Vri«»merali«us - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 . 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig..........,2 fl. Halbjährig.......... 6 „ vierteljährig....... 3 „ Kür Zustellung inS HanS iertelj. 25 kr., monall. Ä kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher agblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgesendet. «edactioa Bahnhofgaffe Nr. 138. Er-editto«S- L Jnserate»-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch-Handlung von Jg. v. «lein, mayr L Fed. Bamberg.) InsertionS-reise: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr,, bei wiederholter Ein. schaltung L 3 kr, Anzeigen bis S Zeilen SO kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 203. Dinstag, 5. September 1876. — Morgen: Magnus. 9. Jahrgang. Zur Action der katholisch-politischen Partei. Die „Hundstage" in der ersten Hälfte des zuletzt abgelaufenen Monats mögen die nationalen Köpfe im oppositionslustigen Czechenlande gar sehr erhitzt haben, denn in verschiedenen der Koruna öesir» unterthänigen Bezirken tritt der Versuch in sehr lebhaften Formen neuerlich in den Vordergrund, die Angehörigen des Bürger« und Bauernstandes für die Zwecke einer Partei zu gewinnen, welche um jeden Preis das feudale Mittelalter wieder in das neunzehnte Jahrhundert hineinschmuggeln möchte. Die katholisch-politischen Komödianlen begeben sich auf die Wanderschaft, stellen in mehreren Städten und größeren Ortschaften Böhmens ihre Buden auf und führen ihre Sechserlpossen zur Erbauung der Frömmler und zum Vergnügen der intelligenteren Zuhörer in Scene. Am Reperloir der kath». lisch-politisch:» Wanderer steht das höchst interessante Lustspiel: „Der Liberalismus und der T e u sel." Ist denn der von der katholisch politischen Wan-dertruppe so geschmähte, gelästerte und verketzerte Liberalismus wirklich ein solcher — Gottseibeiuns, der die heilige christliche Religion, den srom-men echten Katholicismus ausrotten, die strenge Sitt-lichkeit untergraben und anstelle dieser drei göttlichen Tugenden die Anbetung des Teufels setzen will? Thatsache ist es. daß der Liberalismus die Grundfesten der Katholisch-Politischen tief erschüttert und dem Aberglauben schwere Wunden beigebrach! hat. Der Liberalismus predigt das Evangelium der Freiheit, er kennt keinen Unterschied der Religionen im Staate, er gewährt den verschiedenen Glaubensgenossen gleiche bürgerliche Rechte und verwirft das Privilegium der Bevorzugung irgend einer Confessio». Der unsterbliche Kaiser Josef, vom echten Liberalismus beseelt, gewährte vor hundert Jahren das Patent der Toleranz den Juden und Protestanten; die Neuzeit gestattet die verschiedenen Re-ligionöculte, sobald die Lehren derselben nichts StaatSgefährlicheS, nichts Unsittliches, nichts Inhumanes enthalten; in neuester Zeit zog die Religionsfreiheit auch in das Land der Glaubenseinheit ein, die Nichtkalholiken in Tirol erwirkten das Recht zur Bildung von Religionsgemeinden und das Befugnis zur ungehinderten öffentlichen CultuSausübung. Wundern wir uns nicht, wenn die Katholisch-Polnischen bei ihren tragikomischen Wandervorstellungen den bisher allezeit getreuen Zuschauern und Zuhörern mit gehobener Stimme zurufen: „Der Liberalismus ist der Teufel!" Weitere Thatsache ist cs, daß die verfassungsmäßigen Gesetze der neuen und neuesten Zeit in Bezug auf religiöse Verhältnisse unter Rückblick auf frühere Zeiten große, folgenreiche und in alle Verhältnisse tieseingreisende Neuerungen geboren und die Privilegien der römisch-katholischen Kirche außer Cours gesetzt haben. Die Katholisch - Politischen, die Stock-Klericalcn, bezeichnen diese Neuerungen, diese Kinder des Liberalismus, als ein Teuselswerk und erklären ihren Gläubigen, eigentlich Abergläu- bigen, daß durch diese auf konfessionellem Gebiet* erwachsenen Neuerungen die einzig und allein unfehlbar dastehende römisch-katholische Kirche bedeutenden Schaden leide. Die Klerikalen scheinen übersehen zu haben, daß die Angehörigen der römisch-katholischen Kirche in solchen Ländern, wo die Protestanten die Mehrheit der Bevölkerung auSmachen, nicht nur nicht zurückgesetzt sind, sondern mit letzteren gleiche staalSbür. gerliche Rechte genießen. Werden die Klerikalen, die Katholisch-Politischen auch diese Neuerung als ein Teufelswerk bezeichnen? Dem Liberalismus danken wir es, daß der Werth des Menschen heutzutage nicht von der Religion abhängt: in allen Religionsgmossenschaften werden wir gute und schlechte, tugendhafte und fündige ausfinden; auch in den Reihen der Katholisch. Politischen ist nicht alles Gold, was glänzt. Von einer Gefährdung der Religion durch den Liberalismus kann am allerwenigsten bei uns in Oesterreich die Rede sein. Mag der „Märtyrer im Vatikan" die österreichischen StaatSgrund- beziehungS« weise konfessionellen Gesetze immerhin mit dem Bann, fluch belegt haben, die Ausführung dieser Gesetze schreitet dennoch wol langsam, aber sicher vorwärts und von einer Unterdrückung der christkatholifchen Religion wurden noch nicht die geringsten Spuren vernommen, in der Ausübung des römisch-katholischen CultuS wurde noch kein Sterblicher gestört, nicht einmal den die Passage störenden Processionen wurde ein Hindernis in den Weg gelegt. Sämmtliche Sperlinge aus den Kirchendächern pfeifen das Lied von Äeuiletou, Coellk-Dome. Novelle von Fr. Willibald Wulff. (Fortsetzung.» Triumphierend kehrte sich die Generalin gegen Waldheim. .Sehen Sie, eder eou8iv, daß ich recht hatte, als ich mich gegen Ihre Meinung aussprach?" Unfähig, ein Wort über die Lippen zu bringen, starrte der Baron das Mädchen an. „Bin ich denn von Sinnen?" dachte er. „Ist das die Tochter des Mannes, den ich zugrunde gerichtet habe? Eine solche Verstellungskunst ist unmöglich. Aber die Aehnlichkeit? Alles — alles trifft zu, selbst die Stimme." ..Sind Sie jetzt überzeugt?" unterbrach Frau von Simmern seine Gedanken. »Vollkommen," entgegnete er mit unsicherer Stimme. Er vermochte den Blick nicht von ihr ab-juwenden, aber je mehr er sie anschaute, desto mehr verringerte sich auch sein Verdacht. Luise hatte sich schon lange wieder entfernt, als er eine neue Frage, welche auf ihre Familien- verhältnisse Bezug Halle, an seine Cousine richtete. „Sie scheinen die Absicht zu hegen, mich einem vollständigen Examen zu unterwerfen" antwortete die Generalin mit einem Anflug von übler Laune. „Ich will nicht hoffen, Cousin, daß das bürgerliche Fräulein Ihnen Interesse einfiößt. Wenn Ihnen übrigens viel daran liegt, ihre Familienverhältnisse kennen zu lernen, so dürfen sie sich nur an Doctor Walter wenden. Er war ein Freund ihres Vaters." Waldheim war klug genug, fernere Fragen zu unterlassen und das Gespräch auf andere Gegenstände hinzulenken. Erst eine Viertelstunde später machte er sich los von dieser ihm peinlichen Unter-Haltung und suchte den Arzt auf. Er fand denselben in einem angelegentlichen Gespräch mit Afseburg. Ohne Umstände zog er den Greis auf die Seite. „Eine Frage, Herr Doctor, sind Sie eingeweiht in die Familienverhältnisse Ihre« Schützlings?" Walter spielte den Ueberrafchten, und zwar in einer so gelungenen Weise, daß WalLheim vollständig getäuscht wurde. „Ja, Herr Baron," entgegnete der erstere und setzte dann unaufgefordert hinzu: „Anna Brunner-Vater war mein Schulkamerad und später einer meiner besten UniversitätSsreundr." Jetzt war der Baron beinahe überzeugt, daß er sich getäuscht habe. „Wie es mir scheint, fangen Sie an, sich für das liebe, herzige Mädchen zu interessieren," fuhr der Greis fort, indem er ihn scharf fixierte. „Sie hat eine seltsame Aehnlichkeit mit einer jungen Dame, die ich früher auf meinen Reisen kennen gelernt habe," entgegnete Waldheim. „Ich danke Ihnen, Herr Doclor, für Ihre Auskunft, ich glaubte anfangs wirklich, jenes Mädchen, welche« ich allerdings in ganz anderen Verhältnissen angetroffen, hier wieder zu finden, so täuschend ist die Aehnlichkeit." Walter hatte Mühe, die geheime Freude in seinem Innern zu verbergen. Er wußte den errungenen Vortheil trefflich zu benützen, indem er dem Baron eine erdichtete Geschichte von Luisens Vergangenheit erzählte, und dies in einem so überzeugenden und glaubwürdigen Tone, daß Waldheim mit der beruhigenden Gewißheit, die Gesellschafterin seiner Cousine sei nicht Luise von Thurneck, die Gesellschaft verließ. Der Arzt war, gegen seine sonstige Gewöhn-heit, einer der letzten Gäste im Hause der Generalin. Er verabschiedete sich nicht eher, als bi- er der „milden Praxis" des österreichischen Eultus» Ministers. Die Katholisch-Politischen haben wahrlich keine Ursache, sich über den Liberalismus zu beklagen; der Liberalismus verlangt in Bezug auf religiöse Angelegenheiten in der That nichts anderes, als christliche Duldung und staatliche Gleichberechtigung der übrigen Religionsgenossenschaften, ein Verlangen, dessen Erfüllung in den Ländern, in welchen dir Protestanten in der Mehrzahl sind, auch den An. hängern der christkatholischen Kirche sehr wohl bekommt. Die Katholisch-Politischen erreichen, wie uns die „Leitmeritzer Ztg." mittheilt, in Czechien ungünstige Resultate, ihre Sechserl-Komödien entbehren jeder Anziehungskraft. Mögen sie jeden nach seiner Ärt ruhig selig werden lassen! Die Religion ist Sache des Herzens, Gegenstand der inneren Ueberzeugung, und in dieser Beziehung möge man keinem Staats-bürger Gewalt anthun. Eine traurige Rolle bei diesen Komödien spielen die Träger durchlauchtiger und erlauchter Namen. Wir sollten sie in anderen Reihen, als in jenen der Katholisch-Politischen finden! Diese Partei tritt angeblich für die Rechte der Kirche ein, die Kirche jedoch besitzt eine genügende Anzahl eifriger Streiter und Kampfhähne im Talar und bedarf der Laien nicht. Die Katholisch-Politischen wählen bei ihren Vorstellungen nicht immer Bühnenwerke kirchlicher Natur, sondern mitunter gar weltliche Fragen, zum Beispiel: die bevorstehenden Wahlen, die Schule, die öffentliche Presse. Die Redner fordern die Zuhörer auf, nur katholische Männer zu wählen, denn nur diese können das Volk und seine Sache würdig vertreten. Die Redner betonen, daß die Leitung der Volksschule wieder in die Hände der Kirche übergehen müsse, denn nur unter dem Schutze der Kirche könne die Schule blühen. Die Redner erklären die liberale Presse als ein Werk des Satans und er-mahnen die getreuen, gehorsamen Schäflein, die Erzeugnisse des bösen Feindes den Flammen zu übergeben und nur klerikale Blätter zu lesen; nur in diesen liegt der Born der Weisheit, nur diese sind für das Heil der Menschheit ersprießlich. Die Redner nennen den Liberalismus das moderne Heidenthum, welches wie die Pest um sich greift und dahin arbeitet, das religiöse Gefühl unter dem Volke zu vertilgen und die Religion zu schädigen. Die Katholisch-Politischen sind im Besitze einevoluminösen Lexikons von Schimpfnamen über den Liberalismus. Die Liberalen werden mit den Ehrentiteln „Preußenbummler," „lebzeltene Aufgeklärte." „Marktschreier des Liberalismus," „Mistkäfer," «liberales Lumpengepack;" der Liberalismus selbst wird mit der ehrenvollen Bezeichnung „liberales feinem Schützling unvermerkt zugeflüstert hatte, daß es gelungen sei, Waldheim irre zu führen. III. Drei Tage später schritt abends ein Mann in einer sonderbaren Verkleidung durch die Straßen der Residenz Ein struppiger Bart hing von seinem Kinn herunter, auf dem linken Auge laz ein schwarzes Pflaster, das rechte schien durch einen dicht unter demselben geschickt angebrachten Bogenstrich von übernatürlicher Größe, und über die rechte Backe zog sich eine breite, rothe Narbe hin. Mit hastigen Schritten durcheilte dieser nächtliche Wanderer das Straßen. Labyrinth und blieb endlich, als eben die Schloßuhr die zehnte Stunde verkündet hatte, vor einem kleinen Hause in einer dunkeln, engen Winkelgasse stehen. „Hier muß es sein," murmelte er kaum hörbar, auf rin Fenster deutend, welche» von Brettern dicht verdeckt war. Sein scharfe» »uze bemerkte einen schwachen Lichtschein, welcher durch die Spalten der Bretter hervorschimmerte, auch schlug in demselben Augenblicke ein wirres Getöse an sein Ohr. „Kein Zweifel mehr, ich bin zur Stelle. Vorwärts denn!" Mit diesen Worten stieg er die steinernen Stufen hinan, die nach dem Eingänge de» bezeichneten Hau« Karnikelthum" u. s. w. begrüßt. Aus dieser kurzen Skizze entnehmen wir, auf welch' hoher geistiger Stufe die klerikale Partei steht! Die Katholisch-Politischen schreiten „zur größeren Ehre Gottes" zu allen erlaubten und unerlaubten Mitteln, um ihren Bestand weiter aufrechtzuerhalten, Rom gilt ihnen alles, Oesterreich — nichts. Zum Glück erleidet der Liberalismus durch diese Sechferl-Komödien der Katholisch-Politischen in Böhmen und 'einen Schwesterländern keinen Schaden; überdies hält es der Liberalismus unter seiner Wurde, einen Kampf mit den Katholisch Politischen, deren Aktion nur eine Erschütterung des Zwerchfelles erzeugt, einzugehen. Der Liberalismus sieht die Thätigkeit der Katholisch.Politischen als nichts anders an, als w as sie wirklich ist, eine — Posse.___________________ Politische Rundichau. Laibach» 5. September. ZManV. „Pokrok" erklärt aus Anlaß der in letzter Zeit vielfach ausgetauchten und an sich glaub-würdigen Gerüchte, daß die Rechtspartei sich bemühe, die Alte zecheu diesmal zum Eintritt in den R eichsr ath zu bewegen, ausdrücklich, daß auch die Erneuerung des Ausgleiches mit Ungarn die Altczechen nicht bewegen könne, in den Reichsrath einzutreten, und daß sie es auch fernerhin vorziehen, auf die ihnen günstige Eventualität zu — warten. Eine ansehnliche Zahl von Blättern tritt der beabsichtigten Gründung einer „A gra r-Pa rtei" in Böhmen unter Anführung stichhältiger Argumen-lation entgegen. So schreibt das „Prager übend-blatt' : „Unser ganzes Wahlsystem beruht auf dem Grundsätze der Interessenvertretung, bei welcher von den drei gesetzlich festgestellten Wahlgruppen zwei das landwirthfchaftliche Element repräsentieren. Sowol im Abgeordnetenhause des Reichsrathes als in den meisten Landtagen bestehen für den großen Grundbesitz und sür die Landgemeinden besondere Curien, und daß auch in der städtischen Gruppe nicht ausschließlich Handel und Gewerbe dominieren, wird jed-r zugestehen, der die Verhältnisse in unseren kleinern Landstädten, wo oft der größte Theil d:r Bürgerschaft vom Feldbau lebt, näher kennt. Im Herrenhause sitzen zum weitaus grötzern Theile Repräsentanten des großen Grundbesitzes, und in der Eentral-Regierung ist die Landwirthfchaft durch ein eigenes Ministerium sür Ackerbau und Landes-Kultur vertreten. Auch in den kleineren Repräfen. tationskörpern, speciell den Bezirk-oertretungen, ist das grundbesitzende Element durch zwei Wahlgruppen, jene des Großgrundbesitzes und jene der Landgemein» den, entsprechend vertreten; es kann mithin, soweit überhaupt das öffentliche Leben in Betracht kommt, ses führten, welches in der ganzen Stadt als Aufenthaltsort des verdächtigsten Gesindels verrufen war. Als er die Thür öffnete, scholl ihm rin wilder Lärm entgegen. Er trat in die Stube. Mehrere TaWchter ver-breiteten einen Kreis von bleicher Helle um sich her, der allmälig abnahm und sich in Schatten verlor, in welchem, obschon nur undeutlich, einige dunklere Umrisse erschienen. Dicke Rauchwolken hüllten alle Räume ein, und nur mit Mühe lonnlc man die Conturen einzelner Personen erkennen. Der Stubenthür gerade gegenüber befand sich eine Mauervertiefung, in welcher auf einigen darin angebrachten Stellagen Branntwein« und Bierflaschen zerstreut umherstanden. Bor dieser Vertiefung wiegte sich auf einem massiven hölzernen Stuhle ein schon bejahrter Mann mit verwitterten Zügen, der mit vielem Behagen den Dampf aus einer kurzen Kalk-pfeife zu blasen schien. Er war dir rinzigr Person in der Stube, welche einen flüchtigen Blick auf den neuen Ankömmling geworfen hatte. Dieser schritt nach dem Hintergründe der Stube. Als sein Auge sich an den TabakSqualm gewöhnt hatte, musterte er mit neugierigen Blicken seine Umgebung. Dann ließ er sich rin Gla» Birr einfchen- über Hintansetzung der Interessen c>er Landwirth« schaft füglich nicht geklagt werden." Jnbetreff der in liberalen Kreisen in Aussicht genommenen Personal-Union schreibt ein offi. ciöfes Organ.- „Könnten wir zu der Ansicht gebracht werden, daß die Personal-Union ohne schreckliche und in ihren Folgen völlig unabsehbare Con» oulsionen und auf legalem Wege durchführbar sei — wir würben uns nicht besinnen, zu unserem L-chutze gegen den an die Unvernunft grenzenden Uebermmh ungarischer Ansprüche aus jene Staat«. ^ form als auf die ultimg, rativ, die äußerste Rück-zugSlinie, welche uns offen steht, hinzuweisen. Daß wir im allgemeinen nicht viel gutes für uns von dem Ausgleich erwarten, haben wir gesagt und wieder» holen es; aus diesem Grunde ist uns jedes gesetzlich- und praktisch mögliche Mittel zur Herabminderung der ungarischen Ansprüche gerade so willkommen, wie irgend jemandem diesseits der Leitha; und wenn als ein solches Mittel uns die Personal. Union glaubhaft gemacht werden könnte, so würden auch wir uns nicht bedenken, den Ungarn zuzuru-sen: „Mäßiget euch, oder wir greifen zur Perso- nal-Union." „P. Lloyd" erfährt, das berliner Memorandum sei abermals zur Grundlage der Politik der Kaiser Mächte proclamiert worden. Officiell wird constatiert, daß die Serben eine blutige Niederlage erlitten. Alexinac sei un-haltbar, die serbisqe Armee zu längerem Widerstand unfähig. Milan nimmt den Schutz der befreundeten Eabinette in Anspruch, um die Einstellung der Feindseligkeiten und die Anknüpfung von Friedensverhandlungen bei der Pforte zu erwirken. Der serbische Agent in Wien hatte diesfalls Audienz beim Grafen Andraffy. Ausland. Der „Glas Crnagorca" wendet sich gegen alle Fri e d en s v er ha nd l un ge n, welche nur den stLtu8 yuo ante bezwecken sollen» und spricht die Ansicht aus, daß, wenn die Großmächte jemals die ernstliche Abficht zu intervenieren gehabt hätten, der Zeitpunkt hiezu damals gekommen gewesen wäre, als es sich um die vielbesprochenen Reformen handelte. „Die Mächte haben sich nicht bemüht, den Christen auf der Balkanhalbinsel ein menschenwürdiges Dasein zu verschaffen, und nun mögen sie sich auch nicht bemühen, zwischen die Schwerter der Kämpfenden zu treten. Die Zeit der „guten Dienste" ist vorüber, nachdem die Mächte versäumt haben, wie vor fünfzig Jahren nach der Schlacht bei Navarin, dem mohamedanifchen Fanatismus und der Barbarei ein Ende zu machen. Bon „Mediation" und Friedensliften kann noch weniger dir Rede sein. Serbien und Montenegro würden ihren nationalen Beruf vollkommen ver- ken und setzte sich an dem Ende eines Tisches nieder, an welchem zwei Männer eifrig beim Kartenspiel beschäftigt waren. Theilnahmslos schien er vor sich nieder zu blicken, aber ein aufmerksamer Beobachter hätte bemerken können, daß er den Wirth und dessen Gäste keine Secunde außeracht ließ. Plötzlich schlug dn Name „Joses" an sein Ohr. Langsam wandte er den Kopf nach seinem Nachbar um, denn dieser hatte den Namen gerufen. Sein Auge blirb aus dem zweiten Spieler hasten, der eben mit höhnischem Gelächter auSspielte. „Er ist eS, das Signalement stimmt," flüsterte der Ankömmling vor sich hin. Er erhob sich von seinem Platze und schlich, ohne daß die beiden Spielenden es gewahrten, hinter den Alten. Hier blieb er strhrn und beobachtete da» Spiel. Ein schlaues Lächeln erschien auf seinen Lippen» als er bemerkte» daß Waldheims ehemaliger Diener niemals verlor. Seine scharfen, stet» auf die Hände de« alten Spieler» gerichteten Augen hatten ihn bald zur Genüge belehrt» auf welche Weise jener immer gewann; er spielte falsch. Deutlich sah er, daß Josef die Karten, die er brauchtr, um zu grwinnrn, au» den Aermela und den weiten Taschen seine» Rocke» hervorzog. (Fortsetzung folgt.) lrugmn, wenn sie in dem am wenigsten geeigneten Momente durch Nachgiebigkeit und Schwäche zur Befestigung der türkischen Herrschaft etwas beitragen möchten. Serbien und Montenegro, von denen keines einseilig auf Mediationen eingehen kann, werden bis auf den letzten Blutstropfen kämpfen, und eher mag die serbische Nation vom Boden verschwinden, als daß sie der türkischen Willkür wieder preisgegeben werde. Und wenn wir auch auf dem Schlachtfelde mit Ehren unterliegen sollten, so wird aus der Asche der Gefallenen der serbischen Nation doch ein Befreier erstehen." Ueber den Thronwechsel im osmani» schen Reiche sagt der „Standard": „Die Absetzung MuradS verursacht keinerlei Veränderungen in der Situation, noch dürste sie die Politik der Mächte in Bezug aus die Türkei afficieren. Die Substituierung eines wirklichen für ein nominelles Haupt der Regierung ist nur so weit dazu angethan, andere Nationen zu interessieren, als sie die Lösung der jetzt zwischen der Pforte und ihren aufständischen Provinzen schwebenden ernsten Fragen beschleunigen Muß.... In diesem für die Angelegenheiten der Türkei kritischen Augenblick wird Abdul Hamid II. besonders glücklich sein, wenn er imstande ist, zu begreifen, wie viel er von der Freundschaft Englands zu erwarten und wie viel er von dessen Zorn zu fürchten hat; wenn er versteht, daß wir ihm in irgend einem hartnäckigen Widerstande gegen die gerechten Forderungen seines Volkes nichl die Hand reichen werden, während wir uns jeder Theilnahme an irgend welchen Plänen für seine Beraubung oder Herabwürdigung enthalten." Mehrere Journale versichern, daß der italte-nische Ministerrath definitiv beschlossen habe, die allgemeinen Wahlen künftigen Oktober vornehmen zu lassen. Der Patriarch Hassun in Konstantinopel berichtet an den Vatikan, daß seil seiner Rückkehr die Lage der katholischen Armenier unoer-Ändert blieb. Die türkischen Behörde« erkennen ihn und die Sufsragan-Bischöse nicht an. Der Großvezier und der Minister des Aeußern haben ihn bisher nicht empfangen.. Die griechische Regierung hat an die Pforte das Ansuchen gestellt, innerhalb zwanzig Tagen die JndigenatSfrage zu erledigen, sonst wäre sie genöthigt, die Beziehungen mit der Pforte abzubrechen. In den Vereinigten Staaten von Columbia wüthet, dem „Panama Star and Herald" zufolge, die Revolution. In Cartago, Palmyra, Videla und an anderen Orten haben blutige Zusammenstöße zwischen den Liberalen und den Conservativen stattgefunden, bei denen Hunderte von Todten und Verwundeten geblieben sind. Vom Kriegsschauplätze. Wie die letzte Depesche des Special-Eorrespon-denten der „N. fr. Presse" meldet, ist das türkische Hauptquartier vor Alexinac bereits bis Mrsol vorgeschoben worden. Die Türken eroberten nach elsstündigem Kampfe die letzte serbische Schanze auf dem linken Morava-User und drängten die Ser-den nach Alexinac hinein. Ueber den am 2. d. stattgefundenen Kampf bei Alexinac verlautet, daß er sehr heftig gewesen und am 3. d. fortgesetzt wurde. Tschernajeff befindet sich mit der serbischen Armee bereits in Deligrad, welches von den Türken ernstlich bedroht ist. In Belgrad herrscht große Aufregung. Russische Offiziere, welche daselbst angekommen sind, um an dem Kriege theilzunehmrn, insultieren und mißhandeln friedliche Bürger; unter anderen haben sie in einem Hotel den Correspondenten eines preußischen Blatte« verwundet, welcher arglos über die letzte Niederlage der Serben sprach. Das linke Morava-Ufrr ist nach einem siegreichen, entscheidenden Kampfe in der« Händen der türkischen Armee, welche Alexinac beherrscht. Die serbische Bevölkerung flüchtet von dort. Personen, welche am 3. d. von Alexinac nach Belgrad zurückgekehrt sind, wollen wissen, daß die Serben total geschlagen wurden; der Rückzug auf Alexinac müsse baldigst die Räumung dieses Platze-Folge haben. Mukhtar Pas cha ist am 2. d. inMonte -negro eingerückt und hält Za slap, eine Stunde von der Grenze entfernt, besetzt. Die überraschten Bergbewohner zogen sich zurück, ohne Widerstand zu leisten. Zur Tagesgeschichte. — Ein offener Brief. Die Wähler des Bezirkes Leibnitz wurden von Dr. Julius Fünk eingeladen, ihre Zustimmung zu nachfolgendem, an den Reichsrathsabgeordneten dieses Bezirkes, Minister Dr. v. Stremayr, gerichteten Schreiben zugeben: „Euer Excellenz! Sehr geehrter Herr Minister I Daß Euer Excellenz es abgelehnt baben, sich mit Ihren Wählern in MeinungSeinklang über jene Gesichtspunkte zu setzen, welche ein jeder politisch weitblickende Volksvertreter dem neuen Ausgleiche mit Ungarn gegenüber im Auge zu halten hat, bekümmert unS tief; dies umsomehr, als ein constitutioneller Minister der Bevölkerung gegenüber in Bezug auf das staatliche Gemeinwesen ganz dieselbe Ausgabe zu erfüllen hat, wie ein ReichSrathSabgeordneter seinen Wählern gegenüber, und als in jedem Rechtsstaate cs nie ein Minister verschmäht, zumal wenn er gerusen wird, sich mit seinen Wählern in Lontact zu setzen. Gestatten Sie uns daher, sehr geehrter Herr Minister, Ihnen zu sagen, daß wir in den bekannten Ausgleichs-Punctationen für Oesterreich ein großes Ungemach deshalb sehen, weil'wir in denselben eine unzulässige Ausnutzung der Ansgleichsgesetze vom Jahre 1867 wahrnehmen — weil die Ungarn von uns Oesterreichern neue Geldopfer beischen, die zu bewilligen wir keinen vernünftigen Anlaß haben — weil wir als gute Patrioten den dualistischen Riß im Reiche nicht breiter ge-öffnet sehen möchten, und weil wir uns eine Hegemonie nicht gefallen lassen wollen, welche weder in kultureller noch in wirthschastliLer und politischer Beziehung eine Existenzberech-tigung hat. — Als entschiedene Anhänger der Wohlsahrt des Reiches möchten wir eine Revision der Ausgleichsgesetze vom Jahre 1867 überhaupt angeregt sehen, da die Monarchie auf zehnjährige Kündigung mit großen Nachtheilen für daS Ansehen und für den Credit des Reiches, sowie mit noch größern Nachtheilen für die Steuerträger der westlichen ReiLS-häifte verbunden ist; als gewissenhafte Reichsfreunde wollen wir das Institut der Delegationen in ein wirkliches Reichs» Parlament umgestaltet sehen, in welchem nicht, den Gesetzen des Parlamentarismus entgegen, die Minorität gegenüber der Majorität im Vortheile steht, die letztere wehrlos macht und ausbeutet — als aufrichtige Anhänger des Reiches sind »ir nicht einverstanden mit einem Ausgleiche, welcher die Bande der Monarchie immer mehr lockert. — Sollten nun, sehr geehrter Herr Minister, Ihre Pflichten als Volksvertreter mit den Rücksichten im Widerstreite stehen, welche Sie als Rath der Krone beobachten müssen — sind Sie nicht in der Lage, alS Volksvertreter den angedeuteten Wünschen Ihrer Wählerschaft Rechnung zu tragen, so bitten wir Euer Excellenz. Ihr Mandat niederzulegen. Wir stellen diese Bitte an Euer Excellenz, trotzdem wir Ihre hohe Begabung, Ihre reichen Kenntnisse, Ihre mannhaften Verdienste, welche sich Euer Excellenz als Unterrichtsminister erworben haben, sowie Ihren makellosen Lharakter und Ihre edle, humane Gesinnung sehr hoch stellen und entschieden schätzen." — Ein resoluter vezirkSschulrath. Auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des k. k. BezirkSschul-rathes in Aussig stand auch ein Referat, betreffend die Verkündigung jener religiösen Hebungen, über welche da» leitmeritzer bischöfliche Lonfistorium für die katholischen Volks-schulpflichtigen Verfügungen erlassen hatte. DaS Lonsistorium verlangte nichts weniger, als die Pflege de« religiösen Gesanges in der Schule, die Verrichtung des Scheidung-Lhristi-GebeteS an Freitagen um 3 Uhr nachmittags, das Gebet beim Läuten der Sterbeglocke und den sogenannten katholischen Gruß, dann die Verrichtung eineS rein katholischen Gebetes beim Beginne der Schulstunden, wie solche Gebete im kleinen katholischen Katechismus als Anhang bei, gedruckt find. Der Referent Dr. Ruß sALch sich entschie« den gegen diese vom leitweritzer Lonsistorium getroffenen Versitzungen auS. Der BezirkSschulrath faßte einstimmig den Beschluß, den Verfügungen des leitmeritzer bischöflichen LonsistoriumS vom 23. Mai 1873 mit Ausnahme der im Ministerialerlasse vom 21. September 1870 bezeichnten religiösen Uebungen. und zwar der Theilnahme am Gottesdienste an Sonn- und Festtagen während des Schuljahres, sowie des dreimaligen Empfanges der Sacramente der Buße und des Altars — die Verkündigung zu versagen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiteu. — (Zur Ausklärung) citieren wir aus dem in der 28. Nummer des „Slov. Narod" vom 5. Februar l. I. vorkommenden und vom „Fr. Suklje" gezeichneten Leitartikel die auf der 2. Blailjeite, 2. Spalte, in der 11. Zeile beginnende fragliche Stelle wörtlich, wie folgt: „Lowsj je mmulo rwkolilco teänov, tmr je „I^sid. Lokulreitung" ovsäils. slovensks Ijuäsks uiitelje, smo usd»li öuäiti ss oillicoH ärrnosti, s icktero je veki „tromuu-culus" uüitehem LkrmlliSkex» otcrü^s. priäigov»!, ä» js prvi poxoj 2» uÄteh» „ustsvovernvst", t. sc>vr»stvo äo slovellölce uäroäuosti (kr^jti v prrrvem xoweuu us 1» v 0 -vsroi so vsi oM vöiteW — in uLs ss jiw» priärM — xlemsmt» trvML — „IHl>. IsxblLtt", tsr dripsvim gl»som polioijo LuM» ns. llLroclns xrokesorjs srsäoM Lol, ee8, äs. cmi xseijo, rspelMejo, korruoxir^o irroSen» jim wlaäino l" — (Ein Sängerabend) wurde gestern zu Ehren deS langjährigen Mitgliedes deS Männerchores der philharmonischen Gesellschaft, Herrn Kasch, welcher dem Jung, gesellenleben Adieu sagt und in den Hasen der Ehe einläust,, in den neu und geschmackvoll adaptierten Speiselokalitäten der hiesigen Lasinorestauration veranstaltet. — (Der Llaviervirtuose Herr Wilhelm Treiber), dessen Künstlerschast auch wir bei den philharmonischen Concerten zu würdigen wußten, verläßt in einigen Tagen Graz und übersiedelt nach Leipzig, wo er die Kapellmeisterstelle des dortigen LoncertvereineS übernimmt. (Communalverein.) Die Landesregierung für Kärnten hat die Statuten deS LommunalvereineS in Klagen-furt genehmigt, und in den nächsten Tagen wird die definitive Lonstituierung dieses Vereines erfolgen. — (Die Südbahn) beabsichtigt den im Interesse des Publikums eingesührten Abend-Lokalzug zwischen Villach und Klagenfurt wegen Mangel an Verkehr einzustellen. — (Bon der grazer Univerfit ä,t.) Für da« Schuljahr 1876/77 wurden gewählt: zum Rector Dr. Franz KroneS, zum Dekan der juridischen Facultät Dr. Adalbert Th. Michel, zum Dekan der medizinischen FacultSt Dr. Adolf Schauenstein, zum Dekan der philosophischen FacultSt Dr. Hubert Leitgeb und zum Dekan der theologischen Fa-cultät Dr. Franz Pölzl. — (Neuigkeiten aus der Umgebung von Lilli.) Die „Grazer Ztg." erzählt, Laß am 19. v. M. die Gattin des Gasthauspächters Martin Janjur in St. Beit bei Lilli starb. Die gerichtsärztliche Obduction constatierte eine Arsenikvergistnng, und wurde Martin Janjur wegen de» Verdachtes, sein Weib vergiftet ,u haben, in Haft genom-men. — Der „Lill. Ztg." wird aus Rann berichtet, daß sich am 24. v. M. bei Piäec nächst Rann ein Schneider, welcher fich mehrere Diebstähle hatte zuschulden komme» lassen, erhängte. Sr wurde während der Untersuchung aus freiem Fuß belassen und zog es vor, der sicher zu erwartenden Bestrafung durch den Selbstmord aus dem Wege zu gehen. — Dem genannten Blatte wurde mitgetheilt, daß drei betrunkeue Soldaten am vorletzten Sonntage abend» einen ruhig des Weges gehenden Arbeiter überfielen und einer derselben letzterem mit seinem Bajonette nicht unerhebliche Berletzungen am Kopfe beibrachte. — (AuS der Bühnenwelt.) Fräulein Rosen-berg (Lokalsängerin) erwirbt sich in Graz, Fräulein Tor-bach (AnstandSdame und Mutter) in Karlsbad, Herr von Hell und Krau MatheS-Röckl in FranzenSbad Beifall; Fräulein Nagel ist für Ingolstadt, Herr Larode für Linz, Herr Weiß und Herr Verla für Pest engagiert — (Die Ueberschwemmung im Sannthale) nahm, wie dir .Lillier Ztg.- berichtet, am I. d. solche Dimensionen an, wie sie seit dem Jahre 1850 nicht mehr vorgekommen. Zwischen der äußeren Hä«serrrihe in der Schulgasse und der vergwand, an welche fich der Stadt-park lehnt, stand alle» unter Wasser, dir beiden Frauen-bäder und da» Herrenbad sogar bis zum oberster Stockwerke. Die zum Schloßkeller unter der Sisenbahnbrücke führend« Straße, der Eingang der tüfferer Straße, ja sogar theil-weise der Damm mit dem Wege zum FraLtenbahnhofe waren übersckwemmt. Vor der laibacher Maulh glich daS ElaciS einem weiten See. Das durch die Hochflut der Sann zurückgestaute Wasser der Boglajna hat einen Theil der grazer Stroße überflutet und den Raum zwischen dieser Straße und dem Eisenbahndamme ausgesüllt. Vom Nikolai-berge aus gesehen glich Cilli eimr Jnselstadt mitten in einem große» See, welcher der Häuserrampe von Minute zu Minute näher rückte. Leider soll auch der Verlust -ineS Menschenlebens zu beklagen sein, da verlautet, ein Sind sei sammt der Wiege, in der es gelegen, sortgetragen worden. Geehrte Redaktion! Aus Grund des Z 19 Pr. G. ersuche ich um Ausnahme folgenden Schreibens: „In der Montagsnummer des „Laib. Tagblatt" vom 28. August d. I. wird mir neuerdings der Ausspruch unterschoben: „es sei eine cynische Frechheit, wenn Schulaussichtsorgane der Lehrerschaft Verfassungstreue anempsehlen" und hiebei als Beleg der von mir gefertigte Leitartikel des »Slov. Narod" vom 5. Febr. d. I. angeführt. Ich sehe mich gmötbigt, gegen diese Entstellung meiner Worte zu protestieren und obige Insinuation mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen. In dem betreffenden Leitartikel hatte ich ossenbar nur jene politische Tartusserie geritzt, welche die Begriffe „verfassungstreu" und „antinational" identifieiert und aus diese Weise das loyale Bestreben nach Verwirklichung versassungömäßig garantierter Rechte zu staatsfeindlichen Umsturzmanövern stempelt. Diese Unredlichkeit bezeichnend, hatte ich es „eine chnische Frechheit genannt, wenn man der Lehrerschaft als erste Bedingung die „Verfassungstreue" hinstellte, d. h. „den Haß gegen die sloveuische Nationalität, denn — wie ich in diesem Artikel ausdrücklich hinzusiigte - im wahren Sinne versassungstreu sind alle unsere Lehrer (kszti v »rsvein xomenu ustsvo-verni so vsi vssi uLitehi)." Dies waren meine eigensten Worte, für die ich zu jkder Zeit und für jedermann einzutreten gerne bereit bin. Weit entfernt, die Stoatsverfassung anzugreisen und herabznwür-digen, mthalten diese Worte vielmehr einen Ausdruck jener Achtung, welche auch die nationalen Lehrerkreise der gesetz^ lichen Grundlage unserrs staatlichen Lebens ent gegenbringen/ Laibach am 3V. August 1876. Prof. Fr. Lnklje. Gedenktafel über die am 7. September 1876 stattfin» den en Licitationen. 3. Feilb., Skubic'fche Real., Paliz, BG. Sittich. — 3. Feilb., Saps'sche Real., Ranndors, BG. Krainburg. — 2. Feilb., Dolinar'sche Real., Nafsensuß, BG. Nassensuß. — 3. Feilb., Saplotnik'sche Real., Ranndors, BG. Krainburg. — Reass. 3. Feilb., Kristan'fch- Real., Grdb. Herrschastj Sittich, BG. Sittich. - 1. F. üb.. Prestopec'sche Real., St. Paul, BB. Sittich. - I. Feilb., Kastelic'sche Real., Mulau, «G. Sittich. — 1. Feilb., Selan'sche Real., Hrastovdol, BG. Sittich. Verlosung. Witterung. LaikcS, 5. September Morgrunebel um 9 Uhr verschwindend, dann heiter, herrlicher Tag, sehr schwacher O. Wärme: morgens 7 Ubr -I- 112°, nachmittags 2 Ubr LI 9° 6. (1875 -j- 19 5", 1874 -j- 24 4° 0.) Barometer im Fallen, 737 72 mm. Das gestrige Tagesmittkl der Wärme -j- 169°, um 06° über dem Normaie. Augekommeve Fremde am 5. September. Hotel Europa. Hieber, Sparkassebeamtens-Gattin und Frau Laibl sammt Sohn. Marburg. — Perner, und Joh. n. Theresia Pernhaupt, Niederösterreich. — Wertan und Lrissra, Siebenbürgen. Kaiser von Lesterreich. Wirk, Unterkrain. Mohren. Stettleger, Steyer. — Familie Andreska, Triest. — Glinscheg, Handelsmann, Wien. — Sevsek, Psarrer, Istrien. ^ ^ «aierischer Hof. Sterbenz. Hptm., Steyer. - F. Lunder, Lehrer, Ratschach. — I. Lunder, Lehrer, Atzgersdors. — Ndlesii sammt Frau, Wippach. — Bauer, k. k. Verpflegs-meister, mit Frau, Rovigno. Holet Ltavt Wien. Marg-ni, Pros., Trient. — Somer, Aanischa. — o oßler, Buchhalter; Weindl, Privat; Meierl, Kfm.; Dr.Herzog, Notar; Stiaßny undFleker, Wien.— Weitz Kfm., und Stabler, Aschback. — de Rosa, Cafetier, mit Frau; Wutscher, Geschäftsmann, und Katkovii, Kfm., Triest — Kundegraber, Fabriksbes., Graz. — Altmann, Hdlsm., Rann. - Pust, Privat, WaraSdin. - Kornizer, Kfm., Brod. — EnSmänn, Hdlsm., GSrz. — Marenzi, H-M^ant^ Refchrom, Arzt, Hinterberg. - Nollini, Tommissär, Ragusa. - Werner, k. k. Oberst, und All», Wien. - Rozzi. Mailand. — Lengyel, Kfm.. Kanischa. 1864er Prämien scheine. Bei der am I. September d. I. öffentlich vorgenommeneu 60. Verlosung der Serien-und Gewinn-Nummera des k. k. österreichischen unverzinslichen Priimiena»lehrn« vom >1. Februar 1864 per 40.000,000 st. in österr. Währung wuide» die nachfolgend aufgefUhrte» vierzehn Serien gezogen, uud zwar: Nummer 27 350 388 454 1170 1568 1732 2332 2665 2967 3227 3250 3596 und Nr. 3963. Aus den Vor»iigcfi1hrlcn verlosten vierzehn Serien wurden die nachstehend anfgeflthrten fünfzig Gewinn-Nummern mit den nebenbttkichmie» Gewinnsten in österreichischer Währung gezogen, u> d zwar fiel der Hanptlrefser mit 288,üüü fl. auf Sene l170 Gewinn-Nnmmer 59; der zweite Trefsdeii: S. 35» G.-Nr. 47 n.id G.-Nr. 69, S. 388 G.-Nr. 15, S. 454 G.-Nr. 3 7 9 und G -Nr. 24, S. 1170 G.-Nr. 28 und G -Nr. 60, S. 1568 G.-Nr. l3 und G.-Nr. 97. S. 1732 G.-Nr. 97 und G.-Nr. 1> 0. S. 2332 G.-Nr. 75, S. 2665 G.-Nr. 100, S. 2967 G -Nr. >3 und G.-Nr. 14. S. 325» G.-Nr. 87 uud G.-Nr. 93 uud endlich S. 3963 G.-Nr. 54. Aus alle übrige» in den obaugeslihrlen verlosten 14 Serien euthaltenen und hier nickt befondei» verz-ichneten 1350 Gewiim-Nnmmelu der Priimienfcheiue fällt der geringste Gewinnst von je 195 Gulden in österr. Währung. Ill Verstorbene. D en 4. September. Johann Zustersik, Arbeiter, 62 I., Civilspital, Krebsdyskrasie. — Ursula Kamnikar, Inwohnerin, 68 I., Civilspital, Darmkatarrh. Johann Breznik, Taglöhner, 25 I., Civilspital, Lungentuberkulose. — Sebastian Bergant, Inwohner, 50 I., Civilspital, Darmkatarrh. — Theresia Kotnik, Oberconductenrs-Gattin, 60 I., Kapuzinervorstadt Nr. 85, Herzbeutel-Wassersucht. Todtenfiatistik. Im Monate August 1876 find 68 Personen gestorben ; davon waren 35 männlichen und 33 weiblichen BeschlechteS. Telegramm. Konstanttno-el, 4. September. Redif Pascha wurde zum Kriegsminisier ernannt; Abdul Kerim Pascha bleibt Generalissimus. Die Türken errangen bei Alexinac weitere Northeile. Ankündigung. Die evangelische Schule beginnt, wie seither in sechs Abteilungen, den Unterricht für Rnaken u. Alleen Heller TonMiou am 16. September. Anmeldungen können vom 12. September an in den Vormittagsstunden erfolgen. (471) 3—1 Die Leitung der evangelischen Schule: Schack, Älageusurterstraße Nr. 88. Eine Theaterloge, ebenerdig, neben der Bühne, ist sür die ganze Saison zu vergeben. — Näheres in der Buchhandlung v. Kleinmayr L Bamberg. ____(476) 3—1 Lloivmayr L LambsiM VerlgAsbuekIiLiMuvA m ist, soebsn tzrsvdiensii: Bei Kai-I Kai-ingsi- Pergament-Papier zum Msteinsieden. 1 Bogen 20 kr. (390) 16 LlQS Kalbs Ii0ZS ist in der kommenden Theatersaison zu vergeben. — Auskunft in der Expedition des Tagblattes. <47',) 3 -1 t-il o V I< r , 2a ng.va.6iio loto _____________isrr._________________ Eine Partem-Logt ist zu vermiethen. Auskunft aus Gefälligkeit im Zeilungs-Comptoir. (465) 3—2 (IHIIsuekt) keilt brisüick der 8peeis.Is.r2t vr. LilUsvIl, Neustadt, Dresden (Lsedseo). llvrvit« üdvi- 800» mit krlolx kvlimulvlt. (1) 60 I.0S-^K0»tvN I Lin älteres, dsstrenoiniiiisrtss Rsnklisus suedt kür alle Orte, vo es noek niekt oder ungenügend vertreten ist. üeissiZo und solide ?ersolle» mit der Agentur kür den Verkant von lassen und Htssts-IiLpieren gegen wonstliede listen^siilunZen riu detrsnen. — Oie Ledingunxen sind sovoi für die ^.Zenten als s.uok für dss?ulüikuir> «elir giinstlx. Lei entspreedendem k'Ieisse gevskrt die Agentur den Agenten ein iiedeutendes Linkommen. — Offerte mit Referenden oder Lerufsa.n8s.be sind xu riebten sn dss v. LrLmsr in I'rax (473) 2-1 Wiener Börse vom 4. September. Sperr. Rente, oft.Pa«, dt», dlo. ök. in Silb. Oofc von l»54 . . . . üose von 18«U, ganze Sofe von 18SU, Fünsl. Prämienlid. v. >884 . «ew 70 SS u>7 so Ill-S» II« s« 1SI-7S kiebenbürg. Ungar» ^ Vtt on. Nnglo-Bank . . . . Kreditanstalt . . . L!P°>>lenda»I . . . Sticompte-Anstalt . Kranco-Banl . . Handelsbank . - . -tationalbanl . -Oest. B-nIgel-lls. Union-Bant . . . 8erlebr«banl. . . Msöld-Bahll . . , «arl Ludwigbahn Lais. Llis.-Badn «aif. Fr, Ioses«b ktaatsbahn . . . Südbab»........... War-87 I« 7« SS 1>i8' 1IÜ' >17--isr üS I kkLlirlbrtsi«. ^ Geldj War, > Lllg. oft. Bod.-Lrebit.! 104'— 101.ö« ^ dto. in SS I ............... jdiation. ö. W........ Ung. Bod.-Trel>i!anst. 74-iS 75-SS 74'7S 7S SV 74 - 74 i-S IS» so «S8-- «S8-- «SS -- 8SS-- I»r1orttLt»-0d1. ftranz Josel«-Bab>. . Oest. Nordwrstbahn . Siebenbürger . . . . StaakOdahn.......... Südbahn L 5 Perz. dto. Bonö L-o«v Credit - Lose....... Rudolf»-Lose . . . 58'- 58 8S.2Ii 84 105 b0 106 804 75 805' 160 75 161' 134 50 135 887.—L88 76-I 76 89 75 90 25 97-65 97 75 86'- 86 25 ! 93 25! 93'75 86 75 87-— 62'-j 62 50 152 —>158 — 94 50 94 75 (3Mon.) Augsburg 100 Mark Hrankf. ioc Mark. . vamburg ^ ^ London 10 Pfd. Sterl. Paris 100 Franc- IKiLLLSL. Kais. Münz-Ducaren 20-Francsstück . . . . Deutsche ReichSbanl. Silber . . 162 85 13-50 58 60 58 60 58 60 120 85 4? 80 5 85 962 59 25 101-40 168 75 14'— 55-70 58 70 58 70 18180 47 90 5'87 S6S 5«'35 101'60 Telegraphischer Lursberichj am 5. September. Papier-Rente 66 90 — Silber-Rente 70 40 — 1860« StaatS-Anlehen 116 90. — Bankactien 849.— Lredit 15050 — London 120 60. — Silber 10125 — K. k. Münz-dukaten 5 83 - 20-FrancS Stücke 9 62'/,. - 100 ReiS»-mark 59 10. Druck von Jg. v. Klrinmatzr ck Fed. Bambrrg. Berlegrr Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Frain Müller.