in Gottschee, in Anerkennung seiner Verdienste um die zu bauende Schule in Niedertiefenbach zum Ehrenbürger ernannt. Kotschen. (Der Gemeiudevoranschlag) für 1914 beträgt K 1607-78; zu dessen Bedeckung ist eine 75 % tae Umlage aus alle direkten Steuern erforderlich. Masern. (Todesfall.) Am 11. d. M. starb hier Georg Primo,ch (Burgar) 17 im 56. Lebensjahre nach mehrmaligem Empfange der heil. Sterbesakramente. Beliebt bei jung und alt war er wegen seines unverwüstlichen Humors in Gesellschaft gern gesehen. — (Trauungen.) Den Bund fürs Leben schlossen am 17. August Alois Kromar aus Kotschen 15 und Josefa Sturm aus Masern 21; am 12. Oktober Konstantin de Zordo aus Karlshütten und Antonia Ožbolt aus Prezid in Kroatien. — (Der Schneeberg) bei Göttenitz ist schon in ein weißes Winterkleid gehüllt. — (Für die neue Kapelle) sind aus Cleveland anher übermittelt worden. 3 Doll.: Paul Hönigmann aus Masern 16; je 2 Doll.: Anton Eppich 3, Georg Krisch 2, Maria Friede! 16, aus Masern; Anton Michelitsch, Johann Wittine in Cleveland Ohio; je 1 Doll.: Matthias Primosch 64 aus Masern; Maria Grill, Matthias Hirsch, Auaust Sudan in Cleveland Ohio; Georg Kleiner aus Kosten; je 0'50 Doll.: Philipp Eppich, Jakob Primosch aus Masern 41, Johann Maichm aus Schwarzenbach 38, Josef Zekoll aus Göttenitz, Alois Perz aus Malgern, Rudolf Kump aus Kansas City, Josef Krisch aus Stockendorf, Johann Kufzen aus Ebental 37; je 0'25Doll.: Ferdinand Kösel aus Ebental 20, Matthias Stimpfl aus Hohenegg 5, Josef Perz in Cleveland Ohio und Andreas Hirsch aus Oberverderb 8. Zusammen 29 Dollar 50 cent. Den Herren Sammlern Franz Primosch 17, Anton Primosch 41 und Matthias Primosch 54 unseren herzlichsten Dank für ihre Mühewaltung und den geehrten Spendern und Spenderinnen ein inniges Vergelt's Gott! Ueffettak. (Die Einweihung) unseres vor kurzem fertiggestellten Feuerwehrhauses „Am Graben" fand Sonntag den 12. Oktober statt. Ein offizielles Programm ist nicht aufgestellt worden, weshalb an der Feier auch keine auswärtigen Feuerwehren teil-nahmen. Von den fünf Feuerwehren in unserer Pfarrgemeinde war nur jene aus Büchel erschienen. Pfarrer Schauer hielt beim Pfarr-gotteödienste eine der Feier des Tages angemessene Rebe. Dieser Tag hat es wieder gezeigt, daß Nesseltal auch ohne fremde Behilfe seine Feste zu feiern weiß. Die braven Feuerwehrmänner und ihre Angehörigen unterhielten sich auf eine zwanglose Weise in geselliger Runde und ließen frohe Lieder ertönen. Gesang veredelt des Menschen Herz, darum beherzige man das Dichterwort: „Wo man singt, da laß dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder." — (Trauungen.) In der Allerheiligenkirche in Brooklyn wurden im Monate September getraut: Anton Brunner aus Neustift bei Scheibbs, N.-O., mit Rosalia Kusold aus Neufriesach 8, Karl Merz aus Hanau in Preußen mit der verwitweten Franziska Stonitsch aus Büchel 29. Am 6. Oktoben schlossen Ernst Kump aus Unterbuchberg, k. k. Postassistent in St. Peter in Jnnerkrain, und Franziska Nabernik in der Franziskanerkirche in Laibach den Bund fürs Leben. Materie. (Die heurige Traubenlese), die nun vollendet ist, ist bedeutend reichlicher und besser ausgefallen als die vorjährige. Der Geschäftsgang ist noch ruhig. Käufe sind noch keine abgeschlossen worden. Göttenitz. (Rekurs abgewkesen.) Laut Entscheidung des Ackerbauministeriums vom 30. September l. I. wurde der Rekurs des Jagdpächters Herrn V. Loser, betreffend die Jagdverpachtung, abgewiesen. Es wird somit trotz aller Rekurse doch zu einer öffentlichen Versteigerung kommen. Jedenfalls übt das günstig an der Bezirksstraße gelegene, von Waldungen ringsumgebene Jagdrevier der Gemeinde Göttenitz eine nicht geringe Anziehungskraft auf Jagdliebhaber aus. Beweis dafür ist, daß sich sogar ein Spvrtsmann aus Steiermark hiefür interessierte und bereits einige Jahre hier birschte. — (K ir ch e n v e r s ch ö n e r u n g.) Drei Kirchenfenster in Glasmalerei, ausgeführt von der Firma E. Stuhl in Graz, kamen vor kurzem hier an. Das erste Fenster, mit dem Bildnisse St. Antonius von Padua, ist eine Spende der in Brooklyn lebenden Landsleute aus Göttenitz, das zweite eine Spende der Maria Guineisch in Göttenitz 37 (derzeit in Brooklyn), die Kosten des dritten bestritten Johann und Gertrud Grünseich 37. Den edlen Spendern vergelte es Gott vielfach! — (Eine Jagdveranstaltung) fand am 12. d. M. hier statt. Eine größere Jagdgesellschaft aus der Stadt Gottschee fand sich zu einer Treibjagd ein. Es wurden wohl einige Rehe zur Strecke gebracht. Die Hauptschuld, daß nicht mehr erlegt wurde, traf natürlich nicht die Schützen, sondern die Treiber, welche es nicht verstanden, die Rehe vor die Jäger zu treiben. Eine muntere Gesellschaft war es immerhin, denn ein halbes hundert Schüsse sollen, dem Vernehmen nach, auch auf in die Luft geworfenen Flaschen abgegeben worden sein. Weidmannsheil! Den nächsten Tag aber kam hieher eine minder frohe Kunde von einem Unfall bei der Heimfahrt der Jagdgesellschaft. Unwillkürlich erinnert man sich an jene Worte aus dem „Trompeter von Säkkingen" : Becher schäumten, Gläser klangen, Es begann ein scharfes Trinken, Und das Lied verschweigt das Ende, Schweigt von manchem späten Heimgamg, Schweiget auch vom jähen Tod, Den in selber Nacht Des N. N. alter Hut im Rhein erlitt. — (Unglück beim Viehstande) hatte vor kurzem hier Josef Woldin. Zwei schöne Ochsen im Werte von 800 K waren infolge Genusses von blähendem grünen Futter in höchster Lebensgefahr. Das eine der Tiere konnte noch gerettet werden, während das andere geschlachtet werden mußte. Deshalb Vorsicht, Landwirte! ertig-12. rben, teilwar >farr-jiefer ehilfe ihre lliger ischen t, da oklyu Neu-ch 8, iziska kump , und Bund endet )rige. abge- j des ekurs tung, ffent-1 der cevier ;agd-tncmn hier 8las-i vor onius Zleute ch in ritten cgelte . hier fand : zur mrde, nicht : Grollen, ischen aber )eim-jcue — (Zur neuen Po st-Verkehrsordnung,) die feit einigen Monaten bei der Fahrpost Rieg-Gottschee in Verwendung steht, werden von mehreren Seiten Klagen laut. Seit 1. September holen die Landbriefträger des Hinterlandes die eingelangten Postsachen erst den nächsten Tag ab. Allgemein bedauert man die Umänderung der früheren Verkehrsordnung, bei welcher beispielsweise ein Brief von hier nach Wien früher anlangte als jetzt in die nächste Ortschaft. Seitens der Gemeinde- und Pfarrämter sowie Postämter mißbilligt man die neue Verkehrsordnung. In der Tat gibt es durchaus keinen hinreichenden Grund dafür, daß einigen Personen ans Ossilnitz zuliebe — dem Vernehmen nach soll die neue Verkehrsordnung über Ansuchen der Post Ossilnitz veranlaßt worden sein — alle sechs Gemeinden des Hinterlandes in eine derartige ungeeignete und unzweckmäßige Verkehrsordnung eingezwängt werden sollen. Es dürfte somit eine gemeinsame Beschwerde an die Postdirektivn in Triest von Seite der Gemeinde- und Pfarrämter sowie Schulleitungen behufs Abhilfe angezeigt sein. — (Auswanderung.) Mehrere weibliche Personen wunderten Anfang d. M. nach Brooklyn aus. — Eine größere Anzahl Männer machte zwar keine überseeische, wohl aber wie bisher die Reise zu ihrem Hausier- und Maronibrater-Geschäfte nach Wien. Einer gedenkt für heuer auszusetzen. 48 Winter, die er bereits fortgezogen, seien einstweilen, wie er meint, genug. Leider machen die Behörden in Wien laut anher gelangter Berichte unseren Hausierern in Wien Schwierigkeiten, obschon man von behördlicher Seite die überseeische Auswanderung einschränken will. Wer den Zweck will, sollte vernünftigerweise auch die Mittel wollen. Stalzern. (Ein verhafteter Stellungspflichtiger.) Samstag den 11. d. M. wurde am Südbahnhofe in Laibach der 19 Jahre alte Hilfsarbeiter L. Plesche aus Hinterberg verhaftet, weil er sich der Stellungspflicht durch die Flucht nach Amerika entziehen wollte. Ec war im Besitze eines falschen Dokumentes angetroffen worden. Attlag. (Feuerwehr.) Der hiesigen freiw. Feuerwehr sind vom Gauve'rbande der deutschen Feuerwehren 35 K zugekommen für die Teilnahme an der Löschaktion beim großen Brande in Gott- schee am 16. v. M. Die beiden hiesigen Kauslente Georg Eppich und Alois Hönigmann haben damals ihre Pferde unentgeltlich beigestellt, wofür ihnen im Namen des Feuerwehrvereines der beste Dank ausgesprochen wird. Infolgedessen betragen die Auslagen nur 25 K, welcher Betrag durch obige Spende gedeckt ist. — (Die Eindeckung unseres Kirchdaches) samt Anstrich des Turmes ist fertiggestellt. Die Kosten belaufen sich ans 5500 K, die durch Umlagen zu decken sind. Mntertappekwerch. (Teilung gemeinfchaftl. Gründe.) Der Plan über die Spezialteilung der in der Katastralgemeinde Steinwand liegenden und zur Grundbuch E. Z. 23 zugeschriebenen Parzelle Nt. 1611/44 liegt vom 14. bis 27. Oktober 1913 in der Gemeindekanzlei zu Tschermoschnitz zur Einsicht aller Beteiligten auf. Einwendungen seitens der unmittelbar oder mittelbar Beteiligten sind spätestens bis 13. November 1913 beim Herrn Lokalkommissär in Laibach schriftlich zu überreichen oder mündlich zu Protokoll zu geben. Das Gleiche ist auch bezüglich der Grundb. E. Z. 22 unter Steinwand und 119 unter Stalldorf zugeschriebenen Parzellen der Fall. (Einsicht in der Gemeindekanzlei in Tschermoschnitz bis 29. Oktober 1913; allenfallsige Einwendungen bis 15. November l. I.) Suchen. (Eine neue periodische Automobilverbindung) ist zwischen Rakek und Prezid in Kroatien eingeführt worden. Das Personenauto geht alltäglich um 8 Uhr früh und um 3 Uhr nachmittags aus Rakek über Laas nach Prezid ab und kehrt um halb 11 Uhr vormittags und um 6 Uhr abends aus Prezid wieder nach Rakek zurück. fßenfat. (Po st verkehr.) Bis vor einiger Zeit erhielten wir die Post viermal in der Woche, und nachdem wir eine neue, schöne Straße bekommen haben, war die Hoffnung-vorhanden, daß nach längerer oder kürzerer Zeit Ebental ein eigenes Postamt erhalten würde. Aber im Gegenteil! Nun bekommen wir die Post wahrscheinlich infolge Machinationen einiger Personen bloß dreimal wöchentlich. Das ist doch ein Rückschritt und damit können wir uns nicht begnügen. Diejenigen, die das angestiftet oder dazu mitgeholfen haben, dürften wohl in ihrem ganzen Leben keine größere Dummheit gemacht haben. Die Betreffenden sind uns bekannt! Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergefpaltene «leindruckzeile oder eren Kaum (0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes 3abr wird eine zebnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige £ äßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Beste!-langen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stet» auf den „Goltscheer Boten" zu beziehen. , Hier varen bens-hrend oirtel Mm im guten Zustande, große und kleine, alte und neue, sind zu verkaufen bei Johann Jtuggenig, AasMrrdermeister Laibach) Rudolfsbahnstraße 5. (24—3) Reparaturen werden billigst berechnet. in Grafenfeld, mit oder ohne Einrichtung, besonders geeignet für Pensionisten, ist wegen Abreise preiswürdig zu verkaufen. Nachfrage daselbst. (4—4) Lektionen tut FrnnMschen in und außer dem Hause, erteilt diplom. 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