VrSoumeratisuS - Preise: Für Laibach: «anzjShrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich. . . - 70 „ Mit der Post: Ganzjährig............12 fl. halbjährig............ 6 ^ vierteljährig........ g „ Kür Zustellung in- HauS v ertelj. 25 kr., mvnatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher agblall Anonyme Mittheilungen werden nicbt berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgelendet. * Redaktion Bahnhofgaffe Nr. ISS. Srveditions- L Inseraten» vnrean: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Klein» mayr L Fed. Bambergs Jnsertious-reis«^^ Für die einspaltige Petit« L 4 kr. bei wiederholter U. schaltung ä 8 kr. -M»«»-Anzeigen bis S Zeilen SO kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complieierten Satz befo». dere Vergütung. Nr. 1S6. DinMg, 11. Juli 1876. — Morgen: Heinrich. 9. Jahrgang. Zur Monarchenbegegmig iu Reichstädt. Kaiser Franz Josef, nach der Entrevue mit Kaiser Alexander in den Bahnhof zu Aussig zurück-kehrend, richtete an einige anwesende Reichrraths-abgeordnete folgende Worte: „Ich kehre freudig und sehr zufrieden zurück und kann die Herren beruhigen.* Diese lrostvollen Worte aus dem Munde des Kaisers werden in allen Theilen des weilen Kaiserreiches imt Befriedigung ausgenommen werden. Aus der kurzen Mittheilung des um das Wohl fei-ner Völker und um die Erhaltung des Weltfriedens besorgten Monarchen können wir mit Sicherheit annehmen, daß die Situation vorläufig keinen aufregenden und beunruhigenden Charakter trägt und der-zeit noch keine berechtigte Ursache zu ernsten Besorg, mssen vorliegt. Die wenigen Worte des Kaisers sind geeignet, den Alp, welcher Oefterreich-Ungarn zentnerschwer belastet, hinwegzuwälzen. Der Inhalt ^ seichen Mittheilung kräftigt unsere Hoffnung, vatz das freundschaftliche Verhältnis zwischen Oester-"ich und Rußland nicht nur nicht gestört, sondern wesentlich gestärkt wurde. Es verkämet, daß Fürst ^°rtschakoff in Reichstadt ein vollständiges ^rograuini vorgelegt habe, welche« sowol die Eventualität eines Sieges wie die einer Niederlage ^ ^urkei ins Auge faßt und in dem ein für allemal die Errichtung eines großserbischen Reiches per-yorresciert wird. Dieses Programm sollen die Monarchen seinem ganzen Umfange nach acceplierl ha Iiemleton. Eine Biertelftmde zu früh. rzählung von I. B. Schmiedl auf Grundlage einiger Lagebuchs-Excerpte vom Jahre 1830.) (Fortsetzung.» des er» bar am verhängnisvollen Vorabende rintraf in w.^^nisvollen Tages ein Briefchen das Schula«^ ^-^ ^ine ordnungsliebende Mutter « PU ihm «°->>d- »i, Edw-tt7"^nr-«,n ^ Tegentheil war. ' ' "Erlich ganz se.n Jack Dulmann, eine gute, ekrtt». »-- r-Uch-m-l W ,!! d°" »7.^?°^'^ w->ch-m ,»>M dl-z»«,. als die Schwache und Bosheit Nll, na» Neun ""^erließ. Jack war jedermanns Spott kröte Freund; eine zweibeinige Schild- ber «ebuldig eine tüchtige Ladung gro. b» Schmähungen als dix Schuld und Arbeit aller den, trotzdem Gras Andrafsh einigen Punkten gegen-über sein Bedenken aussprach. Obwol über die eigentlichen Abmachungen in Rcichstadt noch keine authentischen Mittheilungen vorliegen, so können wir schließlich doch nicht umhin, die Andeutung der „Post" nachfolgend zu reprodu-cieren: „Will Oesterreich sich für den Fall des Zu-fammenbruchs der Türkenherrschaft die Besitznahme der westlichen Balkan-Halbinsel ausbedingen, so wäre dies ja, wie wir zuerst ausgefühlt, ein naturgemäße« Ziel. Aber es geht doch nicht, zu ernten, wo man nicht nur nicht gesäet, sondern die Saat verhindert hat. Will Österreich die westliche Balkan-Halbinsel besitzen, so muß e» dieselbe in der eilften Stunde von den Gteueln des Türkenkampfes erlösen." Wir haben diesem Citat nicht« anderes an-zusügen, als ..Amen." Der serbisch-türkische Krieg gibt den Journalen des In- und Auslandes reichlich Gelegenheit, sich über die Stellung der verschiedenen Mächte zu diesem Conflicte zu äußern. Der „GoloS" beleuchtet die Stellung Rußlands zu dem serbischtürkischen Kriege in folgendem Artikel: „Auf Grund bekannter und unbestreitbarer That-sachen kann man positiv behaupten, daß Rußland bezüglich der heutigen Türkei durchaus keine anderen Zwecke verfolgt, als die Erhaltung des Friedens und die thatsächliche Verbesserung der Lage der türkischen Christen. Im Hinblick auf diese Ziele kann der offene Friedensbruch vonseite Serbiens durch die russische Regierung weder gebilligt noch gerechtfertigt werden. Indessen versteht es sich von selbst, daß. Rußland, auch nach begonnenem Kriege zwischen dev Türkei und Serbien, nicht unterlassen wird, auf dem früher von ihm eingeschlagenen Wege sortzu-schreiten. Rußland wird nicht nur die größten Anstrengungen machen, um den zwischen der türkischen und belgrader Regierung entstandenen Conflict auszugleichen, sondern auch energisch dahin wirken, daß derselbe keine größeren Dimensionen annehme. Au» diesem Grunde wird jede fremde Intervention in dem serbisch-türkischen Kampfe offenbar dem Widerstande Rußlands begegnen, das, ohne selbst sich in denselben zu mischen und den Serben irgendwie materielle Unterstützung zu bieten, zu gleicher Zeit auch nicht zugeben kann, daß andere Mächte nach Gutdünken sich hineinmischen und der einen oder der ändern der kriegführenden Parteien Hilfe leisten. Bei dem aufrichtigen Wunsche, den europäischen Frieden zu erhalten, kann Rußland eine auswärtige Intervention in dem Kriege zwischen der Türkei und Serbien nicht zugeben, weil sonst in diesem Falle ein Conflict zwischen den europäischen Großmächten unabwendbar wäre. In dem Streben nach diesem Ziel befindet sich Rußland in voller Ueber-einstimmung mit seinen nächsten Bundesgenossen, und wenn die drei nordischen Großmächte darin einmüthig sind, eine auswärtige Intervention bei dem Kampfe der Serben mit den Türken nicht zu gestatten, so wird dieser Kampf auf die engsten Grenzen lokalisiert und sich, in geographischer Beziehung, auf die Balkanhalbinsel beschränken. Andererseits legt der Wunsch, die Lage der türkischen Christen wirklich anderen auf den breiten Rücken nahm, und den selbst die große Begebenheit des Pferderennens nicht aus seinem ruhigen Gleichgewichte bringen konnte. Diesen treuen Phlade» machte Edwards zum Vertrauten seines Vorhabens und beredete ihn, sich bei dieser Gelegenheit doch auch einmal die Welt hübsch anzuschauen. Sie gelobten sich gegenseitig Verschwiegen, heit und suchten ihr Lager. — Doch Edwards schloß kein Auge, ungeduldig horchte er so ängstlich auf jeden Pulsschlag und den Pendelschlag der Hausuhr, daß er zuletzt schon ganz mechanisch die Secunden vorzählte und um 5 Uhr mit fieberischer Spannung aus seinem Bette sprang. Der Morgen war frisch und heiter, die Sonne glänzte hell am blauen Himmel, ein sanfter Zephyr küßte Knospen und Blätter und öffnet? die duftigen Kelche der Feldlilien und Schleenblüten. So wett sein Auge am Fenster reichte, war alles Leben und Farbenglanz. Zwischen dem sanften Zwitschern der Vögel und dem heiteren Gesänge der Milchmädchen drang das muntere Wiehern der Rosse, welche stattlich geschmückt zum Kampfplatze ihx.es Ruhmes zogen, laut empor und durchbebte das Herz mit namenlosem Entzücken. Der speculativste Pferdekenner, der seinem Nachbar heute eine Wette anbot und sein Halbe-Vermögen abzugewinnen hoffte, die gute Matrone, welche noch eine ganze Töchterschar an den Mann zu bringen wünschte, konnten nicht mit mehr Erwartung den Ergebnissen dieses Tages entgegensetzen, als Edwards. Reisefertig trat er zu Jacks Lager, aber der Schlaf lag noch mit bleiernen Flügeln auf seinen Augen-lidern. Er lag da lang ausgestreckt in unbeweglicher Erstarrung. Vergebens rief und rüttelte ihn sein Freund, vergebens gab er ihm in der Angst seine« Herzens wegen Versäumnisses einige Rippenstöße, die allenfalls einen Halbtodten hätten erwecken können; e» zeigte sich auch nicht die geringste Spur des Auf. Wachens. Wüthend machte Edwards seiner Galle durch einige derbe Flüche und Verwünschungen Lust» huschte die Treppe hinab und flog davon, wie ein Falke von der Stange. Keuchend, staubbedeckt, immer aber in freudiger Erwartung erreichte er das Thal, in dessen Mittelpunkte sich heute alle Hoffnungen und Wünsche der ganzen Grafschaft vereinigten. Alles athmete hier Lust und Leben. (Forts, folgt.) zu verbessern, Rußland die Pflicht auf, im Bunde mit Oesterreich und Deutschland und unter Mit. Wirkung der anderen Großmächte sich dem zu widersetzen, daß die gegenwärtige Ordnung der Dinge auf der Balkanhalbinsel sich infolge de» Krieges zwischen Serbien und der Türkei noch mehr ver. schlimmere. i Man kann nicht annehmen, die russische Re-gierung werde es im Verein mit ihren Bundesgenossen zulassen, daß eine noch größere Barbarei und ein noch stärkerer Fanatismus dort herrsche, wo wenigstens eine Art von Ordnung, ein Schein von Civili-sation existierten. Wenn man annimmt, Rußland werde dem zustimmen, daß die Früchte seiner Jahrhunderte alten Politik von dem Erdenrund verschwinden sollen und wenn man erwartet, daß eine christliche und civilisierte Macht kaltblütig der Vernichtung der Balkanchristen zuschauen werde, so heißt das nicht den geringsten Begriff von der Macht der historischen Traditionen, noch von den seitens der russischen Regierung im Orient beständig verfolgten Kulturzielen besitzen. Als Grundlage für die moralische Autorität Rußlands bei Erhaltung der Kulturintereffen auf der Balkanhalbinsel dient seine unbestritten bewiesene Uneigennützigkeit bezüglich der Territorial-Besitzungen dir Türkei; als materielle Basis aber und als Garantie für die Erreichung der vorgesteckten Ziele erscheint das enge Bündnis mit den Nachbarstaaten... Um es noch einmal zu wiederholen: der serbischtürkische Krieg kann die Ziele der heutigen Politik Rußlands bezüglich der Ereignisse aus der Balkan-Halbinsel nicht verändern. In wenigen Worten ist dasProgramm der russischen Politik darzulegen: Rußland hat zur Conservierung des europäischen Friedens und zur Lokalisierung der gegenwärtigen Ereignisse sich selbst direct in den Kampf zwischen der Türkei und Serbien nicht zu mischen, andererseits aber auch keine Intervention irgend einer auswärtigen Macht zuzulassen. Angesichts der von allen anerkannten Noth-wendigkeit, thatsächlich die unerträgliche Lage der Christen in den Grenzen des türkischen Reiches zu verbessern, wird Rußland einerseits nicht müde werden in seinen Bemühungen, die Lage der Christen dort zum Bessern zu wenden, wo es Noth thut, — andererseits alle Anstrengungen machen, um nicht eine Verschlimmerung der Lage dort eintreten zu lassen, wo dieselbe bisher erträglich war. In solcher Richtung thätig. kann die russische Regierung nicht nur auf die Sympathie der ganzen vernünftigen russischen Gesellschaft sich stützen, sondern auch auf die Hilfe seiner Bundesgenossen, sowie auf die Mitwirkung der übrigen Großmächte rechnen." Politische Rundschau. Laibach, 11. Juli. Inland. Die „Pol. Corr." versichert, daß die Anwesenheit des ungarischen Finanzministers in Wien der Schlußredaction des Zolltarife« gelte, dagegen erklärt eine ofsiciöfe ungarische Jour-nalstimme, daß davon jetzt keine Rede sein könne. Finanzminister Szell verhandle mit de Pretis ausschließlich über die Bank-Angelegenheit und über die Verzehrungssteuer-Vorlagen. Mit der National-bank erfolgen die Verhandlungen erst später. Eine in Brünn am 9. d. stattgehabte Versammlung von österreichischen Auckerfabrikan-t en sprach sich nach längerer Debatte gegen die von der Regierung beabsichtigte Erhöhung der ursprünglichen Pauschalierung der Diffusion um 120 Perzent aus. Haydar Effendi in Bosnien empfing von den in Kroatien befindlichen Flüchtlingen folgende Zuschrift: „Mit Deinem Schreiben vom 29. Mat forderst du die Flüchtlinge aus Bosnien und der Herzegowina auf, die vom Sultan-Khan uns gewährte Amnestie anzunehmen und innerhalb sechS Wochen nach Hause zurückzukehren. Auf diese uns gestern zygestellte Aufforderung erklären wir Dir, daß wir so lange das unglückliche Bosnien nicht erblicken werden, als die SpahiS, Begs und Agaö, deren Gewaltthaten uns zur Flucht zwangen, unsere Richte», bleiben werden. Lieber werden wir hier vor Hunger sterben, als den Rückweg mit den Kindern antreten, um abermals den Kelch gräßlicher Leiden leeren zu müßen. Der Türke hat nie Wort gehalten und wird es auch niemals halten. Uebrigens geben wir die Hoffnung auf eine günstige Wendung der Dinge nicht auf, Gott uns unsere Kraft werden uns helfen, der Gewaltthäter loszuwerden. Dann werden wir zurückkehren. Bis dahin wünschen wir unseren Helden Glück und Fortschritt im Waffengange." Ausland. Der „Jndep. Belge." wird aus Paris mitgetheilt, daß Frankreich als Vermittler bei den Unterhandlungen zwischen Rußland und England dient. Im „Journ. Offic."-finden wir verschiedene Decrete des Präsidenten Mac Mahon veröffentlicht, durch welche die Verwaltung von Algerien neu organisiert wird. Dem General-Gouverneur wird als Centralstelle eine Art von kleinem Ministerium beigegeben, an dessen Spitze ein General-Direcwr und unmittelbar unter diesem vrei Direcioren: für Inneres, öffentliche Arbeiten und für Finanzen, stehen, ^lm die Zustimmung der Kammern zu diesen Re-ormen entbehren zu können, verlangt man für die-elben keine besonderen Credile, und die drei Ab-theilungS-Directoren werden aus den Fonds der ent-prechenden drei pariser Ministerien bezahlt. Eine Note im „Journal Ofsiciel' erklärt das Gerücht, wonach die für das Jahr 1878 angekündigte internationale Ausstellung in Paris vertagt worden wäre, als jeder Begründung entbehrend. Die französische Mittelmeer-Esc adre ist am 7. d. in Tunis eingetroffen. Die rumänische Kammer wählte eine Com-Mission zur Ausarbeitung der T h ron ad resse. Der Minister des Aeußern verlangte, daß die Kammer eine Commission ernenne, welcher er die Dokumente bezüglich der auswärtigen Politik vorlegen könne. Die Kammer bestimmte da- Bureau und die Adreß-Commission zur Entgegennahme der quästio-nierten Documente. Der Finanzminister legte einen Entwurf wegen Reducierung der Ausgaben im laufenden Jahre vor. In Ruthenenkreisen zu Lemberg langte aus Rußland die Nachricht ein von der bevorstehenden Publication eines kaiserlichen Ukases, welcher daselbst den Druck kleinrussischer Bücher verbietet. Die „Pest. Corr." empfängt aus Belgrad folgenden Bericht: „ES geht den Serben nicht so glänzend, wie die belgrader officiellen Telegramme es gern glauben machen möchten. Sie haben empfindliche Verluste erlitten, und ist der Enthusiasmus, wenn er überhaupt da war, bedeutend geschwunden. Tschernajeff hat im ersten Treffen bei Babina Glava 2000 Todte, darunter 30 Offiziere, und 1200 Ver-wundete, gehabt. Von der Drina-Armee brachte man gestern 115 Verwundete nach Belgrad, meistens Freiwillige aus dem Banal; dieselben klagen schon jetzt über Verrath. Wenn die Großmächte sich nicht einmischen, so wird der serbische Schwindel bald zu Ende sein. In den Kaffen ist kein Geld, und die Banknotenpresse ist noch nicht angekommen." Vom Kriegsschauplätze. Abdul Kerim Pascha ist am 7. d. M. auf den Kriegsschauplatz abgereist. Die SiegeSnach« richten» daß die Serben bei Ni sch 4000 Todte und 18 Kanonen verloren haben, sowie daß Milan gefangen sei, wurden bald als Mystifikation erkannt. Auch O-mauPascha vermochte bisher den lieber» gang über den Timok, hinter welchen sich die Serben fechtend zurückzogen, nicht zu forcieren. Bei Schankoe (wahrscheinlich Sarköj, der türkische Name von Pirot) wurden drei türkische Bataillone in ihren Easernement« überrumpelt und ganz auf-gerieben, ehe Hilfe von Sophia und Nisch kam, ckorauf die Serben, zwischen zwei Feuern, mit großen Verlusten zurückgeworfen wurden. Westlich von Nisch, bei Urküß (Prokopoljej, wurden mehrere Angriffe aus die dort verschanzten Türken von diesen mit Erfolg zurückgewiesen. An der Drina schtint Salih Zekki Pascha durch Alimpiö und Freiwillige des DukiL stark im Gedränge zu sein. Achmed Mukhtar Pascha beorderte fünf Bataillone zu seiner Verstärkung. Dieselben sind bereits im Norden von Zwornik angelangt, davon drei aus Banjaluka unter Mustapha Djeladdin Pascha. Seit dem 3. d. M. gingen von Konstanti- ! nopel 5000 Mann per Bahn ab; am 5. d. M. wurden 24 Kanonen für das Reservecorps, welche-man in Sophia etabliert, abgeschickt. Die Admi» ralität rüstet zwei Monitors mit Achtzig >Pfünderu für die Donau aus. Von Alexandrien segelten zwei Regimenter ab, welche zur Hilfeleistung bestimmt sind. AbdiPascha, der tscherkessische Ex-Polizeiminister, wurde zum Com« Mandanten aller irregulären Truppen ernannt und ging mit 15,000 Gewehren und 20,000 Messern nach Antivari. Der Zuzug der Albanesen ist angeblich sehr groß. Derwisch Pascha wurde Obercommandant der Armee bei Scutari. Die Stimmung in Konstantinopel ist gedrückt, weil bei einer eventuellen Niederlage der Türken die Christen bedroht sind. Für Pera und Ga lata wurden für den Nothfall geheime Ver-theidigungsmaßregeln getroffen, da die hauptstädtische Garnison nur 2500 Mann stark und selbst fanati» siert ist. Die Serben erlitten bei Javor außer den bei Beginn des Kampfes ihnen beigebrachten Verlusten während des Treffens einen Verlust von über l500 Mann. Die türkischen Truppen erbeuteten 476 Hinterlader, 40 MunilionS-Karren, Trommeln, Trompeten, Schaufeln, Röcke und Offiziers-Säbel. Die Bewohner der benachbarten Ortschaften sam« melten noch viele andere, den Serben gehörende Gegenstände, welche auf dem Kampfplatze geblieben waren. Die türkischen Verluste waren im Vergleiche zu den serbischen nur unbedeutend. Von serbischer Seite waren 24 Bataillone und 18 Kanonen an dem Treffen betheiligt, und lag es im Plane der Serben, Sjenica anzugreifen und sich mit den Montenegrinern zu vereinigen. Es verlautet, der Generalstab derserbischen Südarmee, die Intendantur, das Artillerie-Jnspectorat, das Pionnier- und JngenieurcorpS, sowie, das Post- und Telegrapheninspectorat sollen nach Euprija zurückoerlegt worden sein. In der serbischen Kriegskasse herrscht großer Mangel. Der Finanzminister hat eine Million Groschen nach Älexinac geschickt, dieselbe wurde jedoch in Euprija zurückgehalten. In Belgrad wurde das zweite Aufgebot zu den Fahnen gerufen. In Belgrad herrscht große Bestürzung. Die Bevölkerung beschuldigt die Generale des VerratheS und bezeichnet namentlich den „Russen Tschernajeff* und den „Czechen Zach" als unverläßlich. Die in Belgrad lebenden österreichisch-ungarischen Untertha-nen hegen Besorgnisse und wünschen, die Regierung möge ernste Maßregeln zn ihrem Schutze ergreifen. In Belgrad hat sich ein freiwilliges Gendarmerie-Corps gebildet, welches im Innern de-MinisteriumS lagert. Der Adjutant des Fürsten, Anton BogHevit, hat Ordre erhalten, Adakale zu bombardieren. Die Milizen, welche den Dampfer „Tisza" beschoffen haben, entschuldigen sich damit, dreimal in die Lust geschossen zu haben, ohne daß da-Schiff ein Zeichen gegeben hätte. Diese Entschuldigung wurde von Ristik acceptiert. Milan hat bis« her das türkische Gebiet noch nicht betreten. Die Abtheilung der serbischen Timok« Armee, die bei Njegotin concentriert war, soll, einem Gerüchte zufolge, über Bregova Girfa direct gegen Widdin marschiert sein. Die Eclaireur-dieser Truppe find bereits in der unmittelbaren Nähe Widdin- gesehen worden. Der Timokfluß wurde bisher von den Türken nicht überschritten, da die Serben die Brücken über denselben nach dem Kampfe vom 8. d. abgetragen haben. Die Stärke der türkischen Truppen bei Jzvor beträgt außer den Irre« gulären 17,000 Mann. Die Serben haben nördlich von Zajcar eine gut verschanzte Stellung, jedoch von großer Ausdehnung inne. Kanonaden finden täglich statt. 4000 Serben rückten von Zajilar gegen Verske ttuke vor, wurden jedoch von den Türken mit 300 Mann Berlust zurückgeworsen. Die Türken verloren nur 5 Mann Redifs und 50 Tscherkessen. Am 8. d. drang ein aus 1000 Mann bestehendes serbisches Slreifcorps über Rakitnica Mm Giustva. ES wurden Ortschaften in Brand »ksetzt und sonstige Greuelthalen verübt. Der Geist ber Truppen des türkischen Timok>EorpS und die DiSciplin sind musterhaft. Alles will vorwärts, die Verhältnisse bei Nisch hemmen jedoch auch hier die Offensive. Osficielle Bulletins jedoch melden von der Timok-Armee die Ueberfetzung des Timok und die Besetzung des ganzen Höhenzuges Kosooa bis Rakatnici, sowie die Einnahme einiger türkischer Dörfer. Novi-Bazar wird von KolakantiL cerniert, »ach den neuesten Nachrichteu bombardiert. Ein Angriff des Archimandriten DuciL auf türkische Schanzen bei Nooa-Varos wurde von den Türken zurückgeschlagen. Bei Jarina erstürmten die Ser« ben die türkischen Schanzen und behaupten das Terrain. Die Bulletins geben keine Zahlen über die Stärke der Corps und die Menge der Berwun-deten und Todten. Die türkischen Bulletins inbetreff eines Sieges über den General Zach find unrichtig. Zach konnte zwar mit seinem Angriffe keinen Erfolg erzielen, erlitt aber auch keine Niederlage. Von der Südarmee verlautet über die Kämpfe um Palanka authen. tisch: General Strati mirovic griff am 4. d. mit fünf Bataillonen und zehn Geschützen Ak-Pa-lanka an. Nach dreistündigem Kampfe wurden türkichen Geschütze demontiert. Die Nischawa-Brücke wurde genommen und serbische Tirailleurs drangen bis unter die Mauern Ak-Palanka'S vor. ^cachdem es nicht die Absicht Tfchernajeff'S war, «U-Palanka zu besetzen, zog sich stratimirovik, vom «einde »„belästigt, in seine frühere Position Gornja Mava zurück. Die Verluste der Türken sind un-bedeutend. Infolge dieses Treffens erhoben sich dre Christen der Slara Planina «u mg.886.______________ Zur Tagesgeschityle. — Aerzte für die türkische Armee. Die ^>1che Regierung hat ihrer Botschaft in Wien den Austrag drtheilt, dreißig Aerzte für den Sanitätsdienst der türkischen rmee zu engagieren. Dr. Breuning, Arzt der wiener otschast, ist ermächtigt, die Anmeldungen entgegenzunehmen "nd die betreffenden Verträge abzuschließen. — Aus der Bühnenwelt. Richard Wagners hetralogie „Der Ring der Nibelungen" gelangt in Bayreuth am 13.. 16.. 20.. 23.. 27. und 30. August zur Aus- hrung. Die Rollenbesetzung ist folgende: Wotar — Betz "u Berlin, Donner — Elmblad ans Berlin, Froh — ^al Bayreuth, Loge — Vogl aus München, b ° ^ aus Koburg, Fasner — Reichen. — s-Stettin, Alberich — Hill aus Schwerin, Mime bur ^ U " °us München, Fricka - Grün aus To--2' '^e>a - Haupt aus Kassel, Erda - Iaide aus ^ ^ Lehmann I. aus Berlin, Well- e Lehmann II. aus Köln, Floßhilde — Lam -Hu»»' ^ Berlin, Sigmund — Niemann aus Berlin, Sch ^ Niering aus Darmstadt, Sieglinde — Wien E ^ °us München. Brunhilde — Matern» aus E ' Siegfried — Unger aus Bayreuth, Günther — tr " ^ LEipzig, Hagen — Kögl aus Hamburg, Gu- WeckerlinauS München, Waltraute — Iaidr "us Darmstadt. ^" historischer Fund. Die archäologische ... Athen hat bei ihren Ausgrabungen a« Tüd» yange der Akropolis eine in historischer und philologischer ziehung höchst wichtige Marmortafel mit einer achtzig Zeilen sassenden Inschrift aufgefunden, worin der Vertrag enthalten ist, den die Athener mit Chalkis eingingen, nachdem sie unter PerikleS' Führung, wie ThucydideS angibt, ganz Euböa unterworfen hatten. Nur dieses eine Fundstück entschädigt die Gesellschast sür die seitherigen Kosten. — Reise um die Welt. Die „Bohemia" bringt Bericht über die Reise des Grasen Defours Walde-rode, der die Reise um die Welt in 160 Tagen zurücklegte. Seine Route war folgende: Brindisi, Suez, Djedda. Aden, Bombay, Allahabad, BeuareS. Lalcutta, Penang, Singapur, Hongkong, Jokohama, San Francisco, Kausas-Lity, St. Louis, Philadelphia, Newyork, Queenstown (Ir-lanb), Dublin, Holyhead, London, Ostende, mir Ausstugen zu den Pyramiden, Elephanta, Agia, Delhi, Futehpoor-Sikri, Canton, Tokio, dem Jo-Semite-Thal und Montreal. 10 Wochen zur See, 11 Wochen am Lande. (8000 und 19,000 englische Meilen). Die Uebecsahrt von Japan nach Lalisoruien äußerst günstig in 1V Tagen und 10 Stunden. Die Reise von Lalcutta nach Hongkong in 16 Tagen, von Luez über Djedda, Aden nach Bombay (806 deutsche Meilen) mit österreichischem Lloyddampser „Juno" (Lapilän Sturli) in 18 Tagen. Die schnellste Seefahrt auf dem Jn-manline Steamer „Lity os Richmond" (5000 Tons), von Newyork abgefahren Samötag am 17. Juni, 2 Uhr nachmittags, in Queenstown angelangt Montag, 26. Juni 9 Uhr srüh, 712'/, deutsche Meilen. — Die langsamste Seefahrt aus der Reise von Hongkong nach Jokohama aus dem hölzernen Raddampser „Lolorabo" (4000 Tons), in 24 Stunden 24 deutsche Meilen, bei sehr stürmischem Wetter. Den 19. Mai zählte unser Weltumsegler zweimal, da er den 180. Grad von Greenwich passierte. In Ogden (1032 Meilen westlich von Omaha und 2450 Meilen westlich von Newyork) begegnele er dem Eisenbabnzug, der, wie bereits anderwärts erwähnt, in 80 Stunden von Newyork nach San Francisco gehen sollte, eine «trecke von 3325 englischen Meilen, vie bisher in einer Woche zurückgelegt wird. Der Expreßzug kam auch richtig in 81 Stunden an, waS eine absolute Geschwindigkeit von 41 englischen Meilen in der Stunde auSmacht. DaS Urtheil des Reisenden über die Leiitennial.Exhibition in Philadelphia ist im allgemeinen kein günstiges. — Schwarze Rosen. L. G. Ernest in Stockton, Lalisornien, ist es nach Vielsachen Versuchen gelungen, Rosen von schwarzer Farbe zu ziehen. Er ocnUerte einen Ableger einer dunkelrothen Rose aus eine Eiche, und der Tannin enthaltende Sast der Eiche, ans welcher die Rose ihre Nahrung zog, verlieh dcr Blüte eine tinlenschwarze Farbe. Bis jetzt ist es jedoch nicht gelungen, Ableger dieser schwarzen Rosen in Garienerde zu verpflanzen, da dieselben stets nach kurzer Zeit verdorrten. _________ Lokal- und Provinzial-Angekgeuheüeu. Origimü-Correspondenr. Eilli, 10. Juli. (Der Ausgleich mit Ungarn. Die Haltung in der türkischen Sache.) Der edle Stamm der Magyaren hat einen sonderbaren Begriff von constirutionellen Rechten und Freiheiten, sonst könnte er unmöglich in so barocker Weise die Früchte derselben sür sich allein in Anspruch nehmen und seine Brüder in Eisleithanien von den Genüssen derselben ausschließen wollen. Der edle Magyar bedenkt nicht, daß eS außer Ungarn auch noch andere Länder und Leute gibt; er huldigt noch heute wie ehedem dem in Ungarn herrschenden Dogma: ,Lxtr» Luus»1»m uou est vltL, et si esi vit», noo est it».« (Außerhalb den Grenzen Ungarns gibt es kein Leben, und wenn es eines gäbe, so wäre es nicht ein solches, wie in Ungarn); er be-rechnet nicht, daß Ungarn nebst Ungarn auch Deutsche, Slaven, Rumänen und andere Stationen zu seinen Ein-wohnern zählt. Ungarn übt über diese Bölkerstämme anderer Zunge seit jeher eine Art Terrorismus aus und verweigert denselben den Mitgenuß der konstitutionellen Freiheit; Ungarn gleicht diesen Bölkerstämmen gegenüber mehr einem Willkür-als einem RechtSstaate. Diese Situation fordert eben auch eine »enderung. Der edle Magyar überschätzt sich und lebt in dem Wahne, daß der projektierte Ausgleich mit Oester-reich zum Bortheile Ungarns und Nachtheile Oesterreichs in Srene gesetzt werden müsse. .Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn I" Erklärlich ist »S, daß Ungarn die Früchte österreichischer Arbeit und österreichischen Fleiß«» einscheurrn möchte. — Ungarn trägt den Türken große, unverdiente Sympathien entgegen und unterdrückt die übrigen in Ungarn lebenden Nationen. Die Würfel sind noch nicht gefallen, Serbiens Fall ist noch keine entschiedene Sache, Ungarn möge feinere Saiten aufziehen, denn es könnten denn doch auch für Magyaren unangenehme Tage kommen; die Tagfahrt wegen Ausgleich und Abrechnung Ungarns mit den übrigen in Ungarn lebenden Völkerstäm-men könnte vielleicht heute oder morgen ein sür Ungarn mißliebiges Urtheil zur Folge haben. Gäbe der Himmel, daß sämmtliche Bölkerstämme, welche bisher durch Jahrhunderte in Freud und Leid zusammenlebten, einen brüderlichen politischen und volkswirthschastlichen Ausgleich schließen. Möge Ungarn seine hochgespannten Forderungen mäßiger stellen und die Einigkeit seiner Einwohnerschaft im Auge halten. In der Einigkeit liegt die Stärke, liegt der Friede! — (Ander hiesigen O be rreal sch ule) finden soeben die Maturitätsprüsungrn in Gegenwart des Landes-schulinspectorS Herrn Dr. Wretschko statt. Der Herr Landespräsident Ritt. v. Widmann wohnte gestern und heute durch einige Stunden diesen Prüfungen bei. — (Liedertafel.) Der Männerchor der philharmonischen Gesellschast rüstet sich mit unermüdlichem Fleiß sür die am Samstag den 15. d. M. abends unter gefälliger Mitwirkung der Regimentsmusikkapelle im Garten der Lasino-restauration abzuhaltende Liedertafel. Wollen wir heute schon zur Nachricht nehmen, daß wir an diesem Abende ganz apparte Genüsse zu erwarten haben. — Der Männerchor hält am Mittwoch den 12. und Donnerstag den 13. d. im Vereinslokale (Fürstenhos) Chorproben und am Freitag den 14. d. abends im landschastlichen Redoutensaale die Generalprobe. — (Tagesbericht.) Der RestaSkationsgarten „am grünen Berg" war Sonntag nachmittags das Stelldichein vieler Mitglieder des hiesigen Turnvereines und ihrer Familien. — Auch im Auers Bräuhausgarten (Theatergasse) ging es recht lustig zu; die Mitglieder des allgemeinen krainischen Militär-Veteranen-Vereines sanden sich ein und beginge» einen Vergnüguiigsabend, der bis Montags srüh andauerte. Die städtische Musikkapelle trug zur Erheiterung der Gäste ihr möglichste bei. — Das Best -kegelscheiben zum Bortheile des UnterstützungssondeS des genannten Militär-Beteranen-Vereines nimmt einen sehr lebhaften Verlaus; bisher wurden 1700 Serien abgeschoben, höchste Kegelzahl 21. — Die Musikkapelle des Erzherzog Leopold Infanterie-Regimentes concertierte gestern abends mit gewohnter Präciston im Garten der Süd» bahnhos-Restauration. Jeder Nummer folgte großer BeiM. — (Für Bräuer.) Die niederösterreichische Statthalterei hat sür den vom 1. Oktober 1876 bis 15. Juli 1877 am ^k'ralloiseo-^osvxlünum" in Mödling bei Wien abzuhaltenden Brauercurs drei Stipendien L 150 fl. bewilligt. Bewerber um diese Stipendien haben ihre mit dem Volksschnlzeugnisse und dem Nachweise über die i» einer Bräuerei vollstreckte sechsmonatliche Verwendung beleg-ten Gesuche bis längstens 31. August l. I. an die Direktion der landwirthschaftlichen Lehranstalt in Mödling einzusenben. — (DasMax'scheLhristnsbild), dessen Acqui-fition sür Laibach wir bereits vor einiger Zeit anzuzeigen in der Lage waren, ist nun hier angekommen. Das berühmte Gemälde dürste jedensall« noch im Lause dieser Woche zur Ausstellung gelangen. — (LircuS Sidoli.) Der Besuch der gestrigen Vorstellung war gut, einige Productiouen aus dem Pferde und der Leiter mißglückten. An der Pantomine «Der Wild-dieb" lobte daS Publikum die hübschen Lostüme, konnte jedoch dem störenden, lärmenden Arrangement derselben keinen Beisall zollen. Die Gesellschaft Sidoli bereitet sür die Kinderwelt eine großartige Pantomime, genannt „Aschenbrödel," welche in Wien mehr als hundert Wieder-holungen erlebte, vor. — (Ein Schadenfeuer) brach am 8.d. in Jzlak bei Loke, im Bezirke Littai, a«S; ein Wohnhaus, drei Wirth-schaftSgebäude, FruchtvorrLthe, Jnventargeräthe, auch 5 Stück Borstenvieh fielen dem Elemente zum Opfer. Der Gesammt-schade beziffert sich aus 3000 fl. Der „Laib. Ztg." wird au« Loke berichtet, daß sich in den meisten Ortschaften der dortige» Gegend gar keine Löschgeräthe, nicht einmal ein Feuerhaken befindet. Wäre eS nicht ersprießlicher, anstatt tausend« Golden für Kirchenglocken und Airchensahnen r» verschwenden, einige hundert Gulden dem Ankäufe nothwendiger Feuerlöschgeräthe zu widmen? — (Da- Seefest,) welches am 8. bei Maiernigg am Wörthersee veranstaltet wurde, erlitt durch Eintritt ungünstiger Witterung wesentliche Störung; ungeachtet dessen fanden sich 40V Gäste ein. Die Festplätze waren hübsch dekoriert; erst abend» heiterte sich der Himmel aus, der Ruderklub bestieg die mit bengalischem Feuer beleuchteten Windeln, ein brillantes Feuerwerk ergötzte das Auge; der Seefahrt folgte ein Tänzchen, welches bis Sonntag 3 Uhr dauerte. — (Zur Eisenbahnangelegenheit.) Die Handels« und Gewerbekammrr in Triest hat über die von unS mitgetheilten drei Punkte abgestimmt, den ersten voll-inhaltlich, den zweiten mit dem Zusätze „und dieS in provisorischer Weise" und den dritten ebenfalls vollinhaltlich angenommen. — (Tommunalverein.) Die Landesregierung im nachbarlichen Kärnten hat die Statuten des in Klagen-furt gegründeten Eommunalvereines bestätigt. Wir citieren nachfolgend die wichtigsten Paragraphe dieser Statuten: Der § 1, welcher von dem Zwecke des Vereines handelt, lautet: Förderung der Commnnalinterefsen im allgemeinen und besonderen; Anregung, Erhaltung und Verbreitung des liberalen Gemeinfinns in der Bevölkerung von Alagenfurt; Erörterung und Besprechung allgemeiner und besonderer Gemeindeangelegenbeiten; Eingreifen in die Gemeinde-, Landtags- und Reichsrathswahlen der Stadt; Schaffung einer dauernden Fühlung zwischen Bevölkerung und der Gemeindevertretung. Z 2 enthält folgende Bestimmungen: Zur Erreichung diefes Zweckes wird der Verein I. innerhalb 2 Monaten mindestens eine Versammlung ver Mitglieder veranstalten, in welcher außer den oben bezeichneten Besprechungen auch Vorträge über Lommunalangelegenheiten und daraus bezügliche Gegenstände gehalten werden; 2. Abhaltung öffentlicher Versammlungen zum obigen Zwecke und zur Besprechung von Wahlangelegenheiten; 3. Veröffentlichung und Verbreitung von geeigneten Druckschriften; 4. Einberufung von Volksversammlungen. Die hiezu nöthi-gen Geldmittel werden durch Beiträge der Mitglieder, Geschenke. Widmungen jeder Art und den allsälligen Erlös von Drucksortm ausgebracht. Mitglieder des Vereines, dessen Sitz Slagensurt ist, können nach Z 4 der Statuten nur groß, jährige österreichische, unbescholtene Staatsbürger werden. Witterung. Laibach, II. Juli. Morgens Nebel, dann heiter, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 16 8°, nachmittags 2 Ubr -j- 24 4° 6. (1875 -s- 22.6°; 1874 -j- 23 2° 6.) Barometer 736 46 mm. DaS gestrige TageSmittkl der Wärme -s- 19 9° um 10' über dem Normale; der gestrige Niederschlag 2 75 mm. Regen. Angekommene Fremde am II. Juli. H«tel Ttadt Wie«. Schneemann, «aufm., Wien. — Rioak, Triest. — Töpfer, Linz. — Röthel, «aufm., Gott-schee. — Grubii Maria, Marburg. — Foy Elise, Be-amteuSgattin. — Gollob, Oberkrain. Hotel Elefant. Grebenz u. Murgel, Laschitsch. — Seisert, Reisend., u. Eibel, k. k. Oberrath, Wien. — Kovakik u. Peönik, Hrastnik — Limann Aloifia, Triest. — Graf Lichtenberg, UNterkrain. Hotel Europa. Letnar, Franzdorf. — Mayer, Privat, Wien. — Schlick, Eonsul, sammt Frau, Tunis. Mohre«. Perl u. Weiß, Hausierer, Wien. — Podobnik, Agent, Gra,. Kaiser von Oesterreich. Martinen, Gurkseld. — Kuhn, Kirschdorf, vaierischer Hof. KauLir, Lack. Verstorbene. Am 9. Juli. Maria Dobrota, Greißlersgattin, 50 I., Eivilspital, Lungentuberculvse. — Josef Kotzmur, Srbeiters-kind, Tirnau Nr. 12, Brechdurchfall. Am 10. Juli. Ludwig Gobin, Südbahn-Eonducters-Kind, 4 I., St. Petersvorstadt Nr. 153, scharlachbrandige Bräune mit Lungenödem Wiener BSrse vom 1«. Jnlt. Sperc. Rente, öst.Pap. dto. dto. öst. in bilb. Lose von 18L4 . . . . Lose von 1860, ganze öose von 1860. Fünft. Prämiensch. v. 18K4 (HrLLLlvLt.-Odl Siebenbürg. Ungar» ^5 vttvL. Lnglo-Bank . . . . Lreoitanftalt . . , . Depositenbank. . . E-comvte-Anstalt . Kranco-Bank . . . pandelsbank. . . kationalbank . . . L)eft. Banka efells. Union »Bank . . . verkehr-bank. . . . Klföld-«ahu . . , Karl Ludwigbabn > Ikais. Tlis.-Babn , Kais. Fr. Iosef-b . btaatSbahn . . . Südbahn ........... Geld «v 70 6S--107 - Ware 6580 KS 8b 107 50 110-rtU 11< 6ri 118— 118 Ü0 189 LO 130- 78 SV 75- 74'-76- 71 SS 148 7V 71 KV 148 9V 660'- 670 - K3 50 876 -158 — 58'-81.— 108 85 806— 154-134 -877.50 85- 25 25 Allg. öst. Bod.-Tredit. dto. in 33I........ Nation, ö. w........ Ung. Vod.-Lreditanft. VrtorttLt»-0KL. Franz IosefS-Babn . Oest. Nordwestbayn . Siebenbürger .... StaatSbahn.......... Südb.-Ges.zu 500 Fr. dto. Bon- Eredit > Lose....... Rudolf- - Lose .... ^VvvL». (3Mon.) »ugsb.i00fl.Mdd.W. Franks. 10c Mark. . Hamburg „ London 10 Pfd. Sterl. Pari- 100 Franc- . . AliULLVQ. Kais. Münz-Ducaten 80-yranc-stüS . . . . Preuß. Kassenscheine . Lilber . . Geld Ware 110—110.51 88 80 88'50 V765 85 50 S050 89 -61— 161'— 118 50 156 50 13 50 64 80 64 80 1»8 85 58 80 6'18 10 50 64 80 101 80 9780 85 75 S1 — 89 50 61 60 168-119- 157'- 14- 64 30 84'30 138 75 58 40 680 10 51 64 SO 108 — Telegramme. Bukarest, 10. Juli. In der Kammer verla» der Ministerpräsident eine Depesche, wornach die Türkei auf Verlangen Rumäniens eingewilligt hat. die Donau zu neutralisieren, unter der Bedingung, daß Rumänien die Bildung bewaffneter Banden und Waffenlieferungen verhindere. Die Serben willig» ten ein, die Jnfelfestung Adakale nicht anzugreifen, welche von Rumänien verproviantiert wird. B-i Kai'ingol' L Ka8vli Pergament-Papier zum Absteinsteden. I Bogen 20 kr. (390) 1 HM-Verpachtung. In der Stadt Cilli wird das am frequentesten Posten stehende, mit Gast-, Wohn» und Paffagierzimmern, Schank- und Eiskeller, Sitzgarten, Pferde- und Hornviehstallung. Waschküchen, Holzlagen -c, versehene Hotel „Elefant" vom 15. Jänner 1877 an auf 6 Jahre an einen routinierten Restaurateur verpaßtet. AuS> kunft ertheilt daselbst. (389) S—1 Telegraphischer Lurs bericht am II. Juli. Papier-Rente 66 15 — Silber-Rente 69 60 — 186Ner StaatS-Xnlehen 111 —. - vankactien 877. -- Lredit l51 80 — London 129 25. - Silber 100 90 — K. k. Münz, dukaten 5 98. — 20-FrancS Stück» 10 28. — 100 Reich», mark 63 Wegen Abreise veranstalte ich Montag, 10. Juli, und folgende Tage in meinem früheren Hause, Bahuhofgasse Nr. 117, eine freiwillige Licitation aller meiner Möbel und Hauögerikthe, Dampfkessel, Dampfmaschine, Transmissionen, verschieben? Werkzeuge, Eisenösen, Röhren, Auslagkästen, Stellagen, Glaswände und Thüren rc, CirculiirsSge. eiserne Drehbank, Feldschmiede, Amboß, Schraubstöcke, Bauholz, und erlaube mir Kauflustige höflichst einzuladen. Laibach, 1. Juli 1876. Vme. V?osolws.§§. Nl». Die gebrauchten Nähmaschinen find bereits alle verlaust und find nur mehr ganz neue aber -u Spottpreise» zu haben. (387) 2—S I>II.LI>8ID (kÄIsuokt) keilt brieüicb der 8xeei»Is,rrt vr. LHIttivk, Neustkät, vresäen (Suodsen). Vvrvit» llbvr 8t>vv mit krl»Ix l>ol>u»«l«lt. (1) 44 Gedenktafel über die am 13. Juli 1876 statlfindenden Acita-tionen. S. Feilb., Killer'sche Real., Lrainburg, BG. Krainburg. 14. Juli. 2. Feilb., Vikii'sche Real., Berce, BG. Feistnz. — 2te Feilb, Benttna'sche Real., Zol, BG. Wippach. — 3te Feilb., Bratanii'sche Real., Ternouc, BG. Möttliug. — 2. Feilb., Roic'sche Real., Ver. bica, BG. Feistriz.________ Nach M KW S« 8»! befördern Passagiere zu bedeutend ermäßigten Preisen pr. Dampfschiff l.obvllLnr L 60. in Antwerpen, Luv äs I'Louelle 15. (343) 4-3 ITsiSSLISVI.U'S. OOOOOOOOOOOOOOO«^ § ISrillSN.. ooooooooooooooo rlvlrllzx «rlllSir Ii»1t ElLLsvrir vrI»»Ltvi» «i»Ä Slv Dies« bekommt ms,n am dssten von äer Lrsteo vieosr oxtisebeu Inäustrie-^nstalt, äie nur kür eioixs iw HLU8S, 834, 6M volktLuäißSb I.L8er idrer Lr-ieußnisse rum Verkaufs KM. «iewsuä soll es uuterl»sseo, sick von äsr vornüglioksu tzu»li