Nr. 86. Montag, 15. April 1889. 108. Jahrgang. Macher Zeitung. ^°2'.'^'°"!"b?°^^".t P°stvet,enbung: ,ai,»I«hr!, fi. 15. halbjährig ,l. 7.»0. Im «omptolt: ^ » z« 4 feilen «l> lr.. glüß«« p» z^ille « lr,, b«i «st«»«n Wlebeiholungen pr, ^««1« « t,. T><« „Lalbach« geitnn," »» vom M."'^'^ung vom 5. April d. I. übcr ""ßern ers?5" des kaiserlichen Hauses und des ?" ben, T?ps "^"unterthünigsten Vortrag den neideten c> f ""b Charakter eines Scctionsrathrs "Uta. V' ""° Ministerial«Secretär Dr.Wilhelm V,ben mit ,. ^'. 2enlheym zum Scclionsrathe ss'"',stttial.Kp ... "^ ""d Charakter eines Hof- und Kisten p/f! ^ bekleideten Hof. und Ministerial. ?^hä«a lm - ^^lft Gregor Gombos von "m Class. A / ^" Hof- und MinisteriaLConcipisten Hof-^nwGrubiss^ ""en geruht '"^^""tären «llergnädigst zu Ef »---------------- Üblichster ^^Apostolische Majestät haben mit U°l v7m MSl'eßung vom 5. April d I. über ?"" ersw ^"« des kaiserlichen Hanses und des ^iin.s "en °Uerunterthänig ten Vortraq den Hof' Albert Grafen Amadei M"'d Cb'" ^'^"n von Bieg eleven den 3't""d Mi?",""^ Seclionsrathes. ferner dem ^ Wyd n?"-Secretär ox.ra «w.um Christoph N°"sllltb!>« ^.^ den Titel und Charakter eines »t der ^'"" Kategorie, sämmtlichen mit k.l "bw'a ^.,k"'. sowie dem Conccptspraktikanten 2 ?d Minis /'V^'" ^"'l und Charakter eines zweiter Classe aller- ^lter?.^^Apostolische Majestät haben mit HK"ichtzV^"ng "^ 7' April d. I. dem Fischer in RzKzüw lü «"d taxf??^^ Ver etzung in den bleibenden "nd Charakter eincs Ober-^^^ '^s allergnädigst zu verleihen gernht. ^^^ Schönborn m. p. Nichtamtlicher Hheil. ^ ^>.ttt den ^ Wehrgefttz." ^'V^ bedinaen"'!."'.' '""che "e Neugestaltnng »W V^s St N ^ '"" Bürgschaft für die ^,e Wehrverfassung ins Dasein trat und das österreichische Parlament das Princip der allgemeinen Wehrpflicht proclanmrle. Dem Grafen Taasfe war es als Ministerpräsidenten im Jahre 187!) beschieden, den Widerstand gcgcn die Erneuerung des Wehrgesetzes zu bekämpfen. In den letzten 10 Jahren wurden im Anschlüsse an die Politik der deutsch.österreichischen Allianz mancherlei wichtige Reformen im Heerwesen durchgeführt, uud Graf Taaffe hatte die Aufgabe, diese Reformen im Parlamente zu vertreten. Jetzt wird dem Grafen Taaffe zum drittenmale die Genugthuung zulheil. dass das Wehrgesetz die nahezu eiustimmige Sanction des Parlamentes empfangen Hal. Man kann des persönlichen Momentts nicht unerwähnt lassen, obwohl beim Wehrgesetze nur der Erfolg des Staates betont werden darf. Es ist beim Wehrgesetze nicht nur das positiv Errungene, nicht nur das Wehrgesetz und die daraus erwachsende Verstärkuug der Wehrkraft der Monarchie, sondern auch die Frage in Betracht zu ziehen, unter welchen Formen die Zustimmung des Parlamentes erzielt wurde, weil hierin ein Gradmesser gegeben ist für die wachsende Kraft des Staatsbewüsstseins. Bevor wir auf diese Frage eingehen, müssen wir der höchst bedeutungsvollen Kundgebung gedenken, welche den Schluss der Wchrgksetzdebatte im österreichischen Abgeordnetenhause bezeichnete. Oesterreich und sein Parlament haben alle Ursache, auf die Sitzung des Abgeordneten» Hauses vom 10. April mit Genugthuung zurückzublicken. Alle Zweifel, wie Oesterreichs Völker und Oesterreich« maßgebende Parteien zum Staate stehen und wie sie über die Staatsidee denken, sind durch eine feierliche Kundgebung des Parlaments gründlich beseitigt und für immer vernichtet. Es ist mm einmal mit Ent< schiedenheit und Klarheit ausgesprochen worden, dass alle Völker Oesterreichs in Treue festhalten an Oesterreich. Von diesem Standpunkte alls gewürdigt, hat d,e Sitzung vom 10. April ihresgleichen nicht in den Annalen des österreichischen Parlamentarismus. Das hier ausgesprochene Glaubensbekenntnis wird fort Kraft behalten. Der Abg. Turk hat durch seine, die Vertragstreue Oesterreichs verdächtigende, eine vaterlandslose Gesinnung verrathende Aeußerung, die wahrhaft groß- artige Kundgebung des Parlamentes hervorgerufen. Der Abg. Türk ist abgethan, und der Landesverlheibi' gungs-Minister Graf Welsersheimb hat den richtigen Ton für die Behandlung dieses Zwischrnfalles gefunden. Allein dieser Zwischenfall zeigt, dass scheinbar Zufälliges, dass die Improvisation von größerer Wirkung ist, als alles, was mit größter Sorgfalt vorbereitet wird. Zufällig kann man die Kundgebung im Abgeordnctenhause nur insoferne nennen, als es sich um die unmittelbare Veranlassung handelt und als bei dieser Kmidgebung eben gar nichts Vorbereitetes zu erkennen ist. Im Grunde aber sprach ein tiefes inneres Gefühl und eine tiefe innere Ueberzeugung, die eben nur der Gelegeuheit warten, um zum Durchbruche zu gelangen. Vom Norden bis zum Süden Oesterreichs haben alle Völker, haben alle Parteien an dieser Kuud-gebung theilgenommen; die Stimmführer der verschiedenen Clubs und der verschiedenen Nationalitäten sprachen mit gleicher Kraft und Wärme. Die Anregung musste nothwendigerweise, damit die Wirkung eine voll-kommenere sein sollte, von dem Vertreter der großen Oppositionspartei, von dem Club der Vereinigten deutschen Linken, ausgehen. Die Kundgebung war der äußeren Veranlassung »ach eiue zufällige. Aber der Erfolg, den Graf Taaffe nun zum drittenmale mit der Durchführung des Wehr-gesetzes errungen hat, wird dadurch in glänzender Weise illustriert. Wenn, wie es nicht anders angenommen werden darf. die Vertiefung des Staatsbewusstseins und die Verstärkuug der Gefühle für den Staat das wesentliche Ziel der Bestrebungen jedes leitenden Staatsmannes sein muss, so kann Graf Taaffe den Gang lxr Wehrgesetzverhandlungen in unserem Parlamente als einen Erfolg seiner Politik und als Zeichen eines erfreulichen Fortschrittes im öffentlichen Leben ansehen. Mehr noch als im Jahre 1868 zeigte sich bei der Wiedererneueruug des Wrhrgesetzes in den Jahren 1878 und 1879 in einem bedeutenden Theile des Parla» mentes ein Verkennen dessen, was dem Staate noth» wendig ist. Durch den Widerstand gegen die staatliche Nothwendigkeit glaubte man noch der Popularität einen Tribut daizubringen. Nachdem man Veränderungen im Staate wünschte, glaubte man dem Staate selber Opposition machen zu können. Das uugarische Parlament hat bei der Behandlung des Wehrgesetzes die alten parlamentarischen Anschauuugen und Gewohnheiten wieder aufleben lassen. Jeuisseton. « lein ui^tum versehen, sandte Freiherr von ^V^'lnsCrain "entales Werk: «Dle Ehre des °nf de" literarischen ^le^" 3320 Seiia. Allslandes, das herrliche Bnch, ^A^fthii' ?' "'t 5N Abbildungen geschmückt, unserer an Schönheiten ^" w?/" der U -^" we nicht minder an Denk-""d 3^" Krett 1^"' Ereignisse reichen Heimat ^H>te. nack ybelanntzumachen bestimmt war. PatriÄ ^ I°Wn. den Epigonen des !" de> "nd U?/? 5'"e Fiille bietet der Anregung. ^ deiner selt-n ^""ng. das herrliche Buch, das ^«'gln lz s".U''d s'llener werdenden Folian-3<"?eual,fs^'^'e ", der vor einem Dccennium ^e^HauLb^^ I'Krajec für immerdar ein "N bei Mich NinH" "so hat auf seinem, gegen- ^5^t7. 'liesamm7 Weikhard Freiherr von Valvasor > MF"Men geist- und weltlichen Hochlöb- >1n^ den ersten "llä ?b daniis l "u""lde Widluunqsvorwort'""«' ?Xf,.' d'e As5?e Patriotische Arbeit als vollen- 3" d ,.Ul,d St."' °n welche er die ganzen Er- ssg^ seines Leben«, die Resnltate ^ H "atV u"° Forschungen, seine ganze ^ anfgewendet. für dle ur» väterliches Vermögen eingesetzt. Nach Beendigung der umfassendsten literanschen Vorstudien in vaterländische» sowie vorwiegend fremden Werken der verschiedensten Disciplinen — cs finden sich in der «Ehre des Herzogthums Cram» mcht weniger als 1Ni7 Quellenwerle citiert — ist Valua-sor. der inzwischen auch schon zu wicdcrholtenmalen das ganze Land Kram kreuz und q>,er durchwandert hatte, überall allcs selbst iu Augenschein nehmend und «Ab. risse, von Schlössern und Oertcrn mit elgener Hand fertigend, dazu geschritten, noch einen elgenen Aufruf .an alle Inhaber der Stifter, Klöster, Herrschaften. Schlösser. Edelmannssitze. Höfe und Häuser» zu erlassen uud dieselben um Nachrichten jedweder Art, also um mistige Beiträge, für sein Werk zu bitten. Dlesen Auf. r»f hatte er unterm 23. Februar 1680 erlassen. Neun Jahre später war aber das vollendete nestge Werk ,n den Händen der Vaterlandsfreunde und des stch fur die Naturraritäten Krains besonders interessierenden Auslandes. ^. ^ .. Valvasor versichert uns im Contexte semer Chromk. dass er auf seinen Reisen in der Fmnde einerseits ge-stauut habe darüber, wie wenig dcn Allslandern bisher von Kram bekannt geworden, aber auch. w,e sehr er sich gefreut habe. welch hohes Ii'tcresse man jedem neuen Berichte über dieses Land iu der Ferne ent-gegcnbringe. und er bezeichnet es als Hauptmotiv, warum er die Feder zur Beschreibung drr theuren Heimat in die Hand genommen, dieselbe weithin über die Marken Krains bckanntzumachen und zum AchiHe desselben, zur Besichtiguna sliner Raritäten einzuladen Schon vor Herausgabe dieses seines Hauptwerkes war Valvasor auf Grund kleinerer Arbeiten mW direc» tcr Mittheilungen nn die königlich englische Societät der Wissenschaften zum Mitgliede dieser berühmten Körperschaft ernannt worden. Und wenn ein ausländischer Gelehrter dann nach Krain kam, so machte Valvasor ihm mit Vergnügm den Führer zu den Seltenheiten des Landes, vorab in die Adelsberger Grotte, in der er «soweit vordrang, wie vor ihm keiner»; Engländer uud Holländer stiegen mit ihm in diese unterirdische Welt des Karstes, «und kunten — wie er schreibt (Band I, paß. 278) — deß Vrrwunderns nicht satt werden über die Grotte zu Adelsberg und noch weniger über die zu Lueg». Die hohen Gebirge unseres romantischen Oberkrain wurden aber — und nicht zum geringsten Theile über Valvasors Anregung — alle Jahre von Botanikern («gewissen Botanicis aus unterschied« lichen Ländern») besucht (Band I, pag- 360). Wie vermehrte sich dieser Verkehr nach dem Erscheinen des epochemachenden Buches, das nach den vorliegenden Zeugnissen Einzelner und ganzer Körp rschaften aus der wissenschaftlichen Welt das bestoerdiente Aufsehen erregte. Die größte Würdigung im Auslande fanden das sogenannte Schlösserbnch'. das ist die zweite Abtheilung des dritten Bandes — auch im Lande daheim der meistgelesene Theil des ganzen Werkes, — dann spe-ciell bei den Fachmännern die Beschreibung der Natur-rariläten uud da wieder in erster R,ihe die Schilde« rnng des Zilknitzer Sees, dessen Abbildung und Schil« dlrung in die Schriften d.»r Leipziger Gelehrten (^ola krudiwrum) übergieng. Das Schlösserbuch mit seinen vorzüglich ausgesührten ganzseitigen Ansichten von Laibach. Aiiwdt (Cl'nöd). AuerSperg, Threnau. Münlendors, Sittich. Trieft, Fiume. WageMerg u. a. m. und den vielen, vielen anderen kleineren, in den Text einge» ^aibachcr Feituug Nr. 86. 714 15.AM!^. Wir führen das nur an, um die Verhandlungen in unserem Reichsrathe deutlicher zu charakterisieren. Die Macht des modernen Realismus, das wachsende Verständnis für das Wirkliche und Nothwendige, das vermehrte Wissen, die steigende Erkenntnis, endlich auch das Beispiel anderer Staaten, das alles änßert seinen Einfluss auch auf den Parlamentarismus, und in den letzten Verhandlungen über das Wehrgesetz ist dieser Fortschritt auch bei uns sichtbar geworden. Die engen Beziehungen zwischen dem Volke und dem Volksheere, die Erkenntnis von der Nothwendigkeit einer starken Wehrkraft, das lebhafte Gefühl dafür, wie das Interest' des Einzelnen an das Interesse der Gesammtheit gebunden ist, die starke Empfindung für die Staatsidee — diese Factoren waren es, welche in beiden Häusern des östlireichischen Parlamentes eine Behandlung des Wchrgesstzes ermöglichten, welche alle Erwartungen weit übertrifft und welche ein so glänzendes Resultat darstellt, wie cs nnr jemals eine Regierung sich wünschen kann. Viril)U8 unitis — der Wahlspruch des Kaisers ist hier zur Wahrheit geworden; die Opposition und die der Regierung befreundete Majorität haben dcm Wehrgesetze mit gleicher patriotischer Hingebung ihre Zustimmung ertheilt. Das österreichische Parlament bildet der Gesinnung nach eine Einheit gegenüber dem Wehrgesetze. Auch die redlichste Anstrengung durch ausdauerndste Energie, gepaart mit Vorsicht und Mäßigung, ist angewiesen auf die Gunst der Umstände. Aber Graf Taaffe kann sich wenigstens sagen, dass die Wehrgeseh» debatte darüber Aufschluss gibt, bis zu welchem Maße unter seiner Regierung sich das Staatsgefühl vertieft hat und in welchem Maße die Empfindung für die Staatsidee gewachsen ist. Die Thatsachen sprechen für ihn, sprechen für sein System; der Erfolg gehört dem Staate. Es ist das Ergebnis der zehnjährigen Regie« rung des Grafen Taasse, dafs der Geist der k. k. Armee, dieser von dem Feldmarschall Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Siegers von Aspern, mit Recht gerühmte Geist, in einem verwandtschaftlichen und sympathischen Verhältnisse zu dem Geiste steht, wie er im österrei» chischen Parlamente bei den Wehrgesetz»Verhandlungen sich kundgegeben hat.____________________________ Verhandlungen des Reichsrathes. -- Wien, 12. April. Pas Abgeordnetenhaus hat in seiner heutigen, letzten Sitzung vor den Osterferien die Debatte über den Han-dels'Etat zu Ende geführt. Die restlichen Budget-Capitel: Ackerbau- und Justizministerium, Subventionen und Dotationen gelangen erst nach Ostern zur Berathung. Zu Beginn der Sitzung beantwortete Finanzminister von Dunajewski die Interpellation inbetreff Abstempe-lung der Lose und wies darauf hin, dass es bei einer Amtshandlung, zu welcher Tausende von Functionären in Bewegung gesetzt werben mussten, zu entschuldigen sei, wenn hie und da einige Stockungen und Anstünde zutage getreten seien. Abg. Fuß überreichte eine Petition des niederösterreichischen Landes-Lehrervereines um Kenntnis' nähme der gegenüber den Angriffen des Abgeordneten Liechtenstein beschlossenen Verwahrung der niederösterrei' chischen Lehrerschaft. Dieselbe wurde dem stenographischen Protokolle beigefügt. Die Regierung legte einen Gesetz« entwnrf vor, betreffend die Regulierung der Bezüge der Diener der Post« und Telegraphenanstalten. Vor Uebergang zur Tagesordnung erhält das Wort Abgeordneter Tausche und erinnert daran, dass er im vorigen Jahre eine Resolution, betreffend die Missbräuche an der Wiener Getreidebörse, eingebracht habe. Er stellt den Antrag, dass die Petitionen, die sich auf den Verkehr an der Frucht- und Mehlbörse beziehen, und welche bisher dem volkswirtschaftlichen Ausschuss zugewiesen waren, dem Börsenausschusse zugetheilt und dieser beauftragt werde, gleich nach Ostern Bericht zu erstatten. Ackerbauminister Graf Faltenhayn erklärte, es seien betreffs des Getreidehandels und der Usancen Correspondenzen geführt worden, und die Sache stehe jetzt so, dass die Getreidebörsen von Wien und Budapest sich geeinigt haben, dass nur solche Geschäfte exequierbar sein sollen, die entweder von einer protokollierten Firma oder von einer solchen Person geschlossen sind, für welche der Ein- und Verkauf von Getreide zum wirklichen Geschäfte gehört. Abg. Tausche nimmt die Aeußerung des Ministers dankend zur Keunt-nis. Die Abg. N. v. Wildauer und Genossen interpellierten den Finanzminister, ob er geneigt sei, der Svarcasse in Innsbruck die ungerecht bemessenen Steuerbeträge zurückzuerstatten und im Weigerungsfalle, wie er dieses Vorgehen rechtfertige. Das Haus schritt sodann zur Tagesordnung und setzte die Spesialberathung über den Staatsvoranschlag fort. Abg. Dr. Herbst befürwortete in eingehender Motivierung folgende, auch vom Nusschuss zur Annahme empfohlene Resolution: «Die Regierung wird aufgefordert, ehestens jene Vorarbeiten einleiten zu lassen, welche nothwendig sind, um über das Maß der im Sinne des § 21 der Concessions-Urkunde vom 1. Jänner 1886 für die Nordbahn vorzunehmenden Tarifreduction, insbesondere der Kohlentarife, schlüssig zu werden.» Redner kritisierte die von der Nordbahn vorgelegte Neinertrags-Verechnung, welche unmöglich richtig sein könne. Wahrscheinlich sei nur, dass die Einnahmen größer, die Ausgaben aber viel geringer waren, als angegeben wurde. Redner erörterte hierauf die Kohlentarife, klagte über die einem einzelnen Unternehmen zugewendeten außerordentlichen Begünsti« gungen, und verlangte im Interesse von Mähren und der Reichshaufttstadt Wien eine Herabsetzung der Kohlentarife. (Beifall links.) Nach einigen Bemerkungen des Referenten R. v. Meznil wurde der Titel 11 nebst Resolution angenommen, und ist der Voranschlag des Handelsministeriums hiemit erledigt. Abg. Dr. Kathrein berichtete namens des Vud-getausschusses über die Regierungsvorlage, betreffend die Gewährung von Unterstützungen aus Staatsmitteln zur Linderung des Nothstandes. Referent beantragte die Annahme des Gesetzes und schlug folgende Resolution vor: «Die Regiernng wird aufgefordert, fofort beim Wieder-zusammentreten des Rcichsrathes eine neue Vorlage, betreffend die Ertheilung von Staatsvorschüssen und Staatsunterstützungen für die im außerordentlichen Nothstande befindlichen Disiricte einzelner Länder, für welche die gegenwärtige Vorlage abzuhelfen nicht ausreicht, beziehungsweise nicht bestimmt ist, zur verfassungsmäßigen Behandlung einzubringen. Abg. Vosnjal machte auf die Verheerungen der Reblaus aufmerksam, welche ebenfalls einen wahren Nothstand unter der Bevölkerung erzeugen und wünscht, dass die Regierung demnächst ein entsprechendes Gesetz vorlegen möge. Garn ha ft lenkte die Aufmerksamkeit aus den Nothstand in Niederösterreich, Dr. Steinwender auf den in Kärnten, Nenner auf den in Tirol. Nach weiteren Bemerkungen der Ab- druckten Bildern und Bildchen der so vielen «lustig» und «überaus schön» gelegenen Schlösser und Schloss« lein seiner Tage, es bietet noch heute und namentlich durch den Umstand, dass gar manche noch zu Val« vasors Zeit erhaltene historisch denkwürdige Stätte seit« her ganz verschwunden, ein gar vielseitiges Interesse. Die Art, wie Valvasor eine Reihe von Schlössern zur Darstellung brachte, nämlich die Ansicht aus der Vogelperspektive, eröffnet uus noch heute einen genauen Einblick in ehemalige Anlagen, die gegenwärtig durch Um« bauten eine ganz andere Physiognomie angenommen, sowie wir anderseits bei manchen auf die Conservierung des ursprünglichen Baues aufmerksam werden. Durch die Einbeziehung von Istrien, das vor 200 Jahren noch territorial zu Krain gehörte, in die Topographie dieses Landes, sind wir weiters in der Lage, Stätten, welche heute durch günstige Verhältnisse zu hervor« ragender gesellschaftlicher Bedeutung gelangt sind, die reizenden Stätten an der herrlichen Riviera Oesterreichs : Abbazia (St. Jakob am Meere), Lovrana, Mo« schenizze u. a. m. ihren Verehrern von heute in ihrer Beschaffenheit vor 200 Jahren im Bilde demonstrieren zu können. Es würde zu weit führen, liegt nicht in der Absicht des Verfassers dieser Zeilen und wäre bei der ver« trauten Bekanntschaft mit dem Werke im Heimatland? und der damit verbundenen allgemeinen Wertschätzung und Pietät für dasselbe wohl auch ganz übelflüssig, in noch nähere Details zur Charakterisierung des vielgerühmten und oft citierten Buches einzugehen. Absicht und Zweck dieser kurzen Erinnerung an Entstehung und Haupttendeuz der Valvasor'schen Arbeit war der Hinweis auf den heutigen Gedenktag, auf das Datum des 15. April 1689, an welchem das vollendete Ma« nuscript nach dem Druckorte Nürnberg wanderte, wo der fürstlich Hohenlohe'sche Rath. der gelehrte Erasmus Francisci dasselbe «in reines Teutsch gebracht», und wo der renommierte Buchhändler Wolfgang Moriz Cndter es dann in Verlag genommen. Die krainische Landschaft, welche den fleißigen, opferwilligen Valvasor schon während der Vorarbeiten in geistiger und materieller Beziehung vielfach gefördert hatte — sie wies ihm unter anderen z. B. 1ft8tt «znr Beförderung der crainerischen Chronik» auf Rechnung 800 fl. an — sie erzeigte sich ihm auch nach Vollen, dung derselben überaus gnädig durch huldvolle Ent« gegennahme der Dedicalions'Exemplare und durch man» nigfache Förderung im Verschleiße des so kostspieligen heimatlichen Unternehmens. Haben schon die Zeitgenossen, in erster Linie die gelehrte Gesellschaft in Leipzig, in ihren schon erwähnten Schriften (^ot,a ttrucktorum) dem Buche unseres Valvasor die verdiente Anerkennung gezollt, indem sie dasselbe in einer ausführlichen Be« sprechung würdigten, so haben auch die Folgezeiten durch die Fachmänner dem Streben nnd der Leistung des edlen Freiherrn jede Gerechtigkeit widerfahren lassen. Begeisterte Vaterlandsfreunde, wie Hacquet und andere, haben aber wiederholt die Nnfrichtung von «Denk' säulen» und Monumenten ans Stein und Erz für Val-vasor verlangt, von eigenen Denkmälern neben dem Denkmal acre; i»cl-onniu«, das er sich selbst in den Herzen aller Valerlandsfreunde für die fernsten Tage hin anfgerichtet in feiner «Ehre des Herzogthumi Crain», durch die er selbst für alle Zeiten geworden: «Die Ehre Krams». P.v.Radics. geordneten Fiegl, Oelz und Plener wurde ^ ^ zl>«' zweiter und dritter Lesung angenommen. ^". »HK nehm igle ferner das Gesetz über den Mclioral'^ ^,, den Central'Nechnungabschluss pro 1683, ^n ',^ resbericht der Staalsschulden Controls-Comnu»'^ ^ Vorlage, betreffend Gebürenbestimmungen s" ^M Darlehenskassen. Hiemit war die Tagesordnung ^ Vor Schluss spielte sich noch eine l"y°' zly ab. Der juugczechische Abgeordnete Graf ^°^M interpellierte den Präsidenten, warum s"" '^zes 1887 eingebrachter Antrag wegen Abänderung ^ der Geschäftsordnung, wonach die Mimst" ^z« werden sollen, Interpellationen binnen v^rM gll»"' beantworten, nicht zur Verhandlung kam. ^ ^M plicierte, dass ältere Anträge früher "'"'» ^ müssen. Er werde trachten, dem Wunsche des ^,^ zu entsprechen. Kindermann urgierte die ^ des Lebensmittel «Verfälschungs-Gesetzes. ^ " ^ ^ Genossen forderten die Negierung in einem " ^Mü' einen Gesetzentwnrf wegen dcr Regelung . „hM" und Waisen - Pensionen der Staatsbeamte« e'« ^ Der Präsident schloss hierauf d>e H ^ vor den Ferien vorerst mit dem Wunsche, ", .^ ^ terpellation des Grafen Lajansky «uns «>y ^M Stimmung auseinanbergehen lassen nM.'' .W" Lazansky:' Ich wünsche e« auch "^ sc°p wünsche ich allen, den Ministern lnbegr'Ne", ^^ ^ Osterfest, und dass wir uns wieder in gw ^,s gt' sammenfinden.» (Bravo!) Die Sitzung wuror ^ schloffen. Politische Neberftcht Ml (Das gemeinsame Lloyd. aus Wien berichtet wird, ist die " ^M tung in der Abfassung des Voranschlags ^ schon ziemlich weit vorgeschritten^ ^« " '^^s wird. dass der Zusammentritt der^e eg ^hel. Mai oder Anfangs Juni möglich lst, " ^„ " meinsame Ministerrath rechtzeitig da"' H„. .^ Budget-Vorlage iu allen Details fcM' „gM, hängt dabei von drin Arbeitsprogramn, " ^ M" Neichstagrs ab. der natürlicherweise z"^ ^ ^ "" sche Budget für 1889 erledigen n,",S, ^i gemeinfame Budget für 1890 gedacht n" ^ " (Das Gesetz, womit einige Abänderu^en oes ^^,^ 30. März 1888. betreffend die Kranken" '^, M Arbeiter, getroffen werden, und eme ^ttt^, ,„,j machung des Ministeriums des Inner'. ^cß" Abänderung einiger Bestimmungen oe» DA ^ für Bezirls-Krantencasseu vom ^.^"" z^N^l (Pfarrer Weber.) Wie M ^ mit Bestimmtheit versichert wlrd. w'" ^ K ^ Neichsralhs Abgeordnete Pfarrer M" ssesW"^ Landtagsmandat verzichten; allem o«e, ^,p, werden nicht verhindern, dass gegen M ^ „F Untersuchung seitens der kirchlichen ^v ^ werden wird. ,. . «Mt^ ^ (Im Steuer«Ausschusse °^ „B ^ gieruuqsvertreter seine Zustimmung s" AltMl hüß comit«; beschlossenen Aenderung der " ^e^ Pl züglich der Hausclassensteuer. W'ldaue ^tt"' bezüglich der Wohnräume keine Nend"" »^. ^! Aus'jchuss vertagte dann die weltere ^ ^, °> ill'' (Aus Königinhof)w.rd^ ,„,dH^ den dortigen G^meindewahlen im "' sj„t>. ^ Wahlkörper die Altczechen unterlegen '^ ^ zi kündigen einen Protest gegen den ".„ete".^ (Das ungarische nahm das Lossperrgesch in dr't" "' st.FÜ"l" nehmigte die Verstaatlichung der M0«l> ^F Bahn ohne Debatte. ^iMag^te ^ begonnen und dauern bis 7. M'> ^ Ä ^ die Alters- und Invalidenversorgung ^>g A bis § 100 gediehen, und wurden d«e „M. über die Qnittnngskarten und M" ^rHZ. Paragraph? wurden in der 3"' "'"heBtlK ssF mit einem von den Socialdemokraten^ hei ^ angenommen, wonach auf der lw ^zbra^ . die Strafbestimmungen gegen oen M ° drucken sind. ^ .„Me ^'W<. (Aus Serbien.) Mr s"Hch">^ Innern, Tavs^novic. hat "fo f "?ei d"' >ft den. welche wegen Ungesetzl'chle "n s^d, "M^i Wahlen an ein Rundschreiben an die Kreispril^^^Hse ) welchem er diesen Gemeiudewahlen hintanzuhaltcn, ^^^. ^ vorkommende Beschwerden gennsjem) i ^ ^ emzxleiten. Genat^s^/ (Im französ, sch ^" s^,ier""g ^l Kf Präsident das Decret der als Staatsa/richtshof, Der ^ Ooula''^chfft die einleitende de'"^ ^ und Rochefvrt, worauf der P", ^ ^r ^lt ten Nnklageverfahren Folge gao ^g,ee Räumung der Gallcrien stch "» " stituicrtc. 715 15. April 1889. ^Eiem^en in Russisch-Polen.) Mar-^ttzbui^ c^'"°polsli wurde telegraphisch nach ^ Beruf«» '". ""^ ^ dahin abgereist. Man bringt Hinzen in n?^ ^" deformen in den polnischen Auilg d'".^l ammenhang. welche die russische Re- T't Haln^nd.) Im englischen Unlerhause erklärte «"'glen Vtaa^"^"' ^ass die Regierung der Ver« lenz auf»,"""" "ne internationale maritime Confc-k^" der N- ' - "^" anberaumt habe. Die Dele-^eselbe el w'"'?^" Staaten werden das Programm Se w ^gesneuiglciten. ^atheHV^«.Kaiser ^ben dem Orts-Men in m?,5"!)a.ene,ch im politischen Bezirke Sanct ? deiliaen, I -^""ich für die neuerba»te Schule ^llerhij2^".e Spende von 200 Gulden aus zerch. "WenPrwatcasse allergnädigst zu bewilligeu i?>M2ät der Kaiser haben, wie das ^ W s« ?!^' ""det. der christlichen Akademie ^"0 Gulden zu spenden geruht. 3"" Arsenale «^"" Repetiergewehr.) Im s.«." "euen ^«. . " gegenwärtig Schießversuche mit ^ ^ie neue A ?"hr (System Petry-Buchmüller) 2^ do« l.s„ .^ ist ein acht Millimeter-Repetier< ?"^nb3n""^" Zusammenstellung. Die wesent-^?l 'ine Neuern «euen Gewehrsystems beziehen ",? °" Anord" « i °" llylinderv«rschlusse und eine "w'slnen. ^ ^" bisher gebräuchlichen Repetier- "n ^' P aVn^s^ 2 etder ,Times..) Der Process, «^'^ lnetllu,^' ^" b" «Times» eingeleitet, hat ^.?; man «" "" interessantes Resultat zutage ilm^MveMli« « ^"" erstenmale Näheres über die 2^N'sse und die Erträgnisse des Welt-«W n/H'k^ "l°hren. Der Ge< dik^genthümer^ ^°ber wegen Ehrenbeleidigung be-<>tenz de« m '^mes-, Mr. John Walter, ^stritt, diesem aufgetragen, K l! ^tn besl>,? ^eflhverhältnisse des Blattes aus ""b w "' Diese s3" "desstattlich bekräftigte Auszüge li°»^" ^at nunm^""^>" ^richte vorgelegt worden, ^>^er g3"b' k?bl" in die innere Organisa. ^^"lährt,t>^" Industrie-Unternehmungen der Welt. V?" Vlalter^ °" 'Times», die vor 101 Jahren !tl3wbon"k"^^n gegründet wurden, heute ^?Hen satt lx "^ ändert Personen sind. Die-<3>ftlichen ^?'^ "ber doch größtentheils in i>dli ^. Unter i>»« Äsungen zu dem Gründer des ^»i^ntk deuttck,o '"»"thümern des Blattes sind ^ ?,?it Gem'iin ^"' "" b"l Theodor von ""'n )^'g Mit ä<"^"" H"l Constantin Baron <^>nth^^en,ah in. Mr. Walter, der so- " V>l des N It^ ^""' h°t nur drei gwei-^>' ist ein" '? ^'lib- Das Rechtsverhältnis '<>ls. an d" ^"^""'l^es. Sie bilden eine Art v'w < Die LeitunI ?°ch zahlreiche Nutznießer parti-?"l ^" Kamille "? "3 ausschließlich dem jeweiligen ^ ! lV., ^ °u also gegenwärtig dem Mr. John ^Hften Sohn ^ °Ue Gewalt thatsächlich schon an ^^^— ^ ' ^" "..k... «r,.^^.. il^^ragen hat. Der Leiter des Blattes bezieht aus dem Erträgnis 1000 Pfund jährlich Entschädigung, jedoch nur, wenn das Rein» erträgnis wenigstens 5000 Pfund beträgt. Sollte es unter diese Ziffer sinken, so werden dem Leiter für je 100 Pfund Minus an dem Reinertrage 20 Pfund vom Gehali abgezogen. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre war das Reinerträgnis per Jahr circa 260.000 Pfund. In den letzten Jahren ist es etwas gesunken, weil die Auslagen bedeutend gestiegen sind. Die tägliche Auflage war schon vor zehn Jahren über 100.000 Exemplare. Der Chefredacteur — gegenwärtig Mr. Buckle — bezieht 5000 Pfund Sterling Iahresgehalt. Das Durch-schnittshonorar für Leitartikel stellt sich auf 10 bis 12 Pfund Sterling pro Stück. Stets müssen 55 000 Pfund Sterling bar in den Cassen als Vetriebsfond zurückbleiben. — (Stiftung.) Herr Theodor Gunlel, Besitzer des Kaiser-Franz.Iosef-Nades in Tüffer, hat zu seinen früheren außerordentlichen Begünstigungen für Militärs neuerdings einen Freiplatz für einen curbedürftigen Officier gestiftet. In der Saison vom 1. April bis 30. September, welche nach den Bestimmungen des Kriegsministeriums in sechs Perioden zerfällt, wird diesem Officier Wohnuug und Benützung der Thermen sowie Befreiung von der Curtaxe gewährt. — (Komet.) Ein neuer Komet ist am 31. März 9 Uhr 12 Minuten Ortszeit von Herrn E. E. Ba rnad auf der Lick-Sternwarte in Californien entdeckt worden. Der Komet bewegt sich auf der Grenze der Sternbilder «Orion» und «Stier» in der Richtung auf den hellen Stern «Aldebaran» hin. Er ist nur mit starken Ferngläsern sichtbar. — (Ein geachteter Kärntner.) Am 2ten April feierte auf seiner Besitzung m Rennstein bei Villach im Kreise seiner Angehörigen und Freunde Herr Doctor Franz Reßmann seinen 96. Geburts» und Namenstag. Herr Dr. Reßmann wurde im Jahre 1793 zu Malbor, ghet in Kärnten geboren, studierte Jurisprudenz und widmete sich nach vollendeten Studien dem Advocatenstande. Seit mehreren Jahren beschäftigte er sich jedoch ausschließlich mit der Votanil und Mineralogie und ist Ehrenmitglied mehrerer in- und ausländischer naturwissenschaftlicher Vereine. Bei seinen botanischen Excursion«« unternimmt er noch stundenlange Touren und bestimmt jede Pflanze in die zugehörige Classe ohne Anwendung des Augenglases. Im Jahre 1809 war Reßmann Augenzeuge des blutigen Kampfes, welcher in unmittelbarer Nähe seiner Vaterstadt am 15., 16. und 17. Mai zwischen der ganzen Armee Veauharnais und dem Hauptmanne Friedrich Hensel mit seinen 300 Grenzern geschlagen wurde. — (Internationales Schachturnier.) Aus Newyorl wird vom 8. d. M. berichtet: In der ge-stern gespielten dreizehnten Runde siegte der Wiener Meister Max Weiß über Delmar. Blackburne schlug Gunsberg, welcher anfangs die bessere Stellung hatte, »n 55 Zügen. Die übrigen Resultate sind die folgenden: Cigorin siegte über Lipschütz, Mason über Hanham, Burn über Burille, Bird über D. Vaird, Showalter über M Leod, Gossip über I. Baird, Pollack über Iudd und Taubenhaus über Martineh. Vlackburne steht nun am besten, ihm zunächst Herr Weiß aus Wien. — (Sterbcfall.) In Görz starb am 6. d. M. der Marine.Stabsarzt i. R. Dr. Franz Seligmann, der als Chef-Arzt die Weltumseawng der «Novara» mitmachte. Dr. Seligmann, welcher aus Nikolsburg stammte, hat ein Alter von achtzig Jahren erreicht. — (Vom Stefansdom.) Das Innere des Stefansdomes in Wien ist in der letzten Zeit von all den großen Gerüstbalten befreit worden, welche zum Zwecke der Restaurierungsarbeiten durch viele Jahre hindurch aufgestellt waren. — (Ein freundliches Anerbieten.) Wie der Pariser «Gaulois» erzählt, hat ein Ingenieur dem Minister Constans angeboten, Voulanger durch einen starken elektrischen Strom zu tobten in dem Augenblicke, wo er den Fernsprecher in Brüssel benutze. Constans ließ ihn zur Thür hinauswerfen. — (Telephon.) Aus Petersburg meldet die «Kreuzzeitung», dass eine Telephon-Verbindung Petersburgs mit Berlin, Moskau und Warschau durch ein französisch-russisches Consortium zustande kommen werbe. — (Gruben-Katastrophe.) Auf der Zeche «Erin» bei Castrop fand Freitag eine heftige Explosion fchlagender Wetter statt. Die Zahl der Verunglückten soll etwa bei 25 betragen. — (Durch die Blume.) Ein Vater besucht seinen auf der Universität befindlichen Sohn: «... Nun, jetzt zeig' mir doch auch deine Bibliothek, die so viel Geld kostet.» — «Die kann ich dir nicht zeigen, die hat zu sehr durch Feuchtigkeit gelitten!» Local- und Provinzial-Nachnchten. — (Aus dem Reichsrathe.) Das Herrenhaus erledigte vorgestern ohne Debatte die auf der Tagesordnung stehenden Gesetzentwürfe, darunter den betreffs des Endtermins der Einbeziehung der Freihafengebiete von Trieft und Fiume für den 1. Juli 1891. Das Gesetz betreffs Gewährung von Unterstützungen aus Staatsmitteln zur Linderung des Nothstandes wurde ebenfalls angenommen. Bei der Wahl der Delegations-Mitglieder wurden u. a. Fürst Windisch-Graetz und Ritter von Mitlosich gewählt. — (Die philharmonische Gesellschaft) beschloss gestern die Reihe ihrer ordentlichen Concerte durch die Aufführung der seit 20 Jahren nicht mehr gegebenen «Antigone» des Sophokles, beziehungsweise der Menoelssohn'schen Musik hiezu. In der That bildet die gelungene Aufführung des genannten Werkes einen würdigen Abschluss der heurigen vielbewegten und abwechslungsreichen Concertsaison. Das verbindende Gedicht und die in die Chöre eingestreuten melodramatischen Partien sprach Herr Victor Pessial. Demselben war eine sehr schwierige Aufgabe gestellt, denn mit einem dem Publi-cum im allgemeinen ferneliegenden tragischen Stosse des griechischen Alterthums ist es umso schwerer, das Interesse des Hörers an sich zu fesseln als uns ja auch die grie» chische Auffassung der Schuld fremdartig berührt und in den dramatischen Partien selbst die Sprache eine un-gewöhnliche ist, wenngleich das Rührende, allgemein Menschliche uns packt, komme es in welche Form auch immer gekleidet. Angesichts dieser schwierigen Aufgabe kann man es mit Anerkennung aussprechen, dass sich Herr Pessial derselben mit Geschick entledigte, wenngleich sein Organ nicht sehr umfänglich und modulationsfahig ist, so traf er doch im geeigneten Momente warme Herzenstöne und richtigen dramatischen Ausdruck, und hat sich durch seine Opserwilligleit und die anerkennenswerte Leistung den Dank der Gesellschaft verdient. Der durch die Sänger der ^ «K»^ll «achdr»« verboten. "'"Gesellschaft wn K. du Noisgobey. tödlich, ^.Fortsetzung.) ?^ 2 der EHm.^ herbei, nach welchem alle « > eH' k"er. welcher den Pater Lo. >.^cons/^lte ,hm w.e ^ Künstlerin anstatt ^>.ande^ We an die Lippen führen i>n"."n erst.,?"^nd an dieselben gebracht, ^^'/"aber wi^"''" <",ch f"r ein Flacon ^ U^' 3Mer """ 't. K. wo'd/^W erhob aber dagegen Eiu-hwXd > ja ni^'ft lei« Zerstörungswerk voll- "l » "' de n s mehr an der Analyse, ^z^ buchend U"che ihr^ Wohlthäterin kniend, burch das Erscheinen ^ " ll°gen^ 5?.^^et. Mit drohend geballten '^Ail,i>. '"""' l° stürzte er auf die s^Xet,^?"Nerte' """'"t! Ich kaun das Haus ö" töd ""gegana7n ^"' Künstlerin, welche ein '"' be"?7 b."' besitzt nicht das Recht. l'e chren Verpflichtungen nach. gekommeu ist. Hat sie Erben, so werde ich von diesen Schadenersatz verlangen!» «Bianca Monti, Bianca Monti!» tobte das Publicmn ungeduldig im Schauspielhause. «Sie rufen sie!» zischte zwischen den Zähnen der unglückliche Impresario. «Sie haben nicht bemerkt, dass es kein Spiel gewesen und dass sie thatsächlich chre Seele ausgehaucht hat. Sie wähnten, es sei m lhrer Rolle und fordern nun den Act, in dem Iulm zum Leben erwacht. Dieser fünfte Act kann ab« mcht gespielt werden; die Monti ist todt, wahrhaft todt und wird nicht wieder erstehen, um Eure Blumenspenden m Empfang zu nehmen!» «Herr Director.» flüsterte der Neg'sseur, «man muss dem Publicum irgend eine Mittheilung machen; was soll ich sagen?» . ^. < «Was Sie wollen, nur nicht, dass die Emnahmen zurückgegeben werden; für das Geld, das dle Leute gezahlt haben, sahen sie ohnedies schon genug. Ich halte es überhaupt für unnöthig, den Tod der Dwa sogleich mitzutheilen; sie werden denselben früh genug erfahren. Sagen Sie. dass ein plötzliches Unwohlsem, meinetwegen eine ernstliche Erkrankung Bianca Montl s uns nöthige, die Vorstellung m unterbrechen.» «Gut, vor allem aber muss die Scene fre» werden!» Man befolgte diese Weisuna; vier kräftige Männer trugen das unglückliche Opfer Georges de Llstracs von der Bühne fort nach ihrem Ankleidezimmer. Andrea und d'Artige folgten der geliebten Todten; der Arzt, welcher zur NuKstellung des Todtenscheincs constatleren musste, dass wirklich alles Leben aus ihr gewichen war, ließ Bianca Monti auf einen Divcm legen und sandte alle Leute, mit Ausnahme des Brautpaares, welches er für Verwandte der Verblichenen hielt, hinaus. D^ London, 13. April. Aus Samoa w'rd^^ el Das deutsche Schiff «Olga» wurde sto«gw " ^ ist nur leicht beschädigt und wird nach ^" segeln. Auf Samoa herrscht vollständige Myl. ^. Zanzibar, 14. April. Aus dem 3"""' ' ^ic> mojo eingrtroffene britische Missionäre me/oe'^P verhandle mit Wißmann wegen des Fneo^^ Mtozichllngen vom 13. April. Wien: 48 55 35 79 ^' Graz: 56 83 64 ? !^-- 5 I«^ ü« A 5 KZ HZ« IZ V.nb d««H'«"""U l» ö 3—' ^ ^ j?Ü75la.! 725^2—8-8 W.'W^ch^St "^ 13. 2 . N. ! 724-5 14 5 SW. schwach .°,s, üe> 7 U. Mg. 725 4 4-0 O. schwach ^«M M^ 14. 2. N. 7261 «6 W. schwach ° N ,,,,.; 9 . A. 728-5 6-8 W. schwach '"« , ,M Den 13. wechselnde Newöllnng, SonnenM. ,.^ " ^ einzelne Regentropfen. Den 14. Rege», "'" H^mP""'"^' brechnngen anhaltend. Das Tagesmittcl °" »^eise "" den beiden Tagen 87" und 6-5", beziehung» ^. und 2-6" unter dem Normale. ^.— ^..""^ ^, " Verantwortlicher Nebacteur: 3-N^^s^ Zsür Ganbe. ^ ^ BZ Eine Person, welche durch ein einfaches ^^ 'f ^ rigel Taubheit und Ohrengeräuschen geh""'" ^en W s" einc Beschreibung desselben in deutscher Spran, ^ M^Z gratis zu übersenden. Adresse: I. b-^»cy"^^ M^ ltolinnassc 4. ________ Danksagung. Im tiefsten Verlust unseres geliebten Sohnes, "^ Vruders Rudolf Kostttliz HandlungScommiS ^ick« sftrechcn wir allen, welche bem H"^ber 2-ihre gütige Theilnahme in s° ""UbaM A-widmeten, insbesondere dem lovl. ^" M"Tm-schen Turnvereine, dann für die sM'^ ^, '"»" den und <ür das Ehrengeleit« zum w" stell Daul aus. Laiba ch am 13. April 1889. Soeben ist in unserem V*rieD^ und empfehlen wir als Osterg Godeq. , Nach einer Volkssage vom Wor von . ,. Anton F^nteKgeI)linden ^ H", broschiert fl. 1-20, elegant J^ & kr. Goldschnitt fl. 1-80, PoBtPor ^ ^ Anton Funtok ^gS^jJ gelungenen dichterische» »Jg^, °ci«^- - ^750 .._ ^ l^U '""""^ «eld Ware Grundentl.-Obliaationen (sllr 100 si, me!nbe Mien 101. 50 1W ^, Präm,Nnl, b, S Pfandbriefe (siir 10« si,). Vlldenrr. »Na, ösl, 4"/<> E. - , 121 «5 12»-- d<0. » 4'/,°/». . . INN 7N INl 20 dto, » 4°/„ . . . 9»'<>n W'10 bio, Pr«m,'Echiilt>verschr, »"/„ 110 25 liu 50 Oest. Hypolhelenbanl 10j, 5N°/„ 101- — - Oes«, »nn. «anl verl, 4>/,°/<> . 102 2^. ,02 75 de«u , 4°/u . . 10»'20 100 70 del»» 50j(ihr, » 4»/, . . 1U0'8l) 100-70 Prioritats-Oblisslltionen (silr 100 si,). Ferdinand« Nordliahn ltm, 1«8« 1U1-20 lU1'8U Val!,,ische »arl L»dw!a«ahn ltiil, 1««I 3<»0 sl, S, 4>///<, , l0>'10 INl «» ^^ «eld Ware Oeslerr. Nordwesibahn . . . l0? »U IN» 5s> Elaatsbah»....... - .- iW'—, Eüdbayn il 3"/,,..... 14775 14« Lü » »l 5«/,..... «05U122- Ung. galiz. Bahn..... 100 70 1C1 2l> Diverse Lose (per Stuck), llreditlose loo f!...... ,»,'»<> 19L 50 lllarl» Lose 4<) si...... ^,^ «5 .. 4"/,, Dona» Dampfsch, ion si, . ,<« __ 14« — Laibacher Präm, Änlch, 20 si, „..— 2" — Oseiier Lose 40 si..... gz ^ f,5 „^ Palfsy liuse 40 si...... gz.... ßz . Moll,en Kreliz, 0st, Ges. U., IN fl. 2l>50 21 »0 Nubulph Lose 10 si, . . . . II._. L^._, Salm Lose 40 si...... «5— s,ü— Lt, Genois Lose 4« fl. . . . «z-zo NN'ä«» Walbstci« Lose 2« st. . . 4«._ ^7 _ Windisch Oral., Lose 20 fl. . . ^,, _ ,.9 l.u ew, Sch, d,»"/„ Plilm, Schuld- versch. b. Vodencrcdilanstalt . ,7— ,8 - Vanl. Nctien (per Stück), Anglo Oest, Uanl 20« fl, l«»»^ G, iz«-85 1«»,75 «aiitvereii!. Wiener 100 st,. . 10« 40 ll»<> «i» Bdncr, Äüst, «st, 2W st, S, 40"/,, 291 50 2N« 50 Crbl, Vlnst, s, Hand, u, st, , «84 — 18 Ware LHnberbanl, öst. 200 fl, V. . . 234'«0 235 11, Oesterr-ungar, Va»l U0U st. . 905 — »0? - Unioilbanl 200 st......»34 0 Nlsoid ssiüma», «ahn 20« fl, S, 198 — 10» - Mhm, Nordbahn 150 st, , . .204- 20«-— » Wrstbahn 200 fl. . . . 329 50 330 50 Vuschtiehiadcr »is. 500 fl, IM. 9!>3 - 954 - bto. (lit. L,) 200 ft. . 35t — 854 - Donau ' Dllmpfschissfllhit» Ves., oesterr. 500 fl- , Z,) 2N0 si, S. 194 50 »95 - Dux Vodcnb, »eld W«« Una Norbostbllhn 200 fi. Silber »»» »0 »81 s<» U»ll,Westb,(l«aab'— «tiseiibabmo-Leihg., erste, »Ofi. — — »5- — «Elbe«»'!!)!», Papiers, u, V,-G, 5» — 58>üu Liesiilarr Vrauere! 100 fl, . , 10^ — »v4 75 Mlmtai! 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