VrS«»merati»«s - Preise Für Laibach: «auzjLhrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ «lerteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 „ Mit der Post: «anzjLhrig...........12 ff. Halbjährig.......... 6 , «iertkljShrig....... 8 „ Laibacher Für Zustellung in» Heul ttartclj. 26 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TJ latzblatt. Anonyme Mitteilungen werden nicht beriickficfctigt; Manuskripte nicht zurückgelendet. Re»acti»n: Bahnhosgaffe Nr. 16. Grpedtttou«- * Jnserate«-vureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr k Ked. Bamberg.) Nr. 25. Mittwoch, 31. Jänner 1877. — Morgen: Ignaz M. z«ser1im>Svretse: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr., bei wiederholter Einschaltung k 3 kr. . 'u-Anzeigen bis 6 Zeilen ^ kt. . .,-------------------- Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complinerten Satz besondere Vergütung. 10. Jahrgang. Die tobte Konferenz. Die verschiedensärbigen Blätter des In« und Auslandes lesen der zu Grabe getragenen Konferenz die Todtenmesse. Die zur Lesung gelangenden Psalmen konstatieren, daß die Konferenz ihre Kräfte überschätzte und eine der Theorie und Praxis nach unmöglich« Aufgabe unternahm, deren Lösung selbst von dem ersten Diplomaten Europa'», vom deutschen Reichskanzler, der das Amt eines stillen Beobachters übernahm, in Zweifel gezogen wurde. Französische Journalstimmen, namentlich das „Mömorial Diplomatique", behaupten, England habe die Suppe ver« falzen, habe den Bralen verbrannt. Die Intervention der Mächte in der orientalischen Frage kann sich keiner Siege rühmen, die Einmischung der europäischen Mächte kann keine günstigen Erfolge registrieren, die Türkei erwies sich lebensfähig, sie versetzte die sehr ehrenwerthen diplomatischen Köche in eine .Stunde der Täuschung." Die über die Konferenzberathungen angenommenen Protokolle werden in die verschiedenen Archive wandern und ein unschädliches, historisch minder wichtige« Materiale der Nachwelt überliefern. Die Türkei, dieser todtangesagt? Körper, raffte sich infolge der revolutionären Bewegungen in <8tr bien und Montenegro zum neuen Leben auf, ent faltete eine Macht, die das Erstaunen Europa'» erregte und die kühnsten Erwartungen Übertraf. Die Staatsmänner de» osmanischen Reiches traten mit Energie für dir Unabhängigkeit und Souveränität der Türkei ein. Die Staatsmänner der hohen Pforte unb die türkische Armee erbrachten den Nachweis, daß die Türkei nicht auf dir Todtenliste zu setzen sei, daß sie eine ungeahnte, rührige Lebenskraft besitze und noch kein Grund zur „Theilung der Erde' vor-banden war Die Feinde der Türkei stimmten zu früh Jubellieder an. Rußland schritt zur Action, um angeblich die un:er türkischer Herrschaft unterjochten und seufzenden Christen zu befreien; jeroch ganz Europa gab der Meinung Ausdruck, daß Rußland auch in Konstantinopel die Fahne des Kreuzes und dir Standarte des nordischen «ar« aufpflanzen wolle. DaS Volk Rußlands huldigt panslavistischen Prinzipien, die auch in den türkischen Vasallenstaaten zur vollen Geltung kommen sollen. Einige Journalstimmen geben ihr Unheil dahin lautend ab, daß die Konferenz nur einen falschen Frieden zutage gefördert hätte, daß die Absicht un» verschleiert bestand, den Divan unter Rußland-Oberherrschaft zu stellen. Rußlands Streben ist, seinen Einfluß in der Türkei zu erweitern und die Herrschaft des Halbmondes zu untergraben. Eine Folge dieser Action sollte das gänzliche Aufhören der Türkei, die Löschung de« osmanischen Reiche» aus der Liste der unabhängigen Staaten sein. Rußland» Zar predigt angeblich den Frieden, die Be- völkerung jedoch ist für den Krieg mit der Türkei begeistert und dürfte nun schwer zu bändigen sein. Die Konferenz nahm anfangs einen zu heftigen Anlauf gegen die Türkei, von sechs Seiten au» stellte man den Divan unter Curatel, dir Konferenz-Mitglieder schall etrn im Palaste de» Großherrn wie im eigenen Hause, und schon vermeinten die Ver-tretet der Mächte, Herr im Hause des Nachfolger» des großen Profeten zu fein. Die ausübenden Mitglieder de« K»nferenz>OrchesterS mußten die anfangs hochgespannten Saiten herabstimmen, der anfangs harte Ton wurde sanfter, die Lärmtrompete mußte später verstummen und den einschmeichelnden Friedensflöten platzmachen, denn die hohe Pforte trptztr dem fremdmächtlichen Einschränkung» - Programm. Da» Ende vom Liebt dürfte der Krieg sein, obgleich sich Stimmen erheben, dir an den Krieg durchaus nicht glauben wollen. Rußland und die ihm affinierten Mächte werden abzuwarten haben, ob die Türkei die projektierten Reformen durchführt. Der Glaube an dir Wiedergenesung de» „kranken Manne» findet immer mehr Anhänger; jener an dir gepriesene Wehrkraft de« nordischen Koloffe» nimmt in der neuesten Zeit kühlere Formrn an. Politische Rundschau. . Laibach, 31. Jänner. Inland. Dir ungarischen Minister Ti«za, ©zeit, Wenckheim und Trefort find am Feuilleton. Das Geheimnis des rochen Hauses. Neman von Arnold Werner. (Fortsetzung.) Diesr letzten Worte dt» Skeptiker« Eourtenay sielen wie rin glühender Lavastrom auf da» Herz dr» Baron». „Schweigr, wenn du mich nicht wahnsinnig machen willst," schrie er vrrzwriflung»voll, „Paulint entsagen! Ich würdt den Tod verziehen." Leon fühlte, daß rr zu weit gegangen und faßte begütigend Paul» Hand. Dieser aber riß sich von ihm lv» und stürzte in wilder Aufregung fort. Diese sollte, al» er seine Wohnung wirdrr betrat, noch eine Steigerung erhalten. Antoine, sei» alter Diener, übergab ihm einen «rief, bet bin Poststempel „London" trug. Eine schrecklicht Ahnung trumpfte sein Herz zusammen and litß ihn dtn Inhalt de» eben tlngttrofftntn Schreiben» rrrathen. Mit bebenden Händen erbrach er dasselbe. Sein bangt» Vorgefühl hotte ihn nicht getauscht. Dtr Brief kam von Herrn von valfrrre». Der Banquier schrieb: „Herr Baron! Hätten Sie einen Monat frühtr um mtint Tochter ungehalten, Sie und auch meine Tochter teürdtn jetzt glücklich sein. Aber da» Schicksal hat es nicht gewollt. Ich bin ruiniert, ja, wenn es mit innerhalb vitrundzwanzig Stunden nicht gelingt, mtin Gut in Trokadero und das Hotel, da« wir in dtn Ehamp« Elysses bewohnen, zu verkaufen, so bin ich gezwungen, meint Zahlungen einzustellen. ES würde Schmach über Sit bringt», die Tochter eine» Falliten zu Ihr» Gattin zu machen, und deshalb gebe ich Ihnen hitmit Ihr Wort zurück. Fasst« Sie sich und btdautrn Sit den unglücklichen, ab« sich mit Ergebung in ftin Schicksal findenden Balstrrt»." V. Paul Morgan fitl wit betäubt von bitftm fürchterlichen Schlage in einen Seffrl unb seine Augen schloffen sich. Al» bet alte Antoine kur, darauf in« Zimmer trat, fand tt seinen Htrtn in bewußtlosem Zustande. Nachdem Paul Morgan in wilder Verzweiflung feinen Freund Leon de Eourtenay verlassen hatte, murmelte bitstr vor sich hin: . Ich wünscht nicht bit Rollt bt» Versucher» zu spülen, aber ich halte t» doch für Freunde»-Pflicht, btn so gewissenhaften jungen Mann davon abzubringen, ditst Thorheit zu begehen. Etwa» zuritckgebrn — gut, ich stimmt darin bei — ab« ollte, da» ist lächerlich. Nun, ich hoffe nach unb nach Terrain zu gewinnen. Nach feiner Aufregung beim Fortgehen zu schließen, bin ich sicher, daß er stineu thörichten Entschluß nach einmal reiflich über« legen wird. Der Lebemann warf einen Blick auf bic Pen-dule seine« Zimmer». „Fünf Uhr.« sagte er, „und ich speise erst um fiebrn bei Arthur, dtr am Endt de» Lhamp» Slyssr» wohnt. Was soll ich mit den zwei Stunden, die mir bi» dahin noch bleiben, beginnen?" In diesem Augenblicke fiel ihm da» brustkranke Mädchen ein, da» ihm sei« Frtunb so lebhaft empfohlen hatte. Er steckte schnell fünfunbzwanzig Louisdor in feint Börse unb befahl ftinem Kammerdiener, dem Autsch« aufzutragen, schnell anzuspanntn. Der Befehl wurde ««»geführt. Leon bestieg feinen zweisitzigen elegantln Phaeton unb hieß dm Kutsch« der Gegend zu fahren, wo brr alte Simen mit ftin« Tochter lebte. Aber an bitftm Tagt sollte ftin Btsuch baftlbst verhindert werden. Unterweg» stieß « auf einen Fiaker, der von zwei abgemagerten Pfttbtn gezogen, sehr langsam 29. d. in Wien ein getroffen und vom Kaiser in besonderer Audienz empfangen worden. Die ungarischen Minister statteten nach Bericht der „Pester Korr." ihren österreichischen Kollegen Besuche ab, welche Fürst Auersperg und Finanzminister de Preti» erwiderten. Minister-Prästdent AurrS-prr g konferierte längere Zeit mit dem Finanzmini« ster Szel l. Die Besprechungen hatten keine con. crete Basis. Dir ungarischen Minister bleiben un. bedingt noch zwei oder drei Tage in Wien. Im ..Laufe eventueller weiterer Verhandlungen dürften ' denselben auch die leitenden Männer der National-bank beigezogen werden. In Begleitung der ungarischen Minister befinden sich der Mmisterialrath Tar-kovics und SectionSrath Matlekovicö. Der Direktor drr ungarischen Kreditbank, Weninger, ist ebenfalls heute in Wien angekommen. Nach Aeußerung des „Hon" bilden die Vermehrung des Banknotenumlaufs, das selbständige VersügungSrecht über die Bankfilialen und den Notenumlauf jene drei Mittel in der Bankfrage, mit deren Hilfe der Niedergang der KreditverhäUnisse, sowie der materiellen Entwicklung der Nation hinl-anzuhalten ist. Können diese erreicht werde», ohne Bruch und ohne Erschütterung, dann ist eS nicht nöthig, sich an Recht und Form zu klammern, infolangt in den Finanzen und den Valutaverhällnisfen der Uebergang dauert. Also nicht die Form der Bank, sondern das Maß der Befriedigung in diesen drei Attributen soll in dieser Frag; entscheidend sein. Gleichzeitig aber bilden diese Attribute die Grenze, über welche hinaus eine Regierung nicht gehen darf, welche die materielle und finanzielle Lage des Landes vttbessern will. A«Sla«d. Oesterreich, Jlalien, Frankreich und England find übereingekommen, den AuSbruch deS Krieges so lange hintanzuhalten, bis die Türkei die Zeit gefunden hat, die drcreiierten Reformen durchzuführen. Der Wiederzusammentritt der Konferenz wird von Rußland lebhaft, gewünscht; die Mächte sind jedoch unschlüssig und eher dagegen. Eine Berliner Korrespondenz bringt Nachricht, England habe die Pforte in Kenntnis gesetzt, sie werde nicht darauf rechnen können, die anscheinende Hilflosigkeit Serbiens beim Friedensschluß auSzunÜtzen. Die FriedenSbedingungen müssen laut Pariser Vertrag von den Großmächten approbiert werbet!. Man wolle versuchen, die Petersburger Friedenspartei zu stärken und ihr das Argument zu liefern, daß auch ohne Krieg alles Wünschenswerte in Ueberkinstimmung mit Europa zu erreichen sei. Die französische Kammer bewilligte einstimmig den Betrag von 100,000 Francs zur dahin fuhr. Zufällig blickte aus einem Fenster desselben ein ihm bekannte« Gesicht hervor. „Alle Wetter! Herr von Valserres," rief Leon, mein alter 'Bekannter aus dem Klub, der Vater PaulinenS, uttt defsenwillen Freund Paul noch heute Abend nach London reisen will." ■ "'Der'Lebemann ließ rasch anhalten, sprang au» dem Wagen, eilte auf den Fiaker zu und rief dem Kutscher zu, gleichfalls still zu halten, indtm er mit dem darin sitzenden Herrn za sprechen wünsche. 4)tr Kutscher gehorchtt dieser Aufforderung, und Äon öffnete rasch dtn Wagenschlag und redete Len Banquier an, der sich scheu in eine Ecke des Wagens zurückgezogen hattt. '"^Bester Freund," sagte Leon, „wie, Sie sind schon bbtt London zurück?" Herr von ValserreS erbebte. „Sie rüiffen, da| Ich fa London war?" stotterte er. ' i5 " '' ...... „Versteht sich," versetzte Leon, „und auch, daß Ihr künftiger Schwiegersohn, mein Freund Morgan, bit Absicht hat, noch heute um sieben Uhr abzureisen, tim «Sie1 "in London aufzusuchen, tm daß Ihre Tochter sich in einer namenlßfen Unruhe befindet. Sile sehen, ich^bin von allem unterrichtet. Sie'«Serben mir verzeihen, wenn Sie erfahren^ daß Paul Mer- tut und ich'feit Jahren intime Freunde stirb." Mtzmu rh t mcknstf iitfngaaugtl Unterstützung der von der HungerSnvth heimgesuchten Bevölkerung der französischen Kolonien in Indien. Der „Nord" bespricht die Eventualität eine« Friedensschlusses der Pforte mit Serbien und Montenegro und bemerkt, der Krieg zwischen ihnen sei nur ein Zwischenfall gewesen. Wenn dieser Zwischenfall geschlossen ist, werde die Hauptfrage doch fortbestehen. Die Lage würde dahin zurückgeführt, wo sie vor dem serbischen Kriege gewesen. Ein Friedensschluß der Pforte mit den Fürsten-thümern würde die Aufgabe, welche Europa vor dem Kriege verfolgte, unberührt lassen. Fürst Milan von Serbien hat das an ihn gerichtete Telegramm des Großveziers Mit had Pascha wegen Einleitung direkter Friedensoechand-lungen zwischen Serbien und der Pforte schon am 27. d. mit der Erklärung der prinzipiellen Bereitwilligkeit Serbiens, auf die vorgeschlagenen Friedensverhandlungen einzugehen, beantwortet. Gleichzeitig erbat sich Fürst Milan weitere Mittheilung über die Grundlagen, auf welchen die Friedensverhandlungen eröffnet und geführt werden sollen. Die serbische Regierung will die Unterhandlungen in Wien geführt wissen, weil Serbien in Konstantinopel keine« Agenten hat. Die Pforte dagegen wünscht, daß ein serbischer Agent nach Konstantinopel geschickt werde. In Pariser Kreisen verlautet, Kaiser Alexander habe doch den Entschluß gefaßt, dem Throne zu entsagen. Diese Resignation stütze sich auf dir gestörte Gesundheit des Zaren. Der „Temps" erklärt, die Gesundheit des Kaisers sei gut und die verbreiteten gegenseitigen Gerüchte seien falsch; der Kaiser leide seit einigen Jahren an einem Bruch und an einer Leberkrankheit, aber es sei keine Verschlimmerung in seinem Zustand eingetreten, und in einem soeben eingetroffenen Schreiben des Zaren an den Fürsten Orloff sei keine Andeutung auf Thatsachen dieser Art enthalten. Den russischen Blättern wurde neuerdings in vertraulichem Wege seiten» der Regierung strengstens eingeschärft, sich jeder Berichterstattung über die Bewegungen der Südarmte, sowie über weitere Mobilisierungen zu enthalten. Auf der hohen Pforte glaubt man, Jgnatieffs Reife nach Athen bezwecke, die Griechen zu Demonstrationen zu engagieren, um die türkische Flotte westlich zu beschäftigen. Die Repräsentantenkammer in Washington hat die Bill, betreffend die Entscheidung der P r ft -sidenten - Wahlfrage, durch ein gemischtes ComitS angenommen. Der Beschluß wurde im ganzen Landt mit großer Befriedigung ausgenommen. Indem Eourtenah diese Worte mit geläufiger Zunge sprach, bemerkte er, daß die Züge de« Ban. quier» sich auffällig verändert hatten, daß sein Haar ergraut war und sein Aussehen fast dem eines alten Mannes glich. „£>, mein Gott! da« alles ist Ihnen bekannt?" erwiderte ValserreS, einen motten .Blick auf Leon richtend. Der junge Mann that, al« bemerkte er denselben nicht. „Ich fahre auch nach Auteuil," sagte tr. „Schicken Sie Ihren Fiaker zurück. Ich bringe Sie nach Hause und Sie können dann Ihre Tochter noch um eine Viertelstunde früher umarmen." Er faßte ohne weitere Umstände Herrn von Valserre« beim Arm und zog ihn au« dem Wagen. Der Banquier ließ e« wie willenlos geschehen und bestieg dann mit Courtenay den Phatzton. »Es scheint, daß Sie Unglück mit Ihre« englischen Geschäftsfreunden gehabt haben," sagte Leon, al« beide neben einander saßen. Der Banquier nickte seufzend mit dem Kopfe. „Ich will e« ihnen nicht länger verbergen, mein Freund," versetzte er mit dumpfer Stimme. .Ich bin ruiniert. Gestern Morgen war ich nahe daran, da« Verbrechen de« Selbstmorde« zu begehen. Nur der Gedanke an meine Tochter, die ich über » Zur Tagesgeschichte. — Die Deal «Gedenf feier fand am 28. d. itt Pest statt. Auf der Estrade deS PtunksaaleS erschienen bit Reichstags-Präsidenten, zahlreiche Mitglieder beider Häuser, bie Minister, Erzbischof Haynald, mehrere Bischöfe und alle Sommitäten der politischen uiib literarischen Kreise. In Bertretung Ihrer Majestät bec Kaiserin wir bie Gräfin FesteticS erschienen. Auf bec Estrade prangte da» lebensgroße Bilb Deaks. Der Präsident der Akademie, Gras Lonyay, betonte in einet kurzen, wirkungsvollen Ansprache, Ungarn habe kein Pa»theon, keinen Westminster, allein bet Todte, beffen Gedächtnisfeier heute begangen werbe, lebe io Herzen ber ganzen Nation fort. Der Patriotismus Deal» ; war kein rasch ausflackerndes Strohfeuer einer momentane* j Begeisterung, sondern ensprang (einem rastlosen Strebe« für baS Beste beS VaterlanbeS. Diesem unterortmete et alle«, nur nicht bie Gerechtigkeit. Unvergängliche Denkmäler seiner Achtung vor Recht und Gesetz sind seine «btefien. Ein besonberer Lharakterzug war seine unerschütterliche Loyalität gegen den König, benn er hat aus bet Geschichte gelernt, baß bie ungarische Nation eine monarchische Nation ist. Rebner apostrofiett schließlich bit Anwesenden, seinem, leuchtenden Beispiele nachzustreben. Hierauf verlaS Deal» intimster Freunb, Anton Lsengery, seine Gedenkrede, welche Deal als Staatsmann und Mensch charakterisiert. Dieselbe war von dem nachhaltigsten Beifall begleitet. Nach Verlesung zweier prämiierter Gelegenheitsdichtungen schloß bie Feiet. — Das berühmte Königshorn. Am 26. d. begann vor dem Schwurgetichtshose in Krakau bie Verhandlung in bem Prozesse wegen Entwendung »es „KönigshomS aus Wieliczka." Des Diebstahls augeklagt erschien bei 21 jährige Karl Leo, Hörer an der Bergakademie zu Przi-bram, unb als Teilnehmer ber Wiener Antiquitätenhändler Motiz P i cf. Leo hatte das Horn, das seinerzeit auch bei ber Wiener Weltausstellung ausgestellt war, entwendet unb hier in Wien für 200 fl. an Pick verkauft. Durch PlochS Vermittlung wurde bas Horn später an Baron Rothschild gegen einen Preis von 2700 fl. verkauft. Leo hutie an» gegeben, es sei dieses Horn von feiner Schwester in. feint Hände gekommen. Die Schwester sollte tS von einem polni» fchen Grafen geerbt haben. Im April 1874 wurde erst der Abgang des HornS in Wieliczka bemerkt unb im Mai tarn man barauf, wie es in bie Hände des Barons Rothschild gelangte. Leo gab an, er habe geglaubt, bas Horn sei Eigenthum seines Vaters unb verkaufte es bähet, um seine Schulden zu bezahlen. Pick erklärte, daß er die unredliche Provenienz dieses Horns nicht erkannt hatte. Gestern wurden die beiden Angeklagten Karl Leo und Moriz Pick von den Geschwornen freigesprochen. — Empfang im „Salon «ofsnth." Die Ezegleder Deputation wurde von Koffuth im Lollego al Baraccara in rührendster Weise empfangen. Wie da« alle« in der Welt liebe, hielt mich davon ab. Auch bleibt mir noch ein Ausweg, wenigsten« meine Ehre zu retten, wenn nicht eint letzte Katastrofe plötzlich eintritt." „Von welcher Katastrofe reden Sie?" fragte Leon. »Vor acht Tagen," fuhr ber Banquier fort, „besaß ich fast noch z-hn Millionen, jetzt besitze ich keinen Sous mehr. Aber wenn man mir Zeit läßt, werde ich alle« bezahlen können. Ich habe zwei Stunden lang mit meinem Kassier gesprochen. Ich kann noch gerade über eine Million verfügen. Mit dieser Summe vermag ich vorläufig noch alle« zu decken. Meine Güter find mehr al« eine Million werth. Außerdem besitze ich noch Hypotheken und mein Hotel in Auteuil. Bleibe« wir nur noch acht Tage, so hoffe ich, acht- oder neunhunderttausend Franken flüssig zu machen und kann dann dem Votd H . . . . die achthunderttausena Franken zurückzahlen, die er meinem Geschäfte anvertraut hat. Dieser Engländer ist augenblicklich nicht in Pari« sondern in Cannes. Sollte aber da« Unglück wollen, daß er noch heute Abend hier wieder einträfe unb von meinen Verlusten hörte, so müßte ich morgen meine Zahlungen einstellen unb wäre verloren." (Foctsttzung folgt.) «N. Pr. 3." erzählt, spielte sich eine ganze Komödie ab : Kossuih weinte, die Deputation »einte und ein Lzegleder Bitrger übergab dem greisen Revolutionär «inen Hut, wie man ihn im Jahre 1848 getragen. Die Mitglieder der Deputation haben sich Andenken mitgebracht, Der eine einen Blumentopf auS dem (Sorten ÄoffuthS, der andere einen Zweig, der dritte ein Häuschen Erde von jenem Flecke, auf welchem Kossuih stand, alS er seine Rede hielt. Auch hat stch Kvssuth daS Verzeichnis der sämmtlichen DeputationS* mitglieder geben lassen und diesen beim Abschiede noch daS Versprechen geleistet, er werde sich demnächst in Turin fotografieren lassen und dann jedem Einzelnen von ihnen fein Portrait zum Wildenten schicken. — Mittlerweile ist die Deputation wieder 111 Pest emgetroffcn, mit) trotz aller Vorsichtsmaßregel» der Polizei gings nicht ohne Demonstrationen ab. 6m zahlreiches Publikum hatte sich am Bahnhose eingesunden. Wahreno ihres Marsches durch die Straßen Osens ließ man die Leute ruhig ein Kofsulh-Lied singen; als sie aber nach Passierung der Kettenbrücke, wiewol durch den Over, jladthaupttnann verwarnt, das Lied neuerdings anstimmten, wurden sechS Verhastuugen vorgenommen. — Unfälle aus Eisenbahnen. Aus den österreichischen Bahnen hat im zweiten Semester 1876 die Anzahl der Verunglückungen von Personen, welche weder zum Stande der «ahndediensteten gehören, noch Reisende sind, sowie auch die Uebersahrung nun Thieren zugenomuien. Es sind im dem genannten Zeiträume 61 Personen der be-zeichneten Kategorie getödtet und 26 verletzt, dann 40 Stück Thiere überfahren worden. Ob und m wie vielen Fällen etwa die Bahnbediensteten hiebei ein Verschulden trifft und wie viele von den verunglückten Personen absichtlich den Tod aus den Schienen suchten, ist noch nicht in allen Fällen konstatiert worden. In der Mehrzahl der Fälle haben jedoch nur die Außerachtlassung der bahupolizeilichen Vorschttfieu und die Nichtbeachtung der Mahnungen des tiahnauf« sichtspersouales, welchem nicht selten tätlicher Widerstand entgegcngcfteUt wird, die Verunglückungen herbeigeführt. Lokal- und Provmzml-Angelegeuheiten. Die Volksküche. Jedes Unternehmen, mag deficit Geburt im allgemeinen fimpatisch begrüßt, mag dessen Nothwedigkeit und Nützlichkeit immerhin von der Majorität der Bevölkerung anerkannt werden, begegnet vor und während seiner Durchführung in Kreil-n deS großen Publikums auch Feinden, welche unbarmherzige «rillt üben. Es zählt leider zu de» unangenehmen Ereignissen, wenn abfällige Rutil geübt wird in Sachen, die humane Zwecke fördern. Auch das wolthatige Institut der Volksküche hat seine Feinde. Auf einer Seite der Gegner stehen jene bezvpsten Individuen, die prinzipiell gegen jede Neuerung sind, von Neuerungen überhaupt nichts wissen wollen. Jede Neuerung, mag sie auf welchem Gebiete immer in Szene gefetzt werden, ist diesen Kurzsichtigen ein Dorn im Auge. Aus der ändern Seite der Gegner tauchen die sogenannten „Krähwinkler" auf, die da der BeforgniS Raum geben, daß durch die Errichtung einer Volksküche in Laibach der bereits bestehende Betrieb ständiger GewerbSleute wefent lichen Schaden erleiden werde. Noch eine dritte Gegnerschaft erhebt sich gegen die Ein fühtung dieses humanen Institutes in Laibach, und diefe repräsentiert sich in Gestalt jener Individuen, in deren Interesse die Volksküche errichtet werden will, nämlich jene Individuen, die bisher von Haus zu Hans den Bettelkreuzer cinfammeltcn, Hausherren und Wohnparteien belästigten, den znfammengebettelten Betrag in Branntweinstuben verachten und im trunkenen Zustande Skandal machten. Diefe Klaffe von Individuen ziehen die Branntweinfchänke der Volksküche vor, die Gurgel wird mehr gepflegt, als der Magen. Die Frage: „Wem kommt die Volksküche zugute?" möge eingehend in Erwägung gezogen werden. Der Stadtgemeinde Laibach obliegt die Pflicht, eine große Anzahl armer Familien und einzelner Nothleidender zu versorgen. Eine Familie erhält 2 bis 5 fl., einzelne Arme erhallen 1 bis 2 fl. wöchentlich aus der Stadtkaffe. Mit dielen geringen Beträgen sind dieselben nicht in der Lage, eigenen Hausstand, eigene Küche zu führen. Besteht jedoch das Institut der Volksküche, jo sind Familien und inzelne Arme immerhin vor drückenden NahrnngSforgen geschützt, die Volksküche bietet gegen ein geringe« Entgelt von 6 bis 10 kr. eine immerhin ausgiebige Nahrung. Hauseigentümer und Wohnparteien sind beim Bestehen einer Volksküche der Mühe enthoben, tagtäglich einen Uiorrnth von Kupferscheidemünzen zur Ausheilung derselben an bettelnde Individuen bereu zu halten. Die AuSspeudung von Kostmarken ü 1, 6 und 10 kr. ist mit geringer Mühe verbunden. Diese Metallmarten dürfen nur in der Volksküche verwertyet werden. Die Einlösung derftloen oonftile anderer Personen ist unzulässig; hiedurch wird dem demoralisierenden Genüsse deS Branntweines, der Trunksucht überhaupt, die Spitze gebrochen und das Handwerk der Trunkenbolde einge|teUi. DaS Proletariat wird durch das Institut der Bollsküche ohne Zweifel auf bessere Bahn geleitet, die Moralität erfährt durch die Volksküche wesentliche Stärkung. Durch Einstellung der Geldbetheiiung in den Häusern und durch Ausgabe der nur in der VolkSlüche durch Verabfolgung von «Ost zu verwertenden (iSetomarken wird der Bettler von Profession fein Gewerbe, welches demselben läglich zwei bis drei Gulden tuurug, ausgeben müssen. Die Volksküche wird die Bettler von Proscsston, die arbeitsscheuen Individuen, kennen zu lernen Gelegenen haben, üln den Hausbesitzern und Wohnparteien ist es, die Volksküche ins Leben zu rufen, d. h. die Geidausiheiiuug an Bettler und Arme emzuslellen und die Markenvetheiiung eiuzuführe». Die Volksküche wird es nicht nur mit Bettlern und armen Familien, sie wirb es auch mit fleißigen Arbeitern, mit minder bemittelten Studenten, mit nothleivenden Inwohnern und Fremden zu thun haben. Der Verein der Voltsküche wirb Sorge tragen, daß die Ko]tmatten weder in Branntweuifchänken, noch m Ga|ihäujetn, sondern ausschließlich in den Lokalitäten der Volk-küche anstatt Barschaft eingelöst werden. Die Volksküche wird eine ganze Speije-Poition mit 10, eine ha.be mit 6 und ein Stück tiroo mit 1 Kreuzer berechnen. Das gewählte Veremscomite, aus Herren und Damen bestehend, wird Kontrolle Üben, daß in der Volksküche Ordnung und Reinlichkeit herrsche und die Speisen tu gesundyettszuträglicher und ausgiebiger Form verabreicht werden. Die Volksküche wird aus Verlangen auch außerhalb der Räumlichkeiten der Volksküche mittelst Ambulanzwagen gegen Abgase der Geldmarten, namentlich den Fabrikarbeitern und gebrechliche» Individuen, «oft zuführen. DaS Institut der Volksküche hat ln hiesige» Äe> seUschaflSkrciscn bereits entlang gefunden. Die Pforte der Volksküche öffnet sich allen Nationalitäten: „In diesen heiligen Hallen kennt man die Rache nicht" — fo fingt Mozart, der kosmopolitische Tonmeister. Im Namen der Humanität appellieren wir an die Bevölkerung Laibachs mit der Bitte: die Einführung diefeS Institutes in Laibach kräftigst unterstützen zu wollen. — (Eine werthvolle Spende.) Der heimatliche, in wissenschaftliche» Kreisen beftbetannte Entomologe (Jnfekteuforfd)«), Herr Ferdinand Schmidt, spendete der hiesigen Obcrrealfchnle eine Sammlung von nahezu 16,000 Arten Infekten, ferner eine aus 874 Bänden unb 282 Heften bestehende Sammlung von natnrgefchichtlichen Büchern unb ein Mikroskop vorzüglicher Qualität. Der Herr Unterrichlsminifter Dr. v. Stremayr ließ dem freund-lichen Spender für diesen patriotischen Akt durch den trat-nischen Landesfchulralh feine volle Anerkennung ausfprechen — (Bruderzwist im slovenifchen Lager.; In der am 24. d. M. in Laidach abgehaltenen Genetaloer fammlung der „Slovenska Matica" ging es sehr stürmisch zu, die „Jungen" fielen den „Alten" in die Haare, erftcre warfen den letzteren unreelle«, verschwenderisches Gebaren mit den Vereinsgeldern, bei Herausgabe der Vereins-drnckfchriften vor. «vspod JuriiL, in Vertretung der NLrodna tiiUma», beschwerte sich, daß die Blasnik'sche Druckerei bei Auflage der Thomann'fchen Biografie höhere Preise, als wie die Offerte lauteten, angefetzt habe, daß man bei Jndrucklegungen den Weg der «oncuttenz mittelst Einbringung von Offerten nur »um Schein bettete und im Süllen und Geheimen" alle Arbeiten der Blasnik fchen Druckerei zuschanze. I« Staate Matica" scheint also auch manches faul zu fein I — (Aus dem BereinSleben.) Der hiesige Handels-, Kranken- und PenstonSverein hielt am 28. d. seine Generalversammlung ab. VeretnSdirektor (Handels-karnrnerpräsident) A.Dreo begrüßte die Versammlung und beleuchtete die Thätigkeit deS Vereines, welcher nun 450 Mitglieder zählt. Im Jahre 1876 beliefen sich die Einnahmen auf 5046 fl. und die Ausgaben auf 8358 fl. Verpflegt worden 5 interne und 84 externe Mitglieder. DaS Vereins* vermögen erreichte die Höhe von 33,732 fl. und besteht au» öffentlichen ftondsobligationen, Pfandbriefen, hhpothezierten Forderungen u. a. Die Generalveifammlung nahm den Bericht bk» Reoistouscomitä» über den richtigen Befund der Jahresrechnung und de» VirmögeusstandeS genehmigend zur Kenntnis. Direktor-Stellvertreter Herr M. Trenn begründete fodanit die Anträge der Direktion: a) auf Trennung de» Ptnfionefonbe» von dem Krantcnfonbe, b) auf Aenbernug der §§ 9 und 14 der Statuten. Diese Anträge wurden mit einet unwesentlichen Modifikation angenommen. Zu Revieren pro 1877 würben per acclamationem gewählt die Herren : Camillo Baumgartner, Johann Jamschek, I. N. Plautz jun.; zu Ersatzmännern die Herren: M. Ranth unb Franz Schaukel. Schließlich wurde der Direktion süc ihre Mühewaltung im vergangenen Jahre der Dank votiert, woraus die Sitzung vom Direktor A. Dreo geschlossen wurde. -(Wünsche und Beschwerden.) Der Hund eines Kaufmannes auf hiesigem Platze verlief sich diesertage ln das „Hotel Elefant" und wurde dort in rohester Weise mit Schlägen „traktiert." „Gott erbarmt sich des VieheS," der Mensch jedoch — nicht! — Im „Sloo. Narod* wird Beschwerde geführt, daß bei den Tanz» und Abendunterhaltungen in der Sitalnica zu Lilli hervortretend deutsch konvertiert und die Quadrille deutsch arrangiert wird. Es möge dieser „Uebelstand" beseitigt werden I Der Sprachen-schwindel, der Sprachenzwang der Nationalen nimmt bereits unleidliche, unter einem lächerliche Formen an. Nach dem neuesten Utas der hiesigen Ultra-Nationalen soll auch in der hiesigen Litalnica kein einziges deutsches Wort gesprochen werben, Gastwirth und Kellner fallen nur slovenifch reden, die „Magen-Zeitung" soll nur in flooenifcher Sprache aufgelegt werden. Die Folgen dieser lächerlichen Verfügungen bleiben nicht aus, nämlich eine Reihe von Gästen, namentlich aus dem Militärstande und auch Fremde, Reisende u. a. meiden eine Bereins-Gasthanslokalität, deren Leitung sich mehr um die Pflege des NationalitätenfchwindelS, als um das Geschäftserttägnis bekümmert. — (Berichtigung.) Bezirksrichler Wenzowski wnrbe bereits tobt gemeldet. Di« Grazer „Tagespost" erfährt ans Triest, daß WenzowSki feinen Schußwunden nicht erlegen, sondern außer Gefahr uni feiner gänzlichen Genesung gewärtig ist. Wenzowski stellt den Selbstmordversuch in Abrede. — (Falsche Berichte.) „Magyar Hirado" er* zählte, die Lzegleder Koffuth-Deputation wurde von der Bevölkerung Gurts eldS simpatifch begrüßt. Eine aus Wann an die Grazer „Tagespost" gerichtete «orrespondm, stellt die Richtigkeit deS Berichtes in Abrede. — (AuS den Nachbarländern.) Herr Josef Oppl, Direktor der Oberrealschule in Klagensurt, wurde zum Obmanne de- kärntnerifchen Gabelsberger Stenografen» Vereines gewählt. — In Agram starb am 29. d. M. Proto-medikuS Dr. Alexander v. PraunSperger. — Die „Agramer Preffe" dringt angeblich auS informierter Quelle folgende Nachricht: „Die MinifterkrifiS schreitet ihrer Lösung entgegen. Am 81. d. M. werden die Würfel fallen. An a. h. Stelle wünscht man, daß FZM. Mollinary bei Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten übernehme an» »urten in den letzten Tagen mit d,«selben diesbezüglich die eingehendsten Verhandlungen gepflogen. Für EilleUfcU nien ist ein Kabinett Taaffe-Weber, für Ungarn ein Ministerium Sennyey in Aussicht genommen. Die Jnangnrto-rung einer slavostlen Politik kann als positiv werden. (?) , -i_ (Zur Katastrofe in Steinbtttcf.) Die Zahl der Besucher der Unglücksstätte hat noch nicht abgt» nommen, eS finden sich jetzt weniger Neugierige, jedoch mehr Fachleute, Ingenieure und Männer der Wissenschaft ans Provinzen deS In- und Auslandes ein. Professor Knaff ans Graz machte nach Bericht der Grazer „Tagespost" geologische Studien; die geologische ReichSanstalt ist durch Berg» tath Wolf vertreten. Die fachmännischen Gutachten gehen auseinander, ein Theil erklärt jede weitere Gefahr alS beseitigt, ein anderer stellt eine größere Erdalrntfchung in Aussicht. Bor allem ändern müssen die Quellen auf dem Rntschterrain aufgesucht und abgeleitet werden. Der Sann» flnß wird in einigen Tagen in seinem allen Bette seit». —* bezeichnet Urdabrutschnngen im kleineren Maßpabe fanden auch im Bezirke Lichtenwald bei Lrnvvec und Strji-r pait. — (Jstrianer Bahn.) Die infolge einer Damm» abrntschnng durch lSnpere Zeit unterbrochen gewesene Verbindung zwischen den Stationen Pinguente und Rakitovit der Jstrianer StaatSbahnlinie Divazza-Pola ist wieder hergepellt. Der Personen-, (BtpStfS- und Eilgutverkebr, welcher bisher an der Unterbrechung«stelle durch Urostei gen, beziehungsweise Uebertragen vermittelt wurde, ist wieder voll, ständig und unbeschränkt hergestellt; ebenso ist auch der gänzlich eingestellt gewesene Frachtenverkehr von und nach allen Stationen dieser Strecke wieder ausgenommen. — (Slldbahn-Tesellschast) Die Dividende für den näasten Semepertermin soll, wie verlautet, nicht über fünf Francs betragen, da6 heißt, der •esommtiitiag der Aktie dürfie sich auf den MinimalzinS von fünf Perzent pro 1876 bereitnen. Fraglich ist eS, ob die erst seit einigen Jahren infolge der besonderen BetriebSprosperilSt ein geführte Usance, zu Neujahr eine Abschlagszahlung von zwanzig (statt der früheren 121/,) Francs zu.leisten, sorlbestehen soll, ob dir nSchstbevorstehende Generalversammlung nicht zu der nt» sprvngliHen Methode, fclc* den ausgelaufenen Semestral zinS auSzufolgen, znrückzugreisen beschließen «erde. — (Aohlenwerkbahn) Die steieimürkifck"kroatische Sohlen-vesevschast erhielt die Ikonzeflion zum Baue einer auf dem dietfeitigen Gebiete gelegenen Werkbahn, nämlich von der kroatischen Grenze biS Pettau oder Friidan mit dem Anschlüsse an die Eüdbahn, und wird diese zur Verfrachtung ihrer Kvblen auS dem E ata 86 in et Gebiete bestimmte Linie vorläufig schmalspurig (1 Meter Wette), anlegen. Die Herstellungskosten werden dir allerniedrigsten sein, da fast alle »nrainer, besonder« die Stadt WaraSdin, den Grund umlonst -ergeben, die Eüdbohn sich bereit erklärt, tu6 Oterbaumaterial und die Beiiiibtmiitel zu den günstigsten Bedingniflen zu liefern. Betiessd der Schienenlieferung und Bestellung lorstixen Eiseudedarse« > wurden seitens der Temitzer Gewerkschaft die annehmbarsten Propositionen gemacht. Im Gifolftk der Verkarstung zeigt fich die sommerliche Regenlosigkeit und Bodendürre, wir die auffallende Heftigkeit der verrufenen Borastürme. «Schluß folgt.) Zur Kultur des Karstgebietes/ General-Doniüneninspellvr Josef Wessely übergab unter dem T'iel: „Das Kar st gebiet in Militär. Kroazien und seine Rettung" ein Druckwerk der Oesskntlichseit. Diese« Werk enthält zwei Haupiihciie; der erste bringt die „Denkschrift mit ihi en Vorschlägen" und der zweite dir näheren Ausführungen und Begründungen. Der rrste Haupttheil ist in sech» Unterablhei-lungen gesondert. Abschnitt I. schildert da« militär-kroatischr Karst, gebiet iw oflgimtintn, und zwar nicht nur den zur Adria abfallenden, fast gänzlich verödeten Landstreisen von 9 Qaadralmeilen G'öße längs der Meeresküste des ehemaligen Oaul'ner, Oiokaner und -ikanrr Grenz-Regiwenl», den ©tefaift; sondern auch doS Hinter ihm liegende, bereits in der Verkarstung begriffene Hochland von 140 Quadraimrilen Ausdehnung. Der Verfasser zeigt, wie die ei^rnthümliche Boden beschaffen heit, der mit einer geringen HumuS-schwartr bedeckte fast unmittelbare Kalkboden, im Verein mit der steigenden Bevölkerung und der von ihr rücksichtslos getriebenen Waldweide-Unwirthschaft gerade den einst gut, und noch im vorigen Jahr-Hunderte theilwrifr bewaldeten Küstenstrich in jene schauerliche, öde Stetrwüste verwandelte, die dem Reisenden in ihrrr VrgetalionSlofigkeit weit über da« Meer hin rntgegenstarrt. Bei dem Mangel nahezu allrr andrrn Subsistenzmittel, außer der Viehzucht, ist eine Rettung diese« Landstriche« und seiner Br-wohnrr nur durch energisches, weit über da» gewöhnliche Maß gehende« Eingreifen der Staatsgewalt möglich. Im Hochkarste, dessen «rohe 33 und eine Halbe Ouadratmeilr einnehmenden Mulden fruchtbar sind, find bereit« nicht weniger al« 23 Quadratmeilen Berglerrain mehr oder weniger, und stellenweise bi« zur Nacktheit, verkarstet, und wrnn dem Uebel nicht Einhalt gethan w'td, gehen noch weitere 79 Ouadraimeilen verkarstung-fähigen Berglande« drr Verödung entgegen. Die Theilung der Südbahn. (Schluß.) In Ansehung der für die Zahlung der Rauf-fchillingSreste für die lombardisch venezianischen Linien durch da« Uebereinkommen vom 13. April 1876 getroffenen Bestimmung bemerkt der Molivenbericht der Regierung, daß dieselbe bisher nicht praktisch in Wirksamkeit getreten ist. Die« hängt damit zusammen, daß der Brutto Ertrag de« venezianischen Netze«, für sich allein berechnet, bisher niemals den Betrag von 107,000 ft. per Meile erreichte. Es ist nun ganz natürlich — bemerkt drr Ausschußbericht hiezu, — daß die Regierung für da« venezianische Netz eine Zahlung nicht verlangen konntr, da sie ja die Ansicht vertrat, daß für die Erlrügnis-Ucberschuß-Anleihe die cumulaiive Berechnung nicht einzutreten habe, und eben Hierauf gestützt, größere Zahlungen bezüglich der Sirecke Wien-Triest in Anspruch nahm. In diesem Verhältnisse wurde durch den bekannten Schiedsspruch vom Dezember 1874 eine prinzipielle Aenderung herbeigeführt. Nachdem durch diesen Schiedsspruch gegen die Anficht der Regierung entschieden wurde, daß da« Brutto Erträgnis für die Berechnung der Ueberschuß-Antheile in gleicher Weise wie für die Garantieleistung zu ermitteln sei, so muß ebenso w'e bei der letzteren auch bet der ersteren Berechnung da« nämliche durchschnittliche Brutto-Erlräftni« nicht bloS für da» österreichisch ungarische Retz, sondern bei der wörtlichen Uebereinstimmung der diesfalls bestehenden Verträge auch für da« venezianische Netz zugrunde gelegt werden. Hienach siebt dem Staate das Recht zu, für die Zeit vom Jahre 1870 bis zum Jnslebentrrten der betreffenden Aenderungen dir entsprechenden auf da« venezianische Netz entfallenden Kaufschillingsrestzahlungen zu verlangen. Allerdings werde diese« Recht, welche« theo retisch nicht bestritten werden könne, praktisch kaum zur Geltung gelangen, inkbesondere im Hinblicke auf die Bestimmung, derzufolge dir Zahlung de« Zehntels, respektive Viertels, an den Staat insolange und in dem Maße nicht staktfindrt, als dasselbe zur Entrichtung der Einkommensteuer In Anspruch genommen wird. Wa« endlich die Bestimmungen bezüglich der Stempel- und Gebühren-Entrichtung betrifft, so führt der «uSschuß-Bericht au«, daß e« fich hier um keine Begünstigungen, sondern nur um eine Regelung de« bestehenden Verhältnisses handelt. Der Aurschußbericht empfiehlt schließlich die Genehmigung de» ganzen Uebereinkommen«, jedoch einerseits nnter der Voraussetzung, daß der 1. Juli 1876 als der im § 1 des Uebereinkommen« bezeichnet« Zeitpunkt (bezüglich dir früher erwähnten Berechnung de« Brutto Ertrage«) zu betrachten fei, und anderseits mit dem ausdrücklichen Vorbehalte, daß hiedurch der Anspruch bezögt ch derjenigen Abschlagszahlungen de« Kausschillingsreste« für dir lombardisch.vrnrzia-nischen Linien nicht aufgrgeben werde, auf dtrm Forderung da« Recht bi« Ende dt« Jahre« 1875 erwachsen ist._____________________________ Witterung! Gedenktafel über die am 3. Februar 1877 stattfindenden Lici-tationen. 8. Feilb., Debrvec'sche Real, Brezovica, BV. Oberlaibach. — 8. Feilb., «lun'sche Real., Deutscdvoif, BG. Reifniz. — «raff. 1. Feilb., Bozii'scde Real., Porek. B«. Wippach. — 1 Feilb. Mede'sLe Real., Strohaiu, BB. Ärainburg. — 1. Feilb., Bajc'sche Real, Goritsche. BG-Senoseisch. — 1. Feilb, Noval'scbe Real., Ober-Urem, 8®. Senoselsch. — 1. Feilb., Prernru'scke Real., Oderseld, BW. Wippach. — 1. Feilb, Peterlin'sche Forderungen, Groß» pöfland, BG. Reisniz. — 3. Feilb., Tratnil'sche Real., Go» dowitsch, BG. Jdria. Theater. Heute: Mit neuen Äoflümm: Fürst und Bürger» m ä dchen. Historische« Vuflfpiet in Akte» von H Heisch. Telegramm. Wie«, 30. Jänner. Die „Politische Korrespon-denz"mkldet au« Athen, 29. Jänner: Äumunburo« kennzeichnele in seiner Konferenz mit Salisbury dir Ansprüche Griechenlands und wies auf die Konsequenzen einer eventuellen Nichtbeachtung derselben hin. Salisbury habe die Forderungen al« billige anrrkannt. — Der „Politischen Korrespondenz" zu« folge begibt sich Konstant Pascha im Aufträge de< Grvßvezier« nach Cetinje, um direkte Friedensverhandlungen einzuleitrn. Der italienische und der bri» tische Konsul gehen gleichfalls nach Cetinje, um die Mission Konstant« zu unterstützen. E PILEPSIE (Fallsucht) heilt brieflich der Spezialarit Dp. Killisch, Neustadt, Dresden (Sachsen). Bereits über 800U mit Erfolg behandelt. (46) 1 Uhren, die besten und billigsten der Welt. 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(1876 —16'; 1875 + 2 0* C.) Barometer im Steigen, 727 88 mm. Da- gestrige TaaeS-mittel der Temperatur — 4 4', um 31' unter dem No» male; der gestrige Niederfchlaa 1 85 mm. Schnee._____________________ Angekommene Fremde am 31. Jinner. Hotel Stadt Wie«. Sattler, LodrrSdorf. Quiß, fl fite.; SermeS, varuch. «genten, und M»resan, Wien. — tiin, Arnvldstein. — Siegl, Graz. Hotel Elefant. Hohn, Hdlsm., Wien. — Eigner, HdlSm., * ffimS. - Moudry, Älagenfuit. — Vogel, Steyr. — Do» lenz, Triest. — «chmidl, Altlack. Mohre«. Walter Maria, Fiume. — *n§, Triest. *nato«8ent . . . Äcebitonftalt . . . CeeofltenBanl . . . 68a>mete«llnftatt , Ätanco - Bant . . , Handelsbank. . . Hationallenl . . Ceft. Lankgelells. Unten»»ent . . . öerkehrSbanI. . . , IU«Id.«ahn . . Hart 8ub»tgba6n ffatf. 6Hf..®abn ftaif. Sr. 3o|ef*6 6teet«leBn . . . «tl»»a»n........... 71*86 73-6» 7716 108"— 113 181-60 135*— 71*76 74-- 77-86 189 - 8*0— 146*40 146*60 130 706— 81V- 68-60 64 79.— 79 60 88 81 98-76 806*60 806*76 134-60 136— 118- - 186 86 839.60 840-50 76-861 7*60 etlber Pfandbriefe. I »ew w«. «Hg. öft. »ob..6tcbi«. bto. in 33 3....... Ration. 6. Hi....... Ung. 8ob.»6tebiton6. Prioritäts-Obi, Franz 3o(ef«=8abrt . Oeft. Ilorbweftbahn . Eiebenbürger .... Etaaklbahn.......... Sübbahn 4 6 Per,, bto. Bon« Lose. 106-— 1(6*6« 89*85 89 60 »7 10 97 SS 86 — 36 8» 91*40 «168 90 '« ,0-7» 60 r o 60 76 »3* 0 1(4 Ärebtt« 8ofe . Wnbotf* . kose Wecbs. (3M»n.) Äugeburg 100 Kart grenH. 100 Wart . b. feiert. :anc* onbon 10 < Pari« 100 i Manien. Äail. Mün,»Dncaten 80«8ranc#lS< • • -Deutsche «ctchlbanl. 9*76 163 — 13-60 69 70 18810 4810 165 60 14 — 6 89 9-88 60-35 11»»» 98— 6»to 188-16 48« 6-84 981 60 40 116*71 Telegrafischer Äursdericht. am 31. JSnnrr. Papirr-Nente 62 90. — Silbrr-Rentr 65*15. — «old» Rente 74*70. — 1860er StaatS-Anlehen fehlt. — Bank-oetim 835. — Kreditaetirn 148*70. — London 122-65. — Silber 115*50. - St. t. Münzdukaten 5*80. — 20-Franc« Stück, 9-79. - 100 «eichSmark 60*25. Druck von I,. ». »leiumahr * Ke». Bamberg. Verleger: Ott»««r B«m»rrg. Kür dir «rdacti»» wentieertlich: Kran, Mtllrr.