PrSnomeratt-uS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 . 20 „ «tertkljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 Mit der Post: Ganzjährig...........12 fl. Halbjährig........... 6 , Vierteljährig........ Z 8ür Zustellung inS Haus dimelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. Il>8. Donnerstag, 11. Mai 1876. - Morgen: Pankratius. Redaktion Bahnhofgaffe Nr. 1SL. Srpedittsnü-LJv vurea«: ^ . Longreßplatz Nr. 81 ^ ^ ' Handlung von Jg. v. R mayr L Fed. Jnsertiouspreise?^ Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr, bei wiederholter Einschaltung S, 3 kr. Anzeigen bis S geilen SV kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. 9. Jahrgang. Landtagsremimscenzeu. Wenn wir auf die Haltung der beiden Parteien im kram» Landtage einen historischen Rückblick wer« fen, so stellt fich uns hier die eigenthümliche That-sache vor Augen, daß jene, welche sich die ausschließ-lich privilegierten Volksbegliicker dünken und stets das Schlagwort von der hohen Steuerlast im Munde führen — nämlich die National-Klerikalen — stets diejenigen sind, welche von Session zu Session kostspieligere Projekte ersinnen, die dem Lande und dessen Bewohnern erhöhte Lasten auferlegen. Wie schon historisch dir Phrase die Hauptrolle bei diesen Leuten spielt, so schieben sie all' die hohen Lasten. Steuerzuschläge u. s. w. dem herrschenden System in die Schuhe, wobei sie übersehen, daß dir MiS-wirthschafk, welche sie kraft der ihnen zugebote stehen, den Majorität im Landtage in den wichtigsten finan. ziellen Landesangelegrnhritrn nun seit Jahren betreiben, die wahre Ursache jener großen Belastung ist, über welche fich die Bevölkerung mit Recht be. klagt. Die Autonomie ist bekanntlich überall, wo sie — in Gemeinden und Kronländern — zur Geltung kommt, eine sehr theuere Sache. Namentlich bei uns in Oesterreich hat man dieselbe als eine unauffällige Steuerquelle zu benützen gewußt. Tritt noch die Unwirthschast autonomer Körperschaften hiezu, dann' ist es nicht zu verwundern, wenn selbst den ehrlichen Freunden einer gesunden Landesaulonomie vor den finanziellen Folgen dieser Errungenschaft bange wird. Dir nationale Landtagsmajorität hat in dirjrc Richtung Großes geleistet. Beweis dessen die Umlagen, welche ihr Regime zur Folge hatte, und welche seit der Zeit, als der Größenwahn zum leitenden Principe wurde, infolge der autonomistischen Unternehmungen um nahezu da» Doppelte gestiegen find, ohne daß die Wohlfahrt des Landes in irgend einer Beziehung gefördert wurde. Die finanziellen MiSerfolge des nationalen Regimes, welche nun auch schon zu den historischen Errungenschaften de« Lande« zähle», können übrigens niemand wundernchmen, welcher die Art und Weis«i in welcher die parlamentarischen Em-porkömmlinge der „Nation" im krainer Landtage Finanzpolitik getrieben haben, mit prüfendem Auge verfolgte. Wir wollen un» hier vor allem mit den theils schon seligen, theils noch unseligen Führern der LandtagSmajorität befassen, indem wir den übrigen — geführten — nationalen Parteimitgliedern ihre Mitwirkung nicht zurechnen wollen, da es zumeist weder ihre Schuld, noch ihr Verdienst ist, daß man sie in den Landtag gewählt hat. Was nun diese Führer — die Herren Dr. Bleiweis, Dr. Toman und Dr. Costa — anbe-langt, so ist es erklärlich, daß Leute, welche stets die schwindelhaftesten nationalen Programme im Kopfe herumtrugen, auf dem Boden realer Finanz, wirthschaft nicht zuhause waren. Wer seinen Haus- halt in der Einbildung, eine wichtige Person zi, sein, auf einem großen Fuße einrichtet, in Wirk, lichkeit aber ein unbedeutender Sterblicher ist, der nicht die Mittel hat, einen solchen Aufwand zu ertragen, der kann eben kein guter HauSwirth sein. Eine ähnliche abenteuerliche Rolle spielte da« erwähnte Führer-Kleeblatt in der Landesverlretung. Man hat den Landeshaushalt durch Errichtung selbständiger LandeSämler, Anstellung eines Heeres von Beamten, Subventionierung nationaler Zwecke uni» Anstalten u. s. w. enorm belastet, und stets zeigte es sich, daß dir Herren, welche den Ehigeiz und die Eignung in sich fühlten, die Angelegenheiten drSLan. des zu leiten, durchwegs keine Finanzgenirs waren. In gewisser Richtung müßten wir hiebei eigentlich Herrn Dr. Toman auSnehmen, welcher bei dee „Gründung" der Laibach-Tarvisbahn ein bedeutendes finanzielles Talent an den Tag legte. Allein, e« wird kaum — und wir möchten beinahe an-nehmen — selbst von dessen Grüvdergenofsen nicht — behauptet werden können, daß sich dir Erfolg« seiner finanzirllrn Operationen weiteren Kreisen offenbarten oder gar dem Lande zugute kamen. Nicht minder war Dr. Costa'- Finanzwirthschaft im Landtage eine unbesonnene, als sie in unserem bis dahin von den mislichen Folgen der Gründungsära so ziemlich verschont gebliebenen Baterlande den ersten „Krach" in einem Institute herbeiführte, das ungeachtet priesterlicher Einsegnung nie gedeihen konnte und heute kaum noch künstlich erhalten wird. So Feuilleton. Eine schweizerische Spielhölle. Alpenstudie von Fr. Wilibald Wulff. „Saint Maurice, eine halbe Stunde Aufenthalt!" Das Coup6 wurde geöffnet und in Begleitung Weiner drei Reisegefährten, eines bairischen Offiziers, rines karlsruher Lehrers und eines Fabrikanten aus Chemnitz, stieg ich aus. Eine etwa 10 Minuten dauernde Eisenbahnfahrt halte uns aus der Wald» kinfamkeit von Bex im Waadtlande nach der ersten Etation in Canton Wallis, St. Maurice, versetzt. Die Mittagssonne wendete uns ihre besondere Aufmerksamkeit zu und wetteiferte mit einem gottlob nur leichten Hauche des Föhn, uns den Waggon zu einem Sudalorium der römisch-irischen Bäder zu Astalten. Nur die diu«sicht auf die schneebedeckten ^'pfrl des Dent du Morcle und de» Dent du Midi, i ^ zwei riesenhafte Wächter vor dem Eingang >ns Wallis stehen, und aus den Gletscher de Trient wirkten einigermaßen erfrischend. >'N°ch drei Stationen", sagte der Baier, indem er sich den Schweiß von der Stirne trocknete, „und rein Schoppen «Möglichen Biere«! Eine fatale Ausgabe!" St. Maurice, auf da« man von d«m etwas höher gelegenen Bahnhof herabfieht, ist ein unfreundliche» Städtchen mit verfallenen Festungswerken. ES liegt hart an der Rhone und zeichnet sich als Asyl des finstersten Papftthums aus, dessen Intoleranz durch eine im sechsten Jahrhundert von Sigismund von Burgund gegründete Ablei, welche gegenwärtig Augustinermönche und die Gebeine eines Märtyrers, de» heiligen Mauritius, bewohnen, noch begünstigt wird. St. Maurice war das Agauuum der Römer, der Hauptort der Nautuantes Es erinnert lebhaft an Schilda, da hier eine Verordnung existier«, die strenge gehandhabt wird. Diese Verordnung ver-bietet bei starkem Föhnwinde das Raucheu auf öffentlicher Straße und gebietet den Einwohnern, alle Herd- und Kaminfeuer auszulöschen bei 6 Frankrn Buße. Wie stark der Föhn wehen muß, um dir» zu veranlassen, ist in der Verordnung natürlich nicht gesagt, und ebenso natürlich ist es der Sicherheits-dthörde überlassen, nach ihrem weisen Ermessen zu strafen. Ein längerer Aufenthalt muß hier recht fatal sein, da es fich leicht ereignen kann, daß der Fremde einige Zeit mit kalter Kost vorliebnehmen und in einer Portion Föhn Ersatz für mangelnde warme Speise suchen muß. Im Buffrt des Bahnhofsgebäude» angelangt, beorderte der bairische Offizier eine Flasche Wallisrr. Eine Flasche weißen Weines mit der bisher unbekannten Etiquette »öois uoirs" wurde uns vor-grsetzt. „Vom Besten?" war die Frage des Lehrers. „Dinct au« dem Keller des Bischof« von Beth. lehem," lautete die Antwort des Garens. „Verehrtester, find hier zu Lande die Bischöfe auch zugleich Weinhändler?" wandte fich der Sachse an mich. Der Baier, der die Weinkarte von Waadt und Walli» genau studiert zu haben schien, belehrte ihn, daß der Grund und Boden, auf welchem der be-zeichnete Wein gedeihe, zu den Besitztümern der Abtei gehöre und daß der Bischof von Bethlehem in psrtidu8 gegenwärtig in St. Maurice auf irgend einen demnächst vacanten Sitz in der französischen Schweiz harre. Jedenfalls war der Wein sehr geeignet, ihm die Wartezeit weniger unangenehm zu machen, denn er war vortrefflich und flößte un« vor der Zunge des Kirchenfürsten Achtung rin. Inzwischen war drr Zug von Bouveret angelangt, und wir wurden aufgefordert, un» zur Weiterreise auf der Ligna d'Jtalia zu rüsten. Es ist die» die berühmte oder berüchtigte Bahnlinie» welche in der Poststraße über den Simploy ihre Fortsetzung findet und Frankreich mit der Schweiz in einen Krieg verwickelt hat, da« heißt in einen Eisenbahnkrieg, drr viel ist gewiß, daß diese beiden Heroen das Licht ihrer finanziellen Weisheit im krainer Landtage nicht leuchten ließen._________________(Forts, folgt.) Politische Rundschau. Laibach, l l.Mai. Zlllan-. Bekanntlich wird in den beiderseitigen Legislativen eine Vorlage, betreffend die Wahl der „Regnicolar-Deputationen" zur neuerlichen Feststellung der Beitragsquoten zu den gemeinsamen Ausgaben, eingebracht werden. Wie nun die ,Bud. Corr." erfährt, soll zwischen den beiderseitigen Regierungen die Vereinbarung getroffen worden sein, diesen Deputationen den Antrag zu stellen, damit der Ablaufstermin des Zoll- und Handelsbünd-nisses mit dem Quotentermine zusammensalle, die nächste Quotenperiode derart festzustellen, daß sie entweder schon mit dem Jahre 1877 beginne oder, wenn dies nicht möglich, dieselbe nur auf neun Jahre festzusetzen, da es im Interesse der Monarchie gelegen sei, das gleichzeitige Erlöschen aller gemein, samen Vereinbarungen zu ermöglichen. Se. Majestät der Kaifer begibt sich am Montag den 15. d. M. nach P e st und kehrt erst in drei Wochen nach Wien zurück. Am 16. d. M. findet wahrscheinlich der Empfang der Delegationsmitglieder beim Kaiser statt. Es ist für die Dauer des pester Aufenthalte« des Kaisers die Abhaltung mehrerer großer Hof-DinerS in Aussicht genommen. Das uralte Haus Este war mit dem vor mehreren Monaten Hingeschiedenen Herzog Franz von Modena ausgestorben. Namen und Wappen von Este werden aber doch erhalten bleiben, denn der Kaiser hat mit Urkunde vom 24. v. M. genehmigt, daß gemäß der letztwilligen Anordnung des verstorbenen Erzherzogs Franz von Oesterreich-Este, Herzogs von Modena, dessen Erbe Erzherzog Franz Ferdinand, ältester Sohn de» Erzherzogs Karl Ludwig, „für sich und seine Nachkommen aus eben-bärtiger Ehe den Namen und das Wappen der Familie Este mit dem eigenen Namen und Wappen vereinige". In militärischen Kreisen spricht man, wie der «Augsb. Allg. Ztg." aus Wien geschrieben wird, von dem bevorstehenden Rücktritt des Generals der Cavallerie Grafen Nei pp erg von dem Posten eine» kommandierenden Generals in Galizien und von seiner Ersetzung durch den Feldmarschall-Lieutenant Ziemiecki, derzeitigen Militär-Eommandanten in Kaschau. Aiemiecki, erst im eben publicierten Avancement Feldmarschall-Lieutenant geworden, führte im Jahre 1866 den Oberbefehl über die nafsauifchen Truppen und trat bald nachher in österreichische Dienste über. augenblicklich von beiden Seiten mit aller Energie geführt wird. Die Schweiz beschuldigt den Gründer und Unternehmer der Ligne d'Jtalie, einen Franzosen, de Lavalette, der betrügerischen Handlung«, weise, durch welche er dieselbe bi» zum Bankerott und öffentlichen im Juni d. I. stattfindenden Verkaufe an den Meistbietenden gebracht habe, während Frankreich ihm seinen Schutz leiht und Kammer-deputierte, unter denen sich auch Gambetta befindet,, eine Staatssubvention beantragen und für ihn in die Schranken treten. Die schweizerischen Blätter nennen ihn einen Schwindler und Dieb von 30 Millionen Francs, während er in Paris, wohin er sich geflüchtet, unter Protection der Regierung, der Ver« sammlung und der französischen Actionaire präsidiert. Dieser Eisenbahnkrieg hat Frankreich um die letzten Sympathien der Schweiz gebracht. Wir passierten die zweite Station Evionna», ein wahrhaftes Pfahlbautendorf, das aus der im Jahre 563 durch einen Bergsturz begrabenen römischen Stadt Epaunum, bekannt durch das große Concil vom Jahre 517, stehen soll. Da« verschüttete Epau-num muß etwa« ander« ausgesehen haben, als das jetzige Evionnaz. Würde daselbst heutzutage ein Concil in Scene gesetzt, die hohen, kirchlichen Würdenträger wären ««schieden gezwungen, in den Ställen Dem „Reichsanzeiger" zufolge erhielt die im Mittelmeere kreuzende Corvelte „Medusa" den Befehl, sosorr nach S a l o n i ch i abzugehen. Gleichzeitig ordnen auch Rußland und Oesterreich das Abgehen von Kriegsschiffen nach Salonichi an. Ausland. Die berliner „National-Zeitung' bespricht in einem inspirierten Artikel das Programm der Drei-Ministerconserenz. In erster Linie handle es sich darum, die Berechtigung der BürgschaflSforderunken der Insurgenten zu prüfen; erst wenn die Mächte hierüber einig geworden seien, könnten sie angesichts des eventuellen Widerspruches eines der streitenden Theile gegen ihre neue Vereinbarung vor die Frage gestellt werden, zur Actio« gegen denselben zu schreiten. Diese Eventualität werde selbstverständlich bei der Conserenz zur Sprache kommen, da niemand wissen könne, ob nicht schließlich nichts anderes übrigbleibe, als die Sequestration der insurgierlen LandeStheile, die aber durch Oesterreich allein erfolgen müßte, da wol die thätliche Einmischung Rußlands, nicht aber auch eine solche vonseite Deutschlands denkbar sei. ES ist interessant diesen Ausführungen gegenüber, daß gerade jetzt die officiöse „Turquie" erklärt, mit den Insurgenten hätte sich bezüglich ihrer Forderungen reden lassen, wenn sie sich direct an die Pforte gewendet hätten. Das Rundschreiben des französischen Ministers des Innern, Ricard, an die Präfecten ist ein hochinteressantes und politisch bedeutsames Aktenstück. Dasselbe ist die erste officielle Kundgebung des neuen republikanischen EabinetS, in welchem die Regierung die durch die Wahlen vom 20. Februar geschaffene politische Lage rückhaltlos anerkennt. So offen, loyal und klar hat schon lange kein französischer Minister gesprochen, als es diesmal Ricard thut. Die Bevölkerung hat nun erfahren, was die Regierung des Marschalls von ihren «genten fordert; sie will, daß diese in erster Linie Bertreter der Republik seien. Die Republikaner werden dem Minister de« Innern dafür Dank wissen. Am 10. d. traten in Versailles die beiden Kammern zur Fort, fetzung ihrer Session zusammen. Man hat in Frankreich noch vor kurzem, und zwar nicht mit Unrecht, die Befürchtung gehegt, die Session könnte sehr stür. misch und für den Bestand des Ministeriums ver-hängnisvoll werden. Diese Befürchtung dürste nun, Dank dem Ricard'schen Rundschreiben, als beseitigt zu betrachten sein. Die Sitzungen werden einen ruhigen Verlauf nehmen und die Regierung, nachdem das Land über ihre allgemeine Polilik im klaren ist, ihren Standpunkt in Detailfragen, wie Amnestie, Municipalgefetz u. s. w., behaupten können. Wie au« Rom geschrieben wird, tagt seit dem ihre Residenzen aufzuschlagen, denn diese sehen noch bet Weitem einladender au«, al« die menschlichen Wohnungen. Wenige Minuten später kamen wir an dem - prächtigen Wasserfall vorüber, dessen Namen, wun- > derbarer Weise, selbst die prüdeste Engländerin ohne > Erröthen und ohne Fächerspiel auszusprechen wagt, > dem Pifse-Vache, nachdem wir kurz vorher auf der , ändern Seite der Straße, jenseiis der Rhone, unter > dem Dent du Morcle den Pisse Ehsvre halten liegen : sehen. Ich hatte beide Wasserfälle einige Tage > früher auf einer Fußtour durch das Rhönethal bis , Martigny genau besichtigt. Der letztere ist ziemlich > unbedeutend, der erstere dagegen, der von dem in - da« Thal au« einer Höhe von 70 Meter herab» ! stürzenden Flusse Sallenche gebildet wird, über» raschend großartig. (Er steht den berühmte« Wasser« , fällen bei Terni in der Nähe Rom«, die ich ein Jahr , früher besucht, nach meiner Ansicht, wenig nach.) i Man kann auf einem schmalen Pfade, der durch I Holzgeländer geschützt ist, zu der Stelle emporge- - langen, wo der Sallenche au« dem Felsen hervor, z bricht, und hat in dieser Höhe einen imposanten Au«. » blick auf den Gletscher de« Mont Velan, de« eigent« >. lichen Gipfels de« großen St. Bernhard. II (Fortsetzung folgt.» 26. v. M. in Ocistano ein Congreß sämmtlicher I ar di ni s cher Bi s chöse. Aus der Tagesordnung tehen die Feststellung einiger wichtiger, allen Diöcesen der Insel gemeinsamer Punkte der Kirchendisciplin, die Gründung einer theologischen Schule zum Ersätze der früher an den Universitäten bestandenen und jetzt unterdrückten derlei Facultäten, um gewisser Bene» icien, zu deren Erlangung das Docrorat der Theologie oder des canonischen Rechtes oder wenigsten» das Absolutorium in diesen Studien nothwendig ist, nicht verlustig zu werden, und endlich die Vorbereitung der Grundlagen für ein demnächstiges nationales oder provinziales Concilium. Diese sardinischen Bischöfe haben sicherlich zwischen sich und dem Vatican das Tischtuch entzweigeschnitten, indem sie beschlossen, daß keine kirchliche Trauung ohne vorangegangenen Civilacl in ihren Diöcesen vorgenommen werden olle. Heute hat der Prinz von Wales in Ports« mouth wieder englischen Boden betreten. Der eng. lische Thronfolger hat sich in seiner Art als ein Musterprinz bewiesen. Was er seit dem Oktober de« vorigen Jahres an Empfangsfeierlichkeiten, Militär-Paraden, Bällen, Gastmälern, Jagdpartien und onstigen höchst beschwerlichen Unterhaltungen durch-gemacht hat, wäre hinreichend, einem Dutzend anderer Menschen Kopfschmerz bis in'S Jenseits hinüber zu verursachen. Ihm aber scheint dadurch weder Gesund« heit noch gut: Laune geschädigt worden zu sein. Er amüsierte sich im düstern EScurial gerade so gut wie auf der Elephantenjagd unter dem heitern Himmel Indiens und zollte den Tänzerinnen Spaniens nicht minder leutseligen Beifall als den Bajaderen fan-kritischer Zonen. Ueber seine Bewegungen wurden durch den Telegraphen täglich an die londoner Zeitungen Berichte erstattet, und zwar so ausführlich, wie sich das loyalste englische Herz nur immer München kann. Was aber die Radikalen anbelangt, so hätten sie dem Prinzen einen Empfang eigener Art zugedacht. Es hieß bekanntlich, daß die für die indische Reise bewilligte Summe von 60,000 Pfund Sterling um ein Bedeutendes überschritten worden sei und daß dem Parlamente eine Nachtragsforderung vorlcgt werden solle. Diese Gelegenheit gedachten die Radikalen zu benützen, um nochmals eine parlamentarische Demonstration gegen die Titelbill, gegen die indische Reise und gegen den nicht sehr populären Prinzen anzubringen und dir verlangten Summen feierlich zu verweigern. Neuerlich verlautet jedoch, daß der Prinz den Reife-Etat nicht überschritten habe, daß daher keine nachträgliche Geldbewilligung erforderlich sei. Zur Tagesgeschichte. — ZumDuellAuersperg-Kolowrat. Das „N. W. T." bringt über die Veranlassung des vielbesprochenen Duells noch folgende Einzelheiten: Graf Leopold Kolowrat-Krakowsky ist der Sohn eines gewesenen Adjutanten des Kaisers, nachmaligen Dragoner-Obersten, der späterhin wegen Wechselfälschung insam kassiert wurde und aus der Festung starb. Seme Mutter ist eine gewesene russische Schauspielerin. Der junge Kolowrat wurde auf Kosten des Kaisers in der therestanische» Ritter-Akademie erzogen; eS mußte dem Kaiser alljährlich über seine Fortschritte ein besonderer Bericht erstattet werden. Graf Kolowrat soll jedoch seine Studien nicht vollendet haben. Er ist ein hübscher Mann, groß und stark, ein Liebling der Frauen. Seine Umgangssormen sind sein, über alles weiß er zu schwatzen, er ist imstande, nachdem er beispielsweise eine Seite Astronomie gelesen hat, in freilich entsprechender Gesellschaft Vorträge über Astronomie zu halten und alle Eomteßchen und Prinzeßchen durch die Fülle seiner Kenntnisse in Staunen zu versetzen. Kolowrat und AuerSperg waren vor zwei Jabren in Prag Freiwillige beim Dragoner-Regimente. Der Graf hatte damals noch wenig oder kein Vermögen, lebte aber nichtsdestoweniger auf großem Fuße-Durch den glücklichen Ausgang eines Prozesses kam er in den Besitz eines Gutes und werden seine Revenuen aas jährlich IS—20,00V fl. geschätzt. Ziemlich geregelt in seine» Verhältnissen, sah er sich um eine paffende Partie um. Sein« Wahl fiel auf die junge Gräfin Kaunitz, die in Prag ebt. Er trat als Brautwerber auf und, wie man hörte, nicht ohne Erfolg. Die Sache schien abgemacht. Da war eines schönen abends SoirLe beim Fürsten Karlos Auersperg und die Sache wurde rückgängig. Kolowrat fand instinct-artig den Schützen, der den Pfeil auf ihn abgedrllckt hatte, heraus, glaubte ihn wenigstens gesunden , zu haben; er sann aus Rache. Ein wegen einer Geringfügigkeit herousbeschwo-renes Duell sollte sie ihm bringen. Da traf ihn ein arger Schlag. Der Ehrenrath der Offiziere erklärte ihn angesichts der vielfach über ihn kursierenden Gerüchte für nicht satis-factionsfähig. Seine Wuth kannte nun keine Grenzen und er provocierte in der bekannten Weise das Duell. Wie schlau er sich die Sache zurecht gelegt, um den Fürsten Wilhelm Auersperg zumDueU zu zwingen, erhellt daraus, daß er noch vor der verhängnisvollen Thai an das Re-gimentscommando, das Generalcommaudo, den Jockey-Club und an eine Anzahl illustrer Persönlichkeiten telegraphiert haben soll, er habe den Prinzen Auersperg vor allen Leuten aus dem Perron des Bahnhofes mit Ohrfeigen traktiert. Für seinen Charakter spricht übrigens auch kaum der Umstand, daß er den Fürsten von rückwärts, als dieser vor der Lasse stand, mit Fausthieben ins Gesicht schlug! Nun folgten die bekannten Vorgänge — Sekundanten waren aus Seite des Prinzen Wilhelm Auersperg der Feldmarschall-Lieute-nant Gras Wald st ein und ein liberales Mitglied des Herrenhauses. Dem Grasen Kolowrat standen zur Seite: drr Rittmeister Gras Wnrmbrand und der Jurist im vierten Jahrgange, gewesener Theresianist Graf Bylandt-Rheitz, Sohn des Feldmarschall.Lieutenants und Präsidenten des MilitärcomitLs. — Leopold Graf Kolowrat wurde bereits am S. d. M. nachmittags über Auftrag der Militärbehörde verhaftet und m der jofefstädter Reiterkaserne interniert. — NocheinDuell. Vor drei Tagen hat in der nächsten Umgebung von Wie» ein Duell zwischen dem Hu-saren-Lieutenant in der Reserve Alfred Markgrafen Palla-vicini und einem bisher noch uubekaunten Gegner stattgefunden, welches einen blutigen Ausgang nahm. Markgraf Pallavicini wurde schwer verwundet in seine Wohnung gebracht. Ueber das Duell selbst wird das strengste Geheimnis bewahrt. Doch scheint eine der hohen Aristokratie ange-hörige Dame die unsreiwillige Veranlassung zu demselben gegeben zu haben. Jetzt soll es dem Patienten etwas bester gehen. In den Adelskreisen scheint man von der Affaire unterrichtet zu sein. Im Palais Ofenheim, in welchem der Verwundete eine Garyonwohnnng inne hat, werden nemlich zahlreiche Erkundigungen über das Befinden des Grafen Pallavicini eingeholt. Der Duellant ist ein Sohn des Majors Markgrafen Hippolyt Pallavicini. - Eine verrückteBillardpartie. In einer berliner Londitorei spielten in den ersten Tagen dieser Woche zwei Herren 36 Stunden Earambolage, jede Partie bis KV Points. Es wurden 101 Partien gespielt und zwischen 8- bis 9000 Points gemacht. Während dieser ganzen Zeit trank jeder von den Spielern acht Taffen Kaffee und aß jeder zwei Beessteaks, jedoch stehend und ohne das Spiel zu unterbrechen. Die Partie wurde um einen Thaler ge-spielt, doch waren die Spielenden einander so gewachsen, daß nur eine Partie gewonnen wurde. Der Wirth empfing 12 Thaler Billardgeld. — Es geht nichts über «ine angenehme Unterhaltung. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiteu. — (Die gestrige „Novice") hat wohlweislich die Besprechung des letzten Artikels im „Tagblatt" „Novice und ihr Kljun", welcher wegen seiner schlagenden Polemik allgemeines Aussehen erregte, unterlassen, dagegen ein paar veraltete, nicht zur Sache gehörige Aussätze des „Tagblattes" contra Pogatschar aus dem Staube heransgesucht und diese ihren Lesern mit einigen abgeschmackten Randglossen vorgekaut. Da wäre wol die Frage am Platze, warum fie diesen ruhig gehaltenen Artikel, der selbst in hohen geistlichen Krei-sm mit Befriedigung gelesen wurde, und der nur Wahres, vbjectiv Gehaltenes enthält, todtschweigt und dafür zum Blendwerk ihrer,Leser jenes nicht zur Sache Gehörige zum besten gibt. Der Artikel scheint eben ins Lebendige gefchnit-t-n zu haben. — (Für die Errichtung der unter krainrr Ackerbauschult) scheint wenig Aussicht zu sein. Na» einer Mitthrilung der „Novicr" handelte eS sich bei den mit dem zu diesem Zwecke vom Ackerbauminister nach Laibach abgeordneten Ministerialrathe Dr. Lorenz gepflogenen Verhandlungen um die prinzipielle Frage, ob denn wol zu erwarten steht, daß nach den schlimmen Erfahrungen,»,» man an Ackerbauschulen anderer Länder gemacht hat, und nach dem geringen Besuche seitens der ländlichen Jugend an der slaper Weinbauschule und an der aufgelösten fchneeberger Forstschule, für die zu gründende Schule in Stauden ein entsprechender Besuch zu erwarten ist. „Novice" bleibt ihren Lesern die Mittheilung schuldig, wie nunmehr diese Frage von jenen Herren beantwortet wurde, die noch vor kurzem jeden des Vaterlandsverrathes beschuldigten, der seine Bedenken diessalls zu äußern sich erlaubte. Allein nach allem zu schließen, bläst auch „Novice" in dieser Frage zum Rückzüge, wie es Dr. Bleiweis im Landtage gethan hat. Es ist nur sonderbar, daß es der Entsendung eines Ministe» rialrathes bedurste, um den Enthusiasten für derlei kostspielige und resultatlose Projekte die Erwägung prinzipieller Fragen nahe zu legen, die, als sie im Landtage die Minorität vorbrachte, von Dr. Bleiweis und seinem Anhänge als Zeichen einer feindseligen Stimmung gegen die Land-bevölkerung bezeichnet wurde. — (Zur Aufklärung.) Aus Grund eingeholter Erkundigungen theilen wir mit, daß die unter dem Titel „Feuerwehrmusik" durch einige Jahre thätig gewesene «a-pelle nicht vom hiesigen Feuerwehrvereine, sondern von einem aus Feuerwehrvereins-Functionären bestehenden Lo-mitö, welchem die Herren Doberlet, Schantel, Karl Achtschin, Dornik, Koschak u. a. angehörten, gegründet und theils durch Spenden, theils durch von einigen Lomit6mitgliedern geleistete Vorschüsse erhalten wurde. Dieses LomitS führte durch eigenen Rechnungsführer abgesonderte Kaffe. Die vom Lomite angekauften und mit der emgraoierten Bezeichnung „Feuerwehr" versehenen Musikinstrumente gingen durch Laus in den Besitz deS neuen Musikvereines über und das sogenannte „Feuerwehr-MusikcomilS" übernahm auch hiefür die vom Musikvereine geleistete » eouto-Zahlung. — (Privatbeamteu - Verein.) Der steiermär-kische Privat-Beamten-Unierstützungsverein hat seine Wirksamkeit auch aus daS Kronland Krain ausgedehnt. Dieser Verein, nunmehr im zweiten Jahre seines Bestandes, hat in Steiermark ein« ziemlich große Anzahl von wirklichen und hervorragenden unterstützenden Ehren-Mitgliedrrn gewonnen und steht derselbe unter dem Protectorate deS Landeshauptmanns von Steiermark, Dr. Moriz v. Kaiser -feld. Dieser Verein hat während seiner bisherigen Tätigkeit eine bedemende Anzahl von Mitgliedern in «rankheits-Men unterstützt, Beerdigungskosten sür verstorbene Mitglieder bezahlt und einer großen Zahl von Privatbeamten unentgeltlich Dienstplätze verschafft. Der Verein läßt sich auch die Verbesserung der materiellen Lage der Privatbeamten, insbesondere auch jene der bei den k. k. Aemtern in Verwendung stehenden und dem Vereine angehörigen Diurnisten durch Petitionen und Vorstellungen sehr angelegen sein. Ueberhaupt ist dieser Verein bestrebt, soviel in seinen Kräften steht, insbesondere dort, wo mehrere Mitglieder in einem Orte sind, denselben Beneficien aller Art, welche bei Erkrankungen der Mitglieder, sowie deren Familienangehörigen zu erlangen sind, anzustreben und zu erlangen. Die Nützlichkeit und Zweckmäßigkeit dieses Institutes steht außer allem Zweifel, und es ist dem Vereine daran gelegen gewesen, nachdem eine Anzahl von Prioatbeamten aus Krain sich zur Theilnahme bereit erklärt hat, die Wirksamkeit auch aus dieses Kromand auSzudehuen. Aus den Ver-einsstaiuten theilen wir nachstehende wichtigere Bestimmungen mit: Dieser Verein hat seinen Sitz in Graz, unterstützt auch dienstlose und erwerbsunfähige Privatbeamte und nimmt zu wirklichen Mitgliedern Gemeinde-, BrzirkS-vertrrtungs-, Notariats-, Advocalurs-, Fabriks-, Manipu-lations- und Privatbeamte jeder Kategorie, ferner die nicht im Staatsdienste stehenden Post- und Telegraphrnbeamten und Beamtinnen auf. Die Verwaltung des Vereines besorgt ein Verwaltungsrath, bestehend au» einem Präsidenten, Vicepräsidenten und sieben Mitgliedern, einem Direktorium aus drei Mitgliedern und den Kaffe- und Rechnungs-Funktionären (Sekretär, Kassier und controlierender Buchhalter). Diese vereinssnnctionäre und deren Ersatzmänner werden auf die Dauer eiueS Jahre- gewählt. Der Ler-waltungsrath beschließt über die Aufnahme neuer Mitglieder, Anlage der eingezahlten Beiträge und auszuzahlenden Un-terstützungSgelder und übt dir Control« über die Kaffege-barung. Da» Direktorium leitet und überwacht die innere Verwaltung des Vereines nnd führt die Beschlüsse deS Ver-waltnngSrathes aus. Alljährlich, längstens im März, bat eine Generalversam mlung stattzufinden; salls '/,« der Mit-gliederzahl es wünscht, wird eine außerordentliche Versammlung einberusen. Die Generalversammlung vollzieht die Wahlen des Verwaltungsrathks, Direktoriums, der Kaffe-und Rechnungsorgane, deren Stellvertreter und der Rechnungsrevisoren, nimmt den Rechenschaftsbericht entgegen, prüft die Jahresrechnung, ändert die Statuten, beschließt über die Verwendung des Vereinsvermögens und entscheidet über Beschwerden gegen Verfügungen des VerwaltungSratheS. Jedes beitrktende Mitglied hat ein ärztliches Gesundheitszeugnis beizubringen. Jedes wirtliche Mitglied hat Anspruch auf Unterstützung in Fällen eintretender Krankheit, unver-chnldeter Dienstlosigkeit und Erwerbsunfähigkeit; leistet hiefür die Einschreibgebühr mit 2 fl. beim Eintritte nnd den Jahresbeitrag, welcher von der ordentlichen Generalversammlung alljährlich festgestellt wird. Jedes Mitglied hat nach drei-, beziehungsweise sech-monatlicher Mitgliedschaft An-prnch aus Auszahlung von «ranken- und Unterstützungsbeiträgen ; der gewöhnliche Beerdigungsbeitrag beträgt 25 fl. Zur Schlichtung der aus Bereinsoerhältniffen entspringende« Streitigkeiten entscheidet ein Schiedsgericht. Bei allfälliger Auflösung des Vereine« ist die Liquidierung deS LereinS-vermögens zu veranlassen. — Es ergeht an alle Privatbeamten, sowie an die zur Mitgliedschaft berechtigten Diurnisten bei den k. k. Behörden nnd Aemtern dir Einladung, diesem äußerst nützlichen Vereine recht zahlreich beizutreten. Die Statuten dieses Vereines find in der GenoffenschaftS-Buchdruckerei in Graz erschienen. — (Der Violinvirtuose Krejma) concer-tierte vorgestern im Mauronertheater zu Triest; 2000 Zu-Hörer waren anwesend und spendeten dem wiedergenesenerr Künstler stürmischen Beisall. — (AuS dem Amtsblatte.) Kundmachungen, betreffend: 1. Die Verleihung von Stiftplätzen im k. k. Livil-Mädchenpenfionate in Wien; Gesuche bis 15. Juni an die Direktion obigen Institutes. 2. Wegen Ablegung der StaatS-prüsnng aus dem Forst-, Verwaltungs- und Schutzdienste; Gesuche bis Ende Juni an die krainer Landesregierung. — (Kronprinz Rudolfbahn.) Der HandelS-ministrr richtete nachstehenden Erlaß an die RndolfSbahn-Verwaltnng: „Anläßlich wiederholt vorgekommener Beschwer-den von Bahnanrainern und sonstigen Interessenten über den langsamen Fortschritt der EinlösnngSverhandlungen und der Auszahlung von Kaufschillingen sür zu Bahnkanten erworbene Grundflächen sieht sich das Handelsministerium in Würdigung des Umstandes, daß die Ursachen dieser von den Parteien beklagten und auch tatsächlich schwer empfundenen Verzögerungen in der Abwickelung der Grundein-lösungsverhandlungen oft in Momenten zu suchen sind, die zu beseitigen nicht allein in der Macht der Eisenbahnverwaltungen, respektive der mit der Grundeinlösung betrauten Bauunternehmer liegt, veranlaßt, die Verwaltungen jener öffentlichen Bahnanstalten, bei welchen dir bezüglichen Verhandlungen bisher noch nicht zum vollständigen Abschlüsse gelangt sind, auszufordern, periodische Ausweise, und zwar nach Verlauf von je drei Monaten, über die in der Fina-lisieruug der Grundeinlösungsverhandlungen in einzrlnrn Gemeinden im Wege stehenden Hindernisse anher vorzulegen, und behält sich vor, eine behördliche Intervention eintreten zu lassen oder zu erwirken, falls nach der Sachlage eine folche zur Beschleunigung der Abwickelung dieser Verhandlungen zweckdienlich erscheint." — (Der volkrwirthschastliche Longreß), welcher vom 14. bis 16. September l. I. in Wien tagen wird und bei welchem auch Tapacitüten aus Krain theil-nehmen werden, wird sich mit folgendem Programme beschäftigen : 1. Die österreichische Finanzpolitik in ihrem Einflüsse aus die wirthschastliche Lage. 2. Die österreichische Ei-senbahnpolitik. 3. Die Tarissragr. 4. Die Frage der Lom-munal- Nnd LandeSbesteuerung in Oesterreich. 5. Die WLH-rungSsrage in Oesterreich. — (Rrttig-Schner.) In seiner „Gesundheit" erläutert Reklam, wieso „Rettig"effen einem vedürf» nissr entspreche, dahin, daß die kleinen Rettigtheilchen den Mageninhalt leichter verschiebbar machen, wie Zwieback za Milch gethan, dir Masse brr im Magen geronnenen Milch zertheilt und so die mechanische Magenarbeit erleichtert. Er hält aber weitrr da» gebräuchliche Arrschnriden de« an und sür sich „unverdaulichen" Nettig» in glatte Scheibchen skr «ne ungenügende Zubereitung und schlägt vor, ihn aus folgende Art verdaulicher und wohlschmeckender zu machen. Er zerkleinert ihn mittelst eine- groben, besonders vorbereitenden Reibeisen». Er läßt die beiden oberen der vier schräg ausrecht stellenden vlechstücke an jeder Oeffnung niederklopfe», so daß sie in der gekrümmten Ebene der Reibfläche liegen un» dir Oefsnungen dreieckig und größer werden. Den geschälten Reuig reibt man nun mit kräftigem Drucke aus dem Rettigeisen herunter und erhält dadurch längliche Rettig-streisen, den „Rettig-Schnee", der gesalzen, durcheinander gemengt und dann mit vrod gegessen wird. Dadurch ist der Rettig au- einer schwerverdaulichen Speise zu einem BerdauungSmittel selbst sür chronische Kranke, Greise und Reconvaletcenten gemacht. — (Landschastliches Theater.) Das gestrige erste Gastspiel d«S Herrn L. F. van Hell und der ihn begleitenden Gesellschaft kann sich eines durchschlagenden, glänzenden Erfolges rühmen; vor allem gewährt schon die interessante Anlage und bühnengerechte Aufführung des prächtigen Scribe'schen Lustspieles „Die Memoiren des Teufels" spannende und befriedigende Unterhaltung; sodann war die Darstellung eine vorzügliche. Herr van Hell bestätigte den vor-theilhaften Ruf, der seinem hierortigen ersten Debüt vorausging; er spielte die Hauptrolle des »Robert" mit Klarheit, Deutlichkeit, Feinheit und Eleganz und begleitete jedes Wort, jeden Satz, mit entsprechendem Mienenspiel. Das einstimmige Urtheil machte im gutbesuchten Hause die Runde, daß wol selten ein so vorzüglicher Schauspieler die laibacher Bühne betreten hat. Namentlich im zweiten Acte stand Herr van Hell als Künstler hervorragenden Ranges vor uns. Herr van Hell eroberte schon in der ersten «cene die un-getheilten Sympathien des Publikums, die sich weiter in unzähligen Beisallsbezeugungen auf offener Scene und nach den einzelnen Actschlüssen kundgaben. Aus der Reihe der übrigen mitwirkenden Bühnenkräste müssen wir Herrn Poh-ler hervorheben, der die kleine Rolle des Maurers „Gautier" mit tiesem Verständnis und natürlichem Ausdruck durchführte und sür seine Leistung auch mit stürmischen Hervorrufen ausgezeichuet wurde. Köstlich spielte Herr Groß den Vourmaod „Lhevalier de Rapiniöre", voll Humor und guter Laune. Auch diesem schätzenswerthen Schauspieler wurde die Ehre de« Hervorruses zutheil. Mit Anstand trat Herr Wallhos als „Marquis de Lormias" aus; die Scene, in welcher er als Verräther entlarvt wurde, war eine gelungene. Krau Weber (Baronin v. Ronquerolles) wirkte recht entsprechend als Anstandsdame. Frl. Banini (Marie) verleugnete nicht einen Moment, daß sie der feineren Gesellschast angehört,' obgleich wir in den Scenen mit Robert die Entfaltung von etwas mehr Wärme gewünscht hätten. DaS Zusammenspiel war ein klappendes und mei sterhastes. Wir zweiseln nicht, daß der günstige Erfolg deS ersten Ensemble-Gastspieles bei den Theaterbesuchern volle Befriedigung erzeugt hat und zum zahlreichen Besuche der nächsten Verstellungen «inladen wird. kür Viel«! In »IIsn Lrsnokeu, insdesouäere »der bei Leüux äsr »Ilxemem deliedtsn reedttertixt sied V«rtr»nsn einerseits änrek knerkannte LoliäitLt äer kirn»», »unsrerseits änrvk äen siet» kier»us erxedenäen enormen Xk»s»lL. vnrod ikrs künktlieklceit unä ReeMiii bekannt, virä äis §irm» l ««7 < »I»P «I» ^eäerwLnu desvnäsrs unä »nxelegentliekst emptoklen. Hotel Elefant. Kämmig, und Aämmig Maria, Steiermark. — y. Ranihor, k. k. Kamerer, Boninrad. — Zagar Agnes und Zagar Anton, Prezid. — Garetti, Zirkniz. — Steiger, Triest. ! »olel Europa. Pelaj. Watsch. — Jaborneg, Radmannsdors. ' jaierischer Hof. Ridano, Stein. Robida, Oberkrain. Kaiser von Oesterreich. Lach, RadmannSdors. — priva, Sagvr. Mohren. Berger, Beamter, Feldkirchen.________________________ LebeuSmittel-Preise in Laibach am 10. Mai. Weizen 8 fl. 6V kr., «orn 5 fl. 6V kr., Gerste 4 fl. 2" kr., Hafer 3 fl. 60 kr., Buchweizen 5 fl. 20 kr., Hirse 4 fl. 40 kr., Knknrutz 5 fl. 20 tr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 32 kr. pr. lOO Kilogramm; Fisole» 7 ft. — kr. per Hektoliter: Rindschmalz Ist.2kr., Schweinfett 82kr., Speck, rischer, 70 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 48 kr., Kalbfleisch 42 kr., Schweinfleisch 58 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 80 tr., Stroh 2 fl. 62 kr. per >00 Kilogramm; hartes Holz 9 fl-— kr., weiches Holz 6 fl. — kr. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 22 fl. SO kr., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Gedenktafel über die am 13. Mai 1876 stattfindenden Lici-tationen. 3. Feilb., Dekleva'sche »ieal , Landol, B> am 10. Mai. Hotel Ltadt Wien. Glaser, Ratschach. — Kohn, Linz. — Sodak, Rittmeister, Rückenstcin. — Engl, Schwarz, Entre-mont, «ftte.; Fritsch, Theaterdirector, und Steinherz. Wien. — Banket, Sckmeeberg, convention mit Rußland vor. Im neuen Ministe-rium übernimmt VerneScu da- Innere, Ehitzu den CultuS. Telegramme. Wien, 10. Mai. Die „Politische Correspon-denz" meidet: Der Kaiser geht am 14. d. M. nach Osrn. — Da« „Jremdenblatt" rrfährt, der Kriegsminister Koller dürfte gesundheitshalber ehestens einen Urlaub antretcn, und würde SectionSches Be-nedek in den Delegationen da» Armeebudget ver-lrelen. , Budapest, 10. Mai. Die liberale Partei be-willigie in ihrer heutigen Conserenz mit 181 gegen 69 Stimmen den Ausgleich, nachdem die Minister wiederholt betonten, die Regierung müsse Klarheit haben. Nach der Abstimmung meldete C;ernalonyi sei: en Austritt aus dem Club an. Berlin, 10. Mai. Graf Andrassy hatte nachmittags eine längere Conserenz mit Bismarck. Der russische Botschafter in Wien, Nowikoff, wird heute hier erwartet. Versailles, 10. Mai. Die Amnestiedebatte wurde aus Montag festgesetzt. Bukarest, 10. Mai. Das abtretende Ministerium Florescu legte der Kammer noch die Handels. Wiener Börse vom 10. Mai. «perc. Reute, öst-Pa» dro. dto. öst. m Silb Sole »o» I8L4 . . . üose voll 18S0, ganze Lose »oll 18«», Füllst. Prämiensch. v. 1884 0rv»«l«»t.-0KI. Siebeubürg. Ungar» Lnglo-Bank . . . . LreditanftaLt . . . . Depositenbank. . . LScomple-Anstall . >anco-Bank . . . andelSbauk. . . ationalbank . . . Oest. Bankgesells. llnion - Bank . . . VerkehrSbank. . . . Llföld-Bahn . . , Karl Ludwigbahn > «ats. Elis.-Bahn , Kais. Fr, IosefSb . Staat-bahn . . . . Eüdbahn............ Veld «6 80 70 3b 10550 1U-S5 117 50 13S.7S 7L7S 7S 7L 77- 66 30 65 5 138 50 138 ? 645 - 655'-j5 - 15 8 58 75 80'-855 - 857-145-146 -57 50 57'? 80.— 80 L 105 25 1N5 ? IV3 85 I93 L 146 — 146'! 13Z — 183'L 863.50 L64' 87 - 87-j Beld Ware Lllg. oft. Bod.-Sredit. dto. ill S» I Natioll. ö. W Ung. Bod.-Sreditallft. l»»S0 »«— 87-l» S»Ü» 101'— S«i5 »7« 8SL0 krior1t»t,-OKI. Kr-nz Ioses«-Bahu . Oeft. Nordwestbahn . Eiebenbürger .... g»— SS so «SSV 118- Sü-,» 87-— «« — US«, 1t» iS Eüdb.-Bes.zu 5iX> Kr. dto. Bon» tl0 ?S 1.0»« ISS -t» — ISS — 1» S» Rudolf« - Lose . . . ^«vk«. (3Mou.) «ug»b.tv»fl. Mdd.W. tzranll. i«c M-rl. . Hamburg „ rondo» io Psd. Eterl. Pari» 100 Franc» . . S>!'S» SSW iro — 17'»» S8-1S »8-7L 1H0 30 «7'«L Llürueo». Kail. Münz-Ducaten ia-Franc«stück. . . . Preui- Kassenscheine. Silber . . r-os S-»3>/. r»li> io» — S-70 »-SL-, ssro' lvS-üi. Telegraphischer Lursdericht am II. Mai. Papier-Rente 66 85 — Silber-Rente 70 SO — 18K0er StaatS-Anlehen 111 25. — Vankactien 856. - «redit l89 — — London 119 90. — Silber 102 90. — K. k. Mün,-ducaten 5 69'/,. — 20-Franc- Stücke 9 55. — 100 Reichs-mark 5910. Wohnungs-Aen-erun^. Primlirarrt Dr. Pestulnik wohnt seit Georgi l. I. in der (277) 3-2 Petersvorstadt im Lenz'schen Hause Nr. 18 und ordiniert von S dis 3 Uhr nachmittags. gegen (249) 40—12 Sommersprossen, Leberflecke, Wimmerln rc. Diese Salbe durch 10 Abende anqewendet, verdrängt spurlos Sommersprossen, Leberflecke rc. Ein Original-Tiegel sammt Anweisung kostet 70 kr. Echt -u beziehen durch die Landschafts-Apotheke des Wvu«>. I'rnküvr), Apotheker und Chemiker, Araz, Sackstraße Nr. 4. General-Depot für Krain dei Vlvtoi- V. l Apotheker „zum goldenen EinhorA" in Laibach, Hauptplatz Nr. 4._____ Wohnungs-Aenderung. beehrt sich seinen x. t. Zahnpatienten höflichst anzuzeigen^ daß er vom 7. Mai an im Mally'schen Hause l. Stock an der Hradeczkybrücke ivobnt, und ordiniert wie bisher von 8 bis 12 vormittags unv von 2 bis 5 Ubr nachmittags. (267) 5 Q 8. SSVDSSS s s SB vV sS 8 r: .SZ U 8 "-"LZ ssssss ssssss . « «P s >4 « »» i s -s » . -NÄdLZSÄZ r: «, O O ^ .8 «» ^ «-L Z>^8 s " ' S Z-SZ ZL« L LZ v 'S Z 8-L-SSSSSSSS Z«8sUSs S -S-Z. Ar: E— ^ ^ >»-« — p. Z-L saL s Z- ü» 'S Z sö > I" »ro G", > Druck vö» gg. v. «teinmavr » Ked. Ba«t«rg. »erlW« Ott»mar «amderg. Kür die Redaktion verantwortlich: Franz Spitaler.