PrSuumeratisuS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...........12 fl. Halbjährig........... « . Lierteljährig........ 3 „ Laibacher Für Zustellung inS Haus viertelj. 25 kr., monatl, 9 chaft des ivlitifchen, wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Fort-chrittes unbestritten bleibt. Der Vatican und seine anatisch gedrillten Scharen maßen sich noch immer an, un« Gesetze vorzuschreiben. Regierung und Volksvertretung werden gut thun, endlich einmal unsere Stellung dem jesuitischen Rom gegenüber richtig zu erfassen und die Errungenschaften unseres öffentlichen Lebens mit den nöthigen Bürgschaften zu umgeben, der Richtschnur folgend, die Graf Anton Auersperg bei der Klosterdebatte im Herrenhause vorgezeichnet mit den Worten: .Man muß sich über, zeugen, ob die österreichische Fahne nicht blos außen auf den einzelnen geistlichen Forts weht, sondern ob die österreichische Ordnung auch im Innern beobachtet wird; ob eine einheimische Besatzung sich in der Festung befindet und nicht ausländische, einer fremden Macht dienende Söldlinge sich eingeschlichen haben ; ob das Commando nicht von Feinden ernannt und abhängig ist; ob nicht der Operation«-)lan von einem auswärtigen, etwa jesuitischen Generalstab in Rom entworfen ist."______________________ Politische Rundschau. Laibach, 21. Februar. Inland. Beide Häuser des ReichSratheS hielten am Freitag Sitzungen. Das Herren- haus genehmigte den internationalen Telegraphenvertrag, das auf Abänderungen der neucn Maß-und Gewichtsordnungbezügliche Gesetz und das Gesetz, betreffend die Ausdehnung des Bagatellversahrens auf Rechtssachen bis fünfzig Gulden. Hierauf wurden die Wahlen in die Delegation vorgenommen. Im Abgeordnetenhause war Minister Lasser zum erstenmale nach seiner Krankheit erschienen und wurde allseitig auf das herzlichste begrüßt. Eingebracht wurden seitens des Ministers des Innern das Nothstandsgesetz für Galizien und seitens des Finanzministers ein Ausweis über Nachtragscredite für das Jahr 1876. Dann wurde der Gesetzentwurf über die Ausgabe von in Gold verzinslichen Reuten-obligationeu bis zum Betrage von 49 Millionen dem Budgetausfchuffe zugewiesen. Dem folgte eine ebenso langwierige als überflüssige, vom Abgeordneten Lknbacher provocierte Debatte über die Wahl eines salzburgischen Mitgliedes der Grundsteuer« Regulierungscommission. Da die salzburger Abgeordneten sich über den Candidaten nicht einigen konnten und in zwei Wahlgängen immer zwei Liberale gegen zwei Klerikale standen, wurde endlich über Lienbachers Antrag gelost und Lieubachers Name selbst ging zur Heiterkeit des Hauses aus der Urne hervor. Wenn die „Gazeta Narodowa" gut unterrichtet ist, so hat die österreichische Regierung unserm ungebetenen Gaste, dem polnisch-ultramontanen Agi-tator, der sich auch Primas von.Polen schelten läßt, Cardinal LrdochowSki, einen Auswei- sungsbefehl zustellen lasten, dem der bedauernS-werthe Märtyrer jedoch weoen Krankheit nicht habe Folge leisten können. Wir fürchten jedoch, daß die „Gazeta'^ nicht gut unterrichtet ist, und werden durch ein osficiöses Dementi keineswegs überrascht sein. Der Director des ungarischen statistischen Landes-Centralbureau's hat an den pester Bürgermeister Kammermayer ein Schreiben gerichtet, in welchem er denselben verständigt, daß der neunte internationale statistische Congreß, der im vorigen Jahre verschoben wurde, Heuer unbedingt und zwar in Pest abgehalten werde. Die Vorbereitungen für die zur Verhandlung gelangenden wissenschaftlichen Fragen sind nahezu vollständig beendet, und ist nur mehr für den festlichen Empfang der Mitglieder des Congreffes zu sorgen. Nachdem der ungarischen Hauptstadt in dieser Beziehung eine bedeutende Rolle zufallen wird und das hauptstädtische Municipium zu diesem Zwecke eine besondere Commission entsendete, ersucht der Director den Bürgermeister, einen Tag zu bestimmen, an welchem die Mitglieder der Landes-Vorbereitungscom-mission mit der von der Stadt Pest entsendeten Commission behufs Feststellung des diesfalls noth-wendig zu Veranlassenden eine Berathung Hallen könnten. Wie man aus Agram meldet, wird im Schöße der dortigen Landesregierung ein Gesetzentwurf au», gearbeitet, der die Beaufsichtigung und Controls der Gerichte den Gerichtspräsidenten entzieht und völlig centralisiert. Mit Bezug auf die Mittheilung über die in derMilitär greuze reisenden belgraderAgen-ten bemerkt „Ellenör": „Zur Ergänzung des Mit-getheilten können wir erwähnen, daß wir bereit-beiläufig vor einem Monate die Nachricht erhielten, Miletic lasse Syrmien und die Militärgrenze von Agenten bereisen. Es wird gut sein, dort unten die Dinge mit eiserner Faust anzufassen, und sind vielleicht diese beiden erwähnten Nachrichten mit einander in Combination zu bringen." Ausland. Nach einer Mittheilung der „P. C." haben die Vertreter der Nordmächte in Konstantinopel der Pforte in „ziemlich formeller- Weise die Versicherung gegeben, daß sie für die Wahrung des Friedens in Belgrad und Cetinje entsprechende Vorsorge treffen werden. Infolge dessen habe sich die Kriegslust der Serben bedeutend abgekühlt. Die Rüstungen werden aber trotzdem fortgesetzt. Die rumänischeRegierung gab den Vertretern der Großmächte die officielle Erklärung ab, Rumänien werde die Beziehungen zur Pforte im Sinne der internationalen Verträge weiter pflegen. Der Plan der Tributverweigerung sei vorläufig fallen gelassen worden. Die englischen Bischöfe conferieren jetzt über den Anschluß der anglikanischen Kirche an die Bestrebungen der Allkatholiken. Die Conserenz wurde am 15. d. M. eröffnet. Der Bischof von Winchester befürwortete die bonner Beschlüsse und die Wiedervereinigungs-Bestrebungen; er bezeichnelr die allkatholische Bewegung als die am meisten Hoffnung erregende kirchliche Bewegung seit der Reformation. Dieselbe gehe ersprießlich fort. Die orientalische Kirche sei zu dogmatischen Zugeständnissen geneigl, daher mindestens eine enge Annäherung möglich. Die Bischöfe von Lincoln, Llandaff und Lichfield unterstützten diese Auslassung. Die Convocation überwies sodann die bonner Beschlüsse einer Commission zu besonderer Berichterstattung und beschloß auch eine Zuratheziehung theologischer Professoren von Oxford und Cambridge. Mehr und mehr verstärkt sich die frohe Botschaft, daß der CarlismuS immer schneller seinem Niedergange zueilt. Eine carlistische Junta ist einberusen, um Friedensvorschläge zu machen; zuvor sucht sie die Archive in die Berge zu retten, denn ihr Hauptnest Estella wird schon von Granaten und Bomben erreicht. Der König Alfonfo ist bei der Armee eingetroffen. Der österreichische Hofrath Dr. Laprnna ist zum geschäftsleitenden Vice-Präsidenten des neuen rgyptischen Appellhofes in Alexandrien einstimmig gewählt worden. Sein Stellvertreter ist das italienische Mitglied Giaccone. Der Ehrenpräsident, der sich mit Geschäften gar nicht befassen darf, ist Inländer Zulficar Pascha. Die Gerichtshöfe erster Instanz sind auch bereits konstituiert: in Alexandrien wurde zum Präsidenten gewählt der Belgier Janssen (der Schwede Baron Armselt blieb in der Minderheit), in Kairo der Niederländer Stoplaer von Middelburg (gegen Hagens von Berlin), in Jsuxaila der Niederländer van Bemmelin (einstimmig). Zur Tagesgeschichte. — Ein Wolf überfahren. Der Bahnwächter von Zirkowetz aus der pettauer Strecke hatte am Dinstag einen todten Hund in den Graben neben der Eisenbahn geworfen. Als der Abendzug nahe kam, versuchte ein Wolf diesen Hund über das Geleise zu schleppen; er wurde aber von der Locomotive erfaßt und getödtet. — Der Papst empfing bekanntlich den Cardinal Hohenlohe, der als Träger einer Ausgleichsmission zwischen Preußen und der Curie betrachtet wird, seinem Range entsprechend'ohne Zeugen. Die Audienz hatte eine halbe Stunde gedauert, und weder der Papst »och der Cardinal ließen den gegenseitigen Eindruck vor anderen Personen merken. Der Empfang soll frostig gewesen sein. Indessen ist es Thatsache, daß die C-rdinäle, welchen Hohenlohe seinen Besuch machte, sehr verlegen waren und nrcht wußten, wie sie sich eigentlich zu ihrem allen Collegen stellen sollten; -in sicheres Jndicium, daß sie nicht erfahren hatten, was zwischen dem Papste und Hohenlohe vorgesallen war. Hleich nach diesen Besuche» suhr der Cardinal nach Tivoli, um ungestört vor zudringlichen Freunden und — Feinden zu sein. Der verstorbene CustoS der vaticanischen Bibliothek, Pater Theiner, hielt sich seine eigenen Hühner, nm von den Jesuiten nicht vergiftet zu werden. Lokal- und Provinzial-Angelegenyemk. — (Auszeichnung.) Einem Pri'iattelegramme aus Wien zufolge ist der k. k. Regierungsrath Ritter v. Roth zum Hofrath ernannt worden. — (VomSängerkränzchen.) Das alte Sprichwort: „Wo man singt, da laß dich ruhig nieder u. s. w." kam auch auf dem Sängerkränzchen am verflossenen Samstag insoserne zur Anwendung, als auch dort, wo sich die Execu-toren des Liedes befinden, nur Gemüthlichkeit und Freiheit in der Bewegung die Parole bildet. Man hatte mit ziemlich gespannten Erwartungeu dem Sängerkränzchen entgegengesehen, und doch muß der Unbefangene gestehen, Laß diesen Erwartungen auf das glänzendste entsprochen wurde. Um mit wenigen Worten das heurige SLngerkränzchen zu charakterisieren, sagen wir nur, daß dasselbe in Bezug auf Besuch und Lebendigkeit der Unterhaltung zu den schönsten Bällen der heurigen Saison gezählt werden kann. Es war rin glänzendes Stelldichein, das sich die gesammte laibacher Gesellschast am Sängerkränzchen gegeben. Alle Stände waren durch hervorragende Persönlichkeiten vertreten, wir sahen unter anderen Oberst Villecz, Oberlandesgerichtsrath Kapretz, Regierungsrath Graf Chorinsky, Finanzdirector v. Possaner, den Präsidenten der Handelskammer Dreo u. s. w. Der Ball begann um 9 Uhr, aber lange vorher war das Par quet des Saales dicht gesiillt mit einer bunten Menschenmenge, aus welcher das Detail sich noch schwer herausheben ließ. Im großen herrschte von Farben Weiß und Rosa vor. Die Hauptzierde deS «alle« bildete der in reichen Toiletten glänzende Damenflor; allgemeine Bewunderung erregte die prunkvolle Seidenrobe der Dame in Gelb mit Rosen geschmückt, jene der Dame in Blaßgelb mit Biolet, weiters das prachtvolle Grün mit Spitzen besetzt, das zarte Weiß mit schwarzem SaMmt und Guirlanden geschmückt; man sah eine Reihe herrlicher Mädchengestalten, denen allen das Vergnügen aus den hübschen Augen strahlte; reizend sah die kleine Blondine im blassen Rosa aus; vielumworben war die Brünette in Weiß und Grün. Aber wir vergessen vor lauter Bäumen den Wald. Der Ball hat begonnen; während einer etwas langathmigen Polonaise machten die Ladies Patroneffes, gefolgt von den Mitgliedern des DamenchoreS und von den übrigen Ballbesuchern, die Promenade durch den Casinosaal, der ^vorgestern so recht seiner eigentlichen Bestimmung zurückgegeben zu sein schien. Da ertönten die ersten Klänge deS Walzers, und schon bewegte sich und flog Paar um Paar durch den Saal. Dem Tanze wurde mit Feuereifer gehuldigt. Ein Tänzer »ach dem ändern, gleichviel ob eine leichte oder schwere Else im Arm, brach sich nach allen Regeln der Tanzkunst Bahn Lurch die sich immer neu schließende Meuschenmasse. Eine Schleppe um die andere erfüllte, indem sie mit einem einzigen Ruck abgetreten wurde, ihre ephemere Bestimmung, die Haare flogen und ließen ihren Schmuck zu Boden sinken, die Wangen glühten im fröhlichen Dahinrasen. An der großen Quadrille vor der Rast nahmen 108 Paare theil. Nach Mitternacht wurde der Raum freier, er ließ für wenige auserlesene Paare mehr Platz. So war es unter Sehen, Hören, Plaudern, Promenieren und Tanzen Mitternacht geworden, und auch im Saale ward es leerer, dasür auch lebendiger, uud der Tanz zog immer größere Ringe. Mit einem Worte, es herrschte eine Lust und eine Lebhaftigkeit unter den Tanzenden, welche allein es erklärt, daß es 5 Uhr morgens geworden, als sich die letzten im Saale trennten. Wir können demnach dem thätigen Männerchore unserer philharm. Gesellschaft zu diesem ehrenden Erfolge nur Glück ivüuschen. Das Comilö, wenn man nach dem Erfolge urtheilen darf, hat sich unbedingt die allgemeine Anerkennung erworben; es halte weder Mühe noch Kosten gescheut, um den Rus des Säugerkränzchens zu wahren. Jede der Damen erhielt eine sehr geschmackvolle, aus dem Atelier des Hrn. Eifert hervorgegangene Tanzordnung in Form einer Musikmappe, sowie die in Druck gelegte, vom Rappellmeister Schinzl gewidmete Sangerlieb-Polka. Möge der Männerchor in dem zahlreichen Besuche einen Beweis der Beliebtheit, deren sich derselbe in allen Gesellschastskreisen unserer Stadt ersrent, erkennen. — (Maskenball.) Ungünstige Witterung, kothige Wege, unzählige össentliche und Privatunterhallungen schmä-lerten gestern den Besuch des in den Theaterlokalitäten ab-gebaltenen Maskenballes. Etwa 50 Masken mögen sich ein-gefunden haben. Um 11 Uhr nachts begann das Tombola-fpiel; auf Tombola, 2 Quinternen, 3 Quaternen, 3 Lernen und 4 Ambos fielen recht hübsche Gewinnstr, namenr-lich ein Petroleum-Kochosen, ein Theeservice, ein Reifekoffer, ein Photographienalbum und andere nette Galanteriegegenstände. Nach Beendigung des Tombolaspieles, welches unser lokales Factotum Herr Nagel in langweiligster Form leitete, verließ der größte Theil der Logenbesitzer den Vergnügungsort, die Übrige Gesellschaft hielt bis in die vierte Morgenstunde aus. Unsere Maskenbälle entbehren des in Großstädten üblichen Lebens und Reizes. Die distinguierte Welt nimmt an Maskeraden eben keinen Antheil. — (Veteran enkränzche n.) Der Glasjalon der Casinorestanration prangte gestern in festlichem Schmucke. Das unter einer riesigen Krone angebrachte Bildnis des Kaisers Franz Joscs I., die Wappen Oesterreich-Ungarns, militärische Abzeichen und Embleme gaben dem Eintretenden kund, daß heute eine militärische Körperschaft hier dem Tanzvergnügen huldige. Der krainische Militär-Veteranen-verein von Laibach gab ein Tanzkränzchen, welchem nahezu sämmtliche Mitglieder desselben und einige des nachbarlichen Brndervereines von Domzalc, Mitglieder der Feuerwehren von Laibach und Gleinitz und mehrere Honoratioren Laibachs beiwohnten. Gemüthlichkeit und Tanzlust herrschten bis in die srühen Morgenstunden. — (Eine beschwerliche Tanssahrt.) Man schreibt nnS aus Planina unterm 20. l. M.: Den 18ten Februar l. I. wurde ein im Psarrorte Godovii geborenes uneheliches Kind vo:l einer Weibsperson in einem Korbe durch die Psarrorte Hotederschitz und Kirschdors getragen und zur H. Tause nach der k. k. Bezirkshaupt, mannschast Loitsch gebracht. Dort eines besseren belehrt, wurde das Kind zurückgelragen und am 19. l. I. vormittags in Hotederschitz getaust. Man denke sich die Entfernung von dritthalb Meilen von Godovii! nach Kirschdors, die mit großen Schneemassen bedeckte, erst theilweise ausgeschaufelte Straße und dazu die Fußreise von Godovii nach Kirschdors mit dem neugebornen Kinde, nnd man kann sich eine Vorstellung machen von den überstandenen Leiden der armen Frau. In Godovii, Hotederschitz und Kirschdors befinden sich Psarrkirchen mit einer hochwürdigen Geistlichkeit, und dennoch mußte daS Kind (warum ist unbekannt geblieben) so weit zur Taufe getragen werden. Die Mutter deS un- ehelichen Kindes ist Bezirkshebamme in Godovik. Vielleicht liegt hierin die Lösung des Räthsels. — (Von der R ud olssbahn.) Die Begebung der noch im Besitze der Gesellschaft befindlichen Rudolfsbahn-Prioritäten wurde bereits perfect. Dem Generalrath gelang es, diese Effecten in Paris in der Art zu begeben, daß von dem französischen Consortium 21,000 Obligationen fest und 42,000 Obligationen in Option genommen wurden. A» der Spitze des diesfälligen Shndicats >ieht die pariser Succur-ale der „London Barthing Association." -- (D i e n st r e g l e m e n t.) Mit kaiserlicher Ent» chließung vom 24. Dezember v. I. wurde die HinauSgabe des dritten Theiles des Dienstreglements sür die Jnfanterie-und Jägertruppe genehmigt. Dieser Theil tritt vom 1. März 1876 an in Wirksamkeit, und wird von diesem Tage an für die Infanterie- und Jägertruppe das Dienstreglement vom Jahre 1860 außer Kraft gefetzt. — (Philharmonische Gesellschaft.) Das Programm zu dem morgen Dinstag den 22. d. um 7 Uhr abends im landschaftlichen Redoutensaale stattfindenden vierten Gesellschaftsconcerte lautet. I. I. Fa ißt: Cantate nach Worten der heiligen Schrift, sür Sopran und Alt, mit Begleitung des Pianosorte und Harmoniums. II. E. Nudorsf: Variationen sür zwei Pianoforte, vorgetragen von Fräulein Sofie Jama und Herrn Josef Zöhrer. Hl. F. Abt: „Das treue Vaterauge wacht," dreistimmiger Frauenchor mit Solo und Clavierbegleitung; Solo: Frau KlemenM. IV. Fr. Lachner: Concert-Phantasie über Motive aus der Preissymphonie (»xpilssiouats. op. 52), sür Harmonium arrangiert nnd vorgetragen von Herrn An!. Förster. V. R. Schumann: „Frühlingsglocken," sür Sopran und Altstimmen mit Begleitung des Pianoforte. VI. Fr. Lachner» „Abend-Elegie" für eine Tenorstimme, Violine und Har-monium, vorgetragen von den Herren Razinger, Gerstner und Förster. VII. C. Reinecke: „Schneewittchen," dramatisiert von Rüber, mit verbindendem Text von Grove, für Sopran und All, Solo, weiblichen Chor und Piano -forte. (Die Soli werden gesungen von den Damen Fräulein Orel und Frau Klemenw. Frl. Bsirsky, Mitglied des land. schastlichen Theaters, hat aus besonderer Gefälligkeit die Declamation des verbindenden Textes in „Schneewittchen" übernommen.) — (Landschaftliches Theater.) Karl Gutzkow bringt in dem sünsactigen Schauspiele „Herz und Welt" einen vollständigen Roman zur Darstellung. Heinrich Werner", ein junger, gebildeter Mann aus einem arme» Hause, verläßt seine erste Liebe treulos, sagt dem Mädchen seine» Herzen» „Lebewohl", folgt den Sirenenklängen der modernen Welt, heiratet eine Dame aus der Gesellschaft, empfängt mit ihrer Hand Namen („von Jordan"), Vermögen, Stand und Rang und verlebt mit der ihn leidenschaftlich liebenden Gattin fünf Jahre. Obgleich das Band dieser Ehe durch zwei Kinder fester geknüpft schien, so erlitt dieses Familienleben durch die immer lebhafter auftretende Erinnerung an die erste Liebe „Werner's" dennoch eine fühlbare Störung, welche den höchsten Grad erreichte, als dieses verlassene Mädchen durch Zufall als Gouvernante in den Familienkreis des Treulosen eingeführt wurde. „Jordan" wollte ungeachtet den Gegenvorstellungen seiner Gattin und seines Adoptivvaters die verlassene Jugendliebe in seinem Hanse so lange belassen, bis er das an dem Mädchen begangene Verbrechen gesühnt haben würde. Die Erzieherin erhebt sich jedoch in selbstloser Resignation aus dieser Zwangslage, opsert ihre noch immer glimmende Jugendliebe dem Fa-milienglücke Jordans und entbindet letzteren jeder seinerzeit «»gegangenen Verpflichtung. „Jordan" legt diesen angenommenen Namen ab, nimmt seinen ursprünglichen wieder an und wählt einen anderen, seinem Charakter mehr zusagenden Beruf. Der ehelichesFciede wird wieder hergestellt und Gemüthsruhe tritt ei». — Aus diesen kurzen Umrissen erhellt, daß dieses Schauspiel an Sensationsscenen reich ist. B°i der vorgestrigen Aufführung spielte Herr Lesser die Rolle des „Werner" (v. Jordan). Melancholie, Gewissensbisse, Manneswürde, Gattentreue nnd Kindesliebe sanden vortrefflichen Ausdruck, namentlich in den Scenen mit „Dr. Fels", mit „Julie von Jordan" und „Marie Winter." Es ist wahrlich keine geringe Ausgabe, die verschiedenen Wandlungen des dem „Heinrich Werner" innewohnenden Charakters getreu darzustellen. Herrn Les--s e r gelang es, der schweren Aufgabe gerecht zu werden; er trat in den Scenen mit seiner Gattin und mit „Marie Winter" beinahe zu lebhaft, zu stürmisch und zu leiden-schaftlich auf. Das gut besuchte Haus begrüßte den werthen Gast in der ersten Scene mit einer Kranzspende nnd belohnte die Darstellung wiederholt mit Beifallsbezengungen und Hervorruf. Frl. Lorbach (Julie von Jordan) ist eine Schau-spielerin, deren Fleiß, Eifer, Rollenstudium und Bortrag da» Publikum auch vorgestern in ehrendster Weise anerkannt hat. DaS Fräulein war namentlich in zwei Scenen vorzüglich; in jener mit ihrem Gatten „Heinrich," wortn sie der Eifersucht sre ie Zügel ließ, nnd in jener mit „Marie Winter," worin die Versöhnung angebahnt wurde. Fräulein BsirSIy war eine recht gute „Marie Winter," insbesondere in der Wieterfindungsscene mit „Heinrich Werner" und im Austritte mit , Julie von Jordan." Die Auseinandersetzung der Jugendliebe „Mariens" gegenüber .Werner" sprach Frl. Bsiisky gefühlvoll und das Gelöbnis der Resignation mit echter Frauenwürde Reichlicher Beifall folgte diesen Scenen. Herr F r e d e r i g k war ein sehr ge-mütblicher „Doetor FelS." Herr Steinberger vergrifs seine Rolle; er spielte nicht den intriguanten „Assessor Wolf," sondern einen geschwätzigen Börseagenten aus dem Stamme Juda. Herr Berla (Referendar Fels) ließ wieder einige stille Momente eintreten. Die Aufführung des ganzen Schauspieles wurde als eine gute erkannt und das Publikum nahm nach Schluß dis letzten Actes von Herrn Lesser, der heute in Klagenfnrt ein Gastspiel eröffnet, bei zweimaligem Hervorruf sreundlichen Abschied. — Die gestrige Rachmittogsvorstellung der Faschingspofse „RochnS Pumpernickel" bereitete derzahlreich vertretenen Sinderwelt viel Vergnügen. Das kleine Publikum unterhielt sich bestens und wurde im Beifall spenden nicht müde. Die Herren Tb aller »Titelrolle) und Stein berger (Heinrich) leisteten Großes. — Wir vernehmen aus den Conlifsen, daß im Verlause dieser Woche eine neue Faschingspofse mit großer Besetzung und Ausstattung zur Aufführung gelangen wird. Es ist der in Wien und in Deutschland mit günstigstem Erfolge aufgenommene uud vorzüglich in Scene gesetzte süufactige Schwank „Gretchens Polterabend " ES dürste genügen, vorläufig zu bemerken, daß der Verfasser der „Tochter Belials" und der „Anti-Lantippe" — Herr Rudolf Kneifet — der Schöpfer dieser Novität ist. Einladung 60. Mlniatsversaimiiiung äe8 coii^iiui. Vmirm. welche am 2-1. Fetruar k. A. »m kmkb 8 Äür im Eknt- jimmec >l«i- Casmorestaiiralio» abgebalten wird. Tagesordnung. 1. Besprechung der bevorstehenden Gemeinderaths-Er-gänzungswahlen. 2. Antrag wegen Abhaltung der Feier zu Ehren deS Grasen Anton Auersperg. 3. Besprechung der österreichisch-ungarischen Staatsrechts-Berhältnisse. Laibach am 20. Februar 1876. Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 18. Februar. Schlußverhandlung gegen Josef Petrouc wegen Raub rc. (Fortsetzung.) Zweitens. Am 31. Oktober 1875 begab sich Andreas Piuk von Laibach aus auf den Weg nach Presser. Unter wegs kehrte er in das an der Triesterstraße gelegene, dem vulgo Klobasar gehörige Gastbaus ein. Daselbst trank Josef Petrouc an einem Nebentische Branntwein. Ueber Beilagen der Wirthin Marianna Kosir theilte Andreas Piuk derselben mit, daß er beim Mateuze zu Laibach in Arbeit stehe und aus dem Wege nach Presser begriffen sei. Hieraus erzählte Josef Petrouc, daß er sich schon oft geprügelt uud auch schon gehörige Schläge bekommen, und zeigte zugleich seine Wunden am Kopse. Andreas Piuk untersuchte dieselben und sand am Hinterhaupte einen derartigen Rnocheneindruck, daß ein Finger darin Platz hatte. Beide setzten sich nun an einen Tisch und tranken gemeinschastlich Branntwein. Bei dieser Gelegenheit äußerte sich Andreas Piuk zur Wirthin, daß er beim Malere wöchentlich 4 fl. 50 kr. verdiene, und zahlte derselbe in Gegenwart des Petronc die Zeche mit Kleingeld, das er in einem Geldbeutel verwahrt hatte. In der Abenddämmerung, ungefähr gegen 6 Uhr, verließ Andreas Piuk das Wirthshaus und setzte seinen Weg auf der Triesterstraße fort. Kaum war er 100 Schritte gegangen, so rief ihm Josef Petrouc nach, er möge znrückkcbren und mit ihm, da cr ebenfalls nach Podpeö gehe, einen kürzeren Seitenweg einschlagen. Andreas Piuk kam dieser Aufforderung nach und folgte dem Petrouc aus einen von der Hauptstraße in linker Richtung abzweigeuden Weg. Beim sogenannten Cunjer'schen Morastgraben stellte sich Joses Petrouc plötzlich vor Andreas Piuk, faßte ihn bei der linken Hand und ries ihm barfch zu: äenar sem.^ Piuk verstand ihn nicht und frug ihn, was er wolle, woraus Petrouc ihm antwortete : „1>Lj äenLr sein, 16°; 1874 -s- 6 4» Ba-rometer im Steigen 740 05 mm. Das vorgestrige LageS-mittel der Temperatur 4 0', das gestrige -j- k>'1°; be-ziehungSweise um 4 4" und 5 5° über dem Normale. Verstorbene. Den 18- Februar. Josef Eepelnik, Arbeiter, alt 72 I., Civilspnal, AlierSschwäche. — Anna Omejc, Bettlerin, 67 I., Livilspital, Luugenödöm. Den I 9. Februar. Johann Anschel, Feuermanns-Kind, 4 Mon., St. Pe:ersvorstadt Nr. 20. Den 20. Februar. Thomas Prestopuik, Taglöhner, 55 I., Civilspital. Lungentuberculose. — Gertraud Rosman, Inwohnerin, 66 I.. Stadt Nr. 3, Lungenlähmung. - Franz Burgstaller, Schüler der 3. Volksschulklasse, 10 I., Stadt Nr. 237, Scharlach.___________________________________________ Lebensmittel-Preise in Laibach am 19. Februar. Weizen 8 fl. 45 kr., Korn 5 st. 80 kr., Gerste 4 fl. 40 kr., Haser 3 fl. 40 kr., Buchweizen 5 fl. 40 kr., Hirse 4 fl. 40 kr., Kukurutz 4 fl. 85 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 60 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz - fl. 98 kr., Schweinfett 80 kr., Speck, frischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 46 kr., Kalbfleisch 43 kr.. Schweinfleis» 45 kr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 50 kr, Stroh 2 st. 95 kr. per 100 Kilogramm ; Harles Holz 9 fl. — kr., weiches Holz 6 fl. — kr. pr.' vier Q.-Meter; Wein, rother W fl. 50 kr., weißer SO fl. pr. 100 Liter. Gedenktafel über die am 2 3. Februar 1876 stattfindeuüen Äcitationen. 3 Feilb., Lek und Bugooic'scke Real., Senofetfch, BG. Senofetfch. — 3. Feilb., Ferfila'sche Real., Potoie, BG. Senoselsch. — 3. Feilb., Debeuc'sche Real., Sajouce, BG. Seuosetsch. — 3. Feilb., Zclko'sche Real., Sajouce, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Novak'sche Real, Rertina, BG. Egg. — 2. Feilb, Krasovic'sche Real., Belke, Oberlaibach. Theater. Heute: Die Ente mit den 3 Schnäbeln. Komische Operette i» 3 Acten vo» Emil JonaS, Componisten ver „Jaovtte". Morgen slovenische Vorstellung. Telegraphischer Lursdericht »m 21. Februar. Papier-Rente 68 05 — Silber-Rente 72 80 —1860« StaatS-Lnlehen 111 90. — Lankactien 890. — Lredit 178 70 — London 114 40. — Silber 103 20 — K. k. Münz» ducaten 5 37. — 20-FrancS Stücke 9-15. — 100 «eich», mark 56.45. Dinstag den 22. Februar l. I., abends präcise 7 Uhr: Aeftüetiscke Vorlesung über „Fürstengnnst und Dichterliebe." Original-Roma» aus der modernen Gesellschaft, frei (ans dem Gedächtnisse) vorgetragen vom Verfasser Schriftsteller aus Wien. Reservierte Sitze ü 2 fl., uichtreservierte Sitze L 1 fl., Steh-Plätze L 50 kr (99) Kasse-Erössnnng halb 7 Uhr. Wir beehren uns hiedurch zur Kenntnis zu bringen, daß wir in München " ' eine Agentur nnserer Anstalt errichtet und die Leitung derselben dem Herrn von der Firma daselbst übertragen haben. Unsere Agentur ist in den Stand gesetzt, die gleichen Condilionen wie wir selbst zu bieten und ersuchen, sich der-selben siir alle einschlägige» Geschäfte recht häufig zu bedienen. Deutsche Gold- L Lilber-Lchei-ean statt vorm. Nötzler ii» l Ai. Im Anschlüsse an Vorstehendes empfehle ich mich für alle Zweige des Silber- und (tzoldsortengeschiistes, be-sonders zum Ankäufe aller ans;er <5onrS gefetzten Geld-sorten (unter Garantie des Einschmelzens), sowie von Gold und Silber ini nngemiiuzten Zustande zu den höchsten Preisen, zum Verkaufe von Scheidgold und Feinsilber und zum Umtausche von Gold und Silber gegen letztere bei billigster Berechnung. Das von mir unter der Firma: Isilion dl6U8lLttgi'8 Wilvvö betriebene Bankgeschäft wird in unveränderter Weife fort-geführt und bitte auch diesem Geschäfte weitere Berücksichtigung zutheil werden zu fassen. NsiiLtLtiör, Mveksv, Agentur der deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt in Franksurt a. M. GeschiistSlokal: Promenadeplatz Nr. 1. (67)2—2 Ein Blatt von diesem Papier angezündet und glimmen gelassen, oder auf einen heißen Ofen gelegt, verbreitet einen angenehmen Dnst; zwischen Wäsche gelegt benimmt es den Seisengeruch und parfümiert dieselbe. 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